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(1) Standpunkt des Staates Israel
zur palästinensischen Einheitsregierung
1. In der Regierungserklärung der
palästinensischen Einheitsregierung sind die drei Forderungen des
Nahostquartetts (Anerkennung des Staates Israel, Abkehr von Gewalt
und Einhaltung aller zwischen Israel und der PA geschlossenen
Verträge) nicht erfüllt. Darum hat sich die Position der
israelischen Regierung nicht geändert. Israel kann diese Regierung
nicht anerkennen und nicht mit ihr oder einem Teil von ihr
zusammenarbeiten.
2. Israel erwartet, dass die internationale
Gemeinschaft an ihren Prinzipien festhält und mit dieser Regierung
verfährt, wie sie mit der vorherigen auch umgegangen ist, d.h.,
solange die drei Forderungen nicht erfüllt sind, hat diese Regierung
keine internationale Legitimierung und die internationale
Gemeinschaft wird keinen Kontakt zu ihr haben und sie nicht
finanziell unterstützen.
3. Die Regierungserklärung der palästinensischen
Einheitsregierung spiegelt Positionen wider, die sogar extremer sind
als die im Abkommen von Fatah und Hamas, und beweist, dass die
Extremisten die Moderaten auf ihre Seite gezogen haben:
a) Die Regierungserklärung stellt zwar fest, dass jede
Verhandlung vom Vorsitzenden der PA geleitet wird, aber jede
Entscheidung der Zustimmung des palästinensischen Parlaments (PNC)
oder eines Referendums bedarf. Das bedeutet, jede Verhandlung ist
von vornherein Bedingungen unterworfen.
b) Die Ausweitung der Waffenruhe auch auf das
Westjordanland steht im Gegensatz zur Institutionalisierung der
Gewalt als legitimes Recht. Beides ist in der Regierungserklärung
verankert, d.h., dass diese Waffenruhe nur eine taktische Auszeit
sein wird, in der die Terrororganisationen neue Kräfte sammeln.
c) Die palästinensische Einheitsregierung bezeichnet
sich selbst zwar als die Instanz, die „helfen wird, schnell eine
Lösung für das Problem des entführten Soldaten herbeizuführen“, aber
die Hamas, die ein Teil dieser Regierung ist, ist die
Terrororganisation, die den Soldaten Gilad Shalit entführt hat.
d) Die palästinensische Einheitsregierung besteht auf
dem Recht auf „Widerstand“. Es gibt keine Abkehr vom Terror, im
Gegenteil, der bewaffnete Widerstand wird institutionell
legalisiert.
d) Die Road Map wird in der Regierungserklärung an
keiner Stelle erwähnt. Mit dieser Erklärung wird sogar die
Möglichkeit der Ausrufung eines palästinensischen Staates in
provisorischen Grenzen, wie es in der Road Map vorgesehen ist,
unmöglich gemacht.
4. Der Staat Israel fordert, dass die
palästinensische Einheitsregierung die drei Bedingungen der
internationalen Gemeinschaft sofort erfüllt und den Soldaten Gilad
Shalit umgehend freilässt.
5. Israel sieht sich der Road Map und der Vision
von zwei Staaten verpflichtet und wird weiter Kontakt zu
palästinensischen moderaten Kräften pflegen, die sich von dieser
Regierung und ihrer Ideologie distanzieren.
(Israelischen Außenministerium, 16.03.07)
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 (2) Tzipi Livni
traf AM Rice zu Gesprächen in Washington
Am Mittwoch (14.03.) trafen sich Außenministerin Tzipi Livni und AM Condoleezza
Rice in Washington, um über Reaktionen auf die Formierung einer
palästinensischen Einheitsregierung und die arabische
Friedensinitiative zu diskutieren.
Zudem kündigte AM Rice an, Israel, vor ihrer Reise zum Gipfel der
Arabischen Liga Ende März in Riyadh, zu besuchen.
AM Rice erklärte, die „Notwendigkeit einer arabisch-israelischen
Aussöhnung, parallel zur Lösung des israelisch-palästinensischen
Konflikts“, eine Sichtweise, die von AM Livni geteilt wird. Livni
erklärte auf der AIPAC-Jahreskonferenz Anfang der Woche, dass eine
Normalisierung der Beziehungen zu den arabischen Staaten, zu einer
Lösung des Konflikts mit den Palästinensern beitragen könnte.
Israelische Vertreter drückten ihre Zufriedenheit über die
Aussage von AM Rice aus.
AM Rice äußerte über die saudi-arabische Friedensinitiative, dass
dies „kein Verhandlungsdokument ist“, sondern ein „Dokument, das
eine Position vorstellt“ und zwar die der arabischen Welt. Auf der
anderen Seite gibt es eine israelische Position, erklärte sie
weiter. Die amerikanische Außenministerin sagte, dass sie bisher
nicht mit den arabischen Führern über eine Änderung des Dokuments
gesprochen hat.
AM Livni erklärte, dass Israel eine klare Position zur arabischen
Initiative eingenommen und damit aus israelischer Sicht „rote
Linien“ (z.B. die Flüchtlingsproblematik) formuliert hat. Diese
klare Positionierung hat die Diskussion in eine wünschenswerte
Richtung gelenkt, so Livni weiter.
Die Diskussionen in der arabischen Welt, ob und wie man die
Initiative ändern könnte, um eine Basis für Verhandlungen mit Israel
zu schaffen, werden von Israel positiv aufgenommen. (Haaretz,
16.03.07)
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 (5) Gemeinsamer
landwirtschaftlicher Industriepark im Westjordanland
Israel, die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) und Jordanien
stimmten am Mittwoch einem Plan zu, einen landwirtschaftlichen
Industriepark im Westjordanland zu errichten. Das Projekt wird von
der japanischen Regierung unterstützt. Die japanische Regierung
möchte mit dem Projekt die wirtschaftliche Kooperation und
Entwicklung im Nahen Osten fördern.
Die zweitägige Konferenz in Tokio, an der ranghohe Vertreter aus
Israel, der PA und Jordanien teilgenommen hatten, ist der Versuch
Japans - das von Öllieferungen aus dem Nahen Osten besonders
abhängig ist - eine vermittelnde Rolle im regionalen Friedensprozess
einzunehmen. Nach dem vorliegenden Plan wird der
landwirtschaftliche Industriepark in der Nähe von Jericho gebaut
werden. Er soll der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte aus
den Palästinensischen Autonomiegebieten dienen. Die fertigen
Produkte sollen nach Jordanien gebracht werden. Israel soll für die
Sicherheit des Parks zuständig sein und technisches Know-how
beisteuern. Im Park werden palästinensische Arbeiter aus Jericho
beschäftigt sein. „Japan ist nicht der Meinung, dass die
Umsetzung dieses Plans allein Frieden in den Nahen Osten bringen
wird. Doch wir sind bereit, mit anderen Ländern zusammen zu
arbeiten, um den Friedensprozess zu fördern“, sagte der japanische
Außenminister Taro Aso.
Die ranghohen Vertreter aus Israel, der PA und Jordanien - Shimon Peres, Saeb Erekat und Farouk Kasrawi-
lobten den Plan und das Engagement der japanischen
Regierung. (Haaretz, 15.03.2007)
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 (7) Postkarten
aus vergangenen Zeiten
„Die Postkarten aus dem 19. Jahrhundert sind wie die Emails
heutzutage“, sagt der 72jährige Yoel Amir, ein Elektrotechniker und
Briefmarkensammler, der sich auf die Sammlung von Postkarten aus
Erez Israel des 19. Jahrhunderts spezialisiert hat.
Die Ausstellung „Deutsche Universalisten malen Jerusalem und das
Heilige Land auf Postkarten“, die auf Amirs Sammlung basiert, ist
zur Zeit in der „Dweck-Gallerie“ im Jerusalemer Stadtteil Mishkenot
Sha’ananim zu sehen.
Die Ausstellung ist Teil einer Konferenz, die diese Woche in
Jerusalem stattfand und Deutschland zum Thema hatte. Sie widmet sich
allen Lebensbereichen, an denen Deutsche seit Beginn des 19.
Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkrieges in der Stadt
mitgewirkt haben: Erziehung, Gesundheit, Architektur, Mission,
Wirtschaft, diplomatische und militärische Aktivitäten.
„Etwa um 1880 begann man, Zeichnungen auf Postkarten zu drucken,
was dazu führte, dass die Beliebtheit der Karten zunahm und nicht
nur Text- sondern auch Bildnachrichten vermittelt wurden“, sagt
Amir, dessen Sammlung aus Postkarten aus den Jahren 1880 bis 1930
besteht. Dies war eine Zeit, in der die Kunst der Fotografie sich
durchsetzte und die Druckmethoden verbessert wurden. Auch Reisen
in den Nahen Osten wurden Mitte des 19. Jahrhunderts beliebter, und
so kamen viele Künstler in die Region, um die Landschaft des
Heiligen Landes so zu malen, wie sie sich tatsächlich
darstellte.
Zu dieser Zeit wurde die Reise von Europa ins Heilige Land auf
Grund der Erfindung des Dampfschiffes und des Baus der
Eisenbahnlinie von Kairo nach Damaskus schneller, einfacher,
sicherer und bequemer. Hinzu kamen die politischen Veränderungen und
die Eröffnung ausländischer Konsulate in Jerusalem.
Gleichzeitig entwickelte sich in der europäischen Kunst die so
genannte „orientalische Strömung“, in welcher der Akzent auf
sonnenüberflutete und exotisch aussehende Landschaften gelegt wurde.
Ganze Gruppen von Künstlern wurden vom Charme der Levante in den
Bann gezogen und reisten in die Region, um die Landschaft, die
heiligen Stätten, Straßenszenen, und die Bewohner des Landes, in
ihrer jeweiligen ethnischen Tracht zu malen. Diese Zeichnungen
wurden später als Richtschnur für das Umsetzen von
Schwarz-Weiß-Fotos in authentische Farben benutzt.
Da es für die Künstler schwierig war, allein durch die
Zeichnungen ihren Lebensunterhalt zu verdienen, wurde die
Herstellung von Postkarten zu einer akzeptierten Form der
zusätzlichen Geldeinnahme. Bilder wurden in Auflagen von 300 bis 500
Kopien gedruckt. Einige Künstler kamen als königliche oder
akademische Abgesandte ins Land.
Viele Künstler begleiteten berühmte Personen, die die Gegend
besuchten. Friedrich Perlberg war zum Beispiel Teil des Gefolges von
Kaiser Wilhelm II, der im Jahr 1898 die Region besuchte. Weitere
deutsche Künstler, deren Postkarten in der Ausstellung gezeigt
werden, sind Gustav Bauernfeind - ein Architekturstudent und
Illustrator, der das Heilige Land zum ersten Mal im Jahr 1880
besuchte und 18 Jahre später mit seiner Familie zurückkehrte, um
sich in Jerusalem niederzulassen - und der Theologe Carl Wuttke. Es
gibt auch Postkarten unbekannter Maler, die für das syrische
„Waisenhaus Schneller“ in Jerusalem malten. Das Waisenhaus verkaufte
die Postkarten zur Finanzierung seiner Aktivitäten. (Haaretz,
15.03.2007)
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 (8) Lesungen mit
der israelischen Jugendbuchautorin Nava Semel zur Buchmesse in
Leipzig
Nava Semel wurde 1954 als Tochter einer
Auschwitz-Überlebenden und eines Widerstandskämpfers in Tel Aviv
geboren. Nach dem Studium der Kunstgeschichte veröffentlichte Semel
Gedichte, Theaterstücke, einen Roman und mehrere Kinderbücher.
Nava Semel - „Die Braut meines Bruders“ (Beltz
Verlag)
Usik, genannt Usik Nichtsnutz, wundert sich über den seltsamen
Auftrag, den sein Bruder Imri übernommen hat. Imri ist nach Polen
gefahren, dort soll er eine Frau heiraten, sie mit nach Hause
bringen - und sich hier wieder von ihr scheiden lassen. Und das
Ganze gleich viermal, mit vier verschiedenen Frauen. Mit Liebe hat
das natürlich nichts zu tun. Es ist vielmehr ein Trick, um die
Einwanderungsbeschränkungen der britischen Besatzer zu unterlaufen.
Denn die jüdischen Siedlungen brauchen neue Einwanderer und viele
europäische Juden wollen aus Angst vor Hitler auswandern. Bald kommt
der große Bruder mit der jungen Polin Anna zurück, und es hat doch
etwas mit Liebe zu tun, die beiden scheinen nicht nur „auf dem
Papier“ ein Paar. Trotzdem fährt Imri wieder nach Polen, um seinen
„nationalen Auftrag“ zu erfüllen. Und Anna bleibt bei Usik und Tante
Mirjam. Alle lieben Anna. Auch Usik. Vor allem aber der englische
Pilot Major Parker, der Usiks Hund Johnny Weismüller das Leben
rettet. Argwöhnisch beobachtet Usik, wie sich eine zarte, aber
gefährliche Dreiecksgeschichte entwickelt. Aber da Usik das Kino
liebt, vor allem Tarzan-Filme, rechnet er fest mit einem Happy End.
Termine mit Nava Semel in Leipzig
Messestand der Botschaft des Staates Israel Halle 4 C
400
Donnerstag, 22. März 2007, 14.00 Uhr Nava
Semel „Die Braut meines Bruders“ (Beltz &
Gelberg) Moderation: Eldad Stobezki Lesung: Eldad Stobezki
Freitag, 23. März 2007, 14.00 Uhr Nava Semel
„Die Braut meines Bruders“ (Beltz & Gelberg) Moderation:
Eldad Stobezki Lesung: Eldad Stobezki
Lesung und Gespräch mit der israelischen Jugendbuchautorin Nava
Semel in der Nikolaischule Leipzig
Freitag, 23. März 2007, 17.00 Uhr Moderation:
Sandra Witte Lesung: Sebastian Hufschmidt
In der Reihe „Jüdische Lebenswelten“
Aula der Alten Nikolaischule Nikolaikirchhof 2 04109
Leipzig
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Wechselkurse
1 € - 5.6013 NIS (0,623%) 1 CHF -
3.4820 NIS (0,781%) 1 £ - 8.1745 NIS (0,207%) 1 $ - 4.2090 NIS
(-0,071%) (Bank of Israel, 16.03.07)
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