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(1) Olmert: Israel ist dem Kampf
gegen den Rassismus verpflichtet
Am Sonntagabend (15.4.) hat sich Israels Staatsführung zur
Zeremonie zu Ehren der sechs Millionen Juden versammelt, die während
der Shoah ermordet wurden. Am Montagvormittag ertönt wie jedes Jahr
am Yom Hashoa eine Sirene in ganz Israel, um der Shoah-Opfer zu
gedenken.
Dieses Jahr liegt der Schwerpunkt des Holocaust-Gedenktags auf
den nur noch wenigen lebenden Shoah-Überlebenden. Zudem soll der
Gedenktag daran erinnern, dass es für die jüdische Nation wichtig
ist, gegen den Rassismus zu kämpfen.
Ministerpräsident Ehud Olmert warnte in seiner Rede während der
Zeremonie vor denjenigen, die „die Lektionen der Shoah noch nicht
gelernt haben. Viele versammeln sich in angesehenen akademischen
Institutionen und der Hass auf Israel blendet sie. Die meisten
Menschen auf der Welt sind sich der Shoah und auch der bösartigen
Hintergedanken der Shoah-Leugner bewusst.“
Olmert weiter: „Sie verweigern dem jüdischen Volk das Recht auf
einen souveränen Staat. Sie sind die ersten, die eine Entschuldigung
finden, wenn Gräueltaten gegen israelische Zivilisten begangen
werden, und die Lautesten, wenn es um das Kritisieren von
Verteidigungsmaßnahmen des Staates Israel geht. Hier im Staat Israel
werden wir eine Gesellschaft bilden, die das vollständige Gegenteil
der bösartigen Agenda ist, die uns zu zerstören versucht. Wir werden
jede Form von Diskriminierung, jeden Funken von Rassismus,
Extremismus und Fremdenhass beseitigen. Dies ist unsere historische
Pflicht und der Ruf von Israels Gewissen“, sagte Olmert.
Der Vorsitzende des Yad-Vashem-Auschusses, Tommy Lapid, griff
diese Worte auf und bemerkte: „(Der iranische Präsident Mahmud)
Ahmadinejad ist der Meinung, sechs Millionen Juden sind noch nicht
genug. Die Welt erteilt uns den Rat, für den Frieden Kompromisse zu
schließen und Risiken auf uns zu nehmen. Was wird die Welt tun, wenn
die andere Seite sich nicht ihren Wünschen entsprechend verhält?
Wird sie sagen: ‚Entschuldigung, wir lagen falsch’?“ Lapid fuhr
fort: „Unsere Botschaft an die Welt ist diejenige: Denkt an die
Shoah, denn wir denken jeden Tag an sie.“
Auch der Generalstabschef der israelischen Armee (ZAHAL),
Generalleutnant Gabi Ashkenazi, verknüpfte vergangene und
gegenwärtige jüdische Kämpfe ums Überleben: „Die Ghettokämpfer und
die Partisanen sind eine Inspiration für Israels
Militärkommandanten.“
Bei allen historischen Verbindungen betonten die Rednerinnen und
Redner der Zeremonie aber auch die einzigartigen und unbegreiflichen
Schrecken der Shoah. „Nicht einmal tausend Jahre sind genug, um
Treblinka zu erklären“, sagte die amtierende israelische Präsidentin
Dalia Itzik und fuhr fort: „Es gibt keine Worte und keine Sprache,
um dies zu erklären.“
(Yedioth Ahronoth, 15.04.07)
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 (2) Olmert
einverstanden mit Bewaffnung und Ausbildung der Truppen von Mahmud
Abbas
Israel unterstützt die Umsetzung des Dayton-Plans zur Ausbildung
und Bewaffnung der Schutztruppen des Vorsitzenden der
Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas . Dies
verlauteten Regierungsquellen in Jerusalem anlässlich des Treffens
zwischen MP Ehud Olmert und Abbas. Demzufolge würde die PA erstmals
seit der Bildung der palästinensischen Einheitsregierung, an der
auch die Hamas beteiligt ist, mit Zustimmung Israels Waffen
erhalten.
Die Palästinenser stellten beim gestrigen Treffen im Detail ihr
Sicherheitskonzept vor, das sie mit Hilfe des amerikanischen
Sicherheitskoordinators General Keith Dayton erarbeitet haben.
Israelischen Quellen zufolge hat Dayton ein Budget von 59 Mio.
Dollar erhalten, das zur Stärkung der Leibwache von Präsident Abbas
durch Waffen, Munition, Ausrüstung, Training und Geld sowie die
Befestigung und Absicherung der palästinensischen Seite des
Übergangs Karni, der Lebensader der palästinensischen Wirtschaft,
verwendet werden soll. Abbas sicherte Olmert zu, seine Garden im
Gebiet der ‚Philadelphi-Route’ in Rafiah einzusetzen, um den
Waffenschmuggel vom Sinai in den Gaza-Streifen einzudämmen, und
stellte ihm Lösungsvorschläge zur Beendigung des Raketenbeschusses
von dort in Aussicht. Im Gegenzug versprach Olmert die Auflösung von
Kontrollpunkten im Westjordanland voranzutreiben und den Betrieb der
Übergänge nach Gaza auszuweiten.
Während Olmert sich gegenüber Abbas dazu bereit erklärte, das
nächste Treffen in Jericho abzuhalten, zeigte sich die
palästinensische Seite enttäuscht darüber, dass keine konkreten
Ergebnisse erzielt worden seien.
(Ha’aretz, 15.04.07)
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 (4) Syrien:
Suleiman kein Vertreter von Damaskus
Syrien hat gestern mitgeteilt, dass Ibrahim „Abe“ Suleiman nur
sich selbst vertrete, und nicht die Regierung in Damaskus. Ein
ranghoher Mitarbeiter des syrischen Außenministeriums sagte der
Nachrichtenagentur „SANA“, dass Syrien zwar an einem gerechten und
umfassenden Frieden interessiert sei, jedoch informellen und
nicht-offiziellen Gesprächen ablehnend gegenüberstehe. Der frühere
Generaldirektor des israelischen Außenministeriums Alon Lial,
Suleimans Partner bei den informellen Gesprächen, reagierte darauf
wie folgt: „So ist es immer gelaufen und so wird immer laufen mit
dem offiziellen Syrien. Mich überrascht das überhaupt nicht. Auch
als die Kontakte zum ersten Mal publik wurden, erklärten die Syrer
sofort, es bestünde keinerlei Verbindung zu Suleiman.“
Auch der syrische Propagandaminister Muhsan Balal hatte zuvor in
einem Interview klargestellt, dass der Besuch in Jerusalem allein
die Ansichten Suleimans widerspiegle.
(Ha’aretz, 15.04.07)
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 (5) Auf den
Spuren der verlorenen Gemeinde – Fotosammlung in Polen
aufgetaucht
Als Zvi Lander, ein israelischer Informatiker, vor knapp einem
Jahr an einem Empfang im polnischen Chelm teilnahm, brachte ihm eine
Bewohnerin des Ortes, von Beruf Geschichtslehrerin, einen
versunkenen Schatz: 180 Fotos, die sie bei der Renovierung ihrer
Wohnung in einer Wand entdeckt hatte, Fotos von einer großen
jüdischen Familie, von Verwandten und Bekannten. Nach monatelanger
Anstrengung identifizierte Lerner den Namen der Familie durch ein
Wäschereischild auf einem der Fotos: Boden. Mit Hilfe des Archivs
von Yad Vashem gelang es ihm bald darauf, den Kontakt zu Nachkommen
der Familie in Israel herzustellen.
Marisha Weikselfish war schockiert, plötzlich Bilder ihres
älteren Bruders Shlomo Boden zu sehen, von dem es seit 65 Jahren
kein Lebenszeichen gegeben hatte. Außer ihr und ihrer Schwester
Pearale, die einige Tage, bevor ihre Kinder von Lander die Fotos
erhielten, gestorben war, hat kein Familienmitglied überlebt. Sie
erinnert sich, dass Shlomo, der die Bilder gesammelt hatte und auf
vielen von ihnen abgebildet ist, sie gemeinsam mit Bargeld und
Familiensilber in der Wand versteckt hatte.
Die Fotos der Familie Boden sind ein ergreifendes Zeugnis einer
blühenden und pulsierenden jüdischen Gemeinde, die von den Nazis
ausgelöscht wurde. Man erhält Einblick in die Welt jungen jüdischen
Alltagslebens: Fahrradtouren, Partys, Romantik und Vergnügen,
Waldspaziergänge, Eislaufen und sogar Spendenaktionen für den Jüdischen
Nationalfonds. Es ist alles da.
(Yedioth Ahronoth, 15.04.07)
Die Fotos sind unter dem folgenden Link anzusehen: http://www.ynet.co.il/home/0,7340,L-4698,00.html
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 (6) Bomben auf
christlichen Buchladen und zwei Internetcafés in Gaza
Drei Explosionen haben am frühen Sonntagmorgen (15.4.) Gaza-Stadt
erschüttert und zwei Internetcafés sowie einen christlichen
Buchladen beschädigt. Es wurde niemand verletzt, und keine der
Terrororganisationen im Gazastreifen hat sich zu den Anschlägen
bekannt, die um etwa 3.00 Uhr Ortszeit stattfanden, so
palästinensische Sicherheitsbeamte.
Der sichtbare Schaden an allen drei Einrichtungen ist
beträchtlich. In dem Buchladen sind in Folge der Explosion
zahlreiche Bücher verbrannt. Der Laden wird von amerikanischen
Protestanten, die unter dem Namen „Bibelgesellschaft“ bekannt sind,
unterstützt.
Für mehrere ähnliche Anschläge auf Internetcafés und
Musikgeschäfte in den vergangenen Wochen, hatte eine wenig bekannte
extremistisch-islamistische Organisation, die sich selbst „Schwerter
der Wahrheit“ nennt, die Verantwortung übernommen. Ob diese Gruppe
auch für die Anschläge vom Sonntagmorgen verantwortlich ist, kann
noch nicht gesagt werden.
In den vergangenen Monaten wurden auf etwa drei Dutzend
Internetcafés und Geschäfte, die Popmusik verkaufen, Anschläge
verübt. Hierbei wurden nachts außerhalb der Geschäfte Bomben
gezündet. Diese richteten Sachschaden an, verletzt wurde jedoch
niemand. Palästinensische Sicherheitsbeamte vermuten ein geheimes
‚Sittendezernat’ militanter Muslime hinter den Anschlägen.
(Ha’aretz, 15.04.07)
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 (8)
Wechselkurse
1 € - 5.4846 NIS (-0,343%) 1 CHF -
3.3381 NIS (-0,664%) 1 £ - 8.0598 NIS (-0,225%) 1 $ - 4.0460
NIS (-0,565%) (Bank of Israel, 16.04.07)
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