Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 23. Februar 2007
  
Pfeil   An- und Abmelden des Newsletters     
Pfeil   Botschaft des Staates Israel - Berlin     

(1) Mekka-Abkommen aus der Sicht der Hamas
(2) Hunderte Hamas-Mitglieder trainieren im Iran
(3) Hisbollah-Höhle auf israelischem Gebiet entdeckt
(4) Antisemitische Broschüre im Europa-Parlament
(5) Water & Environmental Technology Exhibition in Tel Aviv
(6) Der Siegeszug der "Koffein-Davids"
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Mekka-Abkommen aus der Sicht der Hamas

Kommentare von Hamas-Führern zum Mekka-Abkommen und zu den Forderungen des Nahost-Quartetts (TEIL 1)

1. Ahmed Youssef, Berater von Ministerpräsident Haniyeh:

a. Reuters-Interview, 10. Februar 2007:
Ahmed Youssef: Das Thema Anerkennung Israels wurde in Mekka überhaupt nicht angesprochen. Die Grundsätze der neuen Regierung werden nicht einmal einen Hinweis auf eine Anerkennung [Israels] enthalten, selbst wenn die Vereinigten Staaten und das Quartett ihren Druck erhöhen werden, so Youssef.

b. Interview im Al-Jazirah-TV, 10. Februar 2007:
Im Al-Jazirah-Interview sagte Youssef, dass die politischen Grundsätze der nächsten Regierung nicht die Anerkennung Israels beinhalten werden. „Dies war allen klar, und es ist auch allen klar, was wir in dem Mekka-Abkommen vereinbart haben, auch wenn einige versuchen, die Anerkennung Israels in das Abkommen zu integrieren.“ Youssef bekräftigt, dass man „so klar wie die Mittagssonne“ sein wollte, dass es keine Anerkennung Israels geben werde und dass das Abkommen der Nationalen Einheit die Frage überhaupt nicht im Blick habe. „Deshalb werden alle Gespräche darüber oder jeder europäische Druck in dieser Sache [zurückgewiesen], wir sagen, es gibt keine Anerkennung Israels durch die Hamas als Bewegung, und dies haben wir in Gesprächen mit den Europäern klar gemacht.“

c. Al-Hayat, 11. Februar 2007:
In der arabischen Zeitung Al-Hayat sagte Youssef, dass die USA bis zum letzten Augenblick ihren Druck ausüben würden, damit die drei Bedingungen des Quartetts erfüllt werden: Anerkennung Israels und der unterzeichneten Abkommen zwischen Israel und der PLO sowie Gewaltverzicht. Youssef enthüllte, dass die Europäer die Bedingung der Anerkennung Israels ignorieren würden.

2. Ismail Radwan, Sprecher der Hamas:

AFP-Interview, 9. Februar 2007:
„Das Abkommen von Mekka bedeutet nicht die Anerkennung der israelischen Entität… Die Position der Hamas ist klar und bekannt. Es geht um die Nicht-Anerkennung der Legitimität der zionistischen Entität… Hamas ist eine Sache, die Regierung ist eine andere, aber die Regierung hat das Abkommen der Nationalen Einheit zur Grundlage, das die zionistische Entität nicht anerkennt. Die Regierung muss Israel nicht anerkennen; die PLO hat Israel anerkannt, aber das ist ihr Problem.“

3. Kahlid Mashal, Vorsitzender des Politbüros der Hamas in Damaskus:

a. Al-Hayat-Interview , 10. Februar 2007:
Mashal: „Die Frage der Anerkennung tauchte bei der Diskussion nicht auf. Niemand hat uns dazu aufgefordert. Wir haben uns auf die Grundsätze für diese Regierung geeinigt, und wir sind Teil der Regierung wie die anderen Gruppen auch. Wir sind den Vereinbarungen verpflichtet, die im Abkommen der Nationalen Einheit getroffen wurden, und wir sind dem Ernennungsschreiben verpflichtet, das wir als Regierung akzeptiert haben. Diese politischen Grundsätze werden von allen palästinensischen Fraktionen geteilt, aber jede Fraktion behält sich ihre eigenen politischen Ideen vor.“

b. Interview mit Tareq Abbas, Journalist, Jeddah, 11. Februar 2007:
Mashal: „Wir haben kein Problem, mit irgendeinem Land in der Welt einen Dialog zu führen, und sei es die USA, aber nicht mit der zionistischen Entität.“

c. Interview mit Al-Akhbariya TV, Saudi-Arabien, 12. Februar 2007:
Wie beschreiben Sie die Nicht-Anerkennung Israels durch die Hamas und was würden Sie in einer Situation tun, in der Treffen mit israelischen Vertretern und Kontakte mit ihnen erforderlich wären?
Mashal: „Jede Bewegung unter den Palästinensern hat ihre eigene Sichtweise und totale Freiheit, einen politischen Kurs zu adaptieren, von dem sie überzeugt ist und an den sie glaubt. Darüber sind wir uns einig geworden, dass jede Fraktion totale Freiheit genießt. Aber die palästinensische Regierung ist eine Regierung der Nationalen Einheit, und solange es eine Nationale Einheit ist, an der alle palästinensischen Fraktionen teilhaben, wird natürlich ihr politischer Kurs nicht derjenige einer bestimmten Fraktion sein. Nicht jener der Hamas und nicht jener der Fatah und nicht irgendein anderes Programm, sondern die Regierung wird auf einem politischen Programm basieren, das der gemeinsame Nenner aller Fraktionen ist, und das ist, worüber wir uns einig geworden sind. Das nationale Abkommen ist ein einmütiges nationales Programm, dem alle Palästinenser zustimmen. In Bezug auf das Ernennungsschreiben haben sich Hamas und Fatah auf Formulierungen und Inhalte geeinigt, in Übereinstimmung mit dem nationalen Abkommen, auf ein Programm für die nationale Regierung, die wir bilden möchten.“

4. Musa Abu Marzouk, stellvertretender Vorsitzender des Politbüros der Hamas in Damaskus:

a. Interview mit „Al-Arabiya“, 12. Februar 2007:
„Es ist nicht nötig, dass die Basis für die Gründung eines palästinensischen Staates auf gegenseitiger Anerkennung beruht, denn es handelt sich um ein absolutes palästinensisches Recht. Die Basis [für Beziehungen] zwischen Staaten ist nicht nur eine Sache von Anerkennung oder Nicht-Anerkennung. Es gibt verschiedene Handhabungen, und die Frage wird nach der Gründung [des Staates] und Anerkennung des palästinensischen Rechtes diskutiert werden.“

b. Interview auf der Website der Hamas, 17. Februar 2007:
Frage: Welche Zugeständnisse hat die Hamas gemacht, um einen Erfolg der Gespräche in Mekka sicherzustellen?
Antwort: „Ich betone noch einmal ganz deutlich, dass Hamas die nationale Einheit stärken will, aber wozu sich die Hamas sich in Mekka bereit erklärt hat, widerspricht nicht den Abmachungen von Damaskus. Es gab gründliche Debatten über die Begriffe „Respektieren“ und „Verpflichtung“ [in Bezug auf Abkommen, die die PLO unterzeichnet hat], und es war allen klar, dass die Hamas nicht irgendetwas zustimmen konnte, was nicht mit ihren politischen Positionen deckungsgleich ist.
Frage: Bedeutet das, dass die Hamas Zugeständnisse machte über die Verteilung der Portfolios, aber nicht in Bezug auf politische Fragen?
Antwort: Was die Politik betrifft war die Hamas sehr flexibel und machte keine Zugeständnisse was palästinensische Prinzipien anbelangt. Die Hamas hat die Grenzen ihrer Flexibilität erreicht und kann politisch nicht noch weiter gehen. Bei den Gesprächen von Damaskus zwischen Fatah und Hamas, ging die Hamas, denke ich, so weit wie sie politisch gehen konnte, sie konnte nicht weiter gehen. Als es um Zugeständnisse ging, gab keine der Seiten nach. Beide Seiten machten Zugeständnisse um des palästinensischen Volkes willen, und es war Abu Mazen [Mahmud Abbas], der im Ernennungsschreiben zustimmte, dass der Begriff „Respektierung“ verwendet wird, was dazu führte, dass wir zu einer Einigung gekommen sind.



(2) Hunderte Hamas-Mitglieder trainieren im Iran

Der Rüstungswettlauf im Gazastreifen durchbricht Grenzen: die Hamas trainiert im Iran, die Fatah in Ägypten.

Dieses Jahr werden im Iran mehrere Hundert Militärexperten der Hamas ausgebildet. Sie werden vom Gazastreifen abreisen und in mehreren Schüben in den militärischen Trainingsbasen im Iran eintreffen. Die Trainingseinrichtung nennt sich „al-Quds“. Das Training, das die Hamas-Mitglieder im Iran durchlaufen, ist Teil der Abkommen für militärische Hilfe, die sich auf riesige Summen belaufen und die zwischen der Hamas und den Behörden in Teheran unterzeichnet wurden.

Die Palästinenser reisen über den Grenzübergang Rafiah als Touristen aus dem Gazastreifen nach Ägypten aus und fliegen von dort in den Iran. Israel hat keine Möglichkeit, ihre Ausreise oder Rückkehr in den Gazastreifen zu verhindern.

Gleichzeitig rüsten Hamas und Fatah weiter auf. Das palästinensische Präsidentschaftsbüro beschloss drei bis fünf neue Regimenter aufzustellen, die sich den Sicherheitsapparaten anschließen sollen, die dem Präsidenten untergeordnet sind. Eines der Regimenter wird im Gazastreifen eingerichtet und wird demnächst einen Kurs in Ägypten absolvieren. (Yedioth Ahronoth, 23.2.07)



(3) Hisbollah-Höhle auf israelischem Gebiet entdeckt

Truppen der israelischen Armee haben gestern eine weitere Höhle entdeckt, die die Hisbollah vor dem Krieg im Libanon benutzt hat. Die Höhle, die in den Morgenstunden von Kämpfern des drusischen Regiments entdeckt wurde, wurde von Sprengstoffexperten gesprengt. Es wurden keine Kampfmittel gefunden.

Die Höhle wurde von der Hisbollah in den letzten Jahren vergrößert und diente anscheinend als Versteck für Waffen und logistisches Equipment in der Nähe der israelischen Grenze. Die Höhle befand sich jenseits des Grenzzauns, doch auf dem souveränen Gebiet des Staates Israel, in unmittelbarer Nähe des Moshavs Sarit. Da die internationale Grenze, die am Vorabend des Rückzuges aus dem Libanon festgelegt wurde, nicht genau mit dem Zaunverlauf übereinstimmt, befindet sich der Zaun in den meisten Gebieten mehrere Meter innerhalb des israelischen Gebietes. (Maariv, 22.2.07)



(4) Antisemitische Broschüre im Europa-Parlament

Das israelische Außenministerium verurteilt die antisemitische Broschüre eines polnischen Mitglieds des Europa-Parlaments
(Jerusalem, 20.Februar 2007)

(Quelle: Sprecher des Außenministeriums)

Das Außenministerium hat in scharfen Worten die antisemitische Broschüre mit dem Titel "Krieg der Zivilisationen in Europa" verurteilt, für die sich der polnische Abgeordnete im Europaparlament Maciej Giertych verantwortlich zeichnet. Gierzych ist führendes Mitglied der Liga Polnischer Familien, deren Sprecher schon früher mit antisemitischen Bemerkungen aufgefallen sind. Es sollte zudem vermerkt werden, dass der Bruder des Europaabgeordneten Giertych, der Vorsitzende der Liga, Polens Erziehungsminister Roman Giertych ist. Die erwähnte Broschüre beinhaltet antisemitische Stereotypen, denen auf klare und scharfe Art und Weise von allen zivilisierten Menschen widersprochen werden muss.

Der israelische Botschafter in Polen, David Peleg, hat die Angelegenheit heute morgen (Mittwoch, 21. Februar) in einer Besprechung mit dem stellvertretenden polnischen Außenminister zur Sprache gebracht, der daraufhin die kritische Einstellung der polnischen Regierung und der Bevölkerung gegenüber der Broschüre zum Ausdruck brachte. Polens Präsident Lech Kaczynski hat ebenfalls sein Bedauern wegen der in der Broschüre enthaltenen Bemerkungen mitgeteilt, und wir erwarten, dass die polnische Regierung eine ähnliche Verurteilung vornehmen wird.

In diesem Zusammenhang möchte Israel ebenfalls dagegen protestieren, dass der polnische Vizeregierungschef und Minister für ländliche Entwicklung Andrzej Lepper, gleichzeitig auch Vorsitzender der Selbstverteidigungspartei, eine Ehrendoktorwürde der antisemitischen Ukrainischen Interregionalen Akademie für Personalmanagement erhalten hat.



(5) Water & Environmental Technology Exhibition in Tel Aviv

WATEC Israel 2007
30 October and 1 November 2007

The 4th International Water & Environmental Technology Exhibition & Convention will take place between 30 October and 1 November 2007 at the Israel Trade Fairs and Convention Center in Tel-Aviv.

Come and discover the latest innovations in Israels Water and Environment Technologies...

The world water market shows a considerable growth potential.

Just a few facts:

A yearly turnover of $400 billion;
An annual growth rate of 7-8%;
The market is thinly spread among over 30 thousand companies and not yet controlled by a few large corporations.

The Israeli water market is conceived internationally as local and highly developed, benefiting from the many years of experience in managing scarce water resources, while the national industry is widely regarded as a nexus of world-class expertise in the water field. The volume of Israeli water-related industrial export exceeds $800 million a year, mainly in the agricultural irrigation products sector, which numbers about 100 companies using a range of technologies.

The country’s specific needs have brought about a number of prominent developments:
The world’s largest desalination plant in Ashkelon;
World leadership in using recycled water (about 75% of agricultural consumption);
One of the world’s most advanced systems of wastewater treatment and decontamination;
Unique integrative management of varied water sources;
Construction, operation and maintenance of the one-of-the-kind national water carrier.

Contact: http://www.watec-israel.com/contact.php



(6) Der Siegeszug der "Koffein-Davids"

Israels Espressobar-Ketten boomen - und machen mittlerweile selbst in den USA dem Goliath "Starbucks" Konkurrenz.

Handelsblatt Nr. 038 vom 22.02.07 Seite 10.

RALF BALKE | TEL AVIV "Freitagmittags herrscht hier regelrecht Krieg", sagt Chaim Capone. Der Werbetexter muss es wissen, denn er ist regelmäßig hier. Gern trinkt er nach dem Einkaufen noch schnell einen Cappuccino im Shopping-Center neben dem Ichilov-Hospital in Tel Aviv. "Die Leute", sagt Capone nur halb amüsiert, "prügeln sich fast um die Sitzplätze."

Im "Aroma", einer Espressobar, kommen sie alle zusammen: neben einer bunten Mischung aus mehr oder weniger rüstigen Senioren der nahe gelegenen Altenresidenz sitzen Patienten des riesigen Krankenhauskomplexes, teilweise im offenen OP-Hemd und mit Infusionsgestell im Schlepptau. In einer anderen Ecke rekeln sich Teenager aus der Nachbarschaft und Familien mit Kindern. Sie alle strömen scharenweise hierher, um sich eine der zahlreichen Kaffeespezialitäten zu gönnen, ein Sandwich zu essen, zu plaudern oder um sich durch die telefonbuchdicken Wochenendzeitungen zu arbeiten. Ab 11.00 Uhr vormittags ist der Laden rappelvoll.

Das "Aroma" ist damit Sinnbild für den Wandel der Trinkgewohnheiten der Israelis, für den Siegeszug der "Koffein-Davids". Kaffee ist auch in diesem auf Traditionen bedachten Land längst nicht mehr nur ein brauner Wachmacher. Kaffee ist Lifestyle. Und die zugehörigen Ladenketten werden mittlerweile in alle Welt exportiert. Selbst in den USA, dem Heimatland des Platzhirschs "Starbucks", haben sich die Israelis bereits etabliert.

Würde heute ein Zeitreisender aus den sechziger Jahren versuchen, in Israel einen Kaffee zu bestellen, so hätte er angesichts von bis zu dreißig angebotenen koffeinhaltigen Getränken in einer modernen Espressobar große Probleme, sich zurechtzufinden. Denn in den guten alten Pioniertagen gab es nur "Kaffee Botz", zu Deutsch: "Kaffee Schlamm" oder "Kaffee Turki", die türkische Version. Kaffeepulver wurde einfach mit heißem Wasser aufgebrüht, Zucker dazu, fertig. Beim Trinken knirschte es ordentlich zwischen den Zähnen, und im Glas klebte anschließend eine rasch zu Beton werdende braune Pampe, deren Entsorgung der Abflussreinigungsbranche vermutlich fette Margen bescherte. Später tauchte dann "Kaffee Ness" auf, ein Instantprodukt, das nicht wie der Name suggeriert aus dem Hause Nestlé stammte, sondern sich mit dem Begriff "Wunderkaffee" übersetzen lässt - und geschmacklich eher an Batteriesäure erinnerte.

Heute dagegen gibt es sechs große Espressobarketten wie das "Aroma" - für ein so kleines Land wie Israel mit seinen sieben Millionen Einwohnern eine erstaunlich hohe Zahl. Sie traten vor rund fünfzehn Jahren ihren Siegeszug an und revolutionierten die Kaffeetrinkgewohnheiten. Dabei ist die ökonomische Logik, die hinter diesem Konzept steht, recht simpel: Ein Kaffee und ein Sandwich in einer Espressobar sind in der Regel billiger als eine Mahlzeit mit Getränken in einem Restaurant.

Bietet man dazu auch noch gute Produkte in einer angenehmen Atmosphäre, dann kommt das einer Lizenz zum Gelddrucken gleich. Schließlich sind die Israelis bekennende Kaffee-Junkies. Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei rund 110 Litern im Jahr. US-Amerikaner schlürfen 60 Liter, die Europäer rund 90 Liter. Und so können trotz des überschaubaren Kundenstamms gleich mehrere Ketten auf dem israelischen Markt bestehen und munter expandieren.

Wichtig für den Erfolg sind dabei die richtige Positionierung sowie die Präsenz an attraktiven Orten. Und natürlich ein überzeugendes Konzept. Wie das funktioniert, erklärt Sarah Schemer, eine der Mitgründerinnen der Kette "Arcaffe", die über Jahre hinweg immer wieder nach Europa geflogen war, um guten Kaffee aufzutreiben. Schließlich traf sie im italienischen Livorno nahe Pisa auf den Großhändler "Arcaffe": "Die Idee war, einen Zwitter zu schaffen", sagt Schemer. "Wir wollten italienischen Qualitätskaffee mit hochwertigen französischen Backwaren kombinieren." Eine Geschäftsidee war geboren.

1995 machten sie gemeinsam in Herzelya Pituach, mitten im Herzen von Israels boomendem High-Tech-Distrikt, ihr erstes "Arcaffe" auf. Ein zweites kam 1996 auf dem trendigen Rothschild-Boulevard in Tel Aviv dazu. Danach ging es rasant aufwärts. Etwa alle neun Monate öffnet ein neues "Arcaffe" seine Pforten. Die knapp dreißig "Arcaffes" sind komplett im Besitz der Firmengründer, anders als die meisten Geschäfte der Konkurrenz, die nach dem Franchising-Prinzip organisiert sind.

Während "Arcaffe" sich als Premium-Brand versteht und überwiegend Geschäftsleute anspricht, ist "Aroma" mit seinen rund siebzig Espressobars der Platzhirsch vor Ort, der sich eher als Discounter versteht. Allen gemeinsam ist aber, dass sie mit Kaffee nur rund sechzig Prozent ihres Umsatzes erwirtschaften, den Rest machen Sandwichs und Salate aus. Die Mischung aus gutem Kaffee und hochwertigen Snacks dürfte auch das Rezept für den erfolgreichen Markteintritt in anderen Ländern sein. Denn in vielen anderen Espressobars steht allein der Kaffee im Mittelpunkt, das Essen dagegen ist von minderer Qualität.

"Arcaffe" wagte 2004 den Sprung ins Ausland, die erste Filiale wurde in Paris eröffnet. Und weil der Erfolg alle Erwartungen überstieg, folgte schon 2005 eine zweite Bar, ausgerechnet im Luxuskaufhaus "Lafayette" - 350 000 Dollar investierten Schemer und ihre Mitgesellschafter dafür.

Auch der mit weniger als zwanzig Coffee-Shops und knapp 11 Millionen Dollar Umsatz viel kleinere Konkurrent "Café Hillel" ist ins Ausland gegangen, 2005 nach Amsterdam. Und im Juli 2006 sorgte "Aroma" für Schlagzeilen, weil man ausgerechnet in New York die erste Espressobar aufmachte - und damit offensiv "Starbucks" angreift.

Mitten im "Big Apple" werben die Israelis nun um Kundschaft, wobei man mit Rücksicht auf politische Stimmungen allerdings eine kleine Änderung an der Speisekarte vornahm: Aus dem in Israel sehr populären "Irakischen Sandwich" mit Auberginen und Tehina-Soße wurde das "Orientalische Sandwich".

Umgekehrt müssen sich die Israelis aber auch Angriffen aus dem Ausland erwehren. Die 1963 in Kalifornien gegründete Kette "Coffee Bean and Tea Leaf" ist eher auf eine jüngere Kundschaft ausgerichtet. Sie betreibt in Israel zehn Filialen. Und "Starbucks"? Das legte in Israel ausgerechnet eine Bauchlandung hin. Mit viel Tamtam eröffnete der Gigant aus Seattle 2001 seine erste Filiale in Tel Aviv. "Wir bringen den Israelis jetzt das Kaffeetrinken bei", tönte das Management. Doch damit hatte der Profi-Röster schon ein PR-Desaster produziert, bevor der erste Caffè Latte über den Tresen ging. Zugleich war die Kritik an den Produkten verheerend. Der Kaffee des Weltmarktführers sei "in der Evolutionsstufe nur einen Schritt über dem Wischwasser zur Bodenreinigung", schrieb eine Zeitung.

Geschmacklich musste "Starbucks" allerdings floppen, denn die Israelis geben einem stärkeren Kaffee den Vorzug - der italienische Einfluss hat die Geschmacksknospen im Land geprägt. Außerdem brach 2001 gerade die durch die zweite Intifada bedingte Wirtschaftskrise über das Land. Statt wie angekündigt über fünfzig Filialen zu eröffnen, zog sich "Starbucks" um einige Millionen Dollar ärmer nach nur zwei Jahren aus Israel wieder zurück - eine Schlappe, die laut der israelischen Wirtschaftszeitung "Globes" Starbucks-Chef Howard Schultz noch heute wurmt.

Doch in jüngster Zeit verdichten sich die Gerüchte, dass der "Koffein-Goliath" einen zweiten Anlauf plant, die Davids zu schlagen. Wenngleich mit einem kleinen Trick - diesmal mit einer bereits etablierten israelischen Kette als Partner. (Balke, Ralf, 22. Februar 2007)



(7) Das Wetter in Israel

Heiter bis wolkig. Die Temperaturen steigen, die Luftfeuchtigkeit sinkt.

Jerusalem: 13-22°C
Tel Aviv: 14-24°C
Haifa: 13-23°C
Be’er Sheva: 15-25°C
Eilat: 16-30°C

Samstag: Für die Jahreszeit sehr warm. Am Nachmittag dringt kühle und feuchte Luft in die Region vor. In der Nacht kann es im Norden vereinzelte Schauer geben.
Sonntag: Schauer, etwas kühler.
Montag: Schauer. In der Nacht hört der Regen auf. Kühler.



(8) Wechselkurse


1 € - 5.4937 NIS (+0.354%)
1 CHF – 3.3782 NIS (+0.428%)
1 £ - 8.1948 NIS (+0.507%)
1 $ - 4.1900 NIS (+0.167%)
(Bank of Israel, 23.2.07)



Pfeil   Newsletter-Archiv

Pfeil   Israel von A-Z

Pfeil   Medienspiegel der deutschen Botschaft Tel Aviv
Pfeil   Israel Ministry of Foreign Affairs

Pfeil   Israel Line - MFA Newsletter

Pfeil   Israel Defense Forces IDF

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der
Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen
richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer

Hier geht es zur vergrößerten Ansicht des Newsletters