Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 29. Mai 2007
  
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(1) Zwei Wochen in Sderot – Zwei Tote und mehr als 250 Raketen
(2) Hinter den Schlagzeilen: Zur Inhaftierung führender Hamas-Funktionäre
(3) Barak oder Ayalon? Nach den Vorwahlen der Avoda
(4) Der Sechstagekrieg 1967 – Behauptungen und Tatsachen (VII)
(5) Israelischer Film gewinnt Goldene Kamera in Cannes
(6) Lehrbetrieb unter Raketen – eine Dozentin vom Sapir College bei Sderot referiert in Berlin und Frankfurt
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Zwei Wochen in Sderot – Zwei Tote und mehr als 250 Raketen

Seit nunmehr zwei Wochen feuern palästinensische Terroristen aus dem Gaza-Streifen unaufhörlich Kassam-Raketen auf die südisraelische Stadt Sderot und den westlichen Negev. Insgesamt sind dabei bereits mehr als 256 Raketen auf israelischem Territorium eingeschlagen.

Bei den Angriffen sind zwei Israelis getötet worden. Außerdem wurden zahlreiche Menschen verletzt: zwei schwer, zwei mittelschwer, 17 leicht, und 160 mussten sich wegen Schocks behandeln lassen.

Nach Shirel Friedman (32) aus Sderot ,die am Montag Abend letzter Woche bei einem Raketenanschlag im Stadtzentrum ums Leben kam, erlag am Sonntag Oshri Oz (36) aus Hod Hasharon seinen schweren Verletzungen. Eine Kassam-Rakete war direkt neben seinem Auto eingeschlagen. Oz hinterlässt eine hochschwangere Frau und eine 3jährige Tochter.


(Maariv, 29.05.07)

Das israelische Außenministerium zeigt unter dem folgenden Link Zeichnungen und Gemälde, mit denen Schulkinder aus Sderot ihre traumatischen Erfahrungen verarbeiten: http://www.mfa.gov.il/MFA/MFAArchive/2000_2009/2007/Drawings+by+children+of+Sderot+21-May-2007.htm



(2) Hinter den Schlagzeilen: Zur Inhaftierung führender Hamas-Funktionäre

In einer gemeinsamen Operation der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (ZAHAL) und der Allgemeinen Sicherheitsbehörde (SHABAK) wurden in der Nacht vom 23. auf den 24. Mai über 30 Hamas-Funktionäre verhaftet, darunter der palästinensische Erziehungsminister, Dr. Nasser Eddin al-Sha’er, Mitglieder des Palästinensischen Legislativrats und die Bürgermeister von vier Städten. Die Verhaftungen fanden in Nablus, Kalkilya, Tul Karem, Beiteh und anderswo statt. Israel hat die Anti-Terror-Operation aus den folgenden Gründen durchgeführt:

- Die Hamas ist eine Terrororganisation, die weder Israel noch sein Existenzrecht anerkennt. Sie ist eine Terrororganisation, die sich nicht mit bloßen Erklärungen zufrieden gibt, sondern alles in ihrer Macht stehende tut, um Israel und seine Bürger anzugreifen. Auch nach ihrem Sieg bei den Wahlen in der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA) fährt die Organisation damit fort, Anschläge auf Israelis zu planen und durchzuführen – sowohl gegen Soldaten als auch Zivilisten.

- Die Organisation hat die Verantwortung für die massiven Kassam-Raketen-Angriffe gegen israelische Bevölkerungszentren in den vergangenen Tagen übernommen. Diese Attacken auf die Stadt Sderot und andere Ortschaften in der Umgebung haben zu Tod und Verletzung von Israelis sowie schweren Schäden an Gebäuden, Infrastruktur und anderem Eigentum geführt.

- Die israelische Regierung hat entschieden; „Genug ist genug“ und eine Terrororganisation bleibt eine Terrororganisation, selbst wenn ihre Mitglieder für demokratische Wahlen eintreten. Die Mitgliedschaft in einer solchen Organisation ist eine Verletzung des israelischen und internationalen Rechts.

- Die Hamas hat eine umfangreiche terroristische Infrastruktur im Gaza-Streifen aufgebaut. Sie wurde errichtet mittels Schmuggel von Waffen und Munition, der Gleichgültigkeit der Sicherheitseinrichtungen gegenüber den terroristischen Aktivitäten, der Kollaboration der Hamas-Mitglieder in führenden Regierungspositionen und der Initiierung bewaffneter Auseinandersetzungen mit Gruppen der PA, die loyal zur Fatah und ihrem Führer Präsident Mahmoud Abbas stehen.

- Nun versucht die Hamas, ihre terroristische Infrastruktur in das Westjordanland zu exportieren. Die jüngsten Verhaftungen durch Israel sind Teil einer präventiven Sicherheitspolitik, die auf umfassender Geheimdienstarbeit in Hinsicht auf die Absichten der Hamas beruht.

- Die Verhaftungen sollen auch dazu dienen, den Gegendruck auf die Hamas zu erhöhen, nachdem diese sich dazu entschieden hat, den Konflikt mit ihren Feinden zur Eskalation zu bringen – sowohl in Gaza als auch in Israel. Die Verhaftungen wurden durchgeführt in Verbindung mit wiederholten Angriffen der israelischen Luftwaffe auf Hamas-Einrichtungen in Gaza, darunter Raketenabschuss- und –herstellungsbasen, Waffen- und Munitionslager sowie sonstige Terroristenunterkünfte.

- Es muss allen Hamas-Funktionären und allen anderen, die es angeht, klar sein, dass kein Titel und keine Position einer Person Immunität verleihen können, die Terrorangriffe gegen Israel oder seine Bürger planen, durchführen, unterstützen oder anstiften.

(Israelisches Außenministerium, 24.05.07)



(3) Barak oder Ayalon? Nach den Vorwahlen der Avoda

In den parteiinternen Vorwahlen der Arbeiterpartei (Avoda) am gestrigen Montag ist der gegenwärtige Vorsitzende, Israels Verteidigungsminister Amir Peretz, mit nur 22.4 Prozent der Stimmen auf den dritten Platz abgeschlagen worden. Der frühere Premierminister Ehud Barak, mit 35,6 Prozent der Gewinner dieser ersten Runde, wird in der Stichwahl am 12. Juni auf Ami Ayalon treffen. Der frühere Chef der Allgemeinen Sicherheitsbehörde (SHABAK) erhielt 30.6 Prozent der Stimmen. Auf Ophir Pines-Paz und Dani Yatom entfielen lediglich 8 bzw. 2.7 Prozent der Stimmen.

Trotz des für ihn enttäuschenden Ergebnisses kommt Amir Peretz nun eine nicht unerhebliche Machtposition zu. Schließlich müssen die beiden Spitzenkandidaten nun um seine Anhängerschaft werben und sich insofern über die zentralen Sicherheitsfragen hinaus verstärkt gesellschaftspolitischen Belangen zuwenden.

Die Entscheidung zwischen Barak und Ayalon wird auch weit reichende Auswirkungen auf die gegenwärtige Regierung Israels haben. Im Gegensatz zu Ehud Barak will Ami Ayalon im Falle seiner Wahl zum Parteivorsitzenden aus der Koalition unter Ministerpräsident Ehud Olmert ausscheiden. Olmert wäre dann gezwungen, Unterstützung im religiösen und rechten Parteienspektrum zu suchen.

(Ha’aretz, 29.05.07)



(4) Der Sechstagekrieg 1967 – Behauptungen und Tatsachen (VII)

Behauptung:

"Israel betrachtete die besetzten Gebiete als erobertes Land, das von nun an zu Israel gehörte und dessen Rückgabe nicht zur Debatte stand."

Tatsache:

Als der Krieg zu Ende war, hatte Israel Gebiete erobert, die mehr als drei Mal so groß waren wie sein bisheriges Territorium. Die Israelis kontrollierten nun 26000 Quadratmeilen statt wie zuvor 8000. Dieser Sieg ermöglichte unter anderem die Wiedervereinigung Jerusalems. Daneben hatten die israelischen Streitkräfte den Sinai, die Golanhöhen, den Gazastreifen und die Westbank eingenommen. Die israelische Führung rechnete damit, in Friedensverhandlungen mit ihren Nachbarn einzutreten, in deren Rahmen territoriale Zugeständnisse von Seiten Israels keineswegs ausgeschlossen waren. Deshalb wurde die Westbank nicht annektiert, sondern unter Militäradministration gestellt.

Fast unmittelbar nach dem Krieg signalisierte Israel seine Bereitschaft, über die Rückgabe zumindest bestimmter Gebiete zu verhandeln. Die Tatsache, dass die Israelis nach entsprechenden Verhandlungen mit ihren Nachbarstaaten dann auch wirklich über 90 Prozent der in diesem Verteidigungskrieg eroberten Gebiete zurückgaben, beweist, dass Israel zu jedem Zeitpunkt grundsätzlich bereit war, Land gegen den Frieden einzutauschen.

(aus: Mitchell G. Bard, Behauptungen und Tatsachen. Der israelisch-arabische Konflikt im Überblick, Holzgerlingen 2002; Onlineversion unter http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/German/cover.html )



(5) Israelischer Film gewinnt Goldene Kamera in Cannes

Das israelische Künstlerehepaar Shira Geffen und Etgar Keret hat mit seinem Film „Meduzot“ (Quallen) die Goldene Kamera (Camera d’Or) für den besten Debüt-Film der diesjährigen Internationalen Filmfestspiele in Cannes gewonnen. Der Film erzählt die Geschichte von drei Frauen in Tel Aviv und bewegt sich dabei am Rande des Absurden.

Der Produzent des Films, Amir Harel, war außer sich vor Freude über die Nachricht: „Dies Auszeichnung ist eine extrem wichtige Errungenschaft. Das Preisgeld (ca. 200 000 Dollar) wird uns beim Vertrieb helfen und bietet einen Anreiz für einen weiteren Film. Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass dies ein sehr gutes Jahr für den israelischen Film gewesen ist.“

Die Goldene Kamera von Cannes gilt als der am meisten angesehene Preis für Erstlingswerke. Außer „Meduzot“ von Geffen/Keret  waren noch 33 andere Filme für den Preis nominiert.

(Yedioth Ahronot, 28.05.07)



(6) Lehrbetrieb unter Raketen – eine Dozentin vom Sapir College bei Sderot referiert in Berlin und Frankfurt

In der israelischen Grenzstadt Sderot sind seit 2001 mehr als 4500 Kassam-Raketen aus dem Gaza-Streifen eingeschlagen. Da sich die Weltöffentlickeit meist nur für die Reaktionen Israels in seinem Kampf gegen den palästinensischen Terror interessiert, ist es um so wichtiger, aus erster Hand vom Leiden der israelischen Zivilbevölkerung zu erfahren.

Dr. Ruthie Eitan ist seit mehreren Jahren Dozentin für moderne europäische Kultur und Geschichte am Sapir College, das etwas außerhalb der Stadt liegt. Auf Einladung der israelischen Botschaft wird sie aus nächster Nähe von der wachsenden Frustration und Hoffnungslosigkeit berichten, die sich nicht nur an ihrer Hochschule, die ursprünglich Kooperationen mit den Palästinensern geplant hatte und deshalb grenznah gebaut worden war, breit macht. Das psychologische Beratungszentrum auf dem Campus – 100 Raketen schlugen hier in den letzten Jahren ein – wird von der gesamten Bevölkerung genutzt.

Am Mittwoch, 30. Mai, spricht Ruthie Eitan um 19.30 Uhr im Gutshaus Steglitz (Schloßstr. 48) in Berlin im Rahmen einer Kooperationsveranstaltung der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit und der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin mit dem Bezirksamt Steglitz Zehlendorf. Zehlendorf ist offizielle Partnerstadt von Sderot.

Am Donnerstag, 31. Mai, spricht Ruthie Eitan um 19.00 Uhr im Jüdischen Museum (Untermainkai 14-15) in Frankfurt am Main. Veranstaltet wird der Vortrag von der Arbeitsgemeinschaft Frankfurt der Deutsch-Israelischen Gesellschaft.



(7) Das Wetter in Israel

Im ganzen Land ist der Himmel diesig und verhangen.

Jerusalem: 23-31°C
Tel Aviv: 23-35°C
Haifa: 23-35°C
Be’er Sheva: 24-39°C
Ein Gedi: 31-42°C
Eilat: 30-40°C



(8) Wechselkurse

1 € - 5.4256 NIS (+ 0.203%)
1 CHF - 3.2893 NIS (+ 0.167%)
1 £ - 7.9903 NIS (- 0.233%)
1 $ - 4.0230 NIS (- 0.223%)

(Bank of Israel, 29.05.07)

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