Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 21. August 2006
  
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(1) Interview mit Botschafter Shimon Stein in „Die Welt“ vom 19.8.06
(2) Ministerpräsident Ehud Olmert spricht mit italienischem Amtskollegen Romano Prodi
(3) IDF Operation im Bekaa-Tal
(4) Große Mengen an Waffen für die Hisbollah in Damaskus
(5) Aus den arabischen Medien
(6) Im Südlibanon entsteht ein neuer „Mini-Iran“
(7) Hisbollah verteilt Bargeld im Libanon
(8) Der Krieg ist zu Ende, die Neueinwanderer sind da
(9) Israel auf dem ersten Platz im Export von Zierfischen nach Europa
(10) Emanuel Gat Dance zu Gast in Berlin, Hannover und Braunschweig
(11) Das Wetter in Israel
(12) Wechselkurse
(1) Interview mit Botschafter Shimon Stein in „Die Welt“ vom 19.8.06
"Am Ende muss im Libanon eine effektive Truppe stehen"
Botschafter Shimon Stein begrüßte in einem Interview mit der Tageszeitung „Die Welt“ am 19.8.06 den deutschen Beitrag zur Befriedung des Libanon. Das vollständige Interview ist unter folgendem Link nachzulesen: http://www.welt.de/data/2006/08/19/1002498.html

(2) Ministerpräsident Ehud Olmert spricht mit italienischem Amtskollegen Romano Prodi

Ministerpräsident Ehud Olmert sprach am gestrigen Sonntag (20.8.) mit seinem italienischen Amtskollegen Romano Prodi über die internationale Schutztruppe für Libanon.

Ministerpräsident Olmert äußerte im Gespräch, dass Israel die Entsendung italienischer Truppen als Teil der internationalen Schutztruppe für den Libanon als besonders wichtig für die Verwirklichung der UN-Sicherheitsrat-Resolution 1701 betrachtet und die Entsendung ein wichtiger Beitrag für Frieden und Stabilität im Nahen Osten darstellt.

MP Ehud Olmert sagte weiterhin, dass die schnellstmögliche Entsendung der Truppen wichtig sei und Italien die internationale Schutztruppe anführen sollte sowie Truppen zur Beobachtung der Grenzübergänge zwischen Syrien und dem Libanon stationiert. Der italienische Ministerpräsident Prodi sagte seinerseits, dass es Italiens Absicht sei, ein maßgebliches Militärkontingent zu entsenden, damit dieses die Mission ausführen kann. Prodi wird diese Angelegenheit so schnell wie möglich im italienischen Parlament zur Sprache bringen. Beide Ministerpräsidenten vereinbarten, dass die Frage der Truppenentsendung schnell behandelt werden soll und dass die Regierungschefs beider Länder sich erneut in den nächsten Tagen in Verbindung setzen werden.
(Büro des Ministerpräsidenten; Presseabteilung)



(3) IDF Operation im Bekaa-Tal

Die israelische Militäroperation im Beeka-Tal von Freitagnacht war die Reaktion auf eine eindeutige Verletzung des Waffenstillstandes. Die UN-Resolution 1701, auf welcher der Waffenstillstand basiert, ruft zu einem vollständigen Waffenembargo gegen Hisbollah auf und verbietet Waffenlieferungen des Irans und Syriens an die Terroristen der Hisbollah. Die Resolution fordert weiterhin die Stationierung der libanesischen Armee und der internationalen Schutztruppe an den Grenzübergängen entlang der syrisch-libanesischen Grenze, um sicher zu stellen, dass keine Verletzungen des Waffenembargos und keine Lieferungen von verbotenen Waffen und Munition an die Hisbollah stattfinden.

Leider hat aus israelischer Sicht bisher keine effektive Stationierung der libanesischen Armee und der internationalen Schutztruppe an der Grenze stattgefunden. In dieser Situation des anhaltenden Waffenschmuggels zur Hisbollah sah sich Israel gezwungen, die Verletzung des Waffenstillstandes zu verhindern, um die Untergrabung der Implementierung von Resolution 1701 einzudämmen und seine Bürger vor der nachgewiesenen Gefahr von Raketenangriffen zu schützen. Israel kann keine Situation tolerieren, in welcher die Hisbollah erneut das Langstreckenraketen-Potential erneuert und israelische Bürger wieder Ziel von Raketensalven der Hisbollah, abgeschossen von libanesischem Boden, werden. Israel behält sich das Recht vor, wie am Freitag zu handeln, in Selbstverteidigung und in Unterstützung der UN-Resolution 1701, im Fall einer anhaltenden Verletzung des Waffenstillstandes in der Zukunft.
(Sprecher des israelischen Außenministeriums)



(4) Große Mengen an Waffen für die Hisbollah in Damaskus

Die Hisbollah, der Iran und Syrien rüsten sich eifrig für die nächste Runde. Ein ranghoher Offizier der iranischen Revolutionsgarden in Teheran sagte, dass große Mengen von Waffen – darunter auch verschiedene Raketentypen – im Verlauf der vergangenen drei Wochen in Damaskus eingetroffen sind und nun auf den Transport in den Libanon warten.

Dem Bericht der in London erscheinenden arabischen Tageszeitung „Al-Sharq al-Awast“ zufolge errichteten die Revolutionsgarden ein Notfallkomitee für logistische Angelegenheiten in Damaskus, das für die militärischen Bedarfslieferungen der Hisbollah verantwortlich ist.

Darüber hinaus sagte ein Vertreter des iranischen Außenministeriums, dass sein Land Vorbereitungen für Hilfsprogramme zum Wiederaufbau der zerstörten Regionen im Libanon träfe. Dies widerspricht den Angaben von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah und anderen Quellen, die behaupteten, keine Gelder für den Wiederaufbau des Libanon aus dem Iran zu erhalten. Der Sprecher des Außenministeriums in Teheran, Hamid Reza Asafi, sagte am Sonntag, dass die Regierung die Form der Unterstützung und der Transportwege in den Libanon „prüfe“.

Im Iran scheint, angesichts der dringend notwendigen Unterstützung für einige Regionen im Land selbst, die Opposition in der Bevölkerung gegen die Unterstützung der Hisbollah durch das Regime in Teheran zu wachsen.
Insbesondere die Bewohner der Provinz Chusestan sind erzürnt. Dort warten noch immer tausende auf den Wiederaufbau ihrer Städte und Dörfer, die im Iran-Irak-Krieg zerstört wurden. Gleiches gilt für das Gebiet um die Stadt Bam, die durch ein Erdbeben zerstört wurde. Am Samstag fanden dort Demonstrationen gegen die mangelnde Hilfe aus Teheran statt.

Laut Angaben aus dem im Büro des geistigen Führers Ayatollah Ali Chameni weist dieser die Regierung trotz des Protestes an, sofortige finanzielle Hilfe an die Hisbollah zu schicken. Der erste Teil der Hilfszahlungen, der sich auf geschätzte 150 Millionen US Dollar beläuft, wurde bereits an eine spezielle Hilfsorganisation überwiesen, die die Hisbollah unter iranischer und syrischer Aufsicht errichteten.
(Ynet 21.8.)



(5) Aus den arabischen Medien

(Zusammengestellt vom Zentrum für politische Forschung des israelischen Außenministeriums)

Im Schatten der Siegesfeiern der Hisbollah im Südlibanon fordern Vertreter der Parteien der so genannten Koalition der „neuen Ordnung“ die Entwaffnung der Hisbollah und bringen ihre Befürchtung zum Ausdruck, dass Syrien sich in das libanesische Forum einmischen könnte.
[Die Koalition „neue Ordnung - Tayyar Al Mustaqbal“ ist ein Zusammenschluss von libanesischen Parteien, die einen vollständig unabhängigen Libanon, frei von ausländischen Interventionen – vor allem des syrischen Einflusses, fordern und Hauptkräfte der „Zedernrevolution“ im Jahr 2005 waren. Prominente Vertreter sind der Sohn des ermordeten Ministerpräsidenten Hariri, Saad Hariri, und Drusenführer Wahid Dschumblatt. Anm. d. Red.]
Im Schatten der Siegesrufe und der Unterstützung der Hisbollah, die wir im Libanon mit Rückkehr der Flüchtlinge in ihre Häuser gesehen haben, signalisieren Minister der libanesischen Regierung, dass sie nicht beabsichtigen, der Forderung nach Entwaffnung der Hisbollah nachzugeben. Die Ministerin für soziale Sicherheit und Wohlfahrt Naila Muuj sagte in einer Reaktion auf die Rede Nasrallahs: „Es gibt kein Bestehen für den Staat, wenn er in Bezug auf den Besitz von Waffen oder das Treffen einer Entscheidung über Frieden oder Krieg doppelzüngig reagiert.“ Industrieminister Faier Jamal rief die Hisbollah auf, die Waffen der libanesischen Armee und der Polizei zu übergeben und fügte hinzu, dass sich die Hisbollah-Kämpfer gerne der libanesischen Armee anschließen und so dem Libanon die Kontrolle über sein Land zurückgeben könnten. Drusenführer Walid Dschumblatt beschuldigte Nasrallah des Versuchs, einen militärischen Umsturz herbeizuführen (vor dem Hintergrund seiner Weigerung, die Hisbollah zu entwaffnen). Rujia Ada, der Vorsitzende der libanesischen Friedenspartei, griff ebenfalls Nasrallah an und beschuldigte ihn, den Libanon in einen Krieg verwickelt zu haben, der das Land zerstört hat und sagte, dass die Libanesen seinen Worten keinen Glauben mehr schenkten.


Die Hisbollah wägt noch immer ab, die Siniora-Regierung wegen der Position der Minister der „neuen Ordnung“ abzulösen und verkündete, dass die Organisation weiterhin an der Seite der Armee den Libanon schützen werde.
Die Hisbollah zeigt sich weiterhin unzufrieden mit der Position der Minister der „neuen Ordnung“ und spricht erneut über die Möglichkeit, die Regierung Sinioras abzulösen. Libanesische Kommentatoren – so Hisbollah-Quellen – schreiben, dass die Hisbollah die klare Aussage gemacht habe – obwohl sie eine öffentliche Diskussion mit ihren Gegnern vermeide –, dass die Waffen der Hisbollah nicht zur Debatte stünden. Einige wiesen auf den Wunsch der Organisation hin, mit der Regierung abzurechnen und diese abzulösen, da sie zu Beginn des Krieges versucht hatte, die Hisbollah abzuschütteln. Der Politikberater Nasrallahs Haj Hassin Khalil erklärte, es sein ein Fehler zu denken, dass die Aufgabe der Hisbollah bereits beendet sei. Er erklärte, dass der Staat nun stärker an den Widerstand gebunden sei und dass die Organisation seine Aktionen zum Schutz des Libanon an der Seite der libanesischen Armee fortsetzen werde.


Das „Rennen“ um den Wiederaufbau des Südlibanon: Teams der Hisbollah arbeiten unter Hochdruck daran, das Versprechen Nasrallahs in Bezug auf die Hilfe für Flüchtlinge einzuhalten; ein Vertreter der „neuen Ordnung“ ruft die libanesische Regierung auf, die Annahme von Hilfe aus Syrien und aus dem Iran zu verbieten.
Mit der Rückkehr der Flüchtlinge in ihre Häuser (und mit ihnen die Kämpfer der Hisbollah) beeilt sich die Hisbollah, die Versprechen Nasrallahs wahr zu machen und schickt Hilfsteams in den Südlibanon, nach Beirut (das südliche Viertel der Stadt) und ins Bekaa-Tal. Mitglieder der Organisation waren in Flüchtlingszentren unterwegs und haben erste Gelder ausgehändigt, um den Bewohnern bei der Rückkehr in ihre Häuser behilflich zu sein. Andere Teams der Hisbollah waren damit beauftragt worden, an die Bewohner Grundnahrungsmittel zu verteilen. Bulldozer der Stiftung Jahad haben damit begonnen, in den ersten Dörfern, die Trümmer zu beseitigen. Ingenieure und Spezialisten überprüfen die Schäden, um entscheiden zu können, welche Arbeiten in den verschiedenen Dörfern erforderlich sind. Die Führung der Hisbollah – hauptsächlich Minister und Parlamentsabgeordnete – treten vermehrt öffentlich auf, zeigen sich bei Besuchen im Südlibanon und Beirut, wo sie auf die Bevölkerung treffen. Vor diesem Hintergrund drückte ein politischer Vertreter der „neuen Ordnung“ seine Befürchtung aus, dass der Iran und Syrien versuchen könnten, im Libanon Fuß zu fassen und rief die libanesische Regierung auf, die Annahme von Hilfe zum Aufbau des Südlibanon zu untersagen.


Vor dem Hintergrund der Rede des syrischen Präsidenten: Minister der „neuen Ordnung“ warnen, dass Syrien zu einem Bürgerkrieg im Libanon aufhetzen und einen Umsturz durchführen könnte.
Die Minister der „neuen Ordnung“ reagierten verärgert auf die Rede des syrischen Präsidenten. Der amtierende Innenminister Ahmad Fatafat beschwerte sich über den Versuch Assads, sich den Sieg des libanesischen Volkes „einzuverleiben“ und darauf seinen eigenen Sieg aufzubauen. Er sagte, dass man in den Worten des syrischen Präsidenten den Aufruf zum Bürgerkrieg im Libanon sehen müsse und warnte das interne libanesische Forum.


Iran lobt noch immer die Errungenschaften der Hisbollah
Der iranische Präsident Ahmedinedschad sagte, dass die Hisbollah die Siegesfahne gehisst hat und das Versprechen Gottes wahr geworden sei. Er erklärte, dass auf einer Seite korrupte Großmächte unter der Leitung der USA, Großbritanniens und auch der Zionisten stünden, während sich auf der anderen Seite eine fromme Gruppe von Jugendlichen auf Gott stützten. Er fügte hinzu, dass es einen neuen Nahen Osten gäbe, aber nicht nach dem Willen der USA, sondern einer, der frei von diesen Staaten sei (IRNA, 15.8.).



(6) Im Südlibanon entsteht ein neuer „Mini-Iran“

Auszüge aus einer Analyse von Amos Harel und Avi Issacharoff, Ha’aretz, 18.08.2006

Vollständige englische Version: http://www.haaretz.com/hasen/spages/751917.html

Es war vorauszusehen, dass der Donnerstag ein historischer Tag im Libanon war. Zum ersten Mal seit 30 Jahren wurde die libanesische Armee südlich des Flusses Litani stationiert. Die Bürger warfen –wie erwartet- zur Begrüßung Reis über die Militärtruppen. Doch als der führende libanesische Offizier vor Ort die Befehle für die Einheit vorlas, kam das wahre Bild zutage: „Die Armee wird auf dem verwundeten libanesischen Land gemeinsam mit den Männern des Widerstandes stationiert.“ Mit anderen Worten: Die libanesische Armee hat keine Absichten, die Hisbollah aus dem Südlibanon zu verbannen oder sie zu konfrontieren.
Der libanesische Präsident und Oberkommandierende der Armee, Emile Lahoud, machte am Mittwoch klar, dass die Hisbollah nicht entwaffnet werden würde, nicht einmal im Gebiet südlich des Flusses Litani. Hisbollahführer Hassan Nasrallah mag versprochen haben, dass seine Männer in der Öffentlichkeit keine Waffen tragen werden. Doch als Vorbereitung für die nächste, zukünftige Konfrontation könnten sie ihre Bunker wieder aufbauen und sie erneut mit Raketen füllen.

Mittlerweile wurde die Stationierung der multinationalen Truppe verschoben und Frankreich hat es überhaupt nicht eilig, viele Soldaten zu schicken. Die Resolution 1701 des UNO-Sicherheitsrates, die vor einer Woche verabschiedet wurde, ist bereits auf dem Weg, bedeutungslos zu werden. Während die Amerikaner erklären, dass die neuen Truppen im Südlibanon der Hisbollah nicht erlauben werden, ihre Stellungen entlang der Grenze wieder zu besetzen, zeigt Nasrallah, dass sie mit dieser Erklärung falsch liegen. Seine Truppen patrouillieren ungehindert in den Dörfern im Südlibanon (einige von ihnen haben diese während der Kämpfe gar nicht verlassen). Sie notieren die Aktivitäten der israelischen Verteidigungsarmee (IDF) und geben –bewaffnet- Interviews für arabische Fernsehsender.

Diese Entwicklungen sind besorgniserregend für die anderen religiösen Gruppen im Libanon, die die iranisch-syrische Übernahme des Südens fürchten. Walid Dschumblatt, Sa’ad al-Din Hariri und andere haben den syrischen Präsidenten Bashar Assad für seine Anstrengung, sich in die interne libanesische Politik einzumischen, scharf kritisiert. Doch so weit sie betroffen sind, stammt die wirkliche Gefahr von den Plänen der Hisbollah, den Südlibanon wieder aufzubauen, wozu sie Milliarden von iranischen Dollars benutzt, die dazu bestimmt sind, diese Organisation im Land weiter durchzusetzen und die Regierungsorgane zu verdrängen.
Deshalb überrascht es nicht, dass in Teheran gefeiert wird: (…) Es sieht so aus, als ob das Ayatollah-Regime nahe daran ist, den Traum der Realisierung eines „Mini-Iran“ im Südlibanon wahr werden zu lassen. (…) Seit der Verabschiedung der positiven Resolution muss sich Israel aus dem Gebiet, das es während des Krieges besetzt hat, zurückziehen. (…) Doch die Hisbollah bleibt weiterhin vor Ort und behauptet, dass sie gewonnen hat.
(Haaretz)



(7) Hisbollah verteilt Bargeld im Libanon

Die Hisbollah hat am Freitag (19.8.) begonnen, an die libanesischen Bewohner, deren Häuser durch Angriffe der israelischen Armee im Laufe der Kämpfe zerstört wurden, Bargeld zu verteilen. Damit soll die Unterstützung der Organisation unter den Schiiten im Libanon gestärkt und die libanesische Regierung in Verlegenheit gebracht werden, da sie ihrerseits noch nicht mit dem Wiederaufbau begonnen hat.

„Das sind bedeutende Summen, keine kleinen Summen“ so Aiman Jabar, 27 Jahre alt, wenige Momente nachdem er von Mitgliedern der Organisation 12.000 Dollar erhalten hatte.

Offizielle Stellen in Israel und in den USA befürchteten bereits, dass die Hisbollah die Gelder, die aus dem Iran kommen, benutzen könnte, um den Bewohnern zu helfen, deren Häuser im Laufe des 34 Tage langen Krieges zerstört oder beschädigt wurden.

Die Organisation weigert sich, zu erklären, von wo die Gelder zur Finanzierung des Wiederaufbaus kommen, die sich nach Einschätzungen auf ca. 150 Millionen Dollar belaufen. Mit dieser Summe beabsichtigt die Organisation, 15.000 Häuser wieder aufzubauen bzw. zu renovieren. Die libanesische Regierung hat bis jetzt noch keine Mitteilung über ähnliche Hilfen gemacht.
(Ynetnews.com, 18.8.)



(8) Der Krieg ist zu Ende, die Neueinwanderer sind da

Mit der Feuerpause sind auch die Neueinwanderer gekommen: drei Sonderflüge mit 520 Neueinwanderern sind gestern aus den USA, Kanada und England in Israel gelandet. Es handelte sich um eine Sonderoperation der Organisation „Nefesh benefesh“ („Mann um Mann“) und der Jewish Agency. Die Neueinwanderer wurden am Ben Gurion – Flughafen mit einer feierlichen Zeremonie empfangen, an der auch Ministerpräsident Ehud Olmert teilnahm.

Mit den Neueinwanderern war auch die 24-jährige Anna Folishiliki aus New York gekommen, die in der Ukraine geboren wurde und deren Familie in die USA ausgewandert war, als sie 7 Jahre alt war. In den letzten zwei Jahren arbeitete Anna in der jüdisch-zionistischen Erziehung in Chicago und New York und ist jetzt nach Israel ausgewandert, trotz des Widerstands ihrer Eltern. Sie beabsichtigt unter anderem im Magshimim-Zentrum in Jerusalem zu wohnen, an der Universität zu studieren und als Karikaturenzeichnerin zu arbeiten.
(Nrg Maariv, 17.8.)



(9) Israel auf dem ersten Platz im Export von Zierfischen nach Europa

Die steigenden Preise in der Zucht von Zierfischen in Teichen haben Israel zum größten Exporteur von Zierfischen nach Europa gemacht. Der finanzielle Umfang beläuft sich auf 60 Millionen Shekel im Jahr. Israel hat damit die Zierfischzucht-Konkurrenten wie Japan im Exporthandel überholt.

In Israel gibt es heute 90 Zuchtfarmen für Zierfische, die die klimatischen und geografischen Vorteile Israels nutzen, und die es ermöglichen, Zierfische in allen Mengen und das ganze Jahr über, außer in den Monaten Juli und August, in denen die Nachfrage in Europa niedriger ist, zu züchten und zu verkaufen.

Der Export von Zierfischen wird mit Flugzeugen durchgeführt, um die Zeit, die die Fische bis zu den Verkaufsorten in Europa brauchen, zu verkürzen. Um der wachsenden Nachfrage in Europa nachzukommen, startete das Landwirtschaftsministerium einen Kurs zur Ausbildung von Züchtern von tropischen Zierfischen.
(Haaretz.com, 14.8.)



(10) Emanuel Gat Dance zu Gast in Berlin, Hannover und Braunschweig

Die Kompanie Emanuel Gat Dance wird beim Festival Tanz im August in Berlin und bei TANZtheater International in Hannover und Braunschweig mit den Arbeiten „Winterreise“, „The Rite of Spring“ und „We came for the wings and stayed because we couldn’t fly“ zu sehen sein.

Das Festival TANZtheater International zeigt zur Eröffnung als Deutschlandpremiere außerdem „K626“, das jüngste Stück des israelischen Choreografen, das musikalisch mit dem Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart unterlegt ist.

Emanuel Gat, geboren 1969 in Israel, studierte Musik an der Rubin Academy of Music, um Dirigent zu werden. Er gründete seine Company 2004 und tourte durch die USA, den Fernen Osten und Europa.


Termine Emanuel Gat Dance

Berlin - Tanz im August

Dienstag, 22. August 2006, 20.00 Uhr
Mittwoch, 23. August 2006, 20.00 Uhr

The Rite of Spring
Winterreise
We came for the wings and stayed because we couldn’t fly

HEBBEL AM UFER – HAU 1: Stresemannstr. 29,10963 Berlin
Tel.: 030-25900427
http://www.tanzimaugust.de/


Hannover/Braunschweig – TANZtheater International

Donnerstag, 31. August 2006, 20.00 Uhr
K626
Orangerie Herrenhausen, Herrenhäuser Straße, 30419 Hannover

Samstag, 2. September 2006, 21.00 Uhr
Winterreise
We came for the wings and stayed because we couldn’t fly
Ballhofeins, Ballhofstr. 5, 30159 Hannover

Sonntag, 3. September 2006, 20.00 Uhr
The Rite of Spring
Winterreise
Staatstheater Braunschweig, Kl. Haus, Magnitorwall 18, 38100 Braunschweig

Kartenbestellungen:
Tel.: 0511-16841222 (Hannover)
Tel.: 0531-1234567 (Braunschweig)


Kurzbeschreibungen der Werke

The Rite of Spring

Igor Strawinskys „Le Sacre du printemps“, das in der Inszenierung von Waclaw Nijinsky 1913 in Paris eine Theaterskandal sondergleichen hervorgerufen hatte, ist zum Prüfstein vieler Choreografen geworden. Das Schlüsselwerk der Moderne forderte auch den israelischen Choreografen Emanuel Gat heraus. Seine Version für zwei Männer und drei Frauen entpuppt sich als „schöne und gefährliche“ Salsa Session mit hochdynamischen Drehungen. Die Paare wechseln schnell, das Tempo zieht weiter an. Die Musik treibt vorwärts, das Opferthema drängt sich immer stärker in den Vordergrund. So kurz der Partnertausch auch währt, eine Tänzerin ist immer übrig; ihr, die nicht Tanz, droht die Gefahr…

„Emanuel Gats Interpretation von Strawinskys ‚Le Sacre du Printemps’ ist ebenso aufregend wie ikonoklastisch. Der israelische Künstler setzt auf die nervöse Sinnlichkeit des Salsa und seiner treibenden Schlagzeugrhythmen. Irgendwo zwischen Pop und der Avantgarde des frühen 20. Jahrhunderts angesiedelt, ist diese seltsame Mischung von kubanischem Salsa und russischem ‚Ritus‘ von einer ungestümen Leidenschaftlichkeit durchdrungen, die in einer Reihe von Extremen Ausdruck findet: triebhaft, wild und Schwindel erregend.” (Rosita Boisseau, Le Monde)

Produktion: Emanuel Gat Dance
Koproduktion: The Suzanne Delall Center (IL), Festival Uzès Danse (F), Monaco Dance Forum (MC)


Winterreise

In dem Duo interpretieren zwei Tänzer drei Stücke aus Schuberts bewegendem Liederzyklus „Die Winterreise“. Der israelische Choreograf schuf ein Werk sanfter Melancholie und tastender Verständigung.
“Gat versteht auch die Macht der Stille, durch Worte und Bewegungen das Ungesagte auszudrücken.“ (The Herald Sun)

Produktion: Emanuel Gat Dance
Koproduktion: The Suzanne Delall Center (IL), Festival Uzès Danse (F), Monaco Dance Forum (MC)


We came for the wings and stayed because we couldn’t fly

Roy Assaf, Tänzer in Gats Kompanie, choreografierte zu zwei- und dreistimmigen Inventionen von Johann Sebastian Bach das kurze Duo „We came for the wings and stayed because we coudn’t fly“.

Produktion: Emanuel Gat Dance


K626

Zehn Frauen. 45 Minuten Musik, 20 Minuten Stille, 65 Minuten Tanz. Lapidarer als durch den Choreographen selbst lassen dich die Informationen zu seiner jüngsten Produktion kaum zusammenfassen. Ausgangspunkt ist der Tanz, nichts weiter, nicht die Bewegung, weder Konzept, bildnerische Effekte oder Text. Aber vielleicht die Musik? Der israelische Choreograf und Tänzer Emanuel Gat hat für seine aktuelle Arbeit mit seiner Kompanie das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart gewählt. Premiere hatte „K626“ im Juni diesen Jahres und wird zur Eröffnung de Festivals TANZtheater International als deutsche Erstaufführung zu sehen sein.

Die Grundlage von Gats Produktion bildet eine musikalische Fassung, die Christopher Hogwood 1984 herausgegeben hat, entschlackt von all den Erweiterungen und Modifikationen, die Mozarts Requiem post mortem ergänzt haben. Herausgeschält aus Mozarts Partitur wurden 134 Teile, die Gat mit langen Perioden der Stille kontrastiert.

Produktion: Emanuel Gat Dance
Koproduktion: Festival de Marseille (F), American Dance Festival (USA), TANZtheater International (D), GRAN teater for Dans (DK)



(11) Das Wetter in Israel
„Even hotter!“ Kommentar der Zeitung Haaretz zum Wetter der kommenden Tage
Jerusalem: 22-34°C
Tel Aviv: 24-31°C
Haifa: 24-32°C
Be’er Sheva: 21-36°C
Am Toten Meer: 31-44°C
Eilat: 29-42°C

(12) Wechselkurse
1 € - 5.6191 NIS (0.269%)
1 CHF – 3.5580 NIS (0.282%)
1 £ - 8.2589 NIS (0.435%)
1 $ - 4.3610 NIS (-0.115%)
(Bank of Israel, 21.08.06)

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