Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 18. Juli 2006
  
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(1) Botschafter Stein im Tagesspiegel: „Es geht um das Existenzrecht der Juden“, 18.7.
(2) Botschafter Stein in der Süddeutschen: „Für uns ist das ein Kampf ums Überleben“, 18.7.
(3) Botschafter Stein in der BZ: „Falsche Antwort auf Kompromissbereitschaft Israels“, 18.7.
(4) Rede von Ministerpräsident Ehud Olmert vor der Knesset am 17. Juli 2006 (Auszüge)
(5) Israels Luftwaffe zerstört Hisbollah-Rakete vom Typ Silsal mit Reichweite bis Tel Aviv
(6) Proportionalität: Eine angemessene Antwort auf die Hisbollah-Raketen, 17. Juli 2006
(7) Über tausend Libanesen und Palästinenser demonstrieren in Berlin gegen Israel
(8) Not-Sommerlager: Sicherheit für Israels Kinder aus dem Norden Israels
(9) Erstmals: der KKL ernennt einen arabischen Direktor
(10) Konzertmatinee mit dem Duo Brillaner in Berlin
(11) Das Wetter in Israel
(12) Wechselkurse
(1) Botschafter Stein im Tagesspiegel: „Es geht um das Existenzrecht der Juden“, 18.7.

Botschafter Shimon Stein sieht die Zeit für einen Waffenstillstand noch nicht für gekommen.

Israels Luftwaffe fliegt den sechsten Tag in Folge Angriffe auf Libanon und Gaza. Wie lange kann und will Israel den Konflikt an zwei Fronten durchhalten?
Das frage ich mich seit 1948. Was sich jetzt abspielt ist im Grunde die Fortsetzung des Krieges von damals. Alles geht zurück auf die grundsätzliche Frage nach der Bereitschaft der arabischen und palästinensischen Seite, sich damit abzufinden, dass Juden ein Recht auf Existenz im eigenen Land haben. Wir werden diesen Kampf so lange weiterführen, wie wir es müssen. Die Länge bestimmt unser Nachbar und Gegner.

Was würde geschehen, ließe Hisbollah die beiden israelischen Soldaten frei?
Das würde uns nicht ausreichen. Die Freilassung der Soldaten ist nur ein Teil des Problems. Wir sind entschlossen, nicht zum Status quo ante zurückzukehren. Unser Partner ist im Übrigen nicht die Hisbollah sondern der Staat Libanon, von dessen Boden aus die unprovozierte Attacke geführt worden ist. Wir haben drei klare Ziele, die auch der G-8-Gipfel formuliert hat: die Freilassung der Soldaten, ein Ende des Raketenbeschusses und die Implementierung der UN-Resolution 1559, die einen Abzug aller ausländischen Kräfte aus dem Südlibanon vorsieht sowie die Auflösung der Milizen.

Um einen Flächenbrand in der Region zu verhindern rufen EU-Minister dringend zum Ende der Gewalt auf. Sie sehen das nicht als den richtigen Weg?
Nein. Wir werden uns im Moment nicht auf einen Waffenstillstand einlassen. Jetzt, während wir uns unterhalten, werden Raketen auf Israel abgefeuert. Wir haben diesen Kampf nicht gewollt. Aber jetzt werden wir alles dafür tun, um die Infrastruktur der Hisbollah zu zerstören, die mit Hilfe Damaskus’ und Teherans im Libanon aufgebaut worden ist. Die Staatengemeinschaft sollte Maßnahmen gegen Syrien und den Iran ergreifen – das wäre eine angemessene Antwort auf diese Provokation, und nicht, Israel zu bitten, den Kampf einzustellen.

Israels Generalstabschef will die Hisbollah „ausrotten“. Kann eine so weit verzweigte und verwurzelte Organisation auf diese Weise bekämpft werden?
Bekommen wir Terrororganisationen wie Hisbollah oder Hamas nicht in den Griff, steht das in einem größeren Zusammenhang. Es geht nicht nur um Israel, das künftig immer wieder mit Terror konfrontiert würde. Es geht um eine Kampfansage gegen den Westen insgesamt, und um die Glaubwürdigkeit des Weltsicherheitsrates. Die Resolution 1559 spricht eine klare Sprache, und die Staatengemeinschaft sollte Libanon helfen, diese zu implementieren. Tut man das nicht, ist der Weltsicherheitsrat – nicht zum ersten Mal – gescheitert.

Statt Hisbollah-Kämpfern sterben vor allem Zivilisten, Juristen nennen Angriffe auf Flughafen oder Elektrizitätswerke völkerrechtswidrig. Was entgegnen Sie Ihnen?
Ist es völkerrechtlich in Ordnung dass eine Organisation wie Hisbollah sich als Staat im Staat etabliert und Terrorakte gegen einen anderen Staat ausübt? Man sollte Ursache und Wirkung nicht verwechseln. Was die Zivilisten betrifft: Der Unterschied zwischen dem Staat Israel und der Terrororganisation ist, dass wir uns verteidigen. Aber Hisbollah, genau wie Hamas, verschanzt sich hinter der Bevölkerung. Das ist ein asymmetrischer Krieg, der nicht mit Mitteln zweier Armeen geführt werden kann. Hisbollah hat ihre Hauptquartiere mitten in der Bevölkerung und lagert ihre Raketen in Dörfern im Südlibanon und Beirut. Was bleibt uns anderes übrig, als diese anzugreifen? Wir haben überall Flugblätter verteilt, in denen die Bevölkerung vor der Bombardierung gewarnt und aufgefordert wurde, die Dörfer zu verlassen. Wir gehen ganz vorsichtig vor und bedauern jedes unschuldige Opfer.

Das Gespräch führte Ruth Ciesinger. (Tagesspiegel, 18.7.)



(2) Botschafter Stein in der Süddeutschen: „Für uns ist das ein Kampf ums Überleben“, 18.7.

Botschafter Shimon Stein hält eine UN-Friedenstruppe für den Libanon für keine gute Idee, nennt die saudischen Machthaber gemäßigt und erklärt, unter welchen Bedingungen Israel mit der Hamas verhandeln würde.

Interview: Oliver Das Gupta und Markus C. Schulte von Drach
„Für uns ist das ein Kampf ums Überleben“, 18.7.06:
http://www.sueddeutsche.de/,tt1m2/ausland/artikel/837/80757/



(3) Botschafter Stein in der BZ: „Falsche Antwort auf Kompromissbereitschaft Israels“, 18.7.

„Solange Terrororganisationen wie Hisbollah und Hamas nicht akzeptieren, dass Israel ein legitimer Staat ist, dessen Existenzrecht unumstritten ist und mit dem man Kompromisse schließen muss, gibt es keine Chance für den Frieden. Und wenn Israel sich kompromissbereit zeigt und sich bedingungslos aus besetzten Gebieten zurückzieht, dann sollte die Antwort nicht aus Raketen, Angriffen und Entführungen bestehen. Das verkleinert die Kompromissbereitschaft der Israelis und die Perspektiven für eine friedliche Zukunft.“ Botschafter Shimon Stein in der BZ, 18.7.06, S.3

(4) Rede von Ministerpräsident Ehud Olmert vor der Knesset am 17. Juli 2006 (Auszüge)

In den vergangenen Wochen haben unsere Feinde die Souveränität des Staates Israel und die Sicherheit seiner Bürger herausgefordert. Zuerst im südlichen Sektor, danach an der Nord-Grenze und tiefer im Landesinneren.

Israel hat diese Konfrontationen nicht gesucht - im Gegenteil. Wir haben viel getan, um sie zu vermeiden. Wir sind zu den Grenzen des Staates Israel zurückgekehrt, die die internationale Staatengemeinschaft anerkannt hat. Einige haben unseren Friedenswunsch – für uns und unsere Nachbarn – als Zeichen der Zerbrechlichkeit fehlgedeutet. Unsere Feinde haben unseren Willen, Zurückhaltung zu üben, als Zeichen der Schwäche falsch interpretiert.

Sie haben sich geirrt!

Verehrte Vorsitzende, Mitglieder der Knesset,

Der Staat Israel hat keinen territorialen Konflikt, weder an unserer Süd-Grenze noch an unserer Nord-Grenze. In diesen beiden Sektoren sitzen wir an einer international anerkannten Grenze. Hier die Palästinensische Autonomiebehörde im Gazastreifen, dort der Libanon.
Wir haben nicht die Absicht, uns in ihre innenpolitischen Angelegenheiten einzumischen. […]

Der Einsatz, den wir in diesen Tagen durchführen, richtete sich gegen die Terrororganisationen, die aus dem Libanon und aus dem Gazastreifen heraus agieren. Diese Organisationen sind nichts als „Zulieferer“, die unter der Eingebung, Erlaubnis, Betreiben und Finanzierung der Regime an der Achse des Bösen agieren, die sich von Teheran nach Damaskus erstreckt, und die den Terror fördert und den Frieden ablehnt. […]

Radikale, terroristische und gewaltsame Stellen stören das Leben in der gesamten Region und bringen ihre Stabilität in Gefahr. Die Region, in der wir leben, wird von diesen mörderischen Terrorgruppen bedroht.

Es ist ein regionales Anliegen, die Kontrolle zu übernehmen und deren Aktivitäten zu beenden – aber auch ein internationales.

Wir alle sehen, wie der Großteil der internationalen Staatengemeinschaft unseren Kampf gegen die Terrororganisationen und unsere Bemühungen, diese Bedrohung im Nahen Osten abzuwenden, unterstützt.

Wir haben die Absicht, dies zu tun. Wir werden mit allen Kräften damit fortfahren, bis wir dieses Ziel erreicht haben. Gegenüber den Palästinensern werden wir unermüdlich kämpfen, bis der Terror beendet wird, Gilad Shalit heil heimgekehrt ist und die Kassam-Raketen-Angriffe aufhören.

Und im Libanon werden wir auf die Erfüllung der Bedingungen bestehen, auf die sich die internationale Staatengemeinschaft vor langer Zeit schriftlich geeinigt hat, und wie es die Erklärung der acht führenden Industrienationen erst gestern einstimmig zum Ausdruck gebracht hat:
- Die Heimkehr der Geiseln, Ehud (Udi) Goldwasser und Eldad Regev;
- Ein vollständiger Waffenstillstand;
- Stationierung der libanesischen Armee im gesamten Südlibanon;
- Ausweisung der Hisbollah aus dem Gebiet und Erfüllung der Resolution des UN-Sicherheitsrats 1559;

Wir werden unsere Aktionen nicht einstellen.

An beiden Fronten geht es um einen Akt der Selbstverteidigung im aller wesentlichen und grundlegenden Sinne. […]

Bürger Israels,

Es gibt Momente im Leben einer Nation, in denen sie gezwungen ist, der Realität direkt ins Gesicht zu blicken und zu sagen: Es reicht! […]

Wir alle, - Juden, Muslime, Christen, Drusen und Tscherkessen stehen jetzt einträchtig da, als ein Volk, konfrontiert mit demselben Hass und derselben Arglist, und bekämpfen sie einstimmig und partnerschaftlich. Wenn Raketen auf unsere Einwohner und Städte abgeschossen werden, ist unsere Antwort Krieg mit aller Härte, Entschlossenheit, Tapferkeit, Opferbereitschaft und Bestimmtheit, die diese Nation kennzeichnen.
Wir haben keinen größeren Wunsch als Frieden und gute nachbarschaftliche Beziehungen – im Osten, Norden und Süden. […]

Im Namen des Volkes in Israel, im Namen aller Staatsbürger kam ich heute hier her, verehrte Vorsitzende, um der ganzen Welt zu sagen: wir suchen weder Krieg noch Konfrontationen, aber im Notfall lassen wir uns von ihnen nicht abschrecken. Nur eine Nation, die ihre Freiheit verteidigen kann, hat das Recht darauf. Wir haben das Recht auf Freiheit, und wenn nötig, können wir um ihretwillen kämpfen und sie verteidigen. […]

Es ist Euer Verdienst, dass unsere Feinde vor eine geeinte Nation treten, die gemeinsam kämpft, Schulter an Schulter. Wir werden uns nicht ergeben und wir werden uns nicht fürchten. Wir glauben an unsere Gerechtigkeit, denn es gibt keinen gerechten oder moralischen Kampf wie der unsere, ein Kampf um das Recht auf ein friedliches und normales Leben, wie jeder Mensch, wie jedes Volk, wie jeder Staat. […]

Der Ort an dem ich stehe, zwingt mich letztendlich, Entscheidungen zu treffen, die über Schicksale, über Leben und manchmal auch über den Tod entscheiden.

Ich habe keine andere Kraft als die, die Ihr in meine Hände gelegt habt.

Ich habe keinen anderen Mut als den, den Gott mir gegeben hat, mein Glaube darauf, dass wir auf dem rechten Weg sind, und mein Gefühl für höhere Verantwortung, die mir auferlegt wurden und die mich vorbereitet haben für diese kritischen Augenblicke. […]

Ich möchte meine Rede abschließen, indem ich Worte des Propheten Jeremia vorlese:

So spricht der Ewige:
Horch, Klage klingt in Rama, ein bitterlich Weinen! Rahel beweint ihre Kinder, lässt nimmer sich trösten, ob ihre Kinder, die dahin.
So spricht der Ewige:
Spar deine Stimme Weinen, und deinen Augen tränen! Denn Dank gibt’s dir zum Lohn, ist des Ewigen Spruch, sie kehren heim vom Feindesland! Es gibt ein Hoffen dir zur Zukunft, ist des Ewigen Spruch: Zu ihrer Markung kehren heim die Kinder
!’“

Wir werden siegen!



(5) Israels Luftwaffe zerstört Hisbollah-Rakete vom Typ Silsal mit Reichweite bis Tel Aviv

Bei dem „Flugzeugabsturz“ auf libanesischem Gebiet am Montag handelte es sich tatsächlich um eine Rakete, die auf Gush Dan abgefeuert worden war: die israelische Armee ging am Montagabend (17.7.) davon aus, dass das über Beirut „abgeschossene Flugzeug“ in Wirklichkeit eine Rakete vom Typ „Silsal“ (arab. Erdbeben) war, die mit ihrer Reichweite bis Gush Dan (Tel Aviv und Umgebung) gelangen könnte. Nach Angaben der israelischen Luftwaffe, hatte man eine Raketenabschussrampe bombardiert, wodurch die Rakete gezündet und abgeschossen wurde, jedoch in nächster Nähe zu Boden ging. Gleichzeitig wurde darauf hingewiesen, dass die Rakete von Beirut abgeschossen wurde. Wäre sie tatsächlich auf israelisches Gebiet abgefeuert worden, hätte sie Tel Aviv nicht erreichen können. Vom Südlibanon aus hätte die Reichweite genügt.

Brigade-General Ram Shmueli sagte in einer Korrespondentenbesprechung in Tel Aviv, dass die israelische Luftwaffe bis jetzt ca. zehn Abschussrampen getroffen habe, von denen Langstreckenraketen abgefeuert werden konnten. Nach seinen Angaben verfügte ein Teil der Rampen über abschussbereite Raketen. Heute wurde in den Mittagsstunden eine Abschussrampe dieses Typs bombardiert, die in einer Felsspalte versteckt war. Als eine Rakete die Rampe traf, wurde die Rakete gezündet, flog in die Luft und landete kurz darauf in der Nähe des Strandes von Beirut. Die Rakete stammte aus iranischer Produktion und hat eine Reichweite von 120 bis 160 Kilometern. Brig.-Gen. Shmueli fügte hinzu, dass der Ort wenige Sekunden, nachdem der Abschuss auf Israel erkannt worden war, bombardiert wurde. Nach seinen Angaben kreisen die Kampfflugzeuge unentwegt über dem Libanon und machen Jagd auf die Katjuscha-Kommandos und die Abschussrampen.

Der stellvertretende Generalstabschef General Moshe Kaplinski sagte, dass der Abschuss und die Rakete Israel nicht überrascht haben: „Wir werden solange weiter agieren, wie nötig und letztendlich, wenn die Hisbollah die Lage beurteilt, wird sie überrascht feststellen, wie tief der israelische Nachrichtendienst in ihre Reihen eingedrungen ist. Die Hisbollah ist eine grausame Organisation und ihre Fantasie, alle möglichen Aktionen durchzuführen, verwundert uns nicht.“

In einer israelischen Lagebeurteilung gegenüber dem israelischen Nachrichten-Onlinedienst ynetnews.com, hieß es, die Tatsache, dass die Silsal zum Abschuss bereit war, werde als das Erreichen einer weiteren Stufe im Kampf seitens Nasrallahs betrachtet. Man gehe davon aus, dass die Hisbollah versuchen wird, weitere „qualitative Schläge“ zu landen und so viele Zivilisten wie möglich zu treffen. Und trotzdem haben die Bilder vom Absturz der Silsal bewiesen, dass sie von Ostbeirut aus abgefeuert wurde, d.h. ein Abschuss von dem der Grenze zu Israel näher liegenden Süden anscheinend nicht möglich, was wiederum auf Schwierigkeiten der schiitischen Terrororganisation hinweist.

Lügenbericht

Am Mittag berichteten der Fernsehsender der Hisbollah und alle weitere Medien der arabischen Welt, dass ein Flugzeug der israelischen Luftwaffe über Ostbeirut, in einem Gebiet namens Al-Warwar abgestürzt sei. Die Luftwaffe prüfte die Mitteilung und dementierte diese dann.

Der Sender Al-Jazirah sendete immer wieder Aufnahmen, die den „Absturz“ zeigten – ein Feuerball, der mit großer Geschwindigkeit in Gebäude stürzt, und eine große Rauchwolke hinterlässt. Auch die libanesische Armee bestätigte den Absturz eines Flugzeuges. Später wurden sogar Bilder des „zerstörten Flugzeugs“ ausgestrahlt.

Zu Beginn gingen Militärstellen davon aus, dass es sich um einen Kasten mit Handzettel (Mitteilungen an die BV) handelte, der sich nicht geöffnet hatte und in einem Stück herab gestürzt war oder um einen „anderen internen Vorgang“. In den vergangenen Stunden prüfte die Armee die Bilder, die vom Sender Al-Jazira gesendet wurden und gelangte zu der Auffassung, dass es sich um eine Rakete der Hisbollah handelte.

Vernichtender Angriff auf Dahia

Auf einer Pressekonferenz, die heute Abend (17.7.) stattfand, nahm der stellvertretende Generalstabschef zu den Angriffen der israelischen Armee auf das Bollwerk der Hisbollah im Bezirk Dahia Stellung und sagte: „Der Angriff dort war zerstörerisch und dieses Gebiet, das ein Symbol der Hisbollah war, ist in einen öden Trümmerhaufen verwandelt worden, in dem sich nur noch sehr wenige Terroristen aufhalten.“

Der stellvertretende Generalstabschef fügte erläuternd hinzu: „Ich kann sagen, dass wir bereits Dutzende Ziele in Beirut angegriffen haben, Ziele, die der Hisbollah-Kommandantur gedient hatten. Wir haben mehr als 130 Raketenbasen angegriffen. Wir haben mehr als 105 Terrorstützpunkte im Südlibanon angegriffen. Wir haben Dutzende Ziele angegriffen, die als Munitionsdepots dienten. Wir haben direkt mehr als 20 Terrorkommandos angegriffen, die versucht hatten, im Laufe dieser Operation Kampfmittel einzusetzen, wir haben zahlreiche Brücken bombardiert, wir haben Wege im Libanon gesperrt und wir haben den Luftraum gesperrt, indem wir die Startbahnen der Flughäfen angegriffen haben.“

Abschließend sagte er: „Trotz der zahlreichen Errungenschaften im Kampf und obwohl der Kampf zu unserer größten Zufriedenheit verläuft, feuert die Hisbollah noch immer Katjuschas ab, zwar in geringerer Zahl, aber der Beschuss gegen Bevölkerungszentren in Israel wird weitergeführt. Wir werden alles tun, um diesen Beschuss einzudämmen.“

Nachdem gestern eine Raketensalve auf Haifa abgefeuert worden war, veröffentlichte die Kommandantur des Hinterlandes Anweisungen bezüglich einer notwendigen Stationierung in Orten im Zentrum des Landes. Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass die Hisbollah über die Möglichkeit verfügt, Raketen auf den Gush Dan (Gegend von Tel Aviv) abzufeuern, obwohl nach den Worten eines hochrangigen Offiziers auch im Fall, wenn Tel Aviv getroffen werden sollte, die israelische Armee ihre Vorgehensweise nicht ändern wird und sich zu keiner extremen Gegenreaktion herausfordern lassen werde. „Es gibt keinen Unterschied zwischen Tel Aviv und Kiryat Shmona“, so der Offizier. (Ynetnews.com, 17.7.)



(6) Proportionalität: Eine angemessene Antwort auf die Hisbollah-Raketen, 17. Juli 2006

Die Verhältnismäßigkeit der israelischen Operationen gegen die Hisbollah im Libanon muss am Ausmaß der Gefahr, der  Israel gegenübersteht, und am Niveau der Konfrontation gemessen werden.

Israels Reaktionen sind nicht nur auf einen Grenzvorfall und den unprovozierten Hisbollah-Angriff innerhalb Israels gegen israelische Soldaten zurückzuführen, wobei zwei Soldaten entführt wurden. Israels Militäroperation wird gegen eine reelle und konkrete Bedrohung durch die Hisbollah gegen zivile Gemeinden, Dörfer und Städte im ganzen Norden Israels durchgeführt. Es handelt sich nicht um eine mögliche Bedrohung, sondern eine Bedrohung, die real geworden ist.

Die Hisbollah, eine Terrororganisation, die sich die Zerstörung Israels zum obersten Ziel erklärt hat und den Süden Libanons kontrolliert, hat zehntausende Raketen auf Israel gerichtet und brachte diese mehr als nur einmal zum Einsatz. Das kann von Israel nicht ignoriert werden. Der massive Gebrauch dieser Raketen durch die Hisbollah während der letzten Woche, der Tod und Zerstörung in Israel verursacht hat, macht eine Handlung Israels unerlässlich.

Die Bedrohung und Konfrontation, die von der Hisbollah ausgeht, wurde durch die Regierung Libanons gestützt (als auch von Syrien und dem Iran, für den die Hisbollah als Stellvertreter dient).

Die Hisbollah hätte sich Raketen und militärische Ausrüstung nicht beschaffen können, wenn die libanesische Regierung die Waffenlieferungen in den Libanon unterbunden hätte. Die Bedrohung durch die Hisbollah entlang der Grenze Israels wäre nicht möglich, hätte die libanesische Regierung nicht versäumt, ihre Streitkräfte im Süden Libanons zu stationieren.

Alles, was die Hisbollah fördert und ihr dienlich ist, in Hinblick auf die reelle und konkrete Bedrohung, die es für Israel darstellt, ist ein berechtigtes Ziel. Zum Beispiel diente der Beirut International Airport als Kanal zum Einschleusen von Waffen und Trainern aus dem Iran. Die Brücken im Norden und Süden Libanons dienen als Wege, um Personal und Waffen der Hisbollah zu transportieren. Das gleiche gilt für die Autobahn Beirut-Damaskus.

Im Mai 2000 hat Israel die politisch schwierige Entscheidung getroffen, aus dem Süden Libanons vollständig abzuziehen. Israel hat 6 Jahre lang Zurückhaltung bewahrt. Man sollte fragen: Was würden andere Staaten tun, wenn sie sich mit einer Bedrohung dieser Größenordnung konfrontiert sähen?

(Quelle: MFA, 17. Juli 2006)



(7) Über tausend Libanesen und Palästinenser demonstrieren in Berlin gegen Israel

Mehr als tausend Libanesen und Palästinenser haben in Berlin gegen Israel demonstriert. Am Brandenburger Tor skandierten sie am Montag „Tod Israel“ und „Tod den Zionisten“. In der Menge wurden vereinzelt Bilder von Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hochgehalten. Ein Sprecher der Veranstalter kündigte weitere Aktionen für die nächsten Tage an. Nach Polizeiangaben nahmen 1.200 Demonstranten an der Protestaktion am Brandenburger Tor unweit des Denkmals für die ermordeten Juden Europas teil. (Ynetnews.com, 17.7.)

(8) Not-Sommerlager: Sicherheit für Israels Kinder aus dem Norden Israels

Die Sicherheitslage in Nord-Israel hat sich dramatisch verschärft.
Hunderte von Geschossen und Raketen sind auf Städte im Norden innerhalb der vergangenen 24 Stunden abgefeuert worden, einschließlich auf Haifa. Fast 1,5 Millionen Bürger sind in Schutzbunkern untergebracht worden. Es gibt keine Hinweise darauf, wie lange diese unerträgliche Situation weiter anhalten wird.

Der Keren Hayesod (http://www.keren-hayesod.de) ruft die jüdische Gemeinschaft in der ganzen Welt dazu auf, schnell zu handeln, um zur Sicherheit der Kinder der Gemeinden an den Grenzlinien beizutragen, und es zu ermöglichen, sie aus der Schusslinie herauszubringen.

In Vorbereitung ist eine "Notspende-Kampagne", um für 2000 Kinder und Jugendliche aus dem Norden Israels Sommerlager einzurichten. Die Sommerlager werden fünf Wochen lang im Zentrum Israels abgehalten, vor allem in den Jugenddörfern der Jewish Agency.

Diese Sommerlager werden den Kindern fünf Wochen voller Aktivitäten bieten, einschließlich Sport wie Schwimmen, Musikunterricht sowie Kunst und handwerkliche Kurse. Sie werden es den Kindern ermöglichen, die Anspannungen und die Ängste zu vergessen, die gegenwärtig über dem Norden des Landes liegen.

Diese werden auch die Eltern weitestgehend von ihren Ängsten befreien, wenn sie wissen, dass ihre Kinder in Sicherheit sind und außer Reichweite der Gebiete, in denen gekämpft wird und dass sie ihre Kinder nicht immer wieder in die überfüllten und heißen Schutzbunker bringen müssen, wenn die Warnsirenen ertönen.

Die Lager werden auch vielen der neuen Einwanderer aus der früheren Sowjet-Union und Äthiopien helfen, die im Norden des Landes leben und noch keine Ahnung haben, wie sie sich in  Notsituationen verhalten und wie sie damit fertig werden sollen.

Das Cana'an Eingliederungszentrum in Tzfat, in dem 3,000 neue Einwanderer aus Äthiopien untergebracht sind, ist bereits von einer Rakete direkt getroffen worden. Die vorherrschende Besorgnis der Eltern wird sich legen, wenn ihre Kinder in die Sommerlager geschickt werden können.

Greg Masel, der Generaldirektor des Keren Hayesod sagt dazu:  "Innerhalb von Stunden müssen wir ein Netzwerk von Sommerlagern für 2000 Kindern erstellen – eine große Aufgabe. Wir können dies nur mit Unterstützung der weltweiten jüdischen Gemeinschaft und unseren Freunden in der ganzen Welt schaffen.“

$3.5 Millionen sind nötig, um diese Sommerlager zu unterhalten, oder $350 pro Kind in der Woche.
Eine Spende von $1,750 ermöglicht es einem Kind aus den nördlichen Gebieten Israels, volle fünf Wochen in einem Sommerlager zu verbringen.

Zeigen Sie der Bevölkerung Israels, dass die Solidarität des jüdischen Volkes ungebrochen ist. Helfen Sie mit, den Kindern ein wenig mehr Sicherheit zu geben. Spenden Sie für die Sommercamps im Zentrum Israels

SPENDENKONTO:      SEB Bank AG Frankfurt BLZ 500 101 11
         Konto Nr. 1 007 165 400
         Stichwort: Sommercamp

Mit Israel jetzt !

Nathan Gelbart
Vorsitzender des Keren Hayesod Deutschland



(9) Erstmals: der KKL ernennt einen arabischen Direktor

Zum ersten Mal in der Geschichte des Jüdischen Nationalfonds „Keren Kayemet Leisrael“ (KKL) wird ein Araber für das Direktorium der Gesellschaft ernannt. Das Direktorium genehmigte am vergangenen Wochenende die Nominierung von Raadi Sapuri (36), einem christlichen Araber aus Kapernaum, ins Direktorium der Stiftung.

Vertreter rechter Parteien im Direktorium waren über die Wahl äußerst verärgert. Der Vorsitzende des Welt-Likud und Direktoriumsmitglied Dany Danon sagte, dass der Auftrag der Stiftung sei, Böden aus arabischer Hand zu befreien und nicht Araber in ihre Einrichtungen zu ernennen. Der Welt-Likud wandte sich an den Rechtsberater des KKL mit der Forderung, die Abstimmung rückgängig zu machen.

Sapuri sagte in einer Reaktion, dass ein israelisch-arabischer Einwohner es verdient habe, Direktoriumsmitglied des KKL zu sein, der die Kontrolle über einen Großteil der Böden im Staat hat. (Hatsofeh, 16.7.)



(10) Konzertmatinee mit dem Duo Brillaner in Berlin

Sonntag, 6. August 2006, 11.00 Uhr
Förderkonzerte der Gotthard-Schierse-Stiftung
Musikinstrumenten-Museum Berlin
Curt-Sachs-Saal

Werke von Lutoslawski, Olah, Martinu, Janácek, Brahms u.a.

Shirley Brill, Klarinette
Shirley Brill, geboren 1982 in Israel, ist Absolventin des Young Musician Department am Jerusalem Music Centre. Sie begann ihr Studium bei Prof. Yitzhak Katzap in Israel, ihren Abschluss erhielt sie bei Prof. Sabine Meyer an der Musikhochschule Lübeck. Derzeit studiert sie bei Richard Stoltzman am New England Conservatory, Boston, USA.
Sie gewann den Wettbewerb des Israelischen Rundfunks in Jerusalem, den Internationalen Klarinettenwettbewerb in Madeira, den New England Conservatory Solisten Wettbewerb und wurde 2003 mit einem Sonderpreis beim internationalen ARD-Wettbewerb in München ausgezeichnet. Als Solistin trat sie mit dem Israel Philharmonic Orchestra unter Zubin Mehta auf, außerdem mit dem neuen Kammerorchester Potsdam, den Lübecker Philharmonikern, dem Jerusalemer Symphonieorchester und anderen führenden internationalen Orchestern. Kürzlich hat sie als Solistin mit dem Kurpfälzischen Kammerorchester Mannheim am Ljubljana Festival teilgenommen.

Jonathan Aner, Klavier
Jonathan Aner wurde 1978 in Israel geboren. Er ist als Solist mit führenden Orchestern Israels aufgetreten: Israel Philharmonic Orchestra (unter Zubin Mehta), Israel Chamber Orchestra, Israel Camerata Jerusalem, Pro-Arte Orchestra Italien. Er arbeitete zusammen mit Dirigenten wie David Shallon, Jonathan Web, Pietro Mianiti und Arie Vardi. Außerhalb Israels gastierte er als Solist bei der Mostra Mozart, dem Schleswig Holstein Musikfestival, dem Ljubljana, dem Lübecker Kammermusikfest und dem Bentivoglio Festival.
Er gewann den Internationalen Città di Senigallia Klavierwettbewerb in Italien sowie den Ben-Haim Wettbewerb und den Julius Katchen Award.
Jonathan Aner absolvierte an der Musikhochschule Hannover ein Studium bei Arie Vardi und studierte seit April 2002 bei Konrad Elser an der Musikhochschule Lübeck. Zur Zeit studiert er bei Vivian Weilerstein am New England Conservatory in Boston.

Musikinstrumenten-Museum Berlin
Curt-Sachs-Saal
Tiergartenstraße 1
Am Kultuforum
10785 Berlin
Eintritt frei



(11) Das Wetter in Israel

Im Norden: Heiter. Im Süden: Wolkenlos. Keine Änderung in Sicht.

Jerusalem: 20-30°C
Tel Aviv: 24-29°C
Haifa: 23-29°C
Be’er Sheva: 20-34°C
Eilat: 28-41°C



(12) Wechselkurse

1 € - 5.6336 NIS (-1.693%)
1 CHF – 3.6051 NIS (-1.766%)
1 £ - 8.1851 NIS (-1.621%)
1 $ - 4.4920 NIS (-0.641%)
(Bank of Israel, 17.7.06)

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