Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 06. Februar 2007
  
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(1) In Kürze Verhandlungen zwischen Israel und Palästinensern
(2) Diskin warnt vor Clan-Strukturen statt Autonomieregierung in Gaza
(3) Kuwaitischer Zeitungsartikel verurteilt Attentat in Eilat, 31.1.07
(4) Behauptungen und Tatsachen: Israels Wurzeln, Teil 4
(5) Junge Freiwillige beichten über ihre Erfahrungen in München
(6) Militärdienst und „Urlaub“ in der Schweiz
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) In Kürze Verhandlungen zwischen Israel und Palästinensern

Die Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern sollen in Kürze wieder aufgenommen werden, nach langen geheimen Gesprächen zwischen den Seiten in den vergangenen Wochen. Dies geschieht zunächst regional und unter amerikanischer Schirmherrschaft und wird auch die Verbesserung der Beziehungen zwischen Israel und arabisch-muslimischen Staaten in der Region umfassen – und vielleicht sogar die Aufnahme von Beziehungen zwischen Israel und Staaten, mit denen es noch keine offiziellen Kontakte gibt.

Yoram Turbovitz und Shalom Turgeman, die beiden Berater des Ministerpräsidenten Ehud Olmert, befinden sich derzeit in Europa, wo sie sich insgeheim mit ihren amerikanischen Amtskollegen treffen. Gleichzeitig werden morgen oder übermorgen die Berater von Mahmud Abbas, Saib Erekat und Yasser Abed-Rabo, nach Washington reisen. Es handelt sich um die letzten Vorbereitungen für den geplanten Nahost-Gipfel zwischen der amerikanischen Außenministerin Condoleezza Rice, Abbas und Olmert in der letzten Februarwoche. Auf dem Gipfel sollen Verhandlungen zwischen den Seiten aufgenommen werden, die als Rahmen für Treffen und gegenseitige Prüfungen bezeichnet werden.

Im Grunde handelt es sich um theoretische Verhandlungen, mit dem Versuch über alle aktuellen Themen zu sprechen, ohne die Stufe der Umsetzung vor Ort. Die beiden Seiten sind sich darüber bewusst, dass es in der derzeitigen Situation keine Möglichkeit gibt, irgendetwas vor Ort oder die erste Stufe der road map umzusetzen. Deshalb wird dieser Prozess im Grunde die ersten Stufen überspringen, mit der Bemühung, die Probleme aufzuzeigen und zu versuchen, die Lücken in den wichtigsten Themen zwischen den Seiten zu überbrücken. (Maariv, 6.2.07)



(2) Diskin warnt vor Clan-Strukturen statt Autonomieregierung in Gaza

Yuval Diskin, Direktor der Allgemeinen Israelischen Sicherheitsbehörde (Shabak), nahm gestern von einer breiten Anti-Terror-Operation im Gazastreifen Abstand. Die israelische Armee bereitet sich zwar auf einen möglichen Einsatz vor, doch Diskin ist der Überzeugung, dass Israel im Gazastreifen nicht agieren muss, solange ein Krieg zwischen Fatah und Hamas tobt.

Diskin ist der Meinung, dass das Hauptproblem in den Autonomiegebieten für Israel darin besteht, dass die Regierung der Autonomiebehörde zerbröckelt. Besonders im Gazastreifen sei ein „Zusammenbruch und die Rückkehr zum Niveau von Sippen“ zu spüren. Die Treue zur Sippe sei heute stärker als die Treue zu den Institutionen der Autonomiebehörde. Der Einfluss der Sippen und der Wunsch nach Blutrache im Namen der in den Kämpfen Getöteten könnte das Erreichen der Feuerpause erschweren, obwohl die Leiter der Fatah und der Hamas anscheinend an dieser Feuerpause interessiert sind. Nach seiner Einschätzung stehen Hamas und Fatah kurz vor einer Einigung auf eine Einheitsregierung – hauptsächlich weil Palästinenserpräsident Mahmud Abbas daran interessiert sei. „Abbas zieht die Einheit der Konfrontation vor“, sagte Diskin.

Diskin fügte hinzu, dass dem Shabak Informationen über mehr als zehn Tunnel vom Gazastreifen nach Israel vorliegen. Nach seinen Worten gibt es keine konkreten Warnungen bezüglich einer Entführung aus dem Gazastreifen wie dies vor der Entführung von Gilad Shalit der Fall war. (Haaretz, 6.2.07)



(3) Kuwaitischer Zeitungsartikel verurteilt Attentat in Eilat, 31.1.07

Artikel in der arabischen Zeitung A-Siasa (Kuwait, 31.1.07)

Auszug aus dem Artikel:

Nach dem Terroranschlag, der von palästinensischen Terroristen im Einkaufszentrum der israelischen Stadt Eilat verübt wurde und bei dem Unschuldige getötet wurden, wäre es logisch und gerecht, die Israelis nicht zu verurteilen, wenn ihre Reaktion gegen die Stützpunkte und Tunnel der Terrororganisationen und die Gewalt im Gazastreifen hart und schnell ausfällt. Es ist unwahrscheinlich, dass Israel auf sein legitimes Recht verzichtet, seine Sicherheit und Souveränität zu schützen, sowie seine Verpflichtung auszuüben, das Leben seiner Einwohner und deren Besitz gegen die terroristischen Verbrechen, die die Hamas und der Islamische Jihad verüben, zu schützen.

Es handelt sich um Organisationen, die versuchen, den Gazastreifen in eine Region der „neuen Taliban“ zu verwandeln und in einen Stützpunkt der Religionsführer Teherans und der syrischen Baath. Zusätzlich benutzen sie den Gazastreifen als Vorposten und als Terrorbasis für religiösen und nationalen Radikalismus zur Schaffung von Anarchie im Nahen Osten und um die palästinensischen Bewohner zu bezahlten Mördern zu machen.
Sind dies nicht die Absichten und die Position der Hamas und ihrer Regierung bei ihren Terroraktionen?

Es gibt niemanden in der Welt, der bereit ist, einen Staat zu akzeptieren, der von den Terroristen der Hamas und des Jihad regiert wird. Diese Tatsache ist Mashal und den anderen Herren bewusst, doch sie benutzen die palästinensische Sache als Deckung für das Scheitern ihrer internationalen Bemühungen zu Gunsten von Damaskus und Teheran.

Nachdem nun die Ereignisse im Gazastreifen deutlich gemacht haben, dass die Terrororganisationen der Hauptgrund für das Leiden und die palästinensische Tragödie, sowie das Hindernis für den Frieden zwischen den Israelis und den Palästinensern sind, liegt die Verantwortung bei dem Vorsitzenden Mahmud Abbas und den gemäßigten Palästinensern, das palästinensische Haus zu reinigen und in Ordnung zubringen und wenn nötig, dann auch mit Hilfe internationaler Mittel.

Die internationale Gemeinschaft, der es gelungen ist, die Terroristen der Hisbollah nördlich des Litani zurückzudrängen, ist bestimmt in der Lage, die Terroristen der Hamas und des Jihad in den „Abfalleimer“ der Geschichte zu befördern [so wörtlich].
Wird der terroristische Anschlag in Eilat, der Unschuldige getroffen hat, die Entscheidung beschleunigen und die Palästinenser aus der Unschlüssigkeit und der tödlichen Duplizität herausholen? (A-Siasa, Kuwait, 31.1.07)



(4) Behauptungen und Tatsachen: Israels Wurzeln, Teil 4

Behauptung
"Zionismus ist Rassismus."

Tatsache
1975 erließ die UNO-Vollversammlung eine Resolution, in der der Zionismus als eine Form von Rassismus geächtet wurde. In seiner beherzten Entgegnung auf diese Resolution wies Israels Vertreter bei den Vereinten Nationen, Chaim Herzog, darauf hin, welche Ironie darin lag, dass diese Aussage genau 37 Jahre nach der Reichskristallnacht gemacht wurde.

Der Zionismus ist die nationale Befreiungsbewegung des jüdischen Volkes; er vertritt die Auffassung, dass die Juden wie jedes andere Volk ein Anrecht auf eine Heimat haben.
Die Geschichte hat gezeigt, wie dringend die Juden die Sicherheit einer solchen nationalen Heimat brauchen. Der Zionismus basiert auf der Anerkennung der Tatsache, dass das Judentum durch eine gemeinsame Herkunft und eine gemeinsame Religion, Kultur und Geschichte definiert ist.

Die Verwirklichung des zionistischen Traums wird sichtbar an fast fünf Millionen Juden aus über hundert Ländern, die heute Bürger Israels sind. Darüber hinaus gehören der israelischen Bevölkerung annähernd eine Million muslimische und christliche Araber, Drusen, Bahais, Tscherkessen und Mitglieder anderer ethnischer Gruppen an. Die Anwesenheit Tausender dunkelhäutiger Juden aus Äthiopien, dem Jemen und Indien in Israel ist die beste Widerlegung jeglicher Verleumdung des Zionismus. Im Rahmen mehrerer historischer Luftbrücken unter den Namen "Moses" (1984), "Josua" (1985) und "Salomo" (1991) befreite Israel fast 42000 Mitglieder der äthiopischen jüdischen Gemeinde.
Schon immer haben viele Christen die Ziele und Ideale des Zionismus unterstützt. Israels offener und demokratischer Charakter und der gewissenhafte Schutz der religiösen und politischen Rechte von Christen und Muslimen widersprechen dem oft gehörten Vorwurf der Exklusivität.

Nach der Bekanntgabe der "Operation Moses" schrieb William Safire: "... zum ersten Mal in der Geschichte werden Tausende von Schwarzen nicht in Ketten, sondern in Würde, nicht als Sklaven, sondern als Bürger in ein anderes Land gebracht".
Im Gegensatz dazu definierten die arabischen Staaten Bürgerschaft streng nach Volkszugehörigkeit. In vielen arabischen Ländern, vor allem in Algerien, Saudi-Arabien und Kuwait ist es so gut wie unmöglich, die Staatsbürgerschaft zu erhalten. Mehrere arabische Staaten haben Gesetze, die die Einbürgerung ausländischer Araber erleichtern - jedoch mit der ausdrücklichen Ausnahme von Palästinensern. Jordanien hingegen erließ im Jahr 1954 sein eigenes "Rückkehrgesetz" und gestattete darin die Einbürgerung aller ehemaligen Einwohner Palästinas, mit Ausnahme von Juden.

Die jüdische Selbstbestimmung als Einzige zu verurteilen, ist seinerseits eine Form des Rassismus. "Eine Welt, die den Juden, welche den Verbrennungsöfen Hitlers zu entkommen versuchten, ihre Türen verschloss, hat ganz gewiss nicht die moralische Überlegenheit, sich darüber beschweren zu dürfen, dass Israel Juden bevorzugt", schrieb der Bürgerrechtsanwalt Alan Dershowitz.

Martin Luther King antwortete einmal einem Studenten, der seiner Ablehnung des Zionismus Ausdruck gab: "Wer die Zionisten kritisiert, meint die Juden. Ihre Äußerung ist antisemitisch."
Die UN-Resolution von 1975 war Bestandteil des Anti-Israel-Feldzugs des sowjetisch-arabischen Kalten Kriegs. Fast alle nicht arabischen Befürworter der Resolution haben sich inzwischen entschuldigt und von ihrer damaligen Haltung distanziert. Als die Generalversammlung 1991 dafür stimmte, die Resolution aufzuheben, sprachen sich nur ein paar arabische und muslimische Staaten sowie Kuba, Nordkorea und Vietnam dagegen aus.
Im Jahr 2001 versuchten die arabischen Staaten, die Gleichsetzung des Zionismus mit Rassismus auf die Agenda der UN-Weltkonferenz gegen Rassismus zu setzen, die am 31. August in Durban in Südafrika beginnen sollte. Die Vereinigten Staaten drohten daraufhin damit, die Konferenz zu boykottieren, wenn dieser Punkt tatsächlich auf der Tagesordnung stehen würde.

"... außerdem ist es wichtig, die freiheitsliebenden Völker der Welt nicht darüber im Zweifel zu lassen, dass wir nicht ruhig zusehen werden, wenn die Welt versucht, Zionismus als Rassismus zu definieren. Das wäre ein großes Unrecht, und der Präsident ist stolz darauf, in dieser Sache auf der Seite Israels und der jüdischen Gemeinschaft zu stehen. Wir möchten keinen Zweifel daran lassen, dass keine politische Gruppierung der Welt mit internationaler Billigung rechnen kann, wenn sie das Ziel verfolgt, Zionismus mit Rassismus gleichzusetzen." (White House Press Secretary Ari Fleisher)

Quelle: Behauptungen und Tatsachen. Der arabisch-israelische Konflikt im Überblick, Mitchell G. Bard, Holzgerlingen 2002; http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/German/cover.html



(5) Junge Freiwillige beichten über ihre Erfahrungen in München

Vor einiger Zeit hatten wir über das Eintreffen von zwei jungen Frauen aus Israel in München berichtet. Die Beiden - Noa Oren, eine Jüdin und Ahlam Massalha, eine Muslimin - leisten bis Mai 2007 im Münchner Jugendinformationszentrum einen Freiwilligendienst ab, der im Rahmen des Aktionsprogramms JUGEND der Europäischen Union gefördert wird.

Mittlerweile sind Noa und Ahlam regelrecht bajuwarisiert und haben sogar einen Skikurs in den Alpen hinter sich. Über ihre Erlebnisse und alles, was sie bewegt, schreiben sie auf der Website http://www.shalom-munich.de. Für weitere Informationen und Rückfragen steht Michael Graber, Einrichtungsleiter im Jugendinformationszentrum München (JIZ), E-Mail: m.graber@jiz-muenchen.de zur Verfügung (Internet: http://www.jiz-muenchen.de).



(6) Militärdienst und „Urlaub“ in der Schweiz

Die Alpinisten der israelischen Armee wurden zum Training in die Schweizer Alpen geschickt „um ihren Horizont zu erweitern“. (Das Archiv-Foto zeigt die Alpinisten der IDF auf dem Golan 2004)

Die Einheit der Alpinisten der israelischen Armee, die im verschneiten Hermon-Gebirge stationiert ist, soll den Angriff eines syrischen Kommandos im Notfall abwehren können. Die Soldaten der Einheit trainieren unter schweren Wetterbedingungen, sobald auf dem Hermon der erste Schnee fällt. Das Nordkommando hat nun beschlossen, sich nicht mehr mit den wenigen, schneereichen Tagen in Israel zufrieden zu geben. Um das Training zu vertiefen, wurden die Kämpfer im vergangenen Jahr in die verschneiten Berge der Türkei geschickt.

Dieses Jahr entschied der neue Befehlshaber, Gadi Eisenkut, die Kämpfer an ihre Grenzen zu bringen und entsandt sie zu einem schwereren Training in die Schweizer Alpen. Hier sollen sie ihre Ausdauer unter härteren Bedingungen wie lang anhaltende Kälte erhöhen. Zusätzlich trainieren die Kämpfer das Skifahren in schwer zugänglichen Gebieten, sowie bei Schneestürmen, die auch im israelischen Hermon auftreten können.

„Eine verrückte Truppe“

„Das Ziel ist es, dass die Kämpfer ihre Tauglichkeit beibehalten und soweit wie möglich ausbauen, wobei strenge Sicherheitsbestimmungen eingehalten werden müssen“, so ein Armeevertreter im Nordkommando. „Sie bauen Iglus, führen lange Beobachtungen durch, und im Ernstfall werden sie sich standhaft den Truppen des syrischen Kommandos entgegenstellen, die versuchen könnte, die Posten der israelischen Armee entlang der Grenze anzugreifen.“

Der Vertreter fügte hinzu: „Dieses Training stärkt Selbstbewusstsein. Innerhalb des Nordkommandos befindet sich die Einheit der Alpinisten ohne Zweifel an der Leistungsspitze. Das ist eine verrückte Truppe, die alles tun würde, um die Sicherheit des Staates zu schützen. Das sind keine normalen Typen, sondern Kämpfer, die an harte Wetterbedingungen und Kälte, an Einsätze im Schnee gewöhnt sind und deren Fähigkeiten beim Schießen enorm sind. Nicht jeder kann Kämpfer bei den Alpinisten werden.“

In der kommenden Woche geht das zermürbende Training der Alpinisten in der Schweiz zu Ende und die Kämpfer kehren nach Israel zurück. (Nrg.Maariv, 5.2.07)



(7) Das Wetter in Israel

Stürmischer Regen. Auf dem Golan und in höheren Lagen des Galil fällt Schnee. Ab Mittwoch heiter und etwas wärmer.

Jerusalem: 3-7°C
Tel Aviv: 9-14°C
Haifa: 8-13°C
Be’er Sheva: 6-13°C
Eilat: 8-18°C



(8) Wechselkurse

1 € - 5.4985 NIS (-0.559%)
1 CHF – 3.3998 NIS (-0.524%)
1 £ - 8.3264 NIS (-0.336%)
1 $ - 4.2540 NIS (+0.165%)
(Bank of Israel, 5.2.07)

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