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(2)
„Internationale Truppe nur Teil der Lösung“, Gesandter Ilan Mor in
der Leipziger Volkszeitung
Israel wird seine Militäraktionen erst beenden, wenn die
Hisbollah entwaffnet ist. Interview mit Ilan Mor, stellvertretender
Botschafter Israels in Deutschland, mit der Leipziger Volkszeitung,
25.7.06.
Frage: Was halten Sie von einer deutschen Beteiligung an einer
internationalen Truppe als Puffer zwischen Israel und
Libanon? Ilan Mor: Das ist momentan eine rein theoretische
Diskussion. Die kann es natürlich geben. Aber sie ist nicht
aktuell.
Betrifft diese Ablehnung die Idee einer internationalen, mit
robustem Mandat ausgestatteten Truppe generell? Nein, obwohl
unsere Erfahrungen mit einer internationalen Präsenz im Nahen Osten,
zum Beispiel mit der Unifil in Südlibanon, bislang nicht gerade
positiv sind. Dennoch befürwortet Israel durchaus eine
internationale Truppe, die über militärische Erfahrungen verfügen
und in der Lage sein müsste, aktiv und effektiv gegen Terroristen
vorzugehen. Allerdings wird die Stationierung nur ein Teil der
Lösung sein.
Unter wessen Kommando sollte eine derartige Truppe
stehen? Diese Frage steht momentan nicht an. Wichtiger sind die
Prinzipien einer Lösung des Konflikts. Wir können und werden nicht
mehr zum Zustand vor Beginn unserer Aktion gegen die Hisbollah am
10. Juli zurückkehren. Unser Ziel ist eine neue Realität und neue
Verhältnisse in und mit Libanon zu schaffen.
Das war schon 1982 im ersten Libanon-Krieg angestrebt und hat zu
zweifelhaften Erfolgen geführt. Sehen Sie jetzt bessere
Bedingungen? Israel hat damals das Risiko, vom libanesischen
Territorium aus bedroht zu werden, reduziert, aber nicht vollständig
beseitigt. Heute haben wir außerdem eine veränderte Situation -
dahingehend, dass das Verständnis für die israelische Politik
gewachsen ist. Nach dem 11. September verstehen viele europäische
Regierungen - die amerikanische ohnehin - dass Israel nicht nur sein
Recht auf Selbstverteidigung wahrnimmt, sondern dass es sich bei der
jetzigen Aktion um klare Terrorismusbekämpfung handelt.
Warum bombardiert dann die israelische Armee neben militärischen
Einrichtungen auch zivile Objekte wie Brücken, Straßen und
Elektrizitätswerke? Natürlich ist es bedauerlich, wenn das Leben
unschuldiger Zivilisten in Mitleidenschaft gezogen wird - auf beiden
Seiten übrigens. Nur darf dabei nicht in Vergessenheit geraten, dass
die Hisbollah ihre Stellungen in der Nähe von zivilen Einrichtungen
versteckt. Im Unterschied zu Israel zielt Hisbollah außerdem bewusst
auf die Tötung von israelischen Zivilisten.
Hätte Israel die Aktion gegen Hisbollah auch ohne die Entführung
der beiden Soldaten begonnen? Ja, davon bin ich überzeugt. Denn
die Hisbollah hat sich mit Hilfe Irans und Syriens im Südlibanon
immerhin als Staat im Staat etabliert. Es musste also eine adäquate
Antwort auf diese Herausforderung geben.
Inzwischen plädieren auch die USA für einen schnellen
Waffenstillstand. Welche Chancen sehen Sie in einem solchen
Schritt? Was heißt schnell? Das ist relativ. Entscheidend ist
doch, dass die USA akzeptieren, dass der militärische Ansatz zu Ende
gebracht werden muss.
Und wann ist das Ende erreicht? Wenn die israelischen Soldaten
in Freiheit sind, die Hisbollah entwaffnet, also die UN-Resolution
1559 umgesetzt wird und Syrien sowie der Iran die Unterstützung für
diese Terrorgruppe einstellen.
Syrien hat ja signalisiert, im Gegenzug für eine Verhandlung über
die Rückgabe der Golanhöhen auch über den Libanon zu sprechen. Wie
bewerten Sie dieses Angebot? Das eine hat mit dem anderen nichts
zu tun. Syrien hat bezüglich des Libanon kein Mitspracherecht.
Eine Lösung mit Syrien, aber keine Verhandlungen - wie soll das
gehen? Die Verknüpfung Syriens zwischen Libanon und dem Golan ist
künstlich und zielt darauf, Israel unter Druck zu setzen. Zuerst
muss Damaskus die Unterstützung für Hisbollah stoppen.
Interview: Kostas Kipuros, André Böhmer, Anita
Kecke
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(3) Israels
Operation gegen die Hisbollah – die diplomatischen
Bemühungen
Hintergrund-Information
26. Juli 2006
Die unerträgliche Situation, die in den 6 Jahren seit dem Rückzug
der israelischen Armee aus dem Südlibanon entstanden ist, macht es
notwendig, dass Israel nun zwei Ziele anstreben muss, um seine
Bevölkerung zu schützen – die Beseitigung der Bedrohung durch
Raketen- und Terroranschläge der Hisbollah und die Errichtung einer
nachhaltigen Stabilität entlang seiner nördlichen Grenze. Während
ein Teil dieser Ziele durch militärische Operationen erreicht werden
können, können andere nur durch Diplomatie erreicht werden.
Während die IDF die Aufgabe haben, die Terrorstützpunkte und
Waffen zu zerstören, ist es in der Verantwortung der politischen
Ebene, abzusichern, dass sich die Hisbollah in Zukunft nicht wieder
bewaffnen kann. Die Diplomatie muss auch sicherstellen, dass der
Iran nach der Beendigung der militärischen Operation der Hisbollah
keine weiteren Waffenlieferungen und Offiziere zur Verfügung stellt
und dass Syrien nicht länger Hilfestellung leistet, über seine
Grenzen und Flughäfen diese Waffen und Terroristen zu schleusen.
Wenn die diplomatischen Bemühungen versagen, wird der Libanon zur
selben Situation zurückkehren, die den derzeitigen Konflikt
herbeiführte. Israels Beratungen mit den Außenministern aus
Europa und den USA in dieser Woche sollten daher nicht nur als
Reaktion auf die Militäroperation, sondern auch als Gelegenheit zum
Voranbringen gemeinsamer Ziele zur regionalen Stabilität verstanden
werden. Diese Ziele beinhalten nicht nur die Bewahrung militärischer
Erfolge, die die Hisbollah geschwächt haben, sondern auch das
Erreichen einer langfristigen und realisierbaren Lösung der
Sicherheitsfragen.
In einer Reihe von Schlüsselfragen besteht Übereinkunft zwischen
Israel und der internationalen Gemeinschaft, so bestätigt durch die
Stellungnahme der G-8 Staaten bei ihrem jüngsten Treffen in St.
Petersburg. Es wurde erkannt, dass die Hisbollah durch ihren
unprovozierten grenzüberschreitenden Terrorismus, die Verantwortung
für die Krise trägt. Es ist ebenfalls eindeutig anerkannt, dass
diese Bedrohung eine regionale ist, die eine Achse von
terroristischen Organisationen und unterstützenden Staaten umfasst,
wie Hisbollah, Hamas, Syrien und Iran. Es besteht Einverständnis
darüber, dass die Säulen einer Lösung der Krise die bedingungslose
Freilassung der entführten Soldaten, die Entwaffnung der Hisbollah,
die Ausübung der vollen Souveränität der libanesischen Regierung
über das gesamte Territorium Libanons und die Stationierung der
libanesischen Armee an der südlichen Grenze des Landes, in
Übereinkunft mit der UN-Sicherheitsresolution 1559, sind.
Botschaft des Staates Israel, 26. Juli 2006
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(4) Iranischer
Bericht: Selbstmordattentäter auf dem Weg in den Libanon
Der Iran sendet heute (26.7.) erstmals eine Einheit von
Selbstmordattentätern in den Libanon. Das berichtet die iranische
Nachrichtenagentur ILNA. Das Regime im Iran nennt die Einheit
„Loyalisten der islamischen Justiz“. Die Einheit setzt sich aus so
genannten „Shahiden“ („Märtyrern“) zusammen. Die Einheit soll
Teheran am Mittwoch nach dem muslimischen Abendgebet verlassen,
heißt es in dem Bericht.
Nach anderen Meldungen sind bereits zwei Gruppen von 27
Freiwilligen auf dem Weg über Syrien in den Libanon. Die Mitglieder
haben ein monatelanges Training durchlaufen. Ziel sei es, einen
Bürgerkrieg in der gespaltenen libanesischen Gesellschaft auszulösen
und die Situation im Libanon weiter zu destabilisieren. Sie sollen
Selbstmordattentate ausführen, um verheerenden Schaden anzurichten
und unter militärischen und zivilen Zielen Angst zu schüren.
Der iranische Präsident Mahmoud Ahmadinedschad sagte dazu: „Der
Sturm im nahen Osten kommt näher. Wer den Sturm verursacht hat, soll
die Konsequenzen tragen.“
Unterdessen wurde aus Israel mitgeteilt, dass der Iran seine
Waffenlieferungen an die Terrororganisation Hisbollah über den
Flughafen von Damaskus fortsetzt. Soldaten der „Revolutionären
Garden“ hätten sich dem Kampf der Hisbollah bereits angeschlossen.
Zuletzt wurde ihre Beteiligung beim Angriff auf ein israelisches
Kriegsschiff vor der libanesischen Küste sichtbar.
Diese Woche wurde bekannt, dass die Leichen von iranischen
Revolutionsgardisten, die von der israelischen Armee im Libanon
getötet wurden, nach Syrien transportiert und von dort nach Teheran
ausgeflogen wurden. Das teilten hochrangige libanesische Politiker
mit (WorldNetDaily). Die Mitteilung wurde von israelischen und
ägyptischen Sicherheitsvertretern bestätigt.
Die libanesischen Stellen berichteten, dass zwischen sechs und
neun iranischen Revolutionsgardisten vergangene Woche in Lastwagen
für den Rückflug in den Iran nach Syrien gebracht wurden.
Gleichzeitig verstärkt die Hisbollah ihre Bemühungen, über die
palästinensischen Autonomiegebiete Terrorattentate gegen Israel
auszuführen. „Die Hisbollah-Einheit, die Mitarbeiter im Ausland
betreut, ist zurzeit seht aktiv. Sie versuchen, Geld zu überweisen
und ermutigen ihre Anhänger zu Terrorattentaten, vor allem im
nördlichen Samaria“, teilte eine israelische Stelle mit.
Auch Syrien ist am Kampf beteiligt. „Syrien hat seit Sommer 2001
seine 200 Millimeter-Diameter Raketen in den Südlibanon geliefert,
und wir haben Führer in arabischen und westlichen Staaten bereits
davor gewarnt“, teilte die Stelle mit.
Dennoch „fürchtet Syrien einen israelischen Angriff, obwohl
Israel angekündigt hat, dass es das nicht tun wird. Die Syrer
breiten ihre Waffen vor, das können wir sehen und hören“, sagte er.
(Ynetnews.com, 26.7.)
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(5) Nein zu
Syrien und Iran im Libanon, Ahmed Al-Jarallah, Chefredakteur, Arab
Times
Ahmed Jarallah, Editor-in-Chief Arab Times, 16th July
2006 E-Mail: ahmedjarallah@hotmail.com http://www.arabtimesonline.com/arabtimes/opinion/
Menschen in arabischen Ländern, besonders Libanesen und
Palästinenser, werden seit langem im Namen des „Widerstandes gegen
Israel” als Geiseln gehalten. Arabische Regierungen sind gefangen
zwischen politischen Verpflichtungen und öffentlicher Meinung, was
zu mehr Korruption in der Politik und in der Wirtschaft führte. Die
Hamas-Bewegung und die Hisbollah haben die Interessen ihrer eigenen
Länder sogar soweit vergessen, dass sie in ihren eigenen Ländern die
Interessen des Irans und Syriens vertreten. Diese Organisationen
wurden zu Vertretern Syriens und des Irans, ohne die Konsequenzen
ihrer Aktionen zu bedenken.
Kürzlich entführte die Hamas einen israelischen Soldaten und
bombardierte israelische Ortschaften mit selbst hergestellten
Raketen. Bald folgte die Hisbollah dem gleichen Beispiel und
entführte zwei israelische Soldaten. Beide Organisationen
behaupteten, dass sie die israelischen Soldaten entführt hätten, um
sie gegen arabische Gefangene in Israel auszutauschen. Die Tatsache,
dass die Hamas und die Hisbollah den gleichen Grund für die
Entführung der israelischen Soldaten angaben, ermöglicht uns einen
Blick in ihre Agenda, die dem Konflikt von Syrien und dem Iran mit
den Vereinigten Staaten ähnelt.
Während die Menschen in Palästina und im Libanon den Preis für
diesen blutigen Konflikt bezahlen, leben die Hauptspieler, die
diesen Konflikt verursachten, in Ruhe und fordern mehr Öl von den
arabischen Ländern, um die Front des Widerstandes gegen Israel zu
unterstützen. Während die Palästinensische Autonomiebehörde fast vor
dem Zusammenfall steht und die libanesische Regierung beginnt, die
Verantwortung für das Geschen im eigenen Territorium aufzugeben, ist
Saudi Arabien gezwungen, seine diplomatische Routine zu verlassen
und die Hisbollah indirekt verantwortlich für das Geschen im Libanon
zu halten.
Ohne die Hisbollah beim Namen zu nennen, beschuldigte Saudi
Arabien bestimmte „Elemente“ innerhalb Libanons der Gewalt mit
Israel und sagte: „Es ist nötig, eine Unterscheidung zwischen einem
legitimen Widerstand und einem unberechenbaren Abenteuer zu machen,
die von manchen Elementen im Libanon ohne das Wissen von legalen
libanesischen Autoritäten adoptiert wurden“. Während sie die
Unterstützung für einen palästinensischen und libanesischen
Widerstand gegen die israelische Besatzung fortsetzten, erklärte
Saudi Arabien deutlich, dass sie gegen unverantwortliche Abenteurer
sind, die von gewissen Elementen in der Region übernommen werden,
ohne die legalen Autoritäten zu Rate zu ziehen, und damit die ganzen
arabischen Nationen in Gefahr bringen. Das Königreich sagte auch
„diese Elemente müssen die Verantwortung für ihre unverantwortlichen
Aktionen übernehmen und nur sie selbst sollten die von ihnen
gemachte Krise beenden“. Diese ärgerliche Reaktion Saudi Arabiens
hat die Hisbollah und die Hamas politisch isoliert und sie für ihre
Aktionen verantwortlich gemacht.
Diese Haltung, mit der Saudi Arabien alles in seiner Macht
stehende tut, um die arabische Welt vor der israelischen Aggression
zu schützen, reicht aus, um die Abenteurer zu entlarven, die die
Rechte ihrer eigenen Länder verletzen und die versuchten, ihre
eigenen Leute unter die Vormundschaft anderer Länder wie Iran und
Syrien zu stellen. Ein Kampf zwischen Unterstützern und Gegnern
dieser Abenteuer hat nun begonnen, angefangen von Palästina bis
Teheran über Syrien und den Libanon. Dieser Krieg war unvermeidbar,
da die libanesische Regierung nicht fähig war, die Hisbollah in ihre
Gewalt zu bringen und sie für die Interessen Libanons zu engagieren;
ebenso wie auch der Führer der palästinensischen Autonomiebehörde
Mahmoud Abbas unfähig war, die Hamas Bewegung zu kontrollieren.
Leider müssen wir zugeben, dass der einzige Weg, „diese
irregulären Phänomene“ zu beseitigen, in einem solchem Krieg das
ist, was Israel tut. Die Operationen von Israel in Gaza und im
Libanon sind im Interesse der Menschen der arabischen Länder und der
internationalen Gemeinschaft.
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(6) Nes Ammim –
gemeinsam leben in der Krise. Ein Erfahrungsbericht
60 Sekunden geht die Sirene, die mindestens so einen
erschreckenden Klang hat wie die Explosionen, die ich in den
Ortschaften und Feldern um uns herum höre, Explosionen, die von
Einschlägen der Katjuscha-Raketen aus dem Libanon herrühren. 60
Sekunden - dies ist die maximale Zeit, die wir hier haben, um in
einen Bunker zu gelangen. Laut Anweisungen sitzen wir dort 15
Minuten, sofern nicht in der Zwischenzeit eine erneute
Sirenenwarnung kommt. Und das geschieht oft.
Zum Glück ist Nes Ammim gut dran mit seiner Bunkersituation. Es
gibt insgesamt fünf davon, größere und kleinere. Inzwischen ist auch
jeder der Bunker gut ausgerüstet: Wasser, Kaffee, Tee, manchmal
Kuchen – was der Mensch halt so braucht, um sich einigermaßen normal
zu fühlen, Matratzen, Radio oder Fernsehen, um uns über die neuesten
Nachrichten zu informieren. Manche haben sich eine Bunkertasche
gepackt, die sie auf Schritt und Tritt begleitet.
Nes Ammim hat ein Gästehaus, das im Moment natürlich keine Gäste
mehr hat. Aber ganz leer steht es nicht. Die Familie von Sara zum
Beispiel, die im Gästehaus arbeitet, wohnt in einem der
Appartements, ebenso deren Nachbarn. Sie haben Asyl in Nes Ammim
gefunden. Hier knallt es zwar auch aus allen Richtungen, aber viel
weniger als in Shlomi, woher die beiden Familien kommen. Shlomi
liegt ca. 20 km nördlich von uns, direkt an der Grenze. Ora, eine
eingewanderte Russin, die in der Buchhaltung von Nes Ammim arbeitet,
hat ihre Schwiegermutter aus Naharija nach Nes Ammim gebracht. Eine
Rakete ist direkt neben ihrem Haus eingeschlagen und nun hat sie
einfach Angst. Jane, die Nes Ammims Generalmanagerin ist, wohnt
inzwischen mit zweien ihrer Töchter und ihrer Hündin in einem der
Nes Ammim Häuser. So sind wir eine ganz gemischte Gesellschaft, die
sich zu den Alarmzeiten in unterschiedlichster Zusammensetzung in
den Bunkern trifft: Nes Ammim Volontäre aus Deutschland, den
Niederlanden und der Schweiz, israelische Bedienstete,
„Asylsuchende“, Nes Ammim Mieter und Nes Ammim Gäste aus Holland,
die eigentlich nur hier Urlaub machen wollten.
Die Nes Ammim Volontäre versuchen diese Krisenzeit ganz
unterschiedlich zu managen. Jeder auf seine Art. Doch was allen
hilft, ist die Gemeinschaft. Wir sitzen ja doch alle in einem Boot.
Dieses Gefühl ist übrigens auch das der israelischen Araber, die
genauso bedroht sind wie alle andern auch und sich solidarisch
fühlen, auf der ganz menschlichen Ebene.
Wir wollen ausharren, aus Solidarität und weil es uns wichtig
ist, hier zu sein, nicht nur in guten Tagen. Wir in Nes Ammim sind
schließlich hier, um eine Brücke zu sein, „Zeichen der Völker" oder
auch „Zeichen für die Völker", wie der Name Nes Ammim zu übersetzen
ist; eine Brücke zu sein zwischen Christen und Juden, zwischen
Europäern und Israelis (den jüdischen, christlichen, drusischen,
muslimischen Israelis).
Tatjana Weiss, Studienleiterin Nes Ammim, 18. Juli
2006
Nes Ammim Communication Center Western Galilee
25225 Israel Tel. 00972-4-9950061/62 Fax.:
00972-4-9950067 e-mail:studypr1@nesammim.com http://www.nesammim.com
Als einmaliges Experiment hat der internationale Moshav „Nes
Ammim“ im Norden Israels eine theologische und eine politische
Dimension: Zum einen stellt Nes Ammim einen neuen christlichen
Ansatz dar, in dem der Dialog mit Juden nicht auf die jüdische
Diasporaexistenz fixiert ist, sondern die wiedererstandene
Staatlichkeit des jüdischen Volkes in Israel als Dreh- und
Angelpunkt dieses Dialogs mit einbezieht. Dabei wird die Rückkehr
der Juden ins Heilige Land nicht als Vorbote der christlichen
Endzeiterwartung angesehen, sondern als eine eigene Größe, die im
Rahmen der Beziehung Gottes zu Israel steht. Der
Stellvertreterdoktrin, wonach das Christentum das wahre Israel
vertrete, wird eine Absage erteilt. Folgerichtig nimmt Nes Ammim von
jeglicher Judenmission Abstand. Der ehemalige Gesandte der
israelischen Botschaft in Berlin, Mordechay Lewy, nannte Nse Ammim
anlässlich der 40. Jahrfeier des deutschen Nes-Ammim-Vereins 2003 in
Düsseldorf einen „festen Bestandteil der israelischen Gesellschaft
und von großer Bedeutung für die deutsch-israelischen
Beziehungen“.
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Wechselkurse
1 € - 5.6016 NIS (-0.573%) 1 CHF –
3.5593 NIS (-0.500%) 1 £ - 8.1956 NIS (-0.868%) 1 $ - 4.4280
NIS (-0.762%) (Bank of Israel, 25.7.06)
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