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(1) Kabinettkommunique vom
18.03.2007
von der wöchentlichen Kabinettssitzung vom Sonntag
(18.03.07):
Ministerpräsident Ehud Olmert diskutierte die Vereidigung
der palästinensischen Einheitsregierung mit der Ministerrunde. Er
betonte, dass die vorgestellte Regierungserklärung der
palästinensischen Regierung nicht die Bedingungen der
internationalen Gemeinschaft erfüllt - die Anerkennung des Staates
Israel, die Abkehr vom Terrorismus sowie die Zerstörung der
terroristischen Infrastruktur, Einhaltung aller zwischen Israel und
der Palästinensischen Autonomiebehörde geschlossenen Abkommen,
inklusive der Road Map, und die Respektierung der vom
Nahost-Quartett geforderten Bedingungen. Die palästinensische
Einheitsregierung beinhaltet des Weiteren sehr problematische
Bestandteile - wie das postulierte Recht auf Widerstand und der
Einsatz von Terrorismus sowie die Weigerung das Existenzrecht
Israels anzuerkennen - die weder für Israel noch für die
internationale Gemeinschaft akzeptabel sind.
Der Direktor der Allgemeinen Sicherheitsbehörde (Shabak), Yuval
Diskin, informierte die Minister über die Situation in der
Palästinensischen Autonomiebehörde und der palästinensischen
Einheitsregierung.
Das Kabinett führte eine Diskussion und entschied wiefolgt:
A. Angesichts der Tatsache, dass die neue palästinensische
Regierung auf einer - von ihr formulierten und zugestimmten -
Plattform basiert, die nicht die Bedingungen der internationalen
Gemeinschaft akzeptiert - die Anerkennung des Staates Israel, die
Abkehr vom Terrorismus sowie Zerstörung der terroristischen
Infrastruktur, die Einhaltung aller zwischen Israel und der
Palästinensischen Autonomiebehörde geschlossenen Abkommen, inklusive
der Road Map – wird Israel nicht in der Lage sein, mit dieser
Regierung und seinen Ministern zusammen zu arbeiten.
B. Israel wird seine Zusammenarbeit mit Machmud Abbas fortsetzen,
um Sicherheitsfragen und Themen zur Verbesserung der
Lebensbedingungen der palästinensischen Zivilbevölkerung
voranzutreiben.
C. Die jetzige Form der palästinensischen Regierung beinhaltet
unter anderem den Einsatz von Terrorismus als legitimes Recht, die
Akzeptanz von - mit Israel geschlossen – Abkommen, die
ausschließlich dem palästinensischen Interesse dienen sowie die
selbst auferlegten Einschränkungen des Vorsitzenden der
Palästinensischen Autonomiebehörde. Diese Einschränkungen umfassen
die Notwendigkeit, jedes mit Israel zu schließende Abkommen, dem
Palästinensischen Legislativen Rat und den palästinensischen
Diasporavertretern zur Autorisierung vorzulegen, was letztendlich
einem Vetorecht der Hamas und anderer Terrororganisationen gleich
kommt. Das bedeutet wiederum die Einschränkung von Themengebieten,
die Israel mit dem Vorsitzenden der Palästinensischen
Autonomiebehörde besprechen kann.
D. Israel wird die fortdauernde Umsetzung der Verpflichtungen des
PA-Vorsitzenden fordern, darunter: die bedingungslose Freilassung
des entführten israelischen Soldaten Gilad Shalit, ein Ende des
Beschusses mit Kassam-Raketen, die Zerstörung der
Terrororganisationen und deren Infrastruktur in der
Palästinensischen Autonomiebehörde und die vollständige Umsetzung
der ersten Phase der Road Map.
E. Israel erwartet eine Aufrechterhaltung der Isolierung der
palästinensischen Regierung durch die internationale Gemeinschaft,
bis diese die drei Bedingungen des Nahost-Quartetts anerkennt.
F. Israel hat seine Position nicht verändert: Israel strebt nach
Frieden mit den Palästinensern entsprechend der Road Map. Israel
setzt sich für die Zwei-Staaten-Lösung ein. Israel wird mit jeder
palästinensischen Regierung - unabhängig von deren Zusammensetzung
–, sofern diese die Bedingungen der internationalen Gemeinschaft
erfüllt, in Kontakt treten und alle Themen diskutieren.
(Kommuniziert durch das Kabinettsekretariat)
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 (2) Strategisch
verfasste Zweideutigkeit
Eine Analyse der palästinensischen Einheitsregierung
von Khaled Abu Toameh.
Das politische Programm der neuen Einheitsregierung der
palästinensischen Autonomiebehörde (PA) stellt einen Kompromiss
zwischen der relativ pragmatischen Politik der Fatah und der
radikalen Ideologie der Hamas dar und beinhaltet viele Widersprüche
und Zweideutigkeiten.
Der Wortlaut des Programms wurde in einer Art und Weise
gestaltet, die sowohl der Hamas als auch der Fatah die Argumentation
erlaubt, keine Partei habe ihre traditionelle Position vollkommen
aufgegeben. Der doppeldeutige Ton ist nicht nur dazu bestimmt, die
Hamas und die Fatah zu beruhigen, sondern auch die Amerikaner und
die Europäer. Schließlich ist das Hauptziel der Formation der neuen
Koalition, die internationale Gemeinschaft dazu zu bringen, die
dringend nötige finanzielle Hilfe für die Palästinenser wieder
aufzunehmen.
In Hinblick auf die drei Forderungen des Quartetts - Verzicht auf
Terror, Anerkennung Israels und Einhaltung früherer Abkommen mit
Israel - lässt das Programm die Tür weit offen für unterschiedliche
Interpretationen. Was den Terror angeht, so sagt das Programm
einerseits, die neue Regierung „betont, dass Widerstand ein
legitimes Recht des palästinensischen Volkes ist… und unser Volk hat
das Recht sich gegen jede israelische Aggression zu verteidigen“.
Andererseits sagt das Programm, dass die neue Regierung „in Richtung
einer Festigung der tahdiya (Zeit der Ruhe) arbeiten und
diese (auf das Westjordanland) ausdehnen (wird), so dass daraus ein
umfassender und gemeinsamer Waffenstillstand entsteht“.
Das Programm stellt eine Reihe von Bedingungen für die Beendigung
des „Widerstandes“: das Ende der „Besatzung“, das Erreichen der
Unabhängigkeit und das Recht auf Rückkehr der palästinensischen
Flüchtlinge genauso wie ein Ende israelischer Sicherheitsmaßnahmen
im Westjordanland und im Gazastreifen inklusive des Baus des
Sicherheitszauns. Mit anderen Worten: Fatah und Hamas sagen, dass
die Gewalt andauern wird solange Israel diesen Forderungen nicht
nachkommt.
Hinsichtlich der Anerkennung von Israels Existenzrecht muss
gesagt werden, dass das Programm den Namen „Israel“ überhaupt nicht
erwähnt. Stattdessen bezieht es sich auf Israel als „die Besatzung“.
Es erwähnt auch nicht die Zwei-Staaten-Lösung, sondern wiederholt
eher die palästinensische Opposition gegen die Gründung eines
palästinensischen Staates innerhalb vorläufiger Grenzen.
Das Dokument erklärt, dass der „Schlüssel zum Frieden und zur
Stabilität abhängig ist vom Ende der Besatzung palästinensischen
Landes und von der Anerkennung des Rechtes des palästinensischen
Volkes auf Selbstbestimmung“. Es macht jedoch keine Angaben darüber,
welches „Land“ gemeint ist – dasjenige, das Israel im Jahr 1967
erobert hat oder das von 1948.
Fatah-Vertreter argumentieren natürlich, dass sich das Programm
nur auf das Westjordanland, den Gazastreifen und auf Ostjerusalem
beziehe. Doch der Hamas wird es möglich sein zu sagen, dass mit dem
Ausdruck „palästinensisches Land“ das ganze Gebiet des früheren
britischen Mandats Palästina gemeint ist.
Hinsichtlich der dritten Forderung des Quartetts - Einhaltung
früherer Abkommen zwischen der PLO und Israel - sagt das politische
Programm, die neue Regierung werde diese Abkommen, die von der PLO
unterzeichnet sind, lediglich „respektieren“. Hamas-Führer haben
bereits den großen Unterschied zwischen dem „Respektieren“ eines
Abkommens und dem Versprechen, es zu erfüllen, erklärt. Mit anderen
Worten: Die Hamas sagt, sie werde zwar die Abkommen mit Israel als
Tatsache akzeptieren, sie jedoch nicht ausführen.
An anderer Stelle sagt das Programm, die neue Regierung werde
namentlich nicht genannte Resolutionen der Vereinten Nationen und
des arabischen Gipfels einhalten. Damit lässt es der Fatah die
Möglichkeit zu behaupten, dies sei einer Anerkennung der
Zwei-Staaten-Lösung und aller Abkommen mit Israel gleichbedeutend.
Diesbezüglich wird die Fatah natürlich den arabischen Friedensplan
aus dem Jahr 2002 zitieren, der Israel indirekt anerkennt. Auf der
anderen Seite kann die Hamas jederzeit sagen, unter den Resolutionen
des arabischen Gipfels, die die Hamas einhalten wird, sei diejenige
vom September 1967 in Khartum, Sudan. Diese Resolution beinhaltet,
was als „die drei Neins“ der damaligen arabisch-israelischen
Beziehungen bekannt geworden ist: Nein zum Frieden mit Israel, Nein
zur Anerkennung Israels und Nein zu Verhandlungen mit Israel.
Obwohl das Programm klar sagt, dass die PLO - und nicht die neue,
von der Hamas angeführte Koalition- verantwortlich für die
Verhandlungen mit Israel ist, versucht es auch, die Hände des
PA-Vorsitzenden Mahmud Abbas zu binden, indem es betont, dass jedes
„schicksalhafte“ Abkommen durch ein Referendum der Palästinenser in
den PA-kontrollierten Gebieten und im Ausland genehmigt werden muss.
Darüber hinaus schließt das Programm die Tür zu allen potentiellen
Konzessionen hinsichtlich des Problems der Flüchtlinge, indem es
deren „Recht auf Rückkehr in ihr Land und zu ihrem Besitz“ innerhalb
Israels betont.
Soweit Israel betroffen ist, liegt vielleicht ein momentaner
Hoffnungsfunken in dem Versprechen der Einheitsregierung, Bemühungen
zur Freilassung des entführten israelischen Soldaten Gilad Shalit zu
„bestärken“ und zu „unterstützen“. Dieser ist seit Juni 2006 im
Gazastreifen gefangen.
Die vollständige englische Version: http://www.jpost.com/servlet/Satellite?cid=1173879096947&pagename=JPost/JPArticle/ShowFull
(Jerusalem Post, 16.03.07)
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 (3) Fünf
Kassam-Raketen auf Israel abgefeuert
Am Tag nach der Vereidigung der neuen palästinensischen
Einheitsregierung signalisierten die Terrororganisationen, dass sie
mit dem Raketenbeschuss Israels fortfahren werden. Fünf Raketen
wurden am Sonntag vom Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Eine der
Raketen landete in Ashkelons südlicher Industriezone in der Nähe
einer strategischen Einrichtung, die anderen landeten südlich von
Ashkelon und in offenem Gelände im westlichen Negev. Es gab keine
Berichte über Verletzte.
Die Raketen wurden von Mitgliedern der Al-Quds-Brigaden, dem
militärischen Flügel der Terrororganisation Islamischer Dschihad,
abgefeuert. Sderots Bürgermeister Eli Moyal hörte die Einschläge
und erklärte, dass die Routine von einschlagenden Raketen, trotz des
palästinensischen Versprechens hinsichtlich eines
Waffenstillstandes, zurück ist. „Wir glauben nicht, dass es Frieden
geben wird. Die Haniyeh-Regierung wird den Frieden definitiv nicht
näher bringen. Sie verhindert nicht den nächsten Krieg. Leider muss
ich zynisch sagen, dass der heutige Tag als relativ ruhig betrachtet
wird“, erklärte er weiter.
Indem er den fortdauernden Raketenbeschuss ansprach, sagte
Ministerpräsident Ehud Olmert während der Kabinettsitzung am
Sonntag, es gäbe zusätzliche Gründe, über den palästinensischen
Präsidenten Mahmud Abbas enttäuscht zu sein. Dennoch werde man die
Verbindung zu ihm aufrechterhalten.
Auch der Leiter der Allgemeinen Israelischen Sicherheitsbehörde
(Shabak) sprach über die Stärkung der Terrororganisationen und
sagte: „Die Hamas wird insbesondere im Gazastreifen stärker. Im
Westjordanland sind es Terroristen des Islamischen Dschihad in Jenin
und Terroristen der Al-Aksa-Märtyrerbrigaden in Nablus, die
versuchen, Selbstmordattentate auszuführen.“
(Yedioth Ahronoth, 18.03.07)
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 (4) UNO: Truppen
an libanesisch-syrischer Grenze notwendig
Die Vereinten Nationen haben dem Libanon kürzlich
vorgeschlagen, an der libanesisch-syrischen Grenze Truppen unter
ziviler Administration einzusetzen, um den Waffenschmuggel von
Syrien an die Hisbollah zu unterbinden. Ranghohe UNO-Offizielle
sagten gegenüber Haaretz, die Absicht bestünde darin, eine
internationale Truppe unbewaffneter Beobachter einzusetzen. Die
libanesische Regierung habe diesen Vorschlag nicht
zurückgewiesen.
Seit der zweite Libanonkrieg letztes Jahr am 14. August beendet
wurde, ist der Waffenschmuggel aus Syrien nach wie vor eines der
problematischsten Themen, so die Sicht Israels und der
internationalen Gemeinschaft. Obwohl die Resolution 1701 des
UNO-Sicherheitsrates eine Zusicherung enthält, an der syrischen
Grenze ein Waffenembargo durchzusetzen, wurde dies bisher nicht
getan, hauptsächlich auf Grund der Opposition von Syrien und der
Hisbollah.
Geheimdienstoffiziere der israelischen Armee (IDF) haben immer
wieder gesagt, dass umfangreiche Waffenlieferungen - insbesondere
von Raketen aus Syrien in den Libanon - weitergehen und dass die
Hisbollah inzwischen wieder ihr Potenzial, das sie vor dem Krieg im
Juli 2006 hatte, erreicht haben könnte.
Vor einigen Wochen präsentierten UNO-Vertreter dem libanesischen
Verteidigungsminister Elias Murr den Plan für eine neue
Beobachtertruppe. Ranghohe UNO-Offizielle sagten, der libanesische
Ministerpräsident Fouad Siniora werde diesem Plan nicht
entgegenstehen.
Die UNO plant, frühere UNO-Mitarbeiter und weitere Angestellte
anderer internationaler Organisationen in der neuen Truppe zu
beschäftigen. Deutschland sandte kürzlich ein Technik-Team in die
Gegend der syrisch-libanesischen Grenze, um die Möglichkeit der
Stationierung von Beobachtern zu überprüfen. Mitte der 1990er Jahre
stationierte die UNO eine ähnliche Truppe ziviler Beobachter in
Bosnien, um den Waffenstillstand umzusetzen.
Die Hisbollah beklagte sich bei der UNO über die ihrer Meinung
nach zu große Aktivität der UNIFIL (United Nations Interim Force in
Lebanon) im Südlibanon. Die schiitische Terrorgruppe sagte, UNIFIL
operiere mit Transportpanzern, führe zu viele bewaffnete Patrouillen
durch und fotografiere außerdem Hisbollah-Aktivitäten.
Ranghohe UNO-Offizielle räumen ein, dass das Fehlen einer
Beobachtertruppe nördlich des Litani-Flusses im Libanon den
Hisbollah-Terroristen freies Handeln in der Region erlaube. Südlich
des Litani-Flusses unterhalte die Hisbollah auf Grund der Präsenz
der UNIFIL und der libanesischen Armee ein niedrigeres Profil.
Syrien weist den UNO-Plan für zivile Beobachter an der
Grenze zum Libanon zurück
Syrien äußerte gegenüber den Vereinten Nationen, es lehne den
UNO-Plan ab, zivile Beobachter an der Grenze zum Libanon entlang zu
stationieren, um mit deren Hilfe den Waffenschmuggel aus Syrien an
die Hisbollah zu verhindern.
In Gesprächen, die während der letzten Wochen geführt wurden,
drohte Syrien damit, die Grenze komplett zu schließen, sollten
solche Truppen auf der libanesischen Seite stationiert werden.
Der UNO-Plan zielt darauf ab, in Übereinstimmung mit der
Resolution 1701 des UNO-Sicherheitsrates, einen Weg aus den
festgefahrenen Gesprächen über die Umsetzung des Waffenembargos zu
finden.
Gegenwärtig sind etwa 8.000 libanesische Soldaten an der Grenze
zu Syrien stationiert. Doch deren Präsenz hat kaum einen Einfluss
auf die Beendigung des Waffenschmuggels. Es gibt viele Feldwege
entlang der Grenze, die es relativ einfach machen, Waffen aus Syrien
in den Libanon zu schmuggeln.
(Haaretz, 18./19.03.07)
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 (5) Gemeinsam
rennen
Israels Querfeldein-Champion Antanesh Vilau begann mit dem Rennen
langer Strecken erst vor einem Jahr. „Davor war ich gelangweilt“,
sagt sie. „In Kiryat Malachi gibt es nichts zu tun.“
Um die Langeweile zu bekämpfen schloss sich die 13jährige
Antanesh Vilau einem Team von 34 jungen Äthiopiern und
Äthiopierinnen an, die an einem lokalen Projekt teilnehmen, das von
der Stiftung „Elem“ organisiert wird: Israelische Jugendliche in
(Atem-) Not. Vor zwei Jahren begann die Stiftung, Sportevents für
Jugendliche in Kiryat Malachi zu organisieren, und das Team hat
bereits mehrere nationale Titel gewonnen.
Ihr 29jähriger Coach Avraham Elka kam 1990 aus Äthiopien nach
Israel. Seine Eltern ließen sich in Kiryat Malachi nieder und als
Erwachsener entschied sich Elka, dorthin zurückzukehren und
Aktivitäten für gefährdete Jugendliche zu beginnen. „Es gibt viele
Menschen, die sagen, dass die Kinder in Kiryat Malachi Kriminelle
sind. Doch wenn man sich ihnen in der richtigen Haltung nähert,
ändert sich alles.“
Um die Aktivitäten für die Jugendlichen auf einer regelmäßigen
Basis durchführen zu können, wandte sich Elka an das Projekt „Elem“,
das vom Ministerium für Immigration, der Stadtverwaltung von Kiryat
Malachi und verschiedenen Nicht-Regierungs-Organisationen sowie
Stiftungen unterstützt wird. Es bietet den Jugendlichen soziale,
pädagogische und finanzielle Hilfen. „Dies ist ein
fächerübergreifendes Jugendzentrum in Kiryat Malachi, das vor zwei
Jahren gegründet wurde“, erklärt die 37jährige Simcha Gitahon,
Leiterin von Elems multikultureller Abteilung, die kulturelle
Programme entwickelt. „Jugendliche finden es manchmal schwierig,
sich in Bereichen, wo sie es brauchen, eine Richtung zeigen zu
lassen“, fügt Gitahon hinzu. „Eines Tages kam Avraham zu mir und
sagte, er müsse einen Weg finden, die Jugendlichen müde zu machen,
damit sie anschließend nicht durch die Gegend ziehen, sondern gleich
nach Hause gehen würden“, erinnert sich Gitahon. „Nach einer Woche
kam er mit einer Idee zurück: Er wollte sie zum Rennen bringen.“
Mund-zu-Mund-Propaganda brachte bald einen Jugendlichen nach dem
anderen. Sie trainieren viermal pro Woche zweieinhalb Stunden
lang. Kurz vor Beginn des Trainings versammeln sich die Teenager
auf dem Rasen. Antanesh Vilau erzählt, dass ihre Mutter ein Mädchen
zur Welt gebracht habe. Sie lacht und sagt, sie werde ihrer
Schwester das Rennen beibringen. Als sie gefragt wird, was sie
selbst vor dem Rennen gemacht habe, sagt sie, es habe nichts zu tun
gegeben. Ihre 15jährige Teamgefährtin Mulo Tagbieh spricht von
anderen Jugendlichen in ihrem Alter: „Es gibt eine Menge, die
trinken und rauchen. Doch wenn du rennst, kannst du nicht trinken
oder rauchen. Denn beides gemeinsam geht nicht.“ Gitahon sagt,
das Projekt wolle auch die Eltern integrieren. „Wir möchten es den
Eltern ermöglichen, sich über die Leistung ihrer Kinder zu freuen“,
sagt sie. „Wenn sie nicht nur Versagen sondern auch einmal Erfolg
erleben, ändert sich ihr Weltbild.“
(Haaretz, 14.03.07)
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 (6) Angereicherte
fettarme Molkereiprodukte aus Israel
„Molkereiprodukte lagen mir schon immer am Herzen“, sagt Yoav
Livney während er in seinem Labor in Haifa sitzt. In der Tat
entwickelte er als Forscher und später als Leiter der
Käseproduktentwicklung bei einem der größten Molkereiproduzenten
Israels einige der beliebtesten Käse- und Joghurtvariationen des
Landes. Seinen Master machte er in Wisconsin, Amerikas
„Molkereistaat“. So entsprach es nur der Natur der Dinge, dass er
für seinen Doktortitel am Technion im Institut für
Lebensmitteltechnik und Biotechnologie über Milchproteine
forschte.
2007 gelang Dr. Livney, der inzwischen wieder als Forscher am
Technion arbeitete, eine Bahn brechende Innovation: eine Methode zur
Lieferung gesundheitsfördernder Nährstoffe, und zwar die
Casein-Mizellen (Proteinpartikel, die natürlicherweise in der Milch
enthalten sind) als Träger zu nutzen. Dieser Durchbruch könnte zu
fettarmen oder fettfreien Nahrungsmitteln führen, die Nährstoffe
enthalten, die bisher nur in fetthaltigen Nahrungsmitteln vorkommen.
Und er könnte dazu genutzt werden, Lebensmittel mit anderen
wichtigen funktionellen Bestandteilen (Nutraceuticals) wie Vitaminen
und Antioxidationsmitteln anzureichern, sie gleichzeitig vor
Schädigung zu schützen und ihre Haltbarkeit zu verbessern.
In einer Studie untersuchten Dr. Livney und zwei Mitarbeiter
Casein-Mizellen. „Da Casein-Mizellen von Natur aus wie winzige
Kapseln funktionieren, war meine Grundidee, auszuprobieren, ob man
zusätzliche „Leckerbissen“ wie funktionelle Nahrungsbestandteile in
ihnen unterbringen kann, um sie noch nahrhafter zu machen“, sagt Dr.
Livney gegenüber ISRAEL21c. „Wir wollen fettfreie Milch und andere
fettarme Nahrungsmittel mit Vitamin D und anderen wichtigen
gesundheitsfördernden Nutraceuticals anreichern. Da diese in den
Diäten vieler Menschen fehlen, könnte man die Diäten verbessern,
ohne die Essgewohnheiten ändern zu müssen.“ Er fügt an, dass geplant
sei, eine Technologie zu entwickeln, die eine Massenproduktion
solcher Mizellen ermögliche. Für die gesamte Entwicklung gibt es
bereits ein vorläufiges Patent. Dr. Livney schätzt, dass
Lebensmittel, die diese Technologie verwenden, in etwa fünf Jahren
auf dem Markt sein könnten.
Vollständige englische Version: http://www.israel21c.org/bin/en.jsp?enDispWho=Articles%5El1577&enPage=BlankPage&enDisplay=view&enDispWhat=object&enVersion=0&enZone=Health
(ISRAEL21c, 11.03.07)
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 (8)
Wechselkurse
1 € - 5.5935 NIS (-0,139%) 1 CHF -
3.4709 NIS (-0,319%) 1 £ - 8.1804 NIS (0,072%) 1 $ - 4.2080
NIS (-0,024%) (Bank of Israel, 19.03.07)
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