Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Freitag, 13. Oktober 2006
  
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(1) VM Peretz gibt Pläne zur Räumung illegaler Siedlungsvorposten in Auftrag
(2) Palästinensische Terrorgruppe plant Bombentunnel unter dem Kibbuz Nir-Oz
(3) Hamas-Führer verurteilt Weltgemeinschaft für Bemühungen zur Freilassung von Gilad Shalit
(4) Hamas führt Verhandlungen über Ausbildung von Terroristen im Iran
(5) Ynet-Interview mit der legendären Exil-Syrerin Dr. Wafa Sultan
(6) Wiederaufbau in Nordisrael mit Hilfe von Studenten
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) VM Peretz gibt Pläne zur Räumung illegaler Siedlungsvorposten in Auftrag

Das Verteidigungsministerium will in Kürze gegen illegal errichtete Häuser in der Westbank vorgehen. Verteidigungsminister Amir Peretz gab am Donnerstag die Ausarbeitung eines Maßnahmenplans in Auftrag.

Der Plan soll den Räumungsprozess der illegalen Siedlungs-Vorposten darlegen. Der Erlass zur Zerstörung der fraglichen Gebäude wurde bereits unterzeichnet. Er bezieht sich auf illegale Bauvorhaben, sowohl jüdische wie arabische. Von Seiten der Armee nahm auch der Leiter des Zentral-Kommandos der israelischen Armee, General-Major Yair Naveh, an der Sitzung am Donnerstag in Tel Aviv teil.

Die Räumung der illegalen Vorposten stand bis zum 12. Juli ganz oben auf der Agenda des Verteidigungsministers. Die Pläne waren schon weit fortgeschritten. Doch wegen des Hisbollah-Angriffs verlagerte sich der militärische Fokus im Sommer auf den Konflikt im Norden. Jetzt erhält die Räumung der Vorposten wieder erste Priorität.

Aus Armeekreisen verlautete, man werde alles versuchen, damit die Räumung im Einvernehmen mit den Bewohnern und ohne gewaltsame Zwischenfälle verläuft. Nichtsdestotrotz müsse man sich auch auf eine Zwangsevakuierung vorbereiten. Die Details dazu sollen dem Verteidigungsminister in Kürze vorgelegt werden. (Ynetnews.com, 13.10.06)



(2) Palästinensische Terrorgruppe plant Bombentunnel unter dem Kibbuz Nir-Oz

Die Terrororganisation „Katab Abu-Rish“ aus Gaza plant, einen Tunnel aus dem Gazastreifen bis unter den Kibbuz Nir-Oz im westlichen Negev (Israel) zu graben, um einen Anschlag auf Soldaten und Zivilisten zu verüben.

Einer der Organisationsleiter wandte sich an den Palästinenser Shahada Abu-Ruk, der in der Nähe zur israelischen Grenze auf der Höhe von Nir-Oz ein Stück Land besitzt. Er bat ihn, den Platz für 40.000 Dollar und für die Dauer eines Jahres zu verpachten. Er beabsichtigte, einen Tunnel zu graben, durch den bewaffnete Terroristen nach Israel eindringen sollten. Doch der palästinensische Besitzer nahm seine Zustimmung zurück und verweigerte sich der Grabung des Tunnels von seinem Land aus.

Der Plan für die Grabungen des Tunnels wurde an die israelische Sicherheitsbehörde Shabak herangetragen. Gestern wurde gegen Katab Abu-Rish am Gerichtshof von Beer Sheva eine Klage eingereicht. (Maariv, 13.10.06)



(3) Hamas-Führer verurteilt Weltgemeinschaft für Bemühungen zur Freilassung von Gilad Shalit

Der Leiter des Politbüros der Hamas in Damaskus, Khaled Mashaal, hat der internationalen Staatengemeinschaft Einseitigkeit im Fall des entführten israelischen Soldaten Gilad Shalit vorgeworfen. Shalit wurde von der Hamas am 25. Juni 2006 in Israel entführt und in den Gazastreifen verschleppt.

In einer Rede anlässlich des muslimischen Fastenmonats Ramadan sagte Mashaal am Donnerstagabend in Damaskus: „Wenn ein Held aus Gaza einen israelischen Soldaten entführt, der kam - ich weiß nicht woher - um seinen Sohn zu töten, dann machen sich alle auf die Beine. Aber wenn sich Tausende Palästinenser im israelischen Gefängnis befinden, darunter Frauen und Alte, zuckt keiner mit der Wimper“.

„Damaskus, das im Belagerungszustand war, hat sich zu einer Pilgerstätte für Vermittler aus aller Welt entwickelt, nur wegen diesem Hund, Gilad Shalit, aber keiner kümmert sich um sechs Millionen palästinensische Flüchtlinge, die in die ganze Welt zerstreut sind.“

„In einer Zeit, da die Hisbollah gewinnt und die Amerikaner sich in der Welt mehr und mehr verheddern, ist es unsere Pflicht, alles zu unternehmen, um die Mentalität der Niederlage abzulegen und den Widerstand zu verbessern und weiterzuentwickeln.“ (Ynetnews.com, 12.10.06)



(4) Hamas führt Verhandlungen über Ausbildung von Terroristen im Iran

Vertreter der Terrororganisation Hamas haben am Donnerstag in Teheran Verhandlungen über die Ausbildung von Kämpfern im Iran geführt. Das berichtete das zweite israelische Fernsehen.

Nach der Regierungsübernahme in den Palästinensischen Autonomiegebieten (Februar 2006) wandte sich die Hamas mit einer Anfrage an den Iran, in der sie um finanzielle und inhaltliche Unterstützung bat. Der damalige israelische Verteidigungsminister Shaul Mofaz informierte damals den EU-Außenbeauftragten Javier Solana über den Vorgang.

Nach Angaben der israelischen Armee (1999) bildete der Iran schon einmal Hamas-Terroristen über mehrere Jahre in einem Trainingslager bei Teheran für Attentate in Israel aus. Damals verklagte ein Militärgericht zwei Hamas-Mitglieder aus Gaza für illegale Tätigkeiten im Namen der Organisation, darunter die Initiierung zur Ausbildung im Iran.

Die Hamas stritt die Vorwürfe zum damaligen Zeitpunkt ab, sagte, sie habe keine militärischen Ausbildungslager im Iran und bezeichnete den Bericht als Schmutzkampagne gegen die islamische Republik wegen Spionagevorwürfen und der Verhaftung von 13 Juden im Iran. (Jpost.com, 13.10.06)



(5) Ynet-Interview mit der legendären Exil-Syrerin Dr. Wafa Sultan

„Ich will das Gefängnis des Islam zerschmettern“, ein Bericht von Yitzhak Ben-Chorin (Washington), ynet.co.il, 12.10.06

Dr. Wafa Sultan ist zu einer Legende geworden. Zwei ihrer Interviews mit dem Sender Al-Jazirah, haben sie zu einer Phänomen gemacht: Eine intellektuelle Muslimin, die die arabische Welt auffordert, endlich die Augen zu öffnen. Nicht wenige haben ihr schon mit Mord gedroht, doch in einem Exklusiv-Interview mit „ynet“ erklärte sie, dass sie keine Angst habe: „Das ist meine Lebensaufgabe“.

Das einzige Mal, dass ich Tränen in den Augenwinkel von Dr. Wafa Sultan entdecke, ist, als sie über ihre Familie in der Kleinstadt Banias in West-Syrien, 2 bis 3 Autostunden nördlich von Beirut, sprach. Nach Meinung ihrer Familie, sieben Schwestern und drei Brüder, ist sie eine Schande. Der älteste Bruder sagt, dass sie von den Juden eine Million Dollar erhalten hätte, damit sie den Islam verleumdet. Ihre 74-jährige Mutter ist nicht bereit, mit ihr am Telefon zu sprechen.

„Ich weiß, dass ich sie verletze“, so Sultan im Interview, das in einem Hotel in Washington stattfand. „Sie empfinden Schande. Ich kann ihre Gefühle verstehen. Ich habe eine Schwester in Katar, die mit einem Palästinenser verheiratet ist. Beide sind sehr offen und unterstützen mich. Wir sprechen einmal in der Woche miteinander, und sie reicht Mitteilungen an meine Mutter weiter. Ich kann mit Freunden in Syrien telefonieren, aber nicht mit meiner Mutter oder meinem Bruder. Das ist sehr schwer für mich. Es fällt schwer, die Familie zu verlieren. Das ist schwer für mich.“

Wafa hat eine Familie verloren, aber durch ihre Interviewreihe den Ruhm der Welt geerntet. Ihr berühmtestes Interview  ist das mit dem Sender Al-Jazirah, in dem sie die Extremisten des Islam und die Rückwärtsgesandtheit, die Entfremdung und den Kampf gegen den Fortschritt, den diese Religion ihren Gläubigen auferlegt, angreift. Nach den Interviews erhielt sie Morddrohungen. In einem Auszug des Interviews mit ynet, das gestern veröffentlicht wurde, erzählt sie, dass ihr klar sei, dass man versucht, sie zu töten.

„…Es kann sein, dass es ihnen gelingen wird, aber ich habe keine Angst. Ich habe schon Unterstützer, die mich beschützen, und ich führe meine Mission weiter. Ich habe 32 Jahre lang in Angst gelebt. 32 Jahre meines Lebens sind mir vom radikalen Islam genommen worden. Sollen sie doch tun, was sie wollen. Ich denke, dass es ihnen eines Tages gelingen wird. Das ist keine große Sache. Ich rechne jeden Tag damit.“

Sie ist eine kleine Frau, aber groß im Geist, in ihren Idealen und in ihrem Mut. Sie ist warmherzig und ohne Förmlichkeiten, aber sie ist sich ihrem Wert bewusst und dem Wert der Botschaft, die sie seit einigen Jahren verbreitet. „Ich denke, dass man sich in 300 Jahren an den Namen Wafa Sultan erinnern wird, als dem Namen eines Menschen, der den Muslimen geholfen hat, das Mittelalter hin sich zu lassen.“

Sie selbst hat das Mittelalter hinter sich gelassen, nachdem ihr Dozent von der Fakultät für Medizin von der Universität Khalab 1979 ermordet wurde. Jugendliche der Muslimbrüder ermordeten den Dozenten Yosef al-Yosef, einen beliebten Professor, weil dieser ein Alawi war (wie die Familie Asad). Die Attentäter riefen „Allah ist groß“, feuerten los und flüchteten dann auf Motorrädern.

„Das war ein Wendepunkt in meinem Leben“, so Sultan. „Ich habe begonnen, Fragen zu stellen und mein Glaubensbild zu überdenken, zusammen mit meinem Mann, den ich zu dieser Zeit kennen lernte. Ich habe aufgehört, zu fasten und zu beten. Ich habe meiner Familie nichts erzählt. Mein Mann ist von einer Botschaft zur nächsten gegangen und hat versucht, ein Visum zu bekommen. Ich habe zehn Jahre gebraucht, bis wir es geschafft haben, aus Syrien zu verschwinden.“

Hier noch einmal der Link zum oben genannten Al-Jazirah-Interview mit Wafa Sultan (Archiv des Middle East Media Research Institute MEMRI TV):
http://switch5.castup.net/frames/20041020_MemriTV_Popup/video_480x360.asp?ai=214&ar=1050wmv&ak=null



(6) Wiederaufbau in Nordisrael mit Hilfe von Studenten

Mehr als 500 Studenten aus verschiedenen Universitäten und Hochschulen in Israel, die die Ferien in Nordisrael verbringen, haben sich als Freiwillige für Reparatur- und Aufräumarbeiten gemeldet, um gemeinsam bei der Beseitigung der Schäden der Hisbollah-Angriffe mitzuhelfen (Foto).

Die Studenten forsten verbrannte Wälder auf, putzen oder streichen öffentliche Luftschutzräume, bringen Wohnungen in Schuss oder helfen Kindern bei der Bewältigung ihrer Kriegs-Traumata.

Die Initiative wurde von Avner Warner ins Leben gerufen. Der Jurastudent wandte sich an „Ruach Tova“. Die Organisation vermittelt Freiwillige an Menschen, die Hilfe brauchen. (Giyus.org, 11.10.06)



(7) Das Wetter in Israel

Es ist freundlich. Die Luft ist heiß und trocken, im Süden Sharav.

Jerusalem: Wolkenlos 17-30°C
Tel Aviv: Wolkenlos 24-31°C
Haifa: Wolkenlos 21-30°C
Be’er Sheva: Wolkenlos 19-34°C
Eilat: Wolkenlos 24-38°C
Wassertemperatur Mittelmeer: 27°C

Aussichten: Kühler

Samstag deutlich kühler. Im Norden leichte Schauer. In der Nacht nimmt der Regen zu.
Sonntag: Regen im Norden und Zentrum des Landes. In der nördlichen Negev-Wüste leichte Schauer. Die Temperaturen sinken unter den jahreszeitlichen Durchschnitt.
Montag: Heiter bis wolkig. Gelegentlich Schauer. Es bleibt kühl.



(8) Wechselkurse

1 € - 5.3361 NIS (-0.362%)
1 CHF – 3.3492 NIS (-0.363%)
1 £ - 7.9117 NIS (-0.138%)
1 $ - 4.2480 NIS (-0.492%)
(Bank of Israel, 13.10.06)

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