|
|
|
|
|
|
|
|
|
(1) Rede von Ministerpräsident Ehud
Olmert in Haifa, 29. August 2006
Auszüge aus der Rede von Ministerpräsident Ehud Olmert
vor den Leitern der Städte und Gemeinden im Norden Israels Haifa,
29.8.06
Erfolge und Misserfolge der Militäroperation gegen die
Hisbollah
…
Ich weiß, dass der Erfolg [der Militäroperation im Libanon]
unterschiedlich bewertet wird. Diese unterschiedliche Bewertung
hängt wohl auch vom unterschiedlichen Ausmaß der Erwartungen ab.
Einige haben schnell Bilanz gezogen. Meine Herren – Geduld. Eine
Sache ist klar: in Beirut und anderen Hauptstädten des Nahen Ostens
hat man verstanden, dass wir keine Angriffe auf unsere Souveränität,
unsere Bürger und unsere Soldaten tolerieren. Diese ausgesprochen
wichtige Lektion haben wir für uns selbst gelernt, auch die Welt hat
sie verstanden. Wir haben gesehen, wie Nasrallah gestern in seiner
Rede mit Bedauern schlicht sagte: „Wenn ich gewusst hätte, dass
dies, oder auch nur ein Prozent davon, die Konsequenzen sind – ich
hätte die Entführungen nicht angeordnet und den Krieg nicht
begonnen“. Ganz einfach. … Die Hisbollah wurde vom Zaun, von
der Grenze zurückgedrängt. Es gibt keine Hisbollahposten mehr
oberhalb von Manara, Dovev oder Margaliot. Es gibt keine Stellungen
mehr, die die Grenze kontrollieren.
Die Mehrzahl der Streitkräfte an der Frontlinie der Hisbollah
wurde zerstört. Hunderte von Toten, Hunderte von Verletzten. Diese
Streitmacht, die über Jahre hinweg ausgebildet wurde, um uns
anzugreifen, wurde aus der Luft und am Boden stark attackiert.
Die Mehrzahl der Langstreckenraketen, die das Mittel der
strategische Bedrohung gegen Israel darstellten, wurde in den ersten
Stunden der Militäroperation durch unsere Luftwaffe zerstört,
innerhalb von 34 Stunden – eine Militäroperation, die an die
Zerstörung der arabischen Luftwaffe im Sechs-Tage-Krieg und an die
Zerstörung der syrischen Raketen im Libanonkrieg (Operation „Frieden
für Galiläa“ 1982) erinnert.
Hochburgen der Hisbollah in Beirut, ihre Kommandozentralen und
Einrichtungen wurden zerstört. Die Anführer der Hisbollah sind
obdachlos, entwurzelt, verfolgt, sie suchen Schutz.
Die libanesische Armee hat im Süden Stellung bezogen, an unserer
nördlichen Grenze, um zum ersten Mal seit dem Ausbruch des
libanesischen Bürgerkrieges vor 35 Jahren zu verhindern, dass die
Hisbollah ihre Bedrohung gegen uns erneuert.
Eine starke internationale Truppe, zusammengesetzt aus den Armeen
europäischer Länder, bereitet ihren Einzug in den Libanon vor, um
gemeinsam der Hisbollah Einhalt zu gebieten.
Resolution 1701 ist einer der wichtigsten internationalen Erfolge
für Israel. Wenn diese Resolution voll umgesetzt wird, dann wird
unsere Situation entlang der Nordgrenze unendlich viel besser sein
als am 12. Juli.
Dies war nicht nur ein Krieg gegen die Hisbollah. Die Hisbollah
war mit den besten Waffen, Raketen, Nachtsichtgeräten,
Panzerabwehrraketen, Katjuschas und allen möglichen anderen
Vernichtungswaffen ausgerüstet. Iran und Syrien setzten alle
Apparate in Bewegung, gaben volle Rückendeckung, sie waren
eigentlich die Basis und das Fundament, demgegenüber der Staat
Israel im vergangenen Monat standhielt.
Es ist klar, dass die Hisbollah geschlagen wurde. …
Ist also alles gut? Nein. Es ist nicht alles gut. Wir haben
Verluste erlitten. Es stimmt, dass sie [die Hisbollah] schwerere
Verluste hinnehmen mussten, doch das tröstet uns nicht hinweg über
den Verlust eines einzigen Soldaten, einer einzigen Person, die
getötet wurde, eines einzigen Bürgers, der starb.
Uns ist es nicht gelungen, die Katjuschas zu stoppen. Wir müssen
eingestehen – wir, und alle anderen auch, haben keine richtige
Lösung, die Panzerabwehr-Lenkwaffen zu stoppen. Sogar die
vollständige Kontrolle über das Gebiet hat uns keine vollkommene
Immunität beschert. Man sollte jedoch immer daran denken, dass weder
die Katjuschas aus dem Libanon noch die Qassam-Raketen aus Gaza uns
stoppen können.
Am wichtigsten – wir haben die Jungs nicht nach Hause gebracht.
Die Regierung des Staates Israel, und ich als ihr Vorsitzender, wird
keine Anstrengung scheuen, sie zu finden und nach Hause zu bringen.
Ich, Ehud Olmert, Ministerpräsident des Staates Israel, verspreche,
dass sie zurückkommen werden, vielleicht nicht so schnell, wie wir
es uns wünschen, aber sie werden nach Hause kommen.
Es stimmt, nicht alles ist so gelaufen wie wir es gern gehabt
hätten. Wir waren nicht überall so vorbereitet wie nötig. Wir haben
nicht immer die Ergebnisse erzielt, die wir uns erhofft hatten.
Nicht alles funktionierte. Es gab Zwischenfälle. Es gab Mängel. Es
gab Fehler. Auch wenn die Gesamtbilanz positiv ist, können wir die
Fehler nicht ignorieren. Wir dürfen sie nicht vertuschen, wir dürfen
nichts übersehen. Wir haben keine Zeit. Wir müssen schnell handeln.
Als Ministerpräsident ist es meine Pflicht, alles zu untersuchen,
Schlüsse zu ziehen, aus Fehlern zu lernen und zu verbessern, was
verbessert werden muss. Ich werde dieser Pflicht nachkommen, so wie
ich es direkt nach dem Krieg versprochen habe.
Vom ersten Tag an wussten wir alle, dass wir für diesen Krieg
teuer bezahlen müssen, an der Frontlinie und an der Heimatfront. Wir
wussten, dass wir Gefechtsfeuer und Raketen ausgesetzt sein würden,
die auf Bevölkerungszentren zielen. Wir haben die Risiken mit
Bedacht abgewogen und entschlossen – wenn nicht jetzt, wann
dann?
Wenn wir nicht so reagiert hätten, wenn wir uns untersagt hätten,
auf diese schwerwiegenden Provokationen, die gegen unsere
Souveränität und gegen die Lebensweise unserer Bürger gerichtet
waren, zu reagieren – wir hätten möglicherweise in kurzer Zeit einer
neuen Realität gegenüber gestanden, einer unvergleichlich viel
schwierigeren, gefährlicheren und bedrohlicheren Realität als die,
mit der wir uns auseinandersetzten.
Der Krieg im Norden hat keine neuen Gefahren hervorgebracht,
derer wir uns nicht vorher bewusst waren. Er verpflichtet uns, uns
diesen Gefahren ohne Kompromisse zu stellen, und zwar bevor es zu
spät ist. …
|
|
|
|
| |
|
(2) AM Tzipi
Livni traf UN-Generalsekretär Kofi Annan, Jerusalem,
30.8.06
Pressekonferenz mit Außenministerin Tzipi Livni und
UN-Generalsekretär Kofi Annan in Jerusalem, 30. August
2006
AM Livni begrüßte Generalsekretär Kofi Annan
in der Region. Der Besuch komme in einem kritischen Moment, in dem
es um die vollständige Umsetzung von Res. 1701 ginge. Dies könne
einen Wandel in der Region und im Libanon herbeiführen. Israel
hoffe, dass am Ende dieses Prozesses ein umfassender Frieden mit
Libanon erreicht werden kann.
Die Ministerin betonte die Dringlichkeit für die sofortige und
bedingungslose Freilassung der Geiseln. Es sei wichtig, das
Waffenembargo gegen die Hisbollah zu verstärken. Die libanesische
Armee und die internationale Truppe müssten sich schnell im Süden
des Landes aufstellen und die Milizen entwaffnen.
UN-Generalsekretär Annan bezeichnete die Diskussion mit der
Ministerin als „sehr, sehr gut“ und seinen Aufenthalt in Israel als
„sehr fruchtbar“. Annan zeigte Verständnis für die Bedeutung, die
Israel und die Familien der Heimkehr der Entführten beimisst und
sagte, dass er beabsichtige, in der Angelegenheit mit seinen
libanesischen Gesprächspartnern in Kontakt zu bleiben.
Der Generalsekretär bekräftigte die Forderungen der Resolutionen
1559, 1680 und 1701 des Weltsicherheitsrats, die allesamt zur
Entwaffnung der libanesischen Milizen aufrufen. Die volle
Implementierung von 1701 werde die Grundlagen für einen dauerhaften
Frieden zwischen Israel und dem Libanon schaffen. (Foto:
Reuters/MFA)
|
|
|
|
| |
|
|
(4) Geheimdienst:
Sinai wird zum Terrorstützpunkt und Knotenpunkt für
Schmuggler
In seiner halbjährlichen Berichterstattung vor dem Außen-
und Sicherheitsausschuss warnte der Leiter der Allgemeinen
Sicherheitsbehörde (Shabak) vor der strategischen Bedrohung, die
sich aus Richtung der Sinai-Halbinsel und des Gazastreifens
entwickeln könnte.
Der Leiter des Shabak, Yuval Diskin, warnte am Dienstag (29.8.06)
davor, dass die Sinai-Halbinsel zu einem Paradies des
Waffenschmuggels werden und als Terrorstützpunkt dienen könnte. In
der halbjährigen Berichterstattung vor den Mitgliedern des Außen-
und Sicherheitsausschusses sagte der Leiter des Shabak, dass die
Bedrohung, die sich in dieser Region und im Gazastreifen entwickeln
könnte, ein strategisches Problem für Israel darstellen werde.
„Wenn wir nicht gegen den Schmuggel vorgehen und diese Tendenz
andauert, wird im Gazastreifen eine ähnliche Situation wie im
Südlibanon entstehen“, so Diskin. Nach seinen Angaben will die Hamas
das libanesische Modell übernehmen und ist derzeit bemüht, ein
Gleichgewicht der Abschreckung gegen Israel aufzubauen. Bereits
heute könne man in den bewohnten Gebieten des Gazastreifen den Bau
von Tunneln zum Verstecken vom Kampfmitteln und Personen beobachten,
da sie gesehen hätten, dass sie sich auf diese Weise besser vor
israelischen Angriffen schützen können.
Diskin nahm auch zum Ausmaß des Schmuggels Stellung und sagte,
dass seitdem Israel den Ägyptern die Aufsicht über die
Grenzübergänge vor ca. einem Jahr übergeben hat, 15.000 leichte
Waffen und vier Millionen Gewehrkugeln aus dem Sinai eingeschmuggelt
wurden. Außerdem seien Pistolen, Raketen, dutzende
Flugabwehrraketen, 15 Tonnen von Sprengstoff, fortschrittliche
Antipanzerraketen, RPG-Raketen und Katjuschas vom Typ 122 mm, die
eine Reichweite von 20 km haben, nach Gaza geschmuggelt worden.
Diskin erklärte, dass es Versuche von Terrororganisationen gäbe,
Informationen zur Herstellung von Qassam-Raketen in die Westbank zu
leiten. Nach seinen Angaben hat der Abzug der israelischen Armee aus
dem Norden der Westbank und die ständige Abwesenheit der Armee die
Region zu einem Gebiet gemacht, das vom Jihad kontrolliert wird, was
jedoch nicht frühzeitige Tötungen der israelischen Armee verhindern
könne. Diskin erinnerte daran, dass vor der Räumung der israelischen
Siedlungen im Norden der Shabak seine Bedenken bezüglich des Abzugs
der israelischen Truppen aus der Region geäußert hatte.
Nach den Worten Diskins wird der gesamte Schmuggel über die
Tunnel und den Grenzübergang Rafiah abgewickelt. „Es ist möglich,
von dort alles außer Panzern und Flugzeugen herüberzuholen. Sie
schrecken vor keinem Mittel zurück, um Kampfmittel zu schmuggeln,
meistens Bestechungsgelder für ägyptische Polizisten“, so Diskin.
Die Ägypter würden die Augen vor den Fahndungslisten verschließen,
obwohl diesen Personen die Ein- oder Ausreise aus dem Gazastreifen
untersagt sei und sie ermöglichten die Einreise von
Terrorspezialisten, die im Iran ausgebildet wurden und im
Gazastreifen die Terroraktionen ausbauen sollen. Diskin beschuldigte
die Ägypter, das Problem nicht an der Wurzel zu packen und die
„Schmuggelbarone“ nicht zu bekämpfen, obwohl sie wissen, wer sie
sind.
Diskin nahm auch Stellung zum Einfluss des Krieges im Libanon auf
die Situation in der Palästinensischen Autonomiebehörde. Er gehe
davon aus, dass die Hisbollah in Folge des Krieges weit mehr an den
Ereignissen in der Westbank beteiligt sein wird und dass sie ihre
Hilfe und die Finanzierung für die Terrororganisationen ausbauen
wird. Auf die Frage des Knessetabgeordneten Ran Cohen (Meretz) sagte
Diskin, dass sich die israelische Armee weigere, gemäß dem Vorschlag
des Shabak bei dem Verhör der Hisbollahgefangenen behilflich zu
sein.
In Bezug auf die Situation der palästinensischen Fatah betonte
Diskin, dass sich die Organisation aufgrund der fehlenden Führung in
einem Zustand der Auflösung befände. Der Vorsitzende der
Palästinensische Autonomiebehörde, Mamoud Abbas (Abu Mazen), wisse
nicht, wie die Organisation wieder aufzubauen sei. Auch der
Hamas-Regierung falle es schwer, die Angelegenheiten der
Autonomiebehörde wegen des wirtschaftlichen und internationalen
Druckes zu regeln. (Haaretz.com, 29.8.)
|
|
|
|
| |
|
(5) Aus den
arabischen Medien: Libanon - Syrien
Libanon
Der Libanon sieht eine Gelegenheit, sich um die
palästinensischen Waffen im Libanon zu kümmern, stößt jedoch auf
Distanzierung seitens der palästinensischen Gruppierungen im
Libanon; Fortdauer der Berichte über die Vereitelung des Schmuggels
von Kampfmitteln über die syrische Grenze und Beschlagnahme von
Waffen im Südlibanon: Ministerpräsident Siniora forderte
vom Leiter der PLO-Vertretung im Libanon, Abbas Zaki, dafür zu
sorgen, dass die Palästinenser südlich des Litani-Flusses ihre
Waffen an die Regierung übergeben. Zaki, so der Bericht, sei
„überrascht“ gewesen, dass Mahmoud Abbas dem libanesischen
Ministerpräsidenten Siniora versprochen hätte, in der Sache
behilflich zu sein. Innenminister Ahmad Fatfat betonte, dass der
Libanon in den Flüchtlingslagern Polizeistreifen einrichten wolle,
die befugt sind, Personen fest zu nehmen und zu verhören. Vertreter
der palästinensischen Gruppierungen (Vertreter der „Demokratischen
Front“, Ali Faysal, Fatah-Kommandant Manir Makdah) betonten, dass
Zaki die Forderung Sinioras an die Gruppierungen zwar weitergereicht
habe, erklärten jedoch, dass die Angelegenheit der Waffen in den
Lagern im Libanon und die übrigen gesellschaftlichen und politischen
Probleme der palästinensischen Flüchtlinge im Libanon nicht
voneinander zu trennen seien. Makdah betonte, die
palästinensischen Gruppierungen im Libanon wehrten sich dagegen,
dass die Resolution 1701 als Basis für die Befugnisse genommen
werde. Unterdessen gibt es immer wieder neue Berichte – von
unbekannten libanesischen Sicherheitsvertretern – über die
Vereitelung des Schmuggels von Kampfmitteln über die
syrisch-libanesische Grenze, die Beschlagnahmung von Waffen der
Hisbollah im Südlibanon und die Räumung von Stützpunkten der
Organisation.
Syrien
Präsident Mubarak gibt Bashar Assad einen
„freundschaftlichen Rat“: die Herausforderungen der Gegenwart
brauchen kluge Köpfe. Präsident Mubarak, der in einem
Interview mit „Ahram Almasai“ (24.8.) gefragt wurde, was er von der
Verunglimpfung der arabischen Führer und sich selbst durch den
syrischen Präsidenten Bashar Assad halte, erklärte, dass er zwar
gegen jede Provokation gefeit sei, jedoch zu Allah bete, dass er
jeden beruhigen möge, dessen Nerven blank liegen und deshalb seine
Zunge nicht hütet. Nach seinen Angaben machen die derzeitigen
Herausforderungen zu allererst kluge Köpfe notwendig. (Ahram
Almasai, 24.8.)
Abd al-Halim Khaddam: „Syrien hat seine
Auseinandersetzung mit Israel in den Libanon verlegt, um eine
Trennung der beiden Prozesse zu verhindern“: Der ehemalige
syrische Vize-Präsident (heute in der Opposition zum Baath-Regime),
Abd al-Halim Khaddam, kritisierte die syrische Politik und betonte,
dass Syrien die Auseinandersetzung zwischen Syrien und Israel auf
das libanesische Spielfeld verlegt habe, um eine Trennung der beiden
Prozesse zu verhindern und aus Angst vor dem internen Sektor in
Syrien. In einem Interview im Fernsehsender „Almustaqbal“ betonte
er, dass Syrien und der Iran beschlossen haben, weiterhin die
Hisbollah zu unterstützen, um Israel zu zermürben und den Libanon zu
einem Teil des politischen Prozesses in der Region zu machen für den
Fall, dass die Gespräche wieder aufgenommen werden. Er fügte hinzu,
dass ein Teil der Anhänger Assads während des Krieges erklärt hatte,
dass die Feuerpause mit Israel im Golan nicht gebrochen werden
könne, während Assad die Schwäche Israels in den ersten Tagen
ausnutzen wollte, um den Golan zu erobern. Khaddam betonte, dass
sich die interne Situation in Syrien keinen Krieg leisten könne, und
daher bestehe die Befürchtung in Syrien, dass die Bereitschaft
Bashars, Gefahren einzugehen, zu einem Krieg führen könnte, bevor es
an der Zeit ist. (Al-sharak Al-awsat, 28.8.)
|
|
|
|
| |
|
|
|
(8)
Geschlechtsumwandlung bei Fischen?
Israelischen, palästinensischen und deutschen Forschern
ist es gelungen, das Geschlecht von St.-Peters-Fischen mit Hilfe von
Material umzuwandeln, das aus Bockshornklee (Trigonella
foenum-graecum) gewonnen wird.
Israelische, palästinensische und deutsche Forscher haben eine
Methode gefunden, um das Geschlecht von St.-Peters-Fischen mit Hilfe
von Material zu ändern, das aus Bockshornklee gewonnen wird. Das
Material wurde im Rahmen eines Projekts in Zusammenarbeit zwischen
Israelis und Palästinensern gewonnen, dessen Ziel es ist, das
Bewusstsein für die Entwicklung der Wasserlandwirtschaft
(Aquakultur) in der Palästinensischen Autonomiebehörde zu
stärken.
Das Forscherteam der Hebräischen Universität und der Al-Quds
Universität in Jerusalem sowie der Universität Hohenheim in
Deutschland, hat umweltfreundliche Methoden zur Vergrößerung der
Populationen von St.-Peters-Fischen entwickelt. Die Forscher hoffen,
dass der Erfolg des Projekts zu einem Durchbruch in der
Landwirtschaft von Fischteichen in der palästinensischen Wirtschaft
führen wird.
Das Projekt umfasst die Zuführung einer chemischen Verbindung,
die aus Bockshornklee gewonnen wird, in die Teiche von Jungfischen.
Die Verbindung wird im Orient als Gewürz benutzt. Die chemische
Verbindung beeinflusst die männlichen Androgene, die die kleinen
weiblichen Fische in Männchen umwandelt. Da die männlichen
St.-Peters-Fische 20mal schneller wachsen als die Weibchen,
vergrößert die Geschlechtsumwandlung die Effektivität der Zucht und
verringert die Kosten. Eine begrenzte Anzahl von jungen Weibchen
wird zur zukünftigen Vermehrung vor Beginn des Prozesses von den
Männchen getrennt und in einem abgesonderten Teich gehalten.
Obwohl der Prozess heute bereits durchgeführt wird, gilt das
derzeit eingesetzte androgyne Material als schädlich für Mensch und
Umwelt, und deshalb sind die Fische, die damit behandelt werden,
ungenießbar. Die Forscher sind der Überzeugung, dass die organische
Verbindung, die das israelisch-palästinensisch-deutsche Team aus dem
Bockshornklee gewinnt, den gleichen Einfluss der
„Geschlechtsumwandlung“ auf die St.-Peters-Fische haben könnte, und
diese trotzdem verzehrt werden können. Zurzeit wird für die weitere
Arbeit in diesem Projekt, das bereits seit einem Jahr läuft, eine
Anlage zur Wasseraufbereitung an der Universität Al-Quds gebaut.
(Nrg.Maariv, 30.8.)
|
|
|
|
| |
|
|
(10)
Wechselkurse
1 € - 5.6119 NIS (-0.053%) 1 CHF –
3.5633 NIS (+0.093%) 1 £ - 8.3252 NIS (-0.032%) 1 $ - 4.3640
NIS (-0.365%) (Bank of Israel, 31.8.06)
|
|
|
|
| |
|
|
|
|