 (3) Die
Parlamentarier von morgen lernen in der Knesset
Eine begrüßenswerte Initiative: Schüler der Klassen 7 bis 9
werden Gesetzesvorschläge zu wichtigen Themen ihres Interesses
formulieren, einen Etat aufstellen und diese den Knessetabgeordneten
vorlegen. Also aufgepasst, das nächste in der Knesset verabschiedete
Gesetz könnte die Initiative eines 14-jährigen Mädchens sein.
Was denken Sie über die „Kinder von heute“? Es zeigt sich, dass
sie gar nicht so oberflächlich sind, wie immer behauptet wird. Sie
tragen eine gesellschaftliche Verantwortung und ergreifen sogar
Initiative. Dies geht aus einer Zusammenarbeit zwischen den Schülern
der Begabten-Schule „Ron Vardi“ und den Mitgliedern der Knesset
hervor.
Das Projekt „junge Gesetzgeber“, wie es von seinen Initiatoren
genannt wird, ist eine besondere Initiative des Presseberaters des
Ministers für Industrie und Handel, Roi Lahmanovitz. Lahmanovitz
versammelte in der Vergangenheit die Schüler für Gesellschafts- und
Kommunikationsstudien im Ron Vardi-Begabtenzentrum von Rishon
Lezion.
Shai Gur, Schülerin der 9. Klasse erzählt, dass die Schüler in
Hinblick auf das Projekt in Politik, Zivilrecht, Führungsverhalten,
Kommunikation und auch Anthropologie unterrichtet werden, „um zu
verstehen, wie sich verschiedene Gruppen in der Bevölkerung
verhalten“.
„Die Idee für das Projekt entstand bei einem Treffen mit dem
Vorsitzenden der Shas-Fraktion Yaakov Margi“, erzählt Lahmanovitz,
„der von der Idee begeistert war, es Jugendlichen zu ermöglichen,
Gesetze auszuarbeiten, die unser Leben hier verbessern.“ Nach seinen
Worten ist es angebracht, „die Jugendlichen Themen voranbringen zu
lassen, die ihnen aus Interesse und wirklicher Notwendigkeit wichtig
sind.“
Er dachte seinerseits, dass dies eine ausgezeichnete Gelegenheit
für seine Schüler ist, etwas über die Gesetzgebung zu lernen. Die
Jugendlichen, die im Ron Vardi-Zentrum lernen, sind begabte Schüler
der Klassen 7 bis 9, die theoretischen Unterricht über die
Gesetzgebung sowie Vorträge über die Ausschüsse der Knesset und über
die Etappen, die ein Gesetz bis zu seiner vollen Genehmigung
durchläuft, erhalten.
Die Kinder werden dazu erzogen, einen Beitrag zu
leisten
Naama Benni, die Leiterin der Schule, war von der Initiative
begeistert: „Unsere Schüler werden dazu erzogen, einen Beitrag zu
leisten und gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Das
Gesetzgebungs-Projekt ist eine ausgezeichnete Gelegenheit, etwas
über die parlamentarischen Prozesse zu lernen und einen Beitrag zu
leisten, neue Gesetze zu initiieren.“
Weitere Schulen sind eingeladen, sich
anzuschließen
Mit der Unterstützung von Yaakov Margi, dem Vorsitzenden der
Shas-Fraktion in der Knesset, werden die zustimmungsfähige
Vorschläge der Jugendlichen als private Gesetzesinitiativen in das
Knesset-Plenum eingebracht. Im Plenum werden anschließend die
Namen der Schüler genannt, die an der Erarbeitung der Gesetze
beteiligt waren. Gesetzesvorschläge, die nicht den politischen
Inhalten der Shas-Partei entsprechen, werden von anderen
Knessetabgeordneten zur Lesung eingebracht.
Erziehung gegen Drogen und für persönliche
Verantwortung
Die Schüler, die unter der Woche in verschiedenen Schulen in
Rishon Lezion lernen, treffen sich einmal in der Woche im Ron
Vardi-Zentrum und widmen einen großen Teil ihres Unterrichtstages
dem Thema Gesetzgebung. „Nach Abschluss der Theorie“, so Shai Gur,
„sind wir vor kurzem in die Phase der Umsetzung übergangen und haben
dabei versucht, Gesetzesvorschläge einzubringen, deren Themen uns am
Herzen liegen.
„Im Bereich des Umweltschutzes dachten wir z.B. daran, das Thema
der Straßenkatzen zu behandeln und dabei die Pflicht der örtlichen
Behörden, die Straßenkatzen in ihren Zuständigkeitsbereichen zu
sterilisieren, gesetzlich zu verankern. In der nächsten Stufe werden
wir die finanziellen Kosten dieser Gesetze prüfen und ob sie
umsetzbar sind.“ (Ynetnews.com, 17.01.07)
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