Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 22. Februar 2007
  
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(1) Syrische Aufrüstung mit Hilfe des Iran
(2) 22 Sprengsätze an der Grenze zum Gazastreifen
(3) Ägypten will Grenze zum Gazastreifen fluten
(4) Geheimdienstbericht: Arabische Kritik am Iran wächst
(5) Nasrallah-Rede in Beirut vom Freitag, 16.2.07
(6) Japan will Flughafen in Jericho bauen
(7) Erinnerung an Tal Kehrmann
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) Syrische Aufrüstung mit Hilfe des Iran

Die syrische Armee rüstet seit einiger Zeit auf beispiellose Weise auf und zwar mit Hilfe iranischer Gelder. Die syrische Aufrüstung erstreckt sich auf alle Bereiche außer auf die Luftwaffe, die seit langem als schwach gilt. Der Schwerpunkt liegt auf Raketen und Langstreckenraketen. Auch die syrische Marine, die viele Jahre vernachlässigt wurde, stattet sich seit kurzem mit chinesisch-iranischen Raketen aus, mit deren Hilfe die Hisbollah im zweiten Libanonkrieg die israelische Korvette („ahi hanit“) treffen konnte.

Neben der Aufrüstung ist in Syrien eine Änderung in der Aufstellung der Truppen zu erkennen. Es scheint, dass das Regime in Damaskus Truppen in die Nähe der Grenze mit Israel verlegt hat.

Zur Aufrüstung gehören auch Raketentests. In den letzten Wochen hat Syrien die neueste Scud-Rakete - Scud-D - getestet. Diese Scud hat eine Reichweite von rund 400 Kilometern und deckt damit den Großteil des israelischen Staatsgebietes ab.

Zusätzlich verfügt Syrien über zwei kleine Raketen, die beide der Hisbollah geliefert wurden: eine 220 mm-Rakete, die einen Sprengkopf mit Streuwirkung hat sowie eine 305 mm-Rakete. Beide Raketen haben eine Reichweite von zig Kilometern.

Die Raketen und Langstreckenraketen sollen die auffallende Schwäche der syrischen Luftwaffe wettmachen.

Aufrüstung der Marine

Neu und überraschend ist jedoch die syrische Aufrüstung der Marine. In den letzten Jahren ist die syrische Marine von der Bildfläche verschwunden. Zunächst wurden die U-Boote außer Verkehr gezogen. Dann scheiterten ihre Raketenschiffe und veralteten. Die syrische Marine gab sich zur Verteidigung der Küste mit Küsten-Meer-Raketen zufrieden, teils Langstreckenraketen aus russischer Produktion, die im Gebiet um die Hafenstadt Tartus stationiert waren.

Es scheint, dass die Auswertung des zweiten Libanonkrieges das Regime in Damaskus angespornt hat, mit Hilfe der Iraner erneut ihren Schwerpunkt auf die Marine zu legen.

Die Rolle Russlands

Russland und Syrien stehen vor der Vereinbarung einer riesigen Transaktion zum Kauf von Antipanzerraketen aus russischer Produktion für die syrische Armee. Nach israelischen Informationen sind die weit gefächerten Bemühungen Israels, die Transaktion zu stoppen, gescheitert.

Nach verschiedenen Einschätzungen handelt es sich um eine Transaktion im Wert von mehreren Hundert Millionen Dollar zum Kauf von Tausenden Antipanzerraketen fortschrittlichen Typs.

Angesichts der Erfahrungen aus dem Libanonkrieg hat Syrien den Druck auf Russland erhöht, Raketen zu verkaufen. (Haaretz, 22.2.07)



(2) 22 Sprengsätze an der Grenze zum Gazastreifen

Am Dienstag haben israelischen Soldaten in der Nähe des Sicherheitszauns zwei Sprengsätze entdeckt. Einer davon wurde in einer kontrollierten Sprengung zerstört. Insgesamt wurden seit der Waffenpause im Gazastreifen 22 Sprengsätze an der Grenze zu Israel entdeckt.

Qassam-Rakete auf Israel

Gestern haben Terroristen eine Qassam-Rakete auf israelisches Gebiet abgefeuert. Die Rakete schlug auf offenem Gelände nördlich des Gazastreifens ein. Es gab keinen Sachschaden. (Hatsofeh, 22.2.07)



(3) Ägypten will Grenze zum Gazastreifen fluten

Ägypten hat Israel und den USA vorgeschlagen, einen Wasserkanal entlang der Philadelphi-Route anzulegen, um den Schmuggel aus dem Sinai in den Gazastreifen zu stoppen. Dabei würde es sich um einen tiefen Kanal handeln, der mit Wasser aus dem Mittelmeer gefüllt würde. Er könnte verhindern, dass Tunnels in dem Bereich gegraben werden.

Der ägyptische Vorschlag wurde im Rahmen der Gespräche zwischen Vertretern der israelischen Armee, US-General Dayton und Vertretern der ägyptischen Armee im Sinai vorgebracht, die sich unter anderem mit dem Kampf gegen den Waffen-Schmuggel beschäftigen.

Die Ägypter machten zwei Vorschläge: erstens, das Gelände auf der ägyptischen Seite auf einer Breite von einem Kilometer freizulegen. Der zweite Vorschlag geht auf eine Idee zurück, die das Südkommando der israelischen Armee bereits am Vorabend der Abkopplung vom Gazastreifen und der nördlichen Westbank vorbrachte: Ein Wasserkanal entlang der Philadelphi-Route. Der Kanal soll verhindern, dass unter der Grenze Tunnels gegraben werden.

Die Ägypter fordern in beiden Fällen eine amerikanische Finanzierung für die Durchführung der Ingenieurarbeiten. In Ägypten glaubt man, dass der intensive Kampf gegen den Schmuggel die israelische Seite dazu bringen wird, die palästinensische Einheitsregierung anzuerkennen.

Sicherheitsvertreter in Israel erklärten, dass die Umsetzung der ägyptischen Idee den Schmuggel stoppen könnte, äußerten jedoch Zweifel in Bezug auf die Ernsthaftigkeit und Aufrichtigkeit, die notwendigen Ingenieursarbeiten durchzuführen – selbst wenn das Geld aus den USA kommen sollte.

Die Chefs der Nachrichtendienste in Ägypten, Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten wurden am Dienstag zu einem nicht-öffentlichen Treffen mit Condoleezza Rice und dem Chef des jordanischen Nachrichtendienstes nach Amman gerufen. Rice forderte das „arabische Quartett“ (Jordanien, Ägypten, Saudi-Arabien, VAE) auf, Vorschläge vorzubringen, wie man die Hamas-Führung unter Druck setzen könnte. Denn wenn die Hamas Israel nicht anerkennt, werde auch die politische und wirtschaftliche Blockade nicht aufgehoben und gäbe es keinen Fortschritt in den Verhandlungen.

Am Dienstag hat sich Mahmud Abbas auf den Weg nach Europa gemacht, um dort das Mekka-Abkommen zu vermarkten und die geschlossene Front des Nahost-Quartetts in allem, was die Anerkennung der Einheitsregierung betrifft, zu zerbröseln oder zumindest eine Aufhebung der Blockade zu erzielen. (Yedioth Ahronoth, 21.2.07)



(4) Geheimdienstbericht: Arabische Kritik am Iran wächst

Nachrichtendienstlicher Bericht: Das anti-iranische Lager im Nahen Osten wird stärker

In den vergangenen Wochen ist das Lager der radikalen Staaten im Nahen Osten unter der Führung des Iran schwächer geworden, zugunsten der gemäßigten Staaten, allen voran Ägypten, Jordanien und Saudi-Arabien. Dies geht aus einem nachrichtendienstlichen Bericht hervor, den das Zentrum für Politische Forschung im Außenministerium verfasst hat.

Der Bericht trägt die Überschrift „Verlangsamung im Aufschwung des radikalen Lagers und Erstarkung des anti-iranischen Lagers“. Die jüngsten Entwicklungen in der Region hätten zu einer Vereinigung der Kräfte der Gemäßigten gegenüber den Extremisten geführt. Der Bericht stützt sich unter anderem auf die Auswirkungen der Hinrichtung des ehemaligen irakischen Diktators Saddam Hussein. Der sunnitisch-schiitische Riss im arabischen Nahen Osten sei durch die Hinrichtung von Saddam Hussein tiefer geworden, da sie von zahlreiche Sunniten in der Region als Akt der Vergeltung durch die Schiiten, die den Iran unterstützen, aufgefasst wurde.

Der schiitischen Hisbollah und ihren Bündnispartnern sei es nicht gelungen, ihr Ziel zu erreichen, nämlich die Situation im Rahmen ihres Feldzuges gegen die Siniora-Regierung zu verschärfen. Syrien dränge auf Eskalation, doch scheint es, so der Bericht, dass die Hisbollah und auch der Iran wesentlich empfindlicher für die damit verbundenen Gefahren sind. Auch in der Palästinensischen Autonomiebehörde sei eine Stärkung der Gemäßigten zu erkennen: „In den letzten Wochen ist eine übermäßige Entschlossenheit, meist militärisch, seitens der Kräfte der nationalen Strömung (Fatah) zu erkennen, mit der Hamas um die Kontrolle der Straße in Gaza zu wetteifern.“

Es wird darauf hingewiesen, dass der Bericht des Abteilungsleiters im Zentrum für Politforschung, Daniel Kutner, bereits am 4. Februar an politische Kreise und Sicherheitsvertreter weitergeleitet wurde, d.h. noch vor dem Abkommen von Mekka. (Maariv, 21.2.07)



(5) Nasrallah-Rede in Beirut vom Freitag, 16.2.07

Der Generalsekretär der Hisbollah, Hassan Nasrallah, hielt am Freitag (16.2.) im Süden Beiruts eine öffentliche Rede anlässlich des Todestages seiner Amtsvorgänger Abbas Mussawi und Sheikh Raghib Harb. Wie jedes Jahr sprach Nasrallah viel über das „Testament des Widerstandes“, das Mussawi hinterlassen hat, wobei er die Grundsätze dieses Testamentes der neuen Realität im Südlibanon anpasste. In diesem Rahmen betonte er folgende Punkte:

1. „Das Testament des Widerstandes“  - Nasrallah eröffnete die Rede mit lobenden Worten für die Taten Mussawis und Harbs und deren Beitrag zum „Widerstand“ und drückte seine erneute Verpflichtung aus, den Weg des „Widerstandes“ umzusetzen und den „Widerstand“ bei der Verteidigung des Libanon anzuwenden. Nasrallah betonte wiederholt das Recht seiner Organisation, Waffen zu besitzen mit dem Ziel, Boden zu befreien, und den Libanon zu verteidigen sowie die Bereitschaft der Hisbollah ihren heiligen Krieg fortzuführen.

2. Aufrüstung – Nasrallah rühmt sich, die Hisbollah verfüge über Waffen „jeder Art und jeder Größe“ und betont, dass die Hisbollah wieder aufrüstet und sogar das Waffenarsenal durch „sehr gefährliche Waffen“ aufstockt. Nasrallah erklärt, dass seine Organisation nicht lüge und der ganzen Welt offen sage, dass die Hisbollah bewaffnet sei.

3. Waffenschmuggel – Nasrallah ist zwar vorsichtig in seiner Sprache und vermeidet Aussagen, dass die Waffenlieferungen aus Syrien kommen, gibt aber zu, dass die Hisbollah Kampfmittel an die „Front“ schmuggelt. Ursprünglich nutzte Nasrallah das Wort „saha“, das auch als „Gebiet“ oder „Forum“ übersetzt werden kann; darunter ist der Südlibanon zu verstehen. Nasrallah wandte sich an die libanesische Regierung und sagte, dass er nicht beabsichtige, irgendjemanden um Erlaubnis für die Waffenlieferungen zu bitten und erklärte, dass die Waffenlieferungen geheim stattfänden, in Lkws, auch um der libanesischen Regierung die Peinlichkeit zu ersparen.

4. Rückforderung eines beschlagnahmten Lkws voller Waffen – Nasrallah machte deutlich, dass sich in dem beschlagnahmten Lastwagen (8.2.07) Katjuschas befunden hätten, die für den „Widerstand“ gegen Israel bestimmt wären und nicht zum internen libanesischen Gebrauch, wie seine Kritiker im Libanon behaupten. Hier zog es Nasrallah vor, sich auf die Kritik an der libanesischen Regierung zu beschränken und nicht auch die libanesischen Sicherheitsapparate und die libanesische Armee anzugreifen. Er betonte, dass er bereit sei, der libanesischen Armee eine größere Menge als jene auf dem Lastwagen zu übergeben, aus freiem Willen, doch er sei nicht bereit, dass man sie ihm mit Gewalt wegnehme.

5. Der „Widerstand“ im Südlibanon – Nasrallah sprach positiv über die Zusammenarbeit zwischen dem „Widerstand“ und der libanesischen Armee und warnte vor dem Versuch, einen Keil zwischen sie zu treiben. In Bezug auf den Schusswechsel zwischen der libanesischen und der israelischen Armee (in der Nacht des 7.2.) erklärte Nasrallah, dass die „Leute des Widerstandes“ so kompetent seien, dass sie der libanesischen Armee für den Fall, dass „sich eine Auseinandersetzung entwickelt“, beistehen könnten. Nasrallah betonte wiederholt, dass die Aufgabe der Hisbollah gegenüber Israel nicht zu Ende sei und dass sie nicht nur an der Grenze von Beirut bleibe, sondern überall im Libanon.

6. Beziehungen zur UNIFIL – ähnlich wie in seinen früheren Reden erklärt Nasrallah, dass die Hisbollah mit der Anwesenheit der UNIFIL im Südlibanon kein Problem habe. Er betonte, dass die Hisbollah ihr Versprechen einhalte, die internationale Schutztruppe nicht zu verletzen. Nasrallah erklärte weiter, dass die Staaten, die die UNIFIL-Truppen stellen, alle seine Anmerkungen über die Arbeit der UNIFIL beantwortet und bearbeitet hätten. Nasrallah erklärte, dass Warnungen vor Anschlägen auf die UNIFIL-Truppen und Informationen über Aufklärungsflüge nur dazu da seien, um zwischen der Hisbollah und UNIFIL Unruhe zu stiften.



(6) Japan will Flughafen in Jericho bauen

Japan beabsichtigt, in Jericho einen neuen Flughafen zu bauen. Über den Flughafen sollen Cargo-Flüge mit landwirtschaftlichen Waren aus der Westbank starten. Japanische Touristen sollen nach Jericho und in das Gebiet des Toten Meeres kommen.

Der Regierungsausschuss zur regionalen wirtschaftlichen Entwicklung unter Leitung von Vize-Ministerpräsident Shimon Peres prüfte mehrere Projekte, die in der Region geplant sind. An erster Stelle stand das „Tal des Friedens“, ein palästinensisch-jordanisch-israelisches Projekt in den Bereichen Tourismus, Landwirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und weitere. Eins der zentralen Projekte ist der „Kanal des Friedens“ vom Roten Meer zum Toten Meer, der das Tote Meer vor der Austrocknung retten soll. Links und rechts des Kanals soll es touristische und landwirtschaftliche Einrichtungen sowie eine Entsalzungsanlage geben.

Zwei weitere Projekte sind: die Errichtung eines Industriegebietes für Palästinenser in Jenin mit deutscher Finanzierung sowie eine türkische Initiative zur Erneuerung des Industriegebietes Erez, besonders im Bereich der Texteilindustrie. (Yedioth Ahronoth, 22.2.07)



(7) Erinnerung an Tal Kehrmann

Tal Kehrmann (im Bild) liebte Kamele. In ihr Tagebuch zeichnete sie ein Kamel, das sie aber nie angemalt hat. Am 5. März 2003 wurde Tal (17) gemeinsam mit ihrer Freundin Liz Katzman bei einem Selbstmordattentat in einem Bus in Haifa getötet.

In Erinnerung an Tal laden ihre Freunde euch ein, Tals Kamel anzumalen. Wenn du auf folgenden Link klickst, findest du das Kamel, das Tal gezeichnet hat. Du kannst es in deinem Computer speichern, ausdrucken und anmalen. Wenn du fertig bist, kannst du es einscannen und an folgende Email-Adresse senden: Tal@Tal-smile.com

Um die einzelnen Bilder zu vergrößern, musst du nur mit der Maus auf das Bild klicken:

http://www.tal-smile.com/DrawTalCamelE.htm



(8) Das Wetter in Israel

Heiter, etwas kühler:

Jerusalem: 13-18°C
Tel Aviv: 11-19°C
Haifa: 11-19°C
Be’er Sheva: 10-21°C
Eilat: 12-27°C

Freitag: Heiter bis wolkig, sehr warm
Samstag: Diesig, deutlich kühler. Gegend Abend im Norden Schauer
Sonntag: Kühler, gelegentlich Schauer



(9) Wechselkurse

1 € - 5.4993 NIS (+0.002%)
1 CHF – 3.3789 NIS (-0.127%)
1 £ - 8.1681 NIS (-0.022%)
1 $ - 4.1880 NIS (+0.096%)
(Bank of Israel, 21.2.07)

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