Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 16. April 2007
  
Pfeil   An- und Abmelden des Newsletters     
Pfeil   Botschaft des Staates Israel - Berlin     

(1) Olmert: Israel ist dem Kampf gegen den Rassismus verpflichtet
(2) Olmert einverstanden mit Bewaffnung und Ausbildung der Truppen von Mahmud Abbas
(3) Livni: Israel zur Beratung über die saudische Initiative bereit
(4) Syrien: Suleiman kein Vertreter von Damaskus
(5) Auf den Spuren der verlorenen Gemeinde – Fotosammlung in Polen aufgetaucht
(6) Bomben auf christlichen Buchladen und zwei Internetcafés in Gaza
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Olmert: Israel ist dem Kampf gegen den Rassismus verpflichtet

Am Sonntagabend (15.4.) hat sich Israels Staatsführung zur Zeremonie zu Ehren der sechs Millionen Juden versammelt, die während der Shoah ermordet wurden. Am Montagvormittag ertönt wie jedes Jahr am Yom Hashoa eine Sirene in ganz Israel, um der Shoah-Opfer zu gedenken.

Dieses Jahr liegt der Schwerpunkt des Holocaust-Gedenktags auf den nur noch wenigen lebenden Shoah-Überlebenden. Zudem soll der Gedenktag daran erinnern, dass es für die jüdische Nation wichtig ist, gegen den Rassismus zu kämpfen.

Ministerpräsident Ehud Olmert warnte in seiner Rede während der Zeremonie vor denjenigen, die „die Lektionen der Shoah noch nicht gelernt haben. Viele versammeln sich in angesehenen akademischen Institutionen und der Hass auf Israel blendet sie. Die meisten Menschen auf der Welt sind sich der Shoah und auch der bösartigen Hintergedanken der Shoah-Leugner bewusst.“

Olmert weiter: „Sie verweigern dem jüdischen Volk das Recht auf einen souveränen Staat. Sie sind die ersten, die eine Entschuldigung finden, wenn Gräueltaten gegen israelische Zivilisten begangen werden, und die Lautesten, wenn es um das Kritisieren von Verteidigungsmaßnahmen des Staates Israel geht. Hier im Staat Israel werden wir eine Gesellschaft bilden, die das vollständige Gegenteil der bösartigen Agenda ist, die uns zu zerstören versucht. Wir werden jede Form von Diskriminierung, jeden Funken von Rassismus, Extremismus und Fremdenhass beseitigen. Dies ist unsere historische Pflicht und der Ruf von Israels Gewissen“, sagte Olmert.

Der Vorsitzende des Yad-Vashem-Auschusses, Tommy Lapid, griff diese Worte auf und bemerkte: „(Der iranische Präsident Mahmud) Ahmadinejad ist der Meinung, sechs Millionen Juden sind noch nicht genug. Die Welt erteilt uns den Rat, für den Frieden Kompromisse zu schließen und Risiken auf uns zu nehmen. Was wird die Welt tun, wenn die andere Seite sich nicht ihren Wünschen entsprechend verhält? Wird sie sagen: ‚Entschuldigung, wir lagen falsch’?“ Lapid fuhr fort: „Unsere Botschaft an die Welt ist diejenige: Denkt an die Shoah, denn wir denken jeden Tag an sie.“

Auch der Generalstabschef der israelischen Armee (ZAHAL), Generalleutnant Gabi Ashkenazi, verknüpfte vergangene und gegenwärtige jüdische Kämpfe ums Überleben: „Die Ghettokämpfer und die Partisanen sind eine Inspiration für Israels Militärkommandanten.“

Bei allen historischen Verbindungen betonten die Rednerinnen und Redner der Zeremonie aber auch die einzigartigen und unbegreiflichen Schrecken der Shoah. „Nicht einmal tausend Jahre sind genug, um Treblinka zu erklären“, sagte die amtierende israelische Präsidentin Dalia Itzik und fuhr fort: „Es gibt keine Worte und keine Sprache, um dies zu erklären.“

(Yedioth Ahronoth, 15.04.07)



(2) Olmert einverstanden mit Bewaffnung und Ausbildung der Truppen von Mahmud Abbas

Israel unterstützt die Umsetzung des Dayton-Plans zur Ausbildung und Bewaffnung der Schutztruppen des Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas . Dies verlauteten Regierungsquellen in Jerusalem anlässlich des Treffens zwischen MP Ehud Olmert und Abbas. Demzufolge würde die PA erstmals seit der Bildung der palästinensischen Einheitsregierung, an der auch die Hamas beteiligt ist, mit Zustimmung Israels Waffen erhalten.

Die Palästinenser stellten beim gestrigen Treffen im Detail ihr Sicherheitskonzept vor, das sie mit Hilfe des amerikanischen Sicherheitskoordinators General Keith  Dayton erarbeitet haben. Israelischen Quellen zufolge hat Dayton ein Budget von 59 Mio. Dollar erhalten, das zur Stärkung der Leibwache von Präsident Abbas durch Waffen, Munition, Ausrüstung, Training und Geld sowie die Befestigung und Absicherung der palästinensischen Seite des Übergangs Karni, der Lebensader der palästinensischen Wirtschaft, verwendet werden soll. Abbas sicherte Olmert zu, seine Garden im Gebiet der ‚Philadelphi-Route’ in Rafiah einzusetzen, um den Waffenschmuggel vom Sinai in den Gaza-Streifen einzudämmen, und stellte ihm Lösungsvorschläge zur Beendigung des Raketenbeschusses von dort in Aussicht. Im Gegenzug versprach Olmert die Auflösung von Kontrollpunkten im Westjordanland voranzutreiben und den Betrieb der Übergänge nach Gaza auszuweiten.

Während Olmert sich gegenüber Abbas dazu bereit erklärte, das nächste Treffen in Jericho abzuhalten, zeigte sich die palästinensische Seite enttäuscht darüber, dass keine konkreten Ergebnisse erzielt worden seien.

(Ha’aretz, 15.04.07)



(3) Livni: Israel zur Beratung über die saudische Initiative bereit

Beinahe parallel zur Zusammenkunft von MP Olmert und dem Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmud Abbas hat Außenministerin Tzipi Livni ihren jordanischen Kollegen Abdul-Illah al-Khatib auf der Ostseite des Toten Meeres getroffen. Die beiden besprachen die letzten Entscheidungen der Arabischen Liga und die Verabschiedung der saudischen Initiative. Livni erklärte die Position Israels, der zufolge direkte Verhandlungen zwischen den Seiten begrüßt würden. Außerdem übermittelte Livni die Position Olmerts hinsichtlich der Bereitschaft der israelischen Regierung, an den Beratungen der Nachuntersuchungskommission der Arabischen Liga teilzunehmen.

Abschließend vereinbarten die beiden, erneut miteinander über die Vorgehensweise zu beraten, sobald die Kommission selbst in den nächsten Tagen in Aktion trete.

(Hazofe, 15.04.07)



(4) Syrien: Suleiman kein Vertreter von Damaskus

Syrien hat gestern mitgeteilt, dass Ibrahim „Abe“ Suleiman nur sich selbst vertrete, und nicht die Regierung in Damaskus. Ein ranghoher Mitarbeiter des syrischen Außenministeriums sagte der Nachrichtenagentur „SANA“, dass Syrien zwar an einem gerechten und umfassenden Frieden interessiert sei, jedoch informellen und nicht-offiziellen Gesprächen ablehnend gegenüberstehe. Der frühere Generaldirektor des israelischen Außenministeriums Alon Lial, Suleimans Partner bei den informellen Gesprächen, reagierte darauf wie folgt: „So ist es immer gelaufen und so wird immer laufen mit dem offiziellen Syrien. Mich überrascht das überhaupt nicht. Auch als die Kontakte zum ersten Mal publik wurden, erklärten die Syrer sofort, es bestünde keinerlei Verbindung zu Suleiman.“

Auch der syrische Propagandaminister Muhsan Balal hatte zuvor in einem Interview klargestellt, dass der Besuch in Jerusalem allein die Ansichten Suleimans widerspiegle.

(Ha’aretz, 15.04.07)



(5) Auf den Spuren der verlorenen Gemeinde – Fotosammlung in Polen aufgetaucht

Als Zvi Lander, ein israelischer Informatiker, vor knapp einem Jahr an einem Empfang im polnischen Chelm teilnahm, brachte ihm eine Bewohnerin des Ortes, von Beruf Geschichtslehrerin, einen versunkenen Schatz: 180 Fotos, die sie bei der Renovierung ihrer Wohnung in einer Wand entdeckt hatte, Fotos von einer großen jüdischen Familie, von Verwandten und Bekannten. Nach monatelanger Anstrengung identifizierte Lerner den Namen der Familie durch ein Wäschereischild auf einem der Fotos: Boden. Mit Hilfe des Archivs von Yad Vashem gelang es ihm bald darauf, den Kontakt zu Nachkommen der Familie in Israel herzustellen.

Marisha Weikselfish war schockiert, plötzlich Bilder ihres älteren Bruders Shlomo Boden zu sehen, von dem es seit 65 Jahren kein Lebenszeichen gegeben hatte. Außer ihr und ihrer Schwester Pearale, die einige Tage, bevor ihre Kinder von Lander die Fotos erhielten, gestorben war, hat kein Familienmitglied überlebt. Sie erinnert sich, dass Shlomo, der die Bilder gesammelt hatte und auf vielen von ihnen abgebildet ist, sie gemeinsam mit Bargeld und Familiensilber in der Wand versteckt hatte.

Die Fotos der Familie Boden sind ein ergreifendes Zeugnis einer blühenden und pulsierenden jüdischen Gemeinde, die von den Nazis ausgelöscht wurde. Man erhält Einblick in die Welt jungen jüdischen Alltagslebens: Fahrradtouren, Partys, Romantik und Vergnügen, Waldspaziergänge, Eislaufen und sogar Spendenaktionen für den Jüdischen Nationalfonds. Es ist alles da.


(Yedioth Ahronoth, 15.04.07)

Die Fotos sind unter dem folgenden Link anzusehen: http://www.ynet.co.il/home/0,7340,L-4698,00.html



(6) Bomben auf christlichen Buchladen und zwei Internetcafés in Gaza

Drei Explosionen haben am frühen Sonntagmorgen (15.4.) Gaza-Stadt erschüttert und zwei Internetcafés sowie einen christlichen Buchladen beschädigt. Es wurde niemand verletzt, und keine der Terrororganisationen im Gazastreifen hat sich zu den Anschlägen bekannt, die um etwa 3.00 Uhr Ortszeit stattfanden, so palästinensische Sicherheitsbeamte.

Der sichtbare Schaden an allen drei Einrichtungen ist beträchtlich. In dem Buchladen sind in Folge der Explosion zahlreiche Bücher verbrannt. Der Laden wird von amerikanischen Protestanten, die unter dem Namen „Bibelgesellschaft“ bekannt sind, unterstützt.

Für mehrere ähnliche Anschläge auf Internetcafés und Musikgeschäfte in den vergangenen Wochen, hatte eine wenig bekannte extremistisch-islamistische Organisation, die sich selbst „Schwerter der Wahrheit“ nennt, die Verantwortung übernommen. Ob diese Gruppe auch für die Anschläge vom Sonntagmorgen verantwortlich ist, kann noch nicht gesagt werden.

In den vergangenen Monaten wurden auf etwa drei Dutzend Internetcafés und Geschäfte, die Popmusik verkaufen, Anschläge verübt. Hierbei wurden nachts außerhalb der Geschäfte Bomben gezündet. Diese richteten Sachschaden an, verletzt wurde jedoch niemand. Palästinensische Sicherheitsbeamte vermuten ein geheimes ‚Sittendezernat’ militanter Muslime hinter den Anschlägen.

(Ha’aretz, 15.04.07)



(7) Das Wetter in Israel

Teilweise bewölkt. Es wird wärmer.

Jerusalem: 12-18°C
Tel Aviv: 14-21°C
Haifa: 15-22°C
Be’er Sheva: 12-23°C
Ein Gedi: 18-28°C
Eilat: 17-29°C



(8) Wechselkurse

1 € - 5.4846 NIS (-0,343%)
1 CHF - 3.3381 NIS (-0,664%)
1 £ - 8.0598 NIS (-0,225%)
1 $ - 4.0460 NIS (-0,565%)
(Bank of Israel, 16.04.07)

Pfeil   Newsletter-Archiv

Pfeil   Israel von A-Z

Pfeil   Medienspiegel der deutschen Botschaft Tel Aviv
Pfeil   Israel Ministry of Foreign Affairs

Pfeil   Israel Line - MFA Newsletter

Pfeil   Israel Defense Forces IDF

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der
Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen
richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer

Hier geht es zur vergrößerten Ansicht des Newsletters