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 (2) Neueste
Kassam-Raketen zielgenauer und tödlicher
(Anm. d. Red.: Nachfolgender Artikel ist bereits gestern an
gleicher Stelle erschienen. Aufgrund eines Fehlers wird er hier noch
einmal in korrigierter Fassung wiedergegeben.)
Die Kassam-Raketen, die in den letzten Tagen vom Gaza-Streifen
aus auf israelisches Hoheitsgebiet abgefeuert wurden, sind
zielgenauer und tödlicher als ihre Vorgänger. Nach Ansicht von
Raketenexperten ist dies sowohl auf verbesserte Produktionsprozesse
als auch auf neuartigen Sprengstoff zurückzuführen.
Die Experten schätzen, dass den palästinensischen
Terrororganisationen in Gaza trotz des israelischen Drucks die
kontinuierliche Verbesserung der Kassam-Raketen gelingt, die sie in
improvisierten Werkstätten herstellen.
Unterdessen hat das sog. ‚Volkswiderstandskomitee’ in Gaza
erklärt, dass der verschleppte israelische Soldat Gilad Shalit im
Falle eines israelischen Einmarschs in den Gaza-Streifen nicht
automatisch ermordet werden würde. Allerdings sei sein Leben wie das
aller Bewohner Gazas in Gefahr.
(Yedioth Ahronot, 09.05.07)
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 (3) ZAHAL: Es
gibt kein Wundermittel
Von Seiten der israelischen Armee (ZAHAL) wird angesichts der
jüngsten Kassam-Angriffe mitgeteilt, dass es „keine sofortigen
Wundermittel“ gebe. Der Armeesprecher erklärt, dass es dringend
eines Mehrjahresplans zum Umgang mit der Bedrohung bedürfe und der
Generalstab bis Ende des Jahres damit werde aufwarten können.
Militärische Quellen behaupten, dass die Kürzungen im
Militärhaushalt die Bereitstellung von Mitteln in der Angelegenheit
erschwert hätten.
Was das Problem der palästinensischen Tunnel angeht, betont man
in der Armee, dass der Bericht der Untersuchungskommission unter
Vorsitz von Generalmajor d. Res. Giora Eiland, der die Umstände der
Geiselnahme von Gilad Shalit überprüft hat, keine Fehler und
Versäumnisse in der Behandlung der Tunnelfrage festgestellt hat.
Gleichzeitig wird auf die zunehmend ausgereifte Systematik zur
Lokalisierung von Tunneln und den Einsatz von Sensoren im Umfeld des
Gaza-Streifens hingewiesen, wofür 20 Millionen Shekel investiert
worden seien.
Verteidigungsminister Amir Peretz sagt unterdessen, dass er nicht
erst auf den Bericht gewartet, sondern schon vor vier Monaten die
Neuausrüstung des Flugabwehrabwehrsystems gegen Kurzstreckenraketen
entschieden habe. „Wenn die Mittel rechtzeitig in Israels Händen
gewesen wären, würden die Ergebnisse ohne Zweifel absolut anders
aussehen“, so Peretz.
(Ha’aretz, 10.05.07)
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 (4) Peres steht
zu Olmert
Der stellvertretende israelische Ministerpräsident Shimon Peres
hat gestern Abend erklärt, dass er sich nicht als Kandidat für das
Amt des Ministerpräsidenten betrachtet. Mit dieser Erklärung hat
Peres Olmert geholfen, seine Führungsposition in der Kadima-Partei
zu festigen, die durch die Veröffentlichung des Zwischenberichts der
Winograd-Kommission geschwächt worden ist. In der Führung sowohl der
Kadima-Partei als auch der Arbeiterpartei (Avoda) war Peres
wiederholt als Kandidat für eine eventuelle Nachfolge für Olmert ins
Auge gefasst worden.
Bei ihrem gestrigen Treffen sprachen Olmert und Peres auch über
die Frage der Präsidentschaftswahlen. Es wird erwartet, dass Peres
in den nächsten Tagen offiziell seine Kandidatur für das höchste Amt
des Staates bekannt geben wird. Wie es gegenwärtig aussieht, werden
außerdem Reuven Rivlin (Likud) und Kolet Avital (Avoda) kandidieren.
Außerdem ist der Name des aschkenasischen Oberrabbiners Israel Meir
Lau gefallen, von dem allerdings noch keine offizielle Entscheidung
vorliegt.
Aus der Avoda verlautet, dass Peres mit seiner klaren
Rückendeckung gegenüber Olmert seine Aussichten, zum Präsidenten
gewählt zu werden, verringert hat. „Peres taktiert nicht“, sagte ein
Vertrauter des Vizepremiers. „Er ist wirklich davon überzeugt, dass
Olmert der geeignete Ministerpräsident ist.“
(Maariv, 10.05.07)
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 (5) Bis sie
Verantwortung übernehmen
Kommentar von Shlomo Avineri
Wie in den vergangenen Jahren werden die Palästinenser auch
dieses Jahr am 15. Mai den Nakba-Tag begehen. Wir müssen auf ihre
Stimmen hören. Als Menschen und als Juden müssen wir zuhören und uns
um den Schmerz Anderer kümmern, selbst wenn der Andere - im Moment -
unser Feind ist. Doch wir müssen kritisch zuhören.
Zuallererst wollen wir fragen: Warum wird der Nakba-Tag am 15.
Mai begangen? An diesem Tag endete das britische Mandat für
Palästina und der Staat Israel wurde gegründet. Doch die Resolution
der Vereinten Nationen vom 29. November 1947 legt auch fest, dass am
gleichen Tag ein arabischer Staat in einem Teil des Landes gegründet
werden sollte. Diese Resolution besiegelte die Zustimmung für die
Errichtung von zwei Staaten auf dem umstrittenen Gebiet des
Mandatsgebiets Palästina. Erwähnen die Palästinenser dies im
Zusammenhang mit ihrer Zurückweisung der Kompromiss-Resolution, die
von der internationalen Gemeinschaft in Form des Teilungsplanes
vorgeschlagen wurde?
Bei allem Verständnis und Mitgefühl für das Leiden der
Palästinenser wirft die Art und Weise, wie die Nakba - die
„Katastrophe“ - innerhalb der palästinensischen und pan-arabischen
Narrative dargestellt wird, doch zahlreiche Fragen auf. Sie wird
beschrieben als schreckliches und böses Ereignis, das den
Palästinensern zustieß. Und in dieser Darstellung gibt es nicht
einmal einen winzigen Funken von Selbstbeobachtung, von Selbstkritik
und der Bereitschaft, den eigenen palästinensischen- Beitrag zu
dieser Katastrophe zu untersuchen.
Wir können die Ablehnung des Teilungsplans durch die
Palästinenser verstehen ohne sie zu rechtfertigen. Und wir können
auch die Position der revisionistischen Zionisten, die gegen die
Teilung waren, verstehen ohne sie zu rechtfertigen. Doch der größte
Teil der jüdischen Gemeinschaft akzeptierte die Idee. Und wenn der
größte Teil der Palästinenser sie ebenfalls akzeptiert hätte, wäre
1948 ein unabhängiger palästinensischer Staat auf einem Teil des
Mandatsgebietes Palästina entstanden, ohne Krieg und ohne
Flüchtlinge.
Die Palästinenser sind nicht bereit, mit dieser komplexen
Realität umzugehen. Nach 1948 wurden einige arabische Bücher über
die Niederlage der Araber im Krieg gegen Israel geschrieben. Doch
bis zum heutigen Tag gibt es kein Buch, das die Frage aufwirft, ob
vielleicht die Araber mit der Ablehnung des Kompromisses der Teilung
- so schmerzhaft dieser Kompromiss gewesen sein mag - einen Fehler
begingen. Vielleicht wäre es ihnen besser gegangen, wenn sie - wie
die Zionisten - ihre Zähne zusammengebissen und das halbvolle Glas
akzeptiert hätten?
In der jüdischen Tradition heißt es: „Unserer Sünden wegen wurden
wir aus unserem Land vertrieben.“ Dies ist eine religiöse Äußerung,
doch sie zeigt, dass die Juden ihr Exil auf selbstkritische Art und
Weise betrachteten. Es wäre natürlich einfach gewesen, die Römer und
andere Nationen für das jüdische Schicksal verantwortlich zu machen.
Doch die jüdische Narrative tat dies nicht, sondern betrachtete
sowohl die Zerstörung als auch das Exil nicht zuletzt als Ergebnis
von Taten und Fehlern der Juden. Jede Nation, besonders eine
unterlegene, betrachtet sich selbst als Opfer. Doch die meisten der
unterlegenen Nationen - Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg ist
das klassische Beispiel - betrachteten auch sich selbst, ihre
Gesellschaft, ihre Werte und ihre Taten.
Ich bin weit davon entfernt zu behaupten, dass im Jahr 1948 die
Juden „Recht“ und die Araber „Unrecht“ hatten. Doch was mich und
andere zionistische Israelis, die sich um den Schmerz der
Palästinenser kümmern, Ungerechtigkeiten beseitigen und historische
Kompromisse akzeptieren wollen, stört, ist der vollständige Mangel
an palästinensischer Bereitschaft, anzuerkennen, dass sie und ihre
Führer durch die Ablehnung des angebotenen internationalen
Kompromisses im Jahr 1948 einen schrecklichen historischen Fehler
begangen haben, und zwar sowohl in politischer als auch in
moralischer Hinsicht.
Auch aus diesem Grund ist der unter Palästinensern zur Gewohnheit
gewordene Vergleich zwischen der Nakba und der Shoah unerhört.
Erklärten die Juden Deutschlands und Europas Deutschland den Krieg?
Wurde den Juden ein Kompromiss angeboten, den sie ablehnten? Europas
Juden wurden von den Nazis ermordet, weil sie Juden waren. Was hat
dies mit der Entscheidung der Palästinenser zu tun, den
Kompromiss-Vorschlag der UNO abzulehnen und in den Krieg zu
ziehen?
Es wäre nicht übertrieben zu sagen, dass es zwischen Israel und
den Palästinensern keinen wahren Kompromiss geben wird, solange auf
Seiten der Palästinenser nicht die Bereitschaft besteht zuzugeben -
wenn auch nur minimal und teilweise, da die „Wahrheit“ immer komplex
ist -, dass auch sie mitverantwortlich sind für das, was ihnen im
Jahr 1948 widerfahren ist.
Shlomo Avineri ist Professor für Politische Wissenschaften an
der Hebräischen Universität in Jerusalem.
(Ha’aretz, 10.05.07)
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 (6) Israelische
Musiker für den Kongo
In dem Krieg, der im Osten des Kongo wütet, sind in den
vergangenen sechs Jahren mehr als vier Millionen Menschen getötet
worden. In der Region stehen systematischer Mord, brutale
Vergewaltigung und die Rekrutierung von Kindersoldaten auf der
Tagesordnung.
Um den Menschen im Kongo zu helfen, hat der israelische
Journalist Itay Engel nun ein großes Benefiz-Konzert organisiert,
dessen gesamter Erlös an die Opfer dieses von der Weltöffentlichkeit
nur unzureichend wahrgenommenen Krieges gehen wird. Engel ist es im
Vorfeld gelungen, einige der bekanntesten israelischen Rockstars für
die Veranstaltung zu gewinnen, die am 26. Mai im Hafen von Tel Aviv
stattfinden wird. So werden u.a. Ehud Banai, Beri Sacharof, Assaf
Amdurski, Aviv Gefen, Idan Reichel und Achinoam Nini auftreten.
Zusätzlich zu dem Musikereignis ist eine groß angelegte
Spendeninitiative in Gang gesetzt worden, an der sich zahlreiche
Organisationen beteiligen.
(Walla, 09.05.07)
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 (7) Hildegard
Müller ist neue Vorsitzende des Freundeskreises von Yad Vashem
Deutschland
Die Mitgliederversammlung des „Freundeskreises von Yad Vashem in
Deutschland e.V.“ hat Anfang des Monats die
CDU-Bundestagsabgeordnete Hildegard Müller zur neuen Vorsitzenden
gewählt. Müller übernimmt das Amt von der langjährigen Vorsitzenden,
Bundestagspräsidentin a.D. Prof. Dr. Rita Süssmuth.
Der Freundeskreis von Yad Vashem in Deutschland gehört zu einem
weltweiten Netzwerk von Freundeskreisen, das die
Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem in seiner Arbeit
„Wider das Vergessen“ ideell wie auch finanziell unterstützt.
Vereinszweck ist die Förderung der Bildung und Erziehung, der
Wissenschaft und Forschung sowie der Völkerverständigung. In
Verantwortung für Vergangenheit und Zukunft sowie im Kampf gegen
Rassismus und Antisemitismus soll die Erinnerung an den Holocaust
wach gehalten werden.
Die Abgeordnete betrachtet es „als wichtige Aufgabe, dass auch
nachwachsende Generationen in Deutschland das Bewusstsein und den
Wunsch nach besonderen Beziehungen zu Israel entwickeln“. Dabei
besteht für Müller „eine große Herausforderung darin, die
Erinnerungskultur lebendig zu halten, wenn zunehmend weniger Opfer
und Zeitzeugen des Holocaust die besondere Qualität der Beziehungen
zwischen Deutschland und Israel mit Leben erfüllen können“. Daher
gelte den Unterstützern von Yad Vashem ein großer Dank, denn sie
ermöglichten Bildungsprojekte, die sich insbesondere an junge
Menschen richten.
Die Mitgliederversammlung fand im historischen Repräsentantensaal
der Jüdischen Gemeinde in der Oranienburger Straße in Berlin-Mitte
statt. Der Freundeskreis freute sich, den Vorstandsvorsitzenden von
Yad Vashem Jerusalem, Avner Shalev, als Gast begrüßen zu können. In
seiner Rede dankte Herr Shalev Frau Süßmuth für ihre Arbeit und
betonte, dass er sich auf die weitere Zusammenarbeit mit dem
Freundeskreis in Deutschland sehr freue.
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 (9)
Wechselkurse
1 € - 5.3486 NIS (- 0.5554%) 1 CHF -
3.2448 NIS (- 0.585%) 1 £ - 7.8521 NIS (- 0.827%) 1 $ - 3.9540
NIS (- 0.503%) (Bank of Israel, 10.05.07)
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