|
 |
|
|
 |
 |
 |
 |
 |
(1) Rede des Ministerpräsidenten
Ehud Olmert bei der Herzliya Konferenz am 24. Januar
2007
Verehrte Gäste,
ich komme nicht umhin, mich zu den Geschehnissen des
Tages und der Entscheidung des Generalstaatsanwaltes zu äußern, der
eine Anhörung des Präsidenten unter dem Verdacht ernster
Anklagepunkte anordnete. Unter diesen Umständen habe ich keinen
Zweifel, dass der Präsident sein Amt nicht mehr ausüben kann und er
die Präsidentenresidenz verlassen muss. Es ist ein trauriger Tag für
den Staat Israel.
Meine Damen und Herren, genau heute vor einem Jahr und
einem Tag hatte ich die Ehre, vor diesem Podium zu stehen, zur
letzten Sitzung der Herzliya Konferenz, als amtierender
Ministerpräsident, an Stelle von Ariel Sharon, der Tage zuvor
insKoma fiel und noch nicht wieder aufgewacht ist. In jener Rede
habe ich mein inständiges Gebet ausgesprochen, und das aller
Anwesenden und der gesamten Nation, dass Arik Sharon zu uns
zurückkehrt. Seither trage ich diese Hoffnung und dieses Gebet mit
mir.
Heute möchte ich mich auf ein Thema konzentrieren,
welches ich als das Wichtigste einschätze und das auch in den
letzten Tagen auf dieser Konferenz diskutiert wurde. Dieses Thema
ist eines mit den signifikantesten Auswirkungen für den Staat Israel
und die Region im nächsten Jahrzehnt. Ich möchte Ihnen einen Bericht
über die Bedrohung des Staates Israel durch den Iran
darlegen.
Heute ist nicht einer unter uns, der nicht die
innewohnenden Gefahren in dieser Bedrohung spürt, die nicht nur für
Israel besteht, sondern auch für die Zukunft der Region und die
Stabilität der Weltordnung. Jede israelische Regierung des letzten
Jahrzehnts hat sich energisch dafür eingesetzt, unsere Fähigkeit zu
verbessern, die Intentionen Irans zu verfolgen, das internationale
Bewusstsein für die Bedrohung zu schärfen, internationale
Unterstützung zu mobilisieren, um die Hilfe von außen für Irans
Pläne zu unterbinden, und entsprechende Pläne für den Moment
vorzubereiten, sollten sich diese Anstrengungen letztlich als nicht
erfolgreich herausstellen.
Wir haben bemerkenswerte Fähigkeiten in all diesen
Bereichen erreicht; dennoch sollten wir uns nicht selbst täuschen:
das wichtigste zu erreichende Ziel liegt noch vor
uns.
Seit vielen Jahren beobachten wir die Anstrengungen
Irans, Atomwaffen unter dem Deckmantel eines zivilen Atomprogramms
anzuschaffen. Sie arbeiten durch geheime Kanäle und an vielen Orten
über den ganzen Iran verteilt. In den letzten Jahren sind wir Zeuge
der besonders intensiver iranischer Aktivitäten geworden: von
verdeckten und nicht-verdeckten Operationen.
Irans Unterstützung des palästinensischen Terrorismus –
durch finanzielle Unterstützung, Bereitstellung von Waffen und
Know-How, beides direkt und über Syrien – und die iranische Hilfe
für den Terror im Irak, die Einwirkung aus dem Iran auf die
Fähigkeiten der Hisbollah während des Kampfes im Libanon und die
Hilfe, die sie gerade der Hamas angeboten haben, hat vielen die
Ernsthaftigkeit der iranischen Bedrohung verdeutlicht. Diese
Aktivitäten haben eine dem entgegen gesetzte Front geschaffen, die
in unterschiedlicher Intensität auch alle ständigen Mitglieder des
UN Sicherheitsrates mit einschließt, arabische Staaten wie Saudi
Arabien, die Golfstaaten, Ägypten und Jordanien, andere
Schlüsselstaaten des Westens wie Deutschland und Japan. Diese Front
agiert, um Kräfte zu vereinen und um zu verhindern, dass diese
Bedrohungen Realität werden.
Kürzlich kam ich von einer wichtigen Reise aus China,
die am Ende einer Reihe diplomatischer Besuche stand, zurück. Ich
traf alle Führer von Staaten, die als ständige Mitglieder des
Sicherheitsrates fungieren, und solche anderer Schlüsselstaaten. Das
Thema Iran stand an der Spitze auf unserer Agenda und bildete den
Kern meiner Treffen und auch den jener Zusammenkünfte, die
verschiedene Minister und Offizielle regelmäßig abhalten. Immer hat
Einigkeit darüber geherrscht, dass es dem Iran nicht erlaubt werden
kann, Atomwaffen oder das Material, das es ihm erlaubt, welche zu
produzieren, anzuschaffen.
Die Diskussion des Sicherheitsrates über die Situation
Irans und seine Akzeptanz der Resolution 1737 sind wichtige
Schritte, die die Mitglieder des Sicherheitsrates enger zusammen
brachten. Die Resolution konnte durch intensive und komplexe
diplomatische Bemühungen erreicht werden. Viele Parteien haben daran
teil gehabt, einschließlich verschiedener Kommissionen in Israel,
auf politischem und auch fachlichem Level. Wir wissen, dass unsere
Bemühungen erheblich zum Ergebnis beigetragen
haben.
Es ist jedem klar, dass eine diplomatische Lösung des
iranischen Themas die bevorzugte Lösung ist. Auch wir würden dies
begrüßen. Die Richtung, in die sich die Mehrheit der internationalen
Gemeinschaft hinbewegt, ist eine Lösung, die Früchte tragen kann,
solange sie mit Scharfsinn und Bestimmtheit ausgeführt wird und
akribisch an den Mindestanforderungen, bei denen es keinen
Kompromiss geben kann, festgehalten wird.
In der Annahme dass, wenn alle Schritte, die in Zukunft
von der internationalen Gemeinschaft unternommen werden (und solche,
die bereits jetzt unternommen werden) schärfer, signifikanter,
klarer und energischer sind, würde sich die Notwendigkeit für noch
härtere Lösungen in der Zukunft verringern. Jene, die wie wir
glauben, dass eine diplomatische Lösung zu bevorzugen ist, müssen
nun ihre Kräfte sammeln, um Druck auf den Iran auszuüben, und zwar
so lange, bis ein Wechsel erreicht wurde. Ein Auge zuzudrücken und
dabei die Realität zu ignorieren und gefährliche Kompromisse
einzugehen, während vermieden wird, klare Schritte zu unternehmen,
wird jene, die den Iran davon abhalten wollen, eine Atommacht zu
werden, dazu zwingen, in Zukunft noch schwerwiegendere Maßnahmen zu
ergreifen.
Ich möchte klarstellen, dass der Iran sehr verletzlich
und sensibel gegenüber internationalem Druck ist, trotz seiner
trotzigen, arroganten und provokativen Haltung, und er zahlt bereits
den immer höher werdenden Preis für sein Verhalten, der weiter
steigen wird, wenn er seine Politik fortführt. So ernst die
iranische Bedrohung ist, die Bedrohung eines Atomangriffs auf Israel
steht beileibe nicht unmittelbar bevor.
Zum jetzigen Punkt ist noch Zeit, wenn auch nicht
unbegrenzt, den Iran davon abzuhalten, eine Atommacht zu werden, die
ihre Gegner - an erster Stelle Israel - bedroht. Wir sind nicht
apathisch, wir können es uns nicht leisten, apathisch zu sein, und
wir werden auf diese Bedrohung mit aller nötigen Ernsthaftigkeit
reagieren.
Israel führt nicht den Kampf gegen die iranische
Bedrohung an. Diese Bedrohung muss mit Ernst und Verantwortung
behandelt werden, zuallererst und vor allem von den Großmächten und
anderen Schlüsselstaaten. Wir stehen in der vordersten Reihe bei dem
Kampf, dieses Thema an der Spitze der Agenden der Staatsführer und
der internationalen öffentlichen Meinung zu bringen. Es ist unsere
Pflicht, die Gefahren aufzuzeigen und dabei zu helfen, Lösungen zu
finden. Das Jüdische Volk, in das die Narben des Holocaust tief
eingeätzt sind, kann es sich nicht noch einmal erlauben, sich einer
Bedrohung seiner Existenz gegenüber zu sehen. In der Vergangenheit
hat die Welt geschwiegen und die Ergebnisse sind bekannt. Unsere
Rolle ist es, die Welt davon abzuhalten, diesen Fehler zu
wiederholen.
Dies ist eine höchst moralische Frage. Es gibt einen
Moment, in dem jegliche diplomatischen Regeln irrelevant werden.
Wenn ein Führer eines Staates ankündigt, offiziell und öffentlich,
dass es seine Absicht ist, einen anderen Staat von der Landkarte zu
löschen und solche Werkzeuge entwickelt, die es ihm erlauben, diese
Ankündigung wahr zu machen, hat keine Nation das Recht, ihre
Position in dieser Angelegenheit abzuwiegen. Es ist eine
Verpflichtung höchsten Grades, mit aller Kraft gegen diesen Plan
vorzugehen.
Wir haben nichts gegen das iranische Volk, wir sind kein
Feind des iranischen Volkes und wir haben kein Interesse an einem
Konflikt mit dem Iran. In der Vergangenheit hatten wir enge und
freundschaftliche Verbindungen mit diesem Land mit seinen
außergewöhnlichen Traditionen und eindrucksvollen Fähigkeiten, bevor
die radikalen Parteien das Land übernommen haben. Der heutige
Iran, dessen Führung von religiösem Fanatismus und ideologischem
Extremismus motiviert wird, hat sich für eine Konfrontationspolitik
uns gegenüber entschieden und droht, Israel von der Karte der
Nationen zu streichen. Er unterstützt den Terrorismus und untergräbt
die Stabilität in der Region. Das iranische Regime, das die
regionale Vorherrschaft anstrebt, trägt die Verantwortung für die
auch heute von der Hisbollah angezettelten Unruhen, um die
libanesische Regierung zu stürzen.
Drohungen, Feindseligkeiten und Kampf sind nicht unser
Weg. Unser Bestreben war es, und wird es immer sein, in Frieden mit
unseren nahen und fernen Nachbarn zu leben. Wir werden nie eine Hand
zurückweisen, die in Aufrichtigkeit für einen genuinen Frieden, von
jedweder Nation, gereicht wird. Danach sehnen wir
uns.
Gleichzeitig sollte unser Wunsch nach Frieden nicht als
Schwäche ausgelegt werden, sondern als Quelle der Stärke. Jeder, der
uns in unserer Existenz bedroht, sollte wissen, dass wir die
Entschlossenheit und Fähigkeiten haben, uns zu verteidigen, mit
Härte und Umsicht und wenn nötig mit allen uns zur Verfügung
stehenden Mitteln zurückzuschlagen. Wir werden nicht das Leben
unseres Volkes, das Leben unseres Landes riskieren. Wir haben das
Recht auf volle Handlungsfreiheit im Interesse der Verteidigung
unserer grundlegenden Interessen. Wir werden nicht zögern, sie
anzuwenden. (…)
Es gibt keine menschliche Erfahrung, die wir nicht
erlitten haben. Jede Art von Leid, Bedrohung, Hass, Eifersucht,
Neid, Verfolgung, Gewalt und Blutvergießen hat unser Fleisch
versengt. Mit unvergleichlicher Stärke haben wir unsere Leben
aufgebaut und ein wunderbares Land gegründet. Keine Macht der Welt
kann uns zerstören. Wir verweigern uns, in eine Stimmung der
kollektiven, selbst-verursachten Angst hineingezogen zu werden. Wir
erlauben den Leuten nicht, in Depressionen und Unsicherheit zu
fallen. Wir haben eine unermessliche Stärke. Wir haben nichts zu
fürchten und wir werden keine Angst haben.
Alle von uns verstehen die Bedeutung der Verantwortung
und die Wichtigkeit des Zeitpunktes, der mit diesem empfindlichen
Thema verbunden ist. Gemeinsam, mit vereinten Kräften, sich der Welt
anschließend und mit einer verantwortungsbewussten Stimme zu Hause
sprechend – nicht nervös sondern klar und entschlossen – werden wir
den atomaren Bedrohungen widerstehen und
siegen.
|
 |
 |
 |
 | |
 |
 (2) Peres, Livni
und Mahmoud Abbas gemeinsam in der Schweiz
Vize-Ministerpräsident Shimon Peres, Außenministerin Tzipi Livni
und der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmoud
Abbas werden heute an einem gemeinsamen Panel teilnehmen, das sich
mit den Beziehungen zwischen Israel und den Palästinensern
beschäftigt. Das Panel findet im Rahmen des Weltwirtschaftsforums in
Davos (Schweiz) statt.
Am Weltwirtschaftsforum in Davos werden Hunderte Israelis und
Palästinenser teilnehmen. Die gemeinsame Veranstaltung von Peres,
Livni und Abbas wird in Ramallah, Jerusalem und Tel Aviv live
übertragen. Die Übertragung findet auf Initiative der Organisation
„Kol Ehad“ (eine Stimme) statt. Die Organisation setzt sich dafür
ein, dass man den Stimmen der gemäßigten Bevölkerung, auf
israelischer und palästinensischer Seite, Gehör in der
Öffentlichkeit verschafft. Im Laufe der Konferenz werden sich Peres
und Livni auch mit Jordaniens König Abdullah treffen. Peres wird
außerdem gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Internationalen
Atomenergiebehörde (IAEA), Muhammad Al-Baradei an einer
Sonderkonferenz von Friedensnobelpreisträgern teilnehmen.
Zusätzlich sind Treffen zwischen Peres und verschiedenen
Vorständen internationaler Konzerne geplant, in deren Rahmen für
ausländische Investitionen in Israel geworben werden
soll. (Yedioth Ahronoth)
|
 |
 |
 |
 | |
 |
 (3) Unser
Immunsystem funktioniert - Kommentar
Die Affäre des Präsidenten hat –wie die
Präsidentschaftsinstitution- einen symbolischen Faktor. Im Gegensatz
zu anderen Korruptionsskandalen, die über Jerusalem schweben, ist
die Katsav-Affäre kein Anzeichen für einen moralischen Kollaps im
System. Und im Gegensatz zu den Korruptionsaffären in den wirklichen
Machtzentren des Landes reflektiert die Katsav-Affäre kein
Krebsgeschwür innerhalb der Regierung. Sie besteht im Grunde aus
sexuellen Offensiven, die eine gewisse Person in ihrem Amt
ausgeführt haben soll.
Obwohl dies sehr ernste Straftatbestände sind, haben wir es hier
mit einem persönlichen Vergehen zu tun. Die Fähigkeit des
israelischen Rechtssystems, diesen Fall ohne Voreingenommenheit zu
behandeln, zeigt in der Tat die Stärke der israelischen Demokratie
und nicht ihre Schwäche. In vielen Ländern der Welt hätte man sich
bemüht, eine solche Affäre unter den Teppich zu kehren. Israels
Fähigkeit, seinen ersten Staatsbürger ohne Voreingenommenheit zu
behandeln, sollte eine Quelle des Stolzes und nicht der Scham
sein.
Und doch ist die Scham schwer zu ertragen. Es ist nicht leicht,
die Schändung des nationalen Symbols auszuhalten. Es ist schwer, den
Gedanken zu ertragen, dass der Präsident des Staates Israel
angeblich mehrere Frauen körperlich angegriffen hat und dass einige
dieser Frauen auf Grund des Netzes von Drohungen und Versuchungen,
das seine Exzellenz, der Präsident, um sie gewoben hat, in Angst
gelebt haben.
Auch die Verleumdungskampagne, die Mitarbeiter des Präsidenten
gegen die vermeintlichen Opfer geführt haben, ist schwer zu
tolerieren, und ebenso die Tatsache, dass der Präsident bis zum
letzten Moment peinliche Verzögerungen und Rückzugstaktiken
vollführte und die Präsidentenresidenz als Zufluchtsort benutzte. Es
ist schwer zu akzeptieren, dass der Mann, der uns eigentlich
repräsentieren soll, sich selbst, seine Position und den jüdischen
Staat degradiert.
Somit ist Katsavs Schande in der Tat unsere Schande. Wenn man die
Affäre des Präsidenten zur Affäre des Ministerpräsidenten, des
Finanzministers, der Mitarbeiter der Finanzbehörde und des
Justizministers hinzuzählt, entsteht ein ganzes Mosaik an
Korruption. Und dieses Mosaik zeigt einen Tiefpunkt in den
nationalen Werten.
Doch von nun an können sich die Dinge ändern. Vielleicht werden
der Mut und die Entschlossenheit, die Menachem Mazuz’ Entscheidung
bezüglich Katsav charakterisieren, auch seine Entscheidungen
hinsichtlich anderer Affären bestimmen. Wenn dies der Fall ist, wenn
die Polizei, der Generalstaatsanwalt und der Staatsanwalt nicht dem
Druck weichen, dann können wir hier einen Reinigungsvorgang
erwarten, den wir seit den 1970er Jahren nicht mehr gesehen
haben.
Die Katsav-Affäre kam allein auf Grund des Mutes von Klägerin A.,
der Entschlossenheit ihres Anwalts und Knessetmitglied Shelly
Yachimovitchs starke Unterstützung in Fahrt. Der volle Umfang und
der Ernst der Affäre wurden durch den Druck der Medien, die
professionelle Arbeit der Untersuchungsbeamten und Anwälte und durch
die Integrität des Generalstaatsanwaltes aufgezeigt. Wenn
öffentliche Personen und diejenigen, die für die Einhaltung der
Gesetze zuständig sind, ihre Arbeit nicht gewissenhaft getan hätten,
hätte Katsav seine Amtszeit als Staatspräsident gelassen und
majestätisch beendet.
Sein Schicksal könnte auch das Schicksal anderer werden, deren
Affären nun untersucht werden. Es ist einfach, Korruption rein zu
waschen und Zeugen, Untersuchungsbeamte und Kämpfer für die
Gerechtigkeit einzuschüchtern. Doch der wahre Test für die
Gesellschaft besteht darin, welche Seite sie einnimmt: die Seite
derjenigen, die an der Macht sind oder die Seite derjenigen, die
nach der Wahrheit suchen, die Seite derjenigen, die einschüchtern,
oder die Seite derjenigen, die den Reinigungsvorgang vornehmen.
Die Katsav-Affäre hat bewiesen, dass das israelische Immunsystem
immer noch funktioniert und dass wir das Böse aus uns
herausbefördern können. Doch erst wenn die Arbeit vollendet ist und
weitere Korruptionsaffären durch und durch aufgeklärt sind, werden
wir vollends Klarheit über den israelischen Selbstreinigungsprozess
erhalten. (Kommentar von Ari Shavit, Haaretz, 25.01.2007)
|
 |
 |
 |
 | |
 |
 (4) Siniora:
umfassender Frieden für vollständigen Rückzug
Der libanesische Ministerpräsident Fuad Siniora schlägt Israel
vor, die Beiruter Initiative der Arabischen Liga anzunehmen, die
einen israelischen Rückzug aus allen arabisch besetzten Gebieten im
Gegenzug für einen vollständigen Frieden vorschlägt. Libanons
Ministerpräsident sagte gegenüber „Yedioth Ahronoth“, dass im Rahmen
der Initiative „auch die Israelis ihr Recht bekommen werden“.
Siniora ist gestern (Mittwoch 24.01.) nach Paris gekommen, um an
einem Gipfeltreffen von Geberländern teil zu nehmen, die über
Finanzhilfen für den Libanon beraten. Auf die Frage von „Yedioth
Ahronoth“, ob die fehlende politische Stabilität im Libanon und in
Israel die beiden Staaten im kommenden Sommer wieder in einen Krieg
ziehen könnte, antwortete Siniora: „Sie müssen fragen, ob Israel
beabsichtigt, uns anzugreifen.“ Siniora erklärte weiter, dass Israel
die Konsequenzen aus dem letzten Krieg ziehen müsse. Mit Gewalt
werde Israel nichts erreichen, auch nicht mehr Sicherheit. Israel
habe sein gesamtes Waffenarsenal eingesetzt und kein Ergebnis
erzielt.
Er bezeichnete Israel als „den einzigen Feind des Libanon“ und
sprach wiederholt über die schweren Kriegsschäden. „Wir müssen zum
Sicherheitsrat zurückkehren und die Initiative der Arabischen Liga,
die auf dem Beirut-Gipfel (März 2002) verabschiedet wurde, umsetzen.
Dies ist eine sehr wichtige Initiative und auch die Israelis werden
in ihrem Rahmen ihr Recht bekommen“, so Siniora.
Siniora wich der Antwort auf die Frage von „Yedioth Ahronoth“
über das Schicksal der entführten israelischen Soldaten Eldad Regev
und Ehud Goldwasser aus. (Yedioth Ahronoth, 25.01.07)
|
 |
 |
 |
 | |
|
 |
 (6) Behauptungen
und Tatsachen: Menschenrechte; Teil 1
Behauptung "Israel diskriminiert seine
arabischen Bürger."
Tatsache Die
israelische Gesellschaft ist eine der freizügigsten Gesellschaften
der Welt. Von einer Gesamtbevölkerung von fast 7 Millionen sind etwa
1,4 Millionen - das sind 20 Prozent - Nicht-Juden (1.140.600
Muslime, 146.000 Christen und 115.000 Drusen und 275.100
andere). Die Araber in Israel besitzen das Wahlrecht; Israel ist
eines der wenigen Länder im Nahen und Mittleren Osten, in denen auch
arabische Frauen wählen dürfen. (…) Knessetsitze, verschiedene
Regierungsämter, darunter der Posten des Generalkonsuls in Atlanta,
Richterposten des Hohen Gerichts und Ministerämter waren und sind
mit israelischen Arabern besetzt. (…) Das Arabische ist wie das
Hebräische offizielle Landessprache in Israel. Über 300000 arabische
Kinder besuchen israelische Schulen. Zur Zeit der Staatsgründung gab
es in Israel nur eine einzige arabische höhere Schule im Land, heute
gibt es hunderte arabische Schulen.
Der einzige Unterschied, den das Gesetz zwischen den jüdischen
und den arabischen Bürgern Israels macht, besteht darin, dass
letztere nicht in der israelischen Armee dienen müssen. Damit soll
den arabischen Israelis erspart werden, die Waffen gegen ihre Brüder
zu erheben. Dennoch haben zum Beispiel Beduinen bei
paramilitärischen Einheiten gedient, und immer wieder meldeten sich
Araber freiwillig zum Militärdienst. Für die Drusen und Tscherkessen
besteht auf eigenen Wunsch Militärdienstpflicht.
Die Tatsache, dass die israelischen Araber keinen Militärdienst
leisten, hat zu bestimmten wirtschaftlichen und gesellschaftlichen
Unterschieden zwischen den Juden und den israelischen Arabern
geführt. So stehen den Kriegsveteranen zum Beispiel zahlreiche
Vergünstigungen zu. Außerdem gibt die Armee Hilfestellung bei der
Eingliederung ins Berufsleben. Andererseits genießen die
israelischen Araber in den Jahren, in denen die israelischen Juden
Kriegsdienst leisten müssen, Vorteile in der Arbeitswelt. Einige
Gewerbezweige wie zum Beispiel das Bau- und Transportwesen sind
mittlerweile völlig in der Hand arabischer Israelis. Gelegentlich
waren israelische Araber zwar auch in terroristische Aktivitäten
verwickelt, doch in der Regel haben sie sich als loyale Bürger
erwiesen. In den Kriegen von 1967, 1973 und 1982 kam es
beispielsweise zu keinerlei Sabotageakten im Land, ja gelegentlich
übernahmen Araber sogar freiwillig Reservistenfunktionen.
Während der Eskalation der Gewalt in den besetzten Gebieten seit
September 2000 gab es zum ersten Mal groß angelegte
Protestkundgebungen von Seiten der israelischen Araber, bei denen es
auch zu Ausschreitungen kam. Die Vereinigten Staaten besitzen
seit 250 Jahren die Unabhängigkeit, doch es ist ihnen immer noch
nicht gelungen, ihre verschiedenen Völkergemeinschaften zu
integrieren. Noch heute, fast 40 Jahre nach der Bürgerrechtsbewegung
und ihren Erfolgen, ist die Diskriminierung aus rassischen Gründen
nicht vollständig ausgemerzt. Vor diesem Hintergrund dürfte es kaum
überraschen, dass Israel in erst 59 Jahren noch nicht alle seine
gesellschaftlichen Probleme gelöst hat.
Quelle: Behauptungen und Tatsachen. Der arabisch-israelische
Konflikt im Überblick, Mitchell G. Bard, Holzgerlingen 2002; http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/German/cover.html
|
 |
 |
 |
 | |
 |
 (7) Familie,
zerbrechlich, allüberall
An der Universität Konstanz fand erstmalig in Deutschland ein
wissenschaftliches Kolloquium über und mit Zeruya Shalev
statt. Aus: DIE ZEIT, 25.01.2007, Nr. 05, Von Bernadette
Conrad
Zeruya Shalev steht am Fenster und staunt. Hinter Wiesen und
verstreuten Häusergruppen glitzert groß und sonnenfleckig der
Bodensee; hie und da winterkahle Waldstücke, dahinter das Panaroma
der Schweizer Berge, zart schneebestäubt, mit dem Säntis in der
Mitte. Vor über 40 Jahren wurde die Universität Konstanz in die
hügeligen Wiesen gesetzt; fröhlich bunte, vielfach verschachtelte
Betonklötze, mitten in die zauberisch schöne Landschaft zwischen
See, Insel Mainau, Meersburg. Und immer noch führt sie nach Kräften
ihre Reize vor; passend dazu laufen sich heute in verstörender
Simultaneität die Jahreszeiten den Rang ab, Herbstwinde,
Frühlingstemperaturen. Im Senatssaal im 10. Stock des Gebäudes V
steht »Begegnung mit Zeruya Shalev« auf dem Programm, zwei Tage
lang, in englischer Sprache. Ungewöhnlich genug für den akademischen
Rahmen, der seine Symposien üblicherweise den berühmten Toten (oder
den sekundärliterarisch genug Analysierten) vorbehält. Das erste
dieser Art in Deutschland für Shalev, und tatsächlich wird sie am
Schluss der Tagung in wenigen federleichten Worten sagen, anfangs
sei ihr dieser Anlass vorgekommen wie eine Hochzeit, auch wenn sie
nicht wisse, wer die Braut sei und wer der Bräutigam; bald dann aber
wie ein Begräbnis: Alle reden über dich, und du hörst vom Himmel aus
zu. Der ganze Artikel: http://www.zeit.de/2007/05/KA-Mittelstueck
|
 |
 |
 |
 | |
 |
 (8) Das Wetter in
Israel Jerusalem: 10-16°C Tel Aviv: 12-22°C Haifa:
11-21°C Be’er Sheva: 9-21°C Ein Gedi: 13-25°C Eilat:
12-25°C
|
 |
 |
 |
 | |
 |
 (9)
Wechselkurse 1 € - 5.4887 NIS (-0.131%) 1 CHF – 3.3979
NIS (0.124%) 1 £ - 8.3241 NIS (-0.097%) 1 $ - 4.2250 NIS
(-0.024%) (Bank of Israel, 25.01.07)
|
 |
 |
 |
 | |
|
|
|
|