Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 27. Juli 2006
  
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(1) Email eines UNO-Beobachters wirft neue Fragen auf
(2) IDF-Videos: Luftangriffe auf Abschussrampen der Hisbollah
(3) „Danke Nasrallah“, Brief von Guy Baniowitsch, 13. Juli 2006
(4) Humanitäre Hilfslieferungen für Gaza, Update: 25. Juli 2006
(5) Wie Israel auch unter Beschuss funktioniert, von Jochen Feilcke
(6) HP übernimmt Mercury Interactive für 4,5 Milliarden Dollar
(7) Dr. H. Nasrallah behandelt israelische Raketen-Opfer
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) Email eines UNO-Beobachters wirft neue Fragen auf

Die Email eines kanadischen UNO-Beobachters, einer der vier am Dienstag getöteten UNIFIL-Mitarbeiter, könnte neues Licht auf den Vorfall in der Nähe der südlibanesischen Stadt Khiyam werfen. Hisbollah-Kämpfer hätten „um den gesamten“ UNO-Posten Stellung bezogen, teilte er seinem früheren Kommandeur in Kanada, General-Major Lewis MacKenzie, in einer Nachricht wenige Tage zuvor mit. Nicht die UNO-Beobachter, sondern die Hisbollah-Kämpfer seien das Ziel der israelischen Luftwaffe, schrieb der unbewaffnete UNO-Beobachter in seiner Email:

Annan's Claims On Casualties May Unravel
By BENNY AVNI - Staff Reporter of the Sun
July 27, 2006:
http://www.nysun.com/article/36860?access=401310

In einem Radio-Interview mit CBC Toronto radio sagte der pensionierte General-Major Lewis MacKenzie am Mittwoch:

"...the tragic loss of a soldier yesterday who I happen to know and I think probably is from my Regiment. We've received e-mails from him a few days ago and he described the fact that he was taking within - in one case - three meters of his position "for tactical necessity - not being targeted". Now that's veiled speech in the military and what he was telling us was Hizbullah fighters were all over his position and the IDF were (sic) targeting them and that's a favorite trick by people who don't have representation in the UN. They use the UN as shields knowing that they can't be punished for it."

(IMRA/CBC RADIO - Canadian killed from UN force complained his position shielding Hizbullah
Retired Canadian Major General Lewis MacKenzie interviewed on CBC Toronto radio 26 July 2006)



(2) IDF-Videos: Luftangriffe auf Abschussrampen der Hisbollah

Luftaufnahmen der IDF zeigen Angriffe auf Raketen-Abschussrampen der Terrororganisation Hisbollah:

http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=98980&MissionID=88

Video 1:
Hisbollah schießt Raketen aus bevölkerungsdichten Gebieten ab

Video 2:
Hisbollah nutzt Zivilisten als Schutzschild, 26.7.06
Israelisches Aufklärungsflugzeug (Drohne) lokalisiert abschussfertige Raketen
Die Hisbollah-Kämpfer suchen Schutz in einem nahe gelegenen Gebäude
Israelischer Angriff auf den Raketenwerfer in einem zivilen Gebäude



(3) „Danke Nasrallah“, Brief von Guy Baniowitsch, 13. Juli 2006

Sie sind Ihrer eigenen Illusion vom „Spinnennetz“ zum Opfer gefallen. Jetzt werden Sie sehen, was passiert, wenn man uns – sogar die Linken – zu sehr schubst.

Sehr geehrter Herr Sheich Hassan,

zunächst herzliche Grüße, es ist Ihnen gelungen, einen Staat zu vereinen, der aufgrund der schmerzhaften Abkopplung im Innern zerrissen war. Während wir uns noch stritten – Rechte und Linke, Religiöse und Nicht-Religiöse – sind Sie gekommen und haben im jüdischen Volk Frieden gestiftet. Jetzt sind alle in einer heiligen Bemühung vereint: unsere Soldaten zurückzuholen und Sie fertig zu machen.

Und die Wahrheit ist, Sheich Hassan, dass Sie uns Ihre Beförderung schulden. Sie sollten sich daran erinnern, dass es unsere gepriesenen Truppen waren, die die Rakete aus der Luft abgefeuert haben, die die Karriere Ihres Vorgängers Abbas Mussawi beendet hatte und Ihnen die Beförderung einbrachte. Aber im Rückblick, mein Freund, war das nicht der klügste Schritt in unserer Geschichte. Aber nicht schlimm, es ist möglich und auch gewünscht, zu korrigieren.

Ich muss zugeben, als ich mir Ihre Pressekonferenz gestern in Beirut ansah, habe ich plötzlich verstanden, warum all die Jugendlichen in der arabischen Welt Sie bewundern. Da steht ein etwas über 40 Jahre alter Mann, schwitzt etwas und hält mit einem breiten Lächeln die stärkste Armee im Nahen Osten im Schwitzkasten. Nicht schlecht für einen schiitischen Priester aus dem abgelegenen Libanon. Ich bin sicher, dass sich auch die arabischen Journalisten, die Ihre Worte durstig aufgenommen haben, vorkamen, als ob sie die echte politische Führung vor sich haben.

Aber es liegt in der Natur von großen Anführern, Sheich Hassan, dass sie immer einen Schritt zu viel nach vorn wollen. Julius Caesar wollte nur „ein bisschen“ mehr Diktator sein, Hitler wollte nur noch eine Front (mit Russland) – und Hassan Nasrallah wollte beweisen, dass er der Herr des Schicksals aller Deprimierten im Nahen Osten ist. Schiiten, Palästinenser – was immer ihr wollt. Und er ist der Illusion „Spinnennetz“ zum Opfer gefallen, die er selbst gesponnen hat: er glaubte, dass die israelische Schwäche eine zunehmende Erscheinung ist, auf die man bauen kann.

Und wissen Sie was? Vielleicht sind wir wirklich etwas schwach. Wir lieben unsere Kinder und das Leben sehr. Und wollen so gerne Ruhe und träumen vom Frieden. Und hoffen jeden Tag aufs Neue, dass wir den Konflikt zwischen uns und den Palästinensern und der arabischen Welt lösen können. Und sogar wenn wir uns irren, wie im Fall der Abkopplung von Gaza, ist es schließlich möglich zu hoffen, dass die Absicht eine gute war.

Doch diese Schwäche geht zur Neige, wenn uns jemand ernsthaft auf die Prüfung stellt. Das ist einige Male in der kurzen Geschichte dieses Staates geschehen. In der Wartezeit von 1967, während der Operation von Entebbe, als die Flugzeugentführungen auf die Spitze getrieben wurden, und im Terrorkrieg Anfang des 20. Jahrhunderts. Und wenn das geschieht, dann sehen die Israelis nur noch rot. Und es macht keinen Unterschied, wer sie sind und wo sie wohnen. Sie wissen, dass wir am Abgrund stehen.

Denn das ist eigentlich der Punkt, Herr Nasrallah, es gibt keinen Ort, zu dem wir gehen könnten. Und wenn uns jemand zu sehr stößt, dann stoßen wir zurück. Und zwar feste. Und das ist etwas, was man anscheinend jede Generation von neuem lehren muss, sowohl bei Ihnen als auch bei uns. Und dann werdet ihr vielleicht verstehen, dass, uns Affen und Schweine zu nennen, die eine Sache ist, aber unsere Existenz und unser Leben zu gefährden eine andere. Und auch wir, auf unserer Seite, werden verstehen, dass nicht alles mit Gewalt zu lösen ist (deshalb ist es nicht wirklich schlecht, dass Ihre Seite stärker ist als die andere Seite …).

Ich hoffe, dass es mir gelungen ist, Ihnen verständlich zu machen, wie sehr Sie der israelischen Gesellschaft einen Gefallen getan haben. Die kommenden Lektionen werden logischer Weise aus der Luft kommen. (Ynetnews.com, 13.7.)



(4) Humanitäre Hilfslieferungen für Gaza, Update: 25. Juli 2006

24.7.
Karni: Der Übergang war wider Erwarten geöffnet, aber lediglich am Nachmittag (15:00 bis 19:00 Uhr) mangels Vorbereitung auf der palästinensischen Seite des Terminals.
Gesamt: 86 LKW
Im Einzelnen (Angaben in LKW):
2 Zigaretten
1 Hypochlorid (zur medizinischen Versorgung)
1 Babywindeln
4 Schokolade
4 Getränke
16 Obst und Gemüse
16 Mischfutter für Tiere
3 Speiseöl
3 Reis
3 Mehl
5 Weizen
2 Lege-Eier
2 Medikamente
1 Fleischprodukte
8 Milchprodukte
4 Konservendosen
1 Medizinische Ausrüstung
10 Containers von WFP (World Food Program)

Nahal Oz:
400.000 Liter Diesel (10 LKW)
90.000 Liter Benzin (2 LKW)
45.000 Liter Öl (1 LKW)
150 Tonnen Gas (6 LKW)

Der israelische Verteidigungsbereich überwacht die Lieferbestände für den Gazastreifen und stellt die Grundversorgung über die verschiedenen Übergänge sicher. Details zu den Lieferungen seit 2. Juli finden Sie in den Newsletter-Ausgaben der vergangenen Wochen.

Hilfslieferungen insgesamt vom 2. bis 25.7.05:
Das Treibstofflager am Übergang Nahal Oz war seit dem 2. Juli durchgehend geöffnet. Der Übergang Karni war mit Ausnahme einiger Tage, an denen Sicherheitswarnungen vorlagen, geöffnet. In diesen Fällen wurden alle Anstrengungen unternommen, um den Personenübergang Erez als Warenübergang zu nutzen.

Insgesamt fuhren in diesem Zeitraum 1.480 LKW in den Gazastreifen.
Karni: 1.438 LKW
Erez: 42 LKW
Davon:
42 Medikamente und medizinische Ausrüstung
6 Chlor zur Wasserreinigung
15 Generatoren
176 Container von ARBAL (Abteilung im israelischen Außenministerium für die Zusammenarbeit mit internationalen Organisationen wie NGOs und UNO). Die meisten Container kamen von UNRWA und WFP.

Nahal Oz:
Diesel: 8.900.000 Liter
Benzin 1.408.000 Liter
Öl 83.000 Liter
Gas 2.558 Tonnen

(Quelle: Mitteilung des Israel Ministry of Foreign Affairs)



(5) Wie Israel auch unter Beschuss funktioniert, von Jochen Feilcke

Reisebericht, Juli 2006

Am Anfang stand ein Brainstorming der Berliner Deutsch-Israelischen Gesellschaft. Wie können Freunde Israels in der aktuellen Kriegssituation helfen? Uns war schnell klar, dass wir eine Demonstration der Freundschaft und der Solidarität organisieren müssen. Eine Demonstration der ungewöhnlichen Art, nämlich eine Reise in das angegriffene Land. Innerhalb weniger Tage stand fest, wir fahren mit einer sechsköpfigen Delegation in den Norden Israels, dorthin, wo täglich Hunderte von Raketen einschlagen. Wie sieht der „Alltag“ in Haifa aus, welche Auswirkungen haben die Angriffe aus dem Libanon einerseits und die Militäraktionen der israelischen Streitkräfte (IDF) andererseits auf die Menschen im Norden Israels? Wie können wir ein objektives Bild über die aktuelle Situation in Deutschland vermitteln?

5 Tage nach unserem Beschluss, nach Israel zu reisen, saßen wir in der EL AL Maschine nach Tel Aviv. Mit dabei (im Bild): Frau Gitta Connemann MdB, stellv. Vors. der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe, Jochen Feilcke MdB a. D. Vizepräsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIG), zugleich ihr Berliner Vorsitzender, Volker Heidmann, Vorstandsmitglied der DIG Hamburg, designiertes Mitglied des Präsidiums, Jerzy Montag MdB Vorsitzender der Deutsch-Israelischen Parlamentariergruppe, Dr. Klaus Riemer, stellv. Vorsitzender der DIG Potsdam, Knut Teske, Vorsitzender der DIG Hamburg, Leiter der Journalistenschule der Axel Springer AG.

Ein festes Programm hatten wir noch nicht aber den festen Willen, möglichst viele Gespräche mit möglichst vielen Menschen zu führen. Zunächst fuhren wir mit einem Kleinbus nach Haifa. Beim Betreten des Hotels wurden wir von Sirenen „begrüßt“, wussten aber nicht recht, wie wir uns zu verhalten haben. Uns wurde schlagartig klar, dass zuhause Sirenen nur zu Übungszwecken heulen. Niemand nimmt sie bei uns wirklich ernst. Jerzy Montag brachte es auf den Punkt: heute musste ich nach 59 Lebensjahren zum ersten Mal Schutz in einem Bunker suchen! Wir waren nach vier Flugstunden in einem Land, in dem Meinungen über gut und böse nicht über das Fernsehen sondern von der Lebenswirklichkeit gebildet werden, in einem Land, in dem der Bunker seit seiner Staatsgründung häufiger Aufenthaltsraum der Familien ist.

Im Bild: Jochen Feilcke im Gespräch mit dem einzigen überlebenden Soldat des Hisbollah-Angriffs vom 12. Juli 2006, Tomer Feinberg aus Kiryat Motzkin.

Dank einer Termin-Änderung saßen wir unmittelbar nach unserem Eintreffen bereits im Keller, in dem die IDF ein Pressebüro unterhält. Ein Oberstleutnant briefte uns: Bis Sonntag habe es 17 zivile Todesopfer und 20 getötete Soldaten, sowie 450 Verwundete gegeben. Aus dem Norden Israels seien inzwischen etwa 400.000 Menschen evakuiert worden, weitere Orte würden zum Schutz der Bevölkerung geräumt (hier wird fast nur über entsprechende Maßnahmen und ihre Folgen für die betroffenen Menschen im Libanon berichtet!!). Wir erfuhren, dass in Haifa seit dem 12. Juli, dem Tag, an dem Hisbollah Terroristen eine israelische Patrouille überfielen, dabei mehrere Soldaten erschossen und zwei verschleppten, ständige Alarmbereitschaft gilt und dass die Sirenen dann ertönen, wenn konkrete Raketenabschüsse vom Radar erfasst werden. Dann gebe es 20 bis 30 Sekunden Zeit um in einen südlichen Gebäudeteil oder in den Bunkerkeller zu gelangen. Nach wenigen Minuten sei die akute Bedrohung vorüber. Tatsächlich waren wir in den 48 Stunden unserer Kurzreise immer wieder gezwungen, unsere Gespräche zu unterbrechen, um „ohne Panik“ (das wurde uns eingeschärft) in den Bunker des jeweiligen Gebäudes zu eilen.

Bild: Zerstörtes Haus in Haifa

Es handelt sich im Nahen Osten um einen nicht erklärten Krieg, aber um einen Krieg. Es geht nicht um „Nadelstiche“ von Seiten der Hisbollah, es geht vielmehr darum, dass Israel aus den vor sechs Jahren freiwillig geräumten Gebieten pausenlos angegriffen wird und sich so wehrt, dass künftige Angriffe unmöglich gemacht werden. Täglich feuert die Terrororganisation Hisbollah Hunderte von tödlichen Raketen auf Wohnhäuser und Zivilisten in Israel. ab. Ziel der Hisbollah ist es, den „Jüdischen Staat“ (sie vermeiden den Namen Israel) und die Menschen zu treffen, inzwischen gibt es Drohungen auch gegen Tel Aviv. Unser Oberstleutnant dazu: „Wir geben Land und bekommen Raketen!“ Auf der anderen Seite unternimmt Israel alles, um Zivilpersonen zu schonen. Die IDF warnt die Bevölkerung sogar per SMS ausdrücklich vor bevorstehenden Angriffen. Die Direktorin der Abteilung Westeuropa im Außenministerium, Frau Osnat Bar Yosef, äußerte in einem späteren Gespräch in Jerusalem „Libanesen halten in ihren Häusern Raketen, wie andere ihre Haustiere.“ Das ist auch der Grund dafür, dass die israelische Armee gezwungen ist, Wohnbereiche zu attackieren, und das ist auch der Grund für leider immer wieder vorkommende „Kollateralschäden“. Diese kann Israel nur bedauern, aber nicht vermeiden.

Es handelt sich bei den Angriffen auf Israel um einen Stellvertreterkrieg im doppelten Sinn, nämlich eigentlich um den Kampf extremistischer islamistischer Gruppen gegen westliche Demokratien im Auftrage und finanziert von Syrien und dem Iran. Also stellvertretend für Iran und Syrien kämpft die Hisbollah gegen Israel, um die westliche Wertegemeinschaft zu treffen. Frau Osnat Bar Yosef wörtlich: „Dieser Krieg macht uns bitter!“ Die Führer der demokratischen westlichen Welt und der arabischen Welt seien jetzt gefordert. Es gäbe zwar gewisse Übereinstimmungen - ebenso wie die Hamas macht die Hisbollah der Bevölkerung soziale Angebote, deshalb habe sie 20% der Parlamentssitze errungen, aber im Unterschied zur Hamas sei die Hisbollah gegenüber Israel nicht der „Underdog“. Zwischen dem politischen und militärischen Flügel der Hisbollah gebe es keinen Unterschied mehr. Die Hisbollah sei Herr im Hause Libanon, und wie die Abgeordnete der Knesset, Frau Colette Avital, sagt, ist die Hisbollah keine Marionette, auch wenn sie am langen Arm vom Iran geführt werde.

Bild: Wegweiser zum Schutzraum

Unser Besuch in Haifa im Norden Israels umfasste das Hauptquartier des „Magen David Adom“ MDA, des israelischen „Roten Davidsstern“, das Hauptquartier der Feuerwehr, das Hauptquartier der Stadtverwaltung, das während der Kriegshandlungen in den Keller verlegt wurde und das große Krankenhaus „Rambam“. Alle Einrichtungen sind rund um die Uhr in ständigem Einsatz, die Familien sind zum großen Teil in den sicheren Süden geschickt worden, die Kinder des Krankenhauspersonals spielen im Bunker, der als Kindergarten hergerichtet worden ist. Immer wieder die Aussage, wir brauchen uns keine Sorgen um unsere Familien zu machen, wir sorgen uns um Haifa. Überall Zustimmung zum militärischen Engagement Israels trotz schwierigster Arbeitsbedingungen, überall eine gewisse selbstbewusste Gelassenheit in einem Land, das seit seiner Staatsgründung im Konflikt mit den Nachbarn lebt. Ein Bewohner des Seniorenheimes von MISHAN auf die Frage, warum nur sehr wenige alte Menschen vom Angebot der Evakuierung Gebrauch gemacht haben: „Wir sind in 60 Jahren abgehärtet. Selbst die Eltern und die Freundin des einzigen geretteten überlebenden, aber verwundeten Soldaten aus der am 12. Juli überfallenen Patrouille äußern keine Kritik sondern Zuversicht. Die Grundstimmung im Lande ist einerseits Bitternis, weil Raketen der Hisbollah im Landesinnern Israels schwerste Schäden anrichten, andererseits aber der unbeugsame Wille, für die Zukunft derartige terroristische Überfälle aus dem Libanon ein für alle mal auszuschließen. (Bilder: JF)



(6) HP übernimmt Mercury Interactive für 4,5 Milliarden Dollar

Der amerikanische Computer-Konzern Hewlett-Packard erwirbt den israelischen Software-Hersteller Mercury Interactive, der wegen der Bereicherung mehrerer Spitzenmanager mit falsch terminierten Aktienoptionen in Schwierigkeiten geraten war. Firmenchef Amnon Landan, der Leiter der Finanzabteilung Douglas Smith und die Chefin der Justizabteilung Susan Skaer mussten abtreten. Der Wert der Transaktion ist ca. 33% höher als der Marktwert von Mercury am Ende des Handels in New York. Der Kaufpreis versteht sich unter Einrechnung der liquiden Mercury-Mittel und -Schulden. Hewlett-Packard zahlt 52 Dollar je Mercury-Aktie in bar, teilte das Unternehmen am Dienstag nach Börsenschluss mit. Damit endet der selbständige Weg einer der größten Programmierungsfirmen, die in Israel errichtet wurden. HP verspricht sich im Softwarebereich nach dem Zusammenschluss Umsatzzuwachsraten von zehn bis 15 Prozent.

Mercury Interactive stellt Unternehmens-Software zum Messen, Maximieren und Managen der Netzwerk-Performance her und bietet Beratungs-Services zu Netzwerkinfrastrukturen in Firmen. Die bekanntesten Mercury-Produkte sind WinRunner und QuickTest Professional (QTP), GUIs und Werkzeuge zum Durchführen von Regressionstests und LoadRunner, ein Tool für Belastungstests. TestDirector ist ein Management-Werkzeug für verschiedenste Aspekte der Software-Erprobung. SiteScope wird für System-Monitoring eingesetzt und Mercury Application Mapping ist für das Erkennen und Zuordnen von System-Ressourcen entwickelt worden. Die Produkte sollen in HPs OpenView Systems-Sparte integriert werden. (Ynetnews.com, 26.7.)



(7) Dr. H. Nasrallah behandelt israelische Raketen-Opfer

Die Patienten in Haifas Krankenhaus „Rambam“ wissen nicht, ob sie lachen oder weinen sollen, wenn Doktor Nasrallah ihre Verletzungen behandelt.

Im „Rambam Medical Center“ spricht man mit Respekt von Haitam Nasrallah, 28. Der junge, gut aussehende Mann studierte sieben Jahre Medizin in Italien und macht zurzeit ein Praktikum in Haifa.

Soldaten und Patienten, die zum ersten Mal auf das Namensschild des jungen Arztes stoßen, reagieren zunächst verwundert und irritiert. Gerade sind sie wegen der Raketen-Angriffe von Hassan Nasrallah ins Krankenhaus gerast, und jetzt erwartet sie ein anderer Nasrallah in der Notaufnahme? Schnell verwandelt sich der verdächtige Blick in ein Lächeln oder gar ein Lachen. Doktor Haitam Nasrallah ist ein christlicher Israeli aus Shfaram.

Auf die Frage, ob er schon einmal darüber nachgedacht hat, seinen Namen zu ändern, erklärt Nasrallah: „Erstens ist das mein Name. Zweitens sollte der in Beirut seinen Namen ändern. Meine Familie und ich waren über Generationen hinweg stolz auf diesen Namen. Er bedeutet ‚Wächter Gottes’, und ich habe damit kein Problem.“

Ein Patient sagte bei seinem Entlassung aus dem Krankenhaus schmunzelnd: „Ihren Namen werde ich nie vergessen…“
„Ich hoffe, wegen meiner Arbeit, nicht wegen meines Namens“, sagt Nasrallah. „Im Rambam Krankenhaus behandle ich alle Patienten, egal welchen Ursprungs, Religion oder Nationalität. Ich bin Israeli und ich bin Einwohner des Staates Israel – und ich bin stolz darauf und auf die wunderbaren Beziehungen im Rambam Krankenhaus zwischen allen Mitarbeitern und den Patienten, gleich welcher ethnischen Zugehörigkeit oder Nationalität.“ Während des Gesprächs mit Doktor Nasrallah gehen wieder die Sirenen in Haifa los. Auf die eindringlichen Blicke seiner Gesprächspartner sagt er schmunzelnd: „Okay, okay, ich werde ihn anrufen und ihm sagen, dass er damit aufhören soll.“

Außer Nasrallah arbeiten Dutzende israelisch-arabische Ärzte im Rambam: Muslime, Christen, Drusen.



(8) Das Wetter in Israel

Heiter. Am Freitag gehen die Temperaturen leicht zurück. Am Sonntag wird es wieder wärmer.

Jerusalem: 20-31°C
Tel Aviv: 24-30°C
Haifa: 23-32°C
Be’er Sheva: 20-35°C
Eilat: 29-41°C



(9) Wechselkurse

1 € - 5.5868 NIS (-0.264%)
1 CHF – 3.5448 NIS (-0.407%)
1 £ - 8.1652 NIS (-0.371%)
1 $ - 4.4370 NIS (+0.203%)
(Bank of Israel, 26.7.06)

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