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(1) Kabinett-Communique vom 15.
Oktober 2006
Ministerpräsident Ehud Olmert wird am Dienstag (17.10.06) nach
Russland reisen. Dort sind Gespräche mit Präsident Wladimir Putin
und Ministerpräsident Yevgeny Primakov geplant. MP Olmert wird sich
auch mit Vertretern der jüdischen Gemeinden treffen. Im Mittelpunkt
der Gespräche mit dem russischen Präsidenten werden die iranische
Bedrohung und die Entwicklungen in Nordkorea stehen.
Verteidigungsminister Amir Peretz, Außenministerin Tzipi Livni,
Vertreter der Armee und der Allgemeinen Sicherheitsbehörde
informierten die Kabinettsminister über die aktuelle politische und
sicherheitspolitische Situation, darunter: Aktivitäten des
Verteidigungsbereichs im Gazastreifen, die Gewalt zwischen Fatah und
Hamas, verstärkter Waffenschmuggel aus dem Sinai, die
UN-Sicherheitsrats-Res. 1718 (Sanktionen gegen Nordkorea), der
Beitrag Irans und Syriens zum Terrorismus im Nahen Osten.
VM Peretz sagte, dass die IDF die Aktivitäten in nördlichen und
südlichen Gazastreifen stark ausgeweitet haben. Die Armee ging
verstärkt gegen die Hamas und andere militante Gruppen vor, die mit
den Soldaten zusammengestoßen sind. Die IDF intensiviert die
Maßnahmen gegen den Tunnelbau.
Im Zusammenhang mit der Äußerung des libanesischen
Verteidigungsministers, die libanesische Armee würde israelische
Flugzeuge künftig beim Überfliegen des libanesischen Territoriums
mit Flugabwehrraketen angreifen, sagte VM Peretz, dass die IDF in
dieser Beziehung auf alles vorbereitet sei. Es sei zu betonen, dass
Israel nicht die Absicht habe, irgendetwas zu ändern, solange die
UN-Sicherheitsrats-Res. 1701 inklusive der Heimkehr der entführten
Soldaten und das Waffenembargo nicht erfüllt ist.
Über die Ereignisse in Judäa und Samaria sagte VM Peretz, dass
der Sicherheits- und Verteidigungsbereich die Festnahmen fortsetzt
und dass diese Maßnahmen Terrorattentate verhindern. Außerdem wurde
über die Räumung illegaler Siedlungsvorposten und die Zerstörung
illegaler Gebäude diskutiert.
AM Livni sagte, dass die UN-Sicherheitsrats-Res. 1718 durch einen
Konsens zwischen dem angloamerikanischen Seite und der mehr auf
Kompromiss ausgerichteten chinesisch-russischen Seite zustande
gekommen ist. Es sei zu früh, darüber zu sprechen, welche Bedeutung
dies für die Resolution gegen den Iran haben könnte. AM Livni
diskutierte auch über das in dieser Woche anstehende Treffen mit den
EU-Außenministern, bei dem die Außenminister wahrscheinlich ein Ende
der Verhandlungen mit dem Iran und ihre Unterstützung für Sanktionen
ankündigen werden.
AM Livni sprach über das Scheitern der katarischen Initiative,
den innerpalästinensischen Streit zu schlichten, über den Stand bei
der Umsetzung der UN-Sicherheits-Res. 1701 und über die Wahl des
neuen UN-Generalsekretärs.
(Quelle: Mitteilung des Kabinetts-Sekretärs, 15.10.06)
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(2) MP Olmert
will mit Syrien nicht über einen unwahren Frieden
verhandeln
Ministerpräsident Ehud Olmert nimmt von Friedensverhandlungen mit
Syrien Abstand. Olmert sagt, dass Syriens Präsident Bashar Al-Assad
der gleiche Assad sei, bei dem der Hamas-Führer Khaled Mashal zu
Gast ist und „von dem man möchte, dass wir mit ihm über einen
unwahren Frieden verhandeln“. Olmert fügte hinzu, es gäbe nicht
zufällig die Entscheidung Syriens und der Hisbollah, den
libanesischen Regierungschef Fuad Siniora zu stürzen.
„Es gab und es wird keine Zurückhaltung in den Aktionen der
israelischen Armee in Gaza geben. Die Tatsache, dass in den letzten
Tagen 17 Mitglieder von Terrororganisationen getötet wurden, weist
nicht auf eine Zurückhaltung unsererseits hin“, sagte Olmert am
Sonntag auf der wöchentlichen Kabinettssitzung.
In Bezug auf die Möglichkeit einer Wiederaufnahme der
Verhandlungen mit den Palästinensern sagte Olmert, dass er an einem
Treffen mit Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas interessiert sei.
Dies sei jedoch nicht möglich, da Abbas das Treffen von der
Freilassung palästinensischer Gefangener abhängig mache. „Wir werden
keine palästinensischen Gefangenen freilassen, bis der entführte
Soldat Gilad Shalit heimgekehrt ist“, so Olmert. (Haaretz,
16.10.06)
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(3)
Waffenschmuggel: Die Hamas bereitet sich auf einen Krieg in Gaza
vor
Die Hamas bereitet sich auf einen Krieg in Gaza vor: 20 Tonnen
Sprengstoff, Antipanzer- und Flugabwehrraketen eingeschmuggelt
Die Hamas versucht im Gazastreifen ein „Gleichgewicht der
Bedrohung“ gegenüber Israel zu schaffen, wodurch die israelische
Armee davon abgehalten werden soll, mit Bodentruppen in den
Gazastreifen einzumarschieren. Dies ist der Eindruck der
israelischen Armee angesichts der Rüstungsbemühungen, die den
letzten Monaten immer mehr voranschreitet. In diesem Rahmen wurden
in den Gazastreifen seit Anfang des Jahres mehr als 20 Tonnen
Sprengstoff, Flugabwehr- und Antipanzer-Raketen geschmuggelt.
Hochrangige Offiziere teilten „Haaretz“ mit, dass die Hamas auf
zwei Hauptebenen agiert: Verbesserung ihrer Angriffsfähigkeit, mit
Schwerpunkt auf Raketen wie Qassam und Katjuscha, und die Errichtung
eines verstärkten Verteidigungssystems, das es den israelischen
Soldaten erschwert, in die bebauten Gebiete im Gazastreifen
einzudringen. Die Vergrößerung der Reichweite der Raketen, die
Zerstörungskraft der Sprengköpfe und hauptsächlich der Einsatz von
regulärem Sprengstoff, - all dies könnte die Bedrohung des
westlichen und nördlichen Negev vergrößern.
Gleichzeitig verbessert die Hamas ihr Verteidigungssystem,
hauptsächlich in den Städten des Gazastreifens. Truppen der
Volksarmee der Hamas, die „Murabitun“, stellen den zentralen Teil
dar. Die Hamas verteilt ihre Leute auf Einheiten, die auf bestimmte
militärische Bereiche spezialisiert sind, in Hinblick auf einen
möglichen militärischen israelischen Angriff. Gleichzeitig geht der
Schmuggel weiter. In letzter Zeit wurden Dutzende Antipanzer-Raketen
vom russischen Typ „Conkurs“ eingeschmuggelt. Es handelt sich
hierbei um eine relativ genaue Rakete mit einer Reichweite von ca.
vier Kilometern, die dem Raketentyp ähnelt, die die Hisbollah im
Krieg eingesetzt hat. Die israelische Armee geht davon aus, dass die
Hamas versuchen wird, Hunderte weiterer Raketen einzuschmuggeln.
(Haaretz, 16.10.06)
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(4) Hamas
verantwortlich für die Tötung eines hochrangigen
Palästinensers
Einen Monat später stellt sich heraus: die Hamas ist
verantwortlich
Es war eine Tötung wie in einem Hollywood-Film. Brigade-General
Jad Tayeh, hochrangiges Mitglied des palästinensischen
Nachrichtendienstes, wurde mitten auf der Straße zusammen mit vier
seiner Männer hingerichtet. Keine Organisation hatte die
Verantwortung für die Ermordung Mitte September übernommen. Nun
stellt sich heraus, dass die Hamas hinter der Tötung steht.
Im April machte Jordanien eine dramatische Mitteilung, nach der
die Geheimdienste ein Hamas-Kommando festgenommen haben, das geplant
hatte, Raketen und Sprengsätze zu schmuggeln. Die Hamas dementierte,
doch die Beziehungen mit Jordanien waren angeschlagen. Nun erfuhr
die israelische Zeitung Maariv, dass die Hamas zu dem Schluss
gelangt war, dass der jordanische Geheimdienst die Information vom
palästinensischen Geheimdienst erhalten hatte und in Tayeh den
direkt Verantwortlichen sah. Die Untersuchungskommission, die die
Umstände der Ermordung prüft, ist der Überzeugung, dass dies der
Grund für die Tötung des palästinensischen Offiziers ist.
Vor einem Monat fuhren Tayeh und vier seiner Leute auf der
Küstenstraße in Richtung Gaza. In der Nähe des Flüchtlingslagers
Shaati wurden sie aus einem Jeep, der den Wagen verfolgte,
beschossen. Drei Insassen wurden getötet, zwei wurden aus dem von
Kugeln durchlöcherten Wagen herausgeholt und aus nächster Nähe
ermordet. Der Anschlag sorgte für einen Sturm der Entrüstung und
zwang das Innenministerium unter der Kontrolle der Hamas, eine
Untersuchungskommission einzuberufen. Vor zwei Tagen verfügte
Innenminister Said Ziam, fünf Verdächtige zu verhaften. Es handelt
sich um Mitglieder des sog. Volkswiderstands, wobei der
Hauptverdächtige Muataz Dormush heißt, der für die Entführung von
zwei amerikanischen Journalisten (Fox) verantwortlich ist. Muataz
ist der Bruder von Mumtaz Dormush, einer der meistgesuchten
Terroristen in Gaza, der der Gruppe vorsteht, die Gilad Shalit
entführt hat.
Trotz des Haftbefehls, sind die fünf Verdächtigen noch immer auf
freiem Fuß. (Maariv, 15.10.06)
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(5) Verdacht:
Hamas könnte Anschläge gegen amerikanische Ziele planen
In den USA besteht die Befürchtung, dass die Hamas Anschläge
gegen amerikanische Ziele verüben könnte
Die Frustration der hochrangigen Mitglieder des militärischen
Arms der Hamas bezüglich der US-Politik in der Region nimmt immer
mehr zu, besonders in Bezug auf die hartnäckige Weigerung der
Amerikaner, die Hamas-Regierung anzuerkennen. Radikale Vertreter der
Terrororganisation versuchen daher, die Auseinandersetzung
auszuweiten und auch amerikanische Einrichtungen und
Persönlichkeiten im Nahen Osten ins Visier zu nehmen. Dies
berichtete die Wochenzeitung „Time“.
Gemäß dem Bericht, der am Freitag auf der Internetseite des
amerikanischen Magazins erschien, verlieren die gemäßigten Akteure
der Hamas immer mehr an Macht und zwar zugunsten jener, die sich
einen Feldzug gegen amerikanische Interessen zum Ziel erwählt haben.
„Immer mehr Kommandanten haben die Geduld mit den USA verloren und
wollen gegen sie zurückschlagen“, so der Artikel. Außer der
Unterstützung für Israel, wird die Tatsache, dass Washington den
Vorsitzenden und Präsidenten der Palästinensischen Autonomiebehörde
Mahmoud Abbas drängt, die Hamas-Regierung aufzulösen, als Hauptmotiv
für die härtere Position der Extremen in der Hamas angesehen. Die
Gemäßigten der Organisation befürchten, dass eine
Regierungsauflösung, sollte es so weit kommen, die Extremisten in
Aktion versetzen könnte.
In der Wochenzeitung wird ein hochrangiges Mitglied der Hamas
zitiert, das die Ausweitung der Auseinandersetzungen damit
rechtfertigt, dass die USA den Palästinensern gegenüber sehr
feindselig geworden seien. „Wir können nicht dabei stehen und nichts
tun, während die Amerikaner gegen uns vorgehen“. (Maariv,
15.10.06)
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(6) Die Hisbollah
versteckt Waffen, die libanesische Armee sucht nicht
danach
Stille an der Grenze: die Hisbollah versteckt Munition, die
libanesische Armee sucht nicht danach
Zwei Wochen nachdem der letzte israelische Soldat den Südlibanon
verlassen hat, beginnt sich die Situation an der nördlichen Grenze
zu stabilisieren. Offiziere der israelischen Armee berichten von
annehmbarer Zusammenarbeit mit den UN-Vertretern und der
libanesischen Armee, von der Bereitschaft der Hisbollah, im Süden
das Profil niedrig zu halten, außer wenigen minimalen
Zwischenfällen.
Seit dem Rückzug trat mehrere Male jene Regelung in Kraft, die
zuvor in Gesprächen zwischen den Seiten erarbeitet worden war:
Israel gibt eine Warnung über ungewöhnliche oder verdächtige
Aktionen im Süden an den Libanon weiter (UNIFIL unterhält zwei
Koordinationszellen, eine mit der israelischen Armee im Stab der
Nordkommandantur in Zefat und die zweite mit der libanesischen Armee
in der UN-Kommandantur in Nakura). Die UNIFIL-Truppen sind schnell
vor Ort und die libanesische Armee folgt. Der Status Quo zwischen
den Seiten ist, dass die Hisbollah ihre Waffen versteckt, und die
libanesische Armee und UNIFIL nicht danach suchen.
Bis jetzt gab es keine Fälle, bei denen UNIFIL-Kräfte oder die
libanesische Armee bewaffneten Hisbollah-Terroristen
gegenüberstanden. Die Libanesen ergreifen zwar nicht selbst die
Initiative, um an Informationen über die Hisbollah zu gelangen, doch
wenn sie solche von den UN-Truppen erhalten, bearbeiten sie diese
auch. Auch die Hisbollah hält sich an die Regeln. Ihre Leute bewegen
sich in zivil und ohne sichtbare Waffen. Und immer noch geht die
israelische Armee davon aus, dass die Organisation im Süden anwesend
ist und über die Stützpunkte südlich des Litani wacht. (Haaretz,
15.10.06)
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(7) Technion
Haifa am „Galileo“-Projekt für Navigationssysteme
beteiligt
Ein Konsortium, an dem das Technion beteiligt ist, entwickelt
einen „Verkehrspolizisten“ für Weltraum-Satelliten
Das Verkehrsaufkommen im Weltraum nimmt zu und macht eine genaue
Satellitennavigation erforderlich. Ein von israelischen
Wissenschaftlern entwickeltes System erreicht eine Genauigkeit bis
auf wenige Zentimeter
Ein Konsortium, an dem das Technion (die Technische Universität
Haifa) beteiligt ist, nimmt am „Galileo“-Projekt der Europäischen
Union für Navigationssysteme teil. Dies ist das einzige Konsortium,
das bis heute die Teilnahme an dem Projekt der wissenschaftlichen
Sparte gewonnen hat.
„Der Verkehr im Weltraum hat zugenommen. Es gibt viele Satelliten
und ihre Zahl steigt. Deshalb brauchen wir einen
‚Verkehrspolizisten’, der Zusammenstöße zwischen Satelliten im
Weltraum verhindert“, erklärt Dr. Pini Gurfil von der Faculty of
Aerospace Engineering am Technion in Haifa, der am Galileo-Projekt
teilnimmt. „Wir entwickeln Software für einen Receiver von Galileo,
der von jedem Satellit Informationen sammeln und dann wissen wird,
wie Position und relative Geschwindigkeit bis auf wenige Zentimeter
genau zu berechnen sind. Das System wird die Satelliten automatisch
steuern. Darüber hinaus wird das System Formationsflüge von
Satelliten ermöglichen.“
Die Geschäftsführung von Galileo hat den Verbrauchermarkt
aufgeteilt: In eine kommerzielle Sparte, eine Sparte für die zivile
Nutzung (Rettungssuche, Luftraumkontrolle) und in eine
wissenschaftliche Sparte. Das Konsortium, an dem das Technion
beteiligt ist, ist das einzige, das in der wissenschaftlichen Sparte
aktiv ist. Weitere Teilnehmer sind: Chalmers University in Schweden,
das Forschungsinstitut der Czech Academy of Sciences, die Royal
Meteorological Society in Großbritannien, die Unternehmen Starlab
und Atos Origin (Geschäftsbereich Spanien) sowie IFREMER – das
französische Forschungsinstitut für Meernutzung.
Das Galileo -Projekt ist das europäische GPS. Seine
Dienstleistung ist jederzeit verfügbar und kostenfrei. Der erste
Satellit des Projekts wurde im Dezember 2005 von Kasachstan aus
gestartet. Nach europäischen Angaben ist Galileo genauer als das
amerikanische GPS. Die nördliche Hemisphäre soll noch besser erfasst
und die Angaben über den Standort des Benutzers sollen verlässlicher
werden. Am Ende des Prozesses wird Galileo 30 Satelliten in drei
Erdumlaufbahnen haben. Die Kosten werden bei 1 Millionen Euro
liegen.
In der wissenschaftlichen Sparte des Projektes kann nur
teilnehmen, wer einen von der Geschäftsführung von Galileo
ausgeschriebenen Wettbewerb gewinnt. Bis heute hat nur das
Konsortium, in dem das Technion beteiligt ist, eine solche
Ausschreibung gewonnen.
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