Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 22. Mai 2007
  
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(1) Todesopfer in Sderot
(2) Livni mit Solana in Sderot
(3) Shavuot – Religiöse Werte
(4) Der Sechstagekrieg 1967 – Behauptungen und Tatsachen (V)
(5) Ausstellung zur Jugend-Aliyah in Frankfurt/Oder
(6) Das Wetter in Israel
(7) Wechselkurse
(1) Todesopfer in Sderot

Der nun schon seit über einer Woche währende Raketenterror gegen die südisraelische Stadt Sderot hat gestern das erste Todesopfer gefordert. Dabei handelt es sich um die 32jährige Shirel Friedman. Die junge Frau, die zur Zeit des Raketeneinschlags mit ihrer Mutter Einkäufe erledigte, ist heute Mittag in Sderot beerdigt worden. Außer ihr wurden noch zwei weitere Bürger verletzt.

Der Raketenangriff begann nach einem relativ ruhigen Tag gestern Abend um kurz vor acht Uhr. Die Hamas hat offensichtlich die medialen Lektionen der Hisbollah aus dem letzten Libanonkrieg gelernt und platziert ihre Gewaltakte nun zur Hauptsendezeit.

Insgesamt schlugen am gestrigen Montag 20 Kassam-Raketen aus dem Gaza-Streifen im westlichen Negev ein, die meisten davon in Sderot. Die Gesamtzahl der Raketen, die die Terrororganisation Hamas seit Montag letzter Woche abgefeuert hat, liegt damit bereits bei über 150.

(Ha’aretz, 22.05.07)



(2) Livni mit Solana in Sderot

Die israelische Außenministerin Tzipi Livni hat gestern Abend gemeinsam mit dem Hohen Beauftragten für die Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU, Javier Solana, Sderot besucht – just als der tödliche Raketenangriff der Hamas über die Stadt hereinbrach. Bei ihrem Eintreffen eilten gerade die Rettungswagen zur Einschlagsstelle nahe dem Einkaufszentrum.

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz vor Ort betonte Livni: „Israel hat Gaza verlassen, um dem Frieden eine Chance zu geben. Dafür kriegen wir leider nichts als Terrorismus. Die Kassams sind nur ein Teil des Problems.“ An Solana gerichtet sagte sie: „Die Einwohner von Sderot denken, dass die Welt ihr Leiden nicht wahrnimmt. Wir erwarten von der Welt nicht nur Verständnis, sondern fordern auch, dass die internationale Gemeinschaft mit Entschiedenheit gegen die Palästinensische Autonomiebehörde vorgeht, ohne Kompromisse in Hinsicht auf den Terror.“

Solana entgegnete darauf: „Ich verurteile die Angriffe auf israelische Bürger. Wir identifizieren uns mit Ihnen, so wie mit allen Menschen in der Welt, die leiden. Ich hoffe, wir können Bedingungen schaffen, die uns die Fortsetzung des Friedensprozesses ermöglichen, so bald wie möglich.“

Während einige Bewohner der Stadt draußen protestierten, sprach auch der Bürgermeister von Sderot, Eli Moyal, zu den Reportern: „Lassen Sie mich Sie durch die Straßen von Sderot führen, Straßen von Tod, Terror und Trauma. Ich möchte jeden hier daran erinnern, dass Sderot innerhalb der Grünen Linie liegt, so dass die Palästinenser keinerlei Anspruch darauf haben. Wir haben den Palästinensern gegeben, was sie wollten, und noch immer schießen sie auf uns. Seit wir uns aus dem Gaza-Streifen zurückgezogen haben, sind über 1000 Raketen in Sderot und Umgebung gelandet. Es ist unvorstellbar, nicht zu reagieren, wenn jemand so auf dich schießt. Es ist gegen die menschliche Natur. Ich rufe den Palästinensern zu und versichere ihnen– wir werden Sderot nicht verlassen. Die Gerechtigkeit ist auf unserer Seite, und wir werden bleiben.“

(Yedioth Ahronot, 22.05.07)



(3) Shavuot – Religiöse Werte

Heute Abend werden Juden auf der ganzen Welt  Shavuot feiern, womit das Gedenken an den Gründungsmoment des jüdischen Volkes, den Auszug aus Ägypten, fortgesetzt wird.

Der Feiertag heißt Shavuot (Wochen), da er die siebenwöchige Periode zwischen der Flucht aus Ägypten am Pessachtag und die Übergabe der Torah am Berg Sinai abschließt. Um der Freude über die Torah freie Bahn zu lassen, werden viele Juden die heiligen Texte bis in die Nacht studieren.

In Jerusalem werden sich im Morgengrauen Tausende an der Klagemauer zum Gebet versammeln, um die schlaflose Nacht zu beenden und daran zu erinnern, wie die Juden in früheren Zeiten die ersten Früchte ihrer Ernte zum Tempel brachten.

Obwohl Shavuot nicht die breite Resonanz der symbolträchtigeren Feiertage wie Pessah oder Hanukka besitzt oder die Gesetztheit der Hohen Feiertage, wird hier doch an Ereignis von universaler Bedeutung erinnert: Moses’ Übergabe der Zehn Gebote an das Jüdische Volk, und durch dieses an die Welt.

Für Juden und Christen stehen die Zehn Gebote im Mittelpunkt des moralischen Kodex, der der abendländischen Zivilisation zugrunde liegt. Auch die Muslime betrachten Moses als einen Propheten und sind schnell mit dem Hinweis zur Hand, dass die Zehn Gebote sich auch im Koran finden lassen.

In Anbetracht der jüngsten Flut von Büchern, die sich für den Atheismus stark machen, könnte man denken, dass die Botschaft vom Sinai einen negativen Einfluss auf die Welt gehabt hat. Es ist offensichtlich, dass Religionen nicht immun gegenüber Immoralität sind. Es sollte aber gleichermaßen klar sein, dass die Religion auch einen wichtigen Bestandteil des Gegenmittels zu moralischem Verfall darstellt. Diejenigen, die die Religion beschuldigen „alles zu vergiften“, scheinen zu vergessen, dass die Ideologien, die für die Massenmorde des letzten Jahrhunderts verantwortlich waren, der Nazismus und der Kommunismus, die Religion als ihren Erzfeind betrachtet haben.

Insofern ist es wichtig, nicht einfach alle Religionen in einen Topf zu werfen und auch nicht alle Variationen der einzelnen Religionen. In der Türkei, im Libanon und im Irak haben Millionen von Muslimen ihr Verlangen nach Freiheit ausgedrückt und haben sich erhoben gegen diejenigen, die ihnen eine islamistische oder andere Form von Gewaltherrschaft aufzwingen wollen.

Der Westen muss sich mit all den Muslimen verbünden, für die der Islam vereinbar mit Freiheit, Frieden, Toleranz und Menschenrechten sein kann. Dies bedeutet jenem islamistischen Todeskult die Stirn zu bieten, der sowohl die muslimische Welt als auch den West unterjochen will. Ein großer Teil der inneren gesellschaftlichen Stärke, die dazu notwendig ist, rührt von religiösen Werten und Glauben her.

Die westlich-liberalen Werte sind nicht der natürliche Ausfluss der Vernunft, sondern wurzeln in der Revolution, die sich am Sinai vollzogen hat. Religiöse Hingabe, wie sie Juden an Shavuot zelebrieren und praktizieren, hat eine entscheidende Rolle dabei gespielt, die Zivilisation auf ihren gegenwärtigen Stand zu bringen. Sie wird weiterhin entscheidend dabei sein, die Zivilisation sowohl vor religiösen als auch antireligiösen Bedrohungen zu schützen und die Menschheit auf eine höhere moralische Stufe zu führen.

(The Jerusalem Post, 21.05.07)

Anm. d. Red.: Wegen Shavuot wird morgen und übermorgen kein Newsletter erscheinen.



(4) Der Sechstagekrieg 1967 – Behauptungen und Tatsachen (V)

Behauptung:

"Israel hat Jordanien angegriffen, um Jerusalem zu erobern."

Tatsache:

Ministerpräsident Levi Eschkol sicherte König Hussein zu, dass Israel Jordanien nicht angreifen werde, solange von jordanischer Seite keine Kampfhandlungen erfolgten. Als die jordanische Radarüberwachung dann jedoch eine Staffel Flugzeuge entdeckte, die von Ägypten her Kurs auf Israel nahm, und die Ägypter Hussein bestätigten, dass es sich um ägyptische Flugzeuge handle, befahl Hussein, Westjerusalem anzugreifen. Später stellte sich heraus, dass es israelische Flugzeuge gewesen waren, die von der Vernichtung der ägyptischen Luftwaffe am Boden zurückkehrten. Inzwischen griffen syrische und irakische Truppen die Nordgrenze Israels an.


Hätte Jordanien nicht angegriffen, wäre der Status von Jerusalem in diesem Krieg nicht angetastet worden. Als die Stadt jedoch unter Beschuss stand, musste Israel sie verteidigen, und dabei ergriffen die Israelis die Gelegenheit, ihre Hauptstadt ein für alle Mal zu vereinigen.

(aus: Mitchell G. Bard, Behauptungen und Tatsachen. Der israelisch-arabische Konflikt im Überblick, Holzgerlingen 2002; Onlineversion unter http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/German/cover.html )



(5) Ausstellung zur Jugend-Aliyah in Frankfurt/Oder

In der Historischen Halle des Rathauses von Frankfurt/Oder beginnt heute die Ausstellung „’Rettet die Kinder!’ Die Jugend-Alyiah 1933 bis heute“, die noch bis zum 13. Juni zu besichtigen sein wird. Eröffnet wird die Ausstellung, die über Einwanderung und Jugendarbeit in Israel informiert, von Bürgermeisterin Katja Wolle und Pava Raibstein, der Geschäftsführerin der Kinder- und Jugend-Aliyah in Deutschland. Die Veranstaltung beginnt um 18.00 Uhr.


(6) Das Wetter in Israel

Über die Feiertage steigen die Temperaturen leicht an, und es bleibt heiter.

Jerusalem: 15-24°C
Tel Aviv: 19-25°C
Haifa: 18-25°C
Be’er Sheva: 18-28°C
Ein Gedi: 25-34°C
Eilat: 24-36°C



(7) Wechselkurse

1 € - 5.3729 NIS (- 0.033%)
1 CHF - 3.2443 NIS (+ 0.003%)
1 £ - 7.8709 NIS (- 0.051%)
1 $ - 3.9910 NIS (- 0.175%)
(Bank of Israel, 22.05.07)

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