Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 21. September 2006
  
Pfeil   An- und Abmelden des Newsletters     
Pfeil   Botschaft des Staates Israel - Berlin     

(1) Rede von AM Livni vor der UN-Vollversammlung in New York, 20.9.06
(2) AM Livni traf hochrangige UN-Vertreterin aus Bahrain in New York, 20.9.06
(3) „Deutschland kann nicht neutral sein“, Botschafter Stein im Tagesspiegel, 21.9.06
(4) Heute Morgen schlug eine Qassam-Rakete direkt in einem Wohnhaus in Sderot ein
(5) Sicherheitskräfte haben Gelder von Geldwechslern in der Westbank beschlagnahmt
(6) Nach dem Kontaktabbruch: Treffen zwischen MP Olmert und den Siedlern
(7) Zweite Ausschreibung zum Wohnungsbau in der Westbank binnen 4 Wochen
(8) Neues Flugzeug für die Luftwaffe für Kontrollflüge und Luftaufnahmen
(9) „Golfkrieg“ in Eilat: die Korallen vor der Ebbe schützen
(10) Das Wetter in Israel
(11) Wechselkurse
(1) Rede von AM Livni vor der UN-Vollversammlung in New York, 20.9.06

Außenministerin Tzipi Livni hat die iranische Regierung als „wachsende Gefahr“ und „größte Kampfansage an unsere Werte“ bezeichnet. Die internationale Gemeinschaft habe „keine wichtigere Verantwortung, als sich gegen diese wachsende Gefahr zu stellen, nicht zum Wohl Israels, sondern um ihrer selbst willen“, sagte Livni bei einer Rede vor der UN-Vollversammlung in New York. Teheran verleugne nicht nur den Holocaust und spreche „stolz und offen“ darüber, Israel vernichten zu wollen. Die iranische Führung versuche zudem, sich dafür Waffen zu beschaffen, was die Region gefährde und die Welt bedrohe.

Die vollständige Rede finden Sie auf der Internetseite des Israel Ministry of Foreign Affairs:
http://www.mfa.gov.il



(2) AM Livni traf hochrangige UN-Vertreterin aus Bahrain in New York, 20.9.06

Ein außergewöhnliches Treffen fand gestern bei der UNO statt: Außenministerin Tzipi Livni traf sich am 20.9.06 mit der Präsidentin der UN-Vollversammlung Haya Rashad, die bis vor kurzem Ministerin in der Regierung von Bahrain war. Dies ist das erste Mal seit vielen Jahren, dass sich ein israelischer Minister öffentlich mit einem hochrangigen Vertreter Bahrains trifft.

Das Treffen zwischen den beiden verlief äußerst herzlich und persönlich. Livni und Rashad unterhielten sich über die Ähnlichkeit ihrer Karrierelaufbahnen: beide sind Rechtsanwältinnen und beide schafften es bis ins Amt der Außenministerin.

Israel unterhält keine diplomatischen Beziehungen mit Bahrain, aber geheime Kontakte im Hinblick auf die Möglichkeit des Aufbaus offizieller Beziehungen. Vor kurzem hatten hochrangige israelische Vertreter mehrere Male die Hauptstadt Bahrains, Manama, besucht. (Yedioth Ahronoth, 21.9.)



(3) „Deutschland kann nicht neutral sein“, Botschafter Stein im Tagesspiegel, 21.9.06

„Deutschland kann nicht neutral sein“, Interview mit Botschafter Shimon Stein über den Libanon-Einsatz der Bundeswehr, Tagesspiegel, 21.9.06:
http://www.tagesspiegel.de/politik/archiv/21.09.2006/2790018.asp#

Herr Botschafter, hat der Bundestag mit der Zustimmung zum Libanon-Einsatz eine im Verhältnis zu Israel historische Entscheidung getroffen?
Der Bundestag hat zunächst für die Bundesrepublik eine historische Entscheidung getroffen. Mit der Entsendung von deutschen Soldaten in den Nahen Osten entspricht er nicht nur dem Wunsch des israelischen, sondern auch des libanesischen Ministerpräsidenten. Wenn diese UN-Mission, an der sich nun auch Deutschland beteiligt, tatsächlich Erfolg hat, leistet sie auch einen Beitrag zur Sicherheit Israels. Dann würde durch die Entwaffnung der Hisbollah die Bedrohung aus dem Libanon beseitigt, der wir seit Jahren ausgesetzt sind.

Trägt der Einsatz deutscher Soldaten zur Sicherung der Existenz Israels bei?
Da muss ich etwas klarstellen: Die Existenz Israels hängt nicht von der Umsetzung dieser UN-Resolution ab. Wenn man von einer existenziellen Bedrohung des Staates Israel spricht, dann kommt diese Bedrohung aus dem Iran und seinem Streben nach nuklearen Waffen.

Sind die Deutschen als Teil der UN-Friedenstruppe für den Libanon neutral oder Partei im Sinne Israels?
In diesem Fall ergreift Deutschland Partei, um der UN-Resolution 1701 zur Wirkung zu verhelfen und den Libanon zu stabilisieren. Im Übrigen, wenn das Existenzrecht Israels zur Staatsräson der Bundesrepublik gehört, dann kann Deutschland im Nahen Osten nicht neutral sein.

FDP-Chef Guido Westerwelle warnt, deutsche Soldaten könnten in eine Situation kommen, in der sie auf israelische Soldaten schießen. Wie groß ist diese Gefahr?
Ich sehe diese Gefahr nicht, weil dieses Szenario völlig theoretisch ist. Ich halte es für ausgeschlossen, dass es zu einer Konfrontation von deutschem und israelischem Militär kommt. Die deutschen Soldaten werden nicht an der libanesisch-israelischen Grenze eingesetzt, sondern leisten ihren Dienst zur See.

Wie wertvoll ist die deutsche Hilfe?
Deutschland leistet einen wichtigen Beitrag, um Waffenschmuggel über das Meer zu verhindern. Wir machen uns aber große Sorgen im Hinblick auf die Überwachung der syrisch-libanesischen Landgrenze, über die der Hauptstrom des Waffenschmuggels läuft. Die Hauptfrage ist, ob Syrien einen positiven Beitrag zur Implementierung der UN-Resolution leisten will und ein grundsätzliches Interesse an der Stabilisierung des Libanon zeigt. Die Bilanz der letzten Jahrzehnte macht uns da sehr skeptisch. Darüber hinaus stellt sich die Frage an den zweiten großen Lieferanten und Unterstützer der Hisbollah, den Iran: Entwickelt Teheran ein Interesse an der langfristigen Stabilisierung des Libanon?

Sehen Sie nach der Rede von Ahmadinedschad vor den UN Hinweise darauf, dass der Iran im Atomstreit einlenkt?
Nein. Zu dieser Hoffnung gibt es leider keinen Anlass. Wir sehen mit Bedauern auf die Tatsache, dass der Iran in den drei Jahren, seitdem die Europäer das Anreizpaket unterbreitet haben, weiter an der Anreicherung von Uran arbeitet. Die Staatengemeinschaft hat bislang ihre eigenen Beschlüsse nicht umgesetzt. Der Iran beharrt auf seiner Position, der Westen revidiert seine Positionen. Davon wird sich der Iran nicht beeindrucken lassen. Das Land muss klar vor die Alternative gestellt werden: entweder Kooperation oder Isolation. Die Stunde des Handelns ist schon längst gekommen.



(4) Heute Morgen schlug eine Qassam-Rakete direkt in einem Wohnhaus in Sderot ein

Heute Morgen schlug eine palästinensische Qassam-Rakete aus dem Gazastreifen direkt in einem Wohnhaus in Sderot (Israel) ein. Drei Familien in Sderot mussten wegen akuter Einsturzgefahr evakuiert werden. Die Rakete traf die Hauptwasserleitung und spaltete einen der vier tragenden Pfeiler des Gebäudes. Eine zweite Qassam-Rakete schlug in der Nähe der Stadt auf offenem Gelände ein. Es gab keine Verletzten. Weitere Raketen landeten im westlichen Negev.

Die Stadtverwaltung teilte mit: „In den vergangenen zwei Wochen wurden Qassam-Raketen zwischen 6 und 9 Uhr morgens abgefeuert, das sind die kritischen Stunden, in denen Schüler auf dem Weg zur Schule und Erwachsene zur Arbeit sind. Wir haben auch bemerkt, dass die Raketen besser geworden sind, sie verursachen jetzt größeren Schaden.“ (Ynetnews.com, 21.9.06)



(5) Sicherheitskräfte haben Gelder von Geldwechslern in der Westbank beschlagnahmt

Sicherheitskräfte haben am Mittwochmorgen die Büros und Häuser von 14 palästinensischen Geldwechslern in Jenin, Nablus, Tulkarem und Ramallah durchsucht. Dabei wurde eine Summe von ca. 6 Millionen Shekel beschlagnahmt. Zwei Geldwechsler wurden festgenommen. Nach Angaben der Sicherheitskräfte besteht die Befürchtung, dass ein Teil des Geldes an die Kommandanturen von Terrororganisationen in Syrien und dem Libanon geleitet wurde, wo es zur Finanzierung der Organisationen und deren Aktionen dient. Die Geldwechsler in Nablus stritten ab, dass das Geld, das die israelischen Soldaten beschlagnahmten, etwas mit dem Terror zu tun habe.

An der Operation waren Vertreter der israelischen Armee, des Shabak, der Polizei und der Zivilverwaltung beteiligt. In jedem Büro wurde ein Polizist postiert, um sicherzustellen, dass das Geld vollständig übergegeben wird. Bei der Aktion wurden auch einige Waffen sichergestellt, die zur Bewachung der Geldwechslerbüros dienten. Nach einer Untersuchung wird entschieden, ob das Geld als juristisches Beweismaterial dienen kann oder den Geldwechslern zurückgegeben wird.

Die Sicherheitsbehörden versuchen seit Jahren gegen die Weitergabe von Geldern aus dem Ausland an die Terrororganisationen in den Gebieten vorzugehen. Dieses Mal, so hieß es gestern bei den Sicherheitsbehörden, seien die Beweise handfester und daher konnte das Geld zur Überführung genutzt werden. (Haaretz, 21.9.06)



(6) Nach dem Kontaktabbruch: Treffen zwischen MP Olmert und den Siedlern

Ministerpräsident Ehud Olmert wird sich kommende Woche auf einer Konferenz, die das israelische Institut für Demokratie veranstaltet, mit den Führern des religiösen Zionismus und der Siedler treffen.

„Ich bin an wirklicher, sachlicher und praktischer Verständigung mit den Führern des religiösen Zionismus über den weiteren Verlauf interessiert“, schrieb Olmert an die geladenen Gäste der Konferenz, darunter der Rabbiner Avi Gieser aus Ofra, der Vorsitzende des Rates der Westbank und des Gazastreifens, Bentzi Liberman, der Leiter des Regionalrates von Gush Etzion Shaul Goldstein, der ehemalige Generaldirektor des Siedlerrates, Adi Mintz, und der Sohn des ehemaligen Oberrabbiners Mordechai Eliyahu, Shlomo Elilyahu.

Nachdem er angekündigt hatte, dass der Rückzugsplan derzeit nicht mehr auf der Prioritätenliste seiner Regierung steht, entschied Olmert an der Sondersitzung, die im israelischen Institut für Demokratie stattfindet, teilzunehmen und zu versuchen, die Risse in der Bevölkerung zu schließen.

Der Ministerpräsident teilte mit, dass er beabsichtige, an der gesamten Sitzung, die rund 12 Stunden dauern wird, teilzunehmen. (Yedioth Ahronoth, 21.9.06)



(7) Zweite Ausschreibung zum Wohnungsbau in der Westbank binnen 4 Wochen

Das Wohnungsbauministerium veröffentlichte heute Morgen eine Ausschreibung zum Bau von 164 Wohneinheiten in der Westbank. Die Ausschreibung umfasst ein Angebot zum Bau von 88 Einheiten in Ariel, 56 Einheiten in Alfei-Menashe und 20 Einheiten in Karnei-Shomron. Dies ist die zweite Ausschreibungswelle, die die Regierung in den Gebieten der Westbank im vergangenen Monat veröffentlicht hat.

Herzl Ben-Ari, der Leiter des Regionalrates von Karnei-Shomron, äußerte sich gestern in einem Gespräch mit der Zeitung Maariv: „Unser natürliches Bevölkerungswachstum sorgt in unserem Bezirk für Wohnungsnot. 125 Paare haben im vergangenen Jahr ihr Heiratsaufgebot im religiösen Rat aufgegeben, und ich habe nicht genug Wohnungen für sie. Wir begrüßen die Ausschreibung, hoffen aber, dass dies nur das Eröffnungsfeuer für weitere Ausschreibungen ist.“ (Maariv, 21.9.06)



(8) Neues Flugzeug für die Luftwaffe für Kontrollflüge und Luftaufnahmen

Die Luftwaffe erhielt am 19.6.06 ein neues Flugzeug vom Typ „Eitam“, das zu Kontrollflügen und Luftaufnahmen eingesetzt wird. „Dieses Projekt stellt uns eines der fortschrittlichsten Radarsysteme der Welt zur Verfügung und soll die Professionalität des Kontrollsystems deutlich verbessern“, so der Chef der Luftwaffe, General Eliezer Shakedi, bei einer Zeremonie, die am Dienstag auf der Luftwaffenbasis in Lod stattfand. Nach seinen Worten handelt es sich um eine „deutliche Vergrößerung des operativen Auges des Staates Israel“. (Haaretz.com, 20.9.06)

(9) „Golfkrieg“ in Eilat: die Korallen vor der Ebbe schützen

Am 9.9.06 wurden durch eine starke Ebbe Tausende Korallenkolonien, die sich über Hunderte Quadratmeter erstrecken, der Sonne ausgesetzt. Ein Teil der Korallen erreichte sogar eine Höhe von 30 Zentimetern über der Wasseroberfläche. Freiwillige bespritzten das Riff während der seltenen Naturerscheinung mit Wasser, damit es nicht austrocknet.

Durch eine seltene und extreme Ebbe im Roten Meer, die sich am 9.9.06 ereignete, wurden große Teile des Korallenriffs in der Nähe von Eilat an die Wasseroberfläche befördert, die abzusterben drohten, da sie dort starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt wurden. Im Rahmen der Rettungsaktion für die Korallen, die von der Israel Nature and National Parks Protection Authority (http://www.parks.org.il) organisiert wurde, segelten Freiwillige in Booten am Riff entlang und erzeugten dadurch Wellen, die die Korallen befeuchteten und die meisten damit retteten.

Nach Angaben des Leiters der Abteilung „Eilat“ in der Nature and National Parks Protection Authority, Guy Ayalon, ist die Ebbe durch eine seltene Konstellation von Sonne und Mond zustande gekommen. „Bei der Konstellation am Samstag war die Anziehungskraft stärker als sonst, was Ebbe und Flut verstärkt hat“, so Ayalon. Nach seinen Worten können solche Erscheinungen auch vorhergesagt werden.

Eine Koralle ist eine Kolonie von Lebewesen und nur im Wasser lebensfähig. Ein Korallenriff zieht Lebewesen und zahlreiche Fische an, die im Riff Nahrung finden und sich dort verstecken können. Eine Koralle, die aus dem Wasser herausragt und nicht befeuchtet wird, kann in nur 15 bis 20 Minuten absterben. Das Korallenriff in Eilat ist das in der Welt am nördlichsten gelegene Korallenriff und das einzige, das es in Israel gibt. (Haaretz.com, 11.9.06)



(10) Das Wetter in Israel

Heiter, teils wolkig. Für die Jahreszeit etwas kühl. Im Norden könnte in den kommenden Tagen der erste Regen nach dem Sommer fallen. In den kommenden Tagen keine wesentlichen Änderungen.

Jerusalem: Heiter 16-27°C
Tel Aviv: Heiter 16-27°C
Haifa: Schauer 23-29°C
Be’er Sheva: Wolkenlos 19-29°C
Eilat: Wolkenlos 25-37°C



(11) Wechselkurse

1 € - 5.5076 NIS (+0.127%)
1 CHF – 3.4664 NIS (+0.035%)
1 £ - 8.2126 NIS (+0.530%)
1 $ - 4.3280 NIS (-0.254%)
(Bank of Israel, 21.9.06)

Pfeil   Newsletter-Archiv

Pfeil   Israel von A-Z

Pfeil   Medienspiegel der deutschen Botschaft Tel Aviv
Pfeil   Israel Ministry of Foreign Affairs

Pfeil   Israel Line - MFA Newsletter

Pfeil   Israel Defense Forces IDF

Dieser Newsletter mit Mitteilungen israelischer Ministerien und Meldungen aus der israelischen Presse wird von der
Botschaft des Staates Israel / Abteilung Öffentlichkeitsarbeit zusammengestellt. Anmerkungen und Fragen
richten Sie bitte an: botschaft@israel.de.
Für den Inhalt externer Seiten sind ausschließlich deren Betreiber verantwortlich. Disclaimer

Hier geht es zur vergrößerten Ansicht des Newsletters