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(3) Deutschland
und Israel unterzeichnen Abkommen zum Jugendaustausch
Israel und Deutschland haben am Dienstagabend (28.11.) ein
Abkommen für die Fortführung der Kooperationen im Bereich der
bilateralen Jugendaustauschprogramme bei einem Treffen im Dan
Panorama Hotel in Tel Aviv unterzeichnet.
Die Programme beinhalten die Besuche von israelischen
Jugendlichen bei ihren gleichaltrigen Partnern in Deutschland und
die Reise von jungen Deutschen nach Israel. Der für die israelische
Seite unterzeichnende stellvertretende Generaldirektor der Union of
Local Authorities Avi Rabinovitch erklärte gegenüber den
Delegierten: „Die Unterzeichnung des Abkommens im Namen des Staates
Israel ist eine große Ehre für mich.“
Rabinovitch sagte weiterhin, dass er die Jugendaustauschprogramme
als wichtigen Weg zur Förderung guter Beziehungen zwischen Deutschen
und Israelis betrachtet. „Es gibt nichts Wichtigeres und
Lohnenderes“, äußert sich Jochen Weitzel als Vertreter des
Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
Ben Rubinstein (21) beschreibt seine Gefühle hinsichtlich des
Jugendaustauschs mit Deutschland als Teilnehmer und Jugendlicher
einer Familie, die mehrere Mitglieder im Holocaust verloren hat.
„Ich stamme aus einer Familie von Überlebenden des Holocaust. Darum
war es für mich eine sehr tiefgehende und persönliche Erfahrung. Die
Deutschen versuchten nicht ein falsches Image zu präsentieren oder
eine Gehirnwäsche bei uns. Sie verstecken den Holocaust nicht; sie
erkennen es als Teil ihrer Geschichte an.“ „Es [der
Jugendaustausch] war es definitiv wert“, fügte Rubinstein hinzu.
„Hier in Israel lernen wir nur über das Nazi-Deutschland und nicht
über das neue Deutschland. Wir sehen die Dinge nun aus anderen
Perspektiven“, sagte er.
Simone Schütze, dritte Botschaftssekretärin in der deutschen
Vertretung in Tel Aviv, äußerte gegenüber ynet, dass der
Jugendaustausch den offiziellen diplomatischen Beziehungen zwischen
Deutschland und Israel voranging. „Der Jugendaustausch hat eine
große Bedeutung. Es ist eine Sache, wenn sich Politiker treffen. Es
ist jedoch eine andere Angelegenheit, wenn sich junge Menschen
begegnen, Freundschaften schließen und in Verbindung bleiben.“ Sie
fügt hinzu, dass solche Treffen „das Leben verändern.“
„Besondere Beziehungen“ Eine hochrangige israelische Quelle,
die mit dem deutsch-israelischen Jugendaustauschprogramm eng
verbunden ist, erklärte gegenüber ynet, dass die Initiative für
Austauschprogramme Jahrzehnte zurückliegt und für die Existenz der
modernen Beziehungen zwischen beiden Staaten verantwortlich ist.
Die Quelle merkte an, dass der verstorbene deutsche
Staatspräsident Johannes Rau ein wichtiger Förderer des
Jugendaustausches war.
Jedoch bestehen keine Zweifel, dass „der Holocaust, eine
gewichtige Rolle im Austausch spielt. Wir haben keine normalen
Verbindungen, anstelle dessen haben wir besondere Beziehungen in
jeglicher Hinsicht“ fügte die israelische Quelle an.
Christoph Blosen, Sprecher der deutschen Botschaft in Tel Aviv
äußerte gegenüber ynet, dass er das moderne Image Deutschlands in
Israel verbessern möchte. „Deutschland wird in Israel weiterhin mit
der Shoa in Verbindung gebracht, was natürlich ist. Deutschland ist
heute ein anderes Land. Es nimmt seine Verantwortung an. Wir möchten
gerne, dass junge Israelis dieses neue Image sehen.“ (ynetnews.com
29.11.)
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(4) König
Abdullah: eine Lösung für die Palästinenser – nicht auf unsere
Kosten
Der jordanische König Abdullah II. rief am (Dienstag 28.11.) dazu
auf, die Bemühungen zur Beilegung des israelisch-palästinensischen
Konflikts wieder aufzunehmen. In einer Rede vor dem Parlament in
Amman, einen Tag vor seinem geplanten Treffen mit US-Präsident
George Bush, warnte Abdullah, dass Jordanien einer Lösung, die zu
einem palästinensischen Flüchtlingsstrom führt, nicht zustimmen
werde.
In seiner Rede deutete Abdullah an, dass er in den morgigen
Gesprächen mit Bush die Notwendigkeit betonen werde, dass die USA
Druck auf Israel und die Palästinenser ausübt, um zu einer Regelung
zu kommen und bezeichnete den israelisch-palästinensischen Konflikt
als „das zentrale Problem im Nahen Osten“. „Jordanien wird einer
ungerechten Lösung des Problems oder einer Regelung auf unsere
Kosten nicht zustimmen“, so der König unter Beifall der
Parlamentsmitglieder.
Abdullah ging nicht ins Detail, doch anscheinend meinte der König
die Befürchtungen Jordaniens vor einer Regelung, die zu einem Strom
palästinensischer Flüchtlinge führen könnte, die sich in Jordanien
niederlassen und das empfindliche demographische Gleichgewicht im
Königreich verändern könnten. Ungefähr die Hälfte der Bevölkerung
des Königtums, das 5,5 Millionen Menschen zählt, sind
palästinensische Flüchtlinge, die in Folge des
Unabhängigkeitskrieges von 1948 und des Sechs-Tage-Krieges aus ihrer
Heimat geflohen sind oder vertrieben wurden.
„Meine Regierung ist verpflichtet, den Palästinensern jede
mögliche Hilfe zu leisten, damit sie bekommen, was ihnen zusteht und
um eine selbständige Regierung auf dem Boden Palästina zu gründen“,
so der König. Er fügte hinzu, dass die Lösung für den Konflikt auf
den Entscheidungen des UN-Sicherheitsrates und auf den bestehenden
Friedensabkommen basieren müsse.
Abdullah warnte bereits in der Vergangenheit, dass der
israelisch-palästinensische Konflikt anti-amerikanische und
anti-israelische Gefühle in der gesamten Welt wecke und auch den
islamischen Extremismus anfeure. So unter anderem im Irak. Vor dem
Treffen mit US-Präsident Bush wird er sich noch heute oder morgen
mit dem Vorsitzenden der palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud
Abbas, treffen.
Vorgestern nahm der König in einem Interview in den USA Stellung
zu der sich verschlechternden Situation im Irak, im Libanon und
zwischen Israel und den Palästinensern und warnte davor, dass der
Nahe Osten vor drei Bürgerkriegen stehe. (ynet.co.il,
28.11.)
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(5) Welcher
Horizont und welche Politik? Kommentar von Sever
Plotzker
Khaled Mashal, eine finstere und fanatische Gestalt, ist der
große Sieger in der entscheidenden Auseinandersetzung
Als die Palästinenser vor fast einem Jahr die Hamas zur führenden
politischen Partei, die jedoch nicht die absolute Mehrheit hatte,
gewählt haben, konnte Israel offiziell auf die überraschende Wahl
auf zwei Arten reagieren: erstens durch Isolierung und Druck, was zu
Neuwahlen in der Autonomiebehörde hätte führen müssen, mit der
Hoffnung, dass dieses Mal die Fatah siegen würde. Und zweitens
dadurch, dass man sich mit dem Ergebnis der Wahlen abfindet, was
dazu hätte führen müssen, dass die Hamas als neuer authentischer
Vertreter des palästinensischen Volkes anerkannt wird. Beide
Möglichkeiten zwangen die israelische Regierung zu einer
national-strategischen Entscheidung, die als historisch bezeichnet
werden könnte. Doch die Regierung in Jerusalem drückte sich davor
und erlitt so einen Misserfolg – an beiden Fronten gleichzeitig.
Die Hamas-Regierung wird derzeit aus ihrer Isolation gerettet,
der Boykott gegen sie ist schwächer geworden und die Bemühungen
Mahmoud Abbas an ihrer Stelle eine palästinensische
Einheitsregierung einzurichten, ist nicht mehr aktuell. Die Hamas
wird als Organisation betrachtet, die den Schlüssel zur Ruhe im
Nahen Osten in der Hand hält, und daher muss man mit ihr
übereinkommen. Und die israelische Regierung tut dies.
Der „Waffenstillstand“ im Gazastreifen bedeutet nicht die
Einstellung des Abschusses der Kassam-Raketen, sondern den
israelischen Verzicht darauf, Druck auszuüben – militärischen,
politischen und wirtschaftlichen – zum Zerbrechen der
Hamas-Regierung. Und so hat Israel, wie ein Dieb in der Nacht, ohne
tief greifende und vorbereitende öffentliche Diskussion, ohne die
Bürger nach ihrer Meinung zu fragen und ohne, dass die Hamas
ihrerseits zugestimmt oder auch nur eine der Bedingungen bezüglich
der Anerkennung und der Verständigung mit Israel - wie von Israel
selbst formuliert – akzeptiert hätte, die legitime Kontrolle in der
Palästinensischen Autonomiebehörde durch die Hamas und die
Notwendigkeit, mit ihr Regelungen zu vereinbaren, als vollendete
Tatsache akzeptiert.
Seitens Israels ist das Los bereits entschieden und es wäre
besser, wenn die Regierung mit Transparenz vorgeht und die Wahrheit
spricht: die Hamas ist nun der offizielle palästinensische
Gesprächspartner Israels. Mahmoud Abbas, ein schwächlicher Präsident
ohne Einfluss, dient lediglich als ein Polizist aus Pappe, den man
für die Zeit des Besuchs von Präsident Bush im Nahen Osten an den
Straßenrand gestellt hat. Sobald Bush abreist, wird Mahmoud Abbas
zusammengeklappt. Und was dann? Die Position der Hamas ist bekannt:
für einen vollständigen israelischen Rückzug zu den Grenzen von
1967, wie in den Abkommen von Taba und im „Clinton-Entwurf“
skizziert, wird die Hamas bereit sein, (höchstens) zu einem
jahrelange Schweigen der Waffen mit Israel zu kommen, ähnlich wie
eine „hudna“ für alle Zeiten. Sie wird nicht das Existenzrecht
Israels als jüdischen Staat anerkennen, mit ihm keinen Frieden
schließen und in dem Rückzug nicht das Ende des Konflikts sehen. In
anderen Worten, die Transaktion mit der Hamas ist bedeutend
schlechter als die, die Israel mit Yasser Arafat erzielen wollte –
und auch die war die Mehrheit der Israelis und die Mehrheit der
Bürger Palästinas nicht bereit anzunehmen.
In dem Buch „Front ohne Hinterland“ schreibt Prof. Shlomo
Ben-Ami: „Völker schauen in die Zukunft nur aus ihrer angesammelten
Erfahrung heraus.“ Daher ist den Führern auferlegt, die Völker
entsprechend auf ungewöhnliche Veränderungen, die von ihrer
schlechten Erfahrung abweichen, vorzubereiten. Aber, so fügt Prof.
Ben-Ami hinzu, „Arafat hat sein Volk nie auf einen Kompromiss
vorbereitet“. Besonders wenn das Khaled Mashal nicht tut. Und
ehrlich gesagt, warum sollte er das tun? Was Israel betrifft, sind
seit dem Ende der Gespräche mit den Palästinensern im Winter 2001
das Misstrauen und die Feindseligkeit der Bevölkerung in Israel
gegenüber den Palästinensern noch größer geworden und die
Bereitschaft, von der Westbank und Ostjerusalem abzuziehen, ohne
stabiles Abkommen, das ein Ende des Konflikts herbeiführt, ist fast
auf null gesunken.
Weder Ehud Olmert, noch Mahmoud Abbas, noch Marwan Barghouti und
nicht einmal Ismail Hania geht als Sieger aus der entscheidenden
Auseinandersetzung zwischen der israelischen Regierung und der
Hamas-Regierung hervor. Der Sieger ist Khaled Mashal, der Funktionär
des Terrors, eine finstere und fanatische Gestalt, die mehr als
einmal das Ziel israelischer Tötung war. Anstatt der Illusion des
„politischen Horizonts“ mit der Hamas hinterher zu jagen, dessen
Ergebnis ist, dass der Hamas ein Kosherzeugnis ausgestellt wird,
könnte und muss die Regierung Israels Verhandlungen mit einer
arabischen Regierung aufnehmen, die zu einem vollen Frieden mit uns
bereit ist, und das ist Syrien. Das ist der einzige Frieden, der
erreichbar ist. Die amerikanische Regierung ist gegen Gespräche? Tut
mir leid, aber angesichts des Misserfolgs dieser Regierung im Nahen
Osten, hat sie nicht den Status, uns Ratschläge zu geben.
(ynet.co.il, 29.11.)
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(6) Israelmesse
in München
Wie in den vergangenen Wochen mehrfach im Newsletter berichtet,
findet am Sonntag, den 3. Dezember in der Zeit von 11:30-21:30 Uhr
die von der Jewish Agency organisierte Israelmesse – Yarid Israel
auf der Praterinsel in München statt. Einige Highlights des
umfangreichen Programms sind: 15.35 – 16.10 Uhr „Meine Identität“
Ein Jugendpanel zum Thema jüdische Identität in Deutschland.
Moderiert wird das Panel von Melody Sucharewicz, die im vergangenen
Jahr unter tausenden von Bewerbern die israelische Realityshow
„HaShagrir – Der Botschafter“ gewann.
16.20 – 17.00 Uhr „Zionismus – von den Anfängen bis Heute“. Die
Geschichte des Zionismus und des Nahostkonflikts. Ein Vortrag von
Herrn (MA. sc. pol.) Ron Silfen.
17.15 – 18.15 Uhr Podium zum Thema „Israel braucht Botschafter“ –
ein Gespräch zwischen dem Gesandten der Botschaft des Staates Israel
und Geschäftsträger, Ilan Mor, und Israels TV Botschafterin Melody
Sucharewicz. Moderator: Herr Joachim Kraus.
18.30 – 19.20 Uhr Politisches Podium zum Thema „Die neuen
Medienkriege“. Teilnehmer: Herr Dr. Michel Friedman, Herr Dr. Robert
Guttmann und der Journalist Herr Eldad Beck. Moderator: Herr Joachim
Kraus.
Im Rahmenprogramm stellen sich 30 Organisationen mit
Informationsständen vor. Zudem werden israelische Spezialitäten zum
Essen gereicht und ein Konzert beschließt die Veranstaltung am
Abend.
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(8) Das Wetter in
Israel Jerusalem: 10-17°C Tel Aviv: 12-22°C Haifa:
12-22°C Be’er Sheva: 12-22°C Am Toten Meer: 13-24°C Eilat:
15-25°C
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(9)
Wechselkurse 1 € - 5.6046 NIS (-0.587%) 1 CHF – 3.5195
NIS (-0.940%) 1 £ - 8.3073 NIS (-0.394%) 1 $ - 4.2470 NIS
(-1.025%) (Bank of Israel, 30.11.06)
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