Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 23. Januar 2007
  
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(1) Olmert und Peretz einigen sich auf Wahl von Gabi Ashkenazi zum Generalstabschef
(2) Wer ist Gabi Ashkenazi?
(3) Die UNO wird die Leugnung des Holocaust verurteilen
(4) Ausstellung WATEC 2007 und Ministerpräsidenten-Konferenz
(5) „Schwein gehabt“
(6) Behauptungen und Tatsachen: Flüchtlinge, Teil 8
(7) Studienreise nach Israel mit der DIG Hannover
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) Olmert und Peretz einigen sich auf Wahl von Gabi Ashkenazi zum Generalstabschef

Ministerpräsident Ehud Olmert und Verteidigungsminister Amir Peretz haben sich am Montag (22.01.) geeinigt, General-Major (res.) Gabi Ashkenazi zum 19. Generalstabschef der israelischen Armee (IDF) zu nominieren. Der Ministerpräsident dankte Peretz für „die professionelle und unpolitische Art“ des Ernennungsprozesses und erklärte, dass es „von höchster Wichtigkeit war, die Angelegenheit, um des Landes und um der Armee willen, in dieser Art und Weise zu handhaben“.

Verteidigungsminister Peretz dankte Olmert für die gemeinsamen Beratungen.

Die Hauptfrage, die mit der der Ernennung von Gabi Ashekenazi unbeantwortet blieb ist, ob der amtierende stellvertretende Generalstabschef General-Major Moshe Kaplinsky im aktiven Armeedienst verbleibt. Kaplinsky wurde als ein Kandidat für die Nachfolge von Dan Halutz genannt. Olmert und Peretz drückten in ihrer gemeinsamen Ankündigung und bei individuellen Treffen mit Kaplinsky ihren Wunsch aus, dass dieser im Amt des stellvertretenden Generalstabschefs verbleibt. Peretz rief ebenfalls General-Major Bennz Gantz, Kommandeur der Bodentruppen und der dritte Kandidat um die Nachfolge von Halutz, auf, den Dienst in der Armee nicht zu quittieren.

Kaplinski hat bisher keine verbindliche Entscheidung verlautbaren lassen, jedoch hat es ein Treffen mit Ashkenazi gegeben, bei welchem Kaplinski gebeten wurde, das Amt des stellvertretenden Generalstabschefs weiter zu führen.

Peretz und Halutz nahmen am Montag (22.01.) an einer Konferenz teil, welche die Lehren des Libanon-Kriegs sowie den Arbeitsplan der Armee für 2007 Armee führenden Reserveoffizieren in den Rängen Oberst und Brigade-General präsentierte. Die Teilnehmer der Konferenz berichteten, dass Halutz mit dem Selbstbewusstsein die Themen ansprach, die ihn vor dem Libanon-Krieg charakterisierten. Er erklärte den Teilnehmer bei verschiedenen Gelegenheiten, dass er sich verantwortlich, aber nicht schuldig für die Dinge, die im Krieg passierten, fühle.

Halutz rief ebenfalls seinen Stellvertreter Kaplinski zum Verbleib im aktiven Dienst auf. Halutz erklärte weiterhin, dass er Maßnahmen gegen drei Offiziere im Rang des Obersts einleiten werde, die Informationen an die Presse während des Krieges weiter leiteten.
(Haaretz, 23.01.)



(2) Wer ist Gabi Ashkenazi?

General-Major Gabi Ashkenazi wird nach zwei Jahren als Generalstabschef in den aktiven Dienst der Armee zurückkehren. Ashkenazi verließ die Armee, nachdem er bei der Ernennung zum Generalstabschef Dan Halutz unterlag.

Ashkenazi ist 1954 im Moshav Hagor geboren. Sein Vater ist ein Holocaustüberlebender und seine Mutter ist in Syrien geboren. Er trat 1972 seinen aktiven Armeedienst in der Golani-Brigade an und kämpfte im Yom-Kippur-Krieg in dieser Einheit. 1978 wurde Ashkenazi zum stellvertretenden Kommandeur der Golani-Brigade ernannt und wurde bei der „Litani-Operation“ im Libanon verwundet. Er verließ daraufhin die Armee und kehrte nach zwei Jahren als Bataillonskommandeur in den aktiven Dienst zurück. 1986 wurde er zum Kommandeur der Golanis ernannt und wurde 1992 der Kommandeur der Libanon-Liaison-Einheit. 1994 wurde er in den Generalstab berufen und im Jahr 1996 zum General-Major befördert. 1998 übernahm er die Position des Oberkommandierenden der Nordtruppen und war 2000 für die Umsetzung des Abzugs der israelischen Armee aus dem Libanon verantwortlich. Ashkenazi kritisierte zum damaligen Zeitpunkt den Umstand, dass der Abzug der israelischen Truppen nicht auf Basis eines Abkommens mit Syrien durchgeführt wurde.

Die Untersuchung zur Entführung der drei IDF Soldaten im Gebiet von Har Dov im Jahr 2000 sprach Ashkenazi von einer Mitschuld frei. 2002 wurde er zum stellvertretenden Generalstabschef ernannt. Während der Intifada wurde Gabi Ashkenazi als der am meisten gemäßigte Vertreter des Generalstabs beschrieben und setzte sich als Direktor des Projekts „Sicherheitszaun“ für einen Verlauf der Anlage nahe der „grünen Linie“ ein. In dem Buch „Der siebente Krieg“ von Amos Harel und Avi Issacharoff erklärte Ashkenazi besorgt, dass die Kämpfe in den palästinensischen Gebieten moralische Schäden bei den IDF Soldaten anrichten könnten: „Meine größte Befürchtung ist der Verlust an Menschlichkeit bei der andauernden Kriegsführung.“

Nachdem Dan Halutz zum neuen Generalstabschef der IDF im Jahr 2005 ernannt wurde, verließ Ashkenazi den aktiven Dienst in der Armee. Im Juli 2006 ernannte ihn Verteidigungsminister Peretz zum Generaldirektor des Verteidigungsministeriums.

„Gabi Ashkenazi wird die grundlegenden Werte wieder in die IDF zurückbringen. Er ist ein guter Soldat, der sich den ganzen Weg hochgearbeitet hat,“ erklärte gestern der ehemalige Kommandeur von Ashkenazi, General-Major (res.) Uri Saguy.

Ashkenazi besitzt einen BA in Politikwissenschaft und ist Graduierter der Kennedy School of Government. Er ist verheiratet und Vater von zwei Kindern.
(Haaretz, Ynetnews.com 23.01.)



(3) Die UNO wird die Leugnung des Holocaust verurteilen

Die US-amerikanische UNO-Delegation wird der UNO-Vollversammlung diese Woche einen Vorschlag, der gemeinsam mit den Mitgliedern der israelischen sowie weiteren Delegationen erarbeitet wurde, vorlegen. Die Vollversammlung soll über eine Resolution gegen die Leugnung des Holocaust entscheiden.

Danny Karmon, der Stellvertretende Leiter der israelischen UNO-Delegation in New York, erklärte, dass sich Kanada, Russland, Australien und die Europäische Union der Initiative angeschlossen hätten und dass die Absicht bestehe, diese vor dem 27. Januar vorzulegen, dem Tag, am dem die UNO den internationalen Holocaust-Gedenktag begeht.

Karmon fügte hinzu, er hoffe, dass die UNO-Vollversammlung die Resolution einstimmig annehmen werde.
(Yedioth Ahronoth, 23.01.)



(4) Ausstellung WATEC 2007 und Ministerpräsidenten-Konferenz

Im Oktober 2007 wird es in Israel zwei zentrale internationale Veranstaltungen geben:

1. Die Ministerpräsidentenkonferenz für Export und internationale Zusammenarbeit 2007 wird zwischen dem 31.10. und 01.11. unter dem Titel „internationale Zusammenarbeit zur Förderung neuer Entwicklungszentren“ stattfinden. Am ersten Konferenztag wird es Vorträge geben. Der Ministerpräsident und weitere hochrangige Minister werden an diesem Teil der Konferenz teilnehmen. Am Tag darauf sind Rundfahrten geplant, deren Schwerpunkte der Negev und Galiläa sein werden.

2. Die WATEC 2007 (4th International Water & Environmental Technology Exhibition & Convention) und die begleitenden Fachkonferenzen finden zwischen dem 30.10. und 01.11. statt. Themenschwerpunkte werden die Bereiche Wassertechnologie, Umweltschutz und Entwicklungspolitik sein. 
Internetseite der Messe: www.watec-israel.com
(Israelisches Außenministerium)



(5) „Schwein gehabt“

Der israelische Immunforscher Yair Reisner will die Zuckerkrankheit mit tierischem Gewebe heilen

Wenn man der Weltgesundheitsorganisation (WHO) glauben darf, dann sind wir mitten drin in einer Diabetes-Epidemie. Schon heute sind mehr als 180 Millionen Menschen weltweit erkrankt, bis zum Jahr 2030 rechnet die WHO mit mehr als doppelt so vielen Diabetes-Patienten.

Was kann man tun? Der Immunforscher Yair Reisner vom Weizmann-Institut im israelischen Rehovot hat eine Idee, die fantastisch klingt: Er will Zuckerkranken Bauchspeicheldrüsengewebe von Schweinen einpflanzen. Es soll das blutzuckersenkende Hormon Insulin produzieren und so die Krankheit kurieren helfen.

Der vollständigen Artikel von Hartmut Wewetzer, erschienen im Tagesspiegel am 22.01.07, ist unter folgendem Link nachlesbar:
http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/22.01.2007/3033399.asp



(6) Behauptungen und Tatsachen: Flüchtlinge, Teil 8

Behauptung
"Die arabischen Staaten haben die Palästinenser mit offenen Armen aufgenommen und alles getan, um ihnen eine neue Heimat zu geben."

Tatsache
Das einzige arabische Land, das die Palästinenser aufnahm und ihnen die Staatsbürgerschaft verlieh, war Jordanien (und Jordanien ist auch bis heute das einzige arabische Land, das den Palästinensern als Volksgruppe die Staatsbürgerschaft verleiht). König Abdullah betrachtete die palästinensischen Araber und die Jordanier von jeher als ein Volk. 1950 annektierte er die Westbank und untersagte die Verwendung der Bezeichnung Palästina in offiziellen Dokumenten.

Obwohl die demografischen Zahlen über Syrien genügend Spielraum für die Aufnahme von Zuwanderern ließen, wies Damaskus es entschieden von sich, die Ansiedlung von Palästinensern im eigenen Land auch nur in Betracht zu ziehen, es sei denn für diejenigen Flüchtlinge, die eine Repatriierung ausdrücklich ablehnten. Die Syrer weigerten sich denn auch, 85000 Flüchtlingen in den Jahren 1952 bis 1954 eine neue Heimat zu geben, obwohl internationale Fonds die Kosten für das Projekt tragen sollten. Auch der Irak, der ursprünglich eine größere Zahl Flüchtlinge aufnehmen sollte, lehnte ab. Der Libanon hatte nach eigenen Angaben keinen Platz für die Palästinenser. 1950 versuchten die Vereinten Nationen, 150000 Flüchtlinge aus Gaza im Libanon anzusiedeln, was jedoch wiederum von Ägypten vereitelt wurde.

Nach dem Krieg von 1948 kontrollierte Ägypten den Gazastreifen und bestimmte über seine über 200000 Einwohner. Es verwehrte jedoch Palästinensern die Einreise nach Ägypten oder in ein anderes Land. Außerdem wurden die Palästinenser in Gaza von der ägyptischen Besatzungsarmee so schlecht behandelt, dass der saudi-arabische Rundfunk Nassers Schreckensherrschaft in Gaza mit dem Hitlerregime in den besetzten Gebieten Europas im Zweiten Weltkrieg verglich.

1952 stellte die UNRWA einen Fonds in Höhe von 200 Millionen zur Verfügung, mit dem Wohnungen und Arbeitsplätze für Palästinenser geschaffen werden sollten, doch die Gelder wurden nicht in Anspruch genommen.

Die Behandlung der Flüchtlinge in den zehn Jahren nach ihrer Flucht wurde von Ralph Garroway, dem ehemaligen Direktor der UNRWA, im August 1958 mit folgenden Worten zusammengefasst: "Die arabischen Staaten wollen das Flüchtlingsproblem nicht lösen. Sie wollen die Wunde offen halten, als Affront für die Vereinten Nationen und als Waffe gegen Israel. Den arabischen Führern ist es dabei völlig egal, ob die Flüchtlinge leben oder sterben."

Daran hat sich auch in den folgenden Jahren nicht viel geändert. Die arabischen Staaten haben immer wieder Jobs, Wohnungen, Land und andere Vergünstigungen für Araber und Nicht-Araber angeboten - jedoch unter ausdrücklichem Ausschluss der Palästinenser. Saudi-Arabien zum Beispiel stellte keine arbeitslosen palästinensischen Flüchtlinge ein, um der Knappheit an Arbeitskräfte Ende der Siebziger- und Anfang der Achtzigerjahre abzuhelfen. Stattdessen wurden mehrere Tausend Südkoreaner und andere Asiaten ins Land geholt.
Nach dem Golfkrieg wurde die Lage noch schlimmer. Kuwait, das zwar viele Palästinenser beschäftigte, ihnen aber die Staatsbürgerschaft verweigerte, hat seither über 300000 von ihnen ausgewiesen. "Wenn jemand ein Sicherheitsrisiko darstellt, haben wir als souveräner Staat das Recht, ihn auszuweisen", sagte Saud Nasir Al-Sabah, der kuwaitische Botschafter bei den Vereinten Nationen (Jerusalem Report, 27. Juni 1991).

Bis heute haben die palästinensischen Flüchtlinge im Libanon keinerlei Rechte, nur sehr begrenzt Zugang zum öffentlichen Gesundheitsdienst und kaum Ausbildungschancen. Die Mehrheit ist völlig von der UNRWA als einzigem Anbieter von sozialen Diensten und Ausbildungsmöglichkeiten abhängig. Da die Palästinenser als Ausländer gelten, ist ihnen die Ausübung von über 70 Berufen gesetzlich verboten.

Viele Palästinenser führten die Verbesserung ihrer Situation auf die Initiative der Vereinten Nationen zurück, doch über die Behandlung durch ihre arabischen Brüder waren die meisten tief gekränkt. Manche, wie zum Beispiel der Palästinenserführer Musa Alami, konnten es nicht fassen: "Es ist eine Schande, dass arabische Regierungen es arabischen Flüchtlingen verbieten, in ihren Ländern zu arbeiten, dass sie ihnen die Tür vor der Nase zuschlagen und sie auch noch in Lagern internieren." Dennoch richtet sich der Hass der meisten Flüchtlinge nach wie vor gegen "die Zionisten", weil sie lieber ihnen die Schuld an ihrer Misere geben als den besiegten arabischen Armeen.

Quelle: Behauptungen und Tatsachen. Der arabisch-israelische Konflikt im Überblick, Mitchell G. Bard, Holzgerlingen 2002; http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/German/cover.html



(7) Studienreise nach Israel mit der DIG Hannover

Der Vorstand der DIG, Arbeitsgemeinschaft Hannover, möchte im Frühjahr 2007 vom 26. März bis 06. April, in der Zeit der niedersächsischen Osterferien, eine Studienreise anbieten, für die Sie sich bis Donnerstag den 25.01.07 noch anmelden können.
„Auch dieses Mal wollen wir neben der Besichtigung von ausgewählten historischen, kulturellen und biblischen Stätten des Landes, Kontakte knüpfen u. a. zu Institutionen in Israel, die das Ziel der Völkerverständigung verfolgen und die den israelisch-palästinensischen Konflikt mit friedlichen Mitteln beilegen wollen. Weitere Ziele dieser Reise sind die Beziehungen der DIG mit dem kommunalen Partner der Region Hannover in Unter-Galiläa zu vertiefen sowie die bestehenden Kontakte zwischen der DIG Hannover und dem Technion in Haifa zu erweitern.
Letztlich soll unser Besuch die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Israel festigen und durch persönliches Kennenlernen das Verständnis für die Menschen in Israel stärken.“

Ein detailliertes Programm für die Studienreise kann Ihnen bei Interesse zugesandt werden. Die Studienreise beinhaltet 11 Übernachtungen in Hotels der gehobenen Mittelklasse bzw. in Gästehäusern von Kibbuzim, einschl. Halbpension, Transport in Israel mit einem klimatisierten Reisebus, Deutschsprachige Reiseführung und Eintrittsgelder zu all den im Programm erwähnten Stätten.
Wenn Sie Interesse an der Reise haben, wenden Sie sich bitte an die Geschäftsstelle T.: 05 11 2 34 35 72 oder auch per E- Mail: Gabi.Frank.Lehmberg@t-online.de



(8) Das Wetter in Israel
Jerusalem: 8-16°C
Tel Aviv: 9-20°C
Haifa: 8-16°C
Be’er Sheva: 9-19°C
Ein Gedi: 11-22°C
Eilat: 11-22°C

(9) Wechselkurse
1 € - 5.4995 NIS (0.626%)
1 CHF – 3.4028 NIS (0.833%)
1 £ - 8.3909 NIS (0.713%)
1 $ - 4.2210 NIS (0.024%)
(Bank of Israel, 23.01.07)

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