Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 16. März 2007
  
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(1) Standpunkt des Staates Israel zur palästinensischen Einheitsregierung
(2) Tzipi Livni traf AM Rice zu Gesprächen in Washington
(3) Dalia Itzik nach Indonesien eingeladen
(4) Israel verlässt UNO-Versammlung aus Protest
(5) Gemeinsamer landwirtschaftlicher Industriepark im Westjordanland
(6) Palästinenser im Libanon wegen Anschlagsversuch verhaftet
(7) Postkarten aus vergangenen Zeiten
(8) Lesungen mit der israelischen Jugendbuchautorin Nava Semel zur Buchmesse in Leipzig
(9) Das Wetter in Israel
(10) Wechselkurse
(1) Standpunkt des Staates Israel zur palästinensischen Einheitsregierung

1. In der Regierungserklärung der palästinensischen Einheitsregierung sind die drei Forderungen des Nahostquartetts (Anerkennung des Staates Israel, Abkehr von Gewalt und Einhaltung aller zwischen Israel und der PA geschlossenen Verträge) nicht erfüllt. Darum hat sich die Position der israelischen Regierung nicht geändert. Israel kann diese Regierung nicht anerkennen und nicht mit ihr oder einem Teil von ihr zusammenarbeiten.

2. Israel erwartet, dass die internationale Gemeinschaft an ihren Prinzipien festhält und mit dieser Regierung verfährt, wie sie mit der vorherigen auch umgegangen ist, d.h., solange die drei Forderungen nicht erfüllt sind, hat diese Regierung keine internationale Legitimierung und die internationale Gemeinschaft wird keinen Kontakt zu ihr haben und sie nicht finanziell unterstützen.

3. Die Regierungserklärung der palästinensischen Einheitsregierung spiegelt Positionen wider, die sogar extremer sind als die im Abkommen von Fatah und Hamas, und beweist, dass die Extremisten die Moderaten auf ihre Seite gezogen haben:

a) Die Regierungserklärung stellt zwar fest, dass jede Verhandlung vom Vorsitzenden der PA geleitet wird, aber jede Entscheidung der Zustimmung des palästinensischen Parlaments (PNC) oder eines Referendums bedarf. Das bedeutet, jede Verhandlung ist von vornherein Bedingungen unterworfen.

b) Die Ausweitung der Waffenruhe auch auf das Westjordanland steht im Gegensatz zur Institutionalisierung der Gewalt als legitimes Recht. Beides ist in der Regierungserklärung verankert, d.h., dass diese Waffenruhe nur eine taktische Auszeit sein wird, in der die Terrororganisationen neue Kräfte sammeln.

c) Die palästinensische Einheitsregierung bezeichnet sich selbst zwar als die Instanz, die „helfen wird, schnell eine Lösung für das Problem des entführten Soldaten herbeizuführen“, aber die Hamas, die ein Teil dieser Regierung ist, ist die Terrororganisation, die den Soldaten Gilad Shalit entführt hat.

d) Die palästinensische Einheitsregierung besteht auf dem Recht auf „Widerstand“. Es gibt keine Abkehr vom Terror, im Gegenteil, der bewaffnete Widerstand wird institutionell legalisiert.

d) Die Road Map wird in der Regierungserklärung an keiner Stelle erwähnt. Mit dieser Erklärung wird sogar die Möglichkeit der Ausrufung eines palästinensischen Staates in provisorischen Grenzen, wie es in der Road Map vorgesehen ist, unmöglich gemacht.

4. Der Staat Israel fordert, dass die palästinensische Einheitsregierung die drei Bedingungen der internationalen Gemeinschaft sofort erfüllt und den Soldaten Gilad Shalit umgehend freilässt.

5. Israel sieht sich der Road Map und der Vision von zwei Staaten verpflichtet und wird weiter Kontakt zu palästinensischen moderaten Kräften pflegen, die sich von dieser Regierung und ihrer Ideologie distanzieren.

(Israelischen Außenministerium, 16.03.07)



(2) Tzipi Livni traf AM Rice zu Gesprächen in Washington

Am Mittwoch (14.03.) trafen sich Außenministerin Tzipi Livni und AM Condoleezza Rice in Washington, um über Reaktionen auf die Formierung einer palästinensischen Einheitsregierung und die arabische Friedensinitiative zu diskutieren.Bild: MFA_Treffen_170207

Zudem kündigte AM Rice an, Israel, vor ihrer Reise zum Gipfel der Arabischen Liga Ende März in Riyadh, zu besuchen.

AM Rice erklärte, die „Notwendigkeit einer arabisch-israelischen Aussöhnung, parallel zur Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts“, eine Sichtweise, die von AM Livni geteilt wird. Livni erklärte auf der AIPAC-Jahreskonferenz Anfang der Woche, dass eine Normalisierung der Beziehungen zu den arabischen Staaten, zu einer Lösung des Konflikts mit den Palästinensern beitragen könnte.

Israelische Vertreter drückten ihre Zufriedenheit über die Aussage von AM Rice aus.

AM Rice äußerte über die saudi-arabische Friedensinitiative, dass dies „kein Verhandlungsdokument ist“, sondern ein „Dokument, das eine Position vorstellt“ und zwar die der arabischen Welt. Auf der anderen Seite gibt es eine israelische Position, erklärte sie weiter.
Die amerikanische Außenministerin sagte, dass sie bisher nicht mit den arabischen Führern über eine Änderung des Dokuments gesprochen hat.

AM Livni erklärte, dass Israel eine klare Position zur arabischen Initiative eingenommen und damit aus israelischer Sicht „rote Linien“ (z.B. die Flüchtlingsproblematik) formuliert hat. Diese klare Positionierung hat die Diskussion in eine wünschenswerte Richtung gelenkt, so Livni weiter.

Die Diskussionen in der arabischen Welt, ob und wie man die Initiative ändern könnte, um eine Basis für Verhandlungen mit Israel zu schaffen, werden von Israel positiv aufgenommen.
(Haaretz, 16.03.07)



(3) Dalia Itzik nach Indonesien eingeladen

In Jerusalem ist man überrascht: Die Sprecherin der Knesset und derzeit amtierende Staatspräsidentin Dalia Itzik, ist zu einem internationalen Kongress auf die indonesische Insel Bali eingeladen worden. Indonesien ist das bevölkerungsreichste muslimische Land der Erde.Bild: MFA

Zu dem internationalen Kongress, der im Mai auf Bali stattfinden wird, sind Parlamentspräsidenten aus der ganzen Welt eingeladen worden.

Das israelische Außenministerium unterstützt die Reise von Dalia Itzik und aus Regierungskreisen heißt es, dass der Teilnahme, eine große politische Bedeutung zukommt. Die endgültige Entscheidung wird jedoch erst nach der Empfehlung der Allgemeinen Sicherheitsbehörde (Shabak) fallen, die die Reisen führender israelischer Persönlichkeiten aus sicherheitspolitischer Perspektive einschätzt.
(Maariv, 15.03.07)



(4) Israel verlässt UNO-Versammlung aus Protest

Die Delegationen Israels und der USA haben gestern die UN-Abrüstungskonferenz in Genf vorzeitig verlassen, nachdem der iranische Außenminister Manushehr Mottaki sagte, dass Israel „die wahre Quelle einer nuklearen Bedrohung im Nahen Osten“ sei und sagte, dass Israel „eine dunkle Vergangenheit von Verbrechen“ hätte.

Er erklärte weiter, dass israelische Nuklearwaffen die „schlimmste Gefahr für den Frieden und die regionale und globale Sicherheit“ seien. Er forderte ein Eingreifen der internationalen Gemeinschaft.
(Haaretz, 15.03.07)



(5) Gemeinsamer landwirtschaftlicher Industriepark im Westjordanland

Israel, die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) und Jordanien stimmten am Mittwoch einem Plan zu, einen landwirtschaftlichen Industriepark im Westjordanland zu errichten. Das Projekt wird von der japanischen Regierung unterstützt. Die japanische Regierung möchte mit dem Projekt die wirtschaftliche Kooperation und Entwicklung im Nahen Osten fördern.

Die zweitägige Konferenz in Tokio, an der ranghohe Vertreter aus Israel, der PA und Jordanien teilgenommen hatten, ist der Versuch Japans - das von Öllieferungen aus dem Nahen Osten besonders abhängig ist - eine vermittelnde Rolle im regionalen Friedensprozess einzunehmen.
Nach dem vorliegenden Plan wird der landwirtschaftliche Industriepark in der Nähe von Jericho gebaut werden. Er soll der Verarbeitung landwirtschaftlicher Produkte aus den Palästinensischen Autonomiegebieten dienen. Die fertigen Produkte sollen nach Jordanien gebracht werden. Israel soll für die Sicherheit des Parks zuständig sein und technisches Know-how beisteuern. Im Park werden palästinensische Arbeiter aus Jericho beschäftigt sein.
„Japan ist nicht der Meinung, dass die Umsetzung dieses Plans allein Frieden in den Nahen Osten bringen wird. Doch wir sind bereit, mit anderen Ländern zusammen zu arbeiten, um den Friedensprozess zu fördern“, sagte der japanische Außenminister Taro Aso.

Die ranghohen Vertreter aus Israel, der PA und Jordanien - Shimon Peres, Saeb Erekat und Farouk Kasrawi- lobten den Plan und das Engagement der japanischen Regierung.
(Haaretz, 15.03.2007)



(6) Palästinenser im Libanon wegen Anschlagsversuch verhaftet

Libanesische Sicherheitskräfte haben einen Palästinenser unter dem Verdacht verhaftet, einen Anschlag im Libanon verüben zu wollen.
Wie die arabische Zeitung „Dar Al-Hayat“ gestern berichtete, ist Walid Mustafa aus dem palästinensischen Flüchtlingslager Ain Al-Hilwa bei Sidon Mitglied der Al-Qaida nahe stehenden Organisation „Jund Al-Sham“ (Soldaten der Levante).

Mustafa wurde in der Region um Sidon festgenommen, als er einen Karton mit 200 Kg TNT Sprengstoff bei sich trug. Der Karton sollte noch am gleichen Abend zur Explosion gebracht werden.
Libanesische Sicherheitskräfte konnten die Bombe entschärfen.
(HaZofe, 14.03.07)



(7) Postkarten aus vergangenen Zeiten

„Die Postkarten aus dem 19. Jahrhundert sind wie die Emails heutzutage“, sagt der 72jährige Yoel Amir, ein Elektrotechniker und Briefmarkensammler, der sich auf die Sammlung von Postkarten aus Erez Israel des 19. Jahrhunderts spezialisiert hat.

Die Ausstellung „Deutsche Universalisten malen Jerusalem und das Heilige Land auf Postkarten“, die auf Amirs Sammlung basiert, ist zur Zeit in der „Dweck-Gallerie“ im Jerusalemer Stadtteil Mishkenot Sha’ananim zu sehen.

Die Ausstellung ist Teil einer Konferenz, die diese Woche in Jerusalem stattfand und Deutschland zum Thema hatte. Sie widmet sich allen Lebensbereichen, an denen Deutsche seit Beginn des 19. Jahrhunderts bis zum Ende des Ersten Weltkrieges in der Stadt mitgewirkt haben: Erziehung, Gesundheit, Architektur, Mission, Wirtschaft, diplomatische und militärische Aktivitäten.

„Etwa um 1880 begann man, Zeichnungen auf Postkarten zu drucken, was dazu führte, dass die Beliebtheit der Karten zunahm und nicht nur Text- sondern auch Bildnachrichten vermittelt wurden“, sagt Amir, dessen Sammlung aus Postkarten aus den Jahren 1880 bis 1930 besteht. Dies war eine Zeit, in der die Kunst der Fotografie sich durchsetzte und die Druckmethoden verbessert wurden.
Auch Reisen in den Nahen Osten wurden Mitte des 19. Jahrhunderts beliebter, und so kamen viele Künstler in die Region, um die Landschaft des Heiligen Landes so zu malen, wie sie sich tatsächlich darstellte.

Zu dieser Zeit wurde die Reise von Europa ins Heilige Land auf Grund der Erfindung des Dampfschiffes und des Baus der Eisenbahnlinie von Kairo nach Damaskus schneller, einfacher, sicherer und bequemer. Hinzu kamen die politischen Veränderungen und die Eröffnung ausländischer Konsulate in Jerusalem.

Gleichzeitig entwickelte sich in der europäischen Kunst die so genannte „orientalische Strömung“, in welcher der Akzent auf sonnenüberflutete und exotisch aussehende Landschaften gelegt wurde. Ganze Gruppen von Künstlern wurden vom Charme der Levante in den Bann gezogen und reisten in die Region, um die Landschaft, die heiligen Stätten, Straßenszenen, und die Bewohner des Landes, in ihrer jeweiligen ethnischen Tracht zu malen. Diese Zeichnungen wurden später als Richtschnur für das Umsetzen von Schwarz-Weiß-Fotos in authentische Farben benutzt.

Da es für die Künstler schwierig war, allein durch die Zeichnungen ihren Lebensunterhalt zu verdienen, wurde die Herstellung von Postkarten zu einer akzeptierten Form der zusätzlichen Geldeinnahme. Bilder wurden in Auflagen von 300 bis 500 Kopien gedruckt. Einige Künstler kamen als königliche oder akademische Abgesandte ins Land.

Viele Künstler begleiteten berühmte Personen, die die Gegend besuchten. Friedrich Perlberg war zum Beispiel Teil des Gefolges von Kaiser Wilhelm II, der im Jahr 1898 die Region besuchte. Weitere deutsche Künstler, deren Postkarten in der Ausstellung gezeigt werden, sind Gustav Bauernfeind - ein Architekturstudent und Illustrator, der das Heilige Land zum ersten Mal im Jahr 1880 besuchte und 18 Jahre später mit seiner Familie zurückkehrte, um sich in Jerusalem niederzulassen - und der Theologe Carl Wuttke. Es gibt auch Postkarten unbekannter Maler, die für das syrische „Waisenhaus Schneller“ in Jerusalem malten. Das Waisenhaus verkaufte die Postkarten zur Finanzierung seiner Aktivitäten.
(Haaretz, 15.03.2007)



(8) Lesungen mit der israelischen Jugendbuchautorin Nava Semel zur Buchmesse in Leipzig

Nava Semel wurde 1954 als Tochter einer Auschwitz-Überlebenden und eines Widerstandskämpfers in Tel Aviv geboren. Nach dem Studium der Kunstgeschichte veröffentlichte Semel Gedichte, Theaterstücke, einen Roman und mehrere Kinderbücher.Bild: ITHL

Nava Semel - „Die Braut meines Bruders“ (Beltz Verlag)

Usik, genannt Usik Nichtsnutz, wundert sich über den seltsamen Auftrag, den sein Bruder Imri übernommen hat. Imri ist nach Polen gefahren, dort soll er eine Frau heiraten, sie mit nach Hause bringen - und sich hier wieder von ihr scheiden lassen. Und das Ganze gleich viermal, mit vier verschiedenen Frauen. Mit Liebe hat das natürlich nichts zu tun. Es ist vielmehr ein Trick, um die Einwanderungsbeschränkungen der britischen Besatzer zu unterlaufen. Denn die jüdischen Siedlungen brauchen neue Einwanderer und viele europäische Juden wollen aus Angst vor Hitler auswandern. Bald kommt der große Bruder mit der jungen Polin Anna zurück, und es hat doch etwas mit Liebe zu tun, die beiden scheinen nicht nur „auf dem Papier“ ein Paar. Trotzdem fährt Imri wieder nach Polen, um seinen „nationalen Auftrag“ zu erfüllen. Und Anna bleibt bei Usik und Tante Mirjam. Alle lieben Anna. Auch Usik. Vor allem aber der englische Pilot Major Parker, der Usiks Hund Johnny Weismüller das Leben rettet. Argwöhnisch beobachtet Usik, wie sich eine zarte, aber gefährliche Dreiecksgeschichte entwickelt. Aber da Usik das Kino liebt, vor allem Tarzan-Filme, rechnet er fest mit einem Happy End.


Termine mit Nava  Semel in Leipzig

Messestand der Botschaft des Staates Israel
Halle 4 C 400

Donnerstag, 22. März 2007, 14.00 Uhr
Nava Semel „Die Braut meines Bruders“ (Beltz & Gelberg)
Moderation: Eldad Stobezki
Lesung: Eldad Stobezki

Freitag, 23. März 2007, 14.00 Uhr
Nava Semel „Die Braut meines Bruders“ (Beltz & Gelberg)
Moderation: Eldad Stobezki
Lesung: Eldad Stobezki

Lesung und Gespräch mit der israelischen Jugendbuchautorin Nava Semel in der Nikolaischule Leipzig

Freitag, 23. März 2007, 17.00 Uhr
Moderation: Sandra Witte
Lesung: Sebastian Hufschmidt

In der Reihe „Jüdische Lebenswelten“

Aula der Alten Nikolaischule
Nikolaikirchhof 2
04109 Leipzig



(9) Das Wetter in Israel

Anhaltende Niederschläge und niedrige Temperaturen im ganzen Land.

Jerusalem: 5-9°C
Tel Aviv: 9-16°C
Haifa: 9-16°C
Be’er Sheva: 8-16°C
Eilat: 12-20°C



(10) Wechselkurse

1 € - 5.6013 NIS (0,623%)
1 CHF - 3.4820 NIS (0,781%)
1 £ - 8.1745 NIS (0,207%)
1 $ - 4.2090 NIS (-0,071%)
(Bank of Israel, 16.03.07)

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