Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 07. Juni 2007
  
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(1) Syrien reagiert auf israelische Friedenssignale
(2) Die guten Seiten der Kriegsdrohungen
(3) Trügerische Ruhe in Sderot
(4) Israelis vertrauen ihrer Armee
(5) 46. Hebräische Buchwoche eröffnet
(6) Deutsch-israelisches Wirtschaftsportal informiert über Israel als High-Tech-Land
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Syrien reagiert auf israelische Friedenssignale

Nachdem Israels Ministerpräsident Ehud Olmert seine grundsätzliche Bereitschaft zu Friedensverhandlungen erklärt hat, teilt heute die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf einen offiziellen Vertreter der syrischen Regierung mit, dass auch Syrien Verhandlungen gegenüber offen sei. „Unsere Position bleibt dieselbe. Wir sind bereit, an den Verhandlungstisch zurückzukehren. Wir wollen für den Frieden wirken und werden die Erklärungen genau prüfen“, heißt es in Damaskus. Gleichzeitig zeigt man sich jedoch skeptisch hinsichtlich der konkreten Erfolgsaussichten: „Wir haben kaum Hoffnung, dass die Dinge sich ändern werden.“

Nach den spannungsreichen Tagen zuvor hatte Olmert gestern auf der Sitzung des Sicherheitskabinetts ausdrücklich betont, dass er zu direkten Verhandlungen mit den Syrern bereit sei, vorausgesetzt sie würden keine Vorbedingungen festlegen wollen. Im Laufe der Kabinettsgespräche entschied Olmert, einen speziellen Ministerstab zu ernennen, der sich der syrischen Angelegenheit widmen soll.

(Yedioth Ahronot, 07.06.07)



(2) Die guten Seiten der Kriegsdrohungen

Aus einem Kommentar von Zeev Schiff

Die gegenseitigen Kriegsdrohungen Israels und Syriens haben auch ihre guten Seiten. Endlich wird die israelische Öffentlichkeit die Wahrheit erfahren: Ist Israels Führung bereit für einen schmerzhaften territorialen Kompromiss auf den Golan-Höhen, gibt es eine Grundlage für die Botschaft, die von Jerusalem nach Damaskus hinsichtlich seiner Verhandlungsbereitschaft gesendet wird?

Israel wird auch mehr darüber wissen, was die wirklichen Absichten von Bashar Assad sind. Israel wird besser verstehen, auf was Assad in Bezug auf seine Unterstützung der gegen Israel operierenden Terrororganisationen zu verzichten bereit ist und bis zu welchem Grade er sich von den strategischen Verbindungen mit dem iranischen Staatspräsidenten Mahmoud Ahmadinejad distanzieren kann und möchte. Die Bedingung dafür ist, dass Israel nicht vor einem Dialog mit Syrien zurückschreckt: sowohl in Form des direkten Kontakts, als auch im Rahmen der arabischen Friedensinitiative von Riad.

Und es gibt noch einen weiteren positiven Aspekt: Es ist dies eine wichtige Möglichkeit für Israel, die Heimatfront im Norden besser vorzubereiten. Das Wissen über die Bedrohungen muss ihm eine erhöhte Anstrengung zur Stärkung der Heimatfront und der Verringerung der Schäden im Kriegsfall abverlangen. Die Bedingung dafür ist, dass die Regierung dieses sensible Thema aus den Händen der Beamten im Finanzministerium nimmt und einen eigens dafür zuständigen Minister ernennt.

In der Zwischenzeit üben sich beide Seiten in Abschreckung und senden doppeldeutige Signale. In Damaskus droht man damit, Aktionen des „Widerstands“ in die Wege leiten zu müssen, falls die syrischen Friedensvorschläge nicht beantwortet werden und Israel sich nicht von den Golan-Höhen zurückzieht. Israel droht für seinen Teil nicht, aber zwei seiner Regierungen haben jegliche Verhandlungsmöglichkeiten im Wissen um den „Preis“, den Israel zahlen müsste, abgewehrt. Im zweiten Libanonkrieg hat Syrien Israel durch seine direkte Unterstützung der Hisbollah während der Kämpfe de facto angegriffen. Israel ist auf der anderen Seite darauf bedacht gewesen, Syrien nicht zu schädigen. Einer der Gründe für die Fehlentscheidung, die Reservisten nicht frühzeitig einzuberufen, war Sorge, dass Damaskus dies als einen Schritt Israels in Richtung eines Angriffs auf Syrien interpretieren würde.

Israel und Syrien bewegen sich am Rand eines Krieges. Selbst wenn beide Seiten heute nicht beabsichtigen, einen Krieg zu initiieren, könnte ein solcher wegen Fehleinschätzungen, schlechter Geheimdienstarbeit oder der List eines Außenstehenden ausbrechen, der Interesse daran hat, Syrien und Israel in einen Krieg zu stürzen. Es ist nur natürlich, das sich beide Seiten für den schlimmstmöglichen Fall vorbereiten – Krieg.

(Ha’aretz, 07.06.07)



(3) Trügerische Ruhe in Sderot

In der Umgebung von Sderot sind am Mittwoch wieder vier Kassam-Raketen niedergegangen. Im Vergleich zu dem Dauerbeschuss, der in den vergangenen zwei Wochen die südisraelische Stadt in Atem gehalten hat, ist dies ein deutlicher zahlenmäßiger Rückgang.

Die Einwohner von Sderot zeigen sich freilich wenig beeindruckt von der Abnahme der Kassam-Raketen, die ihre Stadt in den letzten Tagen erlebt hat. Noch immer leben die Menschen in Angst, viele Kinder gehen nach wie vor nicht zur Schule und das Geschäftsleben erholt sich nur mühsam. Trotz der relativen Ruhe sind auch viele Bürger noch nicht in die ramponierte Stadt zurückgekehrt. Der Ausnahmezustand ist noch nicht aufgehoben.

Für manche Israelis, die nicht in Sderot leben, ist die Zahl der Raketen das Barometer für die Stimmung vor Ort. Für Yaki Cohen, einen Bewohner der Stadt, stellt sich die Situation jedoch völlig anders dar: „Was mich angeht, besteht zwischen einer Kassam oder 30 Kassam kein Unterschied. Gestern Nacht haben wir die Alarmstufe Rot gehört und eine Rakete fiel vom Himmel. Meine fünf Kinder wachten auf in Panik. Sie weinten, schrieen. Versuchen Sie einmal fünf komplett hysterische Kinder zu beruhigen. Selbst heute tagsüber, als wir die Alarmstufe Rot einmal gehört haben, hat dies gereicht, um alle Leute hier zu lähmen.“

„Die Lage ist nun schwieriger, da die Palästinenser scheinbar eine Runde beendet haben, und nun wartet jeder auf das nächste Mal, dass sie abfeuern“, meint Yoel, ein anderer Bewohner Sderots. “Dies ist eine Situation, die die Leute verrückt machen kann.“

(Yedioth Ahronot, 06.06.07)



(4) Israelis vertrauen ihrer Armee

Die Ergebnisse der diesjährigen Meinungsumfrage des Institute for National Security Studies (INSS), die in den Monaten Februar und März durchgeführt wurde, werfen ein Bild auf die sicherheitspolitische Stimmungslage der Israels ein halbes nach dem zweiten Libanonkrieg.

Die meisten Israelis sehen die Ergebnisse des zweiten Libanonkriegs als eher unklar an, wobei die eine Hälfte denkt, dass keine Partei gewonnen habe und die andere Hälfte gleichmäßig zwischen jenen geteilt ist, die meinen, Israel habe gewonnen, und jenen, die in der Terrororganisation Hisbollah den Sieger sehen.

Gleichwohl fühlen über 80 Prozent der jüdischen Bevölkerung, dass sie sich auf die Armee und darauf, dass sie das Land verteidigen kann, verlassen können. Über zwei Drittel der Befragten sind nach wie vor von der Richtigkeit der Entscheidung überzeugt, gegen die Hisbollah in den Krieg zu ziehen. Die große Mehrheit meint allerdings, dass Israel den Krieg hätte fortsetzen sollen, wenn nicht bis zur gänzlichen Zerschlagung der Hisbollah, dann doch zumindest bis zur Befreiung der entführten Soldaten.

Eine wesentliche Beobachtung bestätigt die Stärke der politischen Mitte in der israelischen Gesellschaft. Nur jeweils etwa 10 Prozent lassen sich dem rechts- und linksextremen Spektrum zuordnen. Daraus lässt sich eine große Flexibilität der öffentlichen Meinung ablesen.

Als die größte Bedrohung empfinden die Israelis mehrheitlich die Aussicht, dass der Iran in den Besitz von Atomwaffen gelangen könnte.

(Yedioth Ahronot, 07.06.07)



(5) 46. Hebräische Buchwoche eröffnet

Am gestrigen Mittwoch ist die 46. Woche des Hebräischen Buches eröffnet worden. Sie wird noch bis zum 16. Juni andauern. Die einzelnen Messen finden in Tel Aviv, Jerusalem, Haifa, Beer Sheva und 50 weiteren Städten und Gemeinden in ganz Israel statt.

Die Gesamtinvestition der Messen beläuft sich dieses Jahr auf eine Million Dollar. 150 Verlage werden ihre Bücher präsentieren, und neben dem rein Geschäftlichen werden in den großen Städten Kulturveranstaltungen angeboten, wie Autorenlesungen, literarische Diskussionen und Unterhaltungsprogramme für Kinder.

In der nächsten Woche wird im Rahmen der Buchwoche der Sapir-Preis der staatlichen Lotterie verliehen. Die fünf Nominierten sind Sara Shilo, Dror Burshtein, Shosh Breiner, Shahar Magen und Nir Baram.

(Ha’aretz, 07.06.07)



(6) Deutsch-israelisches Wirtschaftsportal informiert über Israel als High-Tech-Land

Die israelische Journalistin Vardina Hilloo betreibt seit nunmehr fast zwei Jahren ein deutsch-israelisches Wirtschaftsportal im Internet, das den Namen „Israfocus“ trägt und unter der Adresse http://www.israfocus.com/ zu erreichen ist. Tag für Tag wählt Hilloo, die lange Zeit für die israelische Wirtschaftszeitung „Globes“ und andere Zeitungen gearbeitet hat, Artikel rund um das israelische Wirtschafts- und Finanzleben aus den internationalen Medien aus.

„Israel ist in vielen innovativen Branchen führend. Nur wissen das die wenigsten Europäer“, sagt die Expertin. „Ich hoffe, dass sich das ändert, wenn die Menschen mehr über Israel erfahren.“



(7) Das Wetter in Israel

Bei einem deutlichen Temperaturrückgang ist es teilweise bewölkt.

Jerusalem: 15-24°C
Tel Aviv: 20-25°C
Haifa: 20-25°C
Be’er Sheva: 18-28°C
Ein Gedi: 24-36°C
Eilat: 23-38°C



(8) Wechselkurse

1 € - 5.5807 NIS (+ 0.722%)
1 CHF - 3.3861 NIS (+ 0.588%)
1 £ - 8.2388 NIS (+ 0.908%)
1 $ - 4.1400 NIS (+ 1.025%)

(Bank of Israel, 07.06.07)



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