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(1) Ehud Olmert zum 40. Jubiläum der
Wiedervereinigung Jerusalems
In der Knesset hat gestern eine Sondersitzung anlässlich des 40.
Jahrestags der Wiedervereinigung Jerusalems stattgefunden. Im
Folgenden einige Auszüge aus der Festrede von Ministerpräsident Ehud
Olmert:
„Wir begehen heute das 40. Jubiläum der Wiedervereinigung der
zwei Teile unserer Stadt. Angesichts der reichen Geschichte dieser
großartigen Stadt erscheinen diese 40 Jahre als ein vorübergehender
Moment. So viele haben sich danach gesehnt und so viele haben ihr
Leben dafür geopfert. Und wir, die wir nun mit einer solchen
Hauptstadt gesegnet sind, müssen uns jedes Jahr von neuem fragen,
was wir für diese Stadt tun, um ihrer würdig zu sein.
Mit der Nüchternheit, die sich nach 40 Jahren der Einheit
einstellt, wünschen wir eine Stadt zusehen, die Streitigkeiten löst
und nicht schafft; eine Stadt, die nicht einen weiteren Brennpunkt
des Blutvergießen bildet, sondern vielmehr einen für Miteinander und
gegenseitiges Verständnis – eine Stadt, die wirklich zwischen ihren
Steinen die Herzen aller ihrer Einwohner vereint.
Es gibt noch immer viel zu tun in dieser Stadt, der größten
Israels, in der 750 000 Menschen zusammen leben. Weiterhin schließen
wir die Lücken, weiterhin bekämpfen wir die Armut und weiterhin
müssen wir die Lebensqualität für alle, auf beiden Seiten der Stadt
sicherstellen.
Es ist wahr, dass noch viel getan werden muss, aber wir können
auf die 3000jährige Geschichte dieser Stadt zurückblicken und
erkennen, dass noch immer Zeit dafür ist, alles fertig zu bringen,
und dass 40 Jahre nicht genug sind, um all die Gebrechen eines Ortes
wie Jerusalem zu heilen.
Wir wollen ein Jerusalem - ein Jerusalem für alle seine
Einwohner, Juden und Muslime, Christen und Armenier. Wir wollen ein
Jerusalem, das nicht zwischen Farben, Religionen und Klassen
unterscheidet. Wir wollen ein Jerusalem, das alle seine Einwohner
einschließt in die warme Umarmung von Generationen, ihnen Schutz
bietet zwischen den alten Steinen und von ihnen Ermunterung erfährt
für viele Jahre. Wir blicken aus auf solch ein Jerusalem, und wir
werden ein solches Jerusalem mit unseren eigenen Händen
schaffen.“
Das israelische Außenministerium stellt unter dem folgenden Link
eine englische Übersetzung der vollständigen Rede zur Verfügung: http://www.mfa.gov.il/MFA/Government/Speeches+by+Israeli+leaders/2007/Speech+by+PM+Olmert+to+special+ Knesset+session+40+years+since+the+reunification+of+Jerusalem+14-May-.htm
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 (2) Tzipi Livni
im Interview mit ägyptischer Zeitung
Die Außenministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin
Israels Tzipi Livni hat am 12. Mai der ägyptischen Zeitung „Al
Ahram“ ein ausführliches Interview gegeben. Hier einige Auszüge:
„Interviewer Yihia Ghanem (YG): Sie haben sich gestern mit dem
italienischen Parlamentspräsidenten getroffen, obwohl dieser zuvor
einigen Hamas-Mitglieder begegnet war. MP Olmert hat sich nicht mit
ihm getroffen. Deutet dies auf tief greifende Meinungsunterschiede
zwischen Ihnen und dem MP hin, oder war dies ein Rollenspiel?
Tzipi Livni (TL): Keineswegs, suchen Sie bitte nicht nach nicht
existierenden Unterschieden. Was die Beziehungen zu den
Palästinensern angeht, stimmen wir darin überein, dass sich jedes
palästinensische Kabinett an internationale Vorgaben halten muss.
Insofern unterscheidet Israel nicht zwischen der Hamas und anderen
Kabinettsmitgliedern. Unsere Regierung hat entschieden – und ich
habe dem zugestimmt -, dass Besucher, die sich mit der Hamas
getroffen haben, nicht in Israel willkommen sind. In diesem Fall hat
der italienische Parlamentspräsident jedoch vor dem
palästinensischen Parlament gesprochen, in dem einige
Hamas-Mitglieder anwesend waren.
YG: Kann man sagen, dass die Auseinandersetzungen über den
optimalen Umgang mit der arabischen Friedensinitiative ein Mitgrund
für die gegenwärtige politische Krise in Israel sind, und wenn dem
so ist: Was denken Sie persönlich über den Friedensplan?
TL: Ich repräsentiere die gegenwärtige Regierung Israels – und
die Mehrheit des Landes. In Bezug auf den Friedensprozess mit den
Palästinensern verfolgen wir alle das gleiche Ziel – das von zwei
Staaten, die in Frieden nebeneinander leben –, und wir erkennen die
Notwendigkeit, den Friedensprozess voranzubringen. In Bezug auf die
Regierungspolitik gegenüber dem israelisch-palästinensischen
Konflikt, stimmen wir in den Zielen überein. Mitunter gibt es
unterschiedliche Ansichten dazu, wie diese Ziele am ehesten zu
erreichen sind, aber die sind taktischer Art. Die meisten Israels
teilen die gleiche Sehnsucht nach einem Frieden, der auf zwei
Staaten basiert.
YG: Wir verstehen aus den jüngsten Entwicklungen, dass Sie
Ministerpräsidentin werden….
TL: Ich bin zu diesem Treffen gekommen, um die Ereignisse in der
Region und die bilateralen Beziehungen zu diskutieren, und insofern
überrascht von Fragen zu innerisraelischen Angelegenheiten.
YG: Aber dies ist relevant in Bezug darauf, was in der Region
passiert.
TL: Ich bin hierher als Außenministerin gekommen, ich mag meine
Arbeit, und es gibt für einen Außenminister viel zu tun auf dem Weg
zum Frieden.
YG: Sie haben gerade den 59. Jahrestag des Endes der britischen
Besatzung begangen. Wenn Besatzung per se eine Verletzung der
Menschenrechte darstellt, was haben Sie dann zu der Besetzung
arabischen Landes zu sagen?
TL: Nach dem Krieg von 1967 haben wir gedacht, dass eine
friedliche Koexistenz mit den Palästinensern zwischen dem Meer und
dem Jordan möglich sei ohne über sie zu herrschen. Heute erkennen
wir, dass die Antwort in einer Teilung in zwei Staaten besteht.
Damit werden die Bedürfnisse sowohl der Juden, der Araber aus Gaza,
dem Westjordanland als auch der Flüchtlinge von 1948 berücksichtigt.
Jedoch zwingt uns der Terrorismus, in diesen Gebieten zu
bleiben. Nun planen wir, uns – anders als in Gaza – nach
Verhandlungen mit den Palästinensern zurückzuziehen, und nach
Sicherheitsvorkehrungen. Was ihre Anspielung auf die britische
Herrschaft angeht: Wir haben keinerlei imperialistische Ambitionen,
sondern nur Sicherheitsbedürfnisse, und wir müssen zu einer
Übereinkunft gelangen.“
Das vollständige Interview in englischer Sprache findet sich
unter dem Link: http://www.mfa.gov.il/MFA/Government/Speeches+by+Israeli+leaders/2007/FM+Livni+interview+to+Al-Ahram+12-May-2007.htm
(Israelisches Außenministerium, 12.05.07)
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 (6) Der
Sechs-Tage-Krieg 1967 – Behauptungen und Tatsachen (I)
Am 5. Juni wird sich der Beginn des Sechs-Tage-Kriegs nach dem
gregorianischen Kalender zum 40. Mal jähren. Aus diesem Grund
startet heute an dieser Stelle eine Serie, in der zehn gängigen
Vorurteilen zum Thema die jeweiligen historischen Tatsachen
gegenübergestellt werden.
Behauptung:
"Nach der Suezkrise waren die arabischen Regierungen bereit, den
israelischen Staat anzuerkennen."
Tatsache:
Israel hat immer wieder seine Bereitschaft zu Verhandlungen mit
seinen Nachbarn signalisiert. In einer Adresse an die
Vollversammlung der Vereinten Nationen am 10. Oktober 1960 forderte
Außenministerin Golda Meir die arabischen Staatsoberhäupter zu einem
Treffen mit Ministerpräsident David Ben-Gurion auf, in dem über eine
friedliche Lösung des Nahostkonflikts gesprochen werden sollte. In
seiner Antwort vom 15. Oktober warf Nasser Israel vor, es versuche,
die Welt zu täuschen, und wiederholte, dass sein Land den jüdischen
Staat niemals anerkennen werde.
Ähnlich unerbittlich verharrten die Araber in ihrer Ablehnung von
Verhandlungen über eine Lösung des Flüchtlingsproblems. Am 26. März
1964 sagte Nasser vor der Nationalversammlung der Vereinigten
Arabischen Republik:
"Die Konfrontation durch Israel und die Konfrontation durch den
Imperialismus, der von allen Seiten an uns herandrängt, sind zwei
verschiedene Dinge. Es hat Versuche gegeben, die beiden voneinander
zu trennen in dem Bemühen, die daraus entstehenden Probleme
unabhängig voneinander zu sehen und das Ganze dann so hinzustellen,
als bestünde Israels Problem einzig und allein in der
Flüchtlingsfrage und als sei mit der Lösung des Flüchtlingsproblems
die Palästinafrage überhaupt gelöst. Die Gefahr, die von Israel
ausgeht, liegt jedoch in der Existenz Israels selbst, so wie es
heute besteht und wofür es steht."
In der Zwischenzeit hatte Syrien von den Golanhöhen aus, die sich
etwa hundert Meter über Galiläa erheben, immer wieder israelische
Gehöfte und Dörfer unter Beschuss genommen. In den Jahren 1965 und
1966 nahmen diese Angriffe stark zu, und Nassers Rhetorik wurde
zunehmend martialischer: "Wir werden Palästina nicht betreten,
solange sein Boden mit Sand bedeckt ist", verkündete er am 8. März
1965. "Wir betreten es erst, wenn sein Boden mit Blut getränkt
ist."
Wenige Monate später sprach Nasser die arabischen Absichten offen
aus: "... die volle Wiederherstellung der Rechte des
palästinensischen Volkes. Mit anderen Worten, unser Ziel ist die
Zerstörung des Staates Israel. Unser unmittelbares Ziel dabei ist
der Ausbau der arabischen Militärmacht, und unser nationales Ziel
ist die Auslöschung Israels."
(aus: Mitchell. G. Bard, Behauptungen und Tatsachen. Der
israelisch-arabische Konflikt im Überblick, Holzgerlingen 2002;
Onlineversion unter http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/German/cover.html
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 (8)
Wechselkurse
1 € - 5.3761 NIS (+ 0.196%) 1 CHF -
3.2582 NIS (+ 0.308%) 1 £ - 7.8497 NIS (+ 0.091%) 1 $ - 3.9730
NIS (+ 0.328%) (Bank of Israel, 15.05.07)
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