Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 11. April 2007
  
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(1) Hintergrundinformation: Hamasführer leugnen weiterhin Israels Existenzrecht
(2) Ehemaliger Hamas-Außenminister A-Zahar: Der erste Schritt ist die Befreiung Palästinas
(3) Israelische Sicherheitsbehörde: Hamas plante an Pessach Anschlag in Tel Aviv
(4) Bericht: Hisbollah rüstet auf; UNO-Generalsekretär fordert Aufklärung über Waffenschmuggel an der syrisch-libanesischen Grenze
(5) Jerusalem Foundation – Jerusalem verwandeln
(6) Israel hat die höchste Geburtenrate in Europa
(7) Prof. Haim Harari auf Vortragsreise in Deutschland
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) Hintergrundinformation: Hamasführer leugnen weiterhin Israels Existenzrecht

Allgemein

Die Etablierung der neuen palästinensischen Einheitsregierung hat in keiner Weise die extremistische Haltung der Hamasbewegung gegenüber Israel gemildert. In öffentlichen Stellungnahmen und Erklärungen fahren Hamasoffizielle damit fort, Israel zu diffamieren, zu dämonisieren und sein Existenzrecht zu leugnen.
Ideologisch sieht sich die Hamasbewegung durch ihre Mitgliedschaft in der Einheitsregierung in keiner Weise eingeschränkt. Folglich legten Hamasführer öffentlich ihren Standpunkt dar, dass die Terrororganisation nicht beabsichtige, Israel anzuerkennen und weiterhin nach seiner Vernichtung trachte.

Beispiele

-Fathi Hammad
Fathi Hammad, ein Hamasmitglied des palästinensischen Legislativ-Rates, verurteilte am 15. März in einem Interview mit „El-Alaam“, dem arabischsprachigen Fernsehen im Iran, den Aufruf der israelischen Außenministerin Livni an die arabischen Staaten, ihre Beziehungen zu Israel zu normalisieren. Hammad sagte, Außenministerin Livnis Aufruf sei eine Katastrophe für das palästinensische Volk. Man könne diesen Aufruf nicht akzeptieren, weder als Palästinenser noch als Araber noch als Muslim. Denn eine Akzeptanz bedeute im Prinzip, dass man Israels Präsenz in der Region als natürliche betrachtet und mit der man kooperieren müsse. Aus seiner Sicht sei dies jedoch unvorstellbar.

Hammad fügte hinzu, dass eine palästinensische Anerkennung des Staates Israel den Grundforderungen der Hamas - i. e. die Befreiung Palästinas und der Al-Aksa-Moschee und die Wiederherstellung aller palästinensischen Rechte - im Prinzip ein Ende setzen würde. Er forderte alle arabischen Staaten dazu auf, Außenministerin Livnis Aufruf nach einer Normalisierung zu widerstehen, da ansonsten die palästinensische Sache zerstört werden würde. Selbst wenn die arabischen Länder dieses Konzept der Normalisierung akzeptieren würden, werde die Hamas mit aller Macht dagegen angehen, erklärte er.

Hammad betonte, die Hamas lehne die Friedensinitiative der arabischen Liga ab. Diese, so behauptete er, erkenne ausdrücklich den Staat Israel als einen Ersatz für den „Staat Palästina“ und die Palästinenser an. Er fügte hinzu, die Hamas werde die arabische Initiative weiterhin ablehnen bis sie im Einvernehmen mit den Hamas-Prinzipien abgeändert wird und die Schaffung eines dauerhaften Friedens durch die Erklärung einer Feuerpause über eine begrenzte Anzahl von Jahren hinweg ersetzen würde. Alles andere sei inakzeptabel. „Wir möchten Palästina vom Meer bis zum Fluss. Wenn wir es nicht heute befreien können, wird es mit Allahs Hilfe von zukünftigen Generationen befreit werden. Wenn es einige arabische Länder gibt, die unfähig sind, in dieser Zeit einen entscheidenden Sieg zu erringen, werden sie es in der Zukunft erneut probieren.“

Hammad behauptete weiterhin, die Hamas vereine die Palästinenser im Nationalen Schlichtungsdokument vom Juni 2006 unter der Fahne eines befreiten Palästina vom „Meer bis zum Fluss“. Dieses Memorandum ist eines der Gründungsdokumente für die politische Plattform der palästinensischen Einheitsregierung.
„Denken Sie an meine Worte“, warnte Hamad. „Eine palästinensische Intifada wird innerhalb von drei Jahren beginnen. Sie wird sich über die gesamte arabische Welt und islamische Arena ausbreiten. Die Intifada wird nur durch die Zerstörung Israels beendet werden. Israel wird in höchstens 15 Jahren, von heute an gerechnet, zerstört werden. Die Araber haben dieses Bestreben und die Fähigkeit. Es gibt einen sehr starken politischen Aktivismus, einen Dschihad-Aktivismus, einen islamischen Aktivismus und einen Aktivismus in der allgemeinen Erziehung und Bildung. All diese Bemühungen verursachen eine nicht aufzuhaltende Flutwelle…“ (Anmerkung: Khaled Mashal, Vorsitzender des politischen Büros der Hamas, hat in der Vergangenheit ebenfalls eine dritte Intifada angedroht.)

Im Hinblick auf die Akzeptanz früherer Abkommen zwischen der PLO und Israel, wie sie vom Quartett gefordert wird, sagte Hammad: Wie können diese Abkommen akzeptiert werden wenn sie Jerusalem und Al-Aksa nicht vor jüdischer Besiedelung und Zerstörung bewahren, wenn sie nicht die Zerstörung von Al-Aksa verhindern und nicht das Recht auf Rückkehr der Flüchtlinge nach „Palästina“ respektieren und nicht einmal ein Minimum palästinensischer Rechte darstellen?

-Mahmoud A-Zahar
Mahmoud A-Zahar, der aus dem Amt scheidende palästinensische Außenminister, wurde am 17. März im Fernsehen von Al-Dschasira gezeigt, als er vor dem Legislativ-Rat sprach und sagte: „Unser Organisationsprogramm akzeptiert nicht den Begriff „dauerhafte Grenzen“, da dies im Prinzip die Anerkennung Israels bedeutet. Die Bewegung hat diesen Standpunkt nicht verkündet.“

-Fawzi Barhom
In einem Interview am 17. März mit dem Al-Aksa-Fernsehen wurde der Sprecher der Hamas, Fawzi Barhom, gebeten, Bemerkungen von Ministerpräsident Haniyeh hinsichtlich der Fortdauer des „Widerstandes“ (ein beschönigender Begriff für Terrorismus) zu erklären. Barhom sagte, Haniyeh habe gemeint, Widerstand sei ein legitimes Recht des palästinensischen Volkes. Zusätzlich zu all den anderen Formen des Widerstandes beinhalte er auch denjenigen der Öffentlichkeit und des Volkes. Er betonte, dass es so lange Widerstand geben werde, solange es eine Besatzung gebe und dass jeder verstehe wie wichtig dies für das palästinensische Volk sei.

-Mussa Abu-Marzuk
Der stellvertretende Vorsitzende des politischen Büros der Hamas, Mussa Abu-Marzuk, betonte, dass die Hamas an keinem Treffen mit Israelis teilnehmen werde. Als er gefragt wurde, wie es möglich sei, mit Israels Weigerung, die neue palästinensische Regierung anzuerkennen, fertig zu werden, antwortete er, eine Möglichkeit sei, alle zur Verfügung stehenden Mittel zu nutzen, um den palästinensischen Widerstandsplan umzusetzen bis die Palästinenser ihr Ziel erreicht hätten. (Syrisches Fernsehen, 17. März)

-Osama Hamdan
Der Vertreter der Hamas im Libanon, Osama Hamdan, wurde gefragt, ob die Gründung der palästinensischen Einheitsregierung ein Zeichen dafür sei, dass der Widerstand vorbei wäre. Er antwortete, das Gegenteil sei der Fall, da die Einheitsregierung die Festigung einer vereinten Widerstandsposition ermögliche. Er fügte hinzu, es gebe nun reale Erwartungen des Widerstandes. (Syrisches Fernsehen, 16. März)

-Offizielle Bekanntmachungen der Hamas
Am 18. März veröffentlichte die Hamas eine offizielle Bekanntmachung auf ihrer Internetseite, in der die Organisation erklärte: „Die Plattform der palästinensischen Einheitsregierung wurde als Konsens aller palästinensischen Gruppen entworfen und unterscheidet sich vollkommen von der Plattform der Hamas.“ Die Erklärung fügte hinzu: „Hinsichtlich der Hamas-Plattform fand keine Änderung, Umstellung, Verwirrung oder Vernebelung statt. Es gibt keine Vernachlässigung der Rechte oder Grundprinzipien, und es gibt keine Anerkennung der Legitimität der Besatzung.“
In dieser Erklärung ruft die Hamas die Einheitsregierung auf, „jede nur mögliche Hilfe für den Widerstand auszuweiten, um dazu beizutragen, sich überall gegenüber der endlosen zionistischen Aggression gegen unser Volk zu behaupten“. Die Bekanntmachung endet mit der Erklärung: „Dschihad bis zum Sieg oder der Märtyrertod.“

Mashie Al-Mazri, ein Hamasmitglied des palästinensischen Legislativen Rats, bezog sich am 18. März im Al-Aksa-Fernsehen auf diese Erklärung, indem er sagte: „Die Plattform, für die sich die palästinensische Einheitsregierung entschieden hat, ist der kleinste gemeinsame Nenner bezüglich der Grundprinzipien. Auf diese Grundprinzipien haben sich alle palästinensischen Kräfte geeinigt. Andererseits ist das Hamas-Programm wie es in seinem Bündnis und seinen strategischen Entscheidungen erscheint, klar und deutlich, und es wird auf keinen Fall zu irgendeinem Zeitpunkt fallen gelassen. Die Grundprinzipien der Einheitsregierung sind nur vorübergehende Prinzipien.“

(Israelisches Außenministerium, 29.03.07)

Mehr Informationen zur Hamas unter: http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=52649&MissionID=88



(2) Ehemaliger Hamas-Außenminister A-Zahar: Der erste Schritt ist die Befreiung Palästinas

Weltweit und auch in Israel hat man erwartet, dass die palästinensische Einheitsregierung zur Mäßigung der Hamas führen würde, aber der starke Mann der Hamas-Bewegung im Gazastreifen, Mahmud A-Zahar, ehemaliger Außenminister in der Hamas-Regierung, erklärt, dass „unser Programm die Befreiung Palästinas ist, ganz Palästinas, und dies ist nur ein Zwischenschritt“. Aus Sicht der Hamas sei das „Endziel“ die weltweite Etablierung der islamischen Herrschaft.

Diese Aussagen wurden in der vergangenen Woche am Jahrestag der Tötung von Abu-Yosef al-Koka, Mitglied der Salah-A-Din Brigade, dem militärischen Flügel des Volkswiderstand-Komitees (PRC), verlautbart. Der vollständige Text seiner Rede lag ynet am Morgen des 09.04.07 vor, und betont die ideologische Verhärtung der Position der Hamas.

Laut A-Zahar repräsentieren die Grundlinien der palästinensischen Einheitsregierung nicht die Position der Hamas. Dies ist nur ein schmaler Grat, der die politischen Kräfte in der Palästinensischen Autonomiebehörde PA einigen soll, aber die Position der Hamas unterscheidet sich in ihrer Zielsetzung: „Das aktuelle Regierungsprogramm wird über die nächsten drei Jahre andauern, wohingegen unser Programm die Befreiung Palästinas ist, ganz Palästinas, und das ist nur der erste Schritt. Unser strategisches Programm ist die Einführung des Islams in jedem Haus. Daher muss man sich um die Zukunft der Hamas-Bewegung keine Sorgen machen. Wir sind immun gegen jeglichen Druck und Zwang und allen Volkskrankheiten“, sagte A-Zahar.

Die Position der Hamas, so erklärte er weiter, unterscheide sich von der Situation der palästinensischen Regierung. „Wir wünschen der Regierung viel Erfolg, aber das Programm der Hamas basiert auf ihrem Glauben. Aus unserer Sicht ist der Widerstand keine Taktik, sondern Kultur“.

Die Veränderung, die A-Zahar vorstellte, liegt in der Vision der Hamas als einer allumfassenden islamischen Bewegung und nicht nur einer islamischen Bewegung, die die palästinensischen Gebiete befreien soll. Seiner Meinung nach muss der Boden für eine allumfassende islamische Herrschaft unter der Führung eines Kalifen (wie vergleichsweise der Papst bei den katholischen Christen) vorbereitet werden, der den Islam in der Welt anführt. Eine Hamas-Quelle sagte gegenüber Yedioth Ahronoth, dass die Aussagen A-Zahars die Hamas repräsentieren. Des Weiteren gab die Hamas-Quelle an, dass die Regierungsbeteiligung der Hamas zu Verwirrung bezüglich ihrer wahren Position unter der Bevölkerung geführt habe. „Die Diskussionen um die Einheitsregierung führten dazu, dass die Grenze zwischen der Position der Hamas-Bewegung und der Regierung verschwammen.“ Laut A-Zahar muss nicht nur die Position der Hamas verdeutlicht werden, sondern auch ihr Wesen als Teil der globalen islamischen Bewegung hervorgehoben werden, das dazu bestimmt ist, die Etablierung eines islamischen Staates in der ganzen westlichen und arabischen Welt herbeizuführen.

(Yedioth Ahronoth, 11.04.07)



(3) Israelische Sicherheitsbehörde: Hamas plante an Pessach Anschlag in Tel Aviv

Die allgemeine israelische Sicherheitsbehörde (Shabak) erklärte am Dienstagvormittag (10.04), sie habe Ende März eine Hamas-Zelle in der Stadt Kalkilijah im Westjordanland zerschlagen. Die Zelle hatte geplant, während der Pessach-Feiertage – mit hoher Wahrscheinlichkeit am Sederabend - eine Autobombe in Tel Aviv zu zünden.

Laut den Einzelheiten, die die Sicherheitsbehörde veröffentlichte, war es dem Fahrer, einem Selbstmordattentäter, gelungen, in einem Fahrzeug, das mit etwa 100 Kilogramm Sprengstoff beladen war, nach Israel zu gelangen. Als er jedoch Tel Aviv erreichte, änderte er aus noch unbekannten Gründen seine Meinung und kehrte nach Kalkilijah zurück. Er ließ das Auto in einem Hinterhof stehen, wo es später explodierte. Es gab keine Verletzten. Der Shabak beschrieb die Explosion als „Arbeitsunfall“, eine Umschreibung für eine technische Fehlfunktion.

Insgesamt neunzehn Mitglieder der Hamas-Zelle wurden nach Ermittlung der Sicherheitsbeamten festgenommen. Die Kalkilijah -Zelle ist die größte Hamas-Gruppe, die in den letzten Jahren im Westjordanland von der allgemeinen Sicherheitsbehörde zerschlagen wurde.
Die Behörde erklärte, dass es dem potentiellen Selbstmordattentäter gelungen sei nach Israel aufgrund seines israelischen Personalausweises zu kommen. Der Attentäter ist zwar ein Bürger aus Kalkilijah, jedoch mit einer arabischen Israelin aus Taibeh verheiratet, weshalb er, als Teil des Programms zur Familienzusammenführung, eine Aufenthaltsgenehmigung für Israel erhielt. Das Fahrzeug, das er fuhr und mit welchem das Attentat ausgeführt werden sollte, hatte ein israelisches Nummernschild.

In der Erklärung des Shabak hieß es unter anderem: „Das Bild, das durch die Befragungen der Mitglieder der Zelle gezeichnet wird, signalisiert deutlich, dass die Hamas-Zelle in Kalkilijah von der Phase des „Truppenaufbaus“ in die Phase der Einsatzfähigkeit und Ausführung von Anschlägen - inklusive Selbstmordanschlägen in Israel - gelangt ist.“

Dieser jüngste Vorfall unterstützt die Beweislage, dass die Hamas nach einer längeren Unterbrechung (seit der Feuerpause im Gazastreifen November 2006) ihre Terroraktivitäten wieder aufgenommen hat. Ägypten verhaftete kürzlich einen Hamas-Selbstmordattentäter, der versuchte hatte, aus dem Gazastreifen über den Sinai nach Israel zu gelangen.

Hamas-Terroristen waren auch in eine Anzahl von bewaffneten Angriffen auf Israelis verwickelt, die in der Nähe des Sicherheitszauns vom Gazastreifen stattfanden. Der vermutete Drahtzieher hinter den Anschlägen ist Ahmed Jabari, der Leiter des militärischen Flügels der Hamas im nördlichen Gazastreifen. Er lehnte die Etablierung der palästinensischen Einheitsregierung zwischen seiner Partei und der Fatah ab. Jabari ist insbesondere mit der Tatsache unzufrieden, dass er und seine Männer nicht bei der Verteilung Positionen bedacht wurden, die sie ihrer Meinung nach verdient haben. Der Grad der Verbindung zwischen Jabari und der Hamas-Zelle in Kalkilijah h ist unklar. In den vergangenen beiden Jahren haben die meisten der Hamas-Zellen im Westjordanland ihre Befehle jedoch aus dem Gazastreifen erhalten.

Mehr Informationen zum Hintergrund des Anschlagsversuchs und eine Analyse der Absichten der Hamas unter:
http://www.terrorism-info.org.il/malam_multimedia/English/eng_n/html/hamas_qalqilya0407.htm

Israeli bei bewaffneten Überfall im Westjordanland schwer verletzt

Ein 30-jähriger Bewohner von Emanuel (Samaria) wurde gestern bei einem bewaffneten Überfall auf eine Bushaltestelle südwestlich von Nablus schwer verletzt. Zwei weitere Israelis, die ebenfalls an der Bushaltestelle standen, blieben unverletzt. Die Schüsse wurden von einem vorbeifahrenden Auto abgefeuert. Bisher hat keine palästinensische Terrororganisation die Verantwortung für den Angriff übernommen. Das Opfer wurde in das Beilinson-Krankenhaus von Petah Tikva evakuiert. Sein Zustand wird als stabil beschrieben. Der bewaffnete Überfall war der erste seiner Art in der Region des nördlichen Westjordanlandes seit Oktober 2006.

(Haaretz, Yedioth Ahronoth 10./11.04.07)



(4) Bericht: Hisbollah rüstet auf; UNO-Generalsekretär fordert Aufklärung über Waffenschmuggel an der syrisch-libanesischen Grenze

Der Vize-Generalsekretär der schiitischen Terrororganisation Hisbollah, Scheich Naim Kassem, erklärte gegenüber der britischen Tageszeitung The Guardian, dass die Organisation als Resultat des 2. Libanon-Kriegs aufrüstet und sich für eine erneute bewaffnete Auseinandersetzung mit Israel in diesem Sommer vorbereitet.

„Wir sind auf die Möglichkeit eines erneuten Abenteuers der israelischen Armee vorbereitet […]“ so Kassem im Interview mit der britischen Zeitung.

Die Vereinigten Staaten, Frankreich und Großbritannien setzen sich für die Etablierung eines Experten-Ausschusses in der UNO ein, der den anhaltenden Waffenschmuggel an die Hisbollah entlang der libanesisch-syrischen Grenze untersuchen soll. Die Bemühungen zur Einsetzung dieses Ausschusses begannen nach der Rückkehr des UNO-Generalsekretärs Ban Ki-moon von seiner Reise in den Nahen Osten. Der Generalsekretär unterrichtete die Mitglieder des Sicherheitsrates in einer geschlossenen Sitzung über den andauernden Waffenschmuggel an die Hisbollah.

Ban Ki-moon erklärte gegenüber dem Sicherheitsrat, dass er „Informationen von Israel und anderen Ländern erhielt“, die Beweise für den Waffenschmuggel von Syrien und Iran an die Hisbollah beinhalteten. Der Generalsekretär nannte den Waffenschmuggel eine „offene Verletzung“ von Resolutionen des Sicherheitsrats, inklusive der UN-Sicherheitsratsresolution 1701.

Die Resolution fordert unter anderem die Entwaffnung aller libanesischen Gruppen mit Ausnahme der libanesischen Armee.

(Haaretz, 11.04.07)

Mehr Informationen zur Hisbollah unter:
http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=52642&MissionID=88



(5) Jerusalem Foundation – Jerusalem verwandeln

Vor vierzig Jahren war Jerusalem eine geteilte Stadt mit vielen benachteiligten Gemeinschaften, neuen Immigranten, die unter schwierigen Bedingungen lebten, und fast ohne Kultur. Als Teddy Kollek die Jerusalem Foundation zu diesem Zeitpunkt gründete, tat er dies deshalb, weil er wusste, dass er für die Entwicklung und Modernisierung der Stadt Hilfe von Freunden aus aller Welt benötigt. Als die Stadt nach dem Sechs-Tage-Krieg praktisch über Nacht wieder vereinigt wurde, war es die Aufgabe der Jerusalem Foundation, Kolleks Vision in die Tat umzusetzen, damit die Stadt ihren rechtmäßigen Platz in Israel und in der Welt einnehmen konnte.
Seitdem haben Kollek und seine Partner unermüdlich gearbeitet, um Jerusalem in eine Stadt zu verwandeln, die ein kulturelles Epizentrum ist und in der alle Menschen in Koexistenz und Frieden leben können. Eine der Hauptaufgaben war das Zusammenbringen der unterschiedlichen Gemeinschaften, die in der Stadt leben: Juden, Christen und Muslime. Während die Jerusalem Foundation realisierte, dass es mehrere Generationen dauern würde, bis solch eine schwierige Aufgabe vollendet werden konnte, glaubte sie auch daran, dass durch die Schaffung kultureller Meilensteine und moderner Einrichtungen solch ein Ziel nicht unerreichbar sei.

Treffpunkte
„Während des 40jährigen Wirkens für Jerusalem strebte die Jerusalem Foundation immer danach, Treffpunkte zu schaffen, an denen die verschiedenen Bevölkerungsgruppen der Stadt zusammenkommen konnten“, sagt Ruth Cheshin, die Präsidentin der Jerusalem Foundation. „Ein Auswärtiger, der den Jerusalemer Zoo besucht, kann dort Zeuge von Treffen orthodoxer Juden mit säkularen Juden und Arabern werden und er wird niemals vermuten, dass diese Gruppen so unterschiedlich sind. Wir haben ein Hilfszentrum für die palästinensischen Bürger Jerusalems gebaut. Und heute kommen dort auch israelische Bürger hin und schaffen somit einen Treffpunkt für Juden und Araber. Ein weiteres Beispiel ist die bilinguale Schule Max Rayne, in der Juden und Araber gemeinsam lernen. All diese Orte geben Zeugnis für die Bemühungen, die wir unternommen haben, um die Koexistenz und den Pluralismus in der Stadt aufrecht zu erhalten“, fügt Cheshin an.

Kulturelle Grundlagen
Mit der großzügigen Unterstützung von Freunden rund um die Welt hat die Jerusalem Foundation mehr getan als nur die Koexistenz in der Stadt zu stärken. Ein vorrangiges Ziel war, die kulturelle und kommunale Infrastruktur der Stadt aufzubauen und zu entwickeln, um Jerusalem auf internationales Niveau in Sachen Weltgewandtheit, Kultur und Modernität zu heben. Die Jerusalem Foundation hat wichtige kulturelle Grundlagen in der Stadt geschaffen. Diese haben auf Bewohner und Besucher gleichermaßen einen Einfluss.
„Unsere Projekte sind überall“, sagt Cheshin und fährt fort: „Beispiele sind Mishkanot Shaananim, das inzwischen ein wichtiges kulturelles Zentrum ist; das Tower of David Museum, das zu einem Symbol für Jerusalemer Kultur geworden ist; oder die offenen Gärten rund um die Westmauer, die die Bebauung dieses Gebietes verhindern. Es gibt auch das Wissenschaftsmuseum, das Khan-Theater und viele andere Projekte, die alle dazu gedacht sind, die Stadt mit kulturellem Leben zu füllen.“

Die Zeit nach Kollek
Dan Meridor - ein früheres Mitglied der Knesset und u. a. als Finanzminister und Justizminister diente - wurde nach seinem Rückzug aus dem politischen Leben das Amt des Vorsitzenden der Jerusalem Foundation angeboten. Er nahm es gerne an.
„Ich habe Zeit meines Lebens in Jerusalem gelebt“, sagt Meridor. „Ich liebe diese Stadt und ich sehe eine große Verantwortung darin, sie zu bewahren und zu entwickeln.“ Meridor betont, dass Jerusalem eine Stadt ist, die nicht nur das Wohl ihrer Bürger auf ihren Schultern trägt sondern auch das Gewicht ihrer bedeutenden Pflicht als Hauptstadt Israels. „Als solche muss Jerusalem attraktiv, modern, aufgeklärt und pluralistisch sein - ein Vorbild für alle Israelis und für alle Juden in der Welt“, meint Meridor.

Die nächsten vierzig Jahre
Nach vierzig Jahren erfolgreicher Unternehmungen plant die Jerusalem Foundation bereits für die nächsten vierzig produktiven Jahre, wobei sie im Auge behält, dass die Arbeit noch lange nicht vollendet ist und dass die Bedürfnisse in einer Welt, die sich ständig ändert, entsprechend angepasst werden müssen.
„Jerusalem ist eine der wichtigsten Städte der Welt“, sagt Ruth Cheshin. „Jeder - außer vielleicht den Israelis selbst- sehnt sich nach dieser Stadt und schätzt sie. Unser Hauptziel ist es, Jerusalem zu einer Hauptstadt Israels zu machen, auf die jeder Israeli und jeder Jude stolz sein kann. Eine Hauptstadt Israels, die ihres Status würdig ist.“

(Haaretz, 29.03.07)



(6) Israel hat die höchste Geburtenrate in Europa

Eine israelische Frau hat im Durchschnitt drei Kinder und macht Israel damit geburtenreicher als alle europäischen Länder. Daten über die Fertilität, die das israelische Gesundheitsministerium an die Weltgesundheitsorganisation weitergeleitet hat, zeigten, dass jährlich pro 1.000 Israelis 24 Babys geboren werden. Der europäische Durchschnitt sind 10 Babys per 1.000 Bürger. In Großbritannien liegt der Durchschnitt bei 12 Neugeborenen während er in Frankreich und Deutschland bei 9 liegt.

Die Daten haben auch gezeigt, dass Israel eine relativ junge Bevölkerung hat: 28 Prozent der Einwohner sind unter 14 Jahren. Die Lebenserwartung in Israel liegt bei 80 Jahren. In Europa liegt sie bei 79.

Laut den Daten konsumieren Israelis jährlich weniger Alkohol als jede andere europäische Nation, nämlich 1,65 Liter pro Bürger. Luxemburg und die Tschechische Republik liegen bezüglich des Alkoholkonsums an erster und zweiter Stelle mit 14 bzw. 13 Liter pro Person.
25 Prozent der israelischen Erwachsenen rauchen. Damit liegt Israel in der statistischen Rangfolge hinter Schweden und Belgien, wo 16 bzw. 20 Prozent der erwachsenen Bevölkerung rauchen, jedoch vor Deutschland und Griechenland, wo es 34 bzw. 37 Prozent erwachsene Raucher gibt.

Die Daten des israelischen Gesundheitsministeriums zeigen, dass Israel durchschnittlich mehr Ärzte und Zahnärzte als die europäischen Länder besitzt. Mit 7.625 Zahnärzten und 25.058 Ärzten hat Israel 113 Zahnärzte und 372 Ärzte pro 100.000 Einwohner. Europäische Länder haben durchschnittlich 61 Zahnärzte und 317 Ärzte pro 100.000 Bürger.

(Yedioth Ahronoth, 10.04.07)



(7) Prof. Haim Harari auf Vortragsreise in Deutschland

Professor Haim Harari, ehemaliger Präsident des Weizmann-Institut in Rehovot, wird vom 11.04-12.04.07 eine Reihe von Vorträgen in wissenschaftlichen Einrichtungen in Berlin geben.

11. April 2007, 17 Uhr
Wissenschaftszentrum für Sozialforschung in Berlin
„Science, Technology and Education – the Blessing and the Curse“

11. April , 20 Uhr
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
„A View from the Eye of the Storm – Terror and Reason in the Middle East“

12. April, 15 Uhr
Max-Planck-Institut für Bildungsforschung
„Education in the Age of Science and Technology – A crucial Ingredient for Economic Success“

Prof. Haim Harari ist Professor für Physik am Weizmann-Institut für Wissenschaft in Israel, dessen Präsident er von 1998-2001 war. Prof. Harari ist gegenwärtig der Lehrstuhlinhaber des Davidson Instituts für wissenschaftliche Ausbildung.

Neben seiner wissenschaftlichen Forschung im Bereich der Teilchenphysik ist Prof. Harari in den Bereichen der wissenschaftlichen Bildung und des Wissensmanagements engagiert. Einer seiner größten Beiträge zur Bildungslandschaft in Israel ist die Gründung des „Perach“ – dem nationalen Tutoren- und Mentoren-Programm. Das Programm beinhaltet 32.000 Studenten, die ein Tutoren-Stipendium dafür erhalten, dass sie Kindern von sozio-ökonomisch unterprivilegierten Schichten unterstützen, ihre Lernleistungen zu verbessern.

Sein Buch „A View from the Eye of the Storm – Terror and Reason in the Middle East“ wurde 2005 in New York veröffentlicht.



(8) Das Wetter in Israel

Am heutigen Mittwoch werden (für die Saison unüblich) kühle Temperaturen und Regenschauer vom Norden bis zum Negev erwartet.

Jerusalem: 9-15°C
Tel Aviv: 13.18°C
Haifa: 13-19°C
Be’er Sheva: 12-20°C
Ein Gedi: 17-26°C
Eilat: 16-26°C



(9) Wechselkurse

1 € - 5.5118 NIS (-0,390%)
1 CHF - 3.3645NIS (-0,529%)
1 £ - 8.1210 NIS (-0,149%)
1 $ - 4.1070 NIS (-0,412%)
(Bank of Israel, 11.04.07)

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