Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 14. März 2007
  
Pfeil   An- und Abmelden des Newsletters     
Pfeil   Botschaft des Staates Israel - Berlin     

(1) Diskin: Palästinensischer Waffenschmuggel versechsfacht
(2) Von Israel überwiesene Gelder erreichten die Hamas
(3) Entführungsversuch: drei Hamas-Mitglieder verhaftet
(1) Diskin: Palästinensischer Waffenschmuggel versechsfacht

Der Direktor der allgemeinen Sicherheitsbehörde (Shin Bet), Yuval Diskin, sagte am Dienstag (13.03.) vor dem Ausschuss für Außenpolitik und Verteidigung der Knesset, dass die Hamas Hunderte von Männern in den Iran sende, die dort längere Trainingseinheiten absolvierten. Diskin informierte den Ausschuss auch darüber, dass die Terrororganisationen im letzten Jahr 31 Tonnen an Sprengstoff in den Gazastreifen geschmuggelt hätten. Diese Zahl bedeute einen Anstieg um das Sechsfache der geschmuggelten Menge gegenüber den Vorjahren.

Er erklärte, die Palästinenser würden den Vorteil der Waffenruhe seitens der israelischen Armee (IDF) nutzen, um ihr Waffenarsenal aufzustocken und die Reichweite ihrer Raketen zu verbessern. Ziel ist es, die Reichweite auf 15 bis 20 km zu erhöhen, um Kiryat Gat, Ashkelon und weitere Ziele im Negev treffen zu können. Diskin merkte an, dass es dem Islamischen Dschihad bereits letztes Jahr im Juli gelungen sei, eine Katjuscha-Rakete mit 16,3 km Reichweite abzuschießen. Die Bemühungen die Reichweite der Raketen zu erhöhen, schließt den Versuch diese in den Gazastreifen zu schmuggeln, ein, so Diskin.
Terrorgruppen im Westjordanland seien ebenfalls bestrebt, die Kapazitäten zum Abfeuern von Raketen zu verbessern. Diskin nannte die Al-Aksa-Märtyrer-Brigaden, die mit der Fatah-Partei affiliiert sind, sowie den Islamischen Dschihad als Organisationen, die miteinander im Wettstreit liegen. Jede Organisation wolle die erste sein, die eine Rakete mit großer Reichweite nach Israel abfeuert. Diskin fügte an, er glaube nicht, dass es den Terrorgruppen im Westjordanland gelingen würde, die notwendige Infrastruktur für die Produktion und den Abschuss von Raketen aufzubauen.

In seinem Lagebericht nannte Diskin die Halbinsel Sinai als Hauptroute, über die Sprengstoff und Waffen in den Gazastreifen geschmuggelt werden. Er merkte an, dass die Bemühungen der ägyptischen Sicherheitskräfte, den Schmuggel zu unterbinden, in der Vergangenheit zum größten Teil nicht effektiv gewesen seien. Diskin sagte jedoch im Anschluss, dass Verbesserungen auf ägyptischer Seite in den zurückliegenden Wochen zu erkennen waren und gab damit seiner Hoffnung Ausdruck, dass es einen Sinneswandel in der ägyptischen Politik gegenüber dem Schmuggeln von Waffen gegeben hat.
Bezug nehmend auf die Taktiken der Terrororganisationen, sagte Diskin, sie seien dabei, einen unterirdischen Komplex von Stationen aufzubauen. Schlussfolgernd sagte er dazu, dass er größere Schwierigkeiten für Operationen der israelischen Armee im Gazastreifen, nicht nur auf Grund der unterirdischen palästinensischen Festungen, sondern auch wegen der ständig wachsenden Bevölkerungsdichte in der Region, erwarte.
(Haaretz, 14.03.07)



(2) Von Israel überwiesene Gelder erreichten die Hamas

Ein Vertreter der Hamas sagte am Dienstag (13.03.), dass ein Teil der 100 Millionen Dollar Steuereinkünfte, die von Israel an den Vorsitzenden der palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, überwiesen wurden, entgegen den Vereinbarungen zur Bezahlung von Löhnen der Sicherheitskräfte - inklusive von Mitgliedern der Hamasgeführten Truppen – verwendet wurden. „Die Exekutivtruppen (der Hamas) gehörten zu den Sicherheitskräften, die einen Teil ihres Lohnes erhielten, genau wie andere Truppen auch“, so die Quelle.

Während seines Treffens mit Abbas am Sonntag (11.03.), bat der israelische Ministerpräsident Ehud Olmert den PA-Vorsitzenden aufzulisten, wie die überwiesenen Gelder ausgegeben wurden. Ein israelischer Regierungsbeamter sagte, dass Israel die Verwendung der Gelder zur Bezahlung von Löhnen, insbesondere an Mitgliedern der Hamas, ablehnte.

Ranghohe Mitarbeiter von Abbas hatten keinen sofortigen Kommentar zu den Vorwürfen parat. Ein israelischer Regierungsvertreter erklärte jedoch, dass „dies gegen jegliche Vereinbarungen verstößt.“
Auf Druck der Vereinigten Staaten hatte Israel im Januar 100 Millionen Dollar an Abbas überwiesen. Israelische Offizielle sagten damals, das Geld solle für humanitäre Zwecke und für Programme zur Stärkung der Abbas loyalen Sicherheitskräfte ausgegeben werden. Dies beinhaltete ausdrücklich nicht die Bezahlung von Gehältern.

Israel hält seit dem Sieg der radikal islamischen Terrororganisationen bei den Wahlen zum legislativen Rat der Palästinensischen Autonomiebehörde Steuergelder zurück, die die PA normalerweise dazu benutzt, um Regierungsmitarbeiter zu bezahlen. Auch westliche Staaten haben die direkte finanzielle Hilfe für die Hamasgeführte Regierung eingestellt. Die Wiederaufnahme der Zahlungen wurde an die Bedingungen geknüpft, Israel anzuerkennen, auf Gewalt zu verzichten und frühere Friedensabkommen anzuerkennen. Die Hamas lehnt diese Bedingungen ab.
(Haaretz, 14.03.07)



(3) Entführungsversuch: drei Hamas-Mitglieder verhaftet

Die Sicherheitskräfte haben die Mitglieder einer Hamas-Zelle verhaftet, die einen israelischen Bürger an der Eli-Straßenkreuzung (Westjordanland) im Februar entführen wollten.

Die Entführung konnte dank der Aufmerksamkeit eines Bürgers vereitelt werden, der sich bei einem Geschäft an der Kreuzung aufhielt. Er schöpfte Verdacht und weigerte sich in das Auto der Entführer einzusteigen und informierte die lokalen Sicherheitskräfte. Die israelische Armee, die allgemeine Sicherheitsbehörde (Shin Bet) und die Grenzpolizei leiteten umgehend eine Fahndung im umliegenden Gebiet ein und konnten so nach kurzer Zeit die Hamas-Mitglieder festnehmen. Es handelt sich um drei junge Männer aus Dörfern westlich von Ramallah, die bereits eine Strafe in einem israelischen Gefängnis verbüßt haben. Ziel der Entführung war es, die Freilassung von in Israel inhaftierten Hamas-Terroristen zu erzwingen.

Zum selben Thema hat das „Intelligence and Terrorism Center“ einen Bericht zusammengestellt, der verschiedene Versuche, israelische Bürger im Jahr 2006 zu entführen, dokumentiert.
http://www.terrorism-info.org.il/malam_multimedia/English/eng_n/html/ct_e12mar07.htm
(Yedhiot Ahronot, 13.03.07)



Pfeil   Newsletter-Archiv

Pfeil   Israel von A-Z

Pfeil   Medienspiegel der deutschen Botschaft Tel Aviv
Pfeil   Israel Ministry of Foreign Affairs

Pfeil   Israel Line - MFA Newsletter

Pfeil   Israel Defense Forces IDF

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der
Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen
richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer

Hier geht es zur vergrößerten Ansicht des Newsletters