Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 15. August 2006
  
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(1) Rede von Ministerpräsident Ehud Olmert vor der Knesset, 14. August 2006
(2) „Wir begrüßen eine Beteiligung Deutschlands“, Botschafter Stein im Abendblatt, 15.8.06
(3) Libanesischer „Kompromiss“: Die Hisbollah will die Waffen im Süden behalten und verstecken
(4) Die israelische Armee begann heute Morgen ihren Rückzug aus dem Libanon
(5) Nach Hause, schnell und mit Vorsicht
(6) Kriegskosten: 23 Milliarden NIS, 2 Mrd. Nothilfe bereits eingegangen
(7) 120 Israelis aus dem Krisengebiet um Qiryat Shmona nach Wuppertal eingeladen
(8) Frieden mit der Hisbollah? Veranstaltung in Berlin am 17.8.06
(9) Israeli verteidigt EM-Titel im Stabhochsprung
(10) Silikonimplantat kann Leben retten
(11) Das Wetter in Israel
(12) Wechselkurse
(1) Rede von Ministerpräsident Ehud Olmert vor der Knesset, 14. August 2006

Ministerpräsident Ehud Olmert
Rede vor der Knesset zum Krieg im Norden

14. August 2006


Verehrte Vorsitzende,
verehrte Abgeordnete der Knesset,

zu Beginn möchte ich im Namen der Regierung, der Knesset und der gesamten Nation den Familien der 158 Getöteten – Zivilisten und IDF-Soldaten, mein Beileid aussprechen.

Ja, wir sind eine Nation, die ihre Toten zählt. Wir zählen täglich unsere Toten, voller Schmerz über ihren Verlust und wir trauern um jeden einzelnen von ihnen. Denn jeder einzelne von ihnen hat Familie, jeder einzelne von ihnen ist eine ganze Welt.

Jeder einzelne von ihnen, ebenso wie wir, wollte, wie jeder Mensch, ein ganz normales Leben führen. Und für diesen Wunsch, für dieses Recht haben wir viele Jahrzehnte gekämpft, dafür haben wir im vergangenen Monat gekämpft und werden bedauerlicherweise auch noch viele Jahre kämpfen müssen.

Den Verletzten, Zivilisten und Soldaten, wünsche ich eine schnelle Genesung. Wir alle beten zu unserem Schöpfer für ihre Heilung und Genesung.

Frau Vorsitzende, ich möchte außerdem, im Namen des ganzen Volkes Israel, dem Generalstabschef, den IDF-Kommandeuren, den Soldatinnen und Soldaten der regulären Armee und der Reserve, meinen Dank und meine Hochachtung aussprechen, Dank und Hochachtung auch jenen Zehntausenden, die auch jetzt noch sich selbst in Gefahr bringen, äußersten Mut beweisen im Kampf gegen einen grausamen Feind, in einem Kampf, der in höchstem Maße gerecht und moralisch ist.

Ich möchte den Mitgliedern der Sicherheits- und Rettungskräfte danken, den Leitern der lokalen Behörden und ihren Mitarbeitern, den Zehntausenden von Freiweilligen, die in voller Koordination mit den Regierungsbehörden agierten, allen, die sich mobilisierten, – auch aus den Fraktionen dieses Hauses, an allen Fronten. Allen voran möchte ich jedoch den Einwohnern Nordisraels meinen Respekt zollen: ihr, durch eure große Hingabe, Geduld und euer Durchhaltevermögen – ihr seid das Fundament, auf dem die Stärke Israels ruht.

Abgeordnete der Knesset,

ungefähr vor einem Monat bestätigte die Regierung die IDF-Operation gegen die Hisbollah-Terroristen – infolge eines Terrorangriffs, in dessen Verlauf Salven von Katjuscha-Raketen auf die Gemeinden im Norden abgefeuert wurden, acht IDF-Soldaten getötet und Ehud (Udi) Goldwasser und Eldad Regev entführt wurden.

Die Gesamtverantwortung für diese Operation lag bei mir, dem Ministerpräsidenten. Ich beabsichtige und wünsche nicht, diese Verantwortung mit irgendjemandem zu teilen. Diese Verantwortung geht auf meine Position, auf das Amt des Ministerpräsidenten Israels zurück.

Die Entscheidung der Regierung des Staates Israel, die Situation nicht zu ignorieren, hallt nach und wird weiterhin Nachhall finden in den Hauptstädten der Welt, in unserer Nähe und auch in der Ferne. Sie machte allen Völkern und Nationen deutlich, dass der Staat Israel keine weiteren Angriffe auf seine Souveränität hinnehmen wird und sich nicht zurückhalten wird, wenn seine Bürger angegriffen werden. Ja, er wird mit Stärke gegen jeden Akt des Terrors vorgehen, ob von Norden oder Süden, vom Osten oder vom Meer. Überall.

Frau Vorsitzende, meine Damen und Herren, Abgeordnete der Knesset,

heute Morgen trat die UN-Resolution 1701 in Kraft. Die Resolution enthält eine Reihe von Verpflichtungen, die die Situation an unserer nördlichen Grenze grundlegend verändern sollen.

In meiner Rede vor der Knesset am 17. Juli 2006, einige Tage vor Beginn der Operation am Boden, sagte ich, und ich zitiere:

„Und im Libanon werden wir auf der Einhaltung der schon lange von der internationalen Gemeinschaft gestellten Bedingungen bestehen, die gestern eindeutig in der Resolution der G8-Staaten zum Ausdruck gebracht wurden:

- Rückkehr der Geiseln Ehud (Udi) Goldwasser und Eldad Regev,
- vollständige Waffenruhe,
- Stationierung der libanesischen Armee im gesamten Gebiet des Südlibanon,
- Vertreibung der Hisbollah aus dem Gebiet und Umsetzung der UN-Resolution 1559“.

Diese Resolution ist ein politischer Erfolg für Israel. Ihre Bedeutung ist jedoch essentiell für alle Nationen der freien Welt im Kampf gegen den internationalen Terror. Die gesamte internationale Staatengemeinschaft teilt die Auffassung, dass der Terrorstaat, der sich im Libanon etabliert hat, zerstört werden muss. Der UN-Sicherheitsrat hat diese historische Resolution, in der festgehalten wird, dass es nur Israel und den Libanon gibt, einstimmig, und mit Unterstützung der 15 Mitgliedsstaaten, angenommen. Es gibt keinen Staat im Staat mehr. Es gibt keine Unterstützung für eine Terrororganisation durch den Staat mehr. Es wird nicht länger gestattet, dass eine Terrororganisation im Libanon operiert, als langer Arm der Achse des Bösen, die sich von Teheran nach Damaskus erstreckt, die die Schwäche des Libanon ausnutzt und den Libanon, seine Bürger und seine Infrastruktur in ein Werkzeug ihres Krieges verwandelt.

Endlich wurde eine, die einzige Adresse für die Verhandlungen bezüglich der nördlichen Grenze festgelegt, und diese Adresse ist die souveräne libanesische Regierung. Sie wird volle Verantwortung für das gesamte Staatsgebiet tragen, und die gesamte Weltgemeinschaft ist dem verpflichtet.

Wir werden weiter an der Heimkehr der entführten Soldaten arbeiten. Wir werden dies beharrlich mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln tun, offen und verdeckt, wie es in der Resolution des Sicherheitsrates festgelegt wurde.

Ich habe den ehemaligen stellvertretenden Chef der Allgemeinen Sicherheitsbehörde, Ofer Dekel, zu meinem Sonderbeauftragten für die Koordinierung der Bemühungen zur Heimkehr von Udi, Eldad und Gilad berufen. Gestern Morgen, vor der Kabinettssitzung, traf ich die Familien der entführten Soldaten und informierte sie über das Abkommen.

Familien Goldwasser, Regev und Shalit: ich habe Euren Schmerz gesehen. Ich habe die Frustration und die Erwartung im Blick von Benny Regev und seinen Brüdern gelesen. Ich sah die Augen von Karnit Goldwasser und den gequälten Ausdruck im Gesicht von Aviva Shalit. Ich bin mit ganzem Herzen bei euch. Und ich weiß, dass wir alle, die gesamte Knesset, die gesamte Nation, bei Euch sind. Ich habe Euch versprochen, dass ich persönlich alle Schritte überwachen und in alle Einzelheiten involviert sein werde, die die Heimkehr von Udi, Eldad und Gilad betreffen. Mit Gottes Hilfe werden sie bald zu Hause sein.

Ich glaube, dass die Umsetzung der UN-Resolution gute Bedingungen für ihre Heimkehr schafft. Die gesamte internationale Gemeinschaft hat sich dem verpflichtet.

Sowohl hinsichtlich der Rückkehr unserer Jungen als auch im Hinblick auf die politischen Erfolge sollten wir noch eine Weile abwarten und ein gesundes Maß an Zweifel, Vorsicht und Wachsamkeit walten lassen.

Die Prüfung der Resolution liegt in der genauen Umsetzung jeder einzelnen Bestimmung. Wir haben vor, die Umsetzung genau zu verfolgen. Wir werden Verletzungen nicht ignorieren und behalten uns das Recht vor, zu reagieren, wie wir es für angemessen halten.

Verehrte Vorsitzende, Abgeordnete der Knesset,

die IDF-Operation im vergangenen Monat, zu Lande, zu Wasser und in der Luft – führte zu einer Veränderung des strategischen Gleichgewichts der Region, vor allem vis-a-vis der Terrororganisation der Hisbollah.

IDF-Soldaten haben der mörderischen Organisation einen schweren Schlag versetzt, dessen Ausmaße noch nicht öffentlich bekannt sind – einen schweren Schlag gegen die Organisation, ihre militärische und organisatorische Infrastruktur, ihre Nachhaltigkeit, ihr großes Waffenarsenal, das über Jahre hinweg aufgebaut und erweitert wurde, ebenso wie gegen das Selbstvertrauen ihrer Anhänger und Führer.

In jedem Gefecht, in jeder Auseinandersetzung mit Hisbollah-Terroristen hatten die IDF die Oberhand – daran gibt es keinen Zweifel.

Die Anführer der Organisation sind in den Untergrund abgetaucht. Von dort aus verbreiten sie eifrig Lügen und verheimlichen den wahren Preis, den sie und ihre eigenen Leute zahlen mussten.

Diesbezüglich möchte ich klarstellen: diese Leute werden nicht freigesprochen werden. Sei werden nicht freigesprochen werden. Wir werden sie weiter verfolgen, überall und zu jeder Stunde. Das ist unsere moralische Pflicht, uns selbst gegenüber. Wir haben nicht die Absicht, uns zu entschuldigen oder irgendjemanden um Erlaubnis zu bitten.

Auch wir mussten schwere Schläge hinnehmen, sowohl in der Zivilbevölkerung in Israel als auch an der Front. Wir haben uns selbst nichts vorgemacht als wir aufgrund der Unvermeidbarkeit, die die Umstände mit sich brachten, diesen Krieg antraten. Wir haben niemanden etwas vorgemacht. Wir sagten, dass Geschosse fallen würden, dass Raketen fallen würden, und dass wir einen hohen Preis zahlen würden – den höchsten: Menschenleben.

Wir haben aus tiefem Verantwortungsgefühl gegenüber jedem Bürger an der Front und an der Heimatfront gesprochen, und wir wussten, wir alle wussten, dass es keine andere Wahl gab als diese Operation zu starten. Andernfalls wären wir in der Zukunft nur noch größeren Gefahren gegenübergestanden.

Abgeordnete der Knesset,

ich sehe und höre jene Stimmen, die Unzufriedenheit, ja auch Enttäuschung zum Ausdruck bringen, als ob ihre Erwartungen sich noch nicht erfüllt hätten. Und ich sage zu ihnen und uns allen: Geduld, Freunde, Geduld.

Der Kampf der zionistischen Bewegung gegen den Terror, ebenso wie der Kampf der gesamten freien Welt gegen den Terror, hat nicht erst heute begonnen, und wird in absehbarer Zukunft auch nicht beendet sein. Es ist ein langer, schwerer, komplexer Kampf, der Zurückhaltung, Entschlossenheit, Durchhaltevermögen und Beharrlichkeit erfordert. Wir alle haben gesehen, wie viel Kraft in Ausdauer und Geduld liegt, die in der israelischen Zivilbevölkerung demonstriert wurde, eine Fähigkeit, die sogar unsere Feinde überraschte.

Eine Nation, die dunklen und fanatischen fundamentalistischen Terror bekämpfen will, braucht Nerven aus Stahl. Wir, das Volk, das nach 2000 Jahren in sein Land zurückkehrte, sind geduldig. Und deshalb werden wir siegreich sein.

Abgeordnete der Knesset,

es gab auch Mängel. Wir müssen uns selbst, in allen Bereichen untersuchen. Ich sage hier, allen voran den IDF-Soldaten und ihren Kommandeuren, gebt, Gott behüte, niemals auf. Ihr seid die Helden des Volkes Israel, und ihr habt meine volle Rückendeckung und Unterstützung.

Wir werden nicht zögern, all das zu untersuchen, was einer Untersuchung bedarf. Wir werden nichts verbergen oder vertuschen. Dies ist das Herzblut einer demokratischen Gesellschaft. Wir werden es allerdings nicht aufgrund lauten Geschreis und mittels Schuldzuweisungen tun. Wir können uns den Luxus nicht leisten, uns in wilden Argumentationen und gegenseitigen Beschuldigungen zu ergehen. Wir können uns diesen Luxus nicht leisten, weil wir sicherstellen müssen, dass beim nächsten Mal – und es kann durchaus ein nächstes Mal geben - Dinge besser gehandhabt werden. Und wenn wir denken, wir alle hätten unsere Lektion gelernt, wird es auch beim nächsten Mal viel zu verbessern geben. Denn, meine Damen und Herren, so ist der Krieg.

Verehrte Vorsitzende, Abgeordnete der Knesset,

ich möchte die Gelegenheit wahrnehmen und den Mitgliedern der Regierung danken, vor allem Verteidigungsminister Amir Peretz und Außenministerin Tzipi Livni, für ihre angemessenen und verantwortungsvollen Entscheidungen. Ich möchte den Abgeordneten der Knesset aller Fraktionen, den Mitgliedern der Opposition und den Mitgliedern der Koalition, Gegnern und Freunden gleicherweise, danken, weil sie während der Kampfhandlungen Zurückhaltung übten.

Ich möchte noch einmal jenen in der Welt, die immer noch unser Verhalten kritisieren, uns Moral predigen und grundsätzlich Kritik an uns üben, sagen:

Wir werden uns nicht entschuldigen. Der Staat Israel ist im Recht!

Abgeordnete der Knesset, Bürger Israels,

Israels Wirtschaft bleibt stark und stabil, trotz 30 Tagen des Kampfes. Ich habe vollstes Vertrauen in die israelische Wirtschaft, in ihre Widerstandskraft und in ihre Stabilität. Dieser Krieg verpflichtet uns, eine Anzahl von Entscheidungen hinsichtlich der politischen Tagesordnung in den kommenden Jahren zu akzeptieren. Meine Regierung und ich werden unsere Energien, Ressourcen und Fähigkeiten auf die Sorgfaltspflicht gegenüber den Bürgern im Norden des Staates und dieser Region ausüben.

Wir werden alle notwendigen Ressourcen im Rahmen eines mehrjährigen nationalen Programms zur Verfügung stellen, damit der Norden wieder ein blühendes Zentrum des Lebens, der Erziehung, der Wissenschaft, der industriellen und technologischen Entwicklung, des Tourismus und der Kultur sein kann. Am kommenden Sonntag wird die Regierung die Richtlinien verabschieden, die der Finanzminister präsentieren wird und die auf Grundlage der langfristigen Tätigkeit einer Expertenkommission erstellt wurden. Am kommenden Sonntag werden wir das detaillierte Programm verabschieden, damit wir den Norden und seine Bürger wieder nach vorn bringen können.

Um dieser nationalen Aufgabe willen werden wir alle Kraft, Kapazitäten, Kreativität, gegenseitigen Respekt, Freiwilligenarbeit und den bedingungslosen Einsatz benötigen, den die israelische Gesellschaft in allen Stufen und Bereichen im vergangenen Monat bewiesen hat.

Der Geist, der lebenswichtig ist und den Norden wieder zu dem macht, was er immer war – eine blühende Region voller Kreativität und Industrie mit einem normalen, ruhigen Lebensstil - ist die beste Antwort an unsere Feinde.

Seit unserem dreitausendjährigen Bestehen als Volk sind wir vielen Feinden begegnet, die sich gegen uns auflehnten, um uns zu zerstören. Mit Gottes Hilfe haben wir alles überstanden. Wir werden auch die Bedrängnisse und die Schmerzen dieser Tage überstehen und den Staat Israel weiter mit Stolz aufbauen. Wir werden niemals aufgeben, uns beugen oder zerbrechen.

Danke.



(2) „Wir begrüßen eine Beteiligung Deutschlands“, Botschafter Stein im Abendblatt, 15.8.06

Interview: Israels Botschafter Shimon Stein über die Lage in Nahost und eine mögliche Uno-Friedenstruppe
Von Sylvia Wania, Hamburger Abendblatt, 15.8.06

http://www.abendblatt.de/daten/2006/08/15/598121.html

Stein: „Man sagt, das sei unverhältnismäßig, völkerrechtswidrig, dass wir die Aggressoren seien, man hat kein Verständnis dafür, dass wir uns verteidigen in einem Kampf, den wir nicht gewollt haben. Das nehme ich mit Bedauern zur Kenntnis. So können aber nur jene argumentieren, die nichts von asymmetrischer Kriegsführung verstehen. Eine Demokratie steht hier vor einem Dilemma: Tut man nichts, gilt das in dieser Region als Schwäche. Tut man etwas, heißt es, man spiele den Extremisten in die Hände. Die Frage der Verhältnismäßigkeit hängt vom Charakter der Bedrohung ab. Die Absicht der Hisbollah ist, das zu vollstrecken, was Irans Präsident Ahmadinedschad fordert: Israel von der Landkarte zu tilgen.“



(3) Libanesischer „Kompromiss“: Die Hisbollah will die Waffen im Süden behalten und verstecken

Im Libanon zeichnet sich ein „Kompromiss“ ab: die Hisbollah wird Waffen im Süden haben, aber diese verstecken

Die libanesische Regierung wird heute über einen Vorschlag beraten, der einen Verstoß gegen die UN-Resolution 1701 darstellt.
Nasrallah: öffentliche Diskussion über die Entwaffnung dient israelischen Interessen

Die sich derzeit abzeichnende Kompromissformel zwischen der libanesischen Regierung und der Hisbollah sieht vor, dass die Organisation weiterhin südlich des Litani-Flusses bewaffnet bleibt, die Mitglieder der Organisation jedoch die Waffen verstecken werden. Dies berichtete heute (15.8.) die in London erscheinende Zeitung Al-Hayat. Die Zeitung berichtete weiter, dass in der Angelegenheit über die Waffen der Hisbollah nördlich des Litani-Flusses „eine langfristige Lösung“ abzuwarten sei.

Wenn der Vorschlag angenommen und umgesetzt wird, stellt dies einen Verstoß gegen die Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrates zur Beendigung des Krieges im Libanon dar, nach welcher sich zwischen dem Litani-Fluss und der Grenze keine bewaffneten Truppen außer der libanesischen Armee und den UNIFIL-Truppen aufhalten dürfen. Es ist auch ein Verstoß gegen den Grundsatz der „einen Waffe“, der im 7-Punkte-Programm des libanesischen Ministerpräsidenten Fuad Siniora erscheint.

Nasrallah: „das ist nicht die richtige Zeit, um über die Entwaffnung der Hisbollah zu sprechen“

Gestern Abend verkündete der Generalsekretär der Hisbollah, Hassan Nasrallah, den Sieg in der Schlacht gegen Israel: „Ich sage dies in Kürze. Es handelt sich um einen strategischen und historischen Sieg, und ich übertreibe nicht. Das ist der Sieg des gesamten Libanon, des Widerstandes und der arabischen Nation“, so Nasrallah in einer Rede zum Ende des Krieges im Libanon. Nasrallah teilte mit, dass er sich weigern werde, die Waffen an den Staat abzugeben. In seiner Rede verlor er kein Wort über den Angriff auf die israelischen Truppen im Südlibanon. Aus seiner Rede ging hervor, dass er beabsichtigt, die Feuerpause einzuhalten, wie er es bereits früher erklärt hatte.

Den Hauptteil seiner Rede widmete Nasrallah der inner-libanesischen Diskussion, die vor kurzem an die Presse gelangt ist, und die sich mit der Entwaffnung der Hisbollah beschäftigt. Diese Woche wurde die Regierungssitzung, in der es um die Entwaffnung der Hisbollah gehen sollte, verschoben, da sich die schiitischen Minister weigerten, daran teilzunehmen. Nasrallah verkündete, dass es nicht die richtige Zeit sei, über die Sache zu sprechen und dass die Diskussion nicht öffentlich und in der Presse geführt werden könne. Nasrallah wandte sich an seine (libanesischen) Feinde: „Weder der zionistische Feind noch die Internationale Gemeinschaft fordern derzeit vom Libanon, den Widerstand zu entwaffnen. Ihr fordert weitaus mehr, als was die Israelis und die Amerikaner fordern“, so Nasrallah.

Er sagte außerdem, er sei nicht bereit, dem Staat die Waffen zu übergeben und stellte einige Forderungen auf: israelischer Rückzug von den „Shebaa Farms“, Freilassung von Gefangenen und Garantie für den Schutz des Libanon vor Israel. „Wir brauchen einen starken Staat, einen Staat mit Widerstand, der sich um alle Libanesen kümmert“, so Nasrallah weiter.

Einen nicht unbedeutenden Teil seiner Rede widmete Nasrallah den libanesischen Flüchtlingen, mit Worten, die als Aufbürdung der gesamten Verantwortung für die Zerstörungen im Libanon ausgelegt werden können. Nach seinen Angaben geht aus einer ersten Überprüfung der zerstörten Häuser im Libanon hervor, dass ca. 15.000 Wohneinheiten durch Angriffe der israelischen Armee zerstört wurden. Er sprach von „den schwersten Angriffen in der Geschichte der Kriege Israels im Libanon“, wie er es bezeichnete.

Nasrallah erklärte weiter, dass seine Organisation diejenigen, deren Häuser zerstört wurden, mit Mietzahlungen für ein Jahr und den Kauf von neuen Möbeln entschädigen werde. Er rief die Jugendlichen auf, sich zur Renovierung und zum Wiederaufbau von zerstörten Häusern freiwillig zu melden. „Niemand soll die Preise erhöhen, nur weil die Nachfrage steigt. Wir müssen uns verantwortlich verhalten“, so Nasrallah in einem Aufruf an Ingenieure und Händler von Baumaterial.

Die Fähigkeit der Hisbollah, Raketen abzufeuern, wurde schwer beeinträchtigt

Die Fähigkeit der Hisbollah, Raketen mit größerer Reichweite abzufeuern, wurde schwer beeinträchtigt. Dies teilte ein hochrangiger Militärvertreter mit. Nach seinen Worten verfügt die Organisation heute nur noch über ca. 20 bis 30 Prozent der Langstreckenraketen, die sie vor dem Krieg hatte, doch ihre Fähigkeit, Raketen über diese Entfernung abzuschießen, ist nicht völlig zerstört.

Hinsichtlich des Kampfes sagte der hochrangige Vertreter, dass die Hisbollah sich die Fähigkeit bewahrt habe, die Bodentruppen zu zermürben und fügte hinzu: „Die Hisbollah ist militärisch noch nicht völlig zerschlagen. Sie ist auch politisch nicht zerbrochen, hat aber Schritten zugestimmt, über die sie vor dem Krieg nicht einmal bereit war zu sprechen, wie z. B. die Aufstellung der libanesischen Armee im Süden des Landes“. Er betonte, dass Iran und Syrien im Verlauf der Kämpfe ihre Anstrengungen fortsetzten, der Hisbollah Kampfmittel zu liefern. (Haaretz.com, 15.8.)



(4) Die israelische Armee begann heute Morgen ihren Rückzug aus dem Libanon

Die Reservetruppen der Fallschirmjäger, die am Wochenende nördlich des Litani-Flusses gelandet waren, kehrten heute Morgen auf einem Fußmarsch unter der Leitung des Regimentskommandanten der Fallschirmjäger nach Israel zurück.

Die Sicherheitsbehörden versuchen die Rückkehr von Tausenden Reservesoldaten, die zum Teil vor mehr als einem Monat rekrutiert worden waren, aus dem Libanon zu beschleunigen. Die regulären Armeetruppen werden hingegen in dem gesamten Gebiet in Stellung bleiben, bis die libanesische Armee und die UNIFIL-Truppen das Gebiet übernehmen können. Aus Befürchtung, dass es bei Auseinandersetzungen zwischen den Truppen zu Toten oder Verletzten kommen könnte, hat die israelische Armee bereits die Anzahl ihrer Soldaten innerhalb des Sicherheitsstreifens verringert, und mit der Entlassung der Reservesoldaten ist noch in diese Woche zu rechnen.

Nach aktuellen Einschätzungen wird die libanesische Armee im Gebiet südlich des Litani-Flusses im Laufe des kommenden Mittwochs in Stellung gehen. Gleichzeitig wird die UNIFIL neue Truppen rekrutieren, um die örtliche Armee im Südlibanon unterstützen zu können.

Bei einem Treffen zwischen Vertretern der israelischen Armee, der libanesischen Armee und UNIFIL teilte die libanesische Armee mit, dass sie bereit sei, bereits innerhalb von zwei Tagen Truppen in den Süden zu verlegen. Der Stabsleiter der Nordkommandantur, Brigadegeneral Alon Fridman, sprach über die Entschiedenheit der Kommandeure der libanesischen Armee und der UNIFIL-Truppen, ihre Aufgabe zu erfüllen. „Es ist bekannt, dass die UNIFIL den starken Willen hat und motiviert und entschieden ist, das ihr gegebene Mandat umzusetzen. Es scheint, dass auch die libanesische Armee darauf eingestellt und bereit ist, die Verantwortung für den Südlibanon zu übernehmen. Das ist tatsächlich die am meisten beeindruckende Errungenschaft für den Staat Israel.“

Die israelische Armee zeigte sich heute Morgen zufrieden über die ersten 24 Stunden, die seit Beginn der Feuerpause vergangen sind. Im Verlaufe des ersten Tages der Feuerpause tötete die israelische Armee bei verschiedenen Zwischenfällen 7 bewaffnete Terroristen, doch man geht davon aus, dass dies nicht die Ruhe brechen wird. (Armee-Rundfunk Galei Zahal, 15.8.)



(5) Nach Hause, schnell und mit Vorsicht

Die israelische Armee wird heute Morgen ihre Angriffe im Innern des Libanon einstellen. Sie wird sich auf die zügige Rückgabe des Gebiets südlich des Litani-Flusses an die libanesische Armee bzw. die UNIFIL-Truppen vorbereiten. Die israelischen Truppen werden den Libanon so schnell wie möglich räumen und innerhalb von einigen Wochen oder sogar Tagen nach Hause zurückkehren. Noch schneller wird die Entlassung der Reservesoldaten vor sich gehen.

Es sind gute Nachrichten, die gestern Abend der Generalstab und die Nord-Kommandantur verkündeten, und nun kann man noch eine hinzufügen: General Moshe Kaplinski wird seine Gesandtschaft als Vertreter des Generalstabschefs in Norden beenden und in den Dienst als Stellvertretender Generalstabschef zurückkehren. Der General der Kommandantur, Udi Adam, wird wieder die Luft der Kanaan-Berge (Sitz der Nord-Kommandantur) atmen können, ohne Genehmigung seiner übergeordneten Ebene.

Die schlechte Nachricht ist die Ungewissheit, die die Lage umgibt. Die israelische Armee hat versucht, eine Linie im Sektor des Litani-Flusses einzurichten und aus der Luft die Anhöhe von Nabatiye anzugreifen, die sich zwischen dem Litani und dem Zaharani befindet, um die Hisbollah im Süden von der Verstärkung und Versorgung aus dem Norden abzuschneiden. Die Kampftruppen haben versucht, die definierten Ziele zu erreichen. Doch in der Region befinden sich noch immer Hunderte von Hisbollah-Kämpfern mit ihren Waffen, darunter Katjuschas und Antipanzerraketen. Im Generalstab heißt es, dass weitere drei Tage notwendig wären, um alle Ziele in der Operation zu erreichen, sowohl bei der Bodenoffensive als auch beim Vorgehen gegen Hisbollah-Stützpunkte in der Region südlich des Litani. Dies scheint an die politische Ebene gerichtet zu sein: wäre der Armee am vergangenen Mittwoch genehmigt worden, eine Operation zu starten, hätte man das gewünschte Ergebnis erreichen können. Keine Seite wird in dieser Meinungsverschiedenheit beweisen können, dass sie Recht hat, aber die tödlichen Zusammenstöße in verdächtiger Nähe zur Grenze – und das ist bereits der zweite Monat – rufen Zweifel an der Fähigkeit der israelischen Armee hervor, auch den Letzten der Hisbollah-Leute abzuschütteln, auch wenn sie nicht in Zeitnot wäre.

Israel ist berechtigt, die Formulierung der Resolution 1701 des Weltsicherheitsrats als Erlaubnis auszulegen, gegen die Hisbollah innerhalb des Gebiets, das von der israelischen Armee kontrolliert wird, vorzugehen: Israel darf zwar nicht „angreifen“, aber Aktionen gegen die Hisbollah in der Nähe der Grenze, nur einen Schuss weit von Israel entfernt, können als gerechtfertigte Verteidigungsmaßnahmen angesehen werden. Im Grunde ist die israelische Armee nicht darauf versessen, wieder mit der Hisbollah aneinander zu geraten und weitere Tote und Verletzte in den etwa 30 Dörfern in ihrem Gebiet in Kauf zu nehmen, in denen oder in deren Umgebung sich Mitglieder der Organisation aufhalten. Das Interesse, Tote und Verletzte zu verhindern und der Hisbollah den Anspruch auf Widerstand gegen die Besatzung abzuerkennen, - wie bis zum Rückzug im Mai 2000 – brachte die israelische Armee dazu, eine dünne und skelettähnliche Aufstellung im Rechteck des Litani vorzuschlagen. Das Ziel ist es, das Gebiet zu isolieren (sowohl im Luft- und Seeraum wie auch den Libanon von Syrien und vom Iran zu isolieren), jedoch nicht in jedes Dorf einzudringen, in jeden Keller hinunter zu steigen und sich mit jedem Kommando auseinanderzusetzen.

Bis gestern Abend wurde die UNO-Resolution noch nicht in die verpflichtende militärische Terminologie der Anweisungen zur Eröffnung des Feuers übersetzt (gemeint ist: ab wann genau darf geschossen werden). Die Kämpfer und die Kommandanten können sich nicht mit dem Lesen von Interviews mit Condoleezza Rice oder Pressebriefings der hochrangigen israelischen Militärs zufrieden geben. Was soll man tun, wenn man einen bewaffneten Hisbollah-Kämpfer sieht? Auf ihn schießen oder es ihm überlassen, zuerst zu schießen? Und wenn er eine Antipanzerrakete hat? Nachfragen, ob die Rakete abschussbereit ist oder nur zum späteren Gebrauch gelagert wird? Seine Angaben notieren und die libanesische Armee informieren? Und wenn die Rakete abgefeuert wird, darf man nur auf denjenigen schießen, der sie abgefeuert hat oder ein Flugzeug anfordern, das das Gebäude bombardiert oder das Dorf?

Die israelische Armee beabsichtigt, in Schallwellengeschwindigkeit nach Hause zu verschwinden, sobald die libanesische Regierung erklärt, dass sie die Verantwortung über den Süden übernimmt oder sich schnellstens in einen Jeep zu setzen, auf dem eine UNIFIL-Fahne weht. Es wird keinen „Linienwechsel“ geben, nach der Art einer Übergabe zwischen Regimentern. Der Generalstab ist der Meinung, dass es die Hauptsache ist, die Verantwortung an Beirut abzugeben, sowie die Einsetzung der Dreieckskommission Libanon – UNO – Israel. Die Kommission wird direkte Sicherheitsgespräche führen. An der Spitze der israelischen Vertretung wird Brigadegeneral Udi Dekel vom Regiment für strategische Planung stehen. Große Errungenschaft: bis 1967 hat die Waffenstillstandskommission, an der beide Staaten beteiligt waren, mit UN-Beobachtern zusammengearbeitet, doch dann hat Israel sich von ihr losgesagt, und jetzt vermisst es sie und versucht, die Zusammenarbeit wieder herzustellen.

Über die Heimkehr der Entführten Eldad Regev und Ehud Goldwasser hat der höhere Offiziersstand keine Illusionen mehr: dies wird einen Deal erfordern, der nicht nur die Hisbollah-Gefangenen der Operation im Libanon mit einschließt, sondern auch die früheren libanesischen Gefangenen. Der Mörder Samir Kuntar ist dem Moment des Kofferpackens und der Rückkehr nach Hause heute näher, als er es in den letzten 27 Jahren jemals war. (Haaretz.com, 14.8.)



(6) Kriegskosten: 23 Milliarden NIS, 2 Mrd. Nothilfe bereits eingegangen

150 Millionen Shekel von insgesamt 2 Milliarden Shekel für Nothilfe sind bereits an die Behörden im Norden gegangen

Während die israelische Armee in das Innere des Libanon vorstieß, im Versuch letzte Errungenschaften vor der Feuerpause zu verzeichnen, konnte das Finanzministerium endlich die wirtschaftlichen Schäden abschätzen. Die offiziellen Stellen schätzen, dass sich die gesamten Kriegskosten bis heute auf 23 Milliarden Shekel belaufen. Die direkte Belastung für den Haushalt durch den Krieg liegt bei 12 Milliarden Shekel (7 Milliarden Shekel für Ausgaben der Sicherheitsbehörden und 5 Milliarden Shekel für die Deckung von direkten und indirekten Schäden).

Nach Einschätzung des Finanzministeriums wird der Krieg zum Verlust von 1,5% des Bruttoinlandsproduktes führen, was ca. 9 Milliarden Shekel entspricht (einschließlich dem Verlust von 2 Milliarden Shekel bei den Steuereinnahmen). Zusätzlich wird die Regierung 2 Milliarden Shekel als Nothilfe an die örtlichen Behörden im Norden und die Notfalldienste übergeben. Ein Teil dieser Summe – 150 Millionen Shekel – wurde bereits nach bestimmten Kriterien überwiesen, die eine Sachkommission unter der Leitung des Staatssekretärs im Innenministerium, Ram Balnikov, festlegte.

Ein Teil der hochrangigen Mitarbeiter der Behörden erklärte, dass der Versuch, sich um alle Ortschaften zu kümmern, zu geringen Zuweisungen geführt habe und dass auch nicht klar sei, nach welchen Kriterien die Höhe der Finanzhilfe für jede Ortschaft entschieden worden sei. Der Vertreter einer Behörde sagte: „Die Gelder sind wie die Luft zum Atmen. Bekommt man etwas. Dann sagt man danke und stellt keine Fragen.“

Das Finanzministerium konzentriert sich derzeit auf die Minimierung der Kriegsschäden für das Budget 2006. Nach Angaben des Vorgesetzten für die Finanzbudgets, Kobi Haber, wird sich das Finanzministerium um das Budget 2007 kümmern, sobald klar ist, dass der Krieg vorüber ist. Nach seiner Einschützung wird das Haushaltsjahr 2006 mit einem Zuwachs von weniger als 4% enden. (Haaretz, The Marker, 13.8.)



(7) 120 Israelis aus dem Krisengebiet um Qiryat Shmona nach Wuppertal eingeladen

In Qiryat Shmona gibt es kaum noch ein Haus oder ein öffentliches Gebäude, das nicht von Hisbollah-Raketen getroffen oder zerstört ist. Die Wohnungen sind unbewohnbar. Die Menschen brauchen dringend Hilfe. Tausende Israelis aus Qiryat Shmona, Safed, Tiberias, Rosh Hanikra, Maalot, Haifa, Nahariya, Carmiel, sind in den Süden des Landes geflüchtet. 18.000 Kinder wurden evakuiert und in Camps untergebracht.

Wuppertals Partnerstadt Beer Sheva hat weit über 1.200 geflüchtete Menschen aufgenommen. Der „Freundeskreis Beer Sheva“ wird in enger Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde in Wuppertal   und mit Hilfe eines jüdischen Sponsors 120 Erwachsene und Kinder aus dem Krisengebiet um Qyriat Shmona in Wuppertal aufnehmen. Die Familien werden noch in dieser Woche in Frankfurt a. M. ankommen.

Der Sponsor übernimmt die Kosten für Flüge, Unterkunft und Bustransfer. Für die weitere Betreuung ist der Wuppertaler Freundeskreis auch auf Spenden angewiesen. Für den Bedarfsfall ist eine qualifizierte medizinische Versorgung der israelischen Familien bereits gewährleistet. Der KKL (Keren Kayemeth le Israel) in Deutschland und die Zentrale Wohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, beide in Frankfurt a. M., helfen bei den umfangreichen Vorbereitungen.

Arno Gerlach, 1. Vorsitzender des Wuppertaler Freundeskreises, erklärte: „Partnerschaft mit Israel ist unsere Aufgabe! Sie schließt das vertrauensvolle Zusammenwirken, die gegenseitige Verantwortung sowie das Bemühen um Konfliktfreiheit und Frieden ein. Wir hoffen auf vielfältige Unterstützung bei der Umsetzung dieses Projekts als Zeichen unserer Solidarität.“

Weitere Informationen:

Arno Gerlach
1. Vorsitzender „Freundeskreis Beer Sheva e. V.“
Beitrags- und Spendenkonto:
Stadtsparkasse Wuppertal
BLZ: 330 500 00
Konto-Nummer: 901090
Internet: http://www.freundeskreis-beersheva.de



(8) Frieden mit der Hisbollah? Veranstaltung in Berlin am 17.8.06

Die verschärfte Sicherheitslage im Norden Israels und der Raketenbeschuss durch die radikal-islamische Hisbollah beschäftigen Diplomaten in der ganzen Welt. Friede wird lautstark verlangt, oder zumindest ein Waffenstillstand. Konzepte für eine dauerhafte Lösung, die den Sicherheitsinteressen Israels gerecht wird, gibt es kaum. Ob die libanesische Armee zusammen mit den Vereinten Nationen willens und in der Lage ist, die Hisbollah zu entwaffnen, muss bezweifelt werden.

Warum Israel sich verteidigen muss - das ist am kommenden Donnerstag, (17. August 2006) Gegenstand einer Veranstaltung in Berlin. Eldad Beck, Deutschland-Korrespondent der israelischen Tageszeitung Yedioth Ahronoth, der im Libanon geborene Ralph Ghadban, Islamwissenschaftler an der Evangelischen Fachhochschule Berlin und die Publizistin Sylke Tempel liefern interessante Hintergründe und Einsichten zum aktuellen Konflikt. Moderation: Ivo Bozic von der Wochenzeitung Jungle World.

Donnerstag, 17. August 2006
Beginn um 19.30 Uhr
in der Jerusalem-Kirche
Lindenstraße 85, 10969 Berlin
nahe dem Jüdischen Museum

Die Referenten:
Eldad Beck, geb. 1965 in Haifa, berichtet für die israelische Tageszeitung Yedioth Ahronoth aus Berlin. Er ist damit der einzige israelische Zeitungskorrespondent in Deutschland und beobachtet die deutsche Israelberichterstattung wie die politische Szenerie Israels gleichermaßen.

Ralph Ghadban, geb. 1949 in Haouche Hala, lehrt als Islamwissenschaftler an der Evangelischen Fachhochschule in Berlin. Bis 1972 lebte er im Libanon. Ghadban ist ein scharfer Kritiker des Islamismus und ist überzeugt, dass die Gefahr des Islamismus in Europa oft unterschätzt wird.

Sylke Tempel, geb. 1963 in Bayreuth, ist promovierte Historikerin und Publizistin und lehrt in Berlin an der Dependance der Stanford University. Acht Jahre berichtete sie als Nahost-Korrespondentin aus Israel, u.a. für Die Woche, regelmäßige Autorin der Jüdischen Allgemeinen.

Veranstaltet von der Wochenzeitung Jungle World ( http://www.jungle-world.com) und Yad Achat, einem Netzwerk zur Förderung des deutsch-israelischen Austauschs (http://www.yadachat.de).



(9) Israeli verteidigt EM-Titel im Stabhochsprung

Alex Averbuch bleibt Europameister im Stabhochsprung. Am Sonntag reichten ihm in Göteborg zur Verteidigung seines Titels von München zwei Sprünge. Der Wettkampf war geprägt von Regen und starkem Wind. Averbuch begann mit 5,50 Metern und ließ die beiden nächsten Höhen aus. Erst bei 5,70 Metern stieg er wieder ein und war beim ersten Versuch erfolgreich. Der Deutsche Tim Lobinger pokerte und ließ diese Höhe aus. Er scheiterte allerdings bei 5,75 Metern und wurde mit 5,65 Metern Zweiter - gemeinsam mit dem Franzosen Roman Mesnil. Averbuch versuchte sich nach seinem Sieg noch vergeblich an 5,80 Metern.

Der alte und neue Europameister hatte sich auch dank des Wetters für das Finale von Göteborg qualifiziert. Die Vorauswahl war am Donnerstag wegen starken Regens abgebrochen worden. Alle 20 Springer, die sich zu diesem Zeitpunkt noch im Wettbewerb befanden, wurden für das Finale zugelassen. Averbuch hatte 4,45 Meter überquert und war dann zweimal an der Qualifikationshöhe von 4,65 Metern gescheitert. Der dritte Versuch blieb ihm an diesem Tag jedoch erspart. Normalerweise können alle am Finale teilnehmen, die die Qualifikationshöhe gemeistert haben - oder die zwölf besten Teilnehmer.

Nach dem Gewinn der Goldmedaille sagte Averbuch: „Israel muss stark sein. Ich bin mit dem Staat Israel im Herzen gesprungen und habe an die aktuellen Probleme im Land gedacht. Ich habe hier meine Arbeit für das Land getan, und die Soldaten tun ihre Arbeit für den Staat Israel im Libanon. Ich bin froh, dass ich gute Nachrichten und Freude nach Israel bringe. Ich habe gespürt, dass der ganze Staat Israel mit mir zusammen springt."

Vor vier Jahren hatte Averbuch in München die erste israelische Goldmedaille bei Leichathletik-Europameisterschaften geholt. Damals übersprang er 5,85 Meter und verwies die Deutschen Lobinger und Lars Börgeling auf die Plätze. (Haaretz, 14.8.)



(10) Silikonimplantat kann Leben retten

Eine 24-Jährige überlebte, nachdem ein Splitter einer Katjuscharakete in ein Silikonimplantat in der Brust eingedrungen war.

Eine 24-jährige Frau aus Galiläa, die vor einigen Monaten eine Brustvergrößerung vornehmen ließ, wurde vor dem Tod gerettet, da der Splitter einer Katjuscharakete, der ihren Körper traf, von dem Silikonimplantat nur weniger Millimeter vom Herzen entfernt gestoppt wurde. Die Frau wurde im Krankenhaus von Nahariya behandelt. (Maariv Nrg, 15.8.)



(11) Das Wetter in Israel

Es wird wärmer, vor allem im Inland und in den höheren Lagen.

Jerusalem: 20-30°C
Tel Aviv: 24-30°C
Haifa: 23-31°C
Be’er Sheva: 22-34°C
Eilat: 28-40°C



(12) Wechselkurse

1 € - 5.5588 NIS (-0.146%)
1 CHF – 3.5127 NIS (-0.224%)
1 £ - 8.2457 NIS (-0.142%)
1 $ - 4.3710 NIS (-0.137%)
(Bank of Israel, 15.8.06)

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