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(1) Israel über UN-Resolution 1701 zufrieden
(2) Vize-Premier Peres: „Sie sind bereit, alles zu
töten“, BILD, 11.8.06
(3) Botschafter Stein: „Iran und Syrien Grenzen setzen“,
DLR, 14.8.06
(4) Botschafter Stein kritisiert deutsche Einseitigkeit,
Handelsblatt, 14.8.06
(5) Syrien versorgt die Hisbollah immer noch mit
Raketen
(6) Wir und die Welt gegen Hisbollah, von Sever Plocker,
14.8.06
(7) Die Familien der Entführten sind von der Regierung
enttäuscht
(8) Grad-Raketen schlagen in Ashqelon und in Netiv
Haasara ein
(9) Shraga Brosh: Investitionen werden 2006 um 125%
steigen
(10) „Warum ich für Israel bin“, von James
Arbuthnot
(11) Das Wetter in Israel
(12) Wechselkurse
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(1) Israel über UN-Resolution 1701
zufrieden
Die Resolution 1701 des UN-Sicherheitsrats vom 11. August 2006
beinhaltet wesentliche Elemente, die aus israelischer Sicht zu einer
stabileren und sichereren Situation beitragen können. Diese Aspekte
werden die Hisbollah davon abhalten, jemals wieder in die Lage zu
kommen, eine regionale Krise wie die der vergangenen vier Wochen zu
verursachen.
Die Präambel der Resolution:
- macht eindeutig die Hisbollah für die aktuelle Krise
verantwortlich - ruft zur bedingungslosen Freilassung der
israelischen Geiseln auf - ruft zur Erfüllung der Resolution
1559 des UN-Sicherheitsrats auf
Der operative Teil der Resolution
- ruft die Hisbollah zum Ende der bewaffneten Angriffe
auf - schafft eine neue, starke UNIFIL-Truppe (15.000
Soldaten) - gibt UNIFIL ein verbessertes Mandat (darf „alle
notwendigen Maßnahmen“ ergreifen, um feindliche Aktivitäten jeder
Art in seinem Einsatzgebiet zu verhindern) - ruft dazu auf,
dass es keine bewaffnete Gruppen im Libanon geben darf, weder aus-
noch inländische (z.B. bewaffnete Hisbollah-Milizen oder syrische
oder iranische Militärberater) - stellt alle libanesischen
Gruppen außer der Regierung unter ein Waffenembargo, das von UNIFIL
(an Flughäfen, Seehäfen und Grenzübergängen) durchgesetzt
wird - verbietet bewaffneten Elementen der Hisbollah die
Rückkehr in den Südlibanon (Gebiet zwischen „Blauer Linie“ und
Litani-Fluss)
Die Resolution beinhaltet die grundlegenden Ziele, die die
israelische Regierung nach dem unprovozierten, grenzüberschreitenden
Angriff und den Raketen-Angriffen am 12. Juli verfolgte:
- die Heimkehr der Geiseln - die Abwendung der
Bedrohung nordisraelischer Städte durch die Hisbollah - die
Erfüllung der Resolution 1559 des UN-Sicherheitsrates, die den
Libanon aufruft, seine Hoheitsgewalt auf sein gesamtes Staatsgebiet
auszudehnen, seine Truppen im Süden zu stationieren und die
Hisbollah zu entwaffnen
Israel erwartet, dass die internationale Staatengemeinschaft alle
notwendigen Maßnahmen ergreift, damit die Resolution vollständig und
erfolgreich in die Tat umgesetzt wird.
Resolution 1701: http://www.un.org/News/Press/docs//2006/sc8808.doc.htm
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(2) Vize-Premier
Peres: „Sie sind bereit, alles zu töten“, BILD, 11.8.06
Exklusiv-Interview mit Israels Vize-Premier Shimon
Peres Bild.de, 11.8.2006 „Sie sind bereit, alles zu
töten“ Von Hans-Jörg Vehlewald
Bei der Frage internationaler Truppen gehe es um den Schutz des
Libanon vor den Terrortruppen der Hisbollah. Für diese Mission seien
UN-Truppen aus aller Welt willkommen, sagte Vize-Premier Shimon
Peres der BILD-Zeitung (11.8.06). Auf die Frage, ob die jetzt
angebotenen 15.000 Soldaten der libanesischen Armee die Krise
bewältigen könnten, antwortete Peres: „Ich bin überzeugt, letztlich
kann nur der Libanon selbst dieses Problem lösen! Denn die Libanesen
leiden am meisten unter diesem Krieg. Sie werden irgendwann die
Hisbollah fragen: Warum mussten 1.000 unserer Bürger sterben,
Hunderttausende ihre Häuser verlieren? Wofür?“
http://www.bild.t-online.de/BTO/news/aktuell/2006/08/12/terror-london-interview-israel-premier/terror-london-interview-israel-premier.html
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(4) Botschafter
Stein kritisiert deutsche Einseitigkeit, Handelsblatt,
14.8.06
Botschafter Shimon Stein hält die Frage, für wie gut er die
Berichterstattung der deutschen Medien über den Libanonkonflikt
hält, für falsch gestellt. Wie gut? Warum nicht wie schlecht? „Wenn
Gewaltaktionen gezeigt werden, ist überwiegend die israelische Armee
zu sehen, die Hisbollah kaum“, sagt der Diplomat. „Wenn es aber um
Opfer geht, dann sieht man überwiegend Libanesen und viel weniger
Israelis. So entsteht bei der Öffentlichkeit eine klare Vorstellung,
wer der Angreifer und wer der Angegriffene ist.“
Handelsblatt, Montag, 14. August
2006 Nahost-Berichterstattung: Israel kritisiert deutsche
Einseitigkeit Von Maximilian Steinbeis:
http://www.handelsblatt.com/news/default.aspx?_p=200051&_t=ft&_b=1120895
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(5) Syrien
versorgt die Hisbollah immer noch mit Raketen
Syrien fährt mit seinen Bemühungen fort, große Mengen an
Kriegsmaterial, inklusive Raketen, in den Libanon zu bringen, sagte
eine ranghohe Quelle der israelischen Armee am Samstag.
Nur einen Tag vor der Waffenruhe hat die Hisbollah eine
vergleichsweise enorm hohe Anzahl Raketen auf israelische Orte
abgeschossen. Am Sonntagnachmittag landeten 250 Raketen in den
Gemeinden im Norden. 80 Personen wurden verletzt. In Haifa schlugen
drei Raketen aus syrischer Herstellung ein (302 mm Khaibar-1
Raketen). Zwei weitere Raketen dieses Typs landeten in
Obergaliläa.
Die israelische Luftwaffe hat die Waffenlieferungen Syriens an
die Hisbollah teilweise erfolgreich eingedämmt. Doch
Geheimdienstinformationen zeigen, dass Nachschubkonvois von Syrien
in den Libanon gelangen konnten.
Syrische Armee- und Geheimdienstoffiziere hätten mit dem
Waffenschmuggel zu tun, und es sei unwahrscheinlich, dass dieser
Schmuggel ohne die explizite Unterstützung des Regimes in Damaskus
geschieht. Vor allem Panzerabwehrraketen und Raketen, die zum
Beschuss israelischer Zivilisten verwendet werden, erregen
Besorgnis.
Die israelische Armee versucht, dieser Bedrohung durch
Flugabwehrraketen in Haifa und in der Sharon-Ebene zu begegnen. Sie
sollen mögliche Abschüsse von syrischen Scud-Boden-Boden-Raketen auf
israelische Städte abwehren.
Israelische Truppen entdeckten bei den jüngsten Kämpfen im
Libanon wahrscheinlich Leichen von iranischen Revolutionsgardisten.
Zwar wurden keine Dokumente bei den Toten gefunden, die eine
Identifizierung möglich gemacht hätten, doch Tätowierungen lassen
darauf schließen, dass die Toten zu dieser iranischen Truppe
gehörten. Gemäß Quellen in der IDF hat der Iran mehrere Dutzend
Kämpfer der Revolutionsgarden in den Libanon geschickt, um die
Hisbollah zu unterstützen. (Haaretz.com, 14.8.)
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(6) Wir und die
Welt gegen Hisbollah, von Sever Plocker, 14.8.06
Wenn die UN-Resolution 1701 ausgeführt wird, inklusive
der umgehenden Freilassung unserer entführten Soldaten, dann werden
die strategischen Gewinne für Israel und das freie Libanon klar
ersichtlich werden.
(Auszüge aus einem Kommentar von Sever Plocker; ynetnews.com,
14.8.06)
Die Weltmeinung betrachtet uns als Menschen mit einem harten
Herz. Diese Vorsicht hat tiefe und berechtigte Wurzeln, macht uns
aber oft blind.
Die am Wochenende verabschiedete UN-Sicherheitsratsresolution
1701 ist eine politische Errungenschaft wie kaum eine andere, für
Israel als jüdischer Staat, wahrscheinlich eine der wichtigsten
Errungenschaften in seiner Geschichte. Sie kann in einem Satz
zusammengefasst werden: Israel und die Welt gegen Hisbollah.
Die genaue Formulierung der Resolution ist nicht so wichtig wie
die Tatsache, dass sie die israelischen Haltung gegenüber dem Krieg
annimmt: diese Resolution äußert keine Verurteilung unserer
Militäroperationen im Libanon (die Hisbollah wird als Aggressor
benannt) und sie erkennt vollständig unser Recht auf eine
vernichtende militärische Reaktion an.
Nasrallahs Provokation
Lassen sie uns die Situation Israels und der Hisbollah von heute
mit der vom 12. Juli vergleichen, als die Hisbollah einen
grenzüberschreitenden Überraschungsangriff startete. Damals schien
es so, als ob Nasrallah alle Karten in seiner Hand hält, dass seine
Kontrolle über den Süden Libanons unangefochten ist und dass er als
der nächste Sheriff des Nahen Ostens gekrönt werden würde. Und
heute? Nasrallahs Provokation führte die israelischen
Streitkräfte tief in den Süden Libanons, Hisbollah erlitt anhaltende
Hammerschläge von einer Art, die es sich nicht hätte vorstellen
können und der UN-Sicherheitsrat entschied einstimmig, 15.000
UN-Soldaten ins „Hisbollah-Land“ zu entsenden.
Partner dieser Entscheidung sind die libanesische Regierung und
die Arabische Liga. Vorbei sind die Tage einseitiger israelischer
Konzessionen, heute gibt es einen globalen arabischen „geben und
nehmen“ Prozess.
Und übrigens, Nasrallah erfüllte nicht eine seiner schrecklichen
Drohungen.
Nasrallah zahlte einen hohen Preis
Hätten wir ein ähnliches Resultat auch ohne Krieg erreicht? Nein,
absolut nicht. Wenn Israel nicht so reagiert hätte wie es tat, wären
die verbleibenden UN-Truppen aus dem Libanon geflüchtet und wir
hätten uns selber in demütigenden Verhandlungen mit Nasrallah wieder
gefunden, welcher sich über den Titel „Israels Eroberer“ erfreut
hätte.
Nasrallah und seine Leute haben einen hohen Preis gezahlt. Er
weiß es. Ein bitterer Geschmack von Niederlage war in seinen beiden
letzten Fernsehansprachen offensichtlich. Die gesamte arabische und
muslimische Welt weiß dies, dank der heutigen offenen und
vielseitigen Medienlandschaft.
Es ist wahr, der Norden Israels hat Schäden davon getragen und
wir haben viele Opfer zu beklagen. Es ist wahr, dass die Hisbollah
irgendwie überlebt hat. Es ist wahr, dass die
Olmert-Peretz-Regierung viele Fehler gemacht hat, einige davon
unverzeihbar. Es ist wahr, dass es einige Schattenseiten in der
UN-Resolution 1701 gibt.
Wenn jedoch die Resolution, wie in diesem Text beschrieben,
erfüllt wird, inklusive der umgehenden Freilassung unserer
entführten Soldaten, dann werden die strategischen Gewinne für
Israel und das freie Libanon klar ersichtlich werden. […]
(ynetnews.com, 14.8.06)
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(7) Die Familien
der Entführten sind von der Regierung enttäuscht
„Eine große und schwere Enttäuschung“, so bezeichnete gestern
Benny Regev, der Bruder des entführten Soldaten Eldad Regev, das
Gefühl der Familie über die von Israel akzeptierte Resolution des
UN-Sicherheitsrats.
Familie Regev und die Familie des entführten Soldaten Ehud
Goldwasser trafen sich gestern mit Ministerpräsident Ehud Olmert und
Verteidigungsminister Amir Peretz, um aktuelle Informationen über
die UN-Resolution zu erhalten.
Nach Angaben Regevs fühlten sich die Familien nach dem Treffen
nicht gerade aufgemuntert. „Morgen früh oder in einigen Tagen werden
alle israelischen Soldaten aus dem Libanon abziehen. Die einzigen
beiden, die dort bleiben werden, ohne Waffen, sind mein Bruder und
Udi“ so Regev.
Seiner Meinung nach überlässt die Formulierung der UN-Resolution
die Heimkehr der Geiseln dem Generalsekretär der Hisbollah, Hassan
Nasrallah. „Wir sind von der Güte Nasrallahs abhängig und das ist
eine sehr schlechte Situation“, so Benny Regev.
Shlomo Goldwasser, der Vater von Ehud, sagte, dass sich für seine
Familie nach dem Gespräch nichts geändert habe. Sie hätten nichts
Neues erfahren. „Wir haben wieder all die Auslegungen über die
Resolution gehört. Ich bin kein Jurist und auch kein Rechtsanwalt.
Ein Versuch wird es zeigen“, so Regev.
Er erklärte, dass man sich derzeit im Krieg befände und die
Familie daher keine Erklärungen überstürzen wolle. Der Vater
erklärte, dass seiner Meinung nach die Wahrscheinlichkeit, dass die
beiden Entführten zurückgeholt werden, gering sei, solange noch der
Krieg andauere. Er glaubt, dass nur Verhandlungen über die
Freilassung der libanesischen Gefangenen zur Freilassung der
Verschleppten führen können.
Ministerpräsident Olmert sagte den beiden Familien, dass er einen
Vertreter ernannt habe, der die Informationen über die entführten
Soldaten und deren Rückkehr zusammenfasst. Die beiden Familien
hatten den Eindruck, dass der Regierungschef Verhandlungen über
deren Heimkehr zustimmt.
„Trotz allem gibt uns das ein Gefühl von Optimismus und wir
werden den öffentlichen Kampf für die Heimkehr von Udi und Eldad
fortsetzen, und auch von Gilad Shalit, der sich in den Händen der
Hamas in Gaza befindet“, so die Angehörigen.
Gestern richteten sie eine Internetseite für die Entführten ein.
Die Adresse lautet: www.habanim.org (Walla, 13.8.)
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(8) Grad-Raketen
schlagen in Ashqelon und in Netiv Haasara ein
Mit Beginn der Waffenruhe im Norden und nach einer
relativ ruhigen Phase in den vergangenen Wochen, in der nur eine
kleine Anzahl von Qassam-Raketen abgeschossen wurden, nahmen die
Palästinenser am Montagmorgen ihren Raketenbeschuss aus dem
Gazastreifen wieder auf.
Die IDF zerstörten die Zelle, die die Rakete auf Ashqelon
abschoss. Armeevertreter betonten, dass der Angriff nicht aus der
Luft geflogen wurde. Es handele sich um eine Zelle von drei
Terroristen aus der Umgebung von Beit Hanoun im nördlichen
Gazastreifen. Die Palästinenser gaben an, dass es ich bei den
Getroffenen um Zivilisten handele.
Kurz nach 8 Uhr morgens wurde eine Grad-Rakete aus dem nördlichen
Gazastreifen auf Ashqelon abgefeuert. Ein Mann erlitt einen Schock
und wurde vom Magen David Adom behandelt.
Es war das dritte Mal, dass das Zentrum Ashqelons, das auch das
Touristenzentrum der Stadt ist, von einer Rakete getroffen wurde.
Einige Minuten später wurde eine weitere Grad-Rakete auf den Moshav
„Netiv Haasara“ abgefeuert.
Rami, Besitzer eines Cafés, der Zeuge des Raketeneinschlages
wurde, schilderte: „Wir saßen im Café, wir hatten gerade geöffnet,
als wir plötzlich einen lauten Knall hörten. Alles hier wackelte.
Wir rannten schnell, um zu sehen, was passiert war, und sahen, wie
die Rakete neben einem Zaun einschlug, ganz dicht bei einem Traktor.
Nicht weit davon entfernt stand ein Sicherheitsmann, der auf
wundersame Weise nicht verletzt wurde. Es war absolut
schrecklich.“
Sicherheitskräfte wurden in die Gegend des Raketeneinschlages
entsandt und untersuchten die Überreste der Rakete. Genauere Angaben
können erst nach den Laboruntersuchungen gemacht werden.
Der Sicherheitskoordinator von Netiv Haasara, Gil Tasa, sagte:
„Einige Minuten nach Beginn der Feuerpause und nach einer Zeit, in
der die Palästinenser kaum Schlagzeilen machen konnten, begann der
Beschuss durch Qassam-Raketen. Die Rakete, die in Ashqelon
einschlug, wird bestimmt nicht die letzte sein. Nach fünf Jahren
wird es Zeit, dass sie sich um die Raketen kümmern, die auf Sderot,
die Gemeinden in der Nähe von Gaza und auf Ashqelon fallen. Jetzt,
wo die Feuerpause in Kraft tritt, ist es Zeit, sich wieder um die
Qassam-Raketen zu kümmern.“
Bisher hat sich keine palästinensische Organisation zu dem
Raketenbeschuss bekannt. (Ynetnews.com, 14.8.06)
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(10) „Warum ich
für Israel bin“, von James Arbuthnot
Ich unterstütze Israel. In diesen Tagen ist es fast unanständig,
dies zu sagen, aber ich bin weiterhin für Israel. Warum? Weil Israel
eine Demokratie ist. Israel glaubt an den Rechtsstaat und an
Meinungsfreiheit und wendet diese Grundsätze auch an. Israels Werte
– Unabhängigkeit, harte Arbeit und Sorge um andere – das sind
Werte, die ich schätze. Ein Teil der Nachbarstaaten, viele der
Einwohner, wollen dieses Israel zerstören.
Die Spieler im gegenwärtigen Konflikt, Hamas, Hisbollah, Iran und
Syrien, lehnen alle das Existenzrecht Israels ab. Sie alle rufen zur
Vernichtung Israels auf. Wir können die Worte des iranischen
Präsidenten, der sagte, er wolle „Israel von der Landkarte tilgen“,
nicht unbeachtet lassen. Wir können nicht so tun, als hätte er diese
Worte nicht geäußert oder nur im Spaß gesagt.
Die Kriege, die die Muslime gegen Israel führen, sind also auf
die Vernichtung Israels aus. Und nachdem sie ihre Kriege verloren
hatten, geben sie ihr bestes, um die Vernichtung Israels durch
Guerilla-Kriege, durch Raketenbeschuss und durch
Selbstmordattentate, deren Ziel es ist, möglichst viele Zivilisten
zu töten, herbeizuführen.
Israel hat das uneingeschränkte Recht, seine Bürger vor Angriffen
dieser Art zu schützen. Manchmal greift Israel zu Maßnahmen, die wir
im Westen nicht akzeptieren möchten – zum Beispiel den Trennungszaun
oder die Besetzung Südlibanons im Jahr 1982. Aber wir sollten uns
daran erinnern, dass wir es in Großbritannien nicht mit einer
ständigen Bedrohung zu tun haben, auch nicht mit dem ungeheuren Hass
unserer Nachbarn.
Trotzdem hat sich Israel im Mai 2000 aus jedem Zentimeter
libanesischen Bodens und im August 2005 aus dem Gazastreifen
zurückgezogen. Israel erwartete, die Früchte dieser Schritte ernten
zu können. Stattdessen verwandelten sich der Libanon und der
Gazastreifen in ein Gebiet, von dem aus Raketen auf israelisches
Territorium abgeschossen werden. Vor einigen Wochen grub die Hamas
einen Tunnel in israelisches Gebiet und tötete und entführte
israelische Soldaten. Die Hisbollah führte ähnliche Angriffe durch –
ein Schritt, der sogar innerhalb der arabischen Welt gerügt
wird.
Nach Beginn der der Offensive der Hisbollah, die die britische
Außenministerin zurecht mit dem Ausdruck „Öl ins Feuer“ beschrieb,
sagte der Führer der Organisation Nasrallah: „ Seit über einem Jahr
sage ich schon, dass wir Soldaten entführen wollen, um sie gegen
Gefangene auszutauschen…. Darauf haben wir uns seit dem Rückzug
Israels aus dem Libanon vorbereitet.“
Sie haben sich wirklich vorbereitet. Im Verlauf der letzten sechs
Jahre rüstete der Iran – mit Hilfe Syriens – die Hisbollah mit
Waffen aus, hauptsächlich durch Raketenlieferungen über Damaskus.
Die Iraner halfen der Hisbollah, eine Infrastruktur von
unterirdischen Bunkern zu errichten und ca. 13.00 Raketen für den
Krieg gegen Israel zu lagern. Diese Raketen verwendet die Hisbollah
zurzeit.
Was genau erwarten wir eigentlich von Israel? Erwarten wir, dass
Israel davon absieht, Transportwege anzugreifen, die der Hisbollah
die neuerliche Versorgung mit Waffen ermöglichen? Erwarten wir, dass
Israel Verhandlungen führt mit Kidnappern und es so zu weiteren
Entführungen kommen kann?
Ja, angesichts des menschlichen Preises, den solch grausame
Entscheidungen mit sich bringen, schaudern wir. Der Verlust jedes
unschuldigen menschlichen Lebens ist eine Tragödie. Doch die
israelischen Soldaten versuchen ihr Möglichstes, um die Tötung
libanesischer Zivilisten zu verhindern. Manchmal gelingt es ihnen,
doch in einem Krieg wie dem gegenwärtigen wird Israel unweigerlich
auch Fehler begehen.
Im Gegensatz dazu ist es das Ziel der Hisbollah, Zivilisten zu
töten und sie versetzen die Zivilbevölkerung in Angst und Schrecken.
Die Hisbollah, ähnlich wie die Hamas, hat inmitten der
Zivilbevölkerung ihre Infrastruktur aufgebaut, ihre Leute, ihre
Waffen und ihre militärischen Stützpunkte verteilt. Ein großer Teil
der Hisbollah-Raketen wird aus Privathäusern, in denen libanesische
Familien wohnen, abgeschossen.
Israel gehört zu unserem Anti-Terror-Bündnis. Selbstverständlich
würde ich eine Feuerpause und einen dauerhaften Frieden im Nahen
Oste begrüßen – ebenso ein Ende des von Staaten getragenen
Terrorismus. Dennoch braucht jeder Waffenstillstand die Zustimmung
aller Seiten. Man kann ihn auf Grundlage der von den G8 Staaten
vereinbarten Bedingungen stellen: Rückkehr der entführten Soldaten,
völliges Einstellen des Raketenbeschusses auf Israel, und Umsetzung
der Resolution 1559 des UN-Sicherheitsrates, die zur Entwaffnung der
Hisbollah aufruft und die Aufstellung der libanesischen Armee
entlang der Grenze zu Israel fordert.
Wir können angesichts dieser Bedingungen nicht unschlüssig sein,
auch nicht angesichts des Rechtes Israels, sich selbst zu
verteidigen.
James Arbuthnot, war 1995 - 1997 Minister of State for
Defence Procurement von Großbritannien. Der Artikel erschien bei
Haaretz.com, 8. August 2006.
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(12)
Wechselkurse
1 € - 5.5669 NIS (-0.812%) 1 CHF –
3.5206 NIS (-0.965%) 1 £ - 8.2574 NIS (-0.696%) 1 $ - 4.3770
NIS (-0.251%) (Bank of Israel, 14.8.06)
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