Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 31. Mai 2007
  
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(1) Olmert prüft Verhandlungsmöglichkeiten mit Syrien
(2) Livni wirbt in Prag um europäisches Verständnis
(3) Kassam-Rakete landet bei Nahal Oz
(4) Der Sechstagekrieg 1967 – Behauptungen und Tatsachen (IX)
(5) Tel Avivs teuerstes Pflaster – der Rothschild-Boulevard
(6) Manfred Lahnstein wird Ehrendoktor der Universität Haifa
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Olmert prüft Verhandlungsmöglichkeiten mit Syrien

Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert sondiert derzeit die Möglichkeiten einer erneuten Aufnahme von Friedensverhandlungen mit Syrien. Wie aus Regierungsquellen verlautet, gibt es keinen direkten Kontakt zwischen offiziellen Vertretern Israels und Syriens, doch findet eine „sehr ernsthafte Überprüfung“ statt, die noch nicht abgeschlossen ist.

Bei den Vorüberlegungen geht es vor allem um die zentrale Frage, was Israel durch einen Rückzug vom Golan gewinnen würde, wie ihn die Syrer als Bedingung für einen Friedensschluss fordern. Was wäre der Charakter der Beziehungen zwischen beiden Staaten? Wäre Syrien bereit, sein Bündnis mit den primären Feinden Israels in der Region, dem Iran, der Hisbollah und den palästinensischen Terrororganisationen, aufzulösen?

Nach außen hin gibt sich Olmert freilich keinen übertriebenen Hoffnungen hin. Bei seinem Treffen mit US-Kongressabgeordneten am gestrigen Mittwoch in Jerusalem erklärte er, dass er selbst an einem Frieden mit Israel interessiert sei, das gegenwärtige syrische Regime allerdings den Terrorismus unterstütze und somit offensichtlich kein Interesse an einem Friedensabkommen habe.

Zwischen 1991 und 2000 haben fünf verschiedene israelische Ministerpräsidenten Friedensverhandlungen mit Syrien geführt, die letztlich daran scheiterten, dass die Syrer nicht von ihrem Anspruch auf die Kontrolle des Nordostufers des Sees Genezareth abrücken wollten. Im Laufe der letzten Monate  hat der syrische Präsident wiederholt die Wiederaufnahme von Verhandlungen angeboten, gleichzeitig jedoch mit einer gewaltsamen Übernahme der Golanhöhen gedroht.

(Ha’aretz, 31.05.07)



(2) Livni wirbt in Prag um europäisches Verständnis

Die Außenministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Israels Tzipi Livni hat sich gestern in Prag mit ihrem tschechischen Amtskollegen Karel Schwarzenberg getroffen. Dabei nahm sie Stellung zu den gegenwärtigen Gewaltaktionen der Terrororganisation Hamas und der europäischen Haltung gegenüber der palästinensischen Regierung.

Im Folgenden einige ihrer diesbezüglichen Äußerungen:

„Die Hamas ist eine ideologisch-extremistische Bewegung, die nicht die Interessen des palästinensischen Volkes vertritt. Israel kann den nationalen Aspirationen der Palästinenser entgegenkommen so lange seine Sicherheit gewährt ist. Die Hamas-Ideologie ist nicht nationalistisch, sondern theokratisch – sie strebt danach, eine islamistisch-religiöse Entität zu schaffen und alle zu vernichten, die nicht das Gesetz des Islam akzeptieren. Dies können wir nicht hinnehmen. Wir müssen daher unsere militärische Reaktion gegen die Hamas fortführen und währenddessen dem Waffenschmuggel entlang der Philadelphi Route Einhalt gebieten und die Befreiung von Gilad Shalit vorantreiben. Gleichzeitig müssen wir den politischen Dialog mit Mahmoud Abbas fortsetzen.“

„Es ist wichtig, dass Europa versteht, dass die palästinensische Regierung von einer Terrororganisation kontrolliert wird, die offiziell die Verantwortung für Terroranschläge und Kassam-Raketenbeschüsse übernommen hat. Jegliche europäischen Versuche, zwischen der Verantwortlichkeit der palästinensischen Regierung und der Terrororganisation Hamas zu unterscheiden, behindern den Kampf gegen den Terror. Es ist Israels Pflicht, jeden, der an der Planung oder Durchführung von Terrorattacken gegen Israel beteiligt ist, davon abzuhalten, auf welche Weise auch immer.“

(Israelisches Außenministerium, 31.05.07)



(3) Kassam-Rakete landet bei Nahal Oz

Der Kibbutz Nahal Oz nahe dem Gaza-Streifen ist heute nur knapp von einem Raketeneinschlag verschont geblieben. Palästinensische Terroristen haben ihre Dauerattacke auf den westlichen Negev fortgesetzt und neben dieser Kassam-Rakete auch noch eine weitere in den Landkreis Shaar Hanegev abgefeuert. Verletzt wurde dabei niemand.

Haim Yelin, Vorsitzender von Nahal Oz, hatte gerade den Kibbutz verlassen, als die Rakete neben seinem Wagen niederging. „Ich fuhr gerade los, da flog direkt vor mir die Rakete vorbei und landete nur einige Meter entfernt von meinem Auto. Ich habe die große Schockwelle und die starke Explosion gespürt. Man muss verstehen, dass das Leben hier auf der Straße so gefährlich geworden ist wie ein Autounfall. Es ist wie Russisches Roulette.“

(Yedioth Ahronot, 31.05.07)



(4) Der Sechstagekrieg 1967 – Behauptungen und Tatsachen (IX)

Behauptung:

"Israel hat den Palästinensern in der Westbank, im Gazastreifen und in Ostjerusalem unzumutbare Einschränkungen auferlegt."

Tatsache:

In einem besetzten Land oder Gebiet zu leben, ist für die Einwohner nie angenehm, doch die israelischen Behörden haben alles getan, um die Auswirkungen der Militärverwaltung für die Bevölkerung zu minimieren. Der Journalist Don Peretz, der häufig über die Situation der Araber in Israel berichtete und die israelische Regierung bei verschiedenen Anlässen scharf kritisierte, besuchte die Westbank, kurz nachdem sie von israelischen Truppen eingenommen worden war. Er stellte fest, dass die Israelis bemüht waren, wieder normale Zustände herzustellen und alle Zwischenfälle zu vermeiden, die die Araber zum Verlassen ihrer Heimat veranlassen könnten.

Die Verwaltung versuchte, sich so wenig wie möglich in das Leben der Bevölkerung einzumischen; sie bestand lediglich auf der Forderung, die Schulbücher von anti-israelischen und antisemitischen Äußerungen zu säubern. Darüber hinaus leistete Israel den Palästinensern wirtschaftliche Hilfe - zum Beispiel wurden sie im Gazastreifen aus den Lagern entlassen und durften in neue Häuser einziehen. Das führte zu Protesten aus Ägypten, das während seiner Herrschaft über das Gebiet nichts für die Flüchtlinge getan hatte. Die Araber durften sich frei bewegen; auch die Aus- und Einreise nach Jordanien wurde nicht behindert. 1972 wurden in der Westbank Wahlen abgehalten, an denen auch Frauen und Araber, die kein Land besaßen, teilnehmen durften - was unter jordanischer Herrschaft nicht erlaubt war.

Die Araber in Ostjerusalem konnten zwischen der jordanischen und der israelischen Staatsbürgerschaft wählen. Sie wurden als Bürger des geeinten Jerusalem anerkannt, erhielten das Wahlrecht und durften für den Stadtrat kandidieren. Die heiligen islamischen Stätten wurden der Obhut eines muslimischen Rates übergeben. Trotz der Bedeutung, die der Tempelberg in der gesamten jüdischen Geschichte hatte, durften die Juden hier keine Gebete verrichten.

Nach dem Ende des Sechs-Tage-Krieges erklärte der US-Präsident Johnson, was seiner Ansicht nach als Nächstes nötig war, um dem Konflikt ein Ende zu machen: "Natürlich müssen die Truppen abgezogen werden. Darüber hinaus aber muss das Recht auf ein nationales Leben anerkannt werden; es müssen Fortschritte bei der Lösung des Flüchtlingsproblems gemacht werden; die freie Passage der Seewege muss garantiert sein; das Wettrüsten muss begrenzt und die politische Unabhängigkeit und territoriale Einheit muss respektiert werden."

(aus: Mitchell G. Bard, Behauptungen und Tatsachen. Der israelisch-arabische Konflikt im Überblick, Holzgerlingen 2002; Onlineversion unter http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/German/cover.html )



(5) Tel Avivs teuerstes Pflaster – der Rothschild-Boulevard

Der Wohnimmobilienmarkt am Rothschild-Boulevard, einer der ältesten und traditionsreichsten Straßen Tel Avivs, die nicht zuletzt für ihre Bauhaus-Architektur bekannt ist, erlebt einen noch nie da gewesenen Boom. Die Preise der Prestigeobjekte vor Ort sind innerhalb der letzten vier Jahre um 70 Prozent in die Höhe geschnellt, die durchschnittlichen Wohnungspreise entlang des Boulevards stiegen um 50 Prozent.

Die Preise der Luxuswohnungen beginnen bei 7000 Dollar pro Quadratmeter und gehen bis hinauf zu 15 000 Dollar pro Quadratmeter. Gestiegen ist auch die Nachfrage nach Bauten, die unter Denkmalschutz stehen. Dieser Markt hat zahlreiche Anhänger gefunden, die bereit sind für ihn zu zahlen, und zwar viel. Die Preise für renovierte Wohnungen in Häusern unter Denkmalschutz liegen kaum unter dem Niveau derjenigen für die modernen Luxuswohnungen. Im Durchschnitt liegen sie bei 8000 Dollar pro Quadtratmeter.

In der Branche geht man davon aus, dass die Preise aufgrund der strengen Baubeschränkungen, die die Stadt für das Gebiet bestimmt hat, noch weiter steigen werden.

(Walla, 31.05.07)



(6) Manfred Lahnstein wird Ehrendoktor der Universität Haifa

Der frühere Bundesfinanzminister Prof. Manfred Lahnstein (SPD) wird in Kürze von der Universität Haifa mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet. Als erster Nichtjude hat Lahnstein während der vergangenen sechs Jahre als Vorsitzender des Aufsichtsrates der Universität gewirkt. Dabei hat er nicht zuletzt eine wichtige Rolle bei der Vertiefung der akademischen Beziehungen zwischen der Universität Haifa und europäischen Universitäten gespielt. Als langjährigem Präsidenten der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (1996-2006) kommt ihm eine Schlüsselrolle innerhalb der deutsch-israelischen Freundschaft zu.

Die Zeremonie wird am 5. Juni im Rahmen des 35. Jubiläums der Universität Haifa stattfinden.



(7) Das Wetter in Israel

Es ist weiterhin verhältnismäßig kühl, und nur über dem südlichen Negev ist der Himmel wolkenlos.

Jerusalem: 15-24°C
Tel Aviv: 19-25°C
Haifa: 19-25°C
Be’er Sheva: 19-28°C
Ein Gedi: 24-36°C
Eilat: 24-36°C



(8) Wechselkurse

1 € - 5.4210 NIS (- 0.311%)
1 CHF - 3.2897 NIS (- 0.400%)
1 £ - 7.9714 NIS (- 0.389%)
1 $ - 4.0330 NIS (- 0.469%)

(Bank of Israel, 31.05.07)



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