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US-Richtlinien gefährden Israels Sicherheit
Hochrangige israelische Sicherheitsbeauftragte haben schwere
Bedenken in Bezug auf ein Richtlinien-Papier, das der
US-Sicherheitskoordinator für den Nahen Osten, Generalmajor Keith
Dayton, gemeinsam mit dem US-Botschafter in Israel, Dick Jones, und
dem US-Generalkonsul in Jerusalem, Jacob Welles, erarbeitet und in
der vergangenen Woche Israel und der Palästinensischen
Autonomiebehörde vorgelegt hat.
Das von US-Außenministerin Condoleezza Rice abgesegnete Dokument
beinhaltet einen rigiden Zeitplan für den Abbau von Kontrollpunkten,
die Öffnung von Übergängen und die Aufrüstung der palästinensischen
Truppen, die treu zu Präsident Mahmoud Abbas stehen. Unter anderem
soll Israel den Reiseverkehr zwischen dem Westjordanland und dem
Gaza-Streifen erleichtern.
Offiziellen Quellen zufolge schreckt Israel vor allem von der
angemahnten Schließung von Kontrollpunkten zurück, die eine zentrale
Rolle bei der Verhinderung von Terrorattentaten spielen. So
verlautet aus Sicherheitskreisen: „Es gibt Kontrollpunkte, die nicht
aufgegeben werden können, bis die Palästinenser die Verantwortung
für die Sicherheit in der jeweiligen Region übernehmen. Die
ganze Sache hängt von einer zukünftigen Feuerpause ab.“
(Ha’aretz, 04.05.07)
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 (3) Gaza – Das
Chaos wird ignoriert
Seit mehreren Wochen brennt nun schon der Gaza-Streifen. Hierbei
geht es weniger um Auseinandersetzungen zwischen Hamas und Fatah
oder um Aktionen der israelischen Armee, sondern vielmehr um Kämpfe
zwischen bewaffneten Gruppen, die zum größten Teil bestimmten
Familienclans zugerechnet werden können. In den vergangenen Wochen
sind im Gaza-Streifen beinahe jeden Tag Männer, Frauen und Kinder
getötet worden. Und jeden Tag werden Zivilisten durch gezielte oder
verirrte Schüsse verletzt. Dies ist das Ergebnis uneingeschränkter
Waffenbenutzung. Die Anzahl bewaffneter Männer im Gaza-Streifen
liegt nach Schätzungen bei über 100.000. Diese Männer gehören zu
Sicherheitsapparaten, politischen Organisationen und eben vor allem
Familienclans. Sie versuchen, die wirtschaftlichen Interessen ihrer
Verwandtschaft zu sichern. Es gibt riesige Waffenarsenale in
Privathäusern, deren Zweck es ist, im Falle eines Streites mit einem
Nachbarn, Verwandten oder einem fremden Passanten zur Verfügung zu
stehen.
Während der letzten Wochen häuften sich auch Anschläge auf
westliche und christliche Ziele im Westjordanland. Mitglieder von
Terrorzellen von Al-Qaida-ähnlichem Zuschnitt, im Vergleich zu denen
Hamasterroristen wie Waisenkinder wirken, beschädigen und zerstören
Institutionen, die mit westlicher Kultur in Verbindung gebracht
werden. Hierzu gehören z.B. die Amerikanische Schule, die Bücherei
einer Kirche und Dutzende von Internetcafés.
Doch die Welt ignoriert dies. Die Medien in Israel und im Westen,
die über jede Person berichten, die in den Konflikten zwischen Fatah
und Hamas oder wegen der „israelischen Besatzung“ getötet oder
verwundet wird, zeigen keinerlei Interesse an den Vorfällen im
Gaza-Streifen. Selbst vor der Veröffentlichung des
Winograd-Berichtes konzentrierten sich die Nachrichten und die
großen Zeitungen auf triviale Angelegenheiten und ließen die
Lebensgefahr eines jeden Palästinensers im Gaza-Streifen außen
vor.
Noch offensichtlicher ist das Schweigen der
Menschenrechtsorganisationen, die Berichte über Straßensperren und
Einschränkungen der Bewegungsfreiheit in den Palästinensergebieten
veröffentlichen, während im Gaza-Streifen Verbrechen gegen Frauen
begangen werden. Fälle von Frauen, die geschlagen werden, treten
ständig auf - ohne Schlagzeilen zu machen. Noch schlimmer als dies
sind die so genannten „Ehrenmorde“. Während der vergangenen Monate
wurden die Leichen von vier Frauen, die aus eben diesem Grund
ermordet wurden, in Krankenhäuser im Gaza-Streifen gebracht. Doch
die tatsächliche Anzahl dieser „Ehrenmorde“ ist weitaus höher.
Frauen, die ermordet werden, werden heimlich von Familienmitgliedern
begraben, und ihr Tod wird nicht offiziell gemeldet. Auch die
palästinensischen Medien berichten nicht darüber - um der
„Familienehre“ willen.
Die palästinensische Führung ist wie gewöhnlich machtlos. Der
Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas,
befindet sich auf Auslandsreisen. Premierminister Ismail Haniyeh
kann die Entwaffnung der Milizen nicht beeinflussen, und Hamasführer
Khaled Mashal hat selbst die Fähigkeit verloren, die volle Kontrolle
über die bewaffneten Männer seiner Organisation auszuüben. Mashal
und Abbas diskutieren über die Reformen in der PLO zu einer Zeit, in
der jedermann klar sein müsste, dass Hamas und Fatah jedem, der
keiner Sicherheitsorganisation angehört, sofort das Tragen von
Waffen verbieten müssen. Doch weder Hamas noch Fatah trauen sich,
von den Mitgliedern ihrer militärischen Flügel zu verlangen, die
Waffen niederzulegen. Der Gaza-Streifen hat neue Führer – zum
Beispiel Clanchefs wie Mumtaz Durmush. Keine Sicherheitstruppe im
Gaza-Streifen traut sich, eine Konfrontation mit dem Durmush-Clan zu
beginnen, obwohl dieser verantwortlich ist für Tötungen,
Entführungen und andere Gewaltdelikte im afghanischen Stil. Die
US-Regierung ist damit beschäftigt, Mahmoud Abbas und seinen
nationalen Sicherheitsberater Mohammad Dahlan zu stärken, damit sie
eines Tages der Hamas entgegentreten können. Und die Hamas verkündet
weiterhin ihre Absicht, mehr Israelis zu entführen. Womöglich hofft
man innerhalb der Organisation, dass eine israelische Militäraktion
im Gaza-Streifen nach einer erfolgten Entführung vom eigenen
Versagen ablenken wird.
In der Zwischenzeit sieht die palästinensische Öffentlichkeit
hilflos dem Geschehen zu und fährt mit der täglichen Routine fort –
bzw. mit der Beschaffung und Lagerung von Waffen für den nächsten
Kampf der Familienclans.
(aus einem Kommentar von Avi Issacharoff, Ha’aretz,
04.05.07)
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Jüdisch-irakische Familie heimlich nach Israel geflohen
Eine jüdische Familie mit zwei Kindern ist vor einigen Tagen
heimlich aus dem Irak geflohen und hat sich in einer Gemeinde im
Norden Israels niedergelassen. Dies teilte der Vorsitzende der
Jewish Agency, Zeev Bielski, am Dienstag MP Ehud Olmert mit. Die
Familie stammt aus der Umgebung von Bagdad und ist über ein
europäisches Drittland nach Israel eingereist. Zuvor hatte sie unter
Muslimen gelebt und ihre Religionszugehörigkeit vor ihren Nachbarn
geheim halten müssen.
Mittlerweile kommen nur noch selten Juden aus dem Irak nach
Israel. Die große Mehrheit der dortigen jüdischen Gemeinde, die
einige Tausend Mitglieder zählt, lebt in den Kurdengebieten im
Nordirak. In Bagdad leben noch etwa 30 bis 40 Juden, einige
Tausend andere leben in gemischten Familien im Umkreis der
Hauptstadt.
„Die kurdischen Juden brennen darauf, nach Israel zu kommen, aber
die irakischen sind weniger interessiert. Sie führen kein eigentlich
jüdisches Leben und verheimlichen ihre jüdische Herkunft, um nicht
in Verdacht zu geraten. In den meisten Fällen wissen ihre Nachbarn
nicht, dass sie jüdisch sind“, erklärt Yossi Shraga, Leiter der
Abteilung für die Einwanderung aus dem Mittleren Osten und dem Iran
in der Jewish Agency.
(Yedioth Ahronot, 02.05.07)
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 (5) Teapacks in
Helsinki gelandet
Der israelische Beitrag zum diesjährigen Eurovision Song Contest,
der am 10. Mai in Helsinki stattfinden wird, stammt diesmal von
einer der populärsten Rockgruppen des Landes. Mit ihrem Song „Push
the Button“, einer gewagten Mischung aus Punk, Chanson und Folklore,
begegnet die Band „Teapacks“ dem globalen Terror mit schwarzem
Humor. In der nationalen Vorauswahl hatte die Band 100 Prozent der
abgegebenen Stimmen erhalten.
Nachdem die Musiker am vergangenen Mittwoch in der finnischen
Hauptstadt gelandet waren, wurden sie bereits auf dem Flughafen von
einer großen Anzahl von Anhängern und Journalisten sowie von
Vertretern der örtlichen jüdischen Gemeinde begeistert in Empfang
genommen. Auf dem Besuchsprogramm der Band stehen auch ein Empfang
bei der israelischen Botschaft und ein Solokonzert in einem lokalen
Klub.
Ein Problem ist allerdings auch schon aufgetaucht: Die
Veranstalter meinen, dass die geplante Ausstaffierung des
Bühnenauftritts der Teapacks mit Kriegsspielzeug, Panzern und
U-Booten, nicht in das friedvolle Bild hineinpasst, das der
Schlagerwettbewerb von Europa präsentieren will. Daher stellen sie
den Gästen aus Israel ein alternatives Bühnenbild in Aussicht. Kobi
Oz, Sänger und Kopf der Band, meint dazu: „Ich hoffe, dass es nicht
aus pastoralen Bilder von Blumen oder etwas in diesem Stil bestehen
wird.“
Unter dem folgenden Link finden sich weitere Informationen zu den
Teapacks - auch in deutscher Sprache - sowie der Song „Push the
Button“: http://www.teapacks.com/
(Maariv, 03.05.07)
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 (6) „Lange Nacht
über den Jordan“ im Deutschlandfunk
Am Samstag, 5.
Mai, ist die Sendung „lange Nacht“ des Deutschlandfunks dem Jordan
gewidmet. Unter dem Titel „Wo Palmen ihre Fächer öffnen“ (Rose
Ausländer) hat Gretel Rieber zahlreiche Beiträge verfasst, die dem
israelischen Fluss von seinen Quellen am Fuße des Hermon über den
See Genezareth, das Jordantal und Jericho bis zum Toten Meer folgen.
Die Sendung beginnt um 23.05 Uhr und dauert bis 2.00 Uhr
nachts.
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Wechselkurse
1 € - 5.4832 NIS (- 0.369%) 1 CHF -
3.3269 NIS (- 0.428%) 1 £ - 8.0294 NIS (- 0.339%) 1 $ - 4.0420
NIS (- 0.049%) (Bank of Israel, 04.05.07)
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