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(1) Interview mit Botschafter Shimon
Stein in den Kieler Nachrichten, 22.11.06
„Das Rad nicht neu erfinden“ (22.11.06, Seite
3)
Botschafter Shimon Stein lehnt die spanische
Nahost-Friedensinitiative ab und setzt auf „Konfliktmanagement“
statt „Konfliktlösung“. Er sieht keine Möglichkeit, den Konflikt mit
den Palästinensern in absehbarer Zeit zu lösen. Die Aufforderung der
UNO, die Militäreinsätze im Gazastreifen zu stoppen, nennt er
zynisch angesichts der täglichen Raketenangriffe auf Israel.
Botschafter Stein gab das Interview anlässlich eines Vortrages in
der Hermann Ehlers Akademie am Montagabend (20.11.06):
Herr Botschafter, die Spirale der Gewalt im Nahen Osten dreht
sich anscheinend unaufhaltbar. Sehen Sie einen Ausweg, der für beide
Seiten gangbar ist?
Wir müssen Abstand nehmen von der Vorstellung, dass der Konflikt
mit den Palästinensern in nächster Zukunft beizulegen ist. Wir reden
momentan nicht von „Konfliktlösung“, sondern von
„Konfliktmanagement“.
Der Islamische Jihad hat sich bereit erklärt, auf
Raketenangriffe zu verzichten, wenn Israel aufhört, Palästinenser
anzugreifen. Was halten Sie von dem Angebot?
Wir haben uns im August vergangenen Jahres einseitig aus dem
Gazastreifen zurückgezogen – verbunden mit der Hoffnung, dass die
Terroraktionen gegen Israel beendet werden. Seitdem sind mehr als
1200 Qassam-Raketen auf unser Land abgefeuert worden. Jetzt frage
ich Sie: Was ist von dem Angebot des Jihad zu halten?
Ist es nicht an der Zeit, dass eine der Konfliktparteien den
ersten Schritt in Richtung Frieden macht?
Sobald die Raketenangriffe eingestellt werden, wird Israel nicht
mehr dementsprechend reagieren.
Die Vollversammlung der Vereinten Nationen hat mit
überwältigender Mehrheit verlangt, dass Israel seine Militäreinsätze
im Gazastreifen stoppt. Dem stimmten alle 25 EU-Mitglieder zu.
Schwindet Israels Rückhalt in Europa?
Ich hoffe, dass das nicht der Fall ist. Die Abstimmung in New
York war ein trauriger Vorgang. Er zeigt, dass die UNO nicht zu
einer ausgewogenen Bewertung des Konfliktes in der Lage ist. Zu
Menschenrechtsverletzungen in Darfur, in Sri Lanka und an anderen
Orten schweigt die Weltgemeinschaft. Hier wird mit unterschiedlichen
Maßstäben gemessen. Die UN-Vollversammlung hat sich zynisch
verhalten. Das bedauern wir sehr.
Die israelische Außenministerin Livni hat kürzlich eine
europäische Friedensinitiative brüsk zurückgewiesen. Ist europäische
Hilfe bei der Lösung des Nahostkonflikts unerwünscht?
Es war keine europäische, sondern eine spanische Initiative, die
nach unseren Informationen nicht mit der Europäischen Union
abgesprochen war. Die drei Bedingungen, die die EU bislang als
Voraussetzung für Verhandlungen mit der Hamas genannt hat –
Gewaltverzicht, Anerkennung des Staates Israel und Anerkennung aller
bisherigenvertraglichen Abmachungen – werden gar nicht genannt. Wir
brauchen keine zusätzliche Friedensinitiative. Das Nahost-Quartett
aus USA, EU, Russland und UNO sowie Israel und
Palästinenserpräsident Mahmud Abbas stehen hinter der roadmap.
Solange das der Fall ist, sollten wir nicht versuchen, das Rad neu
zu erfinden.
Vor wenigen Tagen haben 25 Politologen ein „Manifest“
veröffentlicht, in dem sie der Bundesregierung eine einseitige
pro-israelische Politik vorwerfen und dazu auffordern, die
besonderen Beziehungen zu Israel zu überdenken. Gibt es in
Deutschland eine Tendenz, die historische Verantwortung für Juden
und den Staat Israel aufzuweichen?
Deutsche Regierungen und alle demokratischen Parteien haben sich
nach dem Zweiten Weltkrieg immer wieder zum Existenzrecht des
Staates Israel bekannt. Das von Ihnen angesprochene „Manifest“ wirft
die Frage auf, ob es erlaubt sei, die israelische Politik zu
kritisieren. Damit wird die deutsche Öffentlichkeit getäuscht. Denn
beginnend mit der Außerparlamentarischen Opposition Mitte der
sechziger Jahre wird in Deutschland zum Teil heftige Kritik an
Israel geübt. Jetzt so zu tun, als sei diese Frage noch immer
unbeantwortet, ist pure Scheinheiligkeit.
Der langjährige deutsche Botschafterin Israel, Rudolf
Dreßler, hat einmal gesagt, Deutschland könne zu jedem Staat dieser
Welt normale Beziehungen haben, zu Israel niemals. Stimmen Sie dem
zu?
Hier hat ein Deutscher von der Verantwortung gesprochen, die er
vor der Geschichte seines Landes empfindet. Die Deutschen müssen
entscheiden, ob sie der Sichtweise von Herrn Dreßler zustimmen
können oder nicht. Es ist nicht meine Aufgabe als israelischer
Staatsbürger, das zu kommentieren.
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(2) Treffen
zwischen Beratern Olmerts und Abbas; Erekat: positive
Atmosphäre
Israelis und Palästinenser haben sich gestern Abend als
Vorbereitung auf ein mögliches Treffen zwischen Ministerpräsident
Ehud Olmert und dem Vorsitzenden der Palästinensischen
Autonomiebehörde getroffen. An dem Treffen nahmen der Leiter des
Verhandlungsteams der PLO, Saib Erekat, der Leiter des Büros von
Mahmud Abbas, Rafiq Al-Huseini, sowie von israelischer Seite Yoram
Turbovicz, Stabsleiter im Büro des Ministerpräsidenten und der
politische Berater Shalom Turjeman, teil.
Am Ende sagte Erekat, dass das Treffen positiv verlaufen sei.
Nach seinen Angaben haben die Palästinenser der israelischen Seite
verdeutlicht, dass aus einem Treffen zwischen Olmert und Abbas
spezifische Ergebnisse hervorgehen müssten: die Freilassung von
palästinensischen Gefangenen, eine beiderseitige Feuerpause und die
Freigabe der eingefrorenen palästinensischen Gelder an die
Autonomiebehörde. Nach Aussagen Erekats hat das israelische Team
deutlich gemacht, dass die Autonomiebehörde für die Freilassung von
Gilad Shalit sorgen müsse.
Ein Mitarbeiter von Abbas sagte gegenüber der Zeitung „Haaretz“,
dass die Hamas dem Vorschlag von Abbas, den Qassam-Beschuss
einzustellen, zwar zustimme. Allerdings sei sie nicht zu einer
umfassenden Feuerpause und damit auch nicht der Einstellung der
Anschläge in der Westbank und in Israel bereit.
Abbas, der vorgestern aus Saudi-Arabien zurückgekehrt ist, sagte
in einem Interview mit der Londoner Zeitung „Al-Hayat“, dass er mit
der Hamas den politischen Kurs der künftigen Einheitsregierung
vereinbart habe.
Qassam-Raketen enorm verbessert
In Israel schreibt man die Getöteten der letzten Tage der
verbesserten Zielgenauigkeit der Raketen zu, an der die
Palästinenser gearbeitet haben.
Armee und Polizei wollten keine Details veröffentlichen. Die
Armee erklärte jedoch, dass es sich nicht um technologische
Verbesserungen oder den Einsatz regulärer Raketen aus einem
fortschrittlichen Werk handle, sondern um einen „evolutionären“
Prozess durch Versuche und Verbesserungen. Seit einiger Zeit, so ein
Armeevertreter, gelinge es den Palästinensern anscheinend, einen
relativ guten Typ der Rakete zu produzieren, der der Prototyp für
eine Massenproduktion sein könnte. Die Verbesserung wird dem
derzeitigen Einsatz von regulärem Sprengstoff zugeschrieben. Auch
gelingt es den Terroristen, besser zu zielen.
Yehuda Ben Maman, Sicherheitsleiter in Sderot, erklärte, dass
sich in letzter Zeit mehr Splitter in den Raketen – Kugeln oder
Eisenhobel – befänden.
Yiftah Shapir, Forscher am Yaffe-Institut an der Universität von
Tel Aviv, meinte, dass die hauptsächliche Verbesserung im
Sprengstoff und in der Schubkraft liegt, liegt, nicht im Sprengkopf.
Weitere Qassam-Raketen auf Israel
Am Donnerstagmorgen (23.11.06) wurden drei Raketen aus dem
Gazastreifen abgeschossen. Verteidigungsminister Amir Peretz, der
gerade in seinen Dienstwagen eingestiegen war, flüchtete mit seinen
Personenschützern in sein Wohnhaus, als das Alarmsystem in Sderot
anging. Der Fernsehsender „Channel 10“ hielt die Szene mit einer
Kamera fest. „Wir werden es schaffen“, sagte Peretz, „in Sderot wird
bald der Friede einkehren“.
Gestern wurden fünf Qassam-Raketen auf Israel abgeschossen. Eine
Rakete traf eine Schule in Sderot, kurz bevor die Kinder dorthin
kamen. Einige Personen erlitten einen Schock. Eine weitere Rakete
schlug in einem Kibbuz nördlich des Gazastreifens ein und
verursachte Sachschaden. Drei Raketen schlugen auf offenem Gelände
ein.
Ausländische Diplomaten in Sderot
70 Diplomaten sind am Donnerstag einer Einladung Außenministerin
Tzipi Livni gefolgt und haben die Stadt Sderot besucht. Dort
sprachen sie mit Schülern einer vierten Klasse. Wegen der täglichen
Angriffe gehen etwa ein Drittel der Schüler überhaupt nicht mehr zur
Schule. In einem Polizeirevier der Stadt konnten die Diplomaten
detonierte Qassam-Raketen aus der Nähe betrachten. Außenministerin
Livni sagte, je primitiver die Waffen, desto schwerer sei es, sie
abzufangen. Nur 20 Minuten nachdem die Delegation den Ort verlassen
hatte, schlugen in der Nähe zwei Qassam-Raketen ein.
Im Einsatz gegen die Qassam-Angriffe aus dem Gazastreifen wurden
gestern Abend vier Palästinenser, darunter eine Frau und ein Junge,
durch das Feuer israelischer Soldaten im Norden des Gazastreifens
getötet. Ein israelischer Soldat wurde durch palästinensische
Schüsse verletzt.
Ein Soldat der Givati-Einheit wurde von Splittern eines
RPG-Geschosses verletzt, das ein Haus in der Nähe von Beit Hanoun
traf, in dem sich seine Truppe aufhielt. Bei einem weiteren
Zwischenfall wurde ein israelischer Armeeoffizier durch Splitter
einer Antipanzerrakete leicht verletzt. Die Truppen übernahmen die
Kontrolle über einige Häuser von palästinensischen Familien, unter
anderem über das Haus der Parlamentsabgeordneten der Hamas Jamila
A-Shanit und das Haus von Jamil al-Kafarna, der bei der
Bombardierung des Hauses der Familie Al-Atamna verletzt wurde.
Im Norden des Gazastreifens wurden die Hamas-Mitglieder Masab Abu
Matouk und Sami Zibda durch Schüsse israelischer Soldaten getötet.
Gestern Abend erlagen der 35-jährige Abitasam Abu Marta und der
14-jährige Adham Dahban ihren Verletzungen. Sie waren gestern von
israelischen Soldaten in der Nähe von Jabalya angeschossen
worden.
Selbstmordattentat vereitelt
In Qabatiya bei Jenin (Westbank) haben Sicherheitskräfte in der
Nacht vier Palästinenser verhaftet, die auf israelischen
Fahndungslisten stehen. Die Männer – alle Mitglieder des Islamischen
Jihad - waren in der letzten Planungsphase für ein
Selbstmordattentat in Israel. Die Soldaten stellten einen
Sprengsatz, zwei Maschinengewehre (AK-47) sowie ein M-16
Maschinengewehr sicher.
Eine Sondereinheit der israelischen Armee tötete gestern Abend
einen bewaffneten Palästinenser in Jenin. Der Getötete, Fadi Hafif,
ein bekannter Fatah-Terrorist wurde zusammen mit dem Leiter des
Jihad in der Westbank, Ashraf Saadi, entdeckt. (Haaretz,
23.11.06)
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(3) „Die Wurzel
des palästinensischen Elends“, Leitartikel der National Post,
20.11.06
Leitartikel der kanadischen „National Post“, 20.11.2006
(Auszüge):
Am Sonntag war das Flüchtlingslager Jabaliya die Kulisse für
palästinensische Feierlichkeiten. Nein, dieses Mal hatte es kein
„Märtyrer“ aus dem Lager geschafft, sich in einem Restaurant voller
israelischer Familien in die Luft zu sprengen. (…) Stattdessen
feierten die Einwohner den Sieg ihrer „menschlichen Schutzschilde“,
die einen israelischen Luftangriff auf das Haus des gesuchten
Terroristen Wail Barud verhindert hatten.
Die Zusammenkunft von hunderten Palästinensern in Erwartung des
geplanten israelischen Angriffs schützte erfolgreich Baruds Haus.
(…) Doch diese Taktik zeigte auch, dass Israel nicht danach
trachtet, Massen von palästinensischen Zivilisten zu töten, wie es
die arabische Propaganda ständig behauptet. In der Tat wurde klar,
dass nicht einmal die Palästinenser selbst an ihre eigene Propaganda
über Israels angeblichen Durst nach Blut glauben. Ansonsten wäre es
niemals möglich gewesen, all diese menschlichen Schutzschilde zu
rekrutieren.
Wenn Israel wirklich so sadistisch wäre wie seine Kritiker
behaupten, hätte es den Luftangriff nicht abgesagt. Im Gegenteil: Es
hätte die Möglichkeit, so viele Palästinenser wie möglich auf einen
Streich zu töten, beim Schopf gepackt. Stellen Sie sich einmal vor,
die Situation wäre umgekehrt gewesen und hunderte von israelischen
„Schutzschilden“ hätten sich in einem unbewachten Café in der
Westbank versammelt. Palästinensische Selbstmordattentäter wären um
die Wette gelaufen in dem Eifer, dieses Ziel anzugreifen.
„Menschliche Schutzschilde“ funktionieren nur, wenn der Feind wie
ein Mensch kämpft.
Eine zweite Ironie ist diese, dass Männer wie Barud die Wurzel
des palästinensischen Elends sind. Denn wenn sie keine Raketen aus
dem Gazastreifen auf Israel abfeuern und keine Waffen aus Ägypten
schmuggeln würden, wäre es für den jüdischen Staat gar nicht nötig,
Operationen gegen Terroristen im Gazastreifen, von dem jeder
Quadratzentimeter im August 2005 evakuiert worden war, vorzunehmen.
Wenn Palästinenser rationaler bezüglich der Interessen ihrer
Gesellschaft wären, würden sie nicht zu Baruds Haus gehen, um ihm
Schutz anzubieten, sondern sie würden dorthin gehen, um ihn zu
verhaften, damit die anderen in dieser Region in Frieden leben
könnten.
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(4) Im Ausland
geschlossene homosexuelle Ehen können in Israel registriert
werden
Seit Dienstag (21.11.06) können homosexuelle Paare, die im
Ausland geheiratet haben, im israelischen Melderegister als Eheleute
eingetragen werden. Das Oberste Gericht in Jerusalem traf die
Grundsatzentscheidung mit sechs zu eins Stimmen. Nur der Oberste
Richter Elyakim Rubinstein stimmte dagegen.
Das Gericht greife mit seinem Rechtsspruch nicht in bestehende
Entscheidungen anderer Länder über die Anerkennung homosexueller
Paare ein. Es heißt nicht, dass Heiraten gleichgeschlechtlicher
Paare in Israel anerkannt werden. Wir erkennen keinen neuen Ehestand
an, erklärte der Richter Aharon Barak. Das Gericht habe von einer
Registrierung und nicht von einer Anerkennung der Eheschließung
gesprochen.
Die Richter folgten mit ihrer Entscheidung einem Antrag von fünf
homosexuellen Paaren. „Wir freuen uns sehr, aber der Kampf ist noch
nicht vorbei“, sagte einer der Antragsteller, Yossi Ben-Ari, der
seit 21 Jahren mit seinem Freund zusammenlebt und diesen in Kanada
geheiratet hat.
Unabhängig davon hatte die Staatsanwaltschaft bereits am
13.11.2005 in einer Stellungnahme bestätigt, dass der Staat Israel
gleichgeschlechtliche Partnerschaften verschiedener Art anerkennt.
Diese Anerkennung bezieht sich auf soziale und ökonomische Aspekte
und auch auf den Aufenthaltsstatus.
Das Tourismus-Ministerium will in Kürze mit einer PR-Kampagne die
Toleranz gegenüber Schwulen und Lesben in Israel betonen. In Städten
wie Berlin oder San Francisco soll für einen Urlaub am Strand und in
den Clubs von Tel Aviv geworben werden.
Auch neu in Israel: Frau darf als Ersatz-Mutter ihrer
Partnerin dienen
Vor wenigen Wochen genehmigte das Gesundheitsministerium einer
lesbischen Frau die Einpflanzung ihrer befruchteten Eizelle in die
Gebärmutter ihrer lesbischen Lebenspartnerin. Die Entscheidung wurde
im Rahmen der Anerkennung der Partnerinnen als „familiäre Einheit“
getroffen. Das Neue in diesem Fall ist, dass die Partnerin als
Ersatz-Mutter für den Fötus der Partnerin dienen darf.
Bislang konnten gleichgeschlechtliche Paare eine „familiäre
Einheit“ nur durch einen bekannten oder anonymen Samenspender bilden
(Regelung der In-vitro-Fertilisation). Die zwei Frauen leben seit 10
Jahren in einer Lebenspartnerschaft. Seit zwei Jahren wünschen sie
sich ein gemeinschaftliches Kind, doch dies war bisher nicht
erlaubt. Sie wandten sich an die Rechtsberaterin im
Gesundheitsministerium, Mira Hivner-Harel, die den Eingriff
genehmigte. (Ynetnews.com, 21.11.06)
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(5) Herzlich
willkommen, Brüder: Neueinwanderer aus Indien
eingetroffen
Fast 50 jüdische Neueinwanderer aus Nordost-Indien sind
am Dienstag in Israel angekommen. Sie gehören zum Stamm „Bnei
Menashe“, einer der zehn Stämme Israels, die von den Assyrern vor
2.700 Jahren exiliert wurden. In den kommenden Tagen werden weitere
166 Neueinwanderer aus Indien erwartet.
Rund zwanzig Familien gehören zu der am Dienstag eingetroffenen
Gruppe. Sie kamen mit einem El Al Linienflug aus Mumbai und wurden
in einer bewegenden Verantsaltung am Ben Gurion Flughafen von
Familienangehörigen in Empfang genommen. Danach fuhren sie in
Aufnahmezentren der Jewish Agency in Carmiel und Nazareth Illit, wo
sie ein Jahr wohnen werden. Die Gemeinde der „Bnei Menashe“ in
Israel zählt heute etwa 1.000 Personen. Sie kamen zwischen 1963 und
2003 im Rahmen eines Sonderabkommens mit dem Innenministerium.
Dies sei ein sichtbares Zeichen für das Volk Israel sagte Michael
Freund, Gründer und Direktor der „Shavei Israel Foundation“. Noch
etwa 7.000 Bnei Menashe-Mitglieder leben in den ländlichen Gegenden
der beiden indischen Staaten Manipur und Misoram entlang der Grenze
zu Bangladesch.
Das Einwanderungs-Projekt wurde von der Jewish Agency, dem
Ministerium für Integration von Neueinwanderern und der „Shavei
Israel Foundation“ organisiert. Die „International Fellowship of
Christian and Jews“ übernahm die volle Finanzierung in Höhe von 1,5
Millionen US-Dollar.
Die insgesamt 216 Mitglieder von Bnei Menashe, die im Rahmen
dieses Projektes nach Israel einwandern werden, sind im Sommer 2005
offiziell durch ein rabbinisches Konversonsgericht zum Judentum
konvertiert. Die Regierung war anfänglich gegen die Immigration, gab
aber nach, als Michael Freund mit einem Einspruch beim Obersten
Gericht in Jerusalem drohte. (Haaretz, Yedioth Ahronoth,
22.11.06)
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(7)
Wechselkurse
1 € - 5.5661 NIS (+0.422%) 1 CHF –
3.5009 NIS (+0.624%) 1 £ - 8.2460 NIS (+0.440%) 1 $ - 4.3210
NIS (-0.092%) (Bank of Israel, 22.11.06)
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