Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 29. November 2006
  
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(1) MP Olmert enttäuscht über andauernden Kassam-Beschuss
(2) Generalstreik in Israel
(3) 59 Jahre UN-Teilungsplan/Resolution 181
(4) Aus den arabischen Medien
(5) Hilfsorganisationen ohne Arbeit
(6) Podiumsdiskussion „Neu-Alter Judenhass“
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) MP Olmert enttäuscht über andauernden Kassam-Beschuss

„Wir sind etwas enttäuscht von dem andauernden Kassam-Beschuss durch die Palästinenser“, so reagierte Ministerpräsident Ehud Olmert am Abend (Dienstag 28.11.) auf den andauernden Kassam-Beschuss durch die Palästinenser. MP Olmert sagte dies bei einem Treffen mit Botschaftern von EU-Staaten in der Residenz des finnischen Botschafters. Hintergrund dafür war der erneute Abschuss von zwei Kassam-Raketen auf Sderot und die Kibbuzim des westlichen Negev früher am Abend.

„Ich hoffe sehr, dass die Palästinenser ihre Verantwortung ernst nehmen und das Feuer einstellen werden. Ich bin sicher, dass die Menschen der Europäischen Union den Weg Israels zu schätzen wissen, das den Waffenstillstand einhält“, so Olmert. Er fügte hinzu, dass das Thema sicher bei seinem Gespräch mit den Botschaftern vorgebracht werde.

Zuvor am Abend hatten palästinensische Terroristen zwei Kassam-Raketen aus dem Gazastreifen auf israelisches Gebiet abgefeuert. Eine schlug auf offenem Gelände in der Nähe von Sderot ein, die andere im Gebiet des Kibbuz Yad Mordechai. Niemand wurde verletzt.

Die erste Rakete schlug während eines Besuchs des Geschäftmanns Arkadi Gaidamek in Sderot ein. Gaidamek traf sich unter anderem mit dem Bürgermeister der Stadt, Eli Moyal. Als der Geschäftsmann im Rathaus von Sderot mit Journalisten sprach, waren plötzlich die Sirenen zu hören und die Mitarbeiter von Gaidamek brachten ihn eilig in die unterste, besser geschützte Etage. Gaidamek sagte danach: „Jetzt fühle ich mich besser. Jetzt weiß ich, wie das ist, wenn eine Kassam-Rakete in Sderot einschlägt und wie es ist, bedroht zu werden.“

Seitdem der Waffenstillstand am Sonntag verkündet worden war, wurde die Waffenruhe zweimal gebrochen. Einmal am Montag gegen 15:30 Uhr, als eine Rakete im westlichen Negev einschlug und zum zweiten Mal Sonntag, einige Stunden nach Verkündung des Waffenstillstands.

Bei dem Treffen mit den EU-Botschaftern unterbreitete Ministerpräsident Olmert diesen seine politische Vision, die er in Kurzfassung in seiner Rede am Montag am Grab Ben Gurions in Sde Boker verkündete. MP Olmert betonte den Anteil der EU am zukünftigen Dialog mit der Palästinensischen Autonomiebehörde. Außerdem berichtete er ihnen über das Waffenstillstandsabkommen, das am Sonntagmorgen mit den Palästinensern erzielt wurde.

„Israel hält sich strikt an den Waffenstillstand, während palästinensische Gruppierungen immer noch Raketen auf Israel abfeuern. Israel wird den Waffenstillstand weiter einhalten“, so der Regierungschef gegenüber den Botschaftern.

Olmert wird über dieses Thema auch bei seinem Treffen mit dem ägyptischen Geheimdienstleiter Omar Suleiman sprechen. Im Büro des Ministerpräsidenten sagte man gegenüber ynet, dass Israel nicht beabsichtige, auf die Provokationen der palästinensischen Gruppierungen, die die Raketen abfeuern, zu reagieren. „Wir hoffen sehr, dass es der Palästinensischen Autonomiebehörde gelingen wird, die Terroristen, die das Waffenstillstandsabkommen sabotieren wollen, in den Griff zu bekommen. In der Zwischenzeit halten wir uns zurück“, so das Büro des Ministerpräsidenten.
(ynet.co.il, 28.11.)



(2) Generalstreik in Israel

Seit dem heutigen Mittwochmorgen 6 Uhr herrscht im öffentlichen Sektor ein Generalstreik aus Protest gegen die Verzögerung der Lohnzahlung in den örtlichen Behörden, in den religiösen Räten und bei Feuerwehren. Der Streik umfasst unter anderem Regierungsbüros, die örtlichen Behörden, den Ben Gurion Flughafen, die Bahn und die Raffinerien. Das Erziehungswesen, das Gesundheitswesen und die öffentlichen Verkehrsmittel hingegen sind nicht von dem Streik betroffen.
Ein Versuch heute Nacht im letzten Moment den Streik zu verhindern ist fehlgeschlagen, nachdem ein Treffen von mehr als fünf Stunden zwischen dem Finanzminister, Innenminister und dem Vorsitzenden der Gewerkschaft keinen Erfolg hatte. Der Vorsitzende der Gewerkschaft, Offer Inai, sagte heute Morgen, dass der Streik im öffentlichen Sektor erst beendet werde, wenn eine vollständige Lösung für das Problem der verzögerten Lohnzahlung in den örtlichen Behörden gefunden ist. Inai beschuldigte den Finanz- und den Innenminister, dass sie sich nicht auf das Gespräch vorbereitet hätten und betonte, dass sie die Zahlungen an die Arbeiter immer wieder verschieben wollen. Inai betonte, dass die Gewerkschaft sich für einen Generalstreik und nicht einen Teilstreik entschieden habe, damit es ein kurzer Streik wird und fügte hinzu, dass man verhindern möchte, dass die Bevölkerung darunter leidet.
Finanzminister Avraham Hirshson rief heute Morgen die Gewerkschaft auf, den Streik zu beenden und die Verhandlungen fortzuführen. Nach seinen Angaben kann die Zahlung an die Mitarbeiter der Behörden innerhalb von einigen Tagen geregelt und die Gehälter der Arbeiter in den meisten Behörden gezahlt werden und nur in einigen problematischen Behörden wird dazu mehr Zeit nötig sein. Hirshson sagte, dass er bereit sei, die Verhandlungen mit der Gewerkschaft wieder aufzunehmen, wenn der Streik beendet wird. Trotz des Streiks am Ben Gurion Flughafen werden vier EL AL – Flugzeuge, die derzeit auf dem Weg nach Israel sind, die Erlaubnis zur Landung erhalten, allerdings wird das Gepäck nicht entladen werden. Die Fluggesellschaft EL AL entschied, den Start von 13 Flügen, die heute im Laufe des Tages hätten starten sollen, auf 6 Uhr am morgen vorzuziehen.

Insgesamt wurden in 47 Behörden teils bis zu 6 Monate keine Gehälter gezahlt. Zusätzlich haben 62 örtliche Behörden und 13 religiöse Räte die sozialen Bedingungen – Pension, Rentenkassen und Fortbildungsfonds – für längere Zeit - von einem Monat bis zu sechs Jahren – einbehalten.
(ynet.co.il)



(3) 59 Jahre UN-Teilungsplan/Resolution 181

Die Resolution 181 der Generalversammlung der Vereinten Nationen bestimmte die Teilung des von Groß Britannien verwalteten Mandatsgebiet Palästina in einen jüdischen und einen arabischen Staat. Die Resolution wurde mit 33 Ja-Stimmen, 13 Gegenstimmen und 10 Enthaltungen am 29. November 1947 verabschiedet. Die Resolution wurde von der jüdischen Bevölkerung im Mandatsgebiet Palästina akzeptiert. Die arabische Bevölkerung des Mandatgebiets sowie die arabischen Staaten lehnten die Resolution 181 ab.

Den genauen Text und das Abstimmungsergebnis ist unter folgendem Internetlink aufgeführt:
http://www.un.org/Depts/german/gv-early/ar181-ii.pdf

Der Teilungsplan des Mandatgebiets Palästina und die Resolution 181 der Vereinten Nationen werden bis heute kontrovers diskutiert. Es wurden im Laufe der Geschichte Behauptungen zu diesem Themengebiet aufgestellt, von denen wir einige exemplarisch auflisten und durch Antworten aus dem Buch „Behauptungen und Tatsachen“ von Mitchell G. Bard erläutern möchten.

Behauptung
"Die Vereinten Nationen haben Palästina ungerecht aufgeteilt."

Tatsache
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde allmählich das ganze Ausmaß des Holocaust bekannt. Das Entsetzen darüber beschleunigte die Forderung nach einer Lösung der Palästinafrage, damit die Überlebenden von Hitlers "Endlösung" Zuflucht in einer eigenen Heimat finden konnten.
Die Briten versuchten, ein Abkommen auszuarbeiten, das sowohl für Araber als auch für Juden annehmbar war. Da sie jedoch auf die Zustimmung der Araber bestanden, waren ihre Bemühungen von vornherein zum Scheitern verurteilt, denn die Araber waren zu keinen Zugeständnissen bereit. Im Februar 1947 wurde die Angelegenheit schließlich den Vereinten Nationen übergeben.
Die Vereinten Nationen richteten ein Sonderkomitee für Palästina (UNSCOP) ein, das den Auftrag hatte, eine Lösung für die Palästinafrage zu finden. Delegierte aus elf Nationen machten sich auf den Weg, um festzustellen, was seit langem bekannt war: Die nationalen Bestrebungen von Juden und Arabern bildeten einen unversöhnlichen Gegensatz.
Die gegensätzlichen Haltungen der beiden Gruppen "weckten unweigerlich den Eindruck, dass die Juden von der Rechtmäßigkeit ihrer Sache überzeugt und bereit waren, sie vor einem unvoreingenommenem Tribunal zu vertreten, wohingegen die Araber sich der Rechtmäßigkeit ihrer Ansprüche weniger sicher waren oder aber Angst hatten, sich dem Richterspruch der Nationen zu beugen."
Obwohl die meisten Mitglieder der Kommission sich darüber im Klaren waren, dass notwendig ein Kompromiss gefunden werden musste, war ein solcher angesichts der starren Haltung der beiden Parteien nur schwer vorstellbar. Bei einem Treffen mit einer arabischen Delegation in Beirut erklärte das tschechoslowakische Kommissionsmitglied: "Ich habe Ihre Forderungen gehört und den Eindruck gewonnen, dass der Kompromiss in Ihren Augen folgendermaßen aussähe: ›Unsere Forderungen sollen in allen Punkten erfüllt werden; der Rest kann unter den Übrigen aufgeteilt werden.‹"
Bei ihrer Rückkehr empfahlen die Delegierten von sieben Nationen - Kanada, Tschechoslowakei, Guatemala, Niederlande, Peru, Schweden und Uruguay - die Gründung zweier getrennter Staaten, eines jüdischen und eines arabischen, die in einer Wirtschaftsunion verbunden werden sollten; die Stadt Jerusalem sollte unter internationale Verwaltung gestellt werden. Drei Nationen - Indien, der Iran und Jugoslawien - empfahlen einen Gesamtstaat mit arabischen und jüdischen Provinzen. Australien enthielt sich der Stimme.
Die palästinensischen Juden waren zwar nicht zufrieden mit dem kleinen Gebiet, das die Kommission ihnen zuweisen wollte, und ganz und gar nicht glücklich darüber, dass Jerusalem vom jüdischen Staat getrennt werden sollte, erklärten sich aber dennoch mit dem Kompromiss einverstanden. Die Araber lehnten den Vorschlag des UNSCOPs rigoros ab.
Die daraufhin einberufene Vollversammlung der Vereinten Nationen schlug die arabische Forderung nach einem arabischen Gesamtstaat aus. Die mehrheitliche Empfehlung einer Teilung wurde am 29. November 1947 mit 33 zu 13 Stimmen bei 10 Stimmenthaltungen angenommen.
"Es ist kaum einzusehen, inwiefern die arabische Welt, und noch viel weniger die palästinensischen Araber, unter der Anerkennung einer Sache leiden sollten, die längst eine feste Tatsache ist - die Anwesenheit einer geschlossenen, gut organisierten und praktisch autonomen jüdischen Gemeinschaft in Palästina."
Der von den Vereinten Nationen vorgelegte Teilungsplan wirkte wie ein Schachbrett, da die jüdischen Städte und Dörfer über ganz Palästina verteilt waren. Das komplizierte den Plan jedoch weit weniger als die Tatsache, dass der hohe Lebensstandard in den jüdischen Städten zu einem starken Zustrom von Arabern geführt hatte, sodass eine wie auch immer geartete Teilung zur Folge hatte, dass der jüdische Staat einen nicht unerheblichen arabischen Bevölkerunganteil aufwies. Da man einsah, dass die Juden weiteres Siedlungsland brauchten, wies der Mehrheitsvorschlag den Juden Landgebiete im Norden des Landes, in Galiläa und in der großen, unfruchtbaren Negevwüste im Süden zu. Der Rest Palästinas sollte den arabischen Staat bilden.
Die Grenzziehung bei der Aufteilung des Landes war lediglich an demografischen Gesichtspunkten orientiert. Sicherheitsüberlegungen hatten dabei keine Rolle gespielt. Damit waren die neuen Landesgrenzen des israelischen Staates praktisch nicht zu verteidigen.
Was die Lage noch weiter komplizierte, war das Festhalten der Mehrheit der Vereinten Nationen an einem von beiden palästinensischen Staaten unabhängigen Jerusalem, das unter internationaler Verwaltung stehen sollte. Auf diese Weise wurden die über 100000 in Jerusalem lebenden Juden praktisch von ihrem Land abgeschnitten, weil sie von arabischem Gebiet umgeben waren.
Es gab und gibt immer wieder Stimmen, die behaupten, die Vereinten Nationen hätten damals alles fruchtbare Land den Juden, den Arabern dagegen nur unfruchtbares Bergland zuweisen wollen. Das ist nicht richtig. Immerhin sollten etwa 60 Prozent des künftigen jüdischen Staates im Negev liegen.
Insgesamt stellten die Araber die Mehrheit der Bevölkerung Palästinas - das Verhältnis betrug 1,2 Millionen Araber zu 600000 Juden. Die restriktive Einwanderungspolitik der Briten hatte erfolgreich verhindert, dass die Juden die Mehrheit im Land bildeten. Araber dagegen hatten die ganze Zeit über ungehindert zuwandern dürfen - eine Gelegenheit, die Tausende wahrnahmen - und waren so zu Nutznießern der rapiden Entwicklung geworden, die die zionistische Besiedlung in Gang gesetzt hatte. In den Gebieten, die ihnen bei der Teilung zugewiesen worden waren, und in Jerusalem bildeten die Juden die Mehrheit.
In dem durch die Teilung geschaffenen Staat Israel lebten neben etwa 600000 Juden ca. 350000 Araber. Etwa 92000 Araber wohnten in den Städten Tiberias, Safed, Haifa und Bet Shean. Weitere 40000 waren Beduinen, die größtenteils in der Wüste lebten. Der Rest der arabischen Bevölkerung war über den ganzen jüdischen Staat verteilt und besaß den größten Teil der landwirtschaftlichen Nutzflächen.
Nach einer im Jahr 1948 im Rahmen einer Erhebung über Palästina erstellten britischen Statistik waren 8,6 Prozent des Landes, das den jüdischen Staat bildete, im Besitz von Juden und 3,3 Prozent im Besitz von israelischen Arabern. Weitere 16,9 Prozent waren von Arabern, die das Land verlassen hatten, aufgegeben worden. Der Rest - über 70 Prozent - lag in den Händen der Mandatsregierung und wurde nach dem Abzug der Briten unter israelische Hoheit gestellt.

 

Behauptung
"Israel hat 1948 ganz Palästina usurpiert."

Tatsache
Etwa 80 Prozent der Gesamtfläche, die das historische Palästina und die nationale jüdische Heimstätte bildete, wie der Völkerbund sie definiert hatte, wurde von den Briten im Jahr 1922 abgeteilt und dem späteren Transjordanien zugeschlagen. In diesem Gebiet durften sich keine jüdischen Siedler niederlassen. Die restlichen 20 Prozent Palästinas teilten die Vereinten Nationen in zwei Staaten auf. Mit der Annexion der Westbank durch Jordanien im Jahr 1950 kontrollierten die Araber etwa 80 Prozent des ehemaligen Mandatsgebiets, wohingegen der jüdische Staat knapp 17,5 Prozent besaß (den Rest bildete das von den Ägyptern besetzte Gaza).

 

Behauptung
"Den palästinensischen Arabern wurde nie ein Staat angeboten und somit das Recht auf Selbstbestimmung verweigert."

Tatsache
Die Peel-Kommission kam 1937 zu dem Schluss, dass der einzig logische Ausweg angesicht der unvereinbaren Ziele der Juden und Araber in der Teilung Palästinas in zwei getrennte Staaten - einen jüdischen und einen arabischen - bestand. Die Araber lehnten den Teilungsplan aus zwei Gründen ab: Sie wären damit gezwungen gewesen, die Gründung eines jüdischen Staates zu akzeptieren, und sie hätten es hinnehmen müssen, dass Teile der Palästinenser unter "jüdischer Herrschaft" lebten. Die Einwände der Zionisten richteten sich vor allem gegen die Landesgrenzen, die der Peel-Plan vorsah, weil ihr Lebensraum dadurch auf ein Territorium beschränkt worden wäre, das kaum größer als ein Getto war: auf 1900 der insgesamt 10300 Quadratmeilen, die das noch verbliebene Palästina umfasste. Dennoch waren die Zionisten bereit, mit den Briten zu verhandeln, wohingegen die Araber sich rundweg weigerten, über Kompromisse auch nur nachzudenken.
Im britischen Weißbuch von 1939 wurden abermals die Gründung eines arabischen Staates innerhalb eines Zeitraums von zehn Jahren sowie eine Einwanderungsbeschränkung für Juden auf 75000 Personen in den nächsten fünf Jahren beschlossen. Danach sollten gar keine Juden mehr ohne Zustimmung der arabischen Bevölkerung ins Land gelassen werden. Obwohl man den Arabern im Blick auf die jüdische Einwanderung also große Zugeständnisse machte und obwohl man ihnen sogar die Unabhängigkeit angeboten hatte - die ja das erklärte Ziel der arabischen Nationalisten war -, lehnten sie das "White Paper" ab.
Mit der Teilung sollten die Palästinenser einen eigenen Staat und die Möglichkeit der Selbstbestimmung erhalten. Auch das wurde abgelehnt.

 

Behauptung
"Die Mehrheit der Bevölkerung Palästinas war arabisch; aus diesem Grund hätte ein arabischer Gesamtstaat geschaffen werden müssen."

Tatsache
Zur Zeit der Teilungsresolution für Palästina im Jahr 1947 bildeten die Araber die Mehrheit im westlichen Palästina - das Verhältnis betrug 1,2 Millionen Araber zu 600000 Juden. Nur in dem Gebiet, das den Juden zugewiesen worden war, und in Jerusalem, gab es eine jüdische Mehrheit.
Vor dem Mandat 1922 war die arabische Bevölkerung Palästinas ständig zurückgegangen. Doch nachdem die Briten das Mandat über Palästina erhalten hatten, setzte ein stetiger Zustrom von Arabern aus den umliegenden Ländern ein. Ein weiterer Grund für die Zunahme der arabischen Bevölkerung lag darin, dass die jüdischen Siedler die Hygienebedingungen und die medizinische Versorgung in Palästina deutlich verbesserten.
Die Entscheidung, Palästina zu teilen, war nicht allein auf Grund demografischer Erwägungen gefallen, sondern basierte vor allem auf der Erkenntnis, dass die territorialen Ansprüche von Juden und Arabern unvereinbar waren, sodass die Schaffung zweier getrennter Staaten der logischste Schluss schien. Ironischerweise befürworteten die arabischen Mitglieder der Vereinten Nationen 1947 - im gleichen Jahr, in dem sie die Teilung Palästinas ablehnten - die Teilung des indischen Subkontinents und die Gründung des neuen, vorwiegend muslimischen Staates Pakistan.

 

Behauptung
"Um Blutvergießen zu vermeiden, waren die Araber zum Kompromiss bereit."

Tatsache
Als das Datum der Abstimmung über die Teilung näher rückte, wurde klar, dass kaum noch Hoffnung auf eine politische Lösung dieses Problems bestand, das letztlich die Möglichkeiten der Politik sprengte: Die fehlende Bereitschaft der Araber, einen jüdischen Staat in Palästina zu akzeptieren, auf der einen und die Weigerung der Zionisten, sich mit weniger zufrieden zu geben, auf der anderen Seite. Die Unversöhnlichkeit der Araber trat klar zu Tage, als David Horowitz und Abba Eban, Vertreter der Jewish Agency, am 16. September 1947 bei einem Treffen mit Azzam Pascha, dem Sekretär der Arabischen Liga, einen letzten verzweifelten Versuch unternahmen, doch noch einen Kompromiss zu erzielen. Pascha erklärte frank und frei:
"Die arabische Welt ist zu keinem Kompromiss bereit. Ihr Vorschlag, Mr. Horowitz, mag durchaus vernünftig und logisch sein, doch über das Geschick von Völkern entscheiden nicht Vernunft und Logik. Völker machen keine Zugeständnisse; sie kämpfen. Mit friedlichen Mitteln oder Kompromissen erreicht man gar nichts. Wenn man etwas erreicht, dann durch Waffengewalt. Wir werden versuchen, euch zu schlagen. Ich bin nicht sicher, ob es uns gelingen wird, aber wir werden es versuchen. Es ist uns gelungen, die Kreuzfahrer zurückzuschlagen - andererseits haben wir Spanien und Persien verloren. Vielleicht werden wir auch Palästina verlieren. Doch es ist in jedem Fall zu spät, um noch von friedlichen Lösungen zu sprechen."

Weitere Informationen über das Buch „Behauptungen und Tatsachen“ von Mitchell G. Bard können unter folgendem Link nachgelesen werden:
http://www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/German/cover.html



(4) Aus den arabischen Medien

Hisbollah forciert Anstrengungen zum Sturz der Siniora-Regierung

Die Hisbollah definiert das Ende der dreitägigen Trauerzeit zum Tode Pierre Gemayels als „Stunde Null“. Nun soll auf die Strasse gegangen werden, mit dem Ziel, die Siniora-Regierung zu stürzen. Die Hisbollah warnte davor, dass sie alles ihr Mögliche unternehme werde, um ihre Leute zu kontrollieren, doch die Verantwortung liege bei den Sicherheitsbehörden und der Gruppe mit der politischen Mehrheit.

Mahmad Fanish, hochrangiges Mitglied der Hisbollah und scheidender Minister für Wasserangelegenheiten, verkündete (26.11.), dass die Opposition ihren politischen Kampf mit Ende der Trauerzeit zum Tod des Ministers Gemayel (es wird daran erinnert, dass das Präsidentschaftsbüro am 21.11. wegen der Ermordung Gemayels eine Trauerzeit von drei Tagen verkündet hatte) wieder aufnehmen werde (Radio Nur, 26.11.).
Der Stellvertretende Generalsekretär der Hisbollah, Naim Kassam, weigerte sich zwar, ein bestimmtes Datum bezüglich des Beginns der Aktionen der Opposition festzulegen, erklärte jedoch, dass man sich bereits in der Stunde Null befände und die gesamte Opposition bereit sei. Kassam erklärte, dass die Ziele umgesetzt werden müssten, die die Oppositionskräfte proklamiert haben, und wenn diese erreicht werden, würde morgen der Protest gegen die Regierung Siniora enden. Wenn diese Ziele jedoch nicht erreicht würden, werde man weitermachen, bis zu ihrer Umsetzung.
Kassam warnte davor, dass die Hisbollah die Bevölkerung so gut wie möglich kontrollieren werde, doch die übrige Verantwortung liege bei den Sicherheitsbehörden und den politischen Kräften, die an der Regierung sind (liban. T., 26.11. NTV). Eine hochrangige politische Quelle, die der Hisbollah nahe steht, sagte, dass die Erstarrung der Verhandlungen um eine nationale Einheitsregierung im Libanon die Option, mit Demonstrationen auf die Strassen zu gehen, fördere. Außerdem wurde betont, dass die Hisbollah und ihre Verbündeten beabsichtigen, noch diese Woche Demonstrationen zu organisieren (Reuters, 26.11.). Einige Quellen, die in der Al-Hayat (27.11.) zitiert werden, gehen davon aus, dass die Aktionen der Opposition zum Sturz der Regierung morgen (28.11.) mit einer Demonstration oder mit dem Aufruf zu zivilem Ungehorsam oder anderen Mitteln beginnen werden. Es wird betont, dass der Hisbollah-Sender Al-Manar im Hinblick auf die Aktionen der Opposition zum Sturz der Regierung einen neuen Film sendet, in dem die Kräfte der „neuen Ordnung“ auf zynische Weise kritisiert werden.

Syrien: Rückgabe des Golans durch Verhandlungen oder Widerstand

Syrischer Informationsminister Balal: entweder Verhandlungen und eine Lösung auf friedlichem Wege oder Widerstand bis zur Rückgabe des Golan

Der syrische Informationsminister Mahsan Balal erklärte (24.11.) im Laufe eines Interviews, dass Syrien daran interessiert sei, den Golan in ihr Staatsgebiet zurückzuholen, entweder mit Hilfe von Verhandlungen und auf der Basis einer friedlichen Lösung oder mit Hilfe des „Widerstandes für den Frieden und der Befreiung des Bodens“. Er fügte hinzu, dass dahingehend die syrische Position klar sei. Er betonte, dass an der Spitze der Prioritäten Syriens die Rückholung des Golan stehe, damit dieser selbständig, arabisch und natürlich syrisch bis zum letzten Stück Boden wird (ANB, 24.11.).



(5) Hilfsorganisationen ohne Arbeit

Die Mitarbeiter der Hilfsorganisationen sind arbeitslos: die Hisbollah hat den Wiederaufbau abgeschlossen

Einige Tage nach dem Kriegsende fielen die Teams des „Dschihad al-bina“, des „Bau-Dschihads“ – eine Organisation, die der Hisbollah angehört – über die Dörfer im Süden des Libanon her. In jeder Ecke der Dörfer sah man Bulldozer mit grünen Fahnen. Ingenieure und Bauunternehmer waren immer in der Nähe und hielten die Schäden an den privaten und öffentlichen Gebäuden fest. Jedes Haus, das überprüft war, wurde gekennzeichnet.

„Nach ca. sechs Wochen, gegen Ende September“, so erzählen ausländische Besucher in der Region, „konnte man sagen, dass ihre Aufgabe abgeschlossen war. Es gab keine Trümmer mehr in den Dörfern und Städten, außer vielleicht in Bint Jabil und einem oder zwei Dörfern, die besonders schwer beschädigt waren“. Dutzende Lastwagen haben die Trümmer aus den Dörfern geschafft und es ermöglicht, wieder neue Häuser zu bauen.

Gleichzeitig verteilte die Hisbollah weiterhin Gelder an jene, deren Häuser zerstört worden waren. Experten des „Dschihad al-bina“ kümmerten sich auch um den Wiederaufbau der Strom- und Wasserversorgung. Andere Gruppen der Hisbollah sorgten für Lebensmittel und Medikamente.

Vertreter internationaler Hilfsorganisationen waren überrascht zu sehen, dass sie nach nur zwei Wochen nach Kriegsende schon wieder arbeitslos waren. „Es gab keine Nachfrage nach Essen mehr, auch nicht nach Zelten und Unterkunft“, so erzählen sie. Die Hisbollah arbeitete mit einer Effektivität, die sogar die Libanesen überraschte.
(Haaretz, 28.11.)



(6) Podiumsdiskussion „Neu-Alter Judenhass“

Nach der Veröffentlichung des Buches „Neu-Alter Judenhass – Antisemitismus, arabisch-israelischer Konflikt und europäische Politik“ (Verlag Berlin Brandenburg; Auflage: 1 (Juli 2006); 424 Seiten; ISBN 3866501633) von den Herausgebern Klaus Faber, Julius H. Schoeps und Sacha Stawski, laden die Gesellschaft Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Berlin e.V., die Jüdische Gemeinde zu Berlin, die Deutsch-Israelische Gesellschaft Berlin und das Wissenschaftsforum der Sozialdemokratie in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern e.V. zur gleichnamigen Podiumsdiskussion am Dienstag, den 5. Dezember 2006 um 19 Uhr ins Jüdische Gemeindehaus in der Fasanenstraße 79 Berlin ein.

Die Podiumsteilnehmer werden Staatssekretär a.D. Klaus Faber, Prof. Dr. Julius H. Schoeps, Sacha Stawski, Dr. Klaus-Jürgen Scherer und Dr. Wahied Wahdat-Hagh sein.

Der Sammelband und die Podiumsdiskussion zum Thema „Neu-Alter Judenhass“ befassen sich mit dem Antisemitismus im islamischen und christlich-westlichen Kulturkreis. Beide Antisemitismusvarianten sind unheilige Verbindungen eingegangen, nicht erst seit der islamischen Einwanderung nach Europa und nicht nur dort.

Zu den Thesen des Buches wird erst auf dem Podium diskutiert und anschließend mit dem Publikum.

Mehr Informationen und die Anmeldung zur Veranstaltungen
unter (030) 8216683 (Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Berlin e.V.)



(7) Das Wetter in Israel
Jerusalem: 10-17°C
Tel Aviv: 12-22°C
Haifa: 12-22°C
Be’er Sheva: 12-22°C
Am Toten Meer: 13-24°C
Eilat: 15-25°C

(8) Wechselkurse
1 € - 5.6377 NIS (-0.027%)
1 CHF – 3.5529 NIS (-0.129%)
1 £ - 8.3402 NIS (+0.151%)
1 $ - 4.2910 NIS (-0.209%)
(Bank of Israel, 28.11.06)

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