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(1) „Steinmeier läuft offene Türen
ein“, Botschafter Shimon Stein im General-Anzeiger,
25.8.06
Botschafter Schimon Stein sieht in der KSZE das
Wunschvorbild für einen Friedensprozess im Nahen Osten und lobt den
geplanten Einsatz der Bundesmarine.
Themen des Interviews: Sicherheitskonferenz, Deutschlands Rolle,
Syriens Haltung, Gewalt, Annans Kritik, Russlands Waffen,
libanesischer Bürgerkrieg, Abkoppelung von den Palästinensern, Teile
deutscher Medien, Günter Grass und Borussia Mönchengladbach. Mit
Shimon Stein sprachen Hubert Kleine-Stegemann und Joachim Westhoff.
Link:
http://www.general-anzeiger-bonn.de/print.php?k=news&itemid=10028&detailid=210373
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(2) Vertreter der
Palästinensischen Autonomiebehörde: Shalits Schicksal liegt in den
Händen Syriens
Hochrangige Vertreter der Palästinensischen Autonomiebehörde
haben erklärt, dass die syrischen Behörden den Schlüssel zur
Befreiung des entführten Soldaten Gilad Shalit in den Händen halten.
Nach ihren Angaben wissen alle Beteiligten, dass nur die
Hamas-Führung in Syrien den Entführern befehlen kann, Shalit
freizulassen oder nicht freizulassen und eine solche oder einen
anderen Deal für dessen Heimkehr zu genehmigen.
Sie erklärten jedoch auch, dass die Hamas-Führung in Damaskus
nicht in einer Art agieren möchte, die der Entscheidung der
syrischen Behörden widerspricht. Der Kommandant des Islamischen
Jihad im Norden der Westbank, Hussam Jaradat, der als Führer des
militärischen Arms der Organisation in der Westbank gilt, wurde
gestern Abend bei Auseinandersetzungen mit der israelischen Armee
lebensgefährlich verletzt.
Palästinensische Quellen teilten der Zeitung Haaretz mit, dass
sich Jaradat (um die 40) im Flüchtlingslager von Jenin aufhielt, als
er verletzt wurde. Ein Wagen sei ins Lager gekommen, aus dem die
Soldaten das Feuer auf ihn eröffnet hätten. Er wurde von zwei Kugeln
am Kopf getroffen und zur Behandlung ins Krankenhaus der Stadt
gebracht. Jaradat war an einem Anschlag des Jihad im Norden der
Westbank vor einigen Jahren beteiligt.
(Haaretz, 24.8.)
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(3)
Militär-Geheimdienst: Syrien spornt die Hisbollah an, ihre Waffen zu
behalten
Syrien ist zufrieden mit der Strategie der Hisbollah im
Südlibanon und ermutigt die schiitische Terrororganisation, in ihrem
Widerstand gegen die Entwaffnung standfest zu bleiben. Dies sagte
der Leiter des militärischen Geheimdienstes in Israel, Generalmajor
Amos Yadlin, am Donnerstag im parlamentarischen Ausschuss für
Auswärtiges und Verteidigung in der Knesset.
„Die libanesische Armee hat ihre Truppen neben den Truppen der
Hisbollah im Südlibanon stationiert, sie jedoch nicht ersetzt“,
sagte Yadlin. „Die Hisbollah beabsichtigt nicht, den Südlibanon zu
verlassen und ihre Waffen abzugeben. Sie ist höchstens bereit, sie
im südlibanesischen Bereich zu verbergen.“
Der Leiter des militärischen Geheimdienstes sagte, Syrien ziehe
operative Schlüsse aus der Art und Weise, wie die Hisbollah ihren
Feldzug gegen Israel geführt habe. (…) „Syrien und die Hisbollah
waren überrascht von der entschlossenen Haltung der israelischen
Heimatfront während des Krieges“, sagte Yadlin. „Sie hatten mehr
Opfer auf israelischer Seite erwartet, nachdem sie beinahe 4.000
Raketen abgeschossen hatten, und sie hatten ein größeres Chaos
innerhalb der israelischen Gesellschaft erwartet.“
Yadlin fügte hinzu, dass die Hisbollah an drei Fronten agiert, um
Gebiete im Libanon, die während des einmonatigen Krieges zerstört
wurden, zu rehabilitieren: Wiederherstellung der operativen
Infrastruktur, die für den Waffenschmuggel in den Südlibanon benutzt
wird; Wiederaufbau von Gebieten, die von Schiiten dominiert werden
und während der Kämpfe getroffen wurden, hierzu gehört auch die
finanzielle Entschädigung von etwa 12.000 Dollar für jeden der
schätzungsweise 15.000 Wohnungseigentümer, deren Besitz zerstört
wurde; und Erneuerung des Ansehens der Hisbollah im Libanon in Folge
der scharfen Kritik an der Gruppe. Die Hisbollah wurde beschuldigt,
den Libanon in einen ungewollten Krieg verwickelt zu haben.
Nach Yadlins Worten ist es wichtig, die Tatsache zu beachten,
dass die Hisbollah es vorgezogen habe, im Krieg syrische anstatt
iranische Waffen zu benutzen. Die meisten der Katjuscha-Raketen, mit
Ausnahme der Zelzal-Langstrecken-Raketen, seien eher aus syrischem
als aus iranischem Arsenal entnommen worden. Die iranische
Unterstützung für die Hisbollah schließt andererseits
professionelles militärisches Training und finanzielle Unterstützung
ein. Der Iran transportiert Waffen an die Hisbollah, indem er Syrien
als Waffenlager benutzt.
Yadlin bemerkte, dass es abgesehen von einigen einzelnen
Vorfällen keine signifikante Spannung zwischen den IDF-Truppen, die
im Südlibanon stationiert bleiben, und den Hisbollah-Akteuren gebe.
Die Hisbollah halte die Feuerpause ein. Die Möglichkeit, dass die
Gruppe wieder zu bewaffneten Aktivitäten übergehe, entweder aus
eigener Initiative oder in Erwiderung auf Aktionen der israelischen
Armee, nehme jedoch zu, wenn die Stationierung internationaler
Truppen weiterhin verzögert werde.
In Bezug auf den Iran sagte Yadlin, Teheran habe seine Strategie
der fortschreitenden Entwicklung atomarer Waffen nicht geändert. Der
Iran versuche „auf Zeit zu spielen“ und sei sehr geschickt darin
gewesen, die diplomatische Front aufzuhalten während er in der
Zwischenzeit seine nukleare Technologie vorantrieb. Der Iran gehe
weiterhin seinem Geschäft nach, als kümmere ihn die Aussicht auf
eine Krise mit dem Westen nicht. Teheran, so Yadlin, glaubt an seine
Fähigkeit, die internationale Gemeinschaft ausmanövrieren zu können.
Yadlin sagte, der Iran habe eine abschreckende
„Zuckerbrot-und-Peitsche“-Strategie gegenüber Ländern entwickelt,
die sich auf die Einstellung seines Atomprogramms konzentrieren. Auf
der internationalen Bühne fühlten sich die Iraner inzwischen stärker
als noch vor sechs Monaten. (…)
(Haaretz.com, 24.8.06)
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(4) Berichte
ausländischer Medien
Zur Ermordung des libanesischen Ex-Ministerpräsidenten
Hariri: Im Zusammenhang mit der Veröffentlichung des Berichts des
UN-Sonderbeauftragten Serge Brammertz, sagt Saad Hariri, dass die
UN-Untersuchungskommission eine mögliche Verbindung zwischen der
Hisbollah und der Ermordung seines Vaters untersucht.
Saad Hariri, der Vorsitzende der Almastkabal-Partei und Sohn von
Rafiq Hariri, wurde in der französischen Zeitung „Le Figaro“ (22.8.)
zitiert. Nach seinen Worten soll die UN-Untersuchungskommission seit
einigen Monaten einen möglichen Zusammenhang zwischen der Hisbollah
und der Ermordung seines Vaters prüfen. „Eine Quelle, die Saad
Hariri nahe steht, erklärte“, so zitiert der Artikel, dass eines der
Kommandomitglieder mit der Hisbollah in Verbindung steht und die
Organisation zu den einzigen Organisationen gehört, die eine solch
große Menge an Sprengstoff in den Libanon bringen können. In
diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, dass der Vorsitzende
der UN-Untersuchungskommission für die Ermordung Hariris, Serge
Brammertz, seine Untersuchungen im Vorfeld der Veröffentlichung
seines Berichts, die für September geplant ist, in den kommenden
Tagen abschließen wird. „Glaubhafte Quellen“ im Libanon betonten,
dass der Bericht nicht verfahrensrechtlich oder theoretisch
ausfallen werde, wie ähnliche Berichte zuvor, sondern Tatsachen,
Angaben und Beweise enthalten wird, jedoch ohne die Namen der
Verantwortlichen für das Verbrechen oder der Stellen zu nennen, die
es geplant haben.
(„Le Figaro“ unter Berufung auf libanesische
Quellen, 22.8.)
Verstärkung der türkischen Kontrollen an den
Grenzübergängen zum Iran
Der türkische Zoll hat seine Aufsicht an den Grenzübergängen zum
Iran verstärkt. Hintergrund ist die Befürchtung, dass Kampfmittel,
die für die Hisbollah bestimmt sind, ins Land gebracht werden. Es
wurde berichtet, dass an den Grenzübergängen mehr Zollbeamte
eingesetzt werden, die die iranischen Lastwagen, die ins Land
kommen, durchsuchen. Dazu werden auch elektronische Hilfsmittel
eingesetzt. Zuvor hatte die Türkei mehrere iranische Flugzeuge
abgefangen und zur Landung gezwungen, um diese zu überprüfen
(Middle East News Agency MENA, türkische Zeitung
„Saman“, 21.8.)
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(5) Umfrage:
Mehrheit fordert Rücktritt von Ministerpräsident Ehud
Olmert
Politisches Erdbeben: Eine am Freitag veröffentlichte Umfrage der
Tageszeitung Yedioth Ahronoth kommt zu dem Ergebnis, dass 62 Prozent
der Israelis finden, das Ministerpräsident Ehud Olmert bei der
Kriegsführung im Libanon versagt hat und zurücktreten sollte. Der
Likud profitiert von der Niederlage.
Nur 29 Prozent glauben, dass der Ministerpräsident geeignet ist,
das Land weiter zu regieren. Etwa 74 Prozent der Befragten sagen,
dass Verteidigungsminister Amir Peretz den Krieg falsch handhabte
und von seinem Amt zurücktreten sollte. Bloß 20 Prozent sind der
Ansicht, Peretz sollte im Amt bleiben.
Der Generalstabschef der israelischen Armee, Generalleutnant Dan
Halutz, schnitt etwas besser ab als seine Vorgesetzten: 54 Prozent
fordern wegen dem Versagen der Armee im Schlag gegen die Hisbollah
den Rücktritt, während 38 Prozent der Meinung sind, dass er seinen
Posten halten sollte.
(Ynetnews.com, 25.8.06)
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(6) „An diesem
Krieg tragen die ‚Protokolle’ die Schuld“, von Hadassa Ben-Itto,
Haaretz, 22.8.06
Von Hadassa Ben-Itto, Haaretz, 22.8.2006
Der zweite Libanonkrieg neigt sich dem Ende zu, und aus jeder
Richtung kommt Kritik: Wir schliefen während der Wache ein, wir
unterschätzten die Macht des Gegners, wir haben uns nicht richtig
vorbereitet, wir waren zu selbstsicher, wir sind der Arroganz
schuldig und der falschen Versprechen gegenüber unseren Verbündeten
im Ausland und gegenüber den Bürgern Israels, wir haben uns selbst
etwas vorgemacht, weil wir dachten, die Existenz des Staates Israel
sichert die Zukunft des jüdischen Volkes, weil wir dachten, die
alten Zeiten sind vorbei und würden niemals zurückkommen. Das Volk
erhebt den Ruf nach einer Untersuchungskommission und möchte Köpfe
rollen sehen.
Wäre ich zu solch einer Kommission hinzugezogen, würde ich eine
Versäumnis bezeugen, das seit vielen Jahren besteht, das tabu ist
und nicht diskutiert wird, das jedoch für diesen Krieg von Bedeutung
ist. In der Tat, wir sind während der Wache eingeschlafen, weil wir
darin versagten, gegen eine weitere tödliche Waffe eine
wirkungsvolle Strategie zu entwickeln. Eine Waffe, die genauso
gefährlich wie Raketen und Flugkörper ist: Wir fragen uns immer
wieder, wie die gesamte islamische Welt gegen uns aufgehetzt wurde,
sowohl ihre Führer als auch die Menschen auf der Straße, selbst
diejenigen, die nicht in den palästinensischen Konflikt verwickelt
sind und wenig Sorge um das Schicksal der Palästinenser tragen.
Warum laufen die Massen auf die Straßen und fordern unsere
Zerstörung? Ist es ein Ruf zu den Waffen, um die arabische Ehre zu
verteidigen? Und warum schließen sich Menschenrechtsbewegungen,
deren vorgeschriebene Agenda keinen Kampf gegen das jüdische Volk
und den Staat Israel beinhaltet, diesen Massen an?
Ein ranghoher amerikanischer Diplomat sagte mir einmal: „Ich kann
nicht glauben, dass dies dem jüdischen Volk erneut geschieht. Ihr
habt eure Lektion nicht gelernt. Hättet ihr ‚Mein Kampf’ genau
gelesen, hättet ihr gewusst, was ihr zu erwarten habt. Die Schrift
an der Wand ist erneut zu lesen, doch ihr schaut weg. Kriege
beginnen nicht auf dem Schlachtfeld. Lest den UNESCO-Vertrag, der
erklärt: ‚Kriege beginnen in den Köpfen der Menschen’.“
Seit hundert Jahren ist die Welt einer gefährlichen Lüge
ausgesetzt, die uns beschuldigt, am Untergang der Menschheit Schuld
zu sein, die behauptet, dass allein unsere Existenz den Weltfrieden
bedroht. Dies ist die berühmte „jüdische Verschwörung“, deren Ziel
angeblich die Herrschaft über die Welt ist. Sie ist detailliert in
den „Protokollen der Weisen von Zion“ dargestellt. Und diese
„Protokolle“ wurden in vielen Sprachen in millionenfacher Auflage
herausgegeben. Wir haben sie nicht gelesen, und wir haben uns auch
nicht die Mühe gemacht, sie ins Hebräische zu übersetzen.
Seit dem Zweiten Weltkrieg haben wir uns nicht die Mühe gemacht,
die methodische Vergiftung des Verstandes von Milliarden Muslimen
rund um die Erde nachzuspüren, denen gesagt wird, Juden stellten
eine existenzielle Gefahr dar. Die Fakten sind offensichtlich,
nachzulesen in Zeitungen, Studien und Statistiken. Wir haben sie
alle gesehen, jedoch nichts unternommen. Wir wurden es leid, uns mit
Israel-Hassern abzugeben, gaben es auf, den Märchen zu
widersprechen. Wir wurden selbstzufrieden, haben die Gefahr nicht
anerkannt und haben darin versagt, nach Möglichkeiten zu suchen, mit
dieser Gefahr umzugehen.
Es ist nur durch eine methodische, langjährige Propagandakampagne
möglich, ganze Nationen und Milliarden von Menschen für einen Kampf
zu rekrutieren, der die Zerstörung Israels und der Juden zum Ziel
hat. Nun hat die muslimische Welt, die die Nazi-Fackel aufgenommen
hat, sich diese Sache zueigen gemacht und sich selbst das Ziel
gesetzt, unsere Nation und unser Volk zu zerstören. Und sie sagt es
frei heraus, in öffentlichen Reden des Präsidenten eines
Mitgliedstaates der Vereinten Nationen, in Verfassungen wie der
Charta der Hamas, in Predigten, die in Moscheen gehalten werden.
Der Wortlaut der „Protokolle“ ändert sich nicht, doch jede der
zig tausend weiteren Ausgaben wird von einem neuen Vorwort
begleitet, das erklärt, wie der jüdische Plan hier und jetzt in
Aktion tritt. Neue Vorworte wurden als Reaktion auf den 11.
September, den Krieg im Irak und zahllose andere Ereignisse
entworfen, die zum Anlass genommen werden, um die Juden zu
beschuldigen. Die arabischen Ausgaben, ob sie nun im Iran, in Syrien
oder Ägypten gedruckt wurden, werden auch an muslimische Gemeinden
in der westlichen Welt verteilt. Sie liegen bei Buchmessen aus und
werden zu reduzierten Preisen in Geschäften verkauft.
Während der vergangenen Jahre haben Länder wie Ägypten, Syrien
oder Katar Fernsehserien produziert, die auf den „Protokollen“
basieren. Während des Ramadan, wenn Familien zusammenkommen, um das
Fasten zu brechen, werden sie überall in der arabischen Welt
ausgestrahlt. Viele beliebte Seifenopern, die Menschen jeglichen
Alters zur Zielgruppe haben, perpetuieren die Behauptung, dass es
eine kriminelle jüdische Verschwörung gibt, die die Welt beherrschen
möchte.
Die muslimische Welt glaubt an dieses Märchen, obwohl es einige
Intellektuelle gibt, die halbherzig zugeben, dass die „Protokolle“
eine Fälschung waren. Erst kürzlich traf ich einen amerikanischen
Arzt libanesisch-christlichen Ursprungs in einem Krankenhaus in den
Vereinigten Staaten. Als ich ihn fragte, ob ihm die „Protokolle“
vertraut sind, sagte er, er habe das Buch zu Hause, kenne es gut und
glaube in der Tat daran. Es ist Teil unserer Kultur, sagte er in
perfektem Englisch mit amerikanischem Akzent und ernstem
Gesicht.
Die arabischen Ausgaben beinhalten völlig verdrehte, scharfe,
verleumdende Vorworte, die die gesamte Geschichte der Welt als ein
Zeichen des jüdischen teuflischen Plans darstellen. Diese Vorworte
werden von schrecklichen Karikaturen begleitet (die anscheinend
erlaubt sind, solange sie sich nicht über Muslime lustig machen). An
solcherlei Ausgaben mangelt es auch im Westen nicht, doch hier
werden sie auch als Ausgaben verkauft, die ein gebildetes Publikum
anvisieren. Zu diesen Versionen gehört auch eine Ausgabe, die im
Jahr 2004 in den USA gedruckt wurde und in respektablen Buchläden
verkauft wird.
Vor mir liegt ein solches Buch. Es beinhaltet nicht nur die
originalen „Protokolle“ sondern auch viele Dokumente, die die
Verschwörungsgeschichte beweisen sollen. Das Buch behandelt das, was
als „jüdisches Problem“ bekannt ist, in detaillierter Form und gibt
dem Thema, dass Juden weise, intelligent, Nobelpreisträger, ein
auserwähltes Volk und deshalb so gefährlich für die Welt sind, viel
Raum. Das Buch behandelt sogar das Thema der Fälschung. Die „London
Times“, die im Jahr 1921 als erste Zeitung die Fälschung aufdeckte,
wird als Teil der jüdischen Verschwörung bezeichnet. Andere, die die
Fälschung aufgedeckt haben, wie z. B. eine russische Prinzessin und
ein französischer Theologe, werden als bereits verurteilte
Schwerverbrecher dargestellt.
Den Geheimdiensten des jüdischen Volkes, die Warnungen vor
Antisemitismus genau verfolgen, kann nicht die Schuld für die
Sachlage gegeben werden. Und es gibt in Folge der Publikationen in
arabischen Ländern Fakultäten und Forschungsinstitute, Tagungen und
Veröffentlichungen und selbst Internetseiten, die sich mit dem Thema
beschäftigen. Doch mit Ausnahme einiger weniger entschlossener
Verfechter gibt es kein wirkliches Bewusstsein für diese Gefahr. Es
gibt keinen strategischen Plan, um mit ihr umzugehen.
Die politische Korrektheit, die den öffentlichen Diskurs
heutzutage anführt, verbietet es, irgendetwas gegen Nicht-Juden zu
sagen, selbst wenn diese Dinge wahr sind. ‚Es sind nicht alle
Muslime’, ‚es ist nicht der Koran’, müssen Radio- und
Fernsehsprecher jedes Mal betonen, wenn sie die Welt über einen
weiteren Terroranschlag, der von Muslimen ausgeführt wurde,
informieren. Wenn ähnliche „Protokolle“ über Muslime oder über
irgendeine andere Minderheit oder Rasse veröffentlicht werden
würden, würden die Straßen in Flammen stehen, wie es wegen einiger
schlechter Karikaturen in dänischen Zeitungen geschah.
Als der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinedschad öffentlich
seine Absicht äußerte, uns zu zerstören, fragten wir uns nicht,
warum er gemeinsam mit Raketen und Atomwaffen auch den Druck und die
Verbreitung der „Protokolle der Weisen von Zion“ anordnete. Seine
Abgesandten besaßen die Unverfrorenheit, während der Frankfurter
Buchmesse am iranischen Stand eine englische Übersetzung der
„Protokolle“ auszulegen.
Und die jüdische Welt schweigt – hundert Jahre lang schwieg sie,
und auch jetzt.
Juden zünden keine Botschaften an, wir senden keine aufgehetzten
Massen auf die Straßen, doch dies bedeutet keine Entschuldigung
dafür, nicht nach Alternativen für den Protest zu suchen. Und es
gibt Alternativen.
Die Verschwörung gegen das jüdische Volk, - die Verbreitung eines
bösen Märchens als Vorbereitung für eine weitere Judenvernichtung -,
muss grundlegend entlarvt werden.
Man muss die Vertreiber dieser Lügen als Angeklagte in
Strafprozessen vor die Gerichte der Welt stellen, denn heutzutage
haben die meisten Länder Gesetze, die die Verhetzung religiöser,
nationaler oder ethnischer Gruppen verbieten.
Wir müssen uns in einem juristischen, politischen, öffentlichen
und medialen Kampf engagieren und eine klare, verständliche Stimme
erheben: Genug, hört auf, uns zu verleumden!
Die Autorin ist pensionierte Richterin und Autorin des
Buches „The Lie that Wouldn’t Die: The Protocols of the Elders of
Zion.“ Das Buch ist auf Deutsch unter dem Titel „Die Protokolle der
Weisen von Zion. Anatomie einer Fälschung“ im Aufbau-Verlag
erschienen.
(Haaretz.com, 22.8.06)
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(7) Die Mehrheit
denkt, dass die israelischen Araber Nasrallah unterstützt
haben
Vertrauenskrise? 55 Prozent der Bürger sind der Überzeugung, dass
die meisten Araber Israels den Hisbollah-Führer Hassan Nasrallah im
Laufe des Libanon-Krieges unterstützt haben. Dies geht aus einer
Umfrage des Meinungsforschungsinstituts „Dahaf“ unter der Leitung
von Dr. Mina Zemah für die Sendung „shovrim kelim“ hervor, die am
Donnerstag (24.8.) gesendet wurde. Die Umfrage, bei der 500 jüdische
und arabische Bürger befragt wurden, fand am Montag statt.
15 Prozent der Befragten sind davon überzeugt, dass alle
israelischen Araber für Nasrallah waren; 40 Prozent erklärten, dass
die Mehrheit der Araber für ihn war; 21 Prozent waren der Meinung,
dass die Hälfte der israelischen Araber ihn unterstützten. 21
Prozent der Israelis sind der Überzeugung, dass nur wenige
israelische Araber für den Hisbollah-Führer waren.
Die israelischen Araber selbst hingegen sehen das anders. Auf die
Frage, wem sie den Sieg im zweiten Libanonkrieg wünschten,
antworteten 27 Prozent „Israel“, nur 18 Prozent erklärten, dass sie
für die Hisbollah seien und 36 Prozent, dass sie keine der beiden
Seiten unterstützt haben. Auf die Frage, in welchem Maße die
arabischen Knessetabgeordneten ihre Meinung vertreten, antworteten
44 Prozent der israelischen Araber, dass diese sie überhaupt nicht
vertreten. 28 Prozent waren der Meinung, dass sie sich nicht
ausreichend vertreten fühlen und 20 Prozent halten dies doch für
ausreichend.
Es wird betont, dass im Laufe des Krieges 17 arabische Bürger
durch den Raketenbeschuss getötet wurden. Am 19. Juli wurden zwei
Brüder, 3- und 8-jährig, aus Nazareth getötet. Vier Tage später
wurde ein Bewohner aus Avlin getötet, als eine Rakete die Tischlerei
in Kiryat Ata traf, in der er arbeitete. Am 25. Juli kam in Marar
ein Mädchen ums Leben. Am 3. August wurden drei Jugendliche aus
Maalot-Tarshiah getötet. 24 Stunden später wurden zwei Menschen in
Magdal Karum und eine weitere Frau in Marar getötet. Am 5. August
wurden eine Mutter und ihre zwei Töchter in Arab al-Aramshe getötet
und einen Tag später kamen ein Mann und eine Frau im Stadtteil „Wadi
Nisnas“ in Haifa ums Leben. Am 10. August wurden eine Mutter und ihr
Sohn getötet, als eine Rakete ihr Haus in Dir al-Asad bei Carmiel
traf.
Ein anderes Thema, das bei der Umfrage überprüft wurde, ist die
Frage, ob Juden bereit sind, Wohnungen an Araber zu vermieten: 62
Prozent der israelischen Bevölkerung ist nicht bereit, eine Wohnung
an Araber zu vermieten, 35 Prozent dagegen wären bereit dazu. Im
Zusammenhang mit diesem Thema sagten 56 Prozent, dass arabische
Nachbarn sie stören würden, während 42 Prozent nichts dagegen
hätten.
(Ynetnews.com, 24.8.)
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(8)
Rafah-Übergang geöffnet
Am Freitag (25.8.) wurde der Übergang Rafah wieder eröffnet. Der
Übergang war wegen der Entführung des israelischen Soldaten Gilad
Shalit in der Nähe des Gazastreifens seit dem 25. Juni geschlossen.
Die Öffnung ermöglichte die Rückkehr von Tausenden Palästinensern in
den Gazastreifen, die nach der Schließung des Übergangs auf der
ägyptischen Seite verbleiben mussten. Auch die europäischen
Beobachter, die für die Überwachung des Grenzübergangs zuständig
sind, kehrten auf ihre Posten zurück.
Unklar bleibt jedoch, wie lange der Grenzübergang geöffnet
bleibt. Europäische und palästinensische Vertreter werden sich
diesbezüglich zu Gesprächen treffen. Militante Palästinenser
sprengten wahllos Löcher in die Sperrmauer, welche den Gazastreifen
von Ägypten trennt, um damit Druck auf Israel auszuüben, den
Grenzübergang wieder zu eröffnen. Am Donnerstag hatten militante
Palästinenser ein kleines Loch in die Sperrmauer gesprengt und
drohten weitere Angriffe auf die Anlage an, falls der Grenzübergang
nicht geöffnet werden würde.
Der Grenzübergang Rafah ist Gazas Hauptausfahrt und –einfahrt zur
Außenwelt. Aufgrund eines von den USA unterstützten Abkommen,
übergab Israel im vergangenen Jahr die Kontrolle des Grenzübergangs
an die Palästinensische Autonomiebehörde. Um israelischen
Sicherheitsbedenken Rechnung zu tragen, wird die palästinensische
Seite des Übergangs von europäischen Beobachtern überwacht, während
israelische Behörden durch Videobilder einen Einblick in die
Vorgänge am Grenzübergang erhalten.
Israel löst in der Gegend von Rafah häufig Sicherheitsalarme aus,
wodurch die Beobachter den Grenzübergang nicht erreichen können und
somit eine Öffnung des Übergangs verhindern. Einer dieser
Sicherheitsalarme wurde im Juni kurz vor der Entführung von Gilad
Shalit ausgelöst.
John Ging, Direktor des Einsatzes der UNRWA in Gaza, beschrieb am
Donnerstag die humanitäre Situation in Gaza als „elendig,
frustrierend und sich verschlechternd“. Er warnte, dass die
humanitäre Arbeit der Organisation aufgrund des Mangels an
Zugangsmöglichkeiten in und aus dem Gazastreifen gestoppt werden
müsste, wie die palästinensische Nachrichtenagentur WAFA berichtete.
(Ynetnews.com, 25.8.06)
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(9) „Gib dem
Staat dein altes Auto und du erhältst 3.000 Shekel“
Wer dem Staat ein Auto Baujahr 84 oder älter übergibt, erhält
dafür 3.000 Shekel vom Staat. Die direkten Kosten des Programms
belaufen sich auf 25 bis 68 Millionen jährlich.
Das Programm wurde bereits vor einigen Jahren im
Umweltministerium entwickelt, jedoch nicht umgesetzt. Die größte
Hürde stellte das Budget zur Finanzierung der Initiative dar. Doch
vor einiger Zeit wurde das Projekt wieder in Angriff genommen, und
zwar von der Kommission für die Umweltsteuer in der Steuerbehörde.
Sie prüft neue Wege, wie mit von Steuern die Luftverschmutzung durch
Fahrzeuge in Israel verringert werden kann.
Bis Ende des Jahres werden der Knesset die Vorschläge der
Kommission vorgelegt. Der Kommission gehören das Finanzministerium,
das Ministerium für Umweltschutz, und die Ministerien für Verkehr
und Infrastruktur an. Die Entscheidungen und Reformen sollen dann
innerhalb von ein bis zwei Jahren umgesetzt werden.
Ähnliche Programme wurden bereits erfolgreich in anderen Staaten
weltweit umgesetzt. So wurden in Italien seit 1997 2,8 Millionen
Autos eingetauscht. Die Besitzer der alten Autos erhielten eine
Steuerermäßigung beim Kauf neuer Wagen. Der Gesamtumfang der
Ermäßigung belief sich auf 1280 Milliarden Lire.
(Walla/Haaretz, 23.8.06)
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(10) Rockband
Kiss nimmt Lied für im Libanon verwundeten Soldaten auf
Die amerikanische Rockband „Kiss“ hat einen Gruß und ein Lied für
einen 20jährigen Soldaten aufgenommen, der bei seinem Einsatz im
Libanon verwundet wurde und nun vom Hals abwärts gelähmt ist. Der
Soldat ist ein großer Fan von „Kiss“.
Vor einigen Tagen wandte sich der Kommandant der Einheit des
Soldaten an den Verein „Für den Soldaten in Israel“ und erkundigte
sich, wie man dem verletzten Soldaten eine Freude bereiten könnte.
Der Verein wandte sich an den Freundeskreis in Los Angeles, der sich
mit den Bandmitgliedern in Verbindung setzte. „Kiss“ kam der Bitte
sofort nach und traf sich, um ein Lied und einen Gruß für den
verletzten Soldaten aufzunehmen. Der Bassist der Gruppe „Kiss“,
Gene Simmons, wurde in Israel geboren und verbrachte seine Kindheit
in Tirat-Hacarmel. Simmons, dessen ursprünglicher Name Haim Witz
lautet, hat noch Familie und Verwandte in Israel.
Das Aufnahmeband, das heute in Israel eintraf, wird am Abend bei
der Hochzeit des Bruders des Soldaten gespielt werden. Die Hochzeit
findet im Krankenhaus Tel Hashomer statt, damit der verletzte Soldat
an der Hochzeitsfeier teilnehmen kann.
(Maariv NRG, 24.8.06)
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(12)
Wechselkurse
1 € - 5.6079 NIS (-0.141%) 1 CHF –
3.5481 NIS (-0.149%) 1 £ - 8.2897 NIS (+0.007%) 1 $ - 4.3920
NIS (+0.389%) (Bank of Israel, 25.8.06)
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