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(1) Mekka-Abkommen aus der Sicht der
Hamas
Kommentare von Hamas-Führern zum Mekka-Abkommen und zu
den Forderungen des Nahost-Quartetts (TEIL 1)
1. Ahmed Youssef, Berater von Ministerpräsident Haniyeh:
a. Reuters-Interview, 10. Februar 2007: Ahmed Youssef:
Das Thema Anerkennung Israels wurde in Mekka überhaupt nicht
angesprochen. Die Grundsätze der neuen Regierung werden nicht einmal
einen Hinweis auf eine Anerkennung [Israels] enthalten, selbst wenn
die Vereinigten Staaten und das Quartett ihren Druck erhöhen werden,
so Youssef.
b. Interview im Al-Jazirah-TV, 10. Februar 2007: Im
Al-Jazirah-Interview sagte Youssef, dass die politischen Grundsätze
der nächsten Regierung nicht die Anerkennung Israels beinhalten
werden. „Dies war allen klar, und es ist auch allen klar, was wir in
dem Mekka-Abkommen vereinbart haben, auch wenn einige versuchen, die
Anerkennung Israels in das Abkommen zu integrieren.“ Youssef
bekräftigt, dass man „so klar wie die Mittagssonne“ sein wollte,
dass es keine Anerkennung Israels geben werde und dass das Abkommen
der Nationalen Einheit die Frage überhaupt nicht im Blick habe.
„Deshalb werden alle Gespräche darüber oder jeder europäische Druck
in dieser Sache [zurückgewiesen], wir sagen, es gibt keine
Anerkennung Israels durch die Hamas als Bewegung, und dies haben wir
in Gesprächen mit den Europäern klar gemacht.“
c. Al-Hayat, 11. Februar 2007: In der arabischen Zeitung
Al-Hayat sagte Youssef, dass die USA bis zum letzten Augenblick
ihren Druck ausüben würden, damit die drei Bedingungen des Quartetts
erfüllt werden: Anerkennung Israels und der unterzeichneten Abkommen
zwischen Israel und der PLO sowie Gewaltverzicht. Youssef enthüllte,
dass die Europäer die Bedingung der Anerkennung Israels ignorieren
würden.
2. Ismail Radwan, Sprecher der Hamas:
AFP-Interview, 9. Februar 2007: „Das Abkommen von Mekka
bedeutet nicht die Anerkennung der israelischen Entität… Die
Position der Hamas ist klar und bekannt. Es geht um die
Nicht-Anerkennung der Legitimität der zionistischen Entität… Hamas
ist eine Sache, die Regierung ist eine andere, aber die Regierung
hat das Abkommen der Nationalen Einheit zur Grundlage, das die
zionistische Entität nicht anerkennt. Die Regierung muss Israel
nicht anerkennen; die PLO hat Israel anerkannt, aber das ist ihr
Problem.“
3. Kahlid Mashal, Vorsitzender des Politbüros der Hamas in
Damaskus:
a. Al-Hayat-Interview , 10. Februar 2007: Mashal: „Die
Frage der Anerkennung tauchte bei der Diskussion nicht auf. Niemand
hat uns dazu aufgefordert. Wir haben uns auf die Grundsätze für
diese Regierung geeinigt, und wir sind Teil der Regierung wie die
anderen Gruppen auch. Wir sind den Vereinbarungen verpflichtet, die
im Abkommen der Nationalen Einheit getroffen wurden, und wir sind
dem Ernennungsschreiben verpflichtet, das wir als Regierung
akzeptiert haben. Diese politischen Grundsätze werden von allen
palästinensischen Fraktionen geteilt, aber jede Fraktion behält sich
ihre eigenen politischen Ideen vor.“
b. Interview mit Tareq Abbas, Journalist, Jeddah, 11.
Februar 2007: Mashal: „Wir haben kein Problem, mit irgendeinem
Land in der Welt einen Dialog zu führen, und sei es die USA, aber
nicht mit der zionistischen Entität.“
c. Interview mit Al-Akhbariya TV, Saudi-Arabien, 12. Februar
2007: Wie beschreiben Sie die Nicht-Anerkennung Israels durch die
Hamas und was würden Sie in einer Situation tun, in der Treffen mit
israelischen Vertretern und Kontakte mit ihnen erforderlich
wären? Mashal: „Jede Bewegung unter den Palästinensern hat ihre
eigene Sichtweise und totale Freiheit, einen politischen Kurs zu
adaptieren, von dem sie überzeugt ist und an den sie glaubt. Darüber
sind wir uns einig geworden, dass jede Fraktion totale Freiheit
genießt. Aber die palästinensische Regierung ist eine Regierung der
Nationalen Einheit, und solange es eine Nationale Einheit ist, an
der alle palästinensischen Fraktionen teilhaben, wird natürlich ihr
politischer Kurs nicht derjenige einer bestimmten Fraktion sein.
Nicht jener der Hamas und nicht jener der Fatah und nicht irgendein
anderes Programm, sondern die Regierung wird auf einem politischen
Programm basieren, das der gemeinsame Nenner aller Fraktionen ist,
und das ist, worüber wir uns einig geworden sind. Das nationale
Abkommen ist ein einmütiges nationales Programm, dem alle
Palästinenser zustimmen. In Bezug auf das Ernennungsschreiben haben
sich Hamas und Fatah auf Formulierungen und Inhalte geeinigt, in
Übereinstimmung mit dem nationalen Abkommen, auf ein Programm für
die nationale Regierung, die wir bilden möchten.“
4. Musa Abu Marzouk, stellvertretender Vorsitzender des
Politbüros der Hamas in Damaskus:
a. Interview mit „Al-Arabiya“, 12. Februar 2007: „Es ist
nicht nötig, dass die Basis für die Gründung eines palästinensischen
Staates auf gegenseitiger Anerkennung beruht, denn es handelt sich
um ein absolutes palästinensisches Recht. Die Basis [für
Beziehungen] zwischen Staaten ist nicht nur eine Sache von
Anerkennung oder Nicht-Anerkennung. Es gibt verschiedene
Handhabungen, und die Frage wird nach der Gründung [des Staates] und
Anerkennung des palästinensischen Rechtes diskutiert werden.“
b. Interview auf der Website der Hamas, 17. Februar
2007: Frage: Welche Zugeständnisse hat die Hamas gemacht, um
einen Erfolg der Gespräche in Mekka sicherzustellen? Antwort:
„Ich betone noch einmal ganz deutlich, dass Hamas die nationale
Einheit stärken will, aber wozu sich die Hamas sich in Mekka bereit
erklärt hat, widerspricht nicht den Abmachungen von Damaskus. Es gab
gründliche Debatten über die Begriffe „Respektieren“ und
„Verpflichtung“ [in Bezug auf Abkommen, die die PLO unterzeichnet
hat], und es war allen klar, dass die Hamas nicht irgendetwas
zustimmen konnte, was nicht mit ihren politischen Positionen
deckungsgleich ist. Frage: Bedeutet das, dass die Hamas
Zugeständnisse machte über die Verteilung der Portfolios, aber nicht
in Bezug auf politische Fragen? Antwort: Was die Politik betrifft
war die Hamas sehr flexibel und machte keine Zugeständnisse was
palästinensische Prinzipien anbelangt. Die Hamas hat die Grenzen
ihrer Flexibilität erreicht und kann politisch nicht noch weiter
gehen. Bei den Gesprächen von Damaskus zwischen Fatah und Hamas,
ging die Hamas, denke ich, so weit wie sie politisch gehen konnte,
sie konnte nicht weiter gehen. Als es um Zugeständnisse ging, gab
keine der Seiten nach. Beide Seiten machten Zugeständnisse um des
palästinensischen Volkes willen, und es war Abu Mazen [Mahmud
Abbas], der im Ernennungsschreiben zustimmte, dass der Begriff
„Respektierung“ verwendet wird, was dazu führte, dass wir zu einer
Einigung gekommen sind.
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 (4)
Antisemitische Broschüre im Europa-Parlament
Das israelische Außenministerium verurteilt die
antisemitische Broschüre eines polnischen Mitglieds des
Europa-Parlaments (Jerusalem, 20.Februar 2007)
(Quelle: Sprecher des Außenministeriums)
Das Außenministerium hat in scharfen Worten die antisemitische
Broschüre mit dem Titel "Krieg der Zivilisationen in Europa"
verurteilt, für die sich der polnische Abgeordnete im
Europaparlament Maciej Giertych verantwortlich zeichnet. Gierzych
ist führendes Mitglied der Liga Polnischer Familien, deren Sprecher
schon früher mit antisemitischen Bemerkungen aufgefallen sind. Es
sollte zudem vermerkt werden, dass der Bruder des Europaabgeordneten
Giertych, der Vorsitzende der Liga, Polens Erziehungsminister Roman
Giertych ist. Die erwähnte Broschüre beinhaltet antisemitische
Stereotypen, denen auf klare und scharfe Art und Weise von allen
zivilisierten Menschen widersprochen werden muss.
Der israelische Botschafter in Polen, David Peleg, hat die
Angelegenheit heute morgen (Mittwoch, 21. Februar) in einer
Besprechung mit dem stellvertretenden polnischen Außenminister zur
Sprache gebracht, der daraufhin die kritische Einstellung der
polnischen Regierung und der Bevölkerung gegenüber der Broschüre zum
Ausdruck brachte. Polens Präsident Lech Kaczynski hat ebenfalls sein
Bedauern wegen der in der Broschüre enthaltenen Bemerkungen
mitgeteilt, und wir erwarten, dass die polnische Regierung eine
ähnliche Verurteilung vornehmen wird.
In diesem Zusammenhang möchte Israel ebenfalls dagegen
protestieren, dass der polnische Vizeregierungschef und Minister für
ländliche Entwicklung Andrzej Lepper, gleichzeitig auch Vorsitzender
der Selbstverteidigungspartei, eine Ehrendoktorwürde der
antisemitischen Ukrainischen Interregionalen Akademie für
Personalmanagement erhalten hat.
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 (5) Water &
Environmental Technology Exhibition in Tel Aviv
WATEC Israel 2007 30 October and 1 November
2007
The 4th International Water & Environmental Technology
Exhibition & Convention will take place between 30 October and 1
November 2007 at the Israel Trade Fairs and Convention Center in
Tel-Aviv.
Come and discover the latest innovations in Israels Water and
Environment Technologies...
The world water market shows a considerable growth potential.
Just a few facts:
A yearly turnover of $400 billion; An annual growth rate of
7-8%; The market is thinly spread among over 30 thousand
companies and not yet controlled by a few large corporations.
The Israeli water market is conceived internationally as local
and highly developed, benefiting from the many years of experience
in managing scarce water resources, while the national industry is
widely regarded as a nexus of world-class expertise in the water
field. The volume of Israeli water-related industrial export exceeds
$800 million a year, mainly in the agricultural irrigation products
sector, which numbers about 100 companies using a range of
technologies.
The country’s specific needs have brought about a number of
prominent developments: The world’s largest desalination plant
in Ashkelon; World leadership in using recycled water (about 75%
of agricultural consumption); One of the world’s most advanced
systems of wastewater treatment and decontamination; Unique
integrative management of varied water sources; Construction,
operation and maintenance of the one-of-the-kind national water
carrier.
Contact: http://www.watec-israel.com/contact.php
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 (6) Der Siegeszug
der "Koffein-Davids"
Israels Espressobar-Ketten boomen - und machen
mittlerweile selbst in den USA dem Goliath "Starbucks"
Konkurrenz.
Handelsblatt Nr. 038 vom 22.02.07 Seite 10.
RALF BALKE | TEL AVIV "Freitagmittags herrscht hier regelrecht
Krieg", sagt Chaim Capone. Der Werbetexter muss es wissen, denn er
ist regelmäßig hier. Gern trinkt er nach dem Einkaufen noch schnell
einen Cappuccino im Shopping-Center neben dem Ichilov-Hospital in
Tel Aviv. "Die Leute", sagt Capone nur halb amüsiert, "prügeln sich
fast um die Sitzplätze."
Im "Aroma", einer Espressobar, kommen sie alle zusammen: neben
einer bunten Mischung aus mehr oder weniger rüstigen Senioren der
nahe gelegenen Altenresidenz sitzen Patienten des riesigen
Krankenhauskomplexes, teilweise im offenen OP-Hemd und mit
Infusionsgestell im Schlepptau. In einer anderen Ecke rekeln sich
Teenager aus der Nachbarschaft und Familien mit Kindern. Sie alle
strömen scharenweise hierher, um sich eine der zahlreichen
Kaffeespezialitäten zu gönnen, ein Sandwich zu essen, zu plaudern
oder um sich durch die telefonbuchdicken Wochenendzeitungen zu
arbeiten. Ab 11.00 Uhr vormittags ist der Laden rappelvoll.
Das "Aroma" ist damit Sinnbild für den Wandel der
Trinkgewohnheiten der Israelis, für den Siegeszug der
"Koffein-Davids". Kaffee ist auch in diesem auf Traditionen
bedachten Land längst nicht mehr nur ein brauner Wachmacher. Kaffee
ist Lifestyle. Und die zugehörigen Ladenketten werden mittlerweile
in alle Welt exportiert. Selbst in den USA, dem Heimatland des
Platzhirschs "Starbucks", haben sich die Israelis bereits etabliert.
Würde heute ein Zeitreisender aus den sechziger Jahren versuchen,
in Israel einen Kaffee zu bestellen, so hätte er angesichts von bis
zu dreißig angebotenen koffeinhaltigen Getränken in einer modernen
Espressobar große Probleme, sich zurechtzufinden. Denn in den guten
alten Pioniertagen gab es nur "Kaffee Botz", zu Deutsch: "Kaffee
Schlamm" oder "Kaffee Turki", die türkische Version. Kaffeepulver
wurde einfach mit heißem Wasser aufgebrüht, Zucker dazu, fertig.
Beim Trinken knirschte es ordentlich zwischen den Zähnen, und im
Glas klebte anschließend eine rasch zu Beton werdende braune Pampe,
deren Entsorgung der Abflussreinigungsbranche vermutlich fette
Margen bescherte. Später tauchte dann "Kaffee Ness" auf, ein
Instantprodukt, das nicht wie der Name suggeriert aus dem Hause
Nestlé stammte, sondern sich mit dem Begriff "Wunderkaffee"
übersetzen lässt - und geschmacklich eher an Batteriesäure
erinnerte.
Heute dagegen gibt es sechs große Espressobarketten wie das
"Aroma" - für ein so kleines Land wie Israel mit seinen sieben
Millionen Einwohnern eine erstaunlich hohe Zahl. Sie traten vor rund
fünfzehn Jahren ihren Siegeszug an und revolutionierten die
Kaffeetrinkgewohnheiten. Dabei ist die ökonomische Logik, die hinter
diesem Konzept steht, recht simpel: Ein Kaffee und ein Sandwich in
einer Espressobar sind in der Regel billiger als eine Mahlzeit mit
Getränken in einem Restaurant.
Bietet man dazu auch noch gute Produkte in einer angenehmen
Atmosphäre, dann kommt das einer Lizenz zum Gelddrucken gleich.
Schließlich sind die Israelis bekennende Kaffee-Junkies. Der
Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei rund 110 Litern im Jahr. US-Amerikaner
schlürfen 60 Liter, die Europäer rund 90 Liter. Und so können trotz
des überschaubaren Kundenstamms gleich mehrere Ketten auf dem
israelischen Markt bestehen und munter expandieren.
Wichtig für den Erfolg sind dabei die richtige Positionierung
sowie die Präsenz an attraktiven Orten. Und natürlich ein
überzeugendes Konzept. Wie das funktioniert, erklärt Sarah Schemer,
eine der Mitgründerinnen der Kette "Arcaffe", die über Jahre hinweg
immer wieder nach Europa geflogen war, um guten Kaffee aufzutreiben.
Schließlich traf sie im italienischen Livorno nahe Pisa auf den
Großhändler "Arcaffe": "Die Idee war, einen Zwitter zu schaffen",
sagt Schemer. "Wir wollten italienischen Qualitätskaffee mit
hochwertigen französischen Backwaren kombinieren." Eine
Geschäftsidee war geboren.
1995 machten sie gemeinsam in Herzelya Pituach, mitten im Herzen
von Israels boomendem High-Tech-Distrikt, ihr erstes "Arcaffe" auf.
Ein zweites kam 1996 auf dem trendigen Rothschild-Boulevard in Tel
Aviv dazu. Danach ging es rasant aufwärts. Etwa alle neun Monate
öffnet ein neues "Arcaffe" seine Pforten. Die knapp dreißig
"Arcaffes" sind komplett im Besitz der Firmengründer, anders als die
meisten Geschäfte der Konkurrenz, die nach dem Franchising-Prinzip
organisiert sind.
Während "Arcaffe" sich als Premium-Brand versteht und überwiegend
Geschäftsleute anspricht, ist "Aroma" mit seinen rund siebzig
Espressobars der Platzhirsch vor Ort, der sich eher als Discounter
versteht. Allen gemeinsam ist aber, dass sie mit Kaffee nur rund
sechzig Prozent ihres Umsatzes erwirtschaften, den Rest machen
Sandwichs und Salate aus. Die Mischung aus gutem Kaffee und
hochwertigen Snacks dürfte auch das Rezept für den erfolgreichen
Markteintritt in anderen Ländern sein. Denn in vielen anderen
Espressobars steht allein der Kaffee im Mittelpunkt, das Essen
dagegen ist von minderer Qualität.
"Arcaffe" wagte 2004 den Sprung ins Ausland, die erste Filiale
wurde in Paris eröffnet. Und weil der Erfolg alle Erwartungen
überstieg, folgte schon 2005 eine zweite Bar, ausgerechnet im
Luxuskaufhaus "Lafayette" - 350 000 Dollar investierten Schemer und
ihre Mitgesellschafter dafür.
Auch der mit weniger als zwanzig Coffee-Shops und knapp 11
Millionen Dollar Umsatz viel kleinere Konkurrent "Café Hillel" ist
ins Ausland gegangen, 2005 nach Amsterdam. Und im Juli 2006 sorgte
"Aroma" für Schlagzeilen, weil man ausgerechnet in New York die
erste Espressobar aufmachte - und damit offensiv "Starbucks"
angreift.
Mitten im "Big Apple" werben die Israelis nun um Kundschaft,
wobei man mit Rücksicht auf politische Stimmungen allerdings eine
kleine Änderung an der Speisekarte vornahm: Aus dem in Israel sehr
populären "Irakischen Sandwich" mit Auberginen und Tehina-Soße wurde
das "Orientalische Sandwich".
Umgekehrt müssen sich die Israelis aber auch Angriffen aus dem
Ausland erwehren. Die 1963 in Kalifornien gegründete Kette "Coffee
Bean and Tea Leaf" ist eher auf eine jüngere Kundschaft
ausgerichtet. Sie betreibt in Israel zehn Filialen. Und "Starbucks"?
Das legte in Israel ausgerechnet eine Bauchlandung hin. Mit viel
Tamtam eröffnete der Gigant aus Seattle 2001 seine erste Filiale in
Tel Aviv. "Wir bringen den Israelis jetzt das Kaffeetrinken bei",
tönte das Management. Doch damit hatte der Profi-Röster schon ein
PR-Desaster produziert, bevor der erste Caffè Latte über den Tresen
ging. Zugleich war die Kritik an den Produkten verheerend. Der
Kaffee des Weltmarktführers sei "in der Evolutionsstufe nur einen
Schritt über dem Wischwasser zur Bodenreinigung", schrieb eine
Zeitung.
Geschmacklich musste "Starbucks" allerdings floppen, denn die
Israelis geben einem stärkeren Kaffee den Vorzug - der italienische
Einfluss hat die Geschmacksknospen im Land geprägt. Außerdem brach
2001 gerade die durch die zweite Intifada bedingte Wirtschaftskrise
über das Land. Statt wie angekündigt über fünfzig Filialen zu
eröffnen, zog sich "Starbucks" um einige Millionen Dollar ärmer nach
nur zwei Jahren aus Israel wieder zurück - eine Schlappe, die laut
der israelischen Wirtschaftszeitung "Globes" Starbucks-Chef Howard
Schultz noch heute wurmt.
Doch in jüngster Zeit verdichten sich die Gerüchte, dass der
"Koffein-Goliath" einen zweiten Anlauf plant, die Davids zu
schlagen. Wenngleich mit einem kleinen Trick - diesmal mit einer
bereits etablierten israelischen Kette als Partner. (Balke, Ralf,
22. Februar 2007)
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