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(1) MP Olmert: „Israel wird keinen
überteuerten Preis für Informationen zu entführten Soldaten
zahlen“
Die Entscheidung des Ministerpräsidenten, sich mit einer
öffentlichen Mitteilung an die Hisbollah zu wenden, in der er sagte,
dass Israel nicht beabsichtige, einen überteuerten Preis für
Informationen über das Schicksal von Ehud Goldwasser und Eldad Regev
zu zahlen, ist in dem medizinischen Armeebericht über die Entführung
der beiden Soldaten begründet. Aus dem Bericht geht hervor, dass
Regev und Goldwasser verletzt wurden und ihr Zustand dringende
ärztliche Behandlung erforderlich machte.
Mitarbeiter des Ministerpräsidenten entdeckten gestern, dass zu
einem bestimmten Zeitpunkt der geheimen Verhandlungen mit der
Hisbollah – die von Ofer Dekel, dem Vertreter Olmerts, und mit
deutscher Vermittlung geleitet werden – die libanesische
Organisation einen Vorschlag machte: Israel soll Samir Quntar, den
Terroristen, der 1979 die israelische Familie Haran ermordet hatte,
sowie weitere Terroristen mit „Blut an ihren Händen“ freilassen.
Dafür verspricht die Hisbollah, Angaben über das Schicksal der
Entführten zu machen, jedoch verspricht sie nicht, diese
freizulassen. Israel wies diesen Vorschlag umgehend zurück, der die
Freilassung von Mördern für die Weitergabe allein von Informationen
bedeuten würde.
Auf dem Höhepunkt des Krieges im Libanon erstellte die
israelische Armee einen Bericht über die Entführung. Nach diesem
Bericht – so erklären vertrauenswürdige Vertreter, die ihn gelesen
haben – wurden die beiden Soldaten verletzt und befanden sich in
einem Zustand, der dringend ärztliche Versorgung erforderlich
machte. Die Familien der Entführten wurden über die Ergebnisse des
traurigen Berichts informiert. Shlomoh Goldwasser, der Vater von
Ehud, sagte dem Ministerpräsidenten, dass es sinnlos sei, einen
Gefangenenaustausch mit der Hisbollah durchzuführen, in deren Rahmen
Terroristen für die Leichen ausgetauscht werden, wenn sich ohne
Zweifel herausstellen sollte, dass die Soldaten getötet wurden. „Für
den Erhalt von Leichen darf man nichts bezahlen“, so Goldwasser.
„Wenn die Söhne nicht am Leben sind, dann darf es keine Transaktion
geben.“
Trotz des schweren Berichts setzt Israel seine Gespräche fort und
bleibt optimistisch. „Wir glauben, dass die beiden Soldaten noch am
Leben sind“, so gestern der Ministerpräsident während seines Besuchs
in Kiryat Malachi.
Olmert betonte, dass alles bis ins kleinste Detail mit den
Familien der Entführten abgesprochen sei und er diese regelmäßig
über alle Informationen über das Schicksal ihrer Söhne, die auf
seinen Tisch kommen, auf dem Laufenden halte.
Nach seinen Angaben hat er vor der Entscheidung zu dem
Waffenstillstand, der den Krieg beendete, die Familien darüber
informiert. Olmert erklärte ihnen, dass die Entscheidung des
Sicherheitsrates nicht unbedingt die Rückkehr ihrer Söhne bedeute
und dass die Fortführung der Kämpfe zum Tod zahlreicher Soldaten
führen könnte.
Anfang nächster Woche wird Ministerpräsident Olmert nach
Deutschland reisen und sich mit Bundeskanzlerin Angela Merkel
treffen. Höchstwahrscheinlich wird ihn sein Sonderberater für
Verhandlungen zur Rückkehr der Entführten, Ofer Dekel, bei seinem
Besuch in Berlin begleiten. (Yediot Ahronoth, 6.12.06)
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(2) Botschafter
Shimon Stein im Hamburger Abendblatt, 5.12.06
„Israel erwägt Bündnisse mit muslimischen Ländern“,
Hamburger Abendblatt, 5.12.06 http://www.abendblatt.de/daten/2006/12/05/648250.html?prx=1
Botschafter Shimon Stein sprach gestern vor 80 Gästen bei einem
Dinner-Meeting des American Club of Hamburg e. V. über die Zukunft
Israels und des Nahen Ostens - Israel, quo vadis.
Israel und der gesamte Nahe Osten stehe vor großen
Herausforderungen, die nur zusammen gelöst werden können, so der
Botschafter. Der immer stärker werdende radikale Islam stelle eine
große Bedrohung dar. Um dieses Problem zu lösen, werde man in
Zukunft auch über Koalitionen mit muslimischen Partnern nachdenken
müssen.
Man könne nicht länger von "einer arabischen Welt" sprechen. Die
Länder Ägypten, Syrien, Saudi-Arabien oder Irak wären in
unterschiedlichen Situationen und hätten mit eigenen Problemen zu
kämpfen.
Angesprochen auf den Friedensprozess mit den Palästinensern sagte
Shimon Stein, am Ende werde die Zwei-Staaten-Lösung stehen. "Wir
sind bereit, uns zu engagieren. Voraussetzung aber ist, dass die
Palästinenser auf Terror verzichten und die Verträge einhalten."
Israel werde sich dann auch aus den besetzten Gebieten zurückziehen.
Zum Einsatz der Deutschen Bundesmarine vor der Küste Libanons im
Rahmen des Uno-Mandats sagte Stein, es habe in der Tat am Anfang
Zwischenfälle gegeben, doch die Lage habe sich beruhigt. Israel
stelle sich auf die Anwesenheit der Deutschen Bundesmarine ein.
Die Bundeswehr ist seit Mitte Oktober mit acht Schiffen und bis
zu 2400 Soldaten vor der libanesischen Küste im Einsatz. Ziel ist
es, den Schmuggel von Waffen durch die Hisbollah-Miliz zu
verhindern. Irritationen hatten zu Zwischenfällen mit israelischen
Kampfflugzeugen geführt, die nach deutschen Angaben Schüsse über
einem deutschen Aufklärungsschiff abgegeben hatten.
Der Botschafter würdigte auch die Rolle der Türkei in Europa. Er
verstehe, dass ein möglicher Beitritt der Türkei in die Europäische
Union besonders für die Deutschen ein kontrovers diskutiertes Thema
sei. Allerdings müsse man auch bedenken, dass die Türkei eine
strategische Bedeutung habe und sie deshalb künftig in der
Nahost-Region eine wichtige Rolle spielen werde.
Zum Abschied sagte Shimon Stein, er sei sehr gern in Hamburg.
"Hamburg ist eine sehr angenehme Stadt." Er habe bereits die Oper
und das Thalia-Theater besucht. Stein, der ein großer Fan des
Bundesliga-Fußballs ist, sagte, demnächst werde er sicher auch einen
Abstecher ins HSV-Stadion machen. Angesichts des drohenden Abstiegs
kann der HSV jeden Fan brauchen.
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(3) Bericht:
Hisbollah agierte gegen internationales Recht aus zivilen Häusern
heraus
Die Hisbollah agierte während des letzten Libanonkrieges
aus zivilen Gebäuden heraus. Ihre Kämpfer verkleideten sich als
Zivilisten. Damit verstieß sie gegen das geltende Kriegsrecht. Dies
geht aus einem Bericht des „Intelligence and Terrorism Information
Center“ (http://www.intelligence.org.il)
hervor.
Nach internationalem Recht und nach dem Kriegsrecht ist die
Benutzung von zivilen Objekten im Laufe von Kämpfen verboten. Wer
zivile Strukturen im Kampf benutzt, macht diese zu legitimen
Angriffszielen. Menschenrechtsorganisationen und die UNO hatten
Israel vorgeworfen, zivile Ziele im Libanonkrieg angegriffen zu
haben.
Das Institut erstellte den Bericht in Zusammenarbeit mit der
nachrichtendienstlichen Abteilung der israelischen Armee.
Herausgeber ist Dr. Reuven Ehrlich, Leiter des Intelligence and
Terrorism Information Center. Nach seinen Worten liefert der Bericht
Beweise dafür, dass die Hisbollah zahlreiche Aktionen unternommen
hat, um sich unter die Zivilbevölkerung in Beirut und im Südlibanon
zu mischen.
In dem Bericht erscheinen Auszüge aus Interviews mit
Hisbollah-Kämpfern, in denen sie zugeben, die Anweisung erhalten
zuhaben, sich in zivilen Gebäuden zu verstecken. Ein
Kriegsgefangener, der in dem Dorf Ita a-Shaab gefasst wurde,
erzählte angeblich, dass er Katjuscha-Raketen mit der Deckung durch
eine gehisste weiße Fahne transportiert habe. Nach seinen Angaben
deponierte die Hisbollah ihre Munition in Häusern im Südlibanon. Ein
anderer Kriegsgefangener, der in dem Bericht zitiert wird, erklärte,
dass er und seine Freunde zivile Kleidung anzogen und in zivilen
Fahrzeugen fuhren, um nicht erkannt zu werden.
In dem Bericht heißt es, dass 650 von den 1.084 Zivilisten, die
im Libanon während des Krieges getötet wurden und über die die
libanesische Regierung berichtet hatte, Hisbollah-Kämpfer waren. Der
Bericht zeigt, wie die Hisbollah ihre Kämpfer anwies, die
Katjuscha-Raketen so auszurichten, damit sie die zivilen
Bevölkerungsräume im Norden Israels treffen. Am Ende des Berichts
gibt es eine juristische Beurteilung, die die Hisbollah beschuldigt,
Kriegsverbrechen begangen zu haben. (Haaretz, 6.12.06)
Den ganzen Bericht finden Sie unter den folgenden
Links:
Englisch: HTML-Version: http://www.terrorism-info.org.il/malam_multimedia/English/eng_n/html/human_shields.htm PDF
(127 KB): http://www.terrorism-info.org.il/malam_multimedia/English/eng_n/pdf/human_shields.pdf
Hebräisch: HTML-Version: http://www.terrorism-info.org.il/malam_multimedia/Hebrew/heb_n/html/human_shields_h.htm PDF
(169 KB): http://www.terrorism-info.org.il/malam_multimedia/Hebrew/heb_n/pdf/human_shields_h.pdf
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(5) Lebensmittel-
und Treibstofflieferungen in den Gazastreifen,
21.-28.11.06
Status der Lebensmittel- und Treibstofflieferungen in den
Gazastreifen, 21.-28.11.06
1. Übergang Karni:
Einfuhr: Insgesamt fuhren über diesen Übergang 1.220 LKW mit
folgender Ladung in den Gazastreifen ein:
Davon: 135 LKW Grundnahrungsmittel 86 LKW Obst und
Gemüse 68 LKW gekühlte Lebensmittel 58 LKW verschiedene
Nahrungsmittel 66 LKW Rinder 123 LKW Tierfutter 13 LKW
medizinische Ausrüstung und Medikamente 20 LKW gefährliche
Gegenstände 331 LKW Baustoffe 320 diverses
Ausfuhr: Insgesamt fuhren 302 LKW aus dem Gazastreifen
aus: 264 LKW Handelswaren (117 LKW mit Landwirtschaftlichen
Erzeugnissen + 147 LKW mit nichtlandwirtschaftlichen Erzeugnissen),
38 leere LKW (leere Container und Kisten, LKW von UNRWA oder WFP
fuhren nicht aus).
2. Übergang Sufa
Einfuhr: Insgesamt fuhren 901 LKW ein:
Davon : 30 LKW Grundnahrungsmittel 123 LKW verschiedene
Lebensmittel 734 LKW Aggregate 14 LKW diverses
Der Übergang war am 20., 21., 23. und 25.11. wegen
Sicherheitswarnungen geschlossen.
3. Übergang Kerem Shalom
Einfuhr: Insgesamt fuhren 37 LKW in den Gazastreifen ein: 20
LKW Mehl 17 LKW Reis
4. Treibstofflager Nahal Oz
Einfuhr: Ingesamt fuhren 169 Tank-Lastwagen mit Treibstoff in den
Gazastreifen ein: 31 LKW mit Gas, 775 Tonnen 18 LKW Benzin,
710.000 Liter 116 LKW Diesel, 4,850.000 Liter 4 LKW Diesel für
Krankenhäuser, 15.000 Liter
5. Personenübergang
Rafiah
Der Übergang war am 28.11. geöffnet. Zusätzlich wurde der
Übergang am 27.11. für Nathame Mahaneh und am 30.11. für die
Schwester von Rantissi geöffnet.
Der israelische Verteidigungsbereich überwacht die Lieferbestände
für den Gazastreifen und stellt die Grundversorgung über die
verschiedenen Übergänge sicher. Details zu den Lieferungen seit 2.
Juli 2006 finden Sie in den Newsletter-Ausgaben der vergangenen
Monate. (Quelle: Mitteilung des Israel Ministry of Foreign
Affairs)
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(6) Israelis,
Jordanier und Palästinenser wollen den Jordan-Fluss
retten
Vertreter Israels, Jordaniens und der Palästinensischen
Autonomiebehörde möchten, dass der Jordan eine Brückenfunktion
zwischen den Gemeinden an den Ufern des Flusses
übernimmt.
Gestern war der zweite Tag der gemeinsamen Rundfahrt, die diese
Woche eine Gruppe von Vertretern der örtlichen Behörden – aus
Israel, der Palästinensischen Autonomiebehörde und Jordanien – an
den Ufern des Jordan unternimmt. Dies ist das erste Mal, dass sich
die Mitglieder der Gruppe zu einer langen Rundfahrt treffen, bei der
sie etwas über das Potential des Flusses erfahren und dessen
Vernachlässigung durch ihre jeweiligen Regierungen erfahren.
Die Rundfahrt wurde von der Organisation „Freunde des Erdballs“,
dem größten weltweiten Netz von Umweltorganisationen, initiiert. An
der Spitze der Tagesordnung der
jordanisch-palästinensisch-israelischen Zweigstelle im Nahen Osten
steht die Aufgabe, die Jordanufer und das Tote Meer zu retten. Nach
den Worten von Gideon Bromberg, dem Leiter der israelischen
Zweigstelle der Organisation, wird die Rundfahrt auf Bitten der
Behördenleiter durchgeführt. „Dies ist eigentlich das erste Mal,
dass sie die gesamte Jordanebene sehen, vom Norden bis in den Süden
und von beiden Flussufern aus. Und bereits jetzt, am zweiten Tag der
Rundfahrt, verstehen sie, dass über die örtliche Bedeutung einer
jeden Stätte hinaus, es noch wichtiger ist, die gesamte Ebene als
ein ganzes System zu sehen. Sie sehen ein, dass ihre Zukunft von der
gemeinsamen Fähigkeit abhängt, die Region auszubauen.“
Die Rundfahrt begann am Montag am südlichen Teil des Flusses. An
fast jedem Punkt, den die Gruppe besucht, sind die Folgen starker
Verschmutzung des Flusses zu sehen. (Haaretz, 6.12.06)
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(9)
Wechselkurse
1 € - 5.5770 NIS (-0.938%) 1 CHF –
3.5146 NIS (-0.785%) 1 £ - 8.2580 NIS (-1.083%) 1 $ - 4.2000
NIS (-0.592%) (Bank of Israel, 6.12.06)
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