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(1) Telefonat zwischen MP Ehud Olmert und Premierminister
Tony Blair, 31.7.06
(2) Wie lange wird die Operation noch dauern? Von Amos
Harel und Avi Issacharov
(3) Geheimdienst-Chef: wir müssen im Libanon siegen und
die Palästinenser „abschrecken“
(4) „Bei uns in Syrien herrscht Vorkriegsstimmung“,
Interview mit syrischem Journalisten
(5) Für die Toten ist nur die Hisbollah verantwortlich,
von Alan Dershowitz, SZ, 29.7.06
(6) "Tut uns leid, Welt" – Kommentar von Guy Benyovits,
Ynet, 31.7.06
(7) Und jetzt: Die Email des iranischen Arztes
(8) Gaza: Der Qassam-Beschuss geht weiter
(9) Humanitäre Hilfslieferungen für Gaza, Update:
31.7.06
(10) Ehemalige Siedler gedachten heute der Räumung
2005
(11) Arbeitnehmer aus dem Norden erhalten ihr volles
Gehalt
(12) Erstmals wieder Israelis zum Freiwilligendienst in
Deutschland
(13) Jüdische Organisationen organisieren
Solidaritätsreise im August
(14) „Verlasst den Libanon, lasst uns über die
Philharmonie sprechen“
(15) Das Wetter in Israel
(16) Wechselkurse
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(1) Telefonat zwischen MP Ehud
Olmert und Premierminister Tony Blair, 31.7.06
Ministerpräsident Ehud Olmert sprach am Montagabend (31.7.06) mit
dem britischen Premierminister Tony Blair, der anrief, um sich über
die Situation in Libanon und die Stationierung einer
multi-nationalen Truppe zu informieren.
Ministerpräsident Olmert sagte, dass Israel Interesse an einer
effektiven multi-nationalen Truppe im Libanon hat, die entlang der
Blauen Linie und an den Grenzübergängen zwischen Syrien und Libanon
stationiert ist. Der Ministerpräsident fügte hinzu, dass es möglich
wäre, unmittelbar nach der Stationierung der Truppe einer Waffenruhe
zuzustimmen.
Am Ende ihres Gespräches, das in einer ausgezeichneten Atmosphäre
verlief, einigten sich die beiden Regierungschefs, in den kommenden
Tagen in engem Kontakt zu bleiben.
(Mitteilung aus dem Büro des Ministerpräsidenten,
31.7.06)
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(2) Wie lange
wird die Operation noch dauern? Von Amos Harel und Avi
Issacharov
Das erste, was gestern auf der Fahrt entlang der Nordgrenze
auffiel, war die Stille. Nach 19 Tagen von unaufhörlichen
Raketensalven war der Lärm verschwunden. Nur wenige Male waren von
weitem Explosionsgeräusche zu hören: Kanonengeschosse der
israelischen Armee oder vereinzelte Angriffe der Luftwaffe im
Libanon.
Der Generalsekretär der Hisbollah, Hassan Nasrallah, nutzte das
Schlupfloch, das ihm Israel und die USA mit der Zustimmung zu einer
48-stündigen Aussetzung der Luftangriffe geboten hatten und
unterbrach den Katjuschabeschuss. Die israelische Armee, die
ihrerseits sehr an der Fortführung der Bodenoffensive interessiert
ist, befürchtet, dass Nasrallah damit wieder einen Schritt voraus
ist. Wenn er klug genug ist und Ruhe bewahrt, wird es Israel schwer
fallen, die Operation fortzusetzen, da aus Sicht der internationalen
Gemeinschaft der letzte Angriff damit nicht mehr zu rechtfertigen
wäre.
Die Vereinbarung zwischen Olmert und Rice könnte zweierlei
interpretiert werden. Entweder bedeutet sie das Ende der Operation,
oder sie ist eine ausgeklügelte Übung, die den Einsatz am Ende in
die vierte Woche ziehen kann. In Israel zog man gestern die erste
Interpretation vor. Aber vieles hängt davon ab, was die USA
sagen.
In der Zwischenzeit führt die israelische Armee ihren Wettlauf
mit der Zeit fort und versucht noch so viel zu erreichen wie
möglich. Neue Truppen wurden in neuen Sektoren aufgestellt, in der
Hoffnung, ein doppeltes Ziel zu erreichen: die Schaffung einer
Sicherheitszone entlang der Grenze, und die gleichzeitige
Vernichtung von Waffendepots der Hisbollah im Innern des Gebiets.
Was seit einigen Tagen herausgezögert wurde, wird nun übereilt in
Angriff genommen. Die Armee drängt auf eine Ausweitung des
Einsatzes, doch waren gestern in der nördlichen Kommandantur auch
andere Stimmen zu hören, die vor abenteuerlichen Aktionen mit
übertriebenem Zeitdruck und ohne ausreichende Vorbereitung warnten.
(Walla, 1.8.)
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(3)
Geheimdienst-Chef: wir müssen im Libanon siegen und die
Palästinenser „abschrecken“
Der Leiter des Shabak, Yuval Diskin, sagte am Sonntag, dass es
nicht wirklich Gespräche über die Freilassung des entführten
Soldaten Gilad Shalit gäbe: „Abu Mazen, Ägypten und die Hamas
versuchen unter sich eine Formel zu finden, die die Freilassung von
Shalit ermöglicht. Es wird darüber gesprochen, aber meiner
Einschätzung nach, bereitet man sich nicht wirklich darauf vor“, so
Diskin auf einer wöchentlichen Regierungssitzung.
Diskin sagte, dass Gilad Shalit am Leben sei und man mit großer
Wahrscheinlichkeit sagen könne, dass er noch immer im Gazastreifen
festgehalten wird. Nach seinen Worten ist die Motivation zu
Terroranschlägen in den Gebieten groß. Es gäbe sowohl Initiativen
von palästinensischen Terrororganisationen, als auch die Ermunterung
zu Anschlägen seitens der Hisbollah.
Die Terrororganisationen in der Palästinensischen
Autonomiebehörde verfolgen aufmerksam die Entwicklung der Kämpfe
zwischen Israel und der Hisbollah und daher hat das Ergebnis des
Kampfes im Libanon Einfluss auch auf die Motivation und die Moral in
den Palästinensischen Autonomiegebieten.
Diskin machte seine eigene Position deutlich, nach der die Kämpfe
im Libanon noch erfolgreicher verlaufen müssten, so dass die
Palästinenser dies erkennen. „Im Nahen Osten ist es wichtig, dem
Attentäter aus dem Flüchtlingslager Balata nicht nur den
strategischen Sieg zu zeigen, sondern auch den Sieg der israelischen
Armee, damit er abgeschreckt wird.“ (Yedioth Ahronoth,
31.7.)
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(4) „Bei uns in
Syrien herrscht Vorkriegsstimmung“, Interview mit syrischem
Journalisten
„Die Stimmung bei uns in Syrien ist eine
Kriegsstimmung oder zumindest eine Vorkriegsstimmung. Das syrische
Fernsehen sendet zum ersten Mal seit Beginn der 80er Jahre wieder
Militärmärsche der syrischen Armee und nationale Lieder aus. Es gibt
keinen Unterschied zwischen Sendungen des syrischen Fernsehens und
Sendungen des Hisbollah-Senders Al-Manar. Die Sendungen haben
Kriegscharakter, als ob Syrien an diesem Krieg beteiligt wäre oder
demnächst daran beteiligt sein würde. Die regionale Presse und das
Fernsehen gehen vor, als ob die syrische Bevölkerung auf den Krieg
vorbereitet werden soll. Nasrallah genießt in Syrien eine
Popularität wie noch nie.“ Dies sagte ein hochrangiger syrischer
Journalist in einem Telefon-Interview aus Damaskus. (Ynetnews.com,
27.7.)
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(5) Für die Toten
ist nur die Hisbollah verantwortlich, von Alan Dershowitz, SZ,
29.7.06
Israel hat das Recht, das Leben seiner eigenen Bürger
über das Leben der Bürger im Gebiet des Aggressors zu stellen Von
Alan M. Dershowitz Der Artikel erschien am Samstag, 29.7.06, in
der Rubrik „Außenansichten“ der Süddeutschen Zeitung.
Keine Demokratie der Welt würde – oder sollte – es hinnehmen,
wenn ihre Städte mit Raketen beschossen werden. Jedes Land würde
darauf angemessen militärisch reagieren. Doch was ist „angemessen“?
Das ist die große Frage angesichts der anhaltenden Bombardierung des
Libanon durch Israel. Die herkömmliche Antwort des internationalen
Kriegsrechts lautet: Militärische Ziele dürfen angegriffen werden,
solange die Zahl der zivilen Opfer dabei möglichst gering bleibt.
Und wenn die militärischen Ziele nicht ohne zivile Opfer erreicht
werden können, dann sollen diese Opferzahlen zumindest
„proportional“ zu jenen sein, die durch die Militäraktion verhindert
werden.
Dies ist alles schön und richtig, solange es um Demokratien geht,
die ihre Militärstützpunkte bewusst abseits von Wohngebieten
errichten. Israel zum Beispiel hat seine Luftwaffe, seine
Atom-Anlagen und wichtige Armee-Stützpunkte an abgelegenen Orten
stationiert (so abgelegen dies bei einem solch kleinen Land möglich
ist). Für einen Feind ist es möglich, israelische Militärziele
anzugreifen, ohne der Zivilbevölkerung so genannte Kollateralschäden
zuzufügen.
Die Hisbollah in Südlibanon und die Hamas im Gazastreifen aber
lassen ihre militärischen Flügel aus dicht besiedelten Wohngebieten
heraus operieren. Ihre Milizen schießen Raketen mit
Schrapnell-Sprengköpfen auf Israel, die von Syrien und Iran eigens
dafür entworfen wurden, die Zahl der zivilen Opfer zu maximieren.
Danach verstecken sich diese Milizen unter der Bevölkerung vor den
Vergeltungsschlägen. Diese Taktik ist für sie eine
Win-Win-Situation: Geht Israel nicht gegen sie vor, weil das Land
fürchtet, Zivilisten zu töten, so können die Terroristen weiterhin
ungezügelt Raketen auf israelische Bürger abfeuern. Greift Israel
dagegen die Terroristen an und verursacht es dabei zivile Opfer,
erringen die Terroristen einen Propagandasieg. Der jederzeit
vorhersehbare Chor der Verurteilung gegen die israelische
„Überreaktion“, üblicherweise angeführt von Frankreich und dem Rest
der Europäischen Union, ermutigt in Wahrheit die Terroristen, ihre
Raketen aus dicht bevölkerten Wohngebieten heraus abzufeuern. So
trägt dieser Chor zum Tod von Zivilisten auf beiden Seiten bei.
Denn während Israel alles Vernünftige unternimmt, um die Zahl der
zivilen Opfer zu minimieren – wenn auch nicht immer mit Erfolg –,
tun Hamas und Hisbollah alles in ihrer Macht Stehende, um die Zahl
ziviler Opfer auf beiden Seiten zu maximieren. Jawohl, diese
islamischen Fundamentalisten wollen in Wahrheit, dass mehr ihrer
eigenen Zivilisten von den Israelis getötet werden. Das ist ein
wichtiger Teil ihrer Strategie. Wie ein europäischer Diplomat einmal
bemerkte: „Sie beherrschen perfekt die harte Mathematik des
Schmerzes.“
Warum sollte dies irgendjemanden überraschen? Es handelt sich
hier um Gruppen, die ihre eigenen Kinder als Selbstmordattentäter in
den Tod schicken, manchmal, ohne dass die Kinder überhaupt wissen,
dass sie geopfert werden. Das vielleicht berüchtigste Beispiel dafür
ereignete sich vor zwei Jahren, als einem elfjährigen
Palästinenserjungen Geld gegeben wurde, damit er ein Paket durch die
israelische Sicherheitsschleuse trug. Der Junge wusste nicht, dass
sich in dem Paket eine Bombe befand, die ferngezündet werden sollte,
sobald er den Grenzposten passierte. Zum Glück scheiterte der Plan.
Dieser Missbrauch von Zivilisten als Schild und Schwert macht
eine Neubewertung des traditionellen Kriegsrechts erforderlich.
Zwischen Kämpfern und Zivilisten war leicht zu unterscheiden,
solange es sich bei den Kämpfern um uniformierte Mitglieder einer
regulären Armee handelte, die auf Schlachtfeldern fern der
Zivilbevölkerung gegen andere Armeen fochten. Hingegen ist dies
schwieriger, wenn es um Terroristen geht, die aus ihren eigenen
Wohngebieten heraus Raketen auf feindliche Wohngebiete feuern. Es
gibt keine klare Trennlinie zwischen Kämpfern und Zivilisten mehr.
Heute gibt es fließende Übergänge. Am zivilen Ende dieses Spektrums
sind die reinen Unschuldigen: Babys, Geiseln und andere, die in
keiner Weise an Kämpfen beteiligt sind. Am quasi militärischen Ende
des Spektrums wiederum sind diejenigen Bürger, die bereitwillig
Terroristen bei sich aufnehmen, sie materiell unterstützen und sich
als menschliche Schutzschilde zur Verfügung stellen. Irgendwo
dazwischen befinden sich all jene, die die Terroristen politisch,
geistig und ideologisch unterstützen.
Kriegsrecht und moralische Bewertung militärischer Einsätze
müssen sich diesen neuen Realitäten anpassen. Schuld und
Verantwortung für zivile Opfer sollte direkt den Terroristen
zugewiesen werden, die alles in ihrer Macht Stehende tun, diese
Opferzahl zu maximieren. Hier mag ein Vergleich mit dem
US-Strafrecht aufschlussreich sein: Nimmt ein Bankräuber einen
Kassierer als Geisel und bedient er sich seiner als Schutzschild,
während er auf die Polizei schießt, so ist er des Mordes schuldig,
falls die Polizei daraufhin versehentlich die unschuldige Geisel
tötet. Dasselbe sollte auch für Terroristen gelten, die Zivilisten
als Schilde benutzen, hinter denen sie ihre Raketen abfeuern. Israel
muss es erlaubt sein, den Kampf zu beenden, den Hamas und Hisbollah
angefangen haben – selbst wenn dies zivile Opfer in Gaza und im
Libanon bedeutet. Eine Demokratie hat das Recht, das Leben ihrer
eigenen unschuldigen Zivilisten über das Leben der Zivilisten eines
Aggressors zu stellen, besonders dann, wenn sich unter jenen
Zivilisten zahlreiche Komplizen der Terroristen befinden.
Israel hat den Libanon im Jahr 2000 und Gaza im Jahr 2005
verlassen. Hierbei handelt es sich also nicht mehr um besetzte
Gebiete. Dennoch werden von dort Raketen auf israelische Bürger
abgeschossen. Dies zeigt doch, dass nicht Terrorismus eine Folge von
Besatzung ist, sondern umgekehrt: Besatzung ist eine Folge von
Terrorismus. Soll Israel Gaza und den Südlibanon nicht erneut
besetzen, so müssen die libanesische Regierung und die
palästinensische Autonomiebehörde gewährleisten, dass diese Gebiete
nicht länger ein Unterschlupf für Terroristen sind. Vor einigen
Wochen hatte die israelische Regierung noch angekündigt, sich auch
aus weiten Teilen der Westbank zurückzuziehen. Aber wie kann von
Israel erwartet werden, damit fortzufahren, wenn es im Gegenzug nur
mehr Terrorismus und mehr internationale Verurteilung erhält – bloß
weil es Terroristen verfolgt, die die geräumten Gebiete als
Abschussrampen benutzen?
Alan M. Dershowitz ist Strafverteidiger und Professor an
der Harvard Law School. Er vertrat den dänischen Adeligen Claus von
Bülow und den US-Sportler O. J. Simpson. Übersetzung: Eva Christine
Koppold.
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(6) "Tut uns
leid, Welt" – Kommentar von Guy Benyovits, Ynet, 31.7.06
Tut uns leid, Welt
Die Welt empört sich über die „barbarischen Juden“, aber vergisst
den 7-jährigen israelischen Jungen, der von Hisbollah-Raketen
getötet wurde
Der britische Kommentator sitzt mit Krawatte im Studio und
verliest mit gut zurechtgemachter Schaudermiene die aufschreienden
Schlagzeilen der Zeitungen. Ganz Europa, so scheint es, ist heute
vereint in der Meinung, dass wir alle – alle Israelis – schuldig
sind für das, was als „ zweites Massaker von Kana“ beschrieben
wird.
Ministerpräsident Ehud Olmert und Generalstabschef Dan Halutz
haben sich entschuldigt. Ebenso der Verteidigungsminister. Und das
sogar, bevor eine Untersuchung durchgeführt wird, bevor die ganze
Wahrheit ans Licht kommt. So sind wir eben.
Es steht mir nicht zu, mich ihnen an die Seite zu stellen. Aber,
wenn Sie gestatten, möchte ich gerne ein paar eigene
Entschuldigungen vorbringen, einen Tag nach der Bombardierung.
Tut uns leid, Welt. Tut uns leid, dass wir wieder böse waren und
barbarisch und zerschlagend. Tut uns leid, dass wir eure wilden
antisemitischen Fantasien haben wahr werden lassen, und ihr uns als
Stachel im Fleisch des Nahen Ostens, um nicht zu sagen der gesamten
Welt, ansehen könnt. Und das alles, damit ihr nächstes Mal, wenn es
einen blutigen Terroranschlag in Spanien, England oder irgendwo
anders gibt, selbstgerecht seufzen und die Motive „verstehen“ könnt,
denn schließlich sind ja die Israelis eh schuld an allem. Es sind
nicht wir, werdet ihr mit Frohlocken sagen, sie sind es. Sie waren
diejenigen, die eigentlich die Amerikaner in den Irak schickten,
oder? Sie haben so eine Gruppe, die „Weisen von Zion“, die die Welt
regiert. Das haben wir irgendwo gelesen.
Gibson sprach aus, was alle denken
Tut uns leid, Mel Gibson. Tut uns leid, dass wir uns über dich
aufgeregt haben, weil du gestern einem Polizisten in Los Angeles
gesagt hast, dass diese verdammten Juden verantwortlich sind für all
die Kriege in der Welt, und dann den Polizisten ärgerlich gefragt
hast, ob er auch jüdisch sei. Schließlich, Mel, hast du ja mit
betrunkener Stimme und mit schwerem australischem Akzent zum
Ausdruck gebracht, was die Mehrheit der westlichen Welt zurzeit
denkt. Diese verfluchten Juden, dreckige Juden, verdammte Jidden. In
einer Sekunde verkürzte sich der Abstand zwischen einem führenden
Hollywood-Schauspieler und dem iranischen Präsidenten Ahmadinedschad
auf null.
Zum Glück hat Gibsons Landsmann, Premierminister John Howard, die
Würde des Landes gerettet, indem er zu sagen wagte, dass die
Hisbollah keine Befreiungsorganisation, sondern eine
Terrororganisation ist – woraufhin er von Demonstranten angegriffen
wurde. Es gibt hier und dort ein paar Lichtstrahlen, trotz allem.
Und sie alle werden wir uns erinnern.
Tut uns leid, Ephraim Kishon. Tut uns leid für all die Jahre, die
du von denjenigen, die sich selbst als literarisch-kulturelles
Establishment des Landes verstehen, als „verrückter Rechter“
boykottiert wurdest für die Perlen, die du schriebst und deren
Wahrheitsgehalt wir erst heute langsam begreifen – wie der Essay
darüber, wie die Welt Israel in der Rolle des „Juden“ liebt, des
geschlagenen und erniedrigten, a la Tewje, der Milchmann aus
„Anatevka“.
Die Welt liebt es wirklich, uns so zu sehen, verspottet und
verachtet. Den neuen Juden mag die Welt überhaupt nicht, den mit den
Panzern. Das ist ein gefährlicher Jude. Er hat Macht und tut, was er
will. Im alten osteuropäischen Schtettl gab es keine Panzer. Dort,
unter der Herrschaft des polnischen Gutsherren, wussten wir, wo
unser Platz war. Du hattest ja so recht, Ephraim. Tut uns leid.
Wir heulen nicht rum
Und: es tut uns leid, Omer Pesachov. Tut uns leid, teures Kind,
du wirst für immer sieben Jahre alt bleiben. An den kleinen
Leichnam, der in den Armen seiner Großmutter Yehudit im Moschav
Meron zurückblieb, wird sich niemand auf der Welt erinnern. Und
darüber berichtet hat eigentlich auch fast niemand.
Tut uns leid, Omer, tut uns leid, dass wir nicht alle
Nachrichtenagenturen und Auslandskorrespondenten und Al-Jazeera
anschleppten und uns an den UN-Sicherheitsrat wandten und rund um
die Uhr Protestaktionen organisierten und aus voller Kehle schrien –
in dem Moment, als diese verfluchte Rakete auf euer Haus fiel und
dich und deine Großmutter tötete. Wir haben all das nicht getan,
weil wir stolz auf uns und unsere Stärke sind. Wir rennen nicht
gleich zur UN und zu den Medien und jammern. Wir beißen uns auf die
Zunge und machen weiter, weil wir keine andere Wahl haben.
Also, tut uns leid, Omer, weil wir eigentlich nur dich um
Verzeihung bitten müssen. Und erst dann die Kinder von
Kana.
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(9) Humanitäre
Hilfslieferungen für Gaza, Update: 31.7.06
31.7.
Karni: Insgesamt: 151 LKW und 18
Container Im Einzelnen (Angaben in LKW): 42
Grundnahrungsmittel (Mehl, Weizen, Speiseöl, Reis und Zucker) 28
Obst und Gemüse 16 Kühl-LKW (Milch, Fleisch, Wurst, Fisch) 5
Rinder 1 Konserven 13 Tierfutter 1 Wegwerf-Windeln 2
Generatoren 3 Medikamente und medizinische Ausrüstung 40
diverse 6 Container von UNRWA 12 Container von WFP (World Food
Program) Ausgefahren aus Karni sind 48 leere Container von UNRWA
und 4 von WFP
Erez (Personenübergang): Insgesamt: 7 Kisten
und 2 Taschen mit medizinischer Ausrüstung („Ärzte ohne
Grenzen“)
Nahal Oz: 500.000 Liter Diesel (13
LKW) 100.000 Benzin (2 LKW) 250 Tonnen Kochgas (10 Tanker)
Der israelische Verteidigungsbereich überwacht die Lieferbestände
für den Gazastreifen und stellt die Grundversorgung über die
verschiedenen Übergänge sicher. Details zu den Lieferungen seit 2.
Juli finden Sie in den Newsletter-Ausgaben der vergangenen
Wochen.
(Quelle: Mitteilung des Israel Ministry of Foreign
Affairs)
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(10) Ehemalige
Siedler gedachten heute der Räumung 2005
Die Siedler, die den Siedlungsblock Gush Katif geräumt haben,
begingen heute einen Gedenktag anlässlich der Räumung
Ehemalige Siedler des Gush Katif gedachten heute, wenige Tage vor
dem offiziellen Datum, dem Jahrestag der Räumung. Das hebräische
Datum des Räumungstages fällt auf Samstag, doch wegen des Fastens am
9. Aw (am Donnerstag) wurde beschlossen, den Gedenktag
vorzuverlegen. Die Veranstaltungen umfassten eine Wagenkolonne,
die über die Kisufim-Sperre zum Platz vor der Klagemauer fuhr, ein
Seminar im Haus der Nation, eine Veranstaltung im
Unabhängigkeitspark und eine vor der Klagemauer. Die Veranstalter
erklärten, dass eine Thora solange dort ausgelegt werde, bis man
wieder den Gush Katif beziehen würde. (Yedioth, Ahronoth,
1.8.)
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(13) Jüdische
Organisationen organisieren Solidaritätsreise im August
SOLIDARITY MEGA MISSION FROM AROUND THE WORLD IN
ISRAEL
The WZO in cooperation with the Jewish Agency, Keren Hayesod,
World Jewish Congress, Zionist Federations throughout the World and
member Parties and Organizations of the WZO are organizing a
solidarity mission to Israel. WE NEED YOU to recruit people from
among members of your organizations, movements and other groups to
participate. Our goal is 1,000 participants.
The visit will take place on August 7-9 2006 (three days of
touring, two nights in guest houses in the North if the security
situation permits, on full board). An alternative solidarity program
will be arranged in the center of the country if necessary.
The program will include visits to the north and south, Gaza
Border, katyusha destroyed homes, hospitals, donate blood, visit
injured soldiers, briefings by military, political, psychological
experts. Meet Israel’s leadership, meetings with residents of the
North, meetings with children at day camps in the North, a visit to
an IDF base, a meeting with a prominent personality, and also a
solidarity visit with residents of Sderot, Ashkelon and settlements
in the area.
Cost of land arrangements: 400 US$ per person.
Flight arrangements will be made individually by participants
through the organizations, movements and other groups.
The mission will depart from various hotels/airport in the center
of the country on Monday morning August 7 and return to
Hotels/Airport on Wednesday afternoon, August 9th between 4 and 6
PM.
Registration will be through the organizations, Federations, and
other groups and will be coordinated by the Department for
Zionist Activities: contact person: orlyb@jazo.org.il
Tel. 972-2-620 2210.
Marty Davis Director General
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(14) „Verlasst
den Libanon, lasst uns über die Philharmonie sprechen“
Das Außenministerium bereitet sich auf den Tag nach dem Krieg
vor. Wie bekannt wurde, bat das Außenministerium das
Finanzministerium um ein Budget von ca. 90 Millionen Shekel zur
Verbesserung des Images Israels in der Welt auf drei Schienen:
Öffentlichkeitsarbeit, Vermarktung der kulturellen und
wissenschaftlichen Errungenschaften Israels und Verstärkung der
israelischen Hilfe für Entwicklungsländer.
Hinter der Initiative steht der Staatssekretär im
Außenministerium Aharon Avramovitz, der ein detailliertes Papier mit
der Überschrift „öffentliche israelische Diplomatie“ vorgelegt
hat.
Nach Auffassung des Staatssekretärs Avramovitz hat die
öffentliche Diplomatie drei Arme: Kultur, Wirtschaft und
internationale Hilfe. Alle diese beabsichtigt das Außenministerium
mit Hilfe aktiver Öffentlichkeitsarbeit zu vermarkten. Unter anderem
will das Ministerium Israel wieder als Staat darstellen, der
Erneuerung, Kreativität und Zielstrebigkeit vertritt. Werte, die ein
Beitrag für die ganze Welt sind, besonders in Bereichen wie
Hightech, Wissenschaft und Medizin.
Außerdem beabsichtigt das Außenministerium mehr Künstler und
Kultureinrichtungen in die Welt zu entsenden, die Gesellschaft in
Israel vertreten sollen.
Der Schwerpunkt soll auf der Ausweitung der Aktionen des Zentrums
für internationale Zusammenarbeit und Entwicklung im
Außenministerium (MASHAV) liegen. Besonders betont werden der Kampf
gegen die Desertifikation, Rückführung der Landwirtschaft in
dörfliche Gebiete und größerer Einsatz von Frauen in
Führungspositionen. Zusätzlich werden die israelischen Vertretungen
weltweit Anweisungen erhalten, größere Anstrengungen zu unternehmen,
um die israelische Wirtschaft zu vermarkten. (Yedioth Ahronoth,
28.7.)
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(16)
Wechselkurse
1 € - 5.6184 NIS (+0.259%) 1 CHF –
3.5730 NIS (+0.255%) 1 £ - 8.2183 NIS (+0.293%) 1 $ - 4.4000
NIS (+0.159%) (Bank of Israel, 1.8.06)
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