Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 17. Oktober 2006
  
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(1) Rede von MP Olmert in der Knesset, 16. Oktober 2006
(2) Syrien ließ Verhandlungen zur Freilassung von Gilad Shalit scheitern
(3) Terroristen in Gaza beschossen Israel mit Raketen: Drei Verletzte in Sderot
(4) Luftangriff auf eine Raketen-Abschussrampe im Norden des Gazastreifens
(5) Die Hisbollah präsentiert: erste Homepage auf Hebräisch
(6) Silberkonzentration in Jerusalemer Tonscherben gemessen
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Rede von MP Olmert in der Knesset, 16. Oktober 2006

Auszüge aus der Rede von MP Ehud Olmert anlässlich der Eröffnungs-Sitzung der Knesset nach der Sommerpause – 16. Oktober 2006 (Foto: GPO)

Ich begrüße die Knessetabgeordneten und die verehrten Gäste, die gekommen sind, um an der Eröffnungs-Sitzung der Knesset nach der Sommerpause teilzunehmen.
Für viele im Staat ist dieser Tag ein Festtag für die israelische Demokratie. […] lasst uns unser Handwerk tun, auf angemessene und ehrenhafte Weise. […]

Die Grundsätze meiner Regierung sind allen offen gelegt. Es besteht nicht die Absicht, sie zu ändern.
Jede Fraktion, die dem Abgeordnetenhaus angehört und sich selbst für bereit hält, Partner bei der Umsetzung in die Tat zu sein und nicht nur bei Gesprächen von den Bänken der Opposition aus, ist eingeladen Partner zu sein. […]

Im Laufe der Winterperiode werde ich auf eine breite parlamentarische Beschlussfähigkeit hinarbeiten, um eine Änderung im Regierungssystem in Israel und die Einführung einer Verfassung herbeizuführen sowie das politische System zu stabilisieren.

Es darf nicht sein, dass die Situation mangelnder Regierungsstabilität, Regierungsunfähigkeit und der Unfähigkeit, langfristige Entscheidungsprozesse einzuleiten, permanent andauert.

In der Palästinensischen Autonomiebehörde regiert zurzeit eine Hamas-Regierung. Leider erfüllt diese Regierung nicht ein Minimum der Bedingungen, die die internationale Staatengemeinschaft gestellt hat. Ihre Erfüllung würde ihr ermöglichen, ein potentieller Verhandlungspartner zu werden. Solange die Hamas-Regierung versäumt, den Staat Israel anzuerkennen, solange sie die unterzeichneten Abkommen zwischen Israel und der Palästinensischen Autonomiebehörde nicht akzeptiert und umsetzt, solange sie die Gewalt nicht beendet und nicht gegen den Terrorismus vorgeht, die Angriffe auf unsere Orte im Süden eingeschlossen, können wir keinen Dialog mit ihr führen. Wir, genauso wie die internationale Staatengemeinschaft, können keine Kompromisse über diese Bedingungen eingehen.

Wir haben keinen Moment lang unseren Soldaten Gilad Shalit vergessen. Gilad wird heimkehren. Uns ist klar, dass das palästinensische Volk und die palästinensische Führung nicht dasselbe sind. Wir sehen einen deutlichen Unterschied zwischen der Hamas-Regierung und dem Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmoud Abbas, der die drei Bedingungen akzeptiert, die die Mehrheit der Staatengemeinschaft vereinbart haben. Abbas ist ein legitimer Partner; wir stehen in ständigem Kontakt mit ihm und mit seinen Mitarbeitern, und ich bin bereit, ihn sofort zu treffen, um darüber zu sprechen, wie wir einen Weg finden können, um gemeinsam nach dem internationalen Friedensplan (roadmap) und den darin enthaltenen Stufen voranzukommen.

Der Staat Israel hat wiederholt seine Bereitschaft gezeigt, in Frieden und guten nachbarschaftlichen Beziehungen mit dem palästinensischen Volk zu leben. Wir wollen nicht, dass das palästinensische Volk noch mehr leiden muss. Im Gegenteil. Wir ziehen eine blühende palästinensische Gesellschaft vor, frei von humanitärer Bedrängnis – eine Gesellschaft, die wirtschaftlichen Wohlstand genießt und mit dem Staat Israel kooperiert.

Ich glaube von ganzem Herzen, dass diese Wirklichkeit möglich ist. Das palästinensische Volk muss eine tiefe interne Entscheidung treffen: ob sie die Chance ergreifen sollten, eine gesunde und starke Gesellschaft zu werden und die traurige Wirklichkeit, in der sie leben, zu überwinden. Die Verantwortung für diese Situation tragen alleine sie, und es liegt allein in ihrer Verantwortung, diese Entscheidung zu treffen.

[…] Wir wollen und wir beabsichtigen nicht, die Palästinenser ewig zu kontrollieren. […]

Wir haben in dieser Legislaturperiode bedeutende Errungenschaften erzielt: militärisch ist es uns gelungen, die Hisbollah schwer zu treffen und die verzweigte Anlage, die die Organisation mit Hilfe des langen Arms des Iran und Syriens aufgebaut hat, zu stören. […]

Politisch wurden Bedingungen geschaffen, die zur Resolution 1701 geführt haben, in deren Rahmen sich die libanesische Armee nach mehr als dreißig Jahren an der Grenze mit Israel aufgestellt hat. […]

Was uns betrifft und was die gesamte Welt betrifft, so hat die Hisbollah aufgehört, als Staat im Staate Libanon zu existieren. Die Resolution 1701 legt fest, dass es im Libanon nur eine Staatsgewalt gibt, die der libanesischen Regierung.

Ich möchte dieses Podium nutzen, um von hier den libanesischen Ministerpräsidenten Fouad Siniora aufzurufen, sich mit mir direkt zu treffen und nicht mit Hilfe von Vermittlern, um einen Frieden zwischen uns und dem Libanon zu schließen. Ich weiß, dass er sich in einer schwierigen Lage befindet: innen – bei dem Versuch, die Hisbollah zu schwächen, und von außen – bei dem Versuch der syrischen Regierung, ihn zu stürzen. Israel kann ein natürlicher und ernsthafter Partner für eine Frieden fördernde Regierung im Libanon sein.

Das Leiden, das den Bewohnern des Libanon zugefügt wurde, wie auch den Bewohnern Israels, verpflichtet uns beide, Ministerpräsident Siniora und mich, das Misstrauen und die Vorteile hinter uns zu lassen, und zusammen einen Kanal der direkten Verständigung zu finden, um unseren Völkern den Frieden zu bringen.

Wir haben die entführten Soldaten Eldad Regev und Ehud Goldwasser nicht vergessen und werden sie nicht vergessen, und wir werden uns weiterhin unermüdlich dafür einsetzen, dass sie nach Hause zurückgebracht werden.

Zwanzig Jahre sind vergangen und dem Staat Israel ist es nicht gelungen, Ron Arad nach Hause zu holen. […]

Wir haben die übrigen Vermissten nicht vergessen und werden sie nicht vergessen, und wir werden weiterhin alles tun, um sie zurück nach Israel zu holen. […]

Der Iran überlistet die Internationale Staatengemeinschaft, greift zu Verzögerungen und versucht Zeit zu gewinnen, um sein gefährliches Atomprogramm abzuschließen.

Die iranische Bedrohung ist eine Bedrohung für die Existenz Israels, eine Bedrohung für die Existenz des Friedens in der Welt.

Israel arbeitet mit der Internationalen Staatengemeinschaft zusammen, um diese Bedrohung zu beseitigen. […]

Die internationale Staatengemeinschaft muss fest entschlossen, klar und eindeutig in ihren Maßnahmen sein. […]

Israel ist an einem Friedensabkommen mit Syrien interessiert. Doch Frieden macht man mit jemandem, der dem Terror entsagt und keine Kommandanturen von Terrororganisationen beherbergt.

Frieden schließt man mit jemandem, der die strategische Entscheidung getroffen hat, die gemäßigte Linie zu unterstützen und nicht bei der Aufrüstung einer Terrororganisation behilflich zu sein, die die Stabilität der Region bedroht.

Wir werden keinen Frieden schließen können mit jemandem, der mit einem Staat einen Bund geschlossen hat, der öffentlich zur Vernichtung des Staates Israel aufruft und diesem das Existenzrecht als jüdischen Staat abspricht.

Israel wird bereit sein, einen Frieden mit dem syrischen Präsidenten zu schließen, wenn der die echte, strategische Entscheidung fällt, dem Terror zu entsagen und nicht mit einem Führer, der die Sprache des Friedens als Taktik benutzt, um die Aufmerksamkeit der Internationalen Gemeinschaft von anderen ihn betreffenden Problemen abzulenken.



(2) Syrien ließ Verhandlungen zur Freilassung von Gilad Shalit scheitern

Ägyptische Quellen: Syrien hat die Bemühungen um eine Vereinbarung über einen Gefangenenaustausch zwischen Israel und der Hamas scheitern lassen.

Dies berichtete am Sonntag (15.10.06) die arabische Zeitung Al-Hayat, die in Beirut und London erscheint, unter Berufung auf ägyptische Quellen. Nach diesen Angaben war die Angelegenheit beinahe zum Abschluss gekommen, doch syrische Stellen mischten sich ein und übten Druck auf die Hamas-Führung, hauptsächlich auf den Leiter des Politbüros der Hamas in Damaskus, Khaled Mashal aus, das Angebot abzulehnen.

Al-Hayat teilte mit, dass in Kürze ein Gipfeltreffen zwischen Präsident Mubarak und Syriens Präsident Bashar Al-Assad geplant ist. Der jordanische König Abdullah rief am Sonntag alle palästinensischen Gruppierungen auf, in der Frage über die Bildung einer Einheitsregierung so schnell wie möglich zu einer Entscheidung zu kommen. Abdullah, der am Sonntag den Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde Mahmoud Abbas empfangen hatte, sagte, dass „der Zeitfaktor zum jetzigen Zeitpunkt ausschlaggebend ist“. Er warnte davor, dass andauernde inner-palästinensische Meinungsverschiedenheiten schlechten Einfluss auf die Zukunft der palästinensischen Sache haben werden. (Haaretz, 16.10.06)



(3) Terroristen in Gaza beschossen Israel mit Raketen: Drei Verletzte in Sderot

Der Islamische Jihad in Gaza hat gestern zwei Qassam-Raketen abgefeuert, auf denen in Hebräisch „Al-Quds 3“ stand.

Die erste schlug in der Nähe des Sicherheitszaunes im Kibbuz Nir-Am ein, die zweite in Sderot, wo drei Bewohner verletzt wurden. Nach Angaben der Palästinenser, sollte die hebräische Aufschrift darauf hinweisen, dass der Jihad es war, der die Raketen abgefeuert hat und keine andere Organisation. (Yedioth Ahronoth, 17.10.06)



(4) Luftangriff auf eine Raketen-Abschussrampe im Norden des Gazastreifens

Die israelische Luftwaffe griff am Sonntag (15.10.06) eine Abschussrampe für Qassam-Raketen an, die sich noch im Norden des Gazastreifens befand.

Bei einem weiteren Vorfall schossen israelische Soldaten auf einen palästinensischen Terroristen, der sich auf verdächtige Weise dem Sicherheitszaun genähert hatte. Soldaten entdeckten südlich des Grenzüberganges Karni eine verdächtige Gestalt. Der Verdächtige wurde aufgefordert stehen zu bleiben. Als dieser sich weigerte, schoss man ihm in die Beine.

In der Nähe von Ramallah eröffneten Terroristen das Feuer auf einen Posten der israelischen Armee. Es gab weder Verletzte noch Sachschaden. Die Polizei der Region Hebron verhaftete außerdem eine 15-jährige palästinensische Frau aus dem Dorf Tzurif. Sie hatte in ihren Sachen ein Messer versteckt. Das Mädchen wurde verhaftet, nachdem es sich in der Nähe der Siedlung Bat Ain aufgehalten und den Sicherheitsmitarbeitern vor Ort aufgefallen war. Die Terroristin gab zu, dass sie beabsichtigt hatte, einen Anschlag zu verüben und mit Hilfe des Messers einen Siedler oder einen Soldaten zu ermorden. Die Terroristin wurde der Polizei und den Sicherheitsbehörden zum Verhör übergeben. (Hatsofeh, 16.10.06)



(5) Die Hisbollah präsentiert: erste Homepage auf Hebräisch

Die Hisbollah hat vor einiger Zeit eine ihrer Internetseiten ins Hebräische übersetzt.

Soweit bekannt, ist dies das erste Mal, dass die radikal-islamische Organisation versucht, sich an die Bevölkerung in Israel mit Hilfe einer hebräischen Internetseite zu wenden.

Die Seite, die im Iran unter der Adresse http://moqavemat.ir/?lang=he gehostet wird, stellt eine reiche Auswahl an Berichten über die israelische Armee, das politische System, die Verhandlungen mit den Palästinensern und die Situation in Gaza und sogar einen Bericht über einen Feuerwehrstreik zur Verfügung.

Gemäß einer Pressemitteilung der Hisbollah, die auf dem Höhepunkt des Libanonkrieges in Teheran veröffentlicht wurde und die auf der Seite „Verteidigung im Internet“ (http://www.haganah.org.il/) wiedergegeben wird, ist es das Ziel der Homepage „pausenlos Informationen über den Widerstand gegen die zionistische Invasion in den Libanon“ zu liefern. Die Seite wurde im Juli eingerichtet. Bis vor kurzem wurden die Inhalte nur auf Englisch, Arabisch und Persisch wiedergegeben. Seit einigen Tagen jedoch gibt es eine Übersetzung ins Hebräische. (Yedioth Ahronoth, 17.10.06)



(6) Silberkonzentration in Jerusalemer Tonscherben gemessen

Bei Ausgrabungen in Jerusalem wurden Tongefäße entdeckt, die viel Silber enthielten

Tongefäße aus der Periode des Zweiten Tempels, die bei Grabungen in Jerusalem entdeckt wurden, enthielten eine große Konzentration an Silber. Dies geht aus einem gemeinsamen Forschungsprojekt der Universität Bar Ilan und dem Lawrence Berkeley National Laboratory der University of California hervor.

Die grundlegende Forschungsneuheit, die in der Zeitschrift Archaeometry der Universität Oxford veröffentlicht wurde, ist die Messung der Silberkonzentration in den archäologischen Tonscherben, eine Messung, die bis dato noch nicht vorgenommen wurde.

Nach Meinung der Wissenschaftler kann die Menge an Silber auf großen materiellen Reichtum hinweisen, der in Jerusalem am Ende der Epoche des Zweiten Tempels (1. Jh. n. Chr.) herrschte. Diese Möglichkeit entspricht den zeitgenössischen Beschreibungen und den Schriften von Josephus Flavius, der beschrieb, wie die Bewohner Jerusalems Silber und Gold in Vasen verbargen.

Im Laufe des Forschungsprojekts wurden 1.200 Tongefäße überprüft, die bei archäologischen Grabungen in 38 Stätten in ganz Israel gefunden wurden.

225 der Gefäße kamen aus drei Grabungsstätten im jüdischen Viertel der Jerusalemer Altstadt. Die Tongefäße wurden in das Lawrence Berkeley National Laboratory der Kalifornischen Universität geschickt und dort auf den Silbergehalt überprüft.

Aus dem Vergleich der Befunde ging hervor, dass die Tongefäße aus Jerusalem einen wesentlich höheren Silbergehalt aufweisen als andere Tongefäße.

Nach Angaben eines der Forscher, Prof. David Eden-Biuvich von der Universität Bar Ilan, wurden die Silberkonzentrationen nur in Gefäßen aus der Epoche gegen Ende des Zweiten Tempels gefunden und nicht in Jerusalemer Gefäßen späterer Epochen. (Haaretz.com, 8.10.06)



(7) Das Wetter in Israel

Heiter bis wolkig, es wird noch einmal etwas wärmer. Bis zum Nachmittag kann es im Norden noch vereinzelte Schauer geben. In den kommenden Tagen erwartet uns ein Sonne-Wolken-Mix mit örtlichen Schauern. Die Temperaturen sinken.

Jerusalem: Heiter bis wolkig 19-24°C
Tel Aviv: Heiter bis wolkig 21-27°C
Haifa: Schauer 18-26°C
Be’er Sheva: Heiter 18-29°C
Eilat: Wolkenlos 23-34°C



(8) Wechselkurse

1 € - 5.3391 NIS (+0.056%)
1 CHF – 3.3534 NIS (+0.125%)
1 £ - 7.9387 NIS (+0.341%)
1 $ - 4.2650 NIS (+0.400%)
(Bank of Israel, 16.10.06)

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