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(1) MP Olmert hält Diskussion über
Endstatus-Regelung für verfrüht
Die „Neins“ des Ministerpräsidenten: Jerusalem, die
Flüchtlinge und die Rückkehr zu den Linien von 1967
Eine scharfe Meinungsverschiedenheit zwischen der israelischen
Führung und der Palästinensischen Autonomiebehörde über die
Zielsetzung der politischen Verhandlungen und der Inhalte schwebt
über dem Gipfeltreffen, das kommenden Montag (19.2.07) in Jerusalem
stattfindet. An dem Gipfel werden Ministerpräsident Ehud Olmert, der
Vorsitzende der Autonomiebehörde Mahmoud Abbas und die amerikanische
Außenministerin Condoleezza Rice teilnehmen.
Im parlamentarischen Ausschuss für Sicherheit und Außenpolitik
der Knesset sagte Olmert gestern, dass es in den Gesprächen mit der
Autonomiebehörde „keine Diskussion“ über die Grundsatzfragen der
Dauerregelung – die palästinensischen Flüchtlinge, der Status
Jerusalems und der Rückzug zu den Linien von 1967 – geben werde.
Außerdem erklärte Olmert, dass er beabsichtige, trotz der in
Israel zu erwartenden Kritik an dem Gipfeltreffen teilzunehmen, da
der „politische Horizont geprüft“ werden müsse. Am Wochenende
telefonierte Olmert mit Rice und sprach mit ihr über das Abkommen
von Mekka und die Bildung einer palästinensischen Einheitsregierung.
Es ist davon auszugehen, dass in dem Gespräch vereinbart wurde, dass
der Gipfel trotz der Annäherung zwischen Abbas und der Hamas
stattfinden soll.
Auch Außenministerin Tzipi Livni ist der Überzeugung, dass
derzeit nicht der richtige Zeitpunkt gegeben ist, über eine
Endstatus-Regelung zu sprechen. Die Gefahr vor einer Krise, die zum
Scheitern der Verhandlungen führen könnte, wie es nach dem Gipfel
von Camp David im Sommer 2000 geschehen war, sei zu groß. Ihrer
Meinung nach muss über die Errichtung eines palästinensischen
Staates in provisorischen Grenzen gesprochen werden, wie es die road
map vorsieht.
Olmert und Livni sind nur bereit, theoretische Gespräche zu
führen und knüpfen die Umsetzung einer Regelung, sollte sie erzielt
werden, an die Umsetzung der ersten Stufe der road map, die von den
Palästinensern verlangt, die Terrororganisationen aufzulösen.
Abbas stellte diese Woche eine Position vor, die der Olmerts
widerspricht. In Kairo, auf dem Weg zum Mekka-Gipfel, sagte der
Vorsitzende der Autonomiebehörde, dass der Dreier-Gipfel „den Weg
für neue Verhandlungen öffnen kann“, und dass man mit Rice
vereinbart habe, dass unbedingt über die Dauerregelung gesprochen
werden müsse und Verhandlungen über die permanenten Grenzen, die
Siedlungen und das Problem der Flüchtlinge aufgenommen werden
müssten. Abbas wiederholte seinen entschiedenen Widerstand gegen die
Diskussion über die Errichtung eines palästinensischen Staates
innerhalb provisorischer Grenzen.
In Hinblick auf den Gipfel traf sich Olmert gestern mit Livni.
Heute wird es ein weiteres Treffen geben. Olmert wird sich heute mit
Verteidigungsminister Amir Peretz treffen. Außen- und
Verteidigungsminister werden sich dem Ministerpräsidenten auf dem
Gipfel anschließen, zusammen mit dem Vize-Ministerpräsidenten Shimon
Peres.
Die entsprechende Delegation aus den USA ist für die
Vorbereitungen auf den Gipfel bereits in Israel eingetroffen.
(Haaretz, 13.2.07)
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 (2) Interview mit
dem Gesandten Ilan Mor in der Leipziger Volkszeitung
Interview mit dem israelischen Gesandten Ilan
Mor Leipziger Volkszeitung, 12.2.07, Kostas
Kipuros:
http://berlin.mfa.gov.il/mfm/Data/109275.PDF
Mor (Auszüge): Ohne Anerkennung Israels und der Absage an
jedweden Terrorismus durch die Hamas kann es keinen
israelisch-palästinensischen Frieden geben.
Natürlich muss die Position von Abbas gestärkt werden. Zu diesem
Zweck hat Israel erst unlängst zurückgehaltene Steuergelder an den
Präsidenten überwiesen. Israel hat mit der Freigabe demonstrativ
gezeigt, dass es die Position von Abbas unterstützt.
Israels Ziel ist es, die gemäßigten Kräfte unter den
Palästinensern und darüber hinaus in der Region zu stärken. Was
letzteren Punkt betrifft, so entsteht inzwischen nach dem
Libanon-Krieg eine „Allianz“ der moderaten arabischen Regierungen
und Kräfte: Saudi-Arabien – als ein entschiedener Gegenspieler
Irans, Ägypten – das ebenfalls in Teheran, den Schiiten sowie in der
libanesischen Hisbollah eine Herausforderung sieht - und
Jordanien. Saudi-Arabien hat sich in letzter Zeit – wenngleich
nicht unbedingt öffentlich nachzuvollziehen – vom Terrorismus
distanziert. Auch innerhalb der Monarchie gibt es Fortschritte bei
der Zurückdrängung gewaltbereiter Kräfte. Insbesondere was die
Finanzierung von Terrorismus betrifft.
Als verlässlicher Freund Israels kann Deutschland einiges
bewirken. Israel schätzt etwa das deutsche Engagement im Libanon
sehr hoch ein. Die von Deutschland initiierte Wiederbelebung des
Nahost-Quartetts ist ein begrüßenswerter Versuch, den
Friedensprozess im Nahen Osten voran zu treiben.
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 (5) Gestern
wurden 5 Qassam-Raketen auf Israel abgeschossen
Gestern wurden fünf Qassam-Raketen aus dem Norden des
Gazastreifens auf Israel abgeschossen. Die Raketen schlugen auf
offenem Gelände ein. Niemand wurde verletzt.
Sechs Israelis wurden gestern leicht verletzt, als Steine
geworfen wurden – drei in der Westbank und drei in den östlichen
Bezirken Jerusalems. Gestern wurden auch zahlreiche Zwischenfälle
verzeichnet, bei denen aus Protest gegen die archäologischen
Bergungsarbeiten am Mugrabi-Tor in der gesamten Westbank
Molotow-Cocktails und Steine geworfen wurden.
In der vergangenen Woche war ein Anstieg von mehr als 100 Prozent
bei solchen Zwischenfällen verzeichnet. In der Nähe von Kfar Abud,
nord-westlich von Ramallah, wurden drei Palästinenser festgenommen,
die Molotow-Cocktails geworfen hatten. Nördlich von Bethlehem wurde
ein Sprengsatz gefunden. Es gab keine Verletzten. Die Armee bleibt
in Alarmbereitschaft, da man befürchtet, dass sich die Ereignisse
auf dem Tempelberg verschärfen und auf die Westbank ausweiten
könnten.
Attentat vereitelt
Bei einer Routine-Kontrolle am Checkpoint „Hawara“ bei Nablus
(Westjordanland) wurden am vergangenen Samstag zwei 1,5 kg schwere
Sprengsätze gefunden. Die Soldaten fanden die Bomben im Gepäck eines
palästinensischen Jugendlichen. Spezialisten brachten die Bomben zur
kontrollierten Explosion. Der 16jährige wurde den Behörden zum
Verhör übergeben. Nach palästinensischen Angaben gehörte der Junge
zu den „Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden“ (Fatah). Seit dem 1. Januar haben
Soldaten bei Razzien in der Gegend um Nablus sieben Sprengsätze und
drei Sprengstoffgürtel sichergestellt. (Haaretz, Ynetnews.com,
13.2.07)
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 (6) Zeitung in
Kuwait: „Assad droht, Nabih Berri zu töten“
Die kuwaitische Zeitung A-Siasa berichtet, dass der syrische
Präsident eine Nachricht an den libanesischen Parlamentssprecher
übermittelt hat, nachdem er von den jüngsten Plänen hörte, dass im
Parlament das Vorhaben diskutiert werden sollte, die Verdächtigen im
Mord an Rafik Hariri, dem früheren libanesischen
Ministerpräsidenten, vor ein internationales Strafgericht zu
stellen. In dieser Nachricht drohte der syrische Präsident Bashar
Assad, den libanesischen Parlamentssprecher Nabih Berri und seine
Familienmitglieder zu töten, so die kuwaitische Zeitung am Sonntag
unter Berufung auf „gut unterrichtete Quellen“.
Diesen Quellen zufolge haben jüngst Gespräche zwischen Prinz
Bandar bin Sultan, dem Leiter des saudischen Nationalen
Sicherheitsrates, und seinem Amtskollegen in Teheran stattgefunden,
in denen Iran letztlich einwilligt, „grünes Licht“ zu geben und
Berri zu ermöglichen, eine Sondersitzung des Parlamentes
einzuberufen, um über jenes Thema zu diskutieren.
Irans Botschafter in Beirut hat die Hisbollah von dieser
Entscheidung in Kenntnis gesetzt und sie angewiesen, es Berri zu
ermöglichen, diese Gespräche zu führen, auf der Annahme beruhend,
dass es eine Menge Verzögerungen bei diesem Thema geben wird.
Nachdem Assad von dem Übereinkommen zwischen Saudi-Arabien und
dem Iran Kenntnis erhielt, so die Quellen, hätte Assad „den Verstand
verloren“ und einen von Berris wichtigsten Vertrauten im Libanon
angerufen, den früheren Verteidigungsminister Abdel-Rahim Mrad.
Mrad fand sich im Präsidentenpalast ein, wo er vom syrischen
Präsidenten die Anordnung erhielt, Berri auszurichten, dass er,
seine Frau und seine Kinder umgebracht würden, wenn er den
saudisch-iranischen Plan annehme und eine Parlamentssitzung
einberufe, um das Thema des internationalen Strafgerichts zu
diskutieren.
Dem Bericht zufolge haben Assads Drohungen ihr Ziel erreicht:
Berri hat seine Meinung darüber geändert und plant nun keine
Parlamentssitzung mehr zu diesem Thema in naher Zukunft.
Sollte ein solches internationales Strafgericht eingesetzt
werden, ist anzunehmen, dass es vom UN-Sicherheitsrat eingesetzt
wird.
Bleibt zu erwähnen, dass die kuwaitische Zeitung bekannt für ihre
Aufsehen erregenden Berichte ist und in der Vergangenheit mehr als
einmal von syrischer Seite verklagt wurde. (Ynetnews.com,
12.2.07)
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 (7) Am Anfang war
Al-Aksa
Auszüge aus einem Artikel von Nadav Shragai, Haaretz,
27.11.2005
Vor einigen Jahren erschien ein Artikel auf der Website des
nördlichen Zweiges von Israels Islamischer Bewegung. Der Artikel
stammte aus der Feder des ägyptischen Archäologen Abed al-Rahim
Rihan Barakat, Leiter der archäologischen Abteilung in der Region
Dahab auf der Halbinsel Sinai. Er schrieb: „Die Legende über den
jüdischen Tempel ist die größte historische Fälschung.“
Barakat fuhr fort zu erklären, dass David und Salomo nur kleine
Gebetshäuser und keinerlei Verbindung zu einem Tempel hatten. Mit
dieser Aussage steht er nicht allein. Ein saudi-arabischer
Historiker namens Mohammed Hassen Sharab behauptet, der Tempel
Salomos wurde an der Stelle gebaut, an der jetzt die Davidszitadelle
steht. Eine Fatwa auf der Website der moslemisch-religiösen Treuhand
(Waqf) in Jerusalem beinhaltet, dass Salomo und Herodes den Tempel
nicht gebaut, sondern nur seine frühere Konstruktion aus Adams Zeit
renoviert hätten.
Eine weitere Behauptung, die von Ikrama Sabri, dem Jerusalemer
Mufti der palästinensischen Autonomiebehörde, ausgesprochen wurde,
besagt, dass der Tempel bereits dreimal gebaut wurde und dass
Herodes derjenige gewesen sei, der den dritten Tempel errichten
ließ. Wenn man dieser Art von Logik folgt, wurde der dritte Tempel
bereits zerstört, womit die jüdische Überlieferung bezüglich des
zukünftigen Baus eines dritten Tempels unbegründet ist. Gemäß einer
anderen moslemischen Version, die in den letzten Jahren großen
Anklang fand, stand der Tempel der Juden ausgerechnet in Jemen.
Historiker Dr. Yitzchak Reiter, der nun [2005] ein Buch mit dem
Titel „From Jerusalem to Mecca and Back – the Muslim Rallying Around
Jerusalem“ (http://www.jiis.org.il/imageBank/File/publications/reiter-eng.pdf)
veröffentlichte, sammelte über Jahre hinweg Tausende von
Publikationen, religiösen Rechtssprechungen, Aussagen und
Erklärungen von moslemischen Klerikern, Historikern, öffentlichen
Personen und Staatsmännern über das Thema Jerusalem. Sein Buch
zeichnet detailgetreu ein Portrait der umfassenden moslemischen
Leugnung – einer Leugnung der jüdischen Verbindung mit Jerusalem,
dem Tempelberg und dem Tempel. Diese Argumentation hat sich seit dem
Sechstagekrieg im Jahr 1967 verstärkt.
Das Buch wird vom Jerusalemer Institut für Israel Studien
veröffentlicht. Dies ist eine Institution für politische Studien,
die 1978 auf Initiative von Teddy Kollek gegründet wurde und seither
Hunderte von Studien, die sich auf die Stadt Jerusalem und ihre
Zukunft beziehen, veröffentlicht hat. Das Institut wird
hauptsächlich von Spenden finanziert und ist unabhängig von
städtischen und staatlichen Institutionen. Vor dem Camp-David-Gipfel
im Jahr 2000 entwarf das Institut die Optionen für die Teilung
Jerusalems und seiner Umgebung in einen jüdischen und einen
palästinensischen Teil. Die Gelehrten des Instituts führen auch
Studien in Zusammenarbeit mit palästinensischen Forschungsinstituten
durch.
Die moslemische Mauer
Mehrere Kapitel in Reiters Studie beschreiben den parallel
verlaufenden Anstieg der Heiligkeit von Al-Aksa und Al-Quds (der
moslemische Name von Jerusalem). So wird zum Beispiel mittlerweile
gesagt, die Al-Aksa-Moschee –die gemäß moderner Forschung vor etwa
1.400 Jahren gebaut wurde- sei eine Moschee, die zur Zeit der
Schaffung der Welt während Adams oder Abrahams Dasein entstanden
sei. Scheich Ikrama Sabri ist einer von denjenigen, die diese
Überlieferung heraufbeschwörten. Er führte sie in einer
Rechtssprechung an, die er vor einigen Jahren verfasst hat. Hierin
schrieb er den Bau der heiligen Moschee in Mekka und des
Al-Aksa-Komplexes Adam, die Erneuerung der Kaaba Abraham und die
Renovierung von Al-Aksa Salomo zu. Auch der saudi-arabische
Historiker Mohammed Hassen Sharab schrieb, Al-Aksa sei von Adam
gebaut worden. Ein weiterer saudi-arabischer Historiker behauptete,
die Al-Aksa-Moschee habe bereits vor Jesus und Mose existiert. Eine
andere Überlieferung, die von einigen heutigen moslemischen Autoren
zitiert wird, schreibt den Bau von Al-Aksa Abraham zu. Diese
Überlieferung besagt auch, Abraham habe Al-Aksa 40 Jahre nach dem
Bau der Kaaba, die er gemeinsam mit seinem Sohn Ismael errichtete,
gebaut.
Reiter enthüllt Tausende von Rechtssprechungen, Publikationen und
Quellen, die aufzeigen, in welch großem Umfang die Leugnung der
jüdischen Verbindung mit Jerusalem und den heiligen Plätzen in der
moslemischen Welt bereits vorhanden ist. Verschiedene islamische
Quellen versuchen nun, Jerusalems Schlüsselrolle im jüdischen
Glauben zu widerlegen. Sie leugnen die Existenz des Tempels in
Jerusalem und behaupten, die Westmauer („Klagemauer“) sei kein
authentischer Überrest der äußeren Stützmauer des Tempel-Komplexes,
sondern eher die Westmauer des Al-Aksa-Komplexes. Diesen Platz
assoziieren die Moslems nun mit Al-Buraq, dem wunderbaren Lasttier
des Propheten Mohammed, das laut der Legende vom Propheten an der
Mauer angebunden wurde.
Die islamischen Texte, die sich auf die Leugnung der jüdischen
Verbindung mit Jerusalem und den heiligen Plätzen beziehen, wurden
von Reiter bei der jährlichen arabischen Buchmesse in Kairo und in
Buchläden islamischer Gemeinden in Europa, Amerika und Asien
gefunden. Ein großer Prozentsatz dieser Texte ist Arabisch
sprechenden Lesern auch im Internet zugänglich. Sie sickern
allmählich in das Meinungsbild der Menschen hinein und werden für
ein großes moslemisches Publikum auf der ganzen Welt zur
Wahrheit.
Die neue islamische Schreibung, die mit der jüdischen Schreibung
über Jerusalem kollidiert, stellt drei fundamentale Behauptungen
auf: die jüdische Präsenz in Jerusalem war nur kurz (etwa 60 bis 70
Jahre) und rechtfertigt daher nicht die jüdische Souveränität über
die heilige Stadt; der Tempel existierte niemals und der Tempel von
Salomo –wobei Salomo einzig und allein als islamische Figur
betrachtet wird- war höchstens ein persönlicher Gebetsraum; die
Westmauer ist eine heilige moslemische Mauer, deren Verbindung zum
Judentum im 19. und 20. Jahrhundert für politische Zwecke erfunden
wurde.
Falsch zitiert
Viele moslemische Rechtsgelehrte verbinden nun das Wort „Al
Hekhal“ (der Tempel) mit dem Wort „Al Mazum“, der literarischen
Umschreibung für „die Intention“ oder „die Vermutung“, um ihre
Position, nach der alles eine jüdische Erfindung ohne faktische
Grundlage ist, zu erhärten. Abed al-Tuwab Mustafa zum Beispiel ist
ein Dozent für politische Wissenschaften an der Universität von
Kairo und früherer Moderator eines religiösen Programms im
ägyptischen Fernsehen. Er schreibt in seinem Buch, dass der jüdische
Glaube an den Tempel eine unbegründete Behauptung sei und dass die
Forschung der Juden nicht wissenschaftlich sei sondern nur als reine
Vermutung und Hypothese betrachtet werden könne.
Gemäß Mustafas Analyse war der Tempel ein Gebäude, das nicht
größer als ein geräumiges Zimmer war. Den Bericht der britischen
Untersuchungskommission bezüglich der Westmauer, die im Jahr 1929
nach den Aufständen im damaligen britischen Mandatsgebiet Palästina
eingerichtet wurde, zitiert er falsch und sagt seinen Lesern, die
Kommission habe herausgefunden, dass die jüdische Behauptung, die
Westmauer sei eine der Mauern von Salomos Tempel, falsch sei.
Tatsache ist, dass der Bericht der Kommission das Gegenteil
sagt.
Eine ähnliche Verzerrung erscheint auf der Website des südlichen
Zweiges der Islamischen Bewegung in Israel. Mohammed Halayka basiert
seine Ansicht, es gäbe keine Spuren eines jüdischen Tempels auf
scheinbaren Forschungen von israelischen Archäologen. Halayka
schreibt, dass die Juden seit 1967 65 Ausgrabungen auf dem
Tempelberg vorgenommen haben. Er zitiert die Archäologin Eilat
Mazar, die gesagt haben soll: „Wir sind nicht bis zum Tempel
vorgedrungen, und wir haben keine Ahnung, wo er stand.“ Tatsache ist
jedoch, dass Mazar in ihrem Buch Fundstücke präsentiert, die die
biblischen Quellen über den Tempel unterstützen. Sie weist außerdem
darauf hin, dass es nicht möglich ist, Ausgrabungen unter dem
Tempelberg-Komplex vorzunehmen und dass es aus diesem Grund keine
originalen Artefakte vom Tempel selbst gibt.
Ranghohe Offizielle des Waqf in Jerusalem sagen, es sei
undenkbar, dass eine archäologische Ausgrabung an dieser heiligen
Stelle erlaubt würde. Sie sagen, keine der Ausgrabungen um den
Tempelberg herum könne die Existenz eines jüdischen Tempels
bekräftigen. Dieser sei pure Legende. Sie beziehen sich dabei auf
die Aussage des Muftis von Jerusalem, Scheich Ikrama Sabri, und auf
Aussagen seines Vorgängers, dem verstorbenen Mufti Scheich Saad
E-Din al-Almi. Beide Männer betonten die Überlegenheit und
Vormachtstellung des Islam in Jerusalem.
Reiter ist der Meinung, dass die Wirkung der weit verbreiteten
Leugnung nicht heruntergespielt werden dürfe. Er weist darauf hin,
dass Politiker und Journalisten aus mehreren arabischen Ländern
einen bedeutenden Anteil dieser Botschaften nutzen, sie Teil ihres
politischen Bestrebens werden lassen und dadurch ihre Verbreitung
intensivieren.
Bis 1967 sprachen sie anders
Über Jahrhunderte hinweg bis zum Jahr 1967 war die Geschichte des
jüdischen heiligen Tempels – Details über seine Erbauung,
Überlieferungen bezüglich seiner Existenz, und auch Details über die
Zerstörung des ersten Tempels durch Nebukadnezar - ein fest
verankertes und unbestrittenes Motiv in der moslemisch-arabischen
Literatur. Darüber hinaus, sagt Reiter, identifizieren klassische
arabische Quellen den Ort, wo die Al-Aksa-Moschee steht, als den
Ort, wo der Tempel Salomos stand. Abu Bachar al-Wasti, der zu Anfang
des 11. Jahrhunderts Prediger in der Al-Aksa-Moschee war,
präsentiert eine Vielfalt von Überlieferungen in seinem Buch, die
die jüdische Vergangenheit des heiligen Tempels darstellen.
Selbst im 20. Jahrhundert (vor dem Jahr 1967) schrieb der
palästinensische Historiker Araf al-Araf, der Ort des Haram
al-Sharif sei derjenige des Berges Moriah, der im Buch Genesis
genannt wird. Hier war die Tenne von Aravna (Ornan) dem Jebusiter,
die von David gekauft wurde, um dort im Jahr 1007 v. d. Z. den
Tempel zu bauen. Al-Araf fügte sogar hinzu, die Überreste des
Komplexes unter der Al-Aksa-Moschee datierten auf die Zeit Salomos
zurück. Diese Aussagen wurden zu einer Zeit geschrieben, als die
Altstadt von Jerusalem Teil des Königreiches Jordanien war. In neuen
arabischen Schulbüchern, die seit 1967 verfasst wurden, oder im
zeitgenössischen Diskurs sind solche Aussagen kaum mehr zu finden.
(Nadav Shragai, Haaretz, 27.11.2005)
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 (8) Behauptungen
und Tatsachen: Jerusalem, Teil 1
Behauptung "Jerusalem ist eine arabische
Stadt."
Tatsache Seit fast zwei Jahrtausenden wohnen
Juden in Jerusalem. Seit 1840 bilden sie die zahlenmäßig stärkste
Bevölkerungsgruppe der Stadt. In Jerusalem steht die Westmauer des
Tempelbergs, die heiligste Stätte des Judentums. Jerusalem war zu
keinem Zeitpunkt der Geschichte Hauptstadt eines arabischen
Staatengebildes; im Gegenteil, während des größten Teils der
arabischen Geschichte war die Stadt völlig unbedeutend. Unter
muslimischer Herrschaft war Jerusalem nicht einmal
Provinzhauptstadt, und es war auch nie ein islamisches
Kulturzentrum. Den Juden ist die ganze Stadt heilig, die Muslime
verehren nur eine einzige Stätte darin - den Felsendom, nicht die
Stadt selbst. "Für einen Muslim", so schrieb der Engländer
Christopher Sykes, "besteht ein ganz entscheidender Unterschied
zwischen Jerusalem und Mekka oder Medina. Die beiden letzteren sind
heilige Orte mit heiligen Stätten. Jerusalem dagegen hat", so
notierte er, "außer dem Felsendom keine größere Bedeutung für den
Islam."
Behauptung "Es muss doch nicht unbedingt
Jerusalem die Hauptstadt des Staates Israel sein."
Tatsache Seit König David Jerusalem vor mehr
als dreitausend Jahren zur Hauptstadt von Israel machte, hat die
Stadt eine entscheidende Rolle in der jüdischen Existenz gespielt.
Die Westmauer in der Altstadt - die letzte noch stehende Mauer des
alten jüdischen Tempels, die heiligste Stätte des Judentums - ist
Gegenstand der Verehrung der Juden und Mittelpunkt jüdischen Betens.
Seit Tausenden von Jahren beten die Juden drei Mal am Tag: "Nach
Jerusalem, in deine Stadt, werden wir voller Freude zurückkehren",
und wiederholen den Schwur des Psalmisten: "Wenn ich dich vergesse,
Jerusalem, so möge meine Rechte verdorren." "Jerusalem hat nur
zwei Blütezeiten gekannt, und die liegen 2000 Jahre auseinander. Es
geschah beide Male unter jüdischer Herrschaft", schrieben Leon und
Jill Uris in ihrem Buch Jerusalem. "Das liegt daran, dass die Juden
die Stadt am meisten geliebt haben und dieser Liebe auch in den
Jahrhunderten ihrer Zerstreuung treu geblieben sind ... es ist die
längste, tiefste Liebe in der ganzen Geschichte." Teddy Kollek
schrieb 1990: "Dreitausend Jahre war Jerusalem der Mittelpunkt
jüdischen Hoffens und Sehnens. Keine andere Stadt hat eine solch
beherrschende Rolle in der Geschichte, Kultur und Religion und im
Bewusstsein eines Volkes gespielt wie Jerusalem im Leben der Juden
und des Judentums. Während der Jahrhunderte des Exils blieb
Jerusalem in den Herzen der Juden überall auf der Welt lebendig als
Mittelpunkt der jüdischen Geschichte, Symbol der alten Herrlichkeit,
spiritueller Erfüllung und moderner Erneuerung. Angesichts dieser
innigen, unauflösbaren Verbindung des jüdischen Volkes muss man
sagen: Wenn man die jüdische Geschichte in einzigem Wort
zusammenfassen wollte, so lautete dieses Wort ›Jerusalem‹."
Quelle: Behauptungen und Tatsachen. Der arabisch-israelische
Konflikt im Überblick, Mitchell G. Bard, Holzgerlingen 2002; http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/German/cover.html
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 (9)
Hinduistisch-jüdischer Gipfel in Neu-Delhi
Es war eine historische Begebenheit, als sich am 6. und
7. Februar hinduistische und jüdische religiöse Führer in Neu-Delhi
erstmals zu einem zweitägigen Dialog über religiöse Themen trafen
(Foto MFA).
Unter den besprochenen Themen waren die
Bedeutung der Tradition im Alltag, Gemeinsamkeiten und Unterschiede
zwischen den beiden Religionen und Bildung. Der Hintergrund dieses
außergewöhnlichen Dialoges ist die Förderung von Verständnis,
Toleranz, Frieden und Konfliktlösung durch Religion.
Der Gipfel wurde von dem „Weltrat der Religionsführer“
organisiert. Die jüdischen Geistlichen waren der ashkenasische
Oberrabbiner Israels, Yona Metzger, der frühere Oberrabbiner
Irlands, David Rosen, der Oberrabbiner Belgiens, der Präsident des
„Komitees für die Beziehungen des Judentums zu anderen Religionen“
und weitere Rabbiner aus Europa, den USA und Indien. Ebenfalls waren
der israelische Botschafter in Indien, David Danieli, und der
israelische Generalkonsul in Mumbai, Daniel Zonshine, anwesend. Die
rund dreißig hinduistischen Teilnehmer waren bedeutende Geistliche
aus ganz Indien.
Der Gipfel begann mit dem Gesang jeweils eines traditionellen
Liedes der beiden Religionen. Am ersten Tag unterzeichneten zwei
Vertreter der beiden Seiten, Oberrabbiner Metzger und Swami Daynand
Sarawati, eine Erklärung zur Anerkennung der gemeinsamen Werte der
„beiden ältesten Religionen der Welt“, die auch die Verurteilung
aller religiös motivierter Gewalt beinhaltete, und gaben die
Gründung eines beständigen jüdisch-hinduistischen Komitees bekannt.
Das Ereignis fand in einer freundlichen und lebhaften Atmosphäre
statt.
In einer gemeinsamen Erklärung rief Rabbiner Metzger zur Bildung
einer religiösen Organisation unter Schirmherrschaft der Vereinten
Nationen zur Förderung von Frieden und Verständnis auf. Er fügte
hinzu, dass im Hebräischen nur ein Buchstabe das Wort „Inder“ und
„Jude“ unterscheiden würde und dass dies die Nähe der beiden Völker
und ihrer Religionen betone. Metzger lud seine hinduistischen
Kollegen zur Fortsetzung des Dialoges nach Jerusalem ein.
Sarawati fügte hinzu, dass der jüdisch-hinduistische Dialog ein
Meilenstein und Vorbild für Andere sei und das Verständnis zwischen
den Religionen fördere: „Ich habe immer an die friedvolle Koexistenz
in einer Welt mit vielen Religionen geglaubt. Alle Religionen
sollten die ihnen gemeinsamen Werte respektieren und Mitgefühl
füreinander verlangen. Religiöse Führer tragen die Verantwortung,
ihre Anhänger auf den Weg des Friedens zu leiten, so dass die Welt
ein sicherer Ort des Lebens wird.“ (Sprecher des Außenministeriums,
7.2.07)
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 (10)
Israelisch-militärischer Sturm in den Alpen
Soldaten der Alpinisten-Einheit der israelischen Armee,
die im Rahmen eines NATO-Manövers trainiert hatten, haben in der
Schweiz einen politischen Sturm ausgelöst. Die Soldaten hatten vom
17. Januar bis 1. Februar in der Schweiz trainiert.
Die Tatsache, dass bewaffnete israelische Soldaten auf dem Boden
der neutralen Schweiz trainieren, hat für solche Kritik gesorgt,
dass der Sprecher des israelischen Verteidigungsministeriums
gezwungen war eine Erklärung zu veröffentlichen, in der es hieß,
dass die Schweiz die Soldaten der israelischen Elite-Einheit nicht
eingeladen habe.
Nach seinen Worten waren im Rahmen des NATO-Programms namens
„Partnerschaft für den Frieden“ Einheiten aus 16 Staaten eingeladen
worden und darunter zum ersten Mal auch die Einheiten der
„Mittelmeer-Dialogstaaten der NATO“. Dabei handelt es sich um sieben
Staaten: Jordanien, Israel, Ägypten, Tunesien, Algerien, Marokko und
Mauretanien.
Die Einheit der Alpinisten der israelischen Armee wurde
gegründet, um unter Bedingungen von extremen Wetterbedingungen wie
Kälte und Schnee zu kämpfen – Bedingungen, die in Israel nur im
Winter auf dem Hermon herrschen. Militärvertreter erklärten, dass
die Einheit auf dem Hermon trainiert, wie auch mit ausländischen
Armeen in verschiedenen Staaten, um unterschiedliche Kampfgebiete
kennen zu lernen, für den Fall, dass sie außerhalb der israelischen
Grenzen kämpfen muss. (Yedioth Ahronoth, 9.2.07)
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 (12)
Wechselkurse
1 € - 5.4897 NIS (-0.151%) 1 CHF –
3.3807 NIS (-0.074%) 1 £ - 8.2527 NIS (+0.159%) 1 $ - 4.2380
NIS (+0.284%) (Bank of Israel, 12.2.07)
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