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(1) AM Livni reist nach Washington
und nach New York
Israel und die USA sehen in dem so genannten
„Gefangenendokument“ und in der saudi-arabischen Initiative von 2002
keine ausreichende Grundlage für eine Wiederaufnahme der Beziehungen
mit der palästinensischen Regierung. Dies geht aus Gesprächen zur
Vorbereitung auf ein Treffen zwischen Außenministerin Tzipi Livni
und US-Außenministerin Condoleezza Rice in Washington
hervor.
Hochrangige Vertreter in den USA und Israel befürchten, dass die
internationale Front gegenüber der Hamas mit der Bildung einer
palästinensischen Einheitsregierung zerbröckeln könnte. Sie
verlangen, dass der neuen palästinensischen Regierung aus Hamas und
Fatah die gleichen drei Bedingungen gestellt werden, die das
internationale Nahost-Quartett der Hamas-Regierung ohne Fatah
gestellt hat. Diese sind: die Anerkennung des Staates Israel, Absage
an jede Art von Gewalt und die Anerkennung vorheriger Vereinbarungen
als Grundlage für Verhandlungen.
Aus den Gesprächen in Vorbereitung auf den Besuch Livnis geht
hervor, dass die USA und Israel am internationalen Friedensplan
(road map) als verpflichtendes Dokument für die Fortführung der
Verhandlungen festhalten.
Die Außenministerinnen werden sich in Washington zu zwei Terminen
treffen. An dem ersten Treffen wird die gesamte Delegation
teilnehmen. Am Abend wird Außenministerin Livni mit Rice in einer
kleineren Runde zusammenkommen. Anwesend sein werden unter anderem
der Leiter des Nationalen Sicherheitsrats der USA, Steve Hadley, und
der Staatssekretär im Außenministerium, Aharon Abramovitz, sowie der
israelische Botschafter in Washington, Danny Ayalon.
Israel hat in den vergangenen Wochen verschiedene Möglichkeiten
für Erleichterungen in den palästinensischen Autonomiegebieten
geprüft, die Livni den Amerikanern im Fall, dass Fortschritte in
diesem Forum gemacht werden, als mögliche Gesten des Entgegenkommens
vorstellen wird. Israel wird den Amerikanern wahrscheinlich die
Möglichkeit aufzeigen, Städte aus der Westbank in die Zuständigkeit
der Sicherheitstruppen von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas zu
übergeben, wenn sich zeigen sollte, dass die Truppen des
amerikanischen Sicherheitskoordinators General Keith Dayton in der
Lage sind, die polizeiliche Überwachung in diesen Städten zu
garantieren.
Rice und Livni werden über die Gesamtheit der Problemstellungen
sprechen, so auch über die palästinensische Sache, doch
hauptsächlich über das iranische und libanesische Thema.
In Washington sind außerdem Termine mit dem Vorstand des
Institute for Near East Policy und mit Vertretern des American
Israel Public Affairs Committee (AIPAC) geplant.
Im Anschluss reist die Ministerin nach New York weiter. Dort wird
sie während der Eröffnung der 61. Sitzung der Vollversammlung der
Vereinten Nationen (http://www.un.org/ga/61) Gespräche mit Politikern
und Journalisten führen. Insgesamt sind nicht weniger als 20 Treffen
mit Staats- und Regierungschefs geplant, darunter Ägypten, Qatar,
Kanada, Niederlande, Schweden und Vertreter der Europäischen Union.
(Haaretz, MFA, 12.9.)
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(2) Soldat bei
Antiterroreinsatz im Gazastreifen getötet
Bei einem Einsatz der israelischen Armee im Gazastreifen ist am
Dienstag ein Soldat getötet worden. Ziel des Einsatzes waren
terroristische Einrichtungen östlich von Al-Mughazi im mittleren
Gazastreifen. Zwei Palästinenser erschossen den Soldaten neben dem
Gebäude aus nächster Nähe. Der Soldat, ein Aufklärer, war der erste,
der sich der Einrichtung näherte, teilte der Kommandeur des
Nord-Kommandos im Gazastreifen, Oberst Moni Katz, mit. Die zwei
Palästinenser entwendeten seine Waffe und schossen auf ihn.
Daraufhin eröffneten die anderen Soldaten das Feuer.
Tunnel enteckt
Obert Katz fügte hinzu, dass bei dem Einsatz um das Gebäude ein
10 Meter tiefer Schaft zu einem Tunnel entdeckt wurde, der in
Richtung israelisches Staatsgebiet führte. Um den Eingang waren
sechs Sprengsätze deponiert. Die Soldaten entdeckten in
unmittelbarer Umgebung auch drei Maschinengewehre (Kalaschnikow) und
drei Kugelsichere Westen. Die Armee geht davon aus, dass durch den
Einsatz mindestens ein Terroranschlag gegen Israel verhindert
wurde.
„Das Ergebnis dieses Vorfalls ist hart; wir hätten gewollt, dass
es anders ausgeht“, sagte Oberst Katz. „Die Einheit der Aufklärer
bewegt sich immer an vorderster Front. Sie tragen dazu bei, dass
viele Attentate vereitelt werden oder Terroristen auf israelisches
Staatsgebiet vordringen können.“
Raketenangriffe zurückgegangen
Durch die verstärkten Einsätze infolge der Entführung des
Soldaten Gilad Shalit sind die palästinensischen Raketenangriffe vom
Gazastreifen aus in den vergangenen Wochen deutlich zurückgegangen.
In der Woche nach dem Überfall am 25. Juni schlugen 30
Qassam-Raketen auf israelischem Gebiet ein. Vom 12. bis zum 16. Juli
waren es 46, in der folgenden Woche 44. In der letzten Juliwoche
landeten noch 29 Raketen in Israel, in der ersten Augustwoche 25.
Zwischen dem 20. und dem 26. August registrierten die
Sicherheitskräfte nur zwei Einschläge, in der letzten Augustwoche
waren es zehn.
Verantwortlich sind die Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden von der Fatah
und die so genannten „Volkswiderstandskomitees“. Bei den Einsätzen
der Luftwaffe und der Armee sind zahlreiche Terroristen getroffen
worden. Die Operationen sollen fortgesetzt werden. Auch wenn es
unmöglich ist, alle Angriffe abzuwehren, soll der Beschuss auf ein
Minimum reduziert werden, hieß es aus Armeekreisen. (IDF,
12.9.)
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(3) Mitglied der
Tanzim in Bethlehem festgenommen
Die israelische Armee hat am Mittwoch (13.9.) bekannt gegeben,
dass Ali Tzlahat, der auf israelischen Fahndungslisten stand und
Dienstagnacht (12.9.) in Bethlehem festgenommen wurde, ein
hochrangiges Mitglied der palästinensischen Terrororganisation
„Tanzim“ ist. alle Organisationsmitglieder in der Stadt wurden in
den vergangenen Wochen entweder getötet oder durch Sicherheitskräfte
festgenommen. Unter ihnen Ra’ad Ibat, Jabar Aharas und Daniel
Hamama, die bei einem Verhaftungsversuch im April 2006 getötet
wurden, sowie Arafat Abu Sha’ira, der bei seiner Festnahme leicht
verletzt wurde.
Die Tanzim-Organisation in Bethlehem war an etlichen Anschlägen
und versuchten Attentaten beteiligt. Dazu zählt unter anderem der
Überfall im November 2003 an einem Straßentunnel, bei dem zwei
Soldaten der israelischen Armee getötet wurden; ein Überfall im
Gebiet von Beit Jaala (Januar 2002), bei dem der Israeli Avi Boaz
getötet wurde; der Überfall am Marsaba-Kloster östlich von Bethlehem
(März 2002), bei dem Superintendent Moshe Dayan getötet wurde;
Attentate in den Jerusalemer Bezirken Gilo und Har Homa sowie auf
israelische Soldaten in der Umgebung von Bethlehem.
Die Terrorgruppe in Bethlehem versuchte auch hoch entwickelte
Raketen auf Gilo und Har Homa in Jerusalem zu schießen. Sie leitete
mehrere Terrorzellen an und stellte Sprengstoff her. (IDF,
13.9.)
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(4) Leiter der
Nord-Kommandantur reicht Rücktritt ein
General-Major Udi Adam, Leiter der Nord-Kommandantur, hat
Mittwochmorgen sein Rücktrittsgesuch eingereicht. Generalstabschef
Dan Halutz gab dem Antrag statt. Die beiden vereinbarten bei einem
Treffen im Norden Israels, dass die Nachfolge sobald wie möglich
geregelt werden soll.
Als während des Krieges klar wurde, dass die Offensive der
Luftwaffe daran scheiterte, die Angriffe der Hisbollah ganz
zurückzudrängen, wurde Gen.-Maj. Adam zwischenzeitlich durch
Gen.-Maj. Moshe Kaplinsky ersetzt. Danach erklärte er, dass er sich
über seine zukünftigen Schritte nach dem Krieg Gedanken machen
würde.
Aus dem engeren Umkreis Adams wurde bekannt, dass der
General-Major bei verschiedenen Gelegenheiten seine Enttäuschung
über den Umgang des Generalstabs mit ihm während des Krieges zum
Ausdruck gebracht habe. Er entschied aber, seinen Rücktritt auf
einen Zeitpunkt nach Kriegsende zu verlegen, teilte ein
Armeesprecher mit. (Ynet.news.com, 13.9.)
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(5) Kabinett
nimmt Haushaltsplan 2007 mit großer Mehrheit an
Das Kabinett hat den geplanten Haushalt für das Jahr 2007 mit
großer Mehrheit angenommen. Bei der Abstimmung am Dienstagabend
stimmten nur die vier Minister der ultra-orthodoxen, sephardischen
Shas-Partei dagegen. Die Arbeitspartei hatte zuvor gedroht, die
Abstimmung zu torpedieren. Sie war unzufrieden, weil die anvisierte
Anhebung der Mindestlöhne während der Sitzung auf das kommende
Finanzjahr vertagt wurde. Doch letztlich enthielt sich nur der
Parteivorsitzende, Verteidigungsminister Amir Peretz, der Stimme. Er
war ein großer Verfechter der Erhöhung der Mindestlöhne und weigerte
sich vor der Abstimmung, den Raum zu betreten. Insgesamt stimmten 19
Minister für das Budget. Abgeordnete aus Peretz' eigener Partei
warfen ihm vor, er wolle durch seine demonstrative Ablehnung nur
politisch überleben.
Budgets aufgestockt
In Verhandlungen zwischen dem Finanzministerium und den Ministern
wurde entschieden, die Budgets einiger Ressorts um weitere 1.030
Mrd. NIS aufgestockt, davon: Kommunalverwaltungen (200 Mio. NIS),
Polizei und Shabak (200 Mio. NIS), Negev (150 Mio. NIS), Integration
von Einwanderern (110 Mio. NIS), Bildung (80 Mio. NIS), Bauen und
Wohnen (60 Mio. NIS), Landwirtschaft (50 Mio. NIS), Tourismus (40
Mio. NIS), Kultur (40 Mio. NIS), Renten (100. Mio. NIS).
Ministerpräsident Olmert sagte: „Wir haben uns besonders um den
Bildungssektor bemüht. Leider haben wir diese Angelegenheit über
Jahre hinweg vernachlässigt“. (Haaretz.com, 13.9.)
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(6) Oberster
Gerichtshof: Rabbinatsgerichte können Ehen mit Nichtjuden nicht
aufheben
Rabbinatsgerichte haben keine Befugnis, über die Auflösung von
Ehen zu entscheiden, wenn die Parteien nicht der gleichen Religion
angehören. Dies entschied der Oberste Gerichtshof in Jerusalem am
Montag (11.9.). Hauptanlass für die Auseinandersetzung zwischen der
religiösen Bevölkerung und dem scheidenden Präsidenten des Obersten
Gerichtshof, Aharon Barak, war die Neigung des Obersten
Gerichtshofs, die Befugnisse der Rabbinatsgerichte zu begrenzen.
Gestern, drei Tage vor seiner Amtsniederlegung, fällte Barak ein
weiteres Gerichtsurteil in diesem Sinne.
„Seit einigen Jahren“, so Richter Barak, „ist in den
Rabbinatsgerichten eine neue Entwicklung zu erkennen. Gemischte
Paare, von denen einer jüdisch und der andere nicht jüdisch ist,
wenden sich mit einer gemeinsamen Bitte an das örtliche
Rabbinatsgericht“. Sie stellen den Antrag, den Ehebund aufzulösen,
indem der Gerichtshof verkündet, dass die Ehe überhaupt ungültig
sei. Barak berief sich auf einen Artikel des verstorbenen
Juraprofessors Menashe Shaava, wonach Hunderte Personen versucht
hätten, derartige Rechtsansprüche geltend zu machen. (Haaretz.com,
12.9.)
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(10)
Wechselkurse
1 € - 5.5490 NIS (-0.516%) 1 CHF –
3.4943 NIS (-1.037%) 1 £ - 8.2016 NIS (-0.219%) 1 $ - 4.3750
NIS (-0.296%) (Bank of Israel, 13.9.06)
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