Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 12. Juni 2007
  
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(1) Verletzter bei Raketeneinschlag in Shaar Hanegev
(2) Bürgerkrieg in Gaza
(3) Olmert übermittelt neue Botschaft an Syrien
(4) Brief an einen britischen Dozenten – Von Yair Lapid
(5) State Bank of India eröffnet Niederlassung in Israel
(6) „Ist Israel in Gefahr?“ – DIG-Vortrag in Frankfurt
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(9) Wir vergessen euch nicht
(1) Verletzter bei Raketeneinschlag in Shaar Hanegev

Eine Fabrik im Bezirk Shaar Hanegev ist heute Morgen von einer Kassam-Rakete getroffen worden, die palästinensische Terroristen im Gaza-Streifen abgeschossen haben. Ein Arbeiter, der es nicht mehr rechtzeitig in den Schutzraum geschafft hatte, wurde dabei verletzt. Zwei seiner Kollegen wurden wegen Gehörproblemen infolge des Raketeneinschlags ebenfalls in ein nahe gelegenes Krankenhaus gebracht. Außerdem entstand erheblicher Sachschaden. Die Verantwortung für den Angriff haben erneut die Al-Aqsa-Brigaden des Islamischen Jihad übernommen.

Gestern sind insgesamt sieben Raketen aus dem Gaza-Streifen auf israelischem Territorium niedergegangen. Da sie jedoch allesamt auf freiem Gelände einschlugen, wurde dabei niemand verletzt.

(Yedioth Ahronot, 12.06.07)



(2) Bürgerkrieg in Gaza

Die gewaltsamen Auseinandersetzungen zwischen Fatah und Hamas im Gaza-Streifen treiben einem erneuten Höhepunkt entgegen. Seit Montag sind bereits 17 Menschen getötet worden, die Zahl der Verletzten beläuft sich auf über 40. Die überkochende Gewalt verwandelt Krankenhäuser in Schlachtfelder und Straßen in öffentliche Hinrichtungsstätten. Ein Ende der Kämpfe ist gegenwärtig nicht in Sicht.

Die Eskalation begann gestern, als Terroristen der Hamas nach blutigen Kämpfen zwei Krankenhäuser unter ihre Gewalt brachten. Auslöser war die Ermordung von Hamas-Mitgliedern, die zur Behandlung in die Krankenhäuser eingewiesen worden waren. Zu späterer Stunde belagerten Bewaffnete das Haus des dienstältesten Fatah-Politikers in Nordgaza, um ihn dann letztlich auf die Straße zu zerren und zu exekutieren. Nach Angeben der Rettungskräfte wurde er von 45 Kugeln regelrecht durchsiebt.

Am heutigen Dienstag wurden die Kämpfe fortgesetzt. Dabei verübte die Fatah einen Anschlag auf das Haus des palästinensischen Ministerpräsidenten Ismail Hanyiah. Der Hamas-Politiker und seine Familie waren zu dieser Zeit zuhause, blieben jedoch unverletzt. Zuvor hatten Hamas-Milizen den Fatah-Politiker Hassan Abu Rabi in ihre Gewalt gebracht und bei ihrem Angriff auf sein Haus dessen 14jährigen Sohn sowie drei Frauen getötet.

Währenddessen rufen sowohl die Hamas als auch die Fatah in den Medien und in Mitteilungen an ihre Anhänger zur Liquidierung der militärischen und politischen Führung des Gegners auf. Beide Seiten bezeichnen die Kämpfe, die Tag für Tag brutaler werden, als totalen Bürgerkrieg.

(Ha’aretz, 12.06.07)



(3) Olmert übermittelt neue Botschaft an Syrien

Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert hat dem syrischen Präsidenten Bashar Assad erneut eine Botschaft übermitteln lassen. Diese enthalte, so teilt eine hochrangige Regierungsquelle mit, „interessante Nuancen“. Olmert vertraute seine Botschaft der griechischen Außenministerin Dora Bakoyannis an, die am gestrigen Montag zu Gast in Israel war und dann nach Damaskus weitergereist ist. Bakoyannis soll zuvor Olmert gegenüber ihr Interesse daran bekundet haben, den Frieden in der Region voranzubringen. Griechenland und Syrien stehen seit Jahren in engen Beziehungen miteinander.

Unterdessen haben politische Quellen in Jerusalem gestern erneut betont, dass Israel nicht die Absicht habe, die Vereinten Nationen um eine Ausweitung des Mandats der auf dem Golan stationierten UNDOF (United Nations Disengagement Oberserver Force) zu ersuchen. Das Mandat wird in diesem Monat wegen der fristgemäß anfallenden regulären Verlängerung im Sicherheitsrat diskutiert werden.

(Ha’aretz, 12.06.07)



(4) Brief an einen britischen Dozenten – Von Yair Lapid

„[…] Würden wir tun, was die ehrenwerten britischen Dozenten von uns verlangen, würde ich sterben. Vielleicht nicht unmittelbar; aber das Warten auf den Tod ist auch kein wirklicher Spaß. In den zwei oder drei Monaten, die bis zu meinem Tod vergehen würden (und, keine Sorge, länger würde es nicht dauern), müsste ich mich nämlich ständig fragen, wie genau ich getötet werden würde. Wird eine Katyusha-Rakete auf mein Haus fallen und mich unter dem Schutt vergraben? Wird ein Selbstmordattentäter sich im Einkaufszentrum in die Luft jagen, während ich gerade neue Schuhe für meine kleine Tochter kaufe? Wird jemand in der Allenby-Straße in Tel Aviv mit der Axt auf mich zulaufen und mir den Schädel spalten? Oder wird mich vielleicht ein Scharfschütze erschießen, wenn ich auf dem Weg bin, um meinen Sohn von der Schule abzuholen? Wenn ich die Wahl hätte, würde ich die letzte Möglichkeit wählen. Sie scheint am wenigsten schmerzvoll. Meine Frau würde den Jungen verspätet abholen und ihm erklären, dass Papa tot ist. Zu meinem Bedauern habe ich nicht die Freiheit der Wahl, was meinen Tod angeht, und die Neugierde – verzeihen Sie mein Wortspiel – bringt mich um.

Im Gegensatz zu mir und meiner lächerlichen Sturheit am Leben zu bleiben verstehen sich Akademiker – gewiss zumindest jene Dozenten, die durch die stillen Flure altangesehener englischer Universitäten wandeln – darauf, das größere Bild in den Blick zu nehmen. Aus einer historischen Perspektive heraus erscheint mein Tod eher marginal in Anbetracht des groß angelegten Versuchs, das loszuwerden, was sie „israelische Apartheid“ nennen. Ihre Verwendung dieses Ausdrucks verstört mich ein wenig. Kann es sein, dass selbst Hochschullehrer die Lehrveranstaltungen verpassen? Apartheid? Welche Apartheid?

Die Unterdrückung infolge der Besatzung (ja, die Besatzung verursacht Unterdrückung) ist nicht darauf angelegt, die Palästinenser zu Sklaven zu machen. Wir haben sie nie geschickt, um in den Minen nach Diamanten zu suchen oder auf unseren Feldern Baumwolle zu pflücken, und nie haben wir sie gezwungen, öffentliche Toiletten mit der Kennzeichnung „Nur für Araber“ zu benutzen. Die Trennung zwischen Israelis und Palästinensern hängt nicht zusammen mit Rasse, Religion oder Hautfarbe. Tatsächlich ist Israel einer der wenigen Staaten auf der Welt, der es rassistischen Politikern verbietet, in sein Parlament gewählt zu werden. Beinahe 20 Prozent der Einwohner Israels sind Araber, und sie können die Tatsache bezeugen, dass niemand sich je vorzuschlagen getraut hätte, dass sie im hinteren Abschnitt des Busses sitzen sollten.

Das einzige, was mich interessiert, ist, dass der erwähnte Bus nicht in die Luft geht, da meine Tochter manchmal mit ihm zur Gymnastikstunde fährt. Versprecht uns dies, und ihr werdet sehen, wie die Straßensperren verschwinden und der Zaun zusammenfällt. Versprecht uns dies, und ihr werdet sehen, wie der Staat Israel sich dafür einsetzt, den Palästinensern bei der Errichtung eines Staates zu helfen, ihre Wirtschaft zu retten und ihnen in ihrem wichtigsten Krieg beizustehen – dem gegen Armut, Ignoranz und den zerstörerischen islamischen Fundamentalismus. Das ist alles, was ich von ihnen verlange. Kein Geld, keine Dienstleistungen, noch nicht einmal Freundschaft. Nur dass sie die ärgerliche Tatsache akzeptieren, dass ich keine Lust habe zu sterben. […]“

(Yedioth Ahronot, 08.06.07)



(5) State Bank of India eröffnet Niederlassung in Israel

Indiens größte Bank, die State Bank of India (SBI), hat letzte Woche ihre erste Niederlassung in Israel feierlich eröffnet. An der Zeremonie nahmen der Aufsichtsratsvorsitzende und Präsident der SBI, O.P. Bhatt, der Direktor der Bank of Israel, Stanley Fisher, sowie führende Geschäftsleute teil. Die neue Zweigstelle befindet sich an der Diamantenbörse in Ramat Gan.

Insgesamt unterhält die SBI bereits 84 Niederlassungen weltweit, zusätzlich zu den mehr als 13 000 Zweigestellen in Indien selbst. Die Bank verfügt über Vermögenswerte im Wert von mehr als 130 Milliarden Dollar und beschäftigt etwa 185 000 Mitarbeiter. Die Zahl ihrer Kunden liegt bei über 100 Millionen.

Die israelische Niederlassung wird sich auf Finanzgeschäfte vor allem im Zusammenhang der Förderung der israelisch-indischen Handelsbeziehungen konzentrieren. Abgesehen vom Diamantengeschäft sieht die Bank auch Möglichkeiten in den Bereichen Telekommunikation, High-Tech, Chemie-, Textil- und Pharmaindustrie, Landwirtschaft und Gesundheitsweisen.

(Yedioth Ahronot, 08.06.07)



(6) „Ist Israel in Gefahr?“ – DIG-Vortrag in Frankfurt

Unter dem Titel „Iran, Hamas und Hisbollah – ist Israel in Gefahr?“ hält der israelische Journalist und Wissenschaftler Dr. Uriah Shavit auf Einladung der Arbeitsgemeinschaft Frankfurt der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG) am Donnerstag, den 14. Juni, einen Vortrag zur sicherheitspolitischen Lage Israels innerhalb seiner islamischen Umwelt. Shavit hat zurzeit einen Lehrauftrag zum Thema „Der Islam und der Westen“ an der Johann Wolfgang Goethe-Universität inne.
Der Vortrag findet im Saalbau Bockenheim (Schwälmer Str. 28, 60486 Frankfurt) statt, Beginn ist um 19.00 Uhr.

(7) Das Wetter in Israel

Es bleibt weiterhin recht mild.

Jerusalem: 16-24°C
Tel Aviv: 20-27°C
Haifa: 20-27°C
Be’er Sheva: 19-29°C
Ein Gedi: 25-36°C
Eilat: 24-38°C



(8) Wechselkurse

1 € - 5.5855 NIS (- 0.066%)
1 CHF - 3.3750 NIS (- 0.169%)
1 £ - 8.2582 NIS (+ 0.274%)
1 $ - 4.1870 NIS (+/- 0.000%)

(Bank of Israel, 12.06.07)



(9) Wir vergessen euch nicht


Ehud Goldwasser, vor 335 Tagen in den Libanon entführt

Eldad Regev, vor 335 Tagen in den Libanon entführt

Gilad Schalit, vor 352 Tagen in den Gazastreifen entführt


Unter dem folgenden Link finden sich Informationen zu den entführten Soldaten sowie Hinweise dazu, wie der Kampf um ihre Freilassung unterstützt werden kann: http://www.banim.org/en/German.html



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