Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 26. Juli 2006
  
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(1) Ministerpräsident Ehud Olmert spricht mit UNO-Generalsekretär Kofi Annan
(2) „Internationale Truppe nur Teil der Lösung“, Gesandter Ilan Mor in der Leipziger Volkszeitung
(3) Israels Operation gegen die Hisbollah – die diplomatischen Bemühungen
(4) Iranischer Bericht: Selbstmordattentäter auf dem Weg in den Libanon
(5) Nein zu Syrien und Iran im Libanon, Ahmed Al-Jarallah, Chefredakteur, Arab Times
(6) Nes Ammim – gemeinsam leben in der Krise. Ein Erfahrungsbericht
(7) Die deutsche Eurohypo wird Immobilientransaktionen in Israel finanzieren
(8) Das Wetter in Israel
(9) Wechselkurse
(1) Ministerpräsident Ehud Olmert spricht mit UNO-Generalsekretär Kofi Annan

Ministerpräsident Ehud Olmert hat am heutigen Mittwoch (26.07.06) mit UNO-Generalsekretär Kofi Annan gesprochen und sein tiefes Bedauern über die unbeabsichtigte Tötung von vier UNIFIL-Soldaten im Libanon ausgedrückt. Der Ministerpräsident erklärte, dass er die israelische Armee beauftragt hat, eine umfassende Untersuchung des Vorfalls durchzuführen und dass die Ergebnisse mit UNO-Generalsekretär Annan geteilt werden.

Ministerpräsident Olmert drückte auch seine Vorbehalte gegenüber den Äußerungen von Generalsekretär Annan vom gestrigen Dienstag (25.07.06) aus, dass der israelische Angriff absichtlich gewesen wäre; Olmert fügte hinzu, dass es undenkbar sei, dass der begangene Fehler von der UNO als absichtliche Aktion definiert würde.

Auch Botschafter Shimon Stein bedauerte den Vorfall im Libanon. Zu den Äußerungen des UNO-Generalsekretärs sagte der Botschafter auf N24: „Diese Äußerung ist eine Verleumdung, die wir wirklich nicht akzeptieren können.“



(2) „Internationale Truppe nur Teil der Lösung“, Gesandter Ilan Mor in der Leipziger Volkszeitung

Israel wird seine Militäraktionen erst beenden, wenn die Hisbollah entwaffnet ist. Interview mit Ilan Mor, stellvertretender Botschafter Israels in Deutschland, mit der Leipziger Volkszeitung, 25.7.06.

Frage: Was halten Sie von einer deutschen Beteiligung an einer internationalen Truppe als Puffer zwischen Israel und Libanon?
Ilan Mor: Das ist momentan eine rein theoretische Diskussion. Die kann es natürlich geben. Aber sie ist nicht aktuell.

Betrifft diese Ablehnung die Idee einer internationalen, mit robustem Mandat ausgestatteten Truppe generell?
Nein, obwohl unsere Erfahrungen mit einer internationalen Präsenz im Nahen Osten, zum Beispiel mit der Unifil in Südlibanon, bislang nicht gerade positiv sind. Dennoch befürwortet Israel durchaus eine internationale Truppe, die über militärische Erfahrungen verfügen und in der Lage sein müsste, aktiv und effektiv gegen Terroristen vorzugehen. Allerdings wird die Stationierung nur ein Teil der Lösung sein.

Unter wessen Kommando sollte eine derartige Truppe stehen?
Diese Frage steht momentan nicht an. Wichtiger sind die Prinzipien einer Lösung des Konflikts. Wir können und werden nicht mehr zum Zustand vor Beginn unserer Aktion gegen die Hisbollah am 10. Juli zurückkehren. Unser Ziel ist eine neue Realität und neue Verhältnisse in und mit Libanon zu schaffen.

Das war schon 1982 im ersten Libanon-Krieg angestrebt und hat zu zweifelhaften Erfolgen geführt. Sehen Sie jetzt bessere Bedingungen?
Israel hat damals das Risiko, vom libanesischen Territorium aus bedroht zu werden, reduziert, aber nicht vollständig beseitigt. Heute haben wir außerdem eine veränderte Situation - dahingehend, dass das Verständnis für die israelische Politik gewachsen ist. Nach dem 11. September verstehen viele europäische Regierungen - die amerikanische ohnehin - dass Israel nicht nur sein Recht auf Selbstverteidigung wahrnimmt, sondern dass es sich bei der jetzigen Aktion um klare Terrorismusbekämpfung handelt.

Warum bombardiert dann die israelische Armee neben militärischen Einrichtungen auch zivile Objekte wie Brücken, Straßen und Elektrizitätswerke?
Natürlich ist es bedauerlich, wenn das Leben unschuldiger Zivilisten in Mitleidenschaft gezogen wird - auf beiden Seiten übrigens. Nur darf dabei nicht in Vergessenheit geraten, dass die Hisbollah ihre Stellungen in der Nähe von zivilen Einrichtungen versteckt. Im Unterschied zu Israel zielt Hisbollah außerdem bewusst auf die Tötung von israelischen Zivilisten.

Hätte Israel die Aktion gegen Hisbollah auch ohne die Entführung der beiden Soldaten begonnen?
Ja, davon bin ich überzeugt. Denn die Hisbollah hat sich mit Hilfe Irans und Syriens im Südlibanon immerhin als Staat im Staat etabliert. Es musste also eine adäquate Antwort auf diese Herausforderung geben.

Inzwischen plädieren auch die USA für einen schnellen Waffenstillstand. Welche Chancen sehen Sie in einem solchen Schritt?
Was heißt schnell? Das ist relativ. Entscheidend ist doch, dass die USA akzeptieren, dass der militärische Ansatz zu Ende gebracht werden muss.

Und wann ist das Ende erreicht?
Wenn die israelischen Soldaten in Freiheit sind, die Hisbollah entwaffnet, also die UN-Resolution 1559 umgesetzt wird und Syrien sowie der Iran die Unterstützung für diese Terrorgruppe einstellen.

Syrien hat ja signalisiert, im Gegenzug für eine Verhandlung über die Rückgabe der Golanhöhen auch über den Libanon zu sprechen. Wie bewerten Sie dieses Angebot?
Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun. Syrien hat bezüglich des Libanon kein Mitspracherecht.

Eine Lösung mit Syrien, aber keine Verhandlungen - wie soll das gehen?
Die Verknüpfung Syriens zwischen Libanon und dem Golan ist künstlich und zielt darauf, Israel unter Druck zu setzen. Zuerst muss Damaskus die Unterstützung für Hisbollah stoppen.

Interview: Kostas Kipuros, André Böhmer, Anita Kecke



(3) Israels Operation gegen die Hisbollah – die diplomatischen Bemühungen

Hintergrund-Information

26. Juli 2006

Die unerträgliche Situation, die in den 6 Jahren seit dem Rückzug der israelischen Armee aus dem Südlibanon entstanden ist, macht es notwendig, dass Israel nun zwei Ziele anstreben muss, um seine Bevölkerung zu schützen – die Beseitigung der Bedrohung durch Raketen- und Terroranschläge der Hisbollah und die Errichtung einer nachhaltigen Stabilität entlang seiner nördlichen Grenze.
Während ein Teil dieser Ziele durch militärische Operationen erreicht werden können, können andere nur durch Diplomatie erreicht werden.

Während die IDF die Aufgabe haben, die Terrorstützpunkte und Waffen zu zerstören, ist es in der Verantwortung der politischen Ebene, abzusichern, dass sich die Hisbollah in Zukunft nicht wieder bewaffnen kann. Die Diplomatie muss auch sicherstellen, dass der Iran nach der Beendigung der militärischen Operation der Hisbollah keine weiteren Waffenlieferungen und Offiziere zur Verfügung stellt und dass Syrien nicht länger Hilfestellung leistet, über seine Grenzen und Flughäfen diese Waffen und Terroristen zu schleusen. Wenn die diplomatischen Bemühungen versagen, wird der Libanon zur selben Situation zurückkehren, die den derzeitigen Konflikt herbeiführte.
Israels Beratungen mit den Außenministern aus Europa und den USA in dieser Woche sollten daher nicht nur als Reaktion auf die Militäroperation, sondern auch als Gelegenheit zum Voranbringen gemeinsamer Ziele zur regionalen Stabilität verstanden werden. Diese Ziele beinhalten nicht nur die Bewahrung militärischer Erfolge, die die Hisbollah geschwächt haben, sondern auch das Erreichen einer langfristigen und realisierbaren Lösung der Sicherheitsfragen.

In einer Reihe von Schlüsselfragen besteht Übereinkunft zwischen Israel und der internationalen Gemeinschaft, so bestätigt durch die Stellungnahme der G-8 Staaten bei ihrem jüngsten Treffen in St. Petersburg. Es wurde erkannt, dass die Hisbollah durch ihren unprovozierten grenzüberschreitenden Terrorismus, die Verantwortung für die Krise trägt. Es ist ebenfalls eindeutig anerkannt, dass diese Bedrohung eine regionale ist, die eine Achse von terroristischen Organisationen und unterstützenden Staaten umfasst, wie Hisbollah, Hamas, Syrien und Iran. Es besteht Einverständnis darüber, dass die Säulen einer Lösung der Krise die bedingungslose Freilassung der entführten Soldaten, die Entwaffnung der Hisbollah, die Ausübung der vollen Souveränität der libanesischen Regierung über das gesamte Territorium Libanons und die Stationierung der libanesischen Armee an der südlichen Grenze des Landes, in Übereinkunft mit der UN-Sicherheitsresolution 1559, sind.

Botschaft des Staates Israel, 26. Juli 2006



(4) Iranischer Bericht: Selbstmordattentäter auf dem Weg in den Libanon

Der Iran sendet heute (26.7.) erstmals eine Einheit von Selbstmordattentätern in den Libanon. Das berichtet die iranische Nachrichtenagentur ILNA. Das Regime im Iran nennt die Einheit „Loyalisten der islamischen Justiz“. Die Einheit setzt sich aus so genannten „Shahiden“ („Märtyrern“) zusammen. Die Einheit soll Teheran am Mittwoch nach dem muslimischen Abendgebet verlassen, heißt es in dem Bericht.

Nach anderen Meldungen sind bereits zwei Gruppen von 27 Freiwilligen auf dem Weg über Syrien in den Libanon. Die Mitglieder haben ein monatelanges Training durchlaufen. Ziel sei es, einen Bürgerkrieg in der gespaltenen libanesischen Gesellschaft auszulösen und die Situation im Libanon weiter zu destabilisieren. Sie sollen Selbstmordattentate ausführen, um verheerenden Schaden anzurichten und unter militärischen und zivilen Zielen Angst zu schüren.

Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinedschad sagte dazu: „Der Sturm im nahen Osten kommt näher. Wer den Sturm verursacht hat, soll die Konsequenzen tragen.“

Unterdessen wurde aus Israel mitgeteilt, dass der Iran seine Waffenlieferungen an die Terrororganisation Hisbollah über den Flughafen von Damaskus fortsetzt. Soldaten der „Revolutionären Garden“ hätten sich dem Kampf der Hisbollah bereits angeschlossen. Zuletzt wurde ihre Beteiligung beim Angriff auf ein israelisches Kriegsschiff vor der libanesischen Küste sichtbar.

Diese Woche wurde bekannt, dass die Leichen von iranischen Revolutionsgardisten, die von der israelischen Armee im Libanon getötet wurden, nach Syrien transportiert und von dort nach Teheran ausgeflogen wurden. Das teilten hochrangige libanesische Politiker mit (WorldNetDaily). Die Mitteilung wurde von israelischen und ägyptischen Sicherheitsvertretern bestätigt.

Die libanesischen Stellen berichteten, dass zwischen sechs und neun iranischen Revolutionsgardisten vergangene Woche in Lastwagen für den Rückflug in den Iran nach Syrien gebracht wurden.

Gleichzeitig verstärkt die Hisbollah ihre Bemühungen, über die palästinensischen Autonomiegebiete Terrorattentate gegen Israel auszuführen. „Die Hisbollah-Einheit, die Mitarbeiter im Ausland betreut, ist zurzeit seht aktiv. Sie versuchen, Geld zu überweisen und ermutigen ihre Anhänger zu Terrorattentaten, vor allem im nördlichen Samaria“, teilte eine israelische Stelle mit.

Auch Syrien ist am Kampf beteiligt. „Syrien hat seit Sommer 2001 seine 200 Millimeter-Diameter Raketen in den Südlibanon geliefert, und wir haben Führer in arabischen und westlichen Staaten bereits davor gewarnt“, teilte die Stelle mit.

Dennoch „fürchtet Syrien einen israelischen Angriff, obwohl Israel angekündigt hat, dass es das nicht tun wird. Die Syrer breiten ihre Waffen vor, das können wir sehen und hören“, sagte er. (Ynetnews.com, 26.7.)



(5) Nein zu Syrien und Iran im Libanon, Ahmed Al-Jarallah, Chefredakteur, Arab Times

Ahmed Jarallah, Editor-in-Chief
Arab Times, 16th July 2006
E-Mail:
ahmedjarallah@hotmail.com
http://www.arabtimesonline.com/arabtimes/opinion/

Menschen in arabischen Ländern, besonders Libanesen und Palästinenser, werden seit langem im Namen des „Widerstandes gegen Israel” als Geiseln gehalten. Arabische Regierungen sind gefangen zwischen politischen Verpflichtungen und öffentlicher Meinung, was zu mehr Korruption in der Politik und in der Wirtschaft führte. Die Hamas-Bewegung und die Hisbollah haben die Interessen ihrer eigenen Länder sogar soweit vergessen, dass sie in ihren eigenen Ländern die Interessen des Irans und Syriens vertreten. Diese Organisationen wurden zu Vertretern Syriens und des Irans, ohne die Konsequenzen ihrer Aktionen zu bedenken.

Kürzlich entführte die Hamas einen israelischen Soldaten und bombardierte israelische Ortschaften mit selbst hergestellten Raketen. Bald folgte die Hisbollah dem gleichen Beispiel und entführte zwei israelische Soldaten. Beide Organisationen behaupteten, dass sie die israelischen Soldaten entführt hätten, um sie gegen arabische Gefangene in Israel auszutauschen. Die Tatsache, dass die Hamas und die Hisbollah den gleichen Grund für die Entführung der israelischen Soldaten angaben, ermöglicht uns einen Blick in ihre Agenda, die dem Konflikt von Syrien und dem Iran mit den Vereinigten Staaten ähnelt.

Während die Menschen in Palästina und im Libanon den Preis für diesen blutigen Konflikt bezahlen, leben die Hauptspieler, die diesen Konflikt verursachten, in Ruhe und fordern mehr Öl von den arabischen Ländern, um die Front des Widerstandes gegen Israel zu unterstützen. Während die Palästinensische Autonomiebehörde fast vor dem Zusammenfall steht und die libanesische Regierung beginnt, die Verantwortung für das Geschen im eigenen Territorium aufzugeben, ist Saudi Arabien gezwungen, seine diplomatische Routine zu verlassen und die Hisbollah indirekt verantwortlich für das Geschen im Libanon zu halten.

Ohne die Hisbollah beim Namen zu nennen, beschuldigte Saudi Arabien bestimmte „Elemente“ innerhalb Libanons der Gewalt mit Israel und sagte: „Es ist nötig, eine Unterscheidung zwischen einem legitimen Widerstand und einem unberechenbaren Abenteuer zu machen, die von manchen Elementen im Libanon ohne das Wissen von legalen libanesischen Autoritäten adoptiert wurden“. Während sie die Unterstützung für einen palästinensischen und libanesischen Widerstand gegen die israelische Besatzung fortsetzten, erklärte Saudi Arabien deutlich, dass sie gegen unverantwortliche Abenteurer sind, die von gewissen Elementen in der Region übernommen werden, ohne die legalen Autoritäten zu Rate zu ziehen, und damit die ganzen arabischen Nationen in Gefahr bringen. Das Königreich sagte auch „diese Elemente müssen die Verantwortung für ihre unverantwortlichen Aktionen übernehmen und nur sie selbst sollten die von ihnen gemachte Krise beenden“. Diese ärgerliche Reaktion Saudi Arabiens hat die Hisbollah und die Hamas politisch isoliert und sie für ihre Aktionen verantwortlich gemacht.

Diese Haltung, mit der Saudi Arabien alles in seiner Macht stehende tut, um die arabische Welt vor der israelischen Aggression zu schützen, reicht aus, um die Abenteurer zu entlarven, die die Rechte ihrer eigenen Länder verletzen und die versuchten, ihre eigenen Leute unter die Vormundschaft anderer Länder wie Iran und Syrien zu stellen. Ein Kampf zwischen Unterstützern und Gegnern dieser Abenteuer hat nun begonnen, angefangen von Palästina bis Teheran über Syrien und den Libanon. Dieser Krieg war unvermeidbar, da die libanesische Regierung nicht fähig war, die Hisbollah in ihre Gewalt zu bringen und sie für die Interessen Libanons zu engagieren; ebenso wie auch der Führer der palästinensischen Autonomiebehörde Mahmoud Abbas unfähig war, die Hamas Bewegung zu kontrollieren.

Leider müssen wir zugeben, dass der einzige Weg, „diese irregulären Phänomene“ zu beseitigen, in einem solchem Krieg das ist, was Israel tut. Die Operationen von Israel in Gaza und im Libanon sind im Interesse der Menschen der arabischen Länder und der internationalen Gemeinschaft.



(6) Nes Ammim – gemeinsam leben in der Krise. Ein Erfahrungsbericht

60 Sekunden geht die Sirene, die mindestens so einen erschreckenden Klang hat wie die Explosionen, die ich in den Ortschaften und Feldern um uns herum höre, Explosionen, die von Einschlägen der Katjuscha-Raketen aus dem Libanon herrühren. 60 Sekunden - dies ist die maximale Zeit, die wir hier haben, um in einen Bunker zu gelangen. Laut Anweisungen sitzen wir dort 15 Minuten, sofern nicht in der Zwischenzeit eine erneute Sirenenwarnung kommt. Und das geschieht oft.

Zum Glück ist Nes Ammim gut dran mit seiner Bunkersituation. Es gibt insgesamt fünf davon, größere und kleinere. Inzwischen ist auch jeder der Bunker gut ausgerüstet: Wasser, Kaffee, Tee, manchmal Kuchen – was der Mensch halt so braucht, um sich einigermaßen normal zu fühlen, Matratzen, Radio oder Fernsehen, um uns über die neuesten Nachrichten zu informieren. Manche haben sich eine Bunkertasche gepackt, die sie auf Schritt und Tritt begleitet.

Nes Ammim hat ein Gästehaus, das im Moment natürlich keine Gäste mehr hat. Aber ganz leer steht es nicht. Die Familie von Sara zum Beispiel, die im Gästehaus arbeitet, wohnt in einem der Appartements, ebenso deren Nachbarn. Sie haben Asyl in Nes Ammim gefunden. Hier knallt es zwar auch aus allen Richtungen, aber viel weniger als in Shlomi, woher die beiden Familien kommen. Shlomi liegt ca. 20 km nördlich von uns, direkt an der Grenze. Ora, eine eingewanderte Russin, die in der Buchhaltung von Nes Ammim arbeitet, hat ihre Schwiegermutter aus Naharija nach Nes Ammim gebracht. Eine Rakete ist direkt neben ihrem Haus eingeschlagen und nun hat sie einfach Angst. Jane, die Nes Ammims Generalmanagerin ist, wohnt inzwischen mit zweien ihrer Töchter und ihrer Hündin in einem der Nes Ammim Häuser. So sind wir eine ganz gemischte Gesellschaft, die sich zu den Alarmzeiten in unterschiedlichster Zusammensetzung in den Bunkern trifft: Nes Ammim Volontäre aus Deutschland, den Niederlanden und der Schweiz, israelische Bedienstete, „Asylsuchende“, Nes Ammim Mieter und Nes Ammim Gäste aus Holland, die eigentlich nur hier Urlaub machen wollten.

Die Nes Ammim Volontäre versuchen diese Krisenzeit ganz unterschiedlich zu managen. Jeder auf seine Art. Doch was allen hilft, ist die Gemeinschaft. Wir sitzen ja doch alle in einem Boot. Dieses Gefühl ist übrigens auch das der israelischen Araber, die genauso bedroht sind wie alle andern auch und sich solidarisch fühlen, auf der ganz menschlichen Ebene.

Wir wollen ausharren, aus Solidarität und weil es uns wichtig ist, hier zu sein, nicht nur in guten Tagen. Wir in Nes Ammim sind schließlich hier, um eine Brücke zu sein, „Zeichen der Völker" oder auch „Zeichen für die Völker", wie der Name Nes Ammim zu übersetzen ist; eine Brücke zu sein zwischen Christen und Juden, zwischen Europäern und Israelis (den jüdischen, christlichen, drusischen, muslimischen Israelis).

Tatjana Weiss, Studienleiterin Nes Ammim, 18. Juli 2006

Nes Ammim
Communication Center
Western Galilee 25225
Israel
Tel. 00972-4-9950061/62
Fax.: 00972-4-9950067
e-mail:studypr1@nesammim.com
http://www.nesammim.com

Als einmaliges Experiment hat der internationale Moshav „Nes Ammim“ im Norden Israels eine theologische und eine politische Dimension:
Zum einen stellt Nes Ammim einen neuen christlichen Ansatz dar, in dem der Dialog mit Juden nicht auf die jüdische Diasporaexistenz fixiert ist, sondern die wiedererstandene Staatlichkeit des jüdischen Volkes in Israel als Dreh- und Angelpunkt dieses Dialogs mit einbezieht. Dabei wird die Rückkehr der Juden ins Heilige Land nicht als Vorbote der christlichen Endzeiterwartung angesehen, sondern als eine eigene Größe, die im Rahmen der Beziehung Gottes zu Israel steht. Der Stellvertreterdoktrin, wonach das Christentum das wahre Israel vertrete, wird eine Absage erteilt. Folgerichtig nimmt Nes Ammim von jeglicher Judenmission Abstand. Der ehemalige Gesandte der israelischen Botschaft in Berlin, Mordechay Lewy, nannte Nse Ammim anlässlich der 40. Jahrfeier des deutschen Nes-Ammim-Vereins 2003 in Düsseldorf einen „festen Bestandteil der israelischen Gesellschaft und von großer Bedeutung für die deutsch-israelischen Beziehungen“.



(7) Die deutsche Eurohypo wird Immobilientransaktionen in Israel finanzieren

Die deutsche Eurohypo AG, die führende Spezialbank Europas für Immobilien und Staatsfinanzierung, wird Immobilientransaktionen in Israel für Millionen Dollar finanzieren

Erste Anzeichen für einen Wettbewerb mit Bank Hapoalim und Bank Leumi: Die Leitung der deutschen Eurohypo AG kam zu der strategischen Entscheidung, sich dem Bereich der Finanzierung von Früchte tragenden Immobilientransaktionen in Israel anzuschließen. The Marker hatte erfahren, dass die Bank beabsichtigt, einen Kredit von mehreren hundert Millionen Dollar jährlich für Immobilientransaktionen in Israel zu geben (ein Früchte tragendes Eigentum, das seinen Besitzern eine periodische Miete einbringt).

Eurohypo, die auf die Finanzierung von Immobilientransaktionen und Hypotheken spezialisiert ist, gilt als einer der größten Financiers in Europa. Die Eurohypo AG mit Hauptsitz in Berlin ist 2002 aus dem Zusammenschluss der ehemaligen Hypothekenbanktochter Eurohypo Europäische Hypothekenbank der Deutschen Bank („Eurohypo Alt“) mit den Hypothekenbanktöchtern der Dresdner Bank AG und der Commerzbank AG hervorgegangen. 2005 gab die Bank Darlehen im Umfang von 52 Milliarden Dollar. (Haaretz.com, 20.7.)



(8) Das Wetter in Israel

Es ist freundlich. Am Donnerstag wird es etwas kühler.

Jerusalem: 19-29°C
Tel Aviv: 24-30°C
Haifa: 23-32°C
Be’er Sheva: 21-34°C
Eilat: 28-41°C



(9) Wechselkurse

1 € - 5.6016 NIS (-0.573%)
1 CHF – 3.5593 NIS (-0.500%)
1 £ - 8.1956 NIS (-0.868%)
1 $ - 4.4280 NIS (-0.762%)
(Bank of Israel, 25.7.06)

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