Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 08. August 2006
  
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(1) Entführer der Soldaten: ich habe im Iran trainiert
(2) Irakische Schiiten schlossen sich der Hisbollah an
(3) Unbemanntes Hisbollah-Flugzeug über Israel abgefangen
(4) Nahaufnahme: Angriff aus libanesischem Kleingarten
(5) „Nicht durcheinander kommen“, von Nadav Shragai, 2.8.
(6) Zeichen der Hoffnung: Deutsche pflanzen Bäume in Israel
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Entführer der Soldaten: ich habe im Iran trainiert

„Bei der Hisbollah haben sie uns gelehrt, dass die Kampftruppe Golani der „Diamant“ der israelischen Armee ist und haben gefordert, dass wir für die Auseinandersetzungen mit Golani-Soldaten trainieren.“ Dies erzählte gestern Hassan Ali Saliman, Kommandant eines Antipanzer-Kommandos „Nasser Unit“ der Hisbollah, der an der Entführung der beiden israelischen Soldaten Ehud Goldwasser und Eldad Regev am 12. Juli beteiligt war.

Hassan Ali Saliman (22), der vor einer Woche bei einer Operation der israelischen Armee im Dorf Ita a-Shaab gefangen genommen wurde, sagte im Verhör, dass er sich drei Wochen zuvor, zum Zeitpunkt der Entführung, in der Kommandantur der Hisbollah befand. Nach seinen Angaben hat er die Entführten nicht gesehen und weiß nichts über deren Zustand.

Gleichzeitig sprach er aber im Verhör über die iranische Beteiligung an der Ausbildung der Hisbollah-Kämpfer. Zweimal wurde Saliman in ein geheimes Trainingslager auf dem Übungsgelände der iranischen Armee in der Stadt Semnan geschickt. Ende 2003 und Ende 2004 reisten er und Dutzende weitere Hisbollah-Terroristen über den iranischen Armee-Checkpoint in Tamrun in den Iran ein, ohne einen Pass vorlegen zu müssen. Ihre Anführer waren iranische Soldaten.

Nach der Rückkehr zu seinen Kampfkameraden im Libanon begannen die Vorbereitungen für die Entführung von israelischen Soldaten, die mehrere Monate dauerten. „Der Kommandant des Kurses, Hussein Dakouk, der in Israel gefangen war, hat uns die ganze Zeit eingehämmert, dass die Golani die Supereinheit der israelischen Armee ist und das Kommando der Golani der Diamant ist“, sagte er gestern. Saliman gestand auch, dass er an einem weiteren Entführungsversuch im November 2005 bei Rajar beteiligt war. Dabei wurden israelische Panzer mit russischen Antipanzerraketen beschossen. (Yedioth Ahronoth, 8.8.)



(2) Irakische Schiiten schlossen sich der Hisbollah an

Kämpfer der Iran-treuen schiitischen Miliz „Muktada Sader“ im Irak haben sich in den letzten Wochen auf den Weg gemacht, um an der Seite der Hisbollah im Libanon zu kämpfen. Dies teilten Sicherheitsvertreter in Bagdad der israelischen Zeitung „Maariv“ mit.

Es handelt sich um Kämpfer der aktivsten schiitischen Miliz im Irak „Jaish al-mahadi“ („Armee des Messias“). Nach dieser Information sind einige Dutzend von ihnen in den letzten Wochen nach Syrien gekommen und von dort in den Libanon weiter gereist, wo sie sich den Hisbollah-Truppen angeschlossen haben.

Der Fernsehsender der Hisbollah „Al-Manar“ berichtete vor zwei Wochen über eine neue schiitische Splittergruppe im Irak, die im Zeichen der Solidarität mit den Libanesen in deren Kampf gegen Israel agiert. Die Gruppe „Schrei der Wahrheit“, die anscheinend unter dem Deckmantel der „Armee des Messias“ arbeitet, verübt Anschläge gegen die US-Armee als Unterstützung im Kampf der Hisbollah im Libanon gegen Israel. (Maariv, 8.8.)



(3) Unbemanntes Hisbollah-Flugzeug über Israel abgefangen

Die israelische Armee hat ein unbemanntes Kleinflugzeug abgefangen, das die Hisbollah auf israelisches Gebiet entsandt hatte.

Die Luftwaffe schoss gestern Abend ein unbemanntes Kleinflugzeug der Hisbollah ab. Das Flugzeug wurde über dem Meer abgeschossen, ohne dass es Verletzte oder Sachschaden gab.

Das Flugzeug war aus dem Südlibanon gekommen, wandte sich in einer Entfernung von 10 bis 15 Kilometern Richtung Meer und flog dann nach Süden weiter. Mehrere Kampfflugzeuge stiegen auf, um das Flugzeug abzufangen und schossen dieses über dem Meer, vor der Küste von Haifa ab. Wasserfahrzeuge der israelischen Marine sammelten die Reste des Flugzeuges auf.

Der Brigade-General Johanan Locker von der israelischen Luftwaffe (IAF) sagte gestern Abend, dass das unbemannte Kleinflugzeug ca. 10 Minuten lang in der Luft war, bevor es abgefangen wurde und nachdem es die libanesisch-israelische Grenze überquert hatte. Locker ging davon aus, dass das Flugziel „Propaganda war, kein Anschlag“, gab aber zu, nicht mit Sicherheit zu wissen, ob es einen Sprengsatz enthalten habe oder nicht.

Die israelische Armee geht davon aus, dass die Hisbollah mehrere solcher unbemannter Kleinflugzeuge besitzt. (Haaretz, 8.8.)



(4) Nahaufnahme: Angriff aus libanesischem Kleingarten

Luftaufnahme der IDF:

6.8.06: Die Hisbollah schießt Raketen auf Haifa ab. Die Abschussrampe steht im Garten hinter einem libanesischen Wohnhaus.
Die israelische Luftwaffe zerstört die Abschussrampe, es folgen Sekundär-Explosionen von Munitionsbeständen der Hisbollah.

http://berlin.mfa.gov.il/mfm/Data/99526.wmv

Videos in der avi-Version (divx) ansehen:
http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=98980&MissionID=88



(5) „Nicht durcheinander kommen“, von Nadav Shragai, 2.8.

„Nicht durcheinander kommen“
Kommentar von Nadav Shragai, Haaretz.com, 2.8.2006
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Nathan Alterman, der viel über die Reinheit der Waffe schrieb, überlegte sich einst, welches Denkmal die drei israelischen Soldaten Hanan Samnun, Yossi Kaplan und Boaz Sasson erhalten sollten. Sie kamen bei einer Verfolgungsjagd ums Leben, weil sie davor zurückschreckten, eine stillende Frau am Eingang einer Höhle, im Jordantal anzugreifen, hinter der sich Terroristen versteckten: Sollte es eines der üblichen Denkmäler werden, so eines wie es überall in Israel zur Erinnerung an die gefallenen Soldaten zu sehen ist? Oder sollte das Denkmal eine Mutter mit einem Säugling an der Brust zeigen? Denn die drei Soldaten hatten mit ihrem Tod das Leben der Mutter und des Kindes erkauft.

Auch heute hält der Gegner Kinder in der einen Hand und schießt mit der zweiten auf israelische Zivilisten und Soldaten. Und die Welt wiegt mit einer falsch geeichten Waage die Moral Israels. Vor 40 Jahren, nach dem Tod der drei israelischen Soldaten, beschrieb Alterman den Unterschied zwischen uns und ihnen: „Auch wenn wir unsere Vorstellung bis an die Grenze strapazieren, können wir uns nicht ausmalen, dass bei jener Verfolgung das Gegenteil möglich gewesen wäre. Mit anderen Worten, eine Situation, in der israelische Soldaten sich hinter jüdischen Frauen und Kindern verstecken und eine stillende jüdische Mutter als Tarnung benutzen, um sich vor Fatah-Leuten zu verbergen. Israelische Soldaten könnten so etwas nicht tun – selbst wenn wir von allen anderen Gründen absehen - schon allein aus dem einfachen Grund, dass eine jüdische Frau mit einem Säugling im Arm kein „Abschreckungsgrund“ für arabische Kämpfer ist“.

Verändert hat sich seit den Tagen Altermans, dass die Zivilbevölkerung nicht nur keinen Abschreckungsgrund für die Hisbollah-Milizen und für den palästinensischen Terrorismus darstellt, sondern vielmehr das fast ausschließliche Ziel der Terrororganisationen geworden ist. Die israelische Armee hingegen hat Soldaten in Bint Dschbeil aufgegeben und sah von massiven, „aufweichenden“ Luftangriffen ab, um die Tötung von Zivilisten zu vermeiden. Bei den tragischen Ereignissen von Kfar Qana hat die Hisbollah mit purer Absicht im Herzen der Bevölkerung ihr Lager errichtet und bewusst die Bedingungen geschaffen, die zum Unglück führten.

Wir dürfen nicht durcheinander kommen: wir dürfen der Welt und uns selbst und insbesondere den arabischen Staatsbürgern Israels nicht zugestehen, dass die Dinge verdreht werden. Die Hisbollah, ebenso wie der palästinensische Terror, greifen böswillig Frauen und Kinder an, und zwar mit Methode. Wir tun das selten, und aus Versehen. Man muss diese Dinge aussprechen, gerade weil Dinge, die so selbstverständlich sind, gern in Vergessenheit geraten.

Dieser Krieg muss mit einem Sieg und mit der Entwaffnung der Hisbollah enden, sei es durch uns, sei es durch andere. Das ist die Linie, die Sieg und verpasste Chance trennt. Olmert weiß sehr gut, dass alles andere nur die Ausgangsposition für den nächsten Konflikt mit der Hisbollah vorzeichnet. Deshalb besteht er zu Recht auf einer Fortsetzung der Kämpfe. Man muss ihn unterstützen, den Druck von innen und von außen und die Forderung nach einer sofortigen Feuerpause abzuwehren.

Der Ministerpräsident verdient auch Unterstützung bei dem von ihm eingeschlagenen Weg hinsichtlich der entführten Soldaten. Die politische Führung muss mit kühlem Kopf Gewinn und Verlust gegeneinander abwägen, auch wenn die Waage, auf der gewogen wird, eine grausame ist. So wurde beschlossen, in der ersten Phase der Kämpfe auf massiven Einsatz von Bodentruppen zu verzichten, um der israelischen Armee starke Verluste zu ersparen. Ebenso verhält sich Olmert auch in der Frage der Entführten. Es ist nicht leicht, diese Worte zu schreiben. Wie glücklich wären wir, wenn die entführten Soldaten schnell und unversehrt nach Hause zurückkehrten. Aber die eindeutige Haltung, an der Olmert nach wie vor festhält, seine Ablehnung, Terroristen im Austausch für die entführten Soldaten freizulassen, ist sehr gut verankert in der blutigen Realität. Vierzehn der großen Anschläge der vergangenen Jahre wurden von Terroristen verübt, die aus der Haft entlassen wurden. Viele weitere Anschläge wurden durch freigelassene Terroristen organisiert.

Gegenüber den Familien der entführten Soldaten muss diese Haltung eine innere Zerreißprobe für den Ministerpräsidenten sein, doch er muss daran festhalten und die Zahlen im Kopf behalten. Das israelische Vorgehen in früheren Entführungsfällen muss als Warnsignal, nicht als Präzedenzfall gedeutet werden. So wie dieser Krieg auf andere Art und Weise beendet werden muss, müssen wir auch versuchen, die entführten Soldaten diesmal auf andere Art und Weise und zu einem anderen Preis zu befreien. Wenn auch dieses Mal die Rechnungen von „hier und jetzt“ zu stark gewichtet werden, dann wird der Blutzoll in der nächsten Runde nur umso größer.

Nadav Shragai, Haaretz.com, 2.8.2006



(6) Zeichen der Hoffnung: Deutsche pflanzen Bäume in Israel

Zum Abschluss ihres einjährigen Freiwilligendienstes in Israel werden die Freiwilligen von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) am Sonntag, 13. August 2006, im Kibbutz Ramat Rachel in Jerusalem 15 Bäume pflanzen. Damit möchten sie ein Zeichen des Aufbaus und des Friedens setzen. Aktion Sühnezeichen Friedensdienste entsendet jedes Jahr rund 25 Freiwillige nach Israel, die u.a. mit Shoah-Überlebenden, behinderten Menschen und in Gedenkstätten wie Yad Vashem arbeiten.

Weitere Informationen:
Katharina von Münster
Aktion Sühnezeichen Friedensdienste /
Beit Ben Yehuda
International Youth Meeting Center
28 Ein Gedi
93383 Jerusalem, Israel
Tel. 00972-(0)2-6730124
Fax 00972-(0)2-6717540



(7) Das Wetter in Israel

Heiter. Etwas kühler. Ab Donnerstag wärmer.

Jerusalem: 18-29°C
Tel Aviv: 24-29°C
Haifa: 24-31°C
Be’er Sheva: 21-33°C
Eilat: 28-40°C



(8) Wechselkurse

1 € - 5.6049 NIS (-0.875%)
1 CHF – 3.5627 NIS (-0.951%)
1 £ - 8.3178 NIS (-0.878%)
1 $ - 4.3640 NIS (-0.728%)
(Bank of Israel, 8.8.06)

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