Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 05. Juni 2007
  
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(1) Vor 40 Jahren: Der Sechs-Tage-Krieg (5.-10- Juni 1967)
(2) "Zeit für einen Kurswechsel" von Moshe Yaalon
(3) Hamas beansprucht ganz Israel
(4) Zur Israelfeindschaft der deutschen Linken seit 1967
(5) Das Wetter in Israel
(6) Wechselkurse
(1) Vor 40 Jahren: Der Sechs-Tage-Krieg (5.-10- Juni 1967)

Im Juni 1967 führte Israel einen verzweifelten Krieg der Selbstverteidigung, den es schwierigsten Umständen zum Trotz gewann. Im Ergebnis überlebte der jüdische Staat nicht nur, sondern kam auch in den Besitz zusätzlichen Landes, darunter Gebiete, die essentiell für seine Sicherheit sind.

Der Sechs-Tage-Krieg und seine Folgen prägen den Nahen Osten noch heute. Das Verständnis dafür, wie und warum jene Gebiete in Israels Besitz gelangten und wie sich Israels Beziehung zu ihnen gestaltet, ist für eine gerechte und ausgewogene Diskussion des gegenwärtigen Zustands unabdingbar.

Aus Anlass des vierzigsten Jahrestages des Kriegsausbruchs am heutigen 5. Juni stellt die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Botschaft des Staates Israel in Berlin unter dem folgenden Link eine Dokumentation zum historischen Hintergrund des Krieges und seinen Folgen zur Verfügung:
http://berlin.mfa.gov.il/mfm/Data/115303.pdf



(2) "Zeit für einen Kurswechsel" von Moshe Yaalon

Es kommt nicht von ungefähr, dass Michael Orens Buch „Six Days of War“ mit dem Terroranschlag ansetzt, den die Fatah in der Nacht des 31. Dezember 1964 unter der Anweisung von Yasser Arafat verpfuscht hat. Ziel des Anschlags war es gewesen, die nationale Wasserversorgung zu unterbrechen und die Region in Brand zu setzen. Sein Scheitern hinderte die Fatah nicht daran, eine offizielle Siegeserklärung zu veröffentlichen, die die „Pflicht zum Heiligen Krieg (Jihad)“ beschwor und den 1. Januar 1965 als offizielles Gründungsdatum der Terrororganisation festsetzte.

Der Sechs-Tage-Krieg hat wahrlich das Gesicht des Nahen Ostens verändert. Aus historischer Perspektive kann er als Anfang vom Ende der nationalistisch-säkularen Ideologie der Araber betrachtet werden, wodurch im Endeffekt die Entstehung der islamistisch-gotteskriegerischen Ideologien begünstigt wurde; ebenso kann man in ihm den Anfang vom (vorübergehenden?) Ende der konventionellen Kriege zwischen Armeen und der Verlagerung der Bedrohung des Staates Israel sehen. Vor allem aber hat er die Art und Weise beeinflusst, in der die Israelis sich selbst wahrnehmen; er hat den internen Diskurs über die Grenzfragen und den israelisch-palästinensischen Konflikt geprägt.

Auf der einen Seite verwandelte sich das israelische Selbstbewusstsein, das natürlicherweise durch den glänzenden militärischen Sieg gestärkt wurde, bis zum Ausgang des Yom-Kippur-Krieges zu einer gewissen Selbstgefälligkeit. Auf der anderen Seite führte dies zu der Bereitschaft für territoriale Zugeständnisse für den Frieden. Die Eckpfeiler der israelischen Politik seit Ende des Krieges haben weder Annexion von Gebieten noch die Rückkehr zu den Grenzen von 1967 verfochten. Diese Sichtweise hat – gemeinsam mit Fehlern in der politischen Führung - letzten Endes zu einer erheblichen Erosion der Errungenschaften des Sechs-Tage-Krieges geführt und die israelische Position beeinträchtigt. Gleichzeitig hat sie die zionistische Narrative und ihre Leistungen nachteilig beeinflusst.

Diejenigen Israelis, die ein Endstatus-Abkommen mit den Palästinenser durch „Land für Frieden“ zu erreichen versucht haben, haben den Unterschied verwischt, der zwischen der Lösung des Konflikts mit Ägypten durch den israelischen Rückzug vom Sinai und dem palästinensisch-israelischen Konflikt besteht. Dies trifft noch mehr da zu, wo der palästinensische Anspruch auf das gesamte and Israel anstatt lediglich auf die 1967 eroberten Gebiete verdunkelt und die beharrliche palästinensische Weigerung hinsichtlich einer Teilung der Nation ignoriert wurden, wie sie seit der Geburt des Zionismus gang und gäbe ist. Dadurch wurde insofern zur Erosion von Israels Positionen beigetragen, als das Recht der Palästinenser auf Selbstbestimmung anerkannt wurde, ohne auf der gegenseitigen palästinensischen Anerkennung des jüdischen Volkes und eines unabhängigen jüdischen Staates zu bestehen.

Das Selbstgefühl im Gefolge des Sechs-Tage-Krieges hat ein Gefühl des „Stark-Genug-Für-Risiken-Seins“ geschaffen, wie es gerade zur Zeit der Osloer Abkommen verbreitet war. Diese Selbstsicherheit führte zum Niedergang jener Einstellung, die mit einer Gesellschaft assoziiert wird, die sich in einem ständigen Kampf befindet. Das ehrliche Verlangen nach Frieden wurde als Schwäche ausgelegt und führte zu einer allgemeinen Bereitwilligkeit, die „golden Kälber“ zu akzeptieren, die von Politikern, Schönrednern und den Medien präsentiert, dann aber schnell gechlachtet wurden. Diejenigen, die zu den Grenzen von 1967 zurückzukehren trachten, sei es in Israel oder im Ausland, machen sich den Triumph des Sechs-Tage-Krieges zunutze für ihre Argumentation, nach der das Problem in der „Besatzung“ liegt und der Verzicht Israels auf diese Gebiete den ersehnten Frieden bringt.

Der gescheiterte Anschlag vom 31. Dezember 1964 erinnert uns jedoch daran, dass der palästinensische Terror der Übernahme von Judäa, Samaria und Gaza vorausging. Seitdem häufen sich die zusätzlichen Beweise dafür, dass die palästinensische Führung ein Ende des Konflikts auf Basis einer solchen Lösung verweigert. Mehr als das – jüngste Äußerungen von Führern der israelisch-arabischen Gemeinschaft bringen deren Weigerung zum Ausdruck, das Existenzrecht des Staates Israel als unabhängiger jüdischer Staat anzuerkennen.

Die Ereignisse der vergangenen Jahre – das Versagen der Palästinenser bei der Einhaltung der Vereinbarungen und Verpflichtungen des Osloer Rahmenwerks, die Lancierung eines Terrorkrieges im September 2000 und die Situation in Gaza im Gefolge der Abkoppelung - hätten als Gelegenheit dazu dienen können, das „wahre Gesicht“ der palästinensischen Führung zu enthüllen und deren Absicht, das irrelevante Konzept der „Zwei-Staaten-Lösung“ innerhalb des historischen Landes Israel zu unterminieren. Den Diskurs der „Zwei-Staaten-Lösung“ innerhalb der israelischen Öffentlichkeit und der internationalen Arena zu einem Halt zu bringen, ist die Voraussetzung für eine neue Denkbewegung in Bezug auf den Konflikts und mögliche Wege, ihn zu lösen. Dafür bedarf es des klaren Verständnisses des Problems in Israel, der Schaffung einer internen Übereinstimmung in Bezug auf dieses Verständnis und der Bereitschaft dafür zu kämpfen.

Der glänzende Sieg im Sechs-Tage-Krieg hat sich paradoxerweise zum Ausgangpunkt einer „Rückzugsschlacht“ verwandelt, die wir heute um die zionistische Narrative führen – bis wir eine Kehrtwende machen.

Moshe Yaalon war von 2002 bis 2005 Generalstabschef der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte.

(Yedioth Ahronot, 30.05.07)



(3) Hamas beansprucht ganz Israel

Die Terrororganisation Hamas hat in einer Erklärung zum vierzigsten Jahrestag der so genannten „Besetzung Palästinas“ das Folgende bekannt gegeben:

„Die Hamas hat dem palästinensischen Volk versprochen, dass die kommenden Jahre nicht nur die Fortsetzung des Kampfes markieren werden, sondern auch den Rückzug der zionistischen Besatzung und die Gründung eines palästinensischen Staates in allen palästinensischen Landesteilen.“

„Jerusalem (Al-quds) wird der Prüfstein des palästinensischen Jihad und das Symbol der Befreiung sein. Wir werden nicht ein Haarbreit unseres Landes aufgeben, und die Bataillone des Jihad werden kämpfen, bis das besetzte Land befreit und den arabischen und islamischen Eigentümern zurückgegeben worden ist.“

„Die Einwilligung der Hamas zu einer Staatsgründung im Rahmen der Grenzen vom 4. Juni 1967 soll nicht bedeuten, dass sie auch nur einen winzigen Teil unseres Lands oder die Rechte der Flüchtlinge auf das Land, von dem sie vertrieben worden sind, aufzugeben bereit ist. Die Tatsache, dass die Hamas gewählt wurde, das palästinensische Volk zu führen, ist ein Zeichen dafür, dass das palästinensische Volk den Weg des Widerstands gewählt und alle Optionen des Nachgebens, der Verhandlung und der Sicherheitskoordination aufgegeben hat.“

„Die Hamas wird das Recht auf Widerstand mit all ihrer Macht verteidigen. Vierzig Jahre sind vergangen, und das palästinensische Volk fordert standhaft die Rückgabe seiner Rechte und seines Landes und besteht auf den Grundsätzen des Rückzugs aus allen palästinensischen Gebieten und der Zurückweisung jeglicher Lösung, die auf Verzicht beruht. Es hält die Flamme des Widerstands am Brennen, bis die palästinensische Flagge über den Mauern von Jerusalem und den Stränden von Haifa, in Jaffa und in den Straßen von Hebron, Nablus, Jenin und Rafiah gehisst werden wird.

(Israelisches Außenministerium, 04.06.07)



(4) Zur Israelfeindschaft der deutschen Linken seit 1967

In den 50er und 60er Jahren galt die deutsche Linke gemeinhin als verlässlicher Freund Israels. Bald nach dem Sechs-Tage-Krieg verstärkte sich jedoch der israelkritische Trend in weiten Teilen der Linken immer mehr.

In der Juni-Ausgabe der Zeitschrift „Merkur“ hat der Politikwissenschaftler und Redakteur Martin Kloke dieser „historisch-psychologischen Entlastungsoffensive“ nun einen eingehenden Artikel gewidmet. Hierin legt er überzeugend dar, wie es zu diesem Trend einer „Schuld aufrechnenden und abwehrenden ‚Umwegkommunikation’“ gekommen ist, bei der „die traditionelle Judenfeindschaft von antiisraelischen Ressentiments abgelöst worden ist“. Seine Untersuchung hat dabei mehr als ‚rein historischen’ Wert. Schließlich, so der Autor, „hat das Amalgam aus antisemitischen und antizionistischen Ressentiments längst auch in der Mitte der Gesellschaft Einzug gehalten“.

Der vollständige Artikel ist unter dem folgenden Link erhältlich: http://www.online-merkur.de/seiten/lp200706a.php



(5) Das Wetter in Israel

Vor allem in Jerusalem und auf dem Golan ist es für die Jahreszeit ungewöhnlich heiß.

Jerusalem: 22-31°C
Tel Aviv: 20-27°C
Haifa: 20-28°C
Be’er Sheva: 19-33°C
Ein Gedi: 27-40°C
Eilat: 27-41°C



(6) Wechselkurse

1 € - 4.0630 NIS (+0.025%)
1 CHF - 3.3348 NIS (+0.515%)
1 £ - 8.1053 NIS (+0.380%)
1 $ - 4.0630NIS (-0.025%)

(Bank of Israel, 05.06.07)



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