Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 08. Juni 2007
  
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(1) Olmert stellt Rückzug vom Golan in Aussicht
(2) UN-Generalsekretär verurteilt anti-israelische Hetze Ahmadinejads
(3) Hamas-Führer: PA-Regierung unterstützt den Terror
(4) Waffenschmuggel über die Türkei? Libanesische Armee beschlagnahmt Raketen der Hisbollah
(5) Drei Gerechte unter den Völkern
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Olmert stellt Rückzug vom Golan in Aussicht

Israels Ministerpräsident Ehud Olmert hat dem syrischen Präsidenten Bashar Assad in einer geheimen Botschaft mitgeteilt, dass sein Land den Preis für den Frieden kenne und bereit sei, ihn zu zahlen. Im Tausch gegen ein umfassendes Friedensabkommen und die Auflösung des Bündnisses zwischen Damaskus und dem Iran sowie den Terrororganisationen in der Region würde Israel die Golan-Höhen an Syrien zurückgeben. Wie ein hoher Beamter in Jerusalem mitteilt, hat Assad bisher noch nicht auf das Angebot reagiert.

Im rechten Spektrum der israelischen Politik hat diese Nachricht sofort für Aufruhr gesorgt. So rief der Likud-Abgeordnete Gideon Sa’ar die Parteien Israel Beitenu und Shas dazu auf, die Koalition umgehend zu verlassen. Zevulon Orlev, Vorsitzender der national-religiösen Einheitspartei meinte spontan: „Ehud Olmert würde die Golan-Höhen für seinen Stuhl verkaufen. Er versucht seine eigene Haut zu retten, und seine Erklärung in Bezug auf den Rückzug vom Golan ist ein verzweifelter Versuch zu überleben.“

Politiker von der Linken zeigten sich hingegen erfreut über Olmerts Initiative. Yossi Beilin, Vorsitzender der Meretz-Partei, appellierte an den Ministerpräsidenten, so schnell wie möglich Verhandlungen zu initiieren und ein Abkommen auf Grundlage der arabischen Initiative zu erreichen: „Dies wird direkt der Hisbollah, der Hamas und dem Iran schaden und eine neue strategische Situation im Nahen Osten herbeiführen.“

(Yedioth Ahronot, 08.06.07)



(2) UN-Generalsekretär verurteilt anti-israelische Hetze Ahmadinejads

UN-Generalsekretär Ban Ki-moon hat seiner Bestürzung angesichts der jüngsten Hasstiraden des iranischen Staatspräsidenten Mahmoud Ahmadinejad gegen Israel Ausdruck verliehen. Ahmadinejad hatte am Sonntag dem „Countdown“ der Vernichtung Israels das Wort geredet. Ban wies auf die UN-Charta hin, gemäß der sich alle Mitglieder verpflichtet hätten, von Drohungen und Gewaltaktionen gegen die territoriale Integrität oder politische Unabhängigkeit eines jeglichen Staates abzusehen.

Israel hatte zuvor beim UN-Sicherheitsrat offiziell Beschwerde gegen die Äußerungen des iranischen Präsidenten erhoben. Israels UN-Botschafter Dan Gillermann begrüßte die Erklärung des Generalsekretärs und äußerte die Hoffnung, dass sich auch der Sicherheitsrat zu einer Verurteilung der Äußerungen durchringen wird.

(Ha’aretz, 08.06.07)



(3) Hamas-Führer: PA-Regierung unterstützt den Terror

Der stellvertretende Leiter des politischen Büros der Hamas, Moussa Abu Marzouq hat sich am 01. Juni im Rahmen eines Treffens mit ägyptischen Intellektuellen und Politikern Fragen des Publikums gestellt. Die Fragesteller kritisierten die Hamas dafür, dass die Anzahl von Terroranschlägen („Widerstand“) seit ihrer Machtübernahme gesunken sei.

Abu Maryouq antwortete daraufhin, dass sich die Situation geradezu gegenteilig darstelle: „Es ist das erste Mal seit dem Osloer Abkommen, dass eine palästinensische Regierung den Widerstand (d.i. Terrorismus) fördert, Widerstandsaktivisten unterstützt, sie nicht festnimmt und sie nicht an ihrer Aktivität hindert.“ Abu Mazouq prahlte sogar mit der „Qualität“ der Terrorangriffe gegen Israel („das zionistische Gebilde“) während der Regierungszeit der Hamas und schloss dabei auch die Entführung des „zionistischen Soldaten“ (Gilad Shalit) ein.

Gleichwohl musste er zugeben, dass die Ausführung solcher Terror-„Attacken durch den Isolationszaun (d. i. Sicherheitszaun) und die Gatter, die die Bewohner des Westjordanlandes umgeben“, erschwert worden ist.

Weitere Informationen und ein ausführlicher Bericht über den Auftritt Abu Marzouqs in Ägypten in arabischer Sprache finden sich unter dem folgenden Link: http://www.terrorism-info.org.il/malam_multimedia/English/eng_n/html/hamas_060607e.htm

(Intelligence and Terrorism Information Center/ Israel Intelligence Heritage and Commemoration Center, 07.06.07)



(4) Waffenschmuggel über die Türkei? Libanesische Armee beschlagnahmt Raketen der Hisbollah

Die libanesische Armee hat Mitte dieser Woche im Osten des Landes einen Lastwagen der Hisbollah gestoppt, der Raketen und Munition transportierte. Darunter befanden sich auch Raketen aus sowjetischer Produktion des Typs „Grad“. Der Vorfall ereignete sich unweit der Stadt Baalbek, einem Hauptstützpunkt der schiitischen Terrororganisation.

Die libanesischen Soldaten ließen die sechs Hisbollah-Terroristen im Anschluss wieder frei, beschlagnahmten jedoch die Waffen. Bisher ist nicht klar, woher die Waffen kamen und an welches Ziel sie gelangen sollten.

Unterdessen erhärtet sich der Verdacht, dass der Iran die Türkei als Durchgangsland bei seinen Waffenlieferungen an die Hisbollah über Syrien missbraucht. Vergangene Woche wurde in der Türkei über den Fund einer großen Menge von Waffen berichtet, die zwischen Baumaterial in einem Zug auf dem Weg vom Iran nach Syrien versteckt war. Der Transport wurde entdeckt, nachdem es kurdischen Rebellen gelungen war, den Zug zum Entgleisen zu bringen. Die Fracht enthielt neben verschiedenen Schusswaffen auch etwa 300 Raketen.

(Yedioth Ahronot, 06.06.07)



(5) Drei Gerechte unter den Völkern

Die Botschaft des Staates Israel hat in der vergangenen Woche im Namen der israelischen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem drei Deutschen den Ehrentitel „Gerechter unter den Völkern“ verliehen.

Die Ehrung umfasst eine Medaille und eine Urkunde sowie die Verewigung des Namens auf der Gedenkmauer im „Garten der Gerechten“ in Yad Vashem, das sich auf dem Herzl-Berg im Westen Jerusalems befindet. Auf diese Weise gedenkt Israel in Dankbarkeit derer, die mit ihrem persönlichen Einsatz und unter Gefährdung ihres eigenen Lebens Juden retteten oder dies versuchten. Es ist dies die höchste Auszeichnung, die der Staat Israel an Nicht-Juden vergibt. Bis heute haben nahezu 23 000 Frauen und Männer aus allen Teilen Europas diesen Ehrentitel erhalten, darunter rund 500 Deutsche.

Bei den nun in Berlin Geehrten handelt es sich um Prof. Stephan Hubertus Pfürtner, Joseph Tudyka und Margarete Meusel. Die beiden letztgenannten wurden posthum geehrt.

Stephan Hubertus Pfürtner bewahrte im November 1944 drei junge jüdische Frauen vor dem sicheren Verderben, indem er ihnen zur Flucht aus dem Konzentrationslager Stutthof verhalf. Der damals 22-jährige Soldat auf Fronturlaub war sich des Risikos seiner Tat voll bewusst. Schließlich war er bereits ein Jahr zuvor vor dem Berliner Volksgerichtshof Lübeck des „Landes- und Hochverrats“ angeklagt und zu sechs Monaten Haft verurteilt worden.

Joseph Tudyka bewahrte in den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs die junge Jüdin Edith Sonnenberg vor dem sicheren Tod. Zu diesem Zeitpunkt wurden die in Westpolen befindlichen Konzentrationslager angesichts der vorrückenden Sowjetarmee durch die SS aufgelöst. Zigtausende überlebende Häftlinge wurden Hunderte von Kilometern unter brutalsten Bedingungen durch tiefwinterliche Landstriche Richtung Westen getrieben. Darunter auch Edith Sonnenberg. Sie konnte gemeinsam mit einer anderen Verfolgten fliehen, wurde jedoch nahe Glashüttenstadt Weißwasser wieder aufgegriffen und in das dort befindliche Zwangsarbeiterlager gebracht. Der Hafenmachermeister Joseph Tudyka war es, der die beiden völlig entkräfteten Flüchtigen versteckte, als auch das Lager Weißwasser geräumt wurde.

Margarete Meusel war von 1932 bis zu ihrem Tod im Jahre 1953 Leiterin des Evangelischen Bezirkswohlfahrtsamtes Berlin-Zehlendorf, einer Einrichtung von fünf Berliner Kirchengemeinden, deren Verwaltungsausschussvorsitzender der Pfarrer Martin Niemöller war. In ihre Sprechstunde kamen seit 1934 immer mehr auf Beistand durch die Kirche hoffende „nichtarische“ Christen, da auch ihnen durch die gezielten antijüdischen Maßnahmen des Naziregimes nach und nach die Lebensgrundlage entzogen wurde. Margarete Meusel sah es als ihre Aufgabe an, gerade diesen Verfolgten jede nur erdenkliche Hilfe angedeihen zu lassen und deren Recht auf Schutz durch die neu gewählte Glaubensgemeinschaft bei ihrer Kirche einzufordern. Ihrem nimmermüden Einsatz und ihrer Couragiertheit verdanken viele Verfolgte konkrete Hilfe und ihr Überleben während der Zeit des Holocaust.



(6) Das Wetter in Israel

Über das Wochenende verziehen sich die Wolken, und auch die Temperaturen steigen wieder an.

Jerusalem: 16-23°C
Tel Aviv: 21-25°C
Haifa: 19-25°C
Be’er Sheva: 17-28°C
Ein Gedi: 23-35°C
Eilat: 22-34°C



(7) Wechselkurse

1 € - 5.6229 NIS (+ 0.756%)
1 CHF - 3.4172 NIS (+ 0.918%)
1 £ - 8.2708 NIS (+ 0.388%)
1 $ - 4.1970 NIS (+ 1.377%)

(Bank of Israel, 08.06.07)



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