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(1) Sderot: Die Raketenangriffe
gehen weiter, der Schulunterricht liegt lahm
Heute Morgen wurden aus dem Gazastreifen drei
Qassam-Raketen auf das Gebiet von Sderot und den westlichen Negev
abgeschossen.
Eine Rakete traf einen Hühnerstall in einem Kibbuz im Bereich der
Region „Shaar Hanegev“. Die zweite schlug wahrscheinlich auf offenem
Gelände ein. Die dritte Rakete traf ein Gebäude in Sderot. Es gab
keine Verletzten, doch wurden der Hühnerstall und das Gebäude
beschädigt.
In Folge des gestrigen tödlichen Angriffs hat das Schulamt in
Sderot beschlossen, den Unterricht in einer der beiden Mittelschulen
von Sderot ausfallen zu lassen. In der Region von Shaar Hanegev wird
der Unterricht in der Grundschule bis Ende der Woche ausfallen.
Zusätzlich hat das Erziehungsministerium heute mitgeteilt, dass
die 4.000 Schüler der Klassen 1 bis 11 in Sderot am kommenden Montag
ihren Unterricht in Orten im Zentrum und im Norden Israels
fortsetzen werden.
MP Olmert: „Wir werden weiter gegen den Beschuss durch
Qassam-Raketen vorgehen“
Ministerpräsident Ehud Olmert hat Verteidigungsminister Amir
Peretz angewiesen, weiter gegen den Beschuss durch Qassam-Raketen
und die Infrastruktur palästinensischer Terroristen im Gazastreifen
vorzugehen. Olmert hielt sich zum Zeitpunkt des gestrigen Angriffs
auf Sderot in Los Angeles auf.
„Es gibt viele Überlegungen darüber, wie man mit dem
Qassam-Beschuss umgehen soll“, sagte Ministerpräsident Ehud Olmert
heute Morgen auf dem Rückflug nach Israel. „Der Kampf gegen die
Qassam-Raketen ist kein ‚bums und fertig’. Tatsache ist auch, dass
selbst mit der Operation Schutzschild der Terror aus der Westbank
heraus weitergeht. Es gibt gar nichts, mit dem man gegen den
Qassam-Beschuss vorgehen kann.“
Olmert versprach: „Wir werden die diplomatischen Bemühungen
fortsetzen.“ Er betonte, dass die Palästinenser die Fähigkeit haben,
den Terror zu bekämpfen. Auf die Frage, ob vereinbart worden sei,
eine „Bader-Einheit“ aus Jordanien in die palästinensischen
Autonomiegebiete zu holen, antwortete er, dass die Palästinenser
dort bereits jetzt eine größere bewaffnete Truppe als in der
Vergangenheit hätten, diese Truppe jedoch nicht das täte, was
notwendig sei. Er machte deutlich, dass er von
Palästinenserpräsident Abbas ein wesentlich resoluteres Vorgehen
erwarte.
Gestern war eine 57-jährige Israelin in Sderot von einer Rakete
getötet worden. Ein 24-jähriger Wachmann am Privathaus von
Verteidigungsminister Peretz wurde schwer verletzt. Die Frau, Fatima
Slutsker, war Mutter von zwei Kindern. Die Muslima war vor drei
Jahren mit ihrem jüdischen Ehemann aus dem Kaukasus nach Israel
eingewandert. Dem 24-jährigen Wachmann mussten beide Beine amputiert
werden. Die Raketen schlugen im Zentrum der 24.000-Einwohner-Stadt
ein. Rund ein Dutzend weitere Menschen erlitten Schocks.
Seit 2000 wurden neun Israelis durch Raketen aus dem Gazastreifen
getötet, darunter sechs in Sderot. Seit dem israelischen Rückzug aus
dem Gazastreifen wird Israel nahezu täglich aus dem Gebiet
beschossen. In den ausländischen Medien findet der Beschuss im
Allgemeinen wenig Beachtung. Fatima Slutsker ist das erste
Todesopfer seit dem Abzug. Die israelische Armee geht seit Wochen
massiv gegen Terroristen im Gazastreifen vor, um den Raketenbeschuss
zu unterbinden. (Walla, Ynet.co.il, 16.11.06)
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(2) Zahal griff
fünf Gebäude von Terrororganisationen im Gazastreifen an
Bei einem gemeinsamen Einsatz des Südkommandos der
israelischen Armee (Zahal) und der israelischen Luftwaffe wurden in
der Nacht fünf Gebäude verschiedener Terrororganisationen im
Gazastreifen aus der Luft angegriffen.
In Gaza-Stadt im Norden des Gazastreifens beschoss die Armee ein
Gebäude der Terrororganisation „Volkswiderstandskomitees“, das als
Depot für die Produktion und die Lagerung von Kampfmitteln diente.
In Jabalya im Norden des Gazastreifens wurde ein Gebäude der
Organisation „Islamischer Jihad“ beschossen, das ebenfalls als
Waffendepot und zur Produktion von Kampfmitteln diente.
Außerdem beschoss die Armee in der gleichen Stadt zwei Gebäude
der Terrororganisation Hamas, von denen eins als Zentrale für
Terroraktionen gegen den Staat Israel diente und das zweite wiederum
als Waffen- und Produktionslager. In Rafiah im Süden des
Gazastreifens griff die Armee ein Waffen- und Produktionslager des
Islamischen Jihad aus der Luft an.
Die Anwohner im Angriffsgebiet wurden vor den Angriffen gewarnt.
Die Armee rief sie auf, die Häuser zu verlassen, in denen
Terrororganisationen aktiv sind und in denen Waffen gelagert
werden.
Die israelische Armee wird weiterhin auf allen operativen Wegen
gegen die palästinensischen Terrorstützpunkte im Gazastreifen
vorgehen, um die Terroranschläge zu beenden, darunter den
Raketenbeschuss auf israelische Gebiete. (Zahal, 16.11.06)
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(4) MP Olmert
stellte Bush eine „gewagte politische Initiative“ vor
Ministerpräsident Ehud Olmert hat US-Präsident George
Bush ein neues politisches Programm vorgestellt, das als „gewagt und
originell“ bezeichnet wird. Dies war aus Quellen in Washington
und Jerusalem zu vernehmen.
Nach diesen Angaben erarbeitet Olmert derzeit neue Ideen für
einen Kurswechsel gegenüber den Palästinensern. Dabei hofft er auf
eine Unterstützung der gemäßigten arabischen Staaten, wobei die
internationale Staatengemeinschaft an Verhandlungen teilhaben soll.
Das Programm soll den Abkopplungsplan ersetzen und stufenweise zu
einem endgültigen Abkommen mit den Palästinensern führen. Es
beinhaltet die Räumung von großen Teilen der Westbank und ist an
eine Reihe von Bedingungen geknüpft, unter anderem ein Stopp des
Terrors.
Einigen Stellen zufolge ist es wahrscheinlich, dass das neue
Programm des Ministerpräsidenten auf dem politischen Entwurf
basiert, den Außenministerin Tzipi Livni erarbeitet hat. Der
Entwurf, der als „Abkopplung unter Zustimmung“ bezeichnet wird,
legte Livni Olmert vor seiner Abreise in die USA vor.
Im Grundsatz geht es um eine teilweise Abkopplung unter
Zustimmung, in Verbindung mit Verhandlungen mit
Palästinenserpräsident Abbas, in deren Rahmen Israel einen großen
Teil der Westbank räumt, die Hauptsiedlungsblöcke jedoch in
israelischer Hand bleiben. Es handelt sich nicht um eine
Dauerregelung, sondern nur um die erste Stufe eines umfassenden
politischen Prozesses. Außerdem ist die Sache an die Bildung einer
palästinensischen Regierung gebunden, die die drei Bedingungen des
internationalen Nahost-Quartetts einhält. (Maariv,
15.11.06)
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(7) „Israel ist
stark bei Start-Ups, Schweden bei Großunternehmen“
Die europäischen Staaten versuchen seit einigen Jahren an
den israelischen Erfolg im Bereich der Start-Up-Firmen
anzuknüpfen.
Europäische Staaten, die langsames Wachstum gewöhnt sind,
versuchen zu lernen, wie man technologische Verkaufsschlager und
Firmen gründen kann, die in kürzester Zeit nach einer ersten
Investition den großen Erfolg erkenn lassen. Israelis, die
versuchen, Finanzkanäle und Wege für die Zusammenarbeit außerhalb
Israels und den USA zu schaffen, haben erkannt, dass zahlreiche
europäische Staaten an diesem Kontakt interessiert sind.
Per Ericsson, der leitende Wissenschaftler und Generaldirektor
der staatlichen schwedischen Agentur für Entwicklung und Erneuerung,
reiste Anfang November nach Israel, um die Beziehungen zwischen
Israel und Schweden im Bereich der technologischen Forschung zu
fördern. Anlass war die Ministerpräsidentenkonferenz für
internationale Zusammenarbeit, die vom Israel Export Institute und
der Manufacturers Association ausgerichtete wurde.
Ericsson ist für seine pro-israelische Einstellung bekannt und
versucht, die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den beiden
Staaten zu fördern. Er war sogar einer der Initiatoren des
Kooperationsabkommens, das zwischen Israel und Schweden vor ca. drei
Jahren unterzeichnet wurde. Nach seinen Angaben geht man in Israel
mit Start-Up-Firmen besser um als in Europa.
„Israelis und Amerikaner sind gut in der Unterstützung von
Start-Up-Firmen in der ersten Stufe“, so Ericsson. „Bei uns gibt es
Investmentfonds, aber wir sind nicht besonders stark darin, die
ersten Risiken auf uns zu nehmen. Israel ist stärker bei
Start-up-Firmen im Hightech-Bereich, Schweden stärker bei größeren
Firmen wie z.B. Ericsson.“ (Haaretz.com, 8.11.06)
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(9) Am 11.11. in
Jerusalem
Hunderte von europäischen Rotkehlchen kamen kürzlich ins
Jerusalemer Vogelobservatorium (Jerusalem Bird Observatory, JBO,
Homepage: http://www.jbo.org.il/index.html).
Doch die Mitarbeiter und freiwilligen Helfer hielten insbesondere
nach einem besonderen Vogelweibchen Ausschau. Es kam am Samstag an.
Genau wie während seiner letzten beiden Besuche erreichte es
Jerusalem am 11. November und landete auf seinem bevorzugten
Baum.
Jedes Jahr kommen 300 europäische Rotkehlen, die für
Forschungszwecke mit einem Ring versehen wurden, ins JBO, das ein
Projekt der Gesellschaft für den Naturschutz in Israel (Society for
the Protection of Nature in Israel, Homepage: http://www.teva.org.il/) ist. Nach den Worten von
JBO-Direktor Amir Balaban verbringen Hunderttausende dieser
Singvögel den Winter in Israel. „Wir wissen nicht, woher sie kommen.
Deshalb haben wir sie mit Ringen versehen. Anscheinend kommen sie
aus Zentral- und Osteuropa.“
Die Wanderung in den Süden wird durch den Wetterwechsel und die
Anzahl der Sonnenstunden hervorgerufen. „Die Anzahl der
Sonnenstunden ist reduziert und somit gibt es weniger Zeit, Futter
zu finden“, erklärt Balaban. „Auch die Umweltbedingungen sind
schwieriger. Die Temperaturen fallen und die Nahrungskette hält
Winterschlaf. Einige Vögel wissen, wie sie damit umzugehen haben.
Doch Insektenfresser wie das Rotkehlchen müssen in gemäßigtere
Klimazonen ziehen. Das Rotkehlchen wird als Kurzstreckenvogel
betrachtet und zieht somit in den Nahen Osten während
Langstreckenvögel nach Afrika reisen“, sagt Balaban.
Balaban schreibt die Pünktlichkeit der Rotkehlchen
hunderttausenden von Evolutionsjahren zu. Alle Rotkehlchen kommen
innerhalb weniger Tage in Israel an. „Wir sind über diese
Genauigkeit immer sehr erstaunt“, sagt er. Das Gebiet der JBO ist
etwa 5.000 Quadratmeter groß. „Während der nächsten zwei Wochen
werden sie hier eine Art Singmarathon veranstalten, um dadurch die
Grenzen ihres Territoriums festzusetzen“, erklärt Balaban.
Er sagt, Missverständnisse bezüglich territorialer Grenzen werden
durch „Gesang und zur Schau gestellte ‚Haltung’“ aufgehoben. Hierzu
gehört z. B. das Aufblasen des Gefieders. „Wenn es keine Einigung
gibt, wird die Angelegenheit durch Gewalt entschieden. Diese kann
soweit gehen, dass die Vögel einander Federn ausrupfen oder
ernsthafte Kämpfe ausfechten“, sagt Balaban. (…)
Während das Rotkehlchen in Nordeuropa inklusive Großbritannien
geschützt und geschätzt wird, jagt man es im Mittelmeerraum in
großen Mengen. Erst letzte Woche hat ein Förster der Behörde für den
Schutz von Israels Natur- und Nationalparks (Israel Nature and
National Parks Protection Authority, INNPPA, Homepage: http://www.parks.org.il/) im Berg-Meron-Reservat
einen Wilderer festgenommen, der 15 Fallen für die Jagd von
Singvögeln bei sich trug.
„Während der Zeit der Olivenernte stellen viele Erntearbeiter
Fallen rund um die Haine auf“, erklärt Förster Guy Cohen. „Wir
glauben, es gibt Hunderte solcher Fallen.“
Laut den Worten von Balaban werden in der Mittelmeerregion
Millionen von Vögeln gejagt: „Es ist beinahe eine Kultur. In Israel
findet man dieses Phänomen vor allem in Ober- und Westgaliläa.“
Als Teil ihres Kampfes gegen das Wildern hat die INNPPA eine
Informationskampagne gestartet, die Treffen mit Schulkindern und das
Verteilen von Autoaufklebern beinhaltet. „Die Kampagne soll
erklären, dass wir den Vögeln unsere ‚Gastfreundschaft’ anbieten“,
sagt Balaban. „Deshalb sind wir so begeistert, dass das
Rotkehlchenweibchen des 11. November die große Anstrengung
unternimmt, jedes Jahr zu uns zurückzukehren. Dies ist ein Zeichen
des Erfolgs unseres städtischen Naturschutzprojektes, und der Vogel
stimmt mit seinen Flügeln darüber ab.“
Als Symbol der Dankbarkeit gegenüber dem treuen
Rotkehlchenweibchen und dessen Kolleginnen und Kollegen wurde das
Menüangebot bei JBO verbessert. Zusätzlich zur normalen Kost von
Früchten und Samen gibt es Mehlwürmer. (…) „Wir tun alles, damit sie
zurückkehren“, sagen die Arbeiter. (Auszüge aus einem Bericht von
Eli Ashkenazi, Haaretz, 15.11.06)
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(11)
Wechselkurse
1 € - 5.4905 NIS (-0.122%) 1 CHF –
3.4339 NIS (-0.360%) 1 £ - 8.0966 NIS (-0.454%) 1 $ - 4.2920
NIS (+0.093%) (Bank of Israel, 15.11.06)
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