|
|
|
|
|
|
|
|
|
(1) MP Olmert will trotz
Raketenangriffe an „Politik der Zurückhaltung“
festhalten
Trotz andauernder Raketenangriffe aus dem Gazastreifen
will Ministerpräsident Ehud Olmert an seiner „Politik der
Zurückhaltung“ festhalten, teilte eine politische Quelle in
Jerusalem am Mittwoch mit.
Am Donnerstagmorgen wurden drei Qassam-Raketen auf Israel
abgeschossen. Eine Rakete schlug neben einem Kibbuz in der
westlichen Negev-Wüste ein. Es gab zunächst keine Berichte über
Opfer oder Sachschäden. Die anderen zwei Raketen landeten noch
innerhalb des Gazastreifens. Eine schlug in einem Haus in Beit
Hanoun ein. Dabei wurden nach palästinensischen Informationen fünf
Palästinenser leicht verletzt.
Am Mittwoch wurden sieben Raketen auf Israel abgeschossen. Seit
Ausrufung einer Waffenruhe vor knapp einem Monat sind in Israel 40
Raketen im Grenzgebiet eingeschlagen.
Nichtsdestotrotz könne Israel den Beschuss nicht mehr lange
ignorieren, sagte Olmert bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Im
Tagesverlauf sind mehrere Konsultationen mit ranghohen Vertretern im
Sicherheits- und Verteidigungsbereich geplant, um über die Zukunft
der brüchigen Waffenruhe zwischen Israel und den Palästinensern im
Gazastreifen zu beraten.
Aus einer ranghohen politischen Quelle war zu vernehmen, dass die
Waffenruhe für mehr Ruhe sorge, als es ohne sie gäbe, - auch wenn
die Waffenruhe von den Palästinensern permanent verletzt werde.
Außerdem sei sie in diplomatischer Hinsicht wichtig für Israel.
Außenministerin Livni unterstützte Olmert in dieser Ansicht.
Verteidigungsminister Amir Peretz erklärte infolge der Angriffe
am Mittwoch, Israel habe nicht die Absicht, die Sicherheit seiner
Bürger aufs Spiel zu setzen. Zurückhaltung habe ihre Grenzen. Der
Abschuss von Raketen sei eine eklatante Verletzung der Feuerpause.
Er fügte hinzu, im Westjordanland gebe es keine Waffenruhe. „Es
besteht kein Anlass, es Terroristen zu gestatten, ihre Pläne
auszuführen und Angriffe zu verüben. Wenn die Verletzungen der
Feuerpause im Gazastreifen weitergehen, wird sich die Politik der
Zurückhaltung ändern.“ (Haaretz.com, 21.12.06)
|
|
|
|
| |
|
(2) AM Livni bei
Veranstaltung der israelisch-jordanischen Handelskammer in Tel
Aviv
Außenministerin Tzipi Livni hat am Dienstag (19.12.06) an
einer Veranstaltung der israelisch-jordanischen Handelskammer in Tel
Aviv teilgenommen. Die Veranstaltung, an der der Generaldirektor des
jordanischen Industrieministeriums, der jordanische Botschafter in
Israel, Ali Al-Ayed, und etwa 20 jordanische Handelsvertreter
teilnahmen, wurde in Kooperation mit dem Peres Center for Peace
durchgeführt.
Livni hielt eine Rede über die Beziehungen zwischen Israel und
Jordanien, doch noch bevor sie den Raum betrat, erwartete sie eine
Überraschung: Ein irakischer Geschäftsmann kam auf sie zu, drückte
ihr herzlich die Hand und überschüttete sie mit Segenswünschen.
Der Iraker Ibrahim Lutfi lebt in Los Angeles, ist Inhaber eines
Unternehmens in Jordanien und an Kooperationsprojekten mit
israelischen Geschäftsleuten beteiligt. Lutfi drückte Livni herzlich
die Hand und begann sie mit Wünschen und Vorschlägen für
Friedensprojekte zu überhäufen. „Ich werde alles für den Frieden
unternehmen, und ich bin sogar bereit, mein Leben für sie und für
den Frieden zu opfern“, sagte der Geschäftsmann zur sichtlich
betretenen Außenministerin.
Livni blieb nichts anderes übrig als ihm für die Wünsche zu
danken. Später sagte sie scherzhaft, dass es doch schön wäre, wenn
man sie auch in Israel einmal mit Segenswünschen dieser Art
überhäufen würde.
In ihrer Rede dankte Livni für die Zusammenarbeit der arabischen
Geschäftsleute. Sie sei sich der Tatsache bewusst, dass es nicht
einfach für arabische Geschäftsleute sei, nach Israel zu kommen.
Livni betonte, dass die Beziehungen zwischen Israel und Jordanien
noch besser ausgenutzt werden könnten.
„Ich weiß, dass viele unserer Ideen in Jordanien noch immer
schwer akzeptiert werden und dass Israel manchmal Beziehungen auf
lärmende und vielleicht auch peinliche Art und Weise aufbaut“, so
Livni. „Ich glaube, dass man Beziehungen in Koordination mit dem
Charakter der anderen Seite knüpfen muss, aber ich bin der Meinung,
dass es auch in Jordanien Verständnis gibt für die Bedeutung der
Beziehungen.“
Die Außenministerin betonte, dass es wichtig sei, die
Unterschiede zwischen beiden Seiten zu überwinden. Sie erzählte von
einem Treffen zwischen Abgeordneten der Likud-Fraktion der Knesset
und Politikern aus Jordanien, das sie veranstaltete, und bei dem die
Jordanier bemerkt hätten, dass sich ihr Bild vom Likud wesentlich
verändert hätte.
Die Außenministerin fügte hinzu, dass sie sich wünschen würde,
dass die neue Aufteilung im Nahen Osten zwischen Moderaten und
Radikalen auch in der Öffentlichkeit stärker wahrgenommen würde.
Unter den politischen Führern gebe es bereits ein Bewusstsein für
diese neue Realität, aber sie sei sich nicht sicher, ob dies auch in
der jordanischen Öffentlichkeit angekommen sei. Livni wünscht sich
mehr staatliche Aktivitäten und mehr Treffen auf Regierungsebene, um
dieses Verständnis der Öffentlichkeit zu vermitteln. (Maariv,
20.12.06)
|
|
|
|
| |
|
(3) Verhaftungen
und Antiterror-Einsätze im Westjordanland
Die allgemeine Sicherheitsbehörde in Israel (Shabak) und die
Polizei in Jerusalem haben drei Hamas-Mitglieder festgenommen, die
vorhatten, einen Soldaten oder Zivilisten in der Region um Jerusalem
zu entführen. Mit der Entführung sollte die Freilassung von
Hamas-Terroristen erzwungen werden, die in israelischen Gefängnissen
sitzen. Die Festnahme erfolgte im vergangenen Oktober, wurde aber
erst gestern zur Veröffentlichung freigegeben. Die Terrorzelle wurde
von Faras Quasmeh (30), Hamas-Mitglied aus Hebron, geleitet. Der
Mann wurde erst im Mai aus einem israelischen Gefängnis entlassen.
(Yedioth Ahronoth, 20.12.06)
Bei gemeinsamen Antiterror-Einsätzen der israelischen
Armee (IDF), der Allgemeinen Sicherheitsbehörde (Shabak) und der
israelischen Grenzpolizei sind in den vergangenen Tagen mehrere
Palästinenser, die auf israelischen Fahndungslisten standen, getötet
worden. Alle Einsätze fanden im nördlichen Westjordanland
statt:
Am Donnerstag (21.12.06) wurden in Silat A-Hartiya, nordwestlich
von Jenin, zwei Mitglieder der Terrororganisation „Islamischer
Jihad“ getötet. Salah Hafed Mahmud Suafta und Husam Mahmud Ibrahim
Isah, eröffneten während der Aktion das Feuer auf die
Sicherheitskräfte. Später wurden zwei Gewehre, schusssichere Westen
und große Munitionsvorräte bei den Männern gefunden. Die beiden
erhielten Anweisungen und Gelder vom Islamischen Jihad in Syrien und
sollten Selbstmordattentate in Israel ausüben. Im November wurde ein
Attentat in Israel verhindert, das die beiden Terroristen in die
Wege geleitet hatten. Salah Suafta hatte seinen Bruder Sahmer Suafta
mit einem Sprengstoffgürtel ausgestattet, ein Bekennervideo
aufgenommen und ihm gezeigt, wie er die Bombe zündet. Kurz zuvor
waren Suafta und Isah aus dem Gefängnis in Jericho entlassen worden.
(IDF, 21.12.06)
In Seida, nordöstlich von Tulkarem, ist der Tanzim-Terrorist
Muhammed Ahmad Muhammad Mahmud getötet worden. Die Sicherheitskräfte
kamen zu dem Haus, den Gesuchten zu verhaften. Als er die
Sicherheitskräfte sah, wollte er mit einem Maschinengewehr auf die
Grenzpolizisten schießen. Später wurden zwei Sprengsätze in seinem
Wagen gefunden. Mahmud war hochrangiges Tanzim-Mitglied, Experte im
Bau von Sprengsätzen und an mehreren Überfällen in der Gegend um
Tulkarem beteiligt. (IDF, 20.12.06)
In Nablus ist am Dienstag (19.12.06) der Tanzim-Terrorist Rami
Rashid Anab Abu Kishak getötet worden. Zwei Tanzim-Mitglieder,
Tallal Mustafa Abu Lil und Imad Abu Maslem, wurden verhaftet. Die
drei hatten Aufträge von der Hisbollah erhalten, Selbstmordattentate
auszuführen. Die Männer wurden neben dem „Athad“ Krankenhaus in
Nablus verhaftet, das die Bewaffneten als Versteck nutzten. (IDF,
19.12.06)
|
|
|
|
| |
|
(4) Soldaten nach
Tod von Palästinenserin vom Dienst suspendiert
Israelische Soldaten haben am Dienstag auf zwei
palästinensische Mädchen geschossen, die sich in verdächtiger Weise
dem Sicherheitszaun bei Tulkarm näherten. Eines der Mädchen erlag
seinen Verletzungen, die verantwortlichen Soldaten wurden vom Dienst
suspendiert.
Sensoren im Sicherheitszaun alarmierten eine Armeebasis in der
Nähe von Tulkarm. Daraufhin wurde ein Trupp entsandt, um die Sache
zu prüfen. Die Soldaten erspähten etwa 100 Meter vom Zaun entfernt
zwei Personen, die mit einer Kefijah bedeckt waren. Der Kommandeur
der Truppe schoss in die Luft, ein Soldat eröffnete das Feuer auf
die Personen. Eines der Mädchen, Abed al-Kadr, starb auf dem Weg in
ein Krankenhaus in Israel.
Die israelische Armee bezeichnete den Vorfall als eine sehr
ernste Angelegenheit. Der Beschuldigte gab gegenüber seinem
Vorgesetzten an, er sei sich sicher gewesen, dass die beiden
Personen Selbstmordattentäter wären. Offizier und Soldat wurden vom
Dienst suspendiert und Ermittlungen eingeleitet. Israelische
Soldaten dürfen nicht ohne Anordnung eines Kommandeurs das Feuer
eröffnen, es sei denn, ihr eigenes Leben befindet sich in direkter
Gefahr. (Ynetnews.com, 20.12.06)
|
|
|
|
| |
|
(5) Arabischer
Artikel fordert eine arabische Anerkennung der Shoah
Vor dem Hintergrund der Konferenz der Holocaust-Leugner
im Iran wurden diverse Artikel in arabischen Medien veröffentlicht,
die die Konferenz verurteilen. Einen Artikel von Adel Darwish
veröffentlichte die Zeitung al-Sharq al-awsat am 16.12.06 unter der
Überschrift „Holocaust: Welche Gefahr stellt seine Anerkennung für
die Muslime dar?“
Nachfolgend eine Zusammenfassung des
Artikels:
Der Verfasser bezieht sich auf die Konferenz der
Holocaust-Leugner, die in Teheran als Hass-Festival stattfand und
von Mahmud Ahmadinedschad initiiert wurde. Ziel dieser Konferenz war
die Leugnung der Shoah, in der sechs Millionen Juden ermordet
wurden, deren einzige Schuld darin bestand, der jüdischen Religion
anzugehören, zwei Millionen körperlich beeinträchtigte Personen, und
Millionen anderer, die indirekt geschädigt wurden, weil die Nazis
sie zu „minderwertigen Menschen“ wie z.B. Zigeuner degradiert
haben.
Darwish fragt Ahmadinedschad und den Rest der Muslime auf der
Welt: Welche Gefahr oder Schaden würde ihnen drohen, wenn sie die
historischen Tatsachen der Shoah akzeptierten?
Darwishs Meinung nach ist die Vernichtung der Juden in den
Krematorien von Auschwitz - dokumentiert durch Filme und Bilder der
Alliierten - das schrecklichste Verbrechen an der Menschheit,
unabhängig ob es sich um sechs Millionen oder um sechs Seelen
handelt. Die Reduzierung der Zahl der in den Krematorien
vernichteten Juden, was Neo-Nazis und rassistische Holocaust-Leugner
als Trick benutzen, schmälert nicht die Grausamkeit des
Verbrechens.
Darwish meint, dass sich das abscheuliche Verbrechen der Nazis
von allen anderen Verbrechen in der Geschichte unterscheidet, da es
das Ergebnis eines Plans und organisierten Strategie war, die von
der deutschen Diktatur bis aufs kleinste geplant und ausgeführt
wurde, um die Massenvernichtung von Einzelnen und Völkern unter dem
Leitmotiv „Lösung für das jüdische Volk“, „Reinheit der
arischen Rasse“ oder „Reinheit des Dritten Reichs“ umzusetzen.
Das erste Verbrechen beabsichtigte die Vernichtung der Juden als
Lösung des als von den Nazis bezeichneten „jüdischen Problems“; das
zweite beabsichtigte die Ausrottung körperlich Behinderter und die
dritte die Vernichtung der Zigeuner und von den Nazis als
„Untermenschen“ bezeichnete Volksgruppen.
Diese gezielte Strategie, die bereits vor dem Zweiten Weltkrieg
pedantisch geplant wurde, ist in Dokumenten der Nazis belegt, die
sogar von den Nazi-Verbrechern selber in den Nürnberger
Kriegsverbrecherprozessen anerkannt wurden. Des Weiteren hat sich
herausgestellt, dass die Krematorien ein viel effizienteres Mittel
der Vernichtung waren, sicherer und kostengünstiger als die
Erschießung.
Darwish wendet sich an die Mehrzahl der Gäste Ahmadinedschads und
bezeichnet sie als die “67, die aus 30 verschiedenen Ländern
gekommen sind“ (nicht alle sind Holocaust-Leugner), und fordert sie
auf, nicht nur die Dokumente des Nürnberger
Kriegsverbrecherprozesses zu studieren, sondern auch mit
juristischem Verstand nachzudenken. Darwish fragt, warum der
Holocaust sich durch die organisierte Strategie und anfänglichen
Absichten zu einem einzigartigen Verbrechen seiner Art gewandelt
hat.
Wahrscheinlich hat der konservative Präsident demagogischen
Profit durch seine Satellitenstationen des Hasses schlagen können.
Jedoch hat er nicht nur seinem Land diplomatischen Schaden zugefügt,
sondern auch einen viel schlimmeren Schaden den Muslimen, indem er
eine politische / kulturelle Atmosphäre geschaffen hat, die es
erlaubt, dass Hassgefühle die Kontrolle über ihre menschlichen
Gefühle als Menschen übernehmen, indem sie sie durch falsche
Tatsachen in die Irre führen.
Ahmadinedschad und seine ideologische Gefolgschaft führen sich
und die Medien in die Irre mit der Begründung, dass die Konferenz
der historischen Forschung und der Überprüfung der Offenheit des
Westens gegenüber der Meinungs- und Forschungsfreiheit diene.
Darwish bringt einige Überlegungen an:
Sind diese bösen und abscheulichen Menschen, die zum Kongress
eingeladen wurden, wirklich Geschichtsforscher? Wird David Duke,
ehemaliger Anführer des Ku-Klux-Klans, der Schulen und Kirchen der
Schwarzen zerstört hat, als Geschichtsforscher betrachtet? Hat
das iranische Konsulat vor Ausstellung seines Besuchervisums seine
Vorurteile gegenüber amerikanischen Muslimen und anderen Völkern
überprüft? Es gibt auch sechs britische Rabbiner, die weder
Historiker noch Holocaust-Leugner sind, und einfach gegen die Idee
eines jüdischen Staates vor dem Kommen des Messiahs sind. Mahmud
Ahmadinedschad benutzt sie als Feigenblatt zur Abdeckung seiner
moralischen Nacktheit, weil er Israel von der Landkarte tilgen
will.
Adel Darwish beendet seinen Artikel mit einer Frage an die
Muslime: Worin besteht die Gefahr, die Shoah als historische
Tatsache anzuerkennen?
|
|
|
|
| |
|
(6) Präsident des
Technion in Deutschland mit Ehrendoktorwürde geehrt
Der Präsident des Technion wird in Deutschland mit der
Ehrendoktorwürde geehrt
Prof. Yitzhak Apeloig ist der erste israelische Wissenschaftler,
dem die Ehrendoktorwürde der TU Berlin verliehen wurde. Die
Technische Hochschule Charlottenburg, die Vorläufereinrichtung der
heutigen TUB, bereitete die Gründung des Technion vor mehr als 90
Jahren vor. Prof. Apeloig erhielt die Ehrenpromotion in Anerkennung
"seiner außerordentlichen wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet
der Silizium-Organyle, seiner hervorragende Lehre und seiner
außergewöhnlichen Entwicklung akademischer und persönlicher
Verbindungen zu deutschen Wissenschaftlern."
Prof. Apeloig ist ein Pionier in der Anwendung
quantenmechanischer Methoden in der Rechnerbetonten Chemie. Lange
Zeit schwamm er gegen den Strom, indem er von komplizierten
Berechnungen sprach, die die Fähigkeit hätten, komplexe
Charakteristika von Materialien korrekt vorauszubestimmen. Heute ist
diese Methode in der Chemie akzeptiert und wird z.B. in der
Medikamentenherstellung angewandt.
Am Festakt nahmen neben der Universitätsleitung der TUB auch der
israelische Botschafter Shimon Stein und der Chemie-Nobelpreisträger
Prof. Aaron Ciechanover, sowie viele andere Wissenschaftler und
Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft teil.
"Ich glaube daran, dass der Weg das Beziehungstrauma unserer
beiden Völker zu überwinden über persönliche Beziehungen verläuft.
Die Wissenschaft ist ein hervorragendes Mittel, um dieses Ziel zu
erreichen", konstatierte Prof. Apeloig. Er unterstrich die Tragweite
der Ehrenpromotion der Technischen Universität Berlin, an der ehedem
jüdische Wissenschaftler erstmals über die Errichtung des Technion
in Haifa diskutierten.
Er erläuterte auch seine persönlichen Empfindungen zu Verleihung
der Ehrendoktorwürde: "Meine Frau und ich stammen aus Familien, die
den Holocaust überlebt haben. Ich wurde während des Zweiten
Weltkriegs in der Sowjetunion geboren, wohin meine Eltern von Polen
aus geflohen waren. 1947 erreichten sie - mit der Zwischenstation
Berlin – Israel. Wie man sich sicher vorstellen kann, war dies kein
viel versprechender Beginn für den Aufbau von Beziehungen nach
Deutschland. Nichtsdestotrotz, mit Ausdauer, Geduld und kleinen
Schritten entwickelte ich wissenschaftliche Beziehungen zu deutschen
Kollegen, die ich traf und die mir ein anderes Gesicht von
Deutschland zeigten. Über die Jahre wurden diese Beziehungen
intensiver, viele von diesen wissenschaftlichen Kollegen wurden
Freunde – einige von ihnen Freunde fürs Leben.
Ich glaube mit meinem ganzen Herzen an die Fähigkeit der
Wissenschaft als Brücke zwischen Kulturen und Völkern zu
dienen."
MKr (DTG) 20.12.2006
|
|
|
|
| |
|
(7) Pianistin
Pnina Salzman gestorben
Pnina Salzman, in Israel auch bekannt als die First Lady
des Klavierspiels, verstarb diese Woche nach längerer Krankheit. Die
unvergleichliche Pianistin und Gewinnerin des Israel Preises
inspirierte Generationen junger Musikerinnen und Musiker und war
unzweifelhaft eine Koryphäe in der Welt der Musik.
Pnina Salzman, geboren 1924 in Tel Aviv, begann mit
Klavierspielen kurz nachdem sie laufen konnte. Im Alter von 8 Jahren
nahm sie das erste Mal an einem öffentlichen Konzert teil. Alfred
Cortot entdeckte das junge Talent, brachte sie nach Paris an die
Ecole Normale de Musique und nahm sie unter seine Fittiche. Mit 14
Jahren studierte sie Musik zusammen mit Magda Tagllafero am
Conservatoire National de Musique, wo sie sogleich den 1. Preis für
Klavier gewann. Nach dem Besuch eines ihrer Konzerte engagierte sie
Bronislav Huberman vom Fleck weg mit der Begründung, man treffe „im
Leben nur einmal auf eine solche Begabung.“
Nach der Rückkehr nach Israel trat sie mit dem Israel
Philharmonic Orchestra auf und wurde vom Publikum und der Presse
begeistert aufgenommen. Öfters spielte sie drei Konzerte am selben
Abend als Solistin, später dann auch während der Welttournee
zusammen mit Giulini und Krips. Mehrmals besuchte Pnina Salzman alle
fünf Erdteile und gab Konzerte zusammen mit namhaften Orchestern
geleitet von Paray, Solti, Sargent, Markewitsch, Münch, Mehta,
Leinsdorf, Weller, Colin Davis, Marinner, Andrew Davis, Kempe,
Dorati, Golshmau, Bertini, Atzmon, Shallon und vielen anderen.
Pnina Salzman war auch als Rezitatorin aktiv und spielte
begeistert Kammermusik. Zudem war sie die erste israelische
Musikerin, welche 1963 in die Sowjetunion und 1994 nach China
eingeladen wurde.
Professorin Pnina Salzman war während vielen Jahren die Leiterin
der Klavierabteilung an der Rubin Musik Akademie der Universität Tel
Aviv und wurde immer wieder zur Unterrichtung von Master Classes in
der ganzen Welt eingeladen. Häufig amtierte sie auch als Mitglied in
der Fachjury internationaler Wettbewerbe wie beispielsweise für
Arthur Rubinstein, in Santander, in Dublin, für José Iturbi in
Valencia, in München, Pretoria, Athen, Sydney, Seoul und vielen
anderen Orten.
Für weitere Informationen: Frau Yaira Urian, Tel. 00972 3 641 75
73 oder yaira@israsrv.net.il
|
|
|
|
| |
|
|
(9)
Wechselkurse
1 € - 5.5099 NIS (-0.217%) 1 CHF –
3.4354 NIS (-0.195%) 1 £ - 8.2079 NIS (-0.317%) 1 $ - 4.1810
NIS (+0.072%) (Bank of Israel, 21.12.06)
|
|
|
|
| |
|
|
|
|