Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Donnerstag, 13. Juli 2006
  
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(1) Kabinett-Sonderkommunique, 12. Juli 2006
(2) Außenministerin Tzipi Livni zum Hisbollah-Angriff, 12.7.
(3) Interview mit Botschafter Stein im Deutschlandradio Kultur, 13.7.
(4) Botschafter Stein im „Tagesgespräch“ auf WDR5, Freitag, 14.7.
(5) Bundesregierung verurteilt Entführung israelischer Soldaten
(6) Rakete tötet Frau in Nahariya, Bevölkerung in Luftschutzbunkern
(7) Libanesische Politiker kritisieren Hisbollah-Führer Nasrallah
(8) Libanesische Zeitung warnte Hisbollah vor Angriff auf Israel
(9) 5 Jahre Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch
(10) Ari Ben-Shabetai bei „Grenzenlos - ISCM World New Music Festival“ in Stuttgart
(11) Das Wetter in Israel
(12) Wechselkurse
(1) Kabinett-Sonderkommunique, 12. Juli 2006

Ein ernster Vorfall hat sich heute (Mittwoch, 12. Juni 2006) innerhalb des Gebietes des Staates Israel ereignet. Ein Hisbollah-Kommando hat die nördliche Grenze überschritten und eine IDF-Routinepatrouille angegriffen. Das Resultat dieses Angriffs sind acht getötete israelische Soldaten, verletzte Zivilisten und Soldaten und zwei Soldaten, die von den eingedrungenen Truppen auf libanesisches Territorium verschleppt wurden.

Diese Aktion schafft, zusätzlich zu den Vorkommnissen der letzten Monate, eine neue und komplexe Situation, der wir uns stellen müssen.
Diejenigen, die Terrorismus fördern und diejenigen, die Terrorismus beherbergen, sind der Ursprung des heutigen Angriffs, so wie des Angriffs auf Kerem Shalom (25. Juni 2006).

Israel betrachtet die souveräne libanesische Regierung für diesen Anschlag, der von ihrem Gebiet ausging, und für die Rückkehr der entführten Soldaten nach Israel als verantwortlich. Israel fordert, dass die libanesische Regierung die Resolution 1559 des UN-Sicherheitsrats umsetzt (http://tinyurl.com/dlejl)

Indes gibt es keinen Zweifel darüber, dass die Hisbollah, eine in Libanon agierende Terrororganisation, diesen Angriff initiiert und ausgeführt hat. Israel wird darauf mit den erforderlichen Schritten reagieren.

Israel ist verpflichtet, mit der notwendigen Härte auf diese Aggression zu reagieren. Israel wird entschieden und harsch gegenüber jenen reagieren, die den Überfall am Mittwoch (12.6.) ausgeführt haben und dafür verantwortlich sind. Israel wird alles unternehmen, weitere Angriffe und Bedrohungen, die gegen das Land gerichtet sind, zu verhindern.

Die internationale Gemeinschaft versteht, dass jedes Land, inklusive Israel, entschieden gegen feindliche Ziele, wie die Hisbollah, vorgehen muss.

Das neue Umfeld, in welchem der Staat Israel gegenwärtig operiert, bedarf einer besonderen Bereitschaft, insbesondere hinsichtlich der Möglichkeit, dass der Feind versucht, das Kernland anzugreifen. Verteidigungsminister Amir Peretz hat den Oberkommandierenden der Heimfront, Generalmajor Yitzhak Gershon, und alle weiteren relevanten Offiziellen instruiert, sich auf diese neue Situation und seine Auswirkungen vorzubereiten.

Ministerpräsident Ehud Olmert sagte: „Aufgrund der Sensibilität dieser Frage, bitte ich die Regierung, den Empfehlungen der Sicherheitskräfte zuzustimmen und beantrage die Autorisierung, von allen weiteren, detaillierten, durch die Sicherheitskräfte präsentierten Maßnahmen durch meine Person, Verteidigungsminister Peretz, Außenministerin Tzipi Livni, den stellvertretenden Ministerpräsident Shimon Peres, Industrie-, Handels und Arbeitsminister Eli Yishai, Verkehrsminister Shaul Mofaz und den Minister für innere Sicherheit, Avi Dichter, zuzustimmen.“



(2) Außenministerin Tzipi Livni zum Hisbollah-Angriff, 12.7.

Erklärung von Vize-Ministerpräsidentin und Außenministerin Tzipi Livni zum Angriff aus dem Libanon

Israel ist heute aus dem Libanon angegriffen worden.

Die Hisbollah ist eine Terrororganisation, die Teil der libanesischen Regierung ist. Die internationale Staatengemeinschaft und der UN-Sicherheitsrat haben die libanesische Regierung mehrmals - immer und immer wieder - aufgefordert, die Hisbollah zu entwaffnen. Libanon hat diese Forderung nicht erfüllt, und das Ergebnis ist der heutige Angriff.

Israel hält die Regierung im Libanon verantwortlich für den unprovozierten Angriff von heute.

Es gibt eine Achse des Terrors und des Hasses, die jede Hoffnung auf Frieden zerstören will. Ihr Ursprung liegt im Iran, Syrien, Hisbollah und bei der Hamas. Die Welt kann nicht zulassen, dass sie Erfolg haben.

Unter diesen Umständen hat Israel keine Alternative als von seinem Recht auf Selbstverteidigung Gebrauch zu machen. Wir erwarten von der internationalen Staatengemeinschaft, dass sie handelt.

Wir werden kämpfen, um für den Frieden zu kämpfen.



(3) Interview mit Botschafter Stein im Deutschlandradio Kultur, 13.7.

Botschafter Shimon Stein: Beirut für Kämpfe verantwortlich
Moderation: Christopher Ricke

Botschafter Stein verteidigte die israelischen Luftangriffe auf den Flughafen von Beirut und auf das palästinensische Außenministerium im Gaza-Streifen am Donnerstag gegenüber dem Deutschlandradio Kultur als notwendige Reaktion auf den Angriff der libanesischen Terrororganisation Hisbollah:

Christopher Ricke: Herr Botschafter, der deutsche Außenminister, Frank-Walter Steinmeier, hat an alle appelliert, mäßigend Einfluss zu nehmen und eine weitere Eskalation zu verhindern. Das hat er getan, bevor Ihre Regierung den Flughafen von Beirut unter Beschuss nahm. Kann denn irgendjemand auf der Welt in diesen Tagen noch mäßigend Einfluss nehmen?

Shimon Stein: Ja, ich meine, mäßigend kann man Einfluss nehmen. Nun, es ist ja immer gut, sich in Erinnerung zu rufen, was sich bei uns seit gestern an der nördlichen Grenze abspielt und was sich seit drei Wochen in Gaza abspielt. Bezüglich der libanesischen Grenze kann ich mich erinnern, schon seit Jahren hier zu sagen: Wenn eine Gefahr für eine Eskalation besteht, dann kommt sie eigentlich aus dem Libanon heraus. Israel hat sich im Mai 2000 bedingungslos aus Libanon zurückgezogen zu einer internationalen Linie, die vom Weltsicherheitsrat anerkannt wurde. Insofern gibt es keine israelische Anwesenheit auf der libanesischen Grenze. Gleichzeitig hat sich der Weltsicherheit in einer Entscheidung, Resolution entschlossen, dass die libanesische Regierung alle Milizen, die im Libanon sind, auflösen. Das war ein klarer Text, nämlich dass die Hisbollah, die im Laufe der Jahre die Verantwortung für die Sicherheit im Libanon an der nördlichen Grenze zu Israel übernommen hat, aufgelöst werden soll. Für uns ist die libanesische Regierung die Adresse, die die Verantwortung dafür trägt, dass die Hisbollah, die entlang der Grenze seit Jahren schon ist, tausende von Raketen aufgebaut hat mit der Hilfe von Syrien und Iran, aufgelöst werden soll. Wir appellieren seit Jahren an die Staatengemeinschaft, an die libanesische Regierung - vergeblich. Und insofern kam die Stunde, wo die Hisbollah beschlossen hat, Soldaten zu entführen, Kassam-Raketen oder Katjuschas auf israelische Städte, Ortschaften abzufeuern. Und jetzt kommt man und bittet man uns um Mäßigung.

Ricke: Heißt das, wir stehen vor einer Wiederbesetzung des südlichen Libanons, sechs Jahre nach dem Abzug, nachdem - Sie argumentieren ja entsprechend - es der libanesischen Regierung nicht gelungen ist, Hisbollah zu entwaffnen, nachdem - so argumentieren Sie - die libanesische Regierung Mitverantwortung für die Entführung der Soldaten trägt?

Stein: Die Hauptverantwortung für uns trägt die libanesische Regierung. Die Tatsache, dass die libanesische Regierung tatenlos zusieht, dass die Hisbollah im Süden des Landes so agiert, als ob sie ein Staat im eigenen Staat ist, ist für uns - und glaube ich auch für die Staatengemeinschaft - inakzeptabel. Dass die Staatengemeinschaft eine Resolution, die einstimmig im Weltsicherheit damals unterstützt wurde, die eben sagte, dass Hisbollah muss entwaffnet werden, und nicht getan worden ist, glaube ich, liegt die Adresse eindeutig dafür in Beirut und nicht woanders. Und wenn die Staatengemeinschaft weiter tatenlos zusieht, dass eine Terrororganisation massiv durch den Iran und Syrien unterstützt wird, weiter so agiert, dann, glaube ich, bleibt uns leider gar nichts anderes als uns zu verteidigen. Und das, glaube ich, werden wir in den kommenden Tagen auch tun. Wir sind dabei, die Spielregeln zu verändern. Tatenlos haben wir zugesehen. Tatenlos haben wir unsere Hoffnung auf die Staatengemeinschaft gesetzt, dass die Staatengemeinschaft ihre eigenen Beschlüsse auch durchsetzen wird. Das ist eigentlich bis heute nicht passiert. Und deshalb, bei allem Respekt, liegt die Verantwortung ja nicht in Jerusalem, sondern in Beirut und in den anderen Hauptstädten.

Ricke: Über diese beiden Hauptstädte müssen wir reden, wenn Sie sagen, Sie würden die Spielregeln neu bestimmen. Wir erleben jetzt in diesen Stunden den Angriff auf den Flughafen von Beirut. Kann es denn eine Garantie vonseiten Israels geben, dass es sich damit auch begrenzen lässt? Oder sprechen wir vielleicht in wenigen Wochen über Ziele in Damaskus oder Teheran?

Stein: Wir halten momentan die libanesische Regierung als Hauptverantwortung. Allerdings wissen wir, dass die Hisbollah militärisch, finanziell und politisch von Iran und von Syrien unterstützt wird. Wenn Syrien und der Iran ihre Unterstützung einstellen, dank Israel, dank internationalem Druck, dann wird die Hisbollah nicht in der Lage sein, zu agieren. Seit Jahren appellieren wir an die Staatengemeinschaft, die Hisbollah auf die Terrorliste zu stellen. Ohne Erfolg. Jetzt, glaube ich, wissen wir genau, wer die Verantwortung, die direkte, dafür trägt. Und der Libanon, der ein freier Staat ist, ein souveräner Staat, muss eigentlich hier die Verantwortung übernehmen. Wenn die libanesische Regierung gestern in einer Erklärung allen mitteilt, dass sie überhaupt nicht wussten über diese militärische Akt der Hisbollah, dann stellt sich die Frage: Wer agiert in Beirut? Ist das die Hisbollah, die Mitglied in der Regierung ist, die die Hauptverantwortung eben hat, oder ist das die libanesische Regierung, die eigentlich die Verantwortung für das, was sich gestern abgespielt, eben hat? Das ist ein kriegerischer Akt gewesen, und wir werden dementsprechend auch darauf eine angemessene Antwort auch finden.

Ricke: Israel begründet die Offensive - wie Sie es gerade getan haben - mit der Aggression der Palästinenser, der Hisbollah. Die arabischen Extremisten begründen ihre Schläge mit der Besetzung ihrer Heimat, sie sprechen von Unterdrückung, sie sprechen von Knechtschaft. Beide Seiten haben ihre Argumente und ich bin nicht der Richter, der entscheiden kann, was hier letztlich richtig ist. Und es gibt sicherlich auf der Welt auch keinen Richter, dessen Spruch von beiden Seiten anerkannt würde. Verstehen Sie diese Ratlosigkeit?

Stein: Nein. Ich verstehe diese Ratlosigkeit hier eben nicht. Und ich glaube, es kommt auch ein Punkt, wo wir uns fragen apropos Richter, ja oder nein: Welche Maßstäbe legt man eigentlich an uns? Sind das die gleichen Maßstäbe, die auch man an andere Staaten eben legt? Sie haben gesagt, dass man steht tatenlos. Wir haben uns im Mai 2000 bedingungslos aus dem libanesischen Territorium völlig zurückgezogen. Und wenn das der Fall ist, und wenn der Weltsicherheit es anerkannt eben hat und hat eben gesagt, dass Israel momentan sich eben ja nicht mehr auf libanesischem Territorium befindet: Was ist Ihrer Auffassung nach der Grund für diese militärische Akte von gestern? Wenn Libanon keine Ansprüche mehr eben hat, wenn Libanon uns ja nicht beschuldigen kann, dass wir libanesisches Territorium besetzen, gibt es Ihrer Auffassung nach eine logische Begründung für den kriegerischen Akt von gestern?

Ricke: Vielen Dank, Herr Botschafter.



(4) Botschafter Stein im „Tagesgespräch“ auf WDR5, Freitag, 14.7.


Botschafter Shimon Stein ist am Freitag, dem 14. Juli 2006, Gesprächspartner im „Tagesgespräch“ auf WDR5.

Die Sendung beginnt um 9:20 Uhr und dauert bis 10 Uhr.

Es handelt sich um eine Diskussion mit Hörern, die telefonisch zugeschaltet werden. Die Telefonnummer wird in der Sendung bekannt gegeben. Moderation: Achim Schmitz-Forte.



(5) Bundesregierung verurteilt Entführung israelischer Soldaten

Die Bundesregierung hat die Entführung von zwei israelischen Soldaten durch die Terrororganisation Hisbollah an der Grenze zu Libanon „auf das Schärfste“ verurteilt und die bedingungslose Freilassung der Verschleppten gefordert. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes sagte am Mittwoch in Berlin, es bestehe die Gefahr, dass jedwede Verständigungslösung im Nahen Osten durch die neue Eskalation „verschüttet wird“. Die Bundesregierung rief alle Kräfte in der Region zur Mäßigung auf, um eine weitere Zuspitzung der Lage zu verhindern. (AP, 12.7.)

(6) Rakete tötet Frau in Nahariya, Bevölkerung in Luftschutzbunkern

Während die Bewohner im Norden Israels (nördlich von Akko) die Nacht in Luftschutzräumen verbrachten, beschoss die Terrororganisation Hisbollah die Orte mit dutzenden Katjuscha-Raketen. In der Küstenstadt Nahariya wurde am Donnerstagmorgen eine 40-jährige Frau durch eine Rakete getötet. Die Rakete traf die Frau in ihrem Schlafzimmer (Foto: MFA/Reuters). Drei weitere Wohnungen wurden beschädigt. 12 Personen wurden verletzt, davon eine lebensgefährlich. Am Donnerstagnachmittag wurde die Stadt Safed stark bombardiert. Zwei Personen wurden schwer verletzt. Die Jewish Agency berichtete, dass ein Immigranten-Zentrum, das Safed College und das Amit Center getroffen wurden. Eine Neueinwanderin aus Äthiopien wurde leicht verletzt. Explosionen waren auch in Karmiel (21 km von der Grenze entfernt) zu hören.

Diesmal hatten die Raketen eine größere Reichweite als in der Vergangenheit. Die Hisbollah richtet die Raketen auf Bevölkerungszentren und strategische Ziele im Gebiet von Haifa. Raketen fielen beim Kibbuz Cabri, Rosh Hanikra und Beit Hillel. Auch der Kibbuz Mahanayim und der Ort Mishmar Hayarden wurden getroffen. Das Verkehrsministerium ließ den Bahnhof in Nahariya und den Flughafen von Manahayin schließen. Geheimdienstinformationen zufolge könnten die Raketen auch Netanya treffen.

Foto: Reichweite von libanesischen Katjuscha-Raketen und palästinensischen Kassam-Raketen.

Am Mittwochabend beschoss die israelische Luftwaffe mindestens 40 verschiedene Ziele im Libanon. Am Tag rissen Bomben tiefe Krater in die beiden Startbahnen des einzigen internationalen Flughafens im Süden von Beirut. Die israelische Marine kreuzt in den Küstengewässern. Bei Baalbeck soll die Luftwaffe die Straße nach Damaskus bombardiert haben. Anlagen des TV-Senders der Hisbollah „Al Manar“ wurden zerstört. Der terrestrische Empfang wurde unterbrochen, aber über Satellit ist Al Manar - das Frankreich wegen antisemitischer Hetze aus dem europäischen Netz entfernt hat - noch zu empfangen.

Israel will die Hisbollah vom Grenzgebiet in Richtung Norden verdrängen. Verteidigungsminister Amir Peretz hat ausgeschlossen, dass die Terrororganisation Hisbollah ihre Stellungen an der Grenze zu Israel wieder besetzen wird. „Wir werden der Hisbollah nicht erlauben, auf die Positionen zurückzukehren, die sie entlang der Grenze besetzt hatte“, sagte Peretz am Donnerstag bei Beratungen von Außen- und Verteidigungsexperten in Tel Aviv. Allein die libanesische Armee dürfe in diesem Gebiet im Einsatz sein, fügte Perez hinzu. (Ynet, 13.7.)

Die israelischen Soldaten, die am Mittwoch im Libanon getötet wurden:
Feldwebel Wissam Nazal, 27, aus Jat-Yanuch
Oberfeldwebel Eyal Banin, 22, aus Be’er Sheva
Oberstabsfeldwebel Shani Turgeman, 24, aus Beit Shean
Unteroffizier Nimrod Cohen, 19, aus Mitzpeh Shalem
Feldwebel Alexei Kushnirsky, 21, aus Nes Tziona
Unteroffizier Yaniv baron, 19, aus Macabbim
Unteroffizier Shlomi Yirmiyahu, 20, aus Rishon Letzion
Unteroffizier Gadi Musayeb, 20, aus Akko

Am Donnerstagnachmittag wurden die Namen der entführten Soldaten veröffentlicht:
Ehud Goldwasser, 31, aus Nahariya
Eldad Regev, 26, aus Kiryat Motzkin (Fotobearbeitung: Hagai Aharon)



(7) Libanesische Politiker kritisieren Hisbollah-Führer Nasrallah

„Nasrallah ertränkt uns im Meer der Gewalt, um seine Stärke zu beweisen“, beklagten sich gestern Minister der libanesischen Regierung bei einer sehr stürmischen Dringlichkeits-Sitzung, die der libanesische Präsident Emile Lahoud einberief und an der der Ministerpräsident, Parlamentsabgeordnete und Vertreter des Verteidigungssektors teilnahmen.

Einige Stunden nach der „ausgezeichneten Operation“ (der Hisbollah) waren im Präsidentenpalast die Drohungen (Israels), den „Libanon um zwanzig Jahre zurückzuwerfen“ wieder hörbar. Alle Teilnehmer übten Kritik an Präsident Lahoud – die syrische Marionette – wegen seiner wohlwollenden Haltung und Verteidigung für den Hisbollah-Führer Nasrallah.

Libanesische Unternehmer weigerten sich, an den Freudeveranstaltungen in den großen Städten teilzunehmen, wo Terroristen der Hisbollah Süßigkeiten verteilten und die Autofahrer auf forderten, die gelben Fahnen der Hisbollah ans Auto zu stecken, mit der Aufschrift: „Samir Kuntar kehrt zurück“. (Yedioth Ahronoth, 13.7.)



(8) Libanesische Zeitung warnte Hisbollah vor Angriff auf Israel

Libanesischer Kommentator hatte die Hisbollah und Terrorgruppen im Land gewarnt, wegen der Krise im Gazastreifen nicht auch noch die „südlibanesische Front“ gegen Israel zu eröffnen. Libanesische Zeitungen diskutierten intensiv die Möglichkeit einer eventuellen Eskalation an der libanesisch-israelischen Grenze.

Vor dem Hintergrund der palästinensisch-israelischen Krise schrieb Nazir al-Assad, der Kommentator der libanesischen Tageszeitung „Almustaqbal“ am 7.7. (die Zeitung wird von der Familie Hariri herausgegeben und steht dem Lager „neue Ordnung“ nahe), dass er die Hisbollah und an andere hochrangige Stellen im Libanon gewarnt hätte, nicht die „südlibanesische Front“ gegen Israel zu eröffnen. In seinem Artikel meinte al-Assad, dass man die Warnungen Israels und der USA an Syrien und an die Hisbollah, keine weiteren Terroraktivitäten gegen Israel zu initiieren, ernst nehmen müsse. Der Artikel erschien unter der Überschrift „Unterstützung für die Palästinenser“. Der Autor forderte, dass die „Eröffnung einer jeglichen Front im Südlibanon unter allen Umständen“ vermieden werden muss, damit „Libanon nicht dem israelischen Wahnsinn ausgesetzt“ werde. Al-Assad warnte auch vor der Möglichkeit, dass Syrien seine Kritik an den innerlibanesischen Entwicklungen unter dem Vorwand des Konflikts mit Israel vergrößern könnte und machte deutlich, dass „niemand der zentralen Kräfte“ im Libanon in irgendeine Richtung vorstoßen dürfe, und dass jeder, der danach trachtet, den Libanon in einen Konfliktherd zu verwandeln, dafür einen sehr teuren Preis zahlen wird. (7.7.) Die libanesischen Zeitungen hatten sich in den vergangenen Tagen (erste Juli-Woche) sehr intensiv mit der Zuspitzung in Gaza und mit der Möglichkeit einer eventuellen Eskalation an der libanesisch-israelischen Grenze beschäftigt.



(9) 5 Jahre Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch

Im Rahmen des diesjährigen Treffens der Länderzentralstellen und Bundesverbandszentralstellen feierte ConAct – Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch im Juni 2006 seinen ‚ersten runden Geburtstag’. Gemeinsam wurde Rückschau auf 5 Jahre der Arbeit gehalten: ConAct skizzierte Stationen der Aufbauarbeit, die ihren Anfang just zu Beginn der sog. Zweiten Intifada hatte, sowie die thematischen Schwerpunkte und Projekte der Folgejahre. In einer Podiumsrunde wurden Fragestellungen gegenwärtiger und zukünftiger Arbeit für die deutsch-israelischen Jugendkontakte aufgegriffen; dies alles, nachdem das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie das Sozialministerium Sachsen-Anhalt, die Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt, die Lutherstadt Wittenberg und der Israel Youth Exchange Council ihre Glückwünsche überbracht hatten.

ConAct war im Jahr 2001 auf Initiative des damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau gegründet worden und arbeitet seither in Kooperation mit dem Öffentlichen Rat für Jugendaustausch in Israel zur Unterstützung und Ausweitung der deutsch-israelischen Jugendkontakte. Vieles konnte in dieser Zeit voran gebracht werden: Das Spektrum der aus Bundesjugendmitteln geförderten deutschen und israelischen Träger/Verbände erweiterte sich von 425 im Jahr 2004 auf 565 im Jahr 2006. Im Rahmen gezielter Programme zum Aufbau neuer Partnerkontakte konnten seit 2003 bereits 25 neue Projektpartnerschaften ins Leben gerufen werden, die mehr als 42 neue Austauschprojekte durchgeführt haben. Die Anzahl deutsch-israelischer Austauschprogramme konnte seit dem Tiefstand mit 99 Maßnahmen im Jahr 2001 bis zum vergangenen Jahr 2005 erneut auf 182 geförderte Begegnungsprogramme ansteigen und erreichte damit die Zahlen vor Beginn der sog. Zweiten Intifada. Dies geht auch auf die kontinuierliche Unterstützung zurück, die ConAct in mehr als 50 eigenen Informations-, Seminar- und Fachveranstaltungen den aktiven Trägern im außerschulischen Austausch mit Israel anbot. (http://web.conact-org.de)



(10) Ari Ben-Shabetai bei „Grenzenlos - ISCM World New Music Festival“ in Stuttgart

Der israelische Komponist Ari Ben-Shabetai wurde 1954 in Jerusalem geboren und studierte Komposition bei Mark Kopytman an der Jerusalemer Rubin Academy of Music and Dance und bei George Crumb an der Univserity of Pennsylvania, wo er auch promovierte.
Ari Ben Shabetai hat viele Preise, Auszeichnungen und Stipendien in Israel und im Ausland gewonnen. So erhielt seine „Sinfonia Chromatica“ den 1. Preis im Kompositionswettbewerb des Israel Philharmonic Orchestra und wurde von diesem unter der Leitung von Zubin Mehta in Deutschland, Frankreich, Italien und den USA aufgeführt.
Das Symphonische Werk „Magreffa“, eine Auftragskomposition Lorin Maazels für das Pittsburgh Symphony Orchestra, wurde in Pittsburgh und Jerusalem aufgeführt. 1996 wurde Ben-Shabetai mit dem Preis des israelischen Ministerpräsidenten für Komposition ausgezeichnet. Seit 1987 lehrt Ari Ben-Shabetai an der Jerusalemer Academy for Music and Dance Komposition und Musiktheorie. Von 1987 bis 2002 war er Vorsitzender der Israel Composers’ League“.

Vom 14. bis zum 29. Juli 2006 findet in Stuttgart das offizielle Festival der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik ISCM statt. Das ISCM World New Music Festival ist eines der größten musikalischen Ereignisse weltweit und beschäftigt sich in diesem Jahr mit dem Thema "grenzenlos". Die Veranstalterin "Musik der Jahrhunderte" richtet in Kooperation mit zahlreichen regionalen und überregionalen Kulturträgern über 70 Veranstaltungen aus und führt Werke aus über 50 Ländern auf.

Sonntag, 16. Juli 2006 17.00 Uht
Stuttgart, Theaterhaus T2

Oscar Carmona - Chile: Nebula VII (2004)
Claude Lenners - Luxemburg: Apollo für Violine (1999)
Ari Ben-Shabetai - Israel: Deus ex Machina für Violine und DJ (2004)
Walter Zimmermann - Deutschland:  Wüstenwanderung für Klavier (1986)

Heather O'Donnell, Klavier
Irvine Arditti, Violine
Ari Ben-Shabetai, DJ
Klangregie Digital Masters



(11) Das Wetter in Israel

Norden: Heiter
Süden: Wolkenlos

Jerusalem: 17-27°C
Tel Aviv: 23-28°C
Haifa: 20-28°C
Be’er Sheva: 19-32°C
Eilat: 25-40°C



(12) Wechselkurse

1 € - 5.6447 NIS (+1.000%)
1 CHF – 3.6050 NIS (+1.062%)
1 £ - 8.1639 NIS (+1.245%)
1 $ - 4.4340 NIS (+1.071%)
(Bank of Israel, 12.7.06)

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