Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 30. März 2007
  
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(1) Gesandter Ilan Mor im Interview mit der MZ: Kompromisse zwischen Israel und Palästinensern?
(2) Stellungnahme zum Arabischen Gipfel in Riyadh
(3) Suchen die Saudis Frieden?
(4) Ein Ambulanzwagen des roten Davidsterns rettet palästinensisches Baby
(5) Arabische und hebräische Asterixhefte veröffentlicht
(6) Das PESSACH-FEST 15.-22. Nissan (2.-10.4.07)
(7) Umfrage unter Israelis zu Pessach
(8) Ein Gebet für die entführten Soldaten am Sederabend
(9) Das Wetter in Israel
(10) Wechselkurse

Sehr geehrte Damen und Herren,

auf Grund der Pessach-Feiertage werden die Botschaft des Staates Israel und die Konsularabteilung in den kommenden Tagen veränderte Öffnungszeiten haben.

Montag, 2. April, Erev Pessach
Botschaft: 9.00 – 13.00
Konsulat: 9.30 – 12.30

Dienstag und Mittwoch, 3. + 4. April, Pessach
geschlossen

Donnerstag, 5. April
Botschaft: 9.00 – 17.00
Konsulat: 9.30 – 13.00

Freitag bis Dienstag, 6. – 10. April, Pessach, Ostern
geschlossen

Der Newsletter erscheint wieder ab dem 11. April 2007.

Die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit wünscht ihren Lesern Pessach sameach und frohe Ostern!

(1) Gesandter Ilan Mor im Interview mit der MZ: Kompromisse zwischen Israel und Palästinensern?

Im Interview mit der Mittelbayerischen Zeitung vom 30.3.07 beantwortet der Gesandte der Botschaft des Staates Israel, Ilan Mor, die Fragen von Harald Raab:

Was erwartet Israels Regierung vom Besuch der deutschen Bundeskanzlerin an diesem Wochenende in Jordanien, Israel, in den Palästinenser-Gebieten und im Libanon?
Mor: Die deutsche Bundeskanzlerin, Angela Merkel, ist bei uns herzlich willkommen, wie stets ein deutscher Regierungschef. Die Kanzlerin kommt ja auch als Präsidentin des Europäischen Rates. Wir sehen darin die Bereitschaft der EU, einen wichtigen Beitrag zur Wiederbelebung des Friedensprozesses im Nahen Osten zu leisten. Wir begrüßen diese Aktivität.

Was können die Europäer für den Friedensprozess tun?
(…) Für uns ist es wichtig, dass Angela Merkel mit unseren palästinensischen Nachbarn über die drei grundsätzlichen Bedingungen zum Dialog spricht: Ende des Terrors, Anerkennung das Staates Israel und der bisherigen Vereinbarungen – und darüber hinaus auch über die Freilassung von Gilad Shalit und den Stopp von Kassam-Raketen auf israelische Städte. Wenn das gelänge, wäre ein deutlicher Schritt zur Lösung des Konflikts gemacht. (…)

Kann es zur Fortführung des Friedensprozesses kommen, wenn der Terror gegen Israel weitergeht?
Wir haben uns aus dem Gaza-Streifen zurückgezogen. Was haben wir dafür bekommen? Kassam-Raketen. Wir haben uns im Jahr 2000 aus dem Südlibanon zurückgezogen. Und was war darauf die Antwort der anderen Seite? Terror und Entführung von Soldaten und 4000 Raketenangriffe. Eine Million Israelis mussten sich in ihrem eigenen Land in Sicherheit bringen. Das Ende des Terrors ist unsere grundsätzliche Forderung. Es muss doch jeder verstehen, dass wir uns gegen diesen Terror mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln zur Wehr setzen müssen. Jedes Land der Welt würde so handeln. Die Palästinenser sollten sich klar machen, dass es bei Verhandlungen unterschiedliche Meinungen und Krisen gibt. Es gibt viele psychische, viele historische Probleme zwischen Palästinensern und Israelis. Bisher reagieren die Palästinenser darauf immer nur mit Terror und Gewalt. Das ist inakzeptabel. (…)

Das gesamte Interview finden Sie unter:
http://www.mittelbayerische.de/SID_906016275c800592343aa4da5008eef0/nachrichten/politik/meldung.shtml?rubrik=mz&id=91131



(2) Stellungnahme zum Arabischen Gipfel in Riyadh

Israel glaubt an den Frieden und strebt nach friedlichen und nachbarschaftlichen Beziehungen mit den Palästinensern und allen Staaten in der Region.

Israel ist aufrichtig daran interessiert, einen Dialog mit den arabischen Staaten zu führen, die Frieden mit Israel anstreben, um einen Prozess der Normalisierung und Kooperation zu fördern. Israel hofft, dass der Gipfel von Riyadh zu diesen Bemühungen beiträgt. 

Israels Position im Friedensprozess mit den Palästinensern basiert auf fundamentalen Prinzipien, deren zentrale Komponente die Existenz von zwei Staaten ist – jeder dieser beiden Staaten wird die Erfüllung des nationalen Bestrebens seines Volkes sein, Israel für das jüdische Volk und Palästina für das palästinensische Volk. Diese zwei Staaten sollen in Frieden und frei von der Bedrohung durch Terrorismus und Gewalt nebeneinander existieren.

Zu diesem Zweck ist ein direkter Dialog zwischen Israel und den Palästinensern notwendig.

Israel glaubt ebenfalls daran, dass moderate arabische Staaten eine positive Rolle einnehmen können, indem sie regionale Kooperation fördern und den israelisch-palästinensischen Friedensprozess unterstützen. Ein Dialog zwischen diesen Staaten und Israel kann dazu beitragen.

(Mitgeteilt durch den Sprecher des israelischen Außenministeriums, 30.03.07)



(3) Suchen die Saudis Frieden?

Durch den Besuch von US-Außenministerin Condoleezza Rice in dieser Woche und durch die besondere Aufmerksamkeit, die sie der Wiederbelebung der von Saudi-Arabien im Jahr 2002 inspirierten arabischen Friedensinitiative gab, stiegen die Erwartungen, dass der gestrige arabische Gipfel in Riad einen Mechanismus für den Wiederbeginn des arabisch-israelischen Friedensprozesses liefern könnte.
Gewiss hatten israelische Diplomaten gehofft, dass die arabischen Staatsoberhäupter einen modifizierten Friedensplan annehmen würden, der jeden Bezug auf die Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge nach Israel auslassen würde. Als dies unwahrscheinlich erschien, gab es zunehmend Spekulationen dahingehend, dass zwar die formelle Initiative unverändert bleiben würde, stattdessen jedoch wenigstens einige Statements geäußert werden würden, die die israelische Öffentlichkeit ansprechen und gegenseitiges Vertrauen aufbauen könnten.

Doch die arabische Friedensinitiative hatte einen schlechten Start, als der saudische Außenminister Saud al-Faisal Israel warnte, dass Israels Ablehnung des Plans sein Schicksal in die Hände der „Kriegsherren“ legen würde. Anstatt etwas Flexibilität zu bieten, wurde Israel ein Ultimatum überreicht. Dies war nicht der Stil des ägyptischen Präsidenten Anwar Sadat oder des jordanischen Königs Hussein (die beide Friedensverträge mit Israel schlossen), sondern eine äußerst mißlungene Art, irgendeine Möglichkeit eines erträglichen Zusammenlebens mit Israel zu finden.
Falls Israel dachte, die optimistische Diplomatie von Rice zu Beginn dieser Woche basiere auf gut gegründeter US-saudischer Koordination, wurde es darüber hinaus vollkommen überrascht, als Jim Hoagland gestern in der Washington Post eröffnete, dass Saudi-Arabiens König Abdullah ein Gala-Essen mit George W. Bush im Weißen Haus, das für Mitte April angesetzt war, abgesagt hatte. Hoagland hatte aus Regierungsquellen gehört, dass Riad entschieden habe, zum gegenwärtigen Zeitpunkt nach einer gemeinsamen Basis mit dem Iran, der Hamas und der Hisbollah zu suchen. Somit wurde verständlich, warum die Saudis sich entschieden hatten, mit dem Mekka-Abkommen die Hamas zu stärken.

Das letzte Mal als die saudische Initiative während des arabischen Gipfels in Beirut im Jahr 2002 diskutiert wurde, hatte die Hamas an Pessach einen Anschlag auf das Park-Hotel in Netanja verübt und dabei 29 Israelis getötet und mehr als 150 verletzt. Damals hatte Saudi-Arabien Israel nicht signalisiert, z.B. durch die Kürzung finanzieller Unterstützung für die Hamas, dass es ernsthaft an Frieden denke. In der Tat wuchs diese saudische Unterstützung um mehr als 50%.
Darüber hinaus hatten die Saudis Israel nicht direkt angesprochen sondern die Medien (insbesondere die US-amerikanischen) als Botschafter genutzt. Es war deshalb offensichtlich, dass sich die saudische Initiative nicht hauptsächlich an Israel wandte sondern an die amerikanische Öffentlichkeit, die geschockt war über die Information, dass 15 der 19 Flugzeugentführer des 11. September 2001 aus Saudi-Arabien kamen.
Das wahre Problem mit der saudischen Friedensinitiative geht über das viel diskutierte Thema des „Rückkehrrechts“ hinaus. Der Plan verlangt den „vollständigen Rückzug“ aus „allen Gebieten“, die Israel vor 40 Jahren im Jahr 1967 während des Sechstagekrieges erobert hatte. Somit negiert der Plan die territoriale Flexibilität, die in der Resolution 242 des UNO-Sicherheitsrates enthalten ist und die absichtlich keine einschränkende Sprache benutzt.

Die Akzeptanz der dargelegten Saudi-Initiative würde eine erneute Teilung Jerusalems bedeuten. Sie würde Israel auch die „wehrhaften Grenzen“ entziehen, von denen der US-amerikanische Präsident George W. Bush in seinem Brief an den damaligen israelischen Premierminister Ariel Sharon im April 2004 gesagt hatte, sie seien Israels Recht. Im Jahr 2007 haben diese Sicherheitszusagen auf Grund des Al-Qaida-Dschihadismus, der aus dem westlichen Irak und dem Iran herausströmt, an Wichtigkeit zugenommen.
Doch Bushs Brief scheint inzwischen in Vergessenheit geraten zu sein. In der Tat gab es einen eklatanten Widerspruch zwischen der neuen Zustimmung der Saudi-Initiative durch die Bush-Regierung und der Zusicherung, die sie Sharon vor gerade mal drei Jahren gegeben hatte.
Selbst der Frieden, den die Saudi-Initiative präsentiert, ist nicht, was sie dem Uneingeweihten scheint. Sie verspricht „normale Beziehungen“ mit Israel – ein syrischer diplomatischer Begriff aus den 1990er Jahren, der eine abgemilderte Alternative zum europäischen Frieden, der die „Normalisierung“ (auf Arabisch „tatbiyan“) voraussetzte, beabsichtigte. Nichtsdestotrotz wurde die saudische Initiative als ein großartiges Geschäft zwischen Israel und der arabischen Welt bekannt: vollständiger Rückzug für vollständigen Frieden mit der gesamten arabischen Welt – obwohl ernsthafte Fragen bezüglich der wahren Absichten der Saudis bestehen.

Denn wie im Jahr 2002 so steht auch heute der Frieden mit Israel nicht unbedingt an erster Stelle auf der saudischen Agenda. Das vorrangige Problem ist für Saudi-Arabien trotz König Abdullahs starker ideologischer Identifizierung mit der palästinensischen Sache nicht der israelisch-palästinensische Konflikt. Was den neuen diplomatischen Aktivismus Saudi-Arabiens prägt, ist die rapide anwachsende iranische Bedrohung und die Schwäche der westlichen Reaktion auf diese Bedrohung.
Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinedschad hat sich einer zweiten iranischen Revolution verpflichtet. Dies bedeutet eine Wiederbelebung iranischer Bemühungen, revolutionären Schiismus zu exportieren, wohin immer es möglich ist. In einigen Ländern, die von Sunniten dominiert werden, wie z. B. der Sudan und Syrien, hoffen die Iraner, die Sunniten zum Schiismus bekehren zu können. Am Golf gibt es bereits eine bedeutende Anzahl von Schiiten. In der Tat liegt Saudi-Arabiens größte Verwundbarkeit in seiner ölreichen östlichen Provinz, die beinahe eine Mehrheit von Schiiten aufweist. Das benachbarte Bahrain, das mit Saudi-Arabien durch eine Brücke verbunden ist, hat eine schiitische Mehrheit von 80%.

Das Potential für eine revolutionäre Unterwanderung ist enorm groß. Was kann der Westen tun? Er muss seinen Verbündeten am Golf Sicherheit bieten, indem er mit größerer Durchsetzungskraft gegen die iranische Macht vorgeht. Die Instinkte von Condoleezza Rice, die gemeinsamen Bedrohungen, denen sich sowohl Israel wie die sunnitisch-arabischen Staaten gegenüber sehen, dazu zu nutzen, ist im Wesentlichen korrekt, muss jedoch in vollkommen andere Bahnen gelenkt werden.

Wenn Saudi-Arabien sich selbst als eine konstruktive Macht darstellen möchte, dann muss es hinter den Kulissen seine politische und finanzielle Schlagkraft einsetzen, um diejenigen Gruppen außer Gefecht zu setzen, die versuchen, die Stabilität im Nahen Osten zu unterwandern. Nur dann wird es möglich sein, die Grundstein für einen regionalen Frieden, von den zu Beginn der Woche gesprochen wurde, zu legen.

Dore Gold leitet das „Jerusalem Center for Public Affairs”. Er ist Autor des Buches „The Fight for Jerusalem: Radical Islam, the West and the Future of the Holy City“ und des Buches „Hatred’s Kingdom“, welches das Anwachsen der Al-Qaida in Saudi-Arabien analysiert.  (Auszüge aus: The Jerusalem Post, 29.03.07)



(4) Ein Ambulanzwagen des roten Davidsterns rettet palästinensisches Baby
Am Donnerstag fuhr ein kugelsicherer israelischer Ambulanzwagen des Roten Davidsterns (Pendant zum Roten Kreuz) in die Stadt Ramallah im Westjordanland, um ein sechs Monate altes Baby, das sich nach Einatmen giftiger Substanzen in kritischem Zustand befand, zu retten.
Dies war das erste Mal seit Ausbruch der „Al-Aksa-Intifada“ im Jahr 2000, dass ein solcher Ambulanzwagen in palästinensischem Gebiet unterwegs war. Bisher fuhren die Rettungswägen nur bis zu den Checkpoints der israelischen Armee, wo sie palästinensische Patienten aufnahmen, die medizinische Hilfe in Israel benötigten.
Sofort nach Eingang des Notrufs verständigte die Zivilverwaltung im Westjordanland den Roten Davidstern und forderte Sanitäter aus Jerusalem an. Zwei arabische Israelis übernahmen den Notfall. Als der Ambulanzwagen Ramallah erreichte, wurde er von einem Konvoi der palästinensischen Polizei bis ins Krankenhaus begleitet, um sicher zu stellen, dass er nicht angegriffen werden würde.
Das Team des Roten Davidsterns berichtete, das Baby sei ihm auf professionelle Weise mit allen benötigten medizinischen Dokumenten übergeben worden. Es wurde gemeinsam mit seinen Eltern, die auf Grund der Situation eine Sonderaufenthaltserlaubnis der Zivilverwaltung erhalten hatten, ins medizinische Zentrum Chaim Sheva (auch unter dem Namen Tel HaShomer bekannt) östlich von Tel Aviv gebracht.
(Yedioth Aharonoth, 29.03.07)

(5) Arabische und hebräische Asterixhefte veröffentlicht

Der übersetzte Comic trägt den Titel „Asterix bei Rahazade“ (auf Deutsch erschienen unter dem Titel „Asterix im Morgenland“) und bezieht sich auf die Geschichten aus 1001 Nacht.

Comic-Held Asterix trug am Wochenende ein bisschen zum Frieden im Nahen Osten bei: Die arabische und hebräische Übersetzung eines Asterixheftes, das einen nahöstlichen Touch trägt, wurden während der Buchmesse in Paris gleichzeitig veröffentlicht.
„Eine Übersetzung öffnet uns für andere, für alle Menschen“, sagte der Syrer Jamal Shehayeb, der normalerweise literarische Arbeiten von Proust oder dem Dichter Lamartine übersetzt.
In den Heften leben die kleinen Freunde des gallischen Kriegers „in Frieden und Freundschaft mit allen anderen Menschen, so lange sie niemand belästigt“, sagte die Israelin Dorith Daliot Rubinovitz, die im Allgemeinen den französischen Autor Maupassant übersetzt.
Beide Übersetzer sagten, sie hätten den Text an die Realität anpassen müssen, doch sie hätten sich entschieden, die Wildschweine trotz religiöser Bedenken wegen des Schweinefleischs beizubehalten.
„Obwohl sie nicht koscher sind, kommen die Wildschweine im Text vor“, sagte die israelische Übersetzerin. Shehayeb fügte an, dass in einer früheren arabischen Ausgabe eines Asterix-Comics der Begriff „Wildtier“ anstatt „Wildschwein“ verwendet worden sei, um die Verletzung religiöser Gefühle von Fundamentalisten zu vermeiden. „Ich habe allerdings in der jetzigen Ausgabe das Wort ‚Wildschwein’ beibehalten, denn man muss die Realität akzeptieren wie sie ist“, fügte er an.
Seit Asterix im Jahr 1959 ins Leben gerufen worden war, wurde der Comic in 107 Sprachen und Dialekte übersetzt.
(Yedioth Achronoth, 28.03.07)



(6) Das PESSACH-FEST 15.-22. Nissan (2.-10.4.07)

Am 15. Nissan beginnt das PESSACH-FEST, das an den Auszug aus Ägypten (13. Jh.v.d.Z.) und die Befreiung aus der Knechtschaft erinnert. Freiheit ist die dominierende Aussage von Pessach. Das Pessach-Ritual beginnt lange vor dem eigentlichen Fest, wenn Haushalte und Geschäfte anfangen, nach den Vorschriften der Thora (Ex. 12, 15-20) jegliches Chametz (Gesäuertes) aus den Wohnungen und Räumlichkeiten zu entfernen.

Der Tag vor dem Fest ist letzten Vorbereitungen gewidmet, wie der zeremoniellen Verbrennung aller für das Fest unzulässigen Lebensmittel. Am Vorabend des Pessach-Festes wird der „Seder“ durchgeführt; zum Seder gehört die Lesung der Haggada, einer ausführlichen Wiedererzählung der Knechtschaft und des Auszugs aus Ägypten. Die gesamte Familie kommt zum Seder zusammen, um sich an der Mazza - dem ungesäuerten Brot - und anderen traditionellen Speisen zu erfreuen. Die Festvorschriften für den folgenden Tag entsprechen denen der übrigen Wallfahrtsfeste.

Ähnlich wie am Jom Kippur werden die traditionellen Festvorschriften und -gebräuche des Pessach-Festes in hohem Umfang auch von großen Teilen der nicht-religiösen Bevölkerung beachtet. Zum Pessach-Fest, auch Frühlingsfest genannt, gehört eine Woche von fünf Halbfeiertagen für längere Gebetsgottesdienste und Freizeitaktivitäten. Die Festwoche wird mit einem zusätzlichen Feiertag abgeschlossen. In der Diaspora sind es zwei.



(7) Umfrage unter Israelis zu Pessach
3.319 Jahre, nachdem es das erste Mal gefeiert wurde, ist Pessach (= Fest zur Erinnerung an den Auszug aus Ägypten) immer noch das beliebteste religiöse Fest in Israel. Eine Umfrage des Forschungsinstituts Mutagim, die u. a. im Auftrag von Yedioth Aharonoth durchgeführt wurde, zeigte, dass 94% der jüdischen Israelis Pessach auf die traditionelle Weise feiern, die ein festliches Essen und das Lesen der Haggada (= Erzählung vom Auszug aus Ägypten) beinhaltet.
Auf die Frage „Wie feiern Sie den bevorstehenden Sederabend (= häusliche Pessachfeier)?“ antworteten 59% der Befragten, sie würden die Haggada vollständig lesen und ein besonderes Essen haben. 26% sagten, sie würden die Haggada-Abschnitte, die erst nach dem Essen gelesen werden, auslassen. 9% sagten, sie würden sich hauptsächlich auf das Essen konzentrieren und dabei nur einzelne Passagen aus der Haggada erwähnen. 4% sagten, die Haggada werde beim Essen nicht auf dem Tisch liegen, und 1% würde überhaupt nicht Pessach feiern.
Die Umfrage zeigte außerdem, dass eine bedeutende Mehrheit von 74% der jüdischen Israelis kein gesäuertes Brot während der Feiertage essen wird. 11% sagten, sie würden gesäuertes Brot essen, jedoch nur zu Hause, um die religiösen Gefühle anderer nicht zu verletzen. Die restlichen 15% sagten, sie würden sowieso kein koscheres Essen zu sich nehmen und würden deshalb überall auch gesäuertes Brot essen.
Und mit wem möchte der durchschnittliche jüdische Israeli am liebsten den Sederabend verbringen? Der geistliche Führer der Shas-Partei, Rabbiner Ovadja Yosef, ist nach der Umfrage die begehrteste öffentliche Person. 18% nannten ihn als ihren bevorzugten Gast. An zweiter Stelle gleich nach dem Rabbiner liegt Israels Popidol Ninet Tayeb. 14% der jüdischen Israelis würden den Sederabend gerne mit der Präsidentin des Obersten Gerichtshofes, Dorit Beinish, verbringen. Nur 5% würden Premierminister Ehud Olmert als Gast bevorzugen. 42% möchten den Sederabend sowieso am liebsten mit ihrer Familie und Verwandtschaft verbringen.
(Yedioth Achronoth, 29.03.07)


(8) Ein Gebet für die entführten Soldaten am Sederabend

Der Oberrabbiner Shlomo Amar ruft dazu auf, sich am Sederabend der verschleppten israelischen Soldaten zu erinnern und empfiehlt dazu eigens ein Gebet, welches zusammen mit der Haggada gelesen werden soll.
In einem Brief an alle Juden der Welt schreibt er:
Pessach, die „Zeit unserer Freiheit“, welche auf uns in Frieden zukommt und in welcher wir alle wohlgekleidet und bequem in Kissen gelehnt die Gebote dieser Feier gemäß der Halacha befolgen - die vier Gläser Wein zu trinken, um die 4 Redewendungen der Erlösung zu sprechen und Mazza und Maror in Freude zu essen - , werden wir alle uns unserer Söhne in den Händen des bitteren Feindes erinnern müssen. Und zusammen mit dem ganzen Hause Israel, das in dieser Nacht vereinigt ist – wie ein Mensch, ein Herz, werden wir um den Sedertisch sitzen, werden wir ein reines Gebet aus dem Tiefsten unseres Herzens sprechen, zur Rettung und Heimkehr in den Kreis ihrer Familien, zum Leben und zur Freude und zum Frieden, gesund und unversehrt, mit der Freude der Welt, die mit ihnen ist.

Das Gebet finden Sie unter diesem Link: http://www.nrg.co.il/online/11/ART1/563/251.html



(9) Das Wetter in Israel

Für das Frühlingsfest wird es bewölkter, kälter, und nasser.

Jerusalem: 13-21°C
Tel Aviv: 12-21°C
Haifa: 13-23°C
Be’er Sheva: 12-26°C
Ein Gedi: 18-30°C
Eilat: 16-30°C



(10) Wechselkurse
1 € - 5.5343 NIS (-0.537%)
1 CHF – 3.4071 NIS (-0.740%)
1 £ - 8.1253 NIS (-0.819%)
1 $ - 4.1550 NIS (-0.360%)
(Bank of Israel, 30.03.07)

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