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 (2) Ehud Olmert
zu den Ereignissen in Sderot und dem westlichen Negev
Der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert hat sich gestern
auf der wöchentlichen Kabinettssitzung seiner Regierung zu der
Situation in Sderot und Umgebung geäußert. Hier ein Auszug aus
seiner Stellungnahme:
„Seit letztem Dienstag stehen die Stadt Sderot und andere
Gemeinden in der Umgebung des Gaza-Streifens unter ständigem
Angriff. Innerhalb von fünf Tagen wurden mehr als 120 Raketen
abgefeuert. Die Terrororganisation Hamas, die einen bedeutenden Teil
der Regierung der Palästinensischen Autonomiebehörde darstellt, hat
erneut der ganzen Welt bewesen, dass sie eine durch und durch
mörderische Terrororganisation ist. Der Sicherheitsapparat führt
Operation gegen die Terroristen durch, die verantwortlich für die
Angriffe sind, und Dutzende von ihnen sind in den letzten Tagen
getötet worden. Die Hamas-Mitglieder bezahlen für ihre Handlungen
und werden weiterhin dafür bezahlen.
Wir, die Regierung, tragen eine schwere Verantwortung für den
Frieden und das Wohlergehen der ca. 40 000 Israelis, die in Sderot
und anderen gemeinden in der Umgebung des Gaza-Streifens leben. In
den letzten fünf Jahren, hat der Staat über eine Milliarde Shekel in
die Erweiterung der Sicherheitsvorkehrungen, in ökonomische Hilfe
und die Stärkung der Gemeinden in der Region investiert. Von dieser
Summe sind 300 Millionen Shekel in den Schutz von
Erziehungsinstitutionen investiert worden. Bis jetzt sind ca. 170
Schulen und Kindergärten gesichert worden. Außer dem
Verteidigungsministerium, das für die Heimatfront zuständig ist, tun
die Ministerien für Soziale Wohlfahrt und Soziale Dienste,
Gesundheit, Einwanderung, Erziehung und Seniorenangelegenheiten das
ihre, um den schwächeren Bevölkerungsteilen beizustehen und Bürgern
Kurzurlaube und psychologische Hilfe zu ermöglichen.“
(Kabinettskommunique vom 20.05.07)
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 (3) Tzipi Livni
unterrichtet diplomatisches Korps
Die israelische Außenministerin Tzipi Livni hat am vergangenen
Freitag die Mitglieder des diplomatischen Korps über die aktuellen
Vorkommnisse in Sderot und im Gaza-Streifen unterrichtet. Hier
einige Auszüge aus ihrer Erklärung:
„Die Situation im Süden ist nicht Teil eines andauernden
Konflikts zwischen Israel und den Palästinensern. Bedauerlicherweise
sehen wir uns seit letztem Jahr einer Hamas-geführten Regierung in
der Palästinensischen Autonomiebehörde gegenüber, und die
gegenwärtige Situation ist das Ergebnis einer internen Krise
innerhalb der Palästinensischen Autonomiebehörde zwischen der Hamas,
die eine Terrororganisation ist, und anderen Gruppierungen innerhalb
der palästinensischen Gesellschaft.
Es existiert kein Grund dafür Israel anzugreifen. Der einzige
Grund besteht darin, die Situation zu verschlechtern, Israel in den
Gaza-Streifen zurückzubringen, einen gemeinsamen Feind des
palästinensischen Volkes anprangern zu können – der, leider, Israel
ist. Aber es existiert kein Grund für diese Angriffe.
Ich möchte betonen, dass wir auch Erwartungen an die
internationale Gemeinschaft richten. Ich weiß, Sie alle würden gerne
Frieden im Nahen Osten sehen, und glauben sie mir, so auch wir. Dies
ist unser Ziel. Dies ist der Grund, aus dem sich Israel völlig aus
dem Gaza-Streifen zurückgezogen hat. Dies ist der Grund, aus dem
Israel die Siedlungen im Gaza-Streifen geräumt hat. Dies ist der
Grund, aus dem Israel seine Streitkräfte aus dem Gaza-Streifen
abgezogen hat. Dies ist der Grund, aus dem Israel die Treibhäuser im
Gaza-Streifen intakt gelassen und sie den Palästinensern übergeben
hat. Dies ist der Grund, aus dem Israel keine Mühe scheut, den
Palästinensern im Gaza-Streifen das Leben zu erleichtern.
Aber ich will, dass Sie verstehen, dass der Weg nicht allein
darin bestehen kann, die Gemäßigten zu unterstützen; nicht allein
darin, von Israel zu fordern, den Palästinensern das Leben zu
erleichtern; es geht nicht nur um Übergange. Manchmal muss man
Entschlossenheit zeigen, um die Extremisten unter Druck zu setzen,
um die Terroristen unter Druck zu setzen – damit sie und das
palästinensische Volk verstehen, dass hier etwas geschieht, das
nicht zu tolerieren ist. Dies ist etwas, dass auch ihr Leben
beeinträchtigt. Ich will Ihnen nur sagen, dass ich der Meinung
bin, dass die internationale Gemeinschaft die Situation im Süden
Israels zu lange hingenommen hat als Teil des Alltags in Israel –
und das ist sie nicht. Genug ist genug.“
(Israelisches Außenministerium, 20.05.07)
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 (5) Dies ist
nicht die Initiative
Von Shlomo Avineri
Viel ist schon geschrieben worden in Israel über die saudische
Initiative, für sie und gegen sie. Aber wie so üblich in unseren
Breiten, wissen viele nicht, was sie beinhaltet und was nicht.
„Die saudische Initiative“ ist in Wirklichkeit ein Dokument der
Arabischen Liga, über das man sich im März 2002 in Beirut geeinigt
hat, und das von neuem im letzten März auf einer Sitzung der Liga in
Riad bestätigt worden ist. Dieses Dokument bezeichnet ohne Zweifel
einen Fortschritt in der Einstellung der Liga gegenüber Israel,
insofern es ein Ende des Konflikts erörtert. Blickt man jedoch auf
die Einzelheiten, erscheint das Bild etwas komplizierter.
Die Entscheidung von Beirut setzt mit der Vorstellung dreier
Forderungen gegenüber Israel an, die zu akzeptieren sie von Israel
fordert: Vollständiger und eindeutiger Rückzug aus allen
besetzten Gebieten; gerechte Lösung des palästinensischen
Flüchtlingsproblems gemäß der UN-Resolution 194; Schaffung eines
unabhängigen und souveränen palästinensischen Staates im
Westjordanland und im Gaza-Streifen mit dem östlichen Jerusalem als
Hauptstadt.
Sollte Israels diese drei Forderungen akzeptieren, so die
Erklärung, dann würden die arabischen Staaten den Konflikt für
beendet erklären und Verhandlungen über Frieden und die Herstellung
normaler Beziehungen mit Israel einleiten.
Die Dinge sprechen für sich selbst: Es ist dies kein Aufruf zu
Verhandlungen mit Israel, sondern ein Aufruf an Israel, die
traditionellen drei palästinensischen und arabischen Forderungen zu
akzeptieren – und dann, nur dann, würden sich die arabischen Staaten
überhaupt erst zu Verhandlungen mit Israel über Frieden und
Normalisierung bereit erklären.
Die Mehrheit der verhandlungsbereiten Israelis will freilich
Gespräche über die Grenzfrage sehen – Grenzänderungen oder
„kreative“ Abkommen im Jordantal mit einem zukünftigen
palästinensischen Staat oder mit Syrien. In der Initiative findet
sich jedoch kein Hinweis auf Gebietsaustausche oder leichte
Grenzänderungen, die es wenigstens einem Teil der Siedler
ermöglichen würden, an ihren Wohnorten zu bleiben. Die Bedeutung
liegt darin, dass Israel – noch vor dem Beginn von Verhandlungen –
mehr als 200 000 Israels aus dem Westjordanland entfernen soll.
Darüber hinaus werden hier keine Verhandlungen über eine
„gerechte Lösung“ des palästinensischen Flüchtlingsproblems in
Aussicht gestellt – sondern allein die Forderung an Israel, die
UN-Resolution 194 zu akzeptieren. Israelische Juristen und
Politologen weisen immer wieder spitzfindig darauf hin, dass in der
Resolution von einem „Recht auf Rückkehr“ nicht die Rede ist. Rein
wörtlich betrachtet ist dies richtig, unter anderem auch deswegen,
weil es den Begriff „Recht auf Rückkehr“ 1948, als die Resolution
verabschiedet wurde, noch gar nicht gab. Die Resolution besagt
einfach, dass die Flüchtlinge „in ihre Häuser zurückkehren“. Die
arabische Narrative hat die Resolution stets als internationale
Legitimation für das Recht auf Rückkehr ausgelegt, und wer von der
Art und Weise absieht, in der die Araber die Resolution auslegen,
streut schlicht und einfach Sand in die Augen der Israelis.
Zugunsten der Saudis muss man sagen, dass die ursprüngliche
Erklärung den Abschnitt über Flüchtlinge nicht enthielt – auf Druck
des pan-arabischen Konsenses waren sie jedoch gezwungen, von ihrer
Position abzurücken. Damit aber keine Illusionen bestehen: Das
Dokument von Beirut weicht in keiner Weise von den traditionellen
arabischen Forderungen ab und stellt auch keine Debatte über die in
Aussicht. Aus seiner Sicht sind diese Forderungen entschieden und
nicht diskutabel. Dies zielt nicht auf einen historischen
Kompromiss.
Was soll Israel tun? Erstens, die grundsätzliche arabische
Bereitschaft zur Normalisierung als Fortschritt mit Wohlwollen
aufnehmen; zweitens, bekannt geben, dass es bereit ist über all die
umstrittenen Punkte zu verhandeln, jedoch die Vorbedingungen, die
die Akzeptanz der arabischen Forderungen noch vor Verhandlungsbeginn
beinhalten, zurückweist; und drittens – und das ist nicht weniger
wichtig -, den Saudis auf informellem Wege mitteilen, dass sie einen
überaus wichtigen Schritt tun würden, wenn sie in der Zwischenzeit
einen Fonds für die Kompensation der Flüchtlinge einrichten sollen,
und zwar unabhängig von den Verhandlungen. Dies würde den Israelis
und den Palästinensern eine wesentliche Botschaft übermitteln: dass
wenigstens die Saudis einsehen, dass die arabische Welt bei der
Aussicht auf Verhandlungen – langsam und schrittweise – von der
Illusion der Rückkehr der Flüchtlinge abrücken muss.
Vor allen Dingen muss man verstehen, was die saudische Initiative
bietet und was sie nicht bietet. Ansonsten würde der Diskussion um
sie jede reale Grundlage fehlen.
Shlomo Avineri ist Professor für Politische Wissenschaften an der
Hebräischen Universität Jerusalem.
(Ha’aretz, 20.05.07)
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 (6) Der
Sechstagekrieg 1967 – Behauptungen und Tatsachen (IV)
Behauptung:
"Die Vereinigten Staaten haben Israel im Sechs-Tage-Krieg gegen
die Araber unterstützt."
Tatsache:
Die Vereinigten Staaten versuchten bis zuletzt, den Ausbruch des
Krieges auf dem Verhandlungsweg zu verhindern, doch es gelang ihnen
nicht, Nasser und die übrigen arabischen Staaten zur Einstellung
ihrer Kriegspropaganda und ihrer kriegerischen Operationen zu
bewegen. Noch unmittelbar vor dem Krieg warnte Johnson: "Israel ist
nicht allein, so lange es nicht auf eigene Faust handelt!" Bei
Beginn des Krieges erklärte das Außenministerium dann: "Unsere
Position ist neutral in Gedanken, Wort und Tat."
Hinzu kommt, dass Johnson, während die Araber die Vereinigten
Staaten fälschlich verdächtigten, Luftbrücken zur Unterstützung
Israels zu unterhalten, ganz im Gegenteil ein Waffenembargo über das
Gebiet verhängte (auch Frankreich, der zweite wichtige
Waffenlieferant Israels, hatte die Lieferung von Waffen an Israel
verboten).
Im Gegensatz dazu lieferte die Sowjetunion den Arabern große
Mengen von Waffen. Gleichzeitig zogen Kuwait, Algerien,
Saudi-Arabien und der Irak Truppeneinheiten an der ägyptischen,
syrischen und jordanischen Front zusammen.
(aus: Mitchell G. Bard, Behauptungen und Tatsachen. Der
israelisch-arabische Konflikt im Überblick, Holzgerlingen 2002;
Onlineversion unter http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/German/cover.html
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 (8)
Wechselkurse
1 € - 5.3747 NIS (- 0.291%) 1 CHF -
3.2442 NIS (- 0.454%) 1 £ - 7.8979 NIS (- 0.291%) 1 $ - 3.9980
NIS (+ 0.050%) (Bank of Israel, 21.05.07)
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