Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 15. November 2006
  
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(1) Eine Tote und ein Schwerverletzter bei palästinensischem Angriff auf Sderot
(2) Palästinenser haben 33 Tonnen Sprengstoff in den Gazastreifen geschmuggelt
(3) Botschafter Shimon Stein: „Einseitiger Rückzug aus Gaza hat nichts gebracht“
(4) „Notgedrungen gut – Israels Weg zum Hightechland“: Vortragsabend in Berlin
(5) 400 Hightech-Firmen aus Israel bei der Medica 2006 in Düsseldorf
(6) Neuerscheinung: „Die doppelte Front“ von Daniel Gerlach
(7) „Die größte Stadt der Welt befand sich einmal in Israel“
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) Eine Tote und ein Schwerverletzter bei palästinensischem Angriff auf Sderot

Sechs Qassam-Raketen wurden heute Morgen (15.11.06) aus dem Norden des Gazastreifens auf den westlichen Negev abgefeuert. Zwei davon schlugen in der südisraelischen Stadt Sderot ein.

Eine der Raketen traf eine Straße, und dieses Mal hatte die Stadt kein Glück mehr: Eine 57-jährige Frau wurde lebensgefährlich verletzt und starb kurz darauf. Ein 24-jähriger Mann wurde schwer verletzt. Er gehört zu den Sicherheitsbeamten von Verteidigungsminister Amir Peretz, der in der Nähe wohnt. Die übrigen Raketen schlugen auf „offenem Gelände“ in der westlichen Negev-Wüste ein. Hier gab es weder Verletzte, noch Sachschaden.

Die beiden Personen wurden von Raketensplittern getroffen. Die Frau erlag ihren Verletzungen im Barsilai-Krankenhaus in Ashkelon. Der Sicherheitsbeamte war vor dem Haus des Ministers postiert. Durch die Raketensplitter wurden seine Beine abgetrennt. Seine Familie – seit langem in Sderot ansässig – kam ins Krankenhaus, um seinen Zustand zu verfolgen. Weitere sechs Personen erlitten einen Schock. Die Frau ist das neunte israelische Todesopfer durch palästinensische Qassam-Raketen.

Die palästinensischen „Al-Quds-Brigaden“, eine Untergruppe der Terrororganisation „Islamischer Jihad“ übernahm die Verantwortung für den Beschuss. In einer weiteren Mitteilung bezichtigten sich auch die „Izz-al-Din-al-Qassam-Brigaden“ der Hamas-Terrororganisation des Angriffs.

Ein Armeevertreter teilte mit, dass die Raketen von einem Friedhof in der Nähe von Beit Hanoun abgeschossen wurden. In den vergangenen zwei Wochen sei die Zahl der auf Israel abgeschossenen Raketen gestiegen. Etwa 30 landeten innerhalb des Gazastreifens.

„’Offenes Gelände’, das ist neben dem Haus“

Trotz des Regens haben sich zahlreiche Einwohner an dem Ort versammelt, wo die Rakete eingeschlagen war und protestierten gegen die Regierung. Der so häufig gebrauchte Begriff ’offenes Gelände’ verärgert die Menschen dort, die sagen, dass dieses Gelände gleich hinter ihren Häusern beginnt.

Liat Dori aus Sderot berichtet: „Es war genau zu dem Zeitpunkt, als die Kinder auf dem Weg zur Schule waren. Die Sirenen haben über eine halbe Stunde lang geheult. Eine Rakete landete direkt neben meinem Haus. Sie nennen es ‚offenes Gelände’, aber es ist kein offenes Gelände, es ist mein Haus.“

Effie Cohen kam gerade aus dem Supermarkt, als die Rakete einschlug: „Ich sah die zwei Verletzten am Boden liegen, es war einfach nur schrecklich.“ Panik brach in der Stadt aus. Viele Eltern rannten in die Schulen, um ihre Kinder nach Hause zu holen. (Ynetnews.com, 15.11.06)



(2) Palästinenser haben 33 Tonnen Sprengstoff in den Gazastreifen geschmuggelt

„Die Situation im Gazastreifen ist nicht mehr mit einer Ampel zu vergleichen, die rot, gelb und grün anzeigt. Derzeit zeigt die Ampel nur noch rot“, so beschrieb der Direktor der Allgemeinen Sicherheitsbehörde (Shabak), Yuval Diskin, am Dienstag die Vorgänge im Gazastreifen.

Diskin erörterte die Situation vor dem parlamentarischen Ausschuss der Knesset für Außen- und Sicherheitspolitik und sprach über die enormen Mengen an Kampfmitteln, die während der vergangenen Monate in den Gazastreifen geschmuggelt wurden.

Nach Angaben des Shabak sind seit Ende der Abkopplung 33 Tonnen Sprengstoff, 20.000 Waffen, sechs Millionen Kugeln, 3.000 Pistolen, 38 Raketen mit einer Reichweite von 16 km, 12 Abschussrampen für Schulterraketen zur Flugabwehr, 95 Antipanzer-Raketenwerfer, 410 Antipanzerbomben und 20 fortschrittliche Antipanzer-Abschussrampen, vom Typ, den die Hisbollah gegen die israelische Armee eingesetzt hat, in den Gazastreifen gelangt. Außerdem wurden über den Grenzübergang von Rafiah ca. 70 Millionen Dollar in bar eingeschmuggelt.

Der Direktor des Shabak betonte, dass die Terrororganisationen ständig versuchen, Tunnel zu graben, die es ihnen ermöglichen, Terroristen nach Israel hereinzubringen oder Soldaten zu entführen. Über einen derartigen Tunnel ist ein Terrorkommando an den Ort gelangt, an dem der Soldat Gilad Shalit entführt wurde.

Diskin betonte, dass die Terrororganisation der so genannten „Volkswiderstandskommissionen“ eine größere Gefahr für Israel darstellen könnte als die Hamas, da ihr radikale Religionsvertreter angehören. Nach seinen Angaben hat die Popularität der Hamas in Gaza abgenommen, da ihre Regierung scheiterte.

Der Knessetabgeordnete Yuval Steinitz (Likud) sagte, dass der einzige Weg zur Verhinderung der Umwandlung Gazas in einen „zweiten Südlibanon“ die Operation „Schutzwall 2“ sei. Er forderte, erneut die Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten („die Philadelphi-Route“) unter israelische Kontrolle zu stellen.

Trotzdem erklärte Diskin gestern, dass er derzeit gegen eine groß angelegte Militäraktion im Gazastreifen sei. (Maariv, 15.11.06)



(3) Botschafter Shimon Stein: „Einseitiger Rückzug aus Gaza hat nichts gebracht“

„Dieser Krieg war aus der Sicht Teherans wohl nur die erste Runde“

Botschafter Shimon Stein richtet sich nach dem Militäreinsatz im Libanon auf weitere Kämpfe in der Region ein – „Einseitiger Rückzug aus Gaza hat nichts gebracht“

Stuttgarter Zeitung, 15. November 2006

Botschafter Shimon Stein drückt im Interview mit Peter Christ, Knut Krohn und Adrian Zielcke die Dankbarkeit für die deutsche Hilfe aus. Allerdings mahnt er die Deutschen auch zur Wachsamkeit.

Herr Botschafter Stein, Israel agierte in der jüngsten Vergangenheit nicht glücklich. Alle wichtigen militärischen Aktionen waren im Grunde Fehlschläge: der einseitige Gaza-Abzug und der Feldzug im Libanon.

Das mag Ihre Einschätzung sein, ich teile sie nicht. Die israelische Regierung musste auf die Eingriffe reagieren. Hinter dem einseitigen Rückzug aus dem Gazastreifen stand die Hoffnung, dass der tägliche Beschuss Israels durch Kassamraketen aus dem Gazastreifen endlich aufhören würde. Doch in diesem Fall sind wir enttäuscht worden. Dennoch wollte unser Premier Ehud Olmert den eingeschlagenen Weg fortsetzen und auch Siedlungen im Westjordanland räumen. Doch dann kam der Krieg im Libanon dazwischen.

Auch aus dem Libanon hatte sich Israel einseitig zurückgezogen. Ebenfalls in der Hoffnung, den Konflikt zu entschärfen.

Das stimmt, die Vorgeschichte ist ähnlich. Auch mit diesem Rückzug im Mai 2000 sollte sich die Lage im Norden Israels etwas normalisieren. Auch das war eine Illusion. Seit sechs Jahren sind wir ständig mit Angriffen der Hisbollah konfrontiert. Das hat die Israeli zur Erkenntnis geführt, dass die Politik des einseitigen Rückzugs nichts gebracht hat. Man kann sagen, dass diese Politik eingestellt wurde – vorläufig zumindest. Ich glaube, dass wir uns den Luxus nicht mehr leisten können, uns zurückzuziehen und dann einfach abzuwarten, was passiert.

Was heißt das konkret?

Das kann man jetzt noch nicht sagen. Aber wir werden weitere Wege suchen, dass die Menschen in Israel in Frieden und Sicherheit leben können und dass der jüdische und demokratische Charakter des Staates aufrechterhalten wird.

Aber können Sie umreißen, welche Lehren Israel aus dem blutigen Krieg im Libanon gezogen hat?

Der Ablauf dieser kriegerischen Auseinandersetzung wird sehr intensiv untersucht. Das hat auch damit zu tun, dass in der israelischen Bevölkerung großer Unmut über die politische und militärische Führung herrscht. Und ich gehe davon aus, dass die Untersuchungskommissionen schnell zu ihren Ergebnissen kommen werden. Zum Teil sehen wir das schon innerhalb der israelischen Streitkräfte. Einige hochrangige Offiziere mussten zurücktreten. Man muss abwarten, ob der Bericht, der sich mit den Aktionen der Regierung befasst, auch persönliche Konsequenzen für den einen oder anderen Politiker haben wird. Untersucht wird etwa, weshalb es Israel zugelassen hat, dass die Hisbollah nach dem Rückzug Israels aus dem Libanon ein so großes militärisches Potenzial aufbauen konnte. Fakt ist: wir müssen alles sehr gründlich untersuchen, weil wir es nicht ausschließen können, dass das nicht die letzte Runde war.

Sie glauben, dass es bald zu weiteren militärischen Auseinandersetzungen in der Region kommen wird?

Ich glaube, dass die Hisbollah weiter eine Strategie verfolgt, die alles andere als stabilisierend wirkt. Sehen Sie: der Krieg im Libanon war der erste Krieg, der nicht zwischen Israel und der arabischen Welt geführt worden ist. Das war ein Krieg zwischen Israel und den Stellvertretern des Iran, denn die Hisbollah ist ein Instrument für die expansionistische Politik Teherans. Und dieser Krieg war wahrscheinlich aus der Sicht Teherans nur die erste Runde. Aus diesem Grund sind auch die gemäßigten sunnitischen Staaten in der Region überaus beunruhigt: Saudi-Arabien, Ägypten, Jordanien, Marokko. Die Auswirkungen dieser Art eines Stellvertreterkrieges auf die Region sind noch nicht abzusehen.

Das ist – gelinde ausgedrückt – eine ernüchternde Aussicht. Und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, an dem wir deutsche Soldaten in den Nahen Osten geschickt haben, um den Waffenstillstand zu sichern und dem Frieden in der Region auf die Beine zu helfen.

Es ist an Deutschland zu entscheiden, wie aktiv man im Ausland sein will. Aber Tatsache ist, dass Berlin heute wesentlich mehr Verantwortung in der Welt übernehmen will als noch vor einigen Jahren. Das sind sehr grundsätzliche Fragen, denen sich die deutsche Politik stellen muss.

In Deutschland werden diese Einsätze im Ausland sehr heftig diskutiert – besonders der aktuelle Einsatz im Nahen Osten.

Das ist nicht verwunderlich. Deutschland ist zum ersten Mal im Nahen Osten aktiv. Das hat die Bundesregierung damit begründet, dass man einen Beitrag zur Stabilisierung der Lage im Libanon leisten möchte – und dass auch indirekt die Sicherheit des Staates Israel befördert wird.

Die Regierung in Jerusalem hat es sehr begrüßt, dass sich Berlin an der Nahostmission beteiligt. Das hat viele überrascht. Doch kaum sind die deutschen Soldaten vor der Küste des Libanon angekommen, werden sie von israelischen Flugzeugen angegriffen.

Es kam zu Zwischenfällen, die wir bedauern, aber von Angriffen kann keine Rede sein. Sie müssen eines bedenken: Die Lage im Libanon bleibt für Israel sehr riskant und instabil. Die von den UN verabschiedete Resolution ist noch lange nicht vollständig umgesetzt. Das hießt, die Hisbollah ist noch immer nicht vollständig entwaffnet. Dann sind die beiden israelischen Soldaten noch immer nicht frei. Und – das ist ein sehr wichtiges Thema – es werden ständig Waffen in den Libanon geschmuggelt. Ich glaube, wenn diese drei Punkte erfüllt werden, dann wird es keinen Anlass für Israel geben, weiter diese Flüge über dem Libanon durchzuführen. Denn die Flüge haben den einzigen Zweck, uns Informationen über Aktionen zu geben, die uns gefährden könnten. Den Zwischenfall zwischen uns und der Bundesmarine haben wir während des Besuches des deutschen Verteidigungsministers Jung in Israel besprochen, und ich hoffe, dass sich solche Zwischenfälle in Zukunft nicht wiederholen werden.

Der Einsatz der deutschen Soldaten im Nahen Osten kann als ein sehr deutliches Zeichen verstanden werden, dass das Verhältnis zwischen Israel und Deutschland in bestimmten Bereichen zu einer gewissen „Normalität“ gefunden hat. Gilt das auch für das Leben der Juden in Deutschland?

Ich bin nun schon fast sechs Jahre als Botschafter in Berlin, und meine Beobachtung ist, dass es tatsächlich zum Alltag in Deutschland gehört, dass jüdisches Leben weiter Fuß fasst. Dazu gehört aber auch die Hoffnung, dass Juden in der Lage sein werden, in diesem Land ihr Leben und ihre Identität zu wahren, ohne ständig in der Gefahr leben zu müssen, von Rechtsextremisten angegriffen zu werden.

Sie meinen damit sicher das Erstarken rechtsextremer Parteien vor allem in Ostdeutschland?

Der Wahlausgang in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt, die Anwesenheit der DVU in Brandenburg – auch das gehört zum Alltag in Deutschland. Das sage ich mit sehr großem Bedauern. Mit den Beziehungen zwischen Israel und Deutschland haben diese Vorgänge natürlich nur zum Teil zu tun. Aber die Juden, die hier leben, müssen ein normales Leben führen können.

Sind Sie entsetzt, dass Rechtsradikale es inzwischen wagen, in der „Reichshauptstadt Berlin“ einen viel beachteten Aufmarsch durchzuführen?

Nicht ich muss entsetzt sein, die Deutschen müssen entsetzt sein. Es stellt sich die Frage, ob die Menschen in Deutschland das akzeptieren und einfach zur Tagesordnung übergehen wollen. Das ist eine Frage, die nicht an einen Außenstehenden gestellt werden kann. Ich kann nur nach Hause berichten über das, was ich sehe und höre. Aber Sie hier sind die Bürger dieses Landes. Und die Frage ist, ob Sie als Bürger dieses Landes entsetzt sind. Und Sie müssen sich fragen, was Sie tun, um diesem Phänomen entgegenzutreten und es schließlich im Keim zu ersticken.



(4) „Notgedrungen gut – Israels Weg zum Hightechland“: Vortragsabend in Berlin

Die Deutsch-Israelische Wirtschaftsvereinigung e.V. (DIW) und die Deutsch-Israelische Gesellschaft Berlin (DIG Berlin) laden Sie herzlich ein zur Informationsveranstaltung „Notgedrungen gut – Israels Weg zum Hightechland“ am Montag, 27. November 2006 – 19:00 Uhr ins Centrum Judaicum Berlin, Oranienburger Str. 28/30, 10117 Berlin.

Grisha Alroi-Arloser, Bundesgeschäftsführer der Deutsch-Israelischen Wirtschaftsvereinigung zeigt in seinem multimedialen Vortrag die wirtschaftliche Erfolgsgeschichte eines außergewöhnlichen Landes nach:

Militärische Notlage, Masseneinwanderung und Nahrungsmittelknappheit zwangen Israel schon früh, seine Wirtschaftskraft auf eigene Forschung und Entwicklung zu stützen. So wurde aus dem Orangenexporteur das Silicon-Wadi, aus dem Entwicklungsland eine wissensbasierte Hightechnation.

Anmeldung per Email: diw-berlin@d-i-w.de unter Angabe von Name, Firma, Adresse, Telefon und Fax.
Bitte bringen Sie Ihren Ausweis mit und planen Sie etwas Zeit für die Sicherheitskontrolle ein. Einlass zur Veranstaltung ist ab 18:30 Uhr. Die Teilnahme ist kostenfrei. (www.d-i-w.de)



(5) 400 Hightech-Firmen aus Israel bei der Medica 2006 in Düsseldorf

Hightech aus Israel für die Medizinmärkte und auch Patienten zeigen mehr als 60 Aussteller auf der Medica 2006 in Düsseldorf!

Mit über 400 Firmen hat sich Israel zu einer weltweit führenden Technologiemetropole für medizinische Geräte und Systeme entwickelt.

Einen interessanten Einblick in das breite Sortiment aktueller Neuentwicklungen möchte Ihnen das israelische Export-Institut in seinem Ausstellungs-Pavillon (Halle 16, E 27) vermitteln.

Kontakt:
Embassy of the State of Israel
Trade Center des Staates Israel
Tel.: +49-(0)30-206449-13
Fax: +49-(0)30-206449-55
E-Mail: berlin@istraeltradecenter.de
URL: www.israeltrade.gov.il/germany



(6) Neuerscheinung: „Die doppelte Front“ von Daniel Gerlach

Neuerscheinung November 2006

Daniel Gerlach
Die doppelte Front
Die Bundesrepublik Deutschland und der Nahostkonflikt 1967-1973
Reihe: Studien zur Zeitgeschichte des Nahen Ostens und Nordafrikas
Bd. 15, 2006, 240 S., 19.90 EUR, br., ISBN 3-8258-9399-5

Zwischen 1967 und 1973 verhärteten sich im Nahen Osten die Fronten. Der schwelende Krieg wurde auf offenem Feld und im Verborgenen ausgetragen. Zudem war der Nahostkonflikt Teil des Wettlaufs der Supermächte und Systeme. Die Angst vor Ölknappheit und Terrorismus tat ihren Teil, um daraus ein globales, vor allem aber ein europäisches Problem zu machen.

In einer derart verminten Weltregion konnte sich die Bundesrepublik, so die landläufige Meinung, nur die Finger verbrennen. Doch die Deutschen begannen einzusehen, dass sie bereits zu tief in den Nahostkonflikt verwickelt waren. Eine defensiv-neutrale Haltung drohte deshalb schnell zur Falle zu werden. Nur eigene Initiativen halfen.

Anhand bisher unveröffentlichter Quellen stellt Daniel Gerlach die Rückschläge und Erfolge deutscher Außenpolitik bei der Bewältigung einer ihrer schwersten Aufgaben dar.

Eines der zentralen Forschungsergebnisse ist, dass deutsch-israelische Zusammenarbeit nicht - wie immer gern behauptet - nur auf der historischen Selbstverpflichtung der Deutschen basierte, sondern auf gegenseitigen Interessen und auf einem handfesten Austausch - politisch, militärisch und wirtschaftlich.

Das Buch hat zwar wissenschaftlichen Anspruch, ist aber trotzdem journalistisch und allgemein verständlich geschrieben. Der Autor hat einige bisher unveröffentlichte Dinge über das deutsche Engagement im Nahen Osten aus den Archiven gefischt und dazu - noch zu Lebzeiten - Hans-Jürgen Wischnewski und, vor einigen Monaten, den ehemaligen Mossad-Chef Meir Amit interviewt. Darin geht es unter anderem um das Verhältnis zwischen Willy Brandt und Golda Meir und die sehr erfolgreiche Arbeit der israelischen Botschafter Ben Natan, Ben-Horin und Meroz in Bonn. Außerdem um geheime Militärbeziehungen, eine unorthodoxe Begegnung deutscher Diplomaten mit dem Chef des „Schwarzen September", eine deutsche Friedensmission 1973, die Rolle Europas für die deutsch-israelischen Beziehungen und einige Richtigstellungen zum Verlauf der Verhandlungen in München 1972 - wie sie die Archive darstellen.

Da der Libanon-Einsatz dem Thema „Deutschland und der Nahe Osten" ja neue Aktualität verliehen hat, kommt das Buch gerade zur rechten Zeit. Zumal es einige Argumente dafür liefert, wie deutsch-israelische Politik erfolgreich sein kann und welche Voraussetzungen dafür gewährleistet sein müssen.



(7) „Die größte Stadt der Welt befand sich einmal in Israel“

Der Tempel aus der frühen Bronzezeit in Tel Megiddo ist den Forschern der Ausgrabungsstätte seit 10 Jahren bekannt. 1996 wurde ein Teil freigelegt und bereits damals wussten die Forscher, dass es sich um ein sehr beeindruckendes Gebäude handelt. Seitdem haben sich die Beweise gehäuft, die die Annahme bestärken, dass es sich um ein außergewöhnlich großes Gebäude handelt.

Im Jahr 2000 wurden zwei große Säulenfundamente gefunden, und als im letzten Sommer das Gebäude fast vollständig ausgegraben wurde, erwartete die Forscher eine Überraschung. Der Tempel, so zeigt sich, war auf einem wesentlich größeren Gelände erbaut, als angenommen, und Teile wurden von Künstlern aus qualitativ hochwertigem Material gefertigt.

Das Gebäude, das aufgrund von Tonscherben und Untersuchungen gemäß der C-14-Methode von Olivenkernen, die auf dem Boden entdeckt wurden, auf kurz vor 3000 v. Chr. in der frühen Bronzezeit 1 datiert wurde, ist das größte und vornehmste seiner Art im antiken Osten, das bis heute gefunden wurde.

Die Grabungsleiter, Prof. David Ussishkin und Prof. Israel Finkelstein vom archäologischen Institut der Universität Tel Aviv, sind der Überzeugung, dass das Gebäude und seine Umgebung früheste Zeugen für den Beginn der Urbanisierung in der Region sind.

Zwei der Gebäudemauern, die Vorderfront und die hintere Mauer, sind gut erhalten. Die Dicke der Vorderfront beträgt vier Meter, die hinteren Mauern des Tempels erreichen eine Länge von 50 Metern.

Die Steine der Seitenmauern wurden bereits in der Antike gestohlen und eine andere Mauer wurde von späteren Schichten bedeckt und die Chance, sie zu finden, ist wohl äußerst gering.

(Kontakt: http://www.tau.ac.il/humanities/archaeology/ Quelle: Haaretz.com, 13.11.06)



(8) Das Wetter in Israel

Regen vom Norden bis in die nördliche Negev-Wüste. Im Tagesverlauf wird der Regen schwächer.

Jerusalem: Regen 10-17°C
Tel Aviv: Regen 14-22°C
Haifa: Regen 12-20°C
Be’er Sheva: Regen 10-22°C
Eilat: Wolkenlos 15-25°C

Aussichten: In den kommenden Tagen wird es freundlicher und etwas wärmer. Am Samstag einzelne Schauer.



(9) Wechselkurse

1 € - 5.4972 NIS (-0.136%)
1 CHF – 3.4463 NIS (-0.266%)
1 £ - 8.1335 NIS (-0.495%)
1 $ - 4.2880 NIS (-0.023%)
(Bank of Israel, 14.11.06)

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