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(1) Olmert stellt Rückzug vom Golan
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Israels Ministerpräsident Ehud Olmert hat dem syrischen
Präsidenten Bashar Assad in einer geheimen Botschaft mitgeteilt,
dass sein Land den Preis für den Frieden kenne und bereit sei, ihn
zu zahlen. Im Tausch gegen ein umfassendes Friedensabkommen und die
Auflösung des Bündnisses zwischen Damaskus und dem Iran sowie den
Terrororganisationen in der Region würde Israel die Golan-Höhen an
Syrien zurückgeben. Wie ein hoher Beamter in Jerusalem mitteilt, hat
Assad bisher noch nicht auf das Angebot reagiert.
Im rechten Spektrum der israelischen Politik hat diese Nachricht
sofort für Aufruhr gesorgt. So rief der Likud-Abgeordnete Gideon
Sa’ar die Parteien Israel Beitenu und Shas dazu auf, die Koalition
umgehend zu verlassen. Zevulon Orlev, Vorsitzender der
national-religiösen Einheitspartei meinte spontan: „Ehud Olmert
würde die Golan-Höhen für seinen Stuhl verkaufen. Er versucht seine
eigene Haut zu retten, und seine Erklärung in Bezug auf den Rückzug
vom Golan ist ein verzweifelter Versuch zu überleben.“
Politiker von der Linken zeigten sich hingegen erfreut über
Olmerts Initiative. Yossi Beilin, Vorsitzender der Meretz-Partei,
appellierte an den Ministerpräsidenten, so schnell wie möglich
Verhandlungen zu initiieren und ein Abkommen auf Grundlage der
arabischen Initiative zu erreichen: „Dies wird direkt der Hisbollah,
der Hamas und dem Iran schaden und eine neue strategische Situation
im Nahen Osten herbeiführen.“
(Yedioth Ahronot, 08.06.07)
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 (3) Hamas-Führer:
PA-Regierung unterstützt den Terror
Der stellvertretende Leiter des politischen Büros der Hamas,
Moussa Abu Marzouq hat sich am 01. Juni im Rahmen eines Treffens mit
ägyptischen Intellektuellen und Politikern Fragen des Publikums
gestellt. Die Fragesteller kritisierten die Hamas dafür, dass die
Anzahl von Terroranschlägen („Widerstand“) seit ihrer Machtübernahme
gesunken sei.
Abu Maryouq antwortete daraufhin, dass sich die Situation
geradezu gegenteilig darstelle: „Es ist das erste Mal seit dem
Osloer Abkommen, dass eine palästinensische Regierung den Widerstand
(d.i. Terrorismus) fördert, Widerstandsaktivisten unterstützt, sie
nicht festnimmt und sie nicht an ihrer Aktivität hindert.“ Abu
Mazouq prahlte sogar mit der „Qualität“ der Terrorangriffe gegen
Israel („das zionistische Gebilde“) während der Regierungszeit der
Hamas und schloss dabei auch die Entführung des „zionistischen
Soldaten“ (Gilad Shalit) ein.
Gleichwohl musste er zugeben, dass die Ausführung solcher
Terror-„Attacken durch den Isolationszaun (d. i. Sicherheitszaun)
und die Gatter, die die Bewohner des Westjordanlandes umgeben“,
erschwert worden ist.
Weitere Informationen und ein ausführlicher Bericht über den
Auftritt Abu Marzouqs in Ägypten in arabischer Sprache finden sich
unter dem folgenden Link: http://www.terrorism-info.org.il/malam_multimedia/English/eng_n/html/hamas_060607e.htm
(Intelligence and Terrorism Information Center/ Israel
Intelligence Heritage and Commemoration Center, 07.06.07)
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 (5) Drei Gerechte
unter den Völkern
Die Botschaft des Staates Israel hat in der vergangenen Woche im
Namen der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem drei
Deutschen den Ehrentitel „Gerechter unter den Völkern“ verliehen.
Die Ehrung umfasst eine Medaille und eine Urkunde sowie die
Verewigung des Namens auf der Gedenkmauer im „Garten der Gerechten“
in Yad Vashem, das sich auf dem Herzl-Berg im Westen Jerusalems
befindet. Auf diese Weise gedenkt Israel in Dankbarkeit derer, die
mit ihrem persönlichen Einsatz und unter Gefährdung ihres eigenen
Lebens Juden retteten oder dies versuchten. Es ist dies die höchste
Auszeichnung, die der Staat Israel an Nicht-Juden vergibt. Bis heute
haben nahezu 23 000 Frauen und Männer aus allen Teilen Europas
diesen Ehrentitel erhalten, darunter rund 500 Deutsche.
Bei den nun in Berlin Geehrten handelt es sich um Prof. Stephan
Hubertus Pfürtner, Joseph Tudyka und Margarete Meusel. Die beiden
letztgenannten wurden posthum geehrt.
Stephan Hubertus Pfürtner bewahrte im November 1944 drei junge
jüdische Frauen vor dem sicheren Verderben, indem er ihnen zur
Flucht aus dem Konzentrationslager Stutthof verhalf. Der damals
22-jährige Soldat auf Fronturlaub war sich des Risikos seiner Tat
voll bewusst. Schließlich war er bereits ein Jahr zuvor vor dem
Berliner Volksgerichtshof Lübeck des „Landes- und Hochverrats“
angeklagt und zu sechs Monaten Haft verurteilt worden.
Joseph Tudyka bewahrte in den letzten Monaten des Zweiten
Weltkriegs die junge Jüdin Edith Sonnenberg vor dem sicheren Tod. Zu
diesem Zeitpunkt wurden die in Westpolen befindlichen
Konzentrationslager angesichts der vorrückenden Sowjetarmee durch
die SS aufgelöst. Zigtausende überlebende Häftlinge wurden Hunderte
von Kilometern unter brutalsten Bedingungen durch tiefwinterliche
Landstriche Richtung Westen getrieben. Darunter auch Edith
Sonnenberg. Sie konnte gemeinsam mit einer anderen Verfolgten
fliehen, wurde jedoch nahe Glashüttenstadt Weißwasser wieder
aufgegriffen und in das dort befindliche Zwangsarbeiterlager
gebracht. Der Hafenmachermeister Joseph Tudyka war es, der die
beiden völlig entkräfteten Flüchtigen versteckte, als auch das Lager
Weißwasser geräumt wurde.
Margarete Meusel war von 1932 bis zu ihrem Tod im Jahre 1953
Leiterin des Evangelischen Bezirkswohlfahrtsamtes Berlin-Zehlendorf,
einer Einrichtung von fünf Berliner Kirchengemeinden, deren
Verwaltungsausschussvorsitzender der Pfarrer Martin Niemöller war.
In ihre Sprechstunde kamen seit 1934 immer mehr auf Beistand durch
die Kirche hoffende „nichtarische“ Christen, da auch ihnen durch die
gezielten antijüdischen Maßnahmen des Naziregimes nach und nach die
Lebensgrundlage entzogen wurde. Margarete Meusel sah es als ihre
Aufgabe an, gerade diesen Verfolgten jede nur erdenkliche Hilfe
angedeihen zu lassen und deren Recht auf Schutz durch die neu
gewählte Glaubensgemeinschaft bei ihrer Kirche einzufordern. Ihrem
nimmermüden Einsatz und ihrer Couragiertheit verdanken viele
Verfolgte konkrete Hilfe und ihr Überleben während der Zeit des
Holocaust.
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