Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Mittwoch, 12. Juli 2006
  
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(1) Hisbollah entführt zwei israelische Soldaten
(2) Raketenangriffe aus dem Westjordanland
(3) Angriff auf Erz-Terrorist Muhammed Deif in Gaza
(4) Humanitäre Lieferungen nach Gaza am 11.7.
(5) Drittes von Frauen initiiertes Kibbuz-Unternehmen
(6) Warum war Israel nicht bei der WM dabei?
(7) Das Wetter in Israel
(8) Wechselkurse
(1) Hisbollah entführt zwei israelische Soldaten

Das israelische Verteidigungsministerium hat am frühen Mittwochnachmittag die Entführung von zwei israelischen Soldaten durch die libanesische Terrororganisation Hisbollah bestätigt. Bei den beiden Soldaten soll es sich um einen Wehrdienstleistenden und einen Reservesoldaten handeln.

Die beiden Soldaten wurden auf der israelischen Seite der Grenze zum Libanon entführt, nachdem ihr Fahrzeug von Hisbollah-Terroristen bei einem Hinterhalt angegriffen wurde. Drei weitere Soldaten wurden verletzt. Die israelische Armee hat als Reaktion Bodentruppen und gepanzerte Einheiten in den Süden Libanons entsandt, um die beiden entführten Soldaten zu finden. Die israelische Marine, Luftwaffe und Artillerie griffen Brücken und Straßen im Libanon an. Ziel ist es, mögliche Routen der schiitischen Extremisten abzuschneiden, auf denen die Soldaten ins Hinterland gebracht werden sollen.

Der Angriff begann gegen 9:15 Uhr Ortszeit und wurde durch Raketen- und Artillerieangriffe der Hisbollah auf israelische Städte und Militärposten begleitet. Dabei wurden mehrere Zivilisten und Soldaten verletzt. Sie wurden in ein Krankenhaus nach Nahariya gebracht.

Die Bewohner der Ortschaften in der Nähe der israelisch-libanesischen Grenzen wurden aufgefordert, sich in die Luftschutzräume zu begeben, falls die Hisbollah weitere Raketenangriffe auf israelische Städte durchführt.

In einer ersten Reaktion erklärte Ministerpräsident Ehud Olmert während einer Empfangszeremonie für den japanischen Premier Koizumi: „Das sind schwierige Tage für den Staat Israel. Es gibt Gruppen im Norden und im Süden, die die Stabilität des Landes bedrohen und die unsere Standfestigkeit testen wollen. Sie werden scheitern und einen hohen Preis für ihre Taten bezahlen.“

Verteidigungsminister Amir Peretz erklärte, dass die libanesische Regierung für das Schicksal der Soldaten verantwortlich gemacht wird und rief den Libanon auf, sich für die umgehende Freilassung der Entführten einzusetzen.

Der Generalstabschef der israelischen Armee, General-Leutnant Dan Halutz, berief eine Dringlichkeitssitzung der Führung der Sicherheitsorgane ein. Dabei werden die Reaktionen von israelischer Seite beraten. Ministerpräsident Olmert hat eine Sitzung des Regierungskabinetts für 19 Uhr Ortszeit einberufen.

In einer ersten Mitteilung des Fernsehsenders der Hisbollah, Al Manar TV, übernahm die schiitische Terrororganisation die Verantwortung für die Entführung und forderte die Freilassung von mehreren tausend palästinensischen und libanesischen Gefangenen in Israel im Gegenzug für die Freilassung der Entführten sowie des entführten israelischen Gefreiten Gilad Shalit in Gaza.

Der heutige Angriff steht in einer Ereigniskette von Überfällen der Hisbollah auf israelisches Staatsgebiet in den letzten Monaten, bei denen mehrfach versucht wurde, israelische Soldaten zu entführen. (Jpost; Y-net.com, 12.7.)

Hintergrund: Die Hisbollah:

http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=52642&MissionID=88



(2) Raketenangriffe aus dem Westjordanland

Die „Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden“, der bewaffnete Arm der palästinensischen Fatah-Partei, haben am Mittwoch (12.7.) mitgeteilt, sie hätten eine Rakete auf die israelische Siedlung „Elei Zahav“ im nördlichen Westjordanland abgeschossen. Bei der Rakete handele sich um eine selbstgebaute Qassam-Rakete mit einer Reichweite von 5 km. Von der israelischen Armee liegt bisher keine Stellungnahme vor.

Am Montagabend (10.7.) teilte die Gruppe mit, sie hätte eine Rakete aus der palästinensischen Autonomiestadt Jenin (nördliches Westjordanland) auf Israel abgeschossen. Am Wochenende war ein erster palästinensischer Raketenangriff aus Tulkarem (nördliches Westjordanland) auf Israel missglückt.

Sorge nicht nur in Israel: Auch Jordanien zeigt sich besorgt über die jüngsten Entwicklungen im Westjordanland. Das teilte eine hochrangige palästinensische Stelle mit. Die Versuche palästinensischer Terroristen, Raketen nun auch aus dem Westjordanland auf Israel abzufeuern, sei der Grund für den Überraschungsbesuch des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas bei König Abdullah in Jordanien gewesen. Jordanische Vertreter äußerten Befürchtungen, das Westjordanland könnte zu einer neuen Version des Gazastreifens werden.

Die palästinensische Stelle teilte mit: Jordanien wollte Abbas Informationen über die Aufrüstungsbestrebungen im Westjordanland geben. Die Jordanier verfügen über Informationen, wonach die Hamas und PRC („Palestinian Popular Resistance Committees“) mit Hilfe von Schlüsselfiguren in der Fatah eine „Raketen-Infrastruktur“ im nördlichen Westjordanland errichten wollen.

Es wird angenommen, dass die Jordanier dem palästinensischen Präsidenten den Namen des involvierten hochrangigen Fatah-Mitglieds aus der Gegend von Jenin übergaben und ihn aufforderten, etwas gegen die Entwicklung zu unternehmen. Jordanien fürchtet außerdem, dass die jordanische Grenze in eine ähnliche Situation kommen könnte wie die Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten, wo der Waffenschmuggel bereits blüht. (Y-net.com, 12.7.)



(3) Angriff auf Erz-Terrorist Muhammed Deif in Gaza

Die israelischen Verteidigungskräfte haben Dienstagnacht versucht, den meist gesuchten Hamas-Terroristen, Muhammed Deif, zu töten.

Muhammad Deif ist für den Tod von Dutzenden Israelis verantwortlich. Sie wurden bei Selbstmordanschlägen ermordet, die von Deif persönlich geplant wurden. 1992 untergetaucht, konnte er mehreren Militäroperationen gegen seine Person entkommen.

Deif übernahm das Kommando über den militärischen Arm der Hamas von Yehya Ayash, bekannt unter dem Namen „Der Ingenieur“, der 1996 getötet wurde. Er steht auch hinter einer Reihe von schweren Anschlägen, die als Racheakte für den Tod Ayashas ausgeübt wurden.

Deif sandte Terroristen zu Selbstmordanschlägen nach Jerusalem und Ashqelon und leitet jene Gruppen, die die israelischen Soldaten Nachson Wachsman und Shahar Simani entführt und ermordet hatten.

Ende 1996 floh Deif nach Ägypten, kehrte jedoch zurück, um weitere Anschläge zu planen. Darüber hinaus war Deif und sein 2004 getöteter Stellvertreter Adnan al-Rul in den vergangenen Jahren an der Entwicklung von Raketen beteiligt. Deif wurde vorübergehend von palästinensischen Sicherheitskräften verhaftet, aber wieder auf freien Fuß gesetzt.

Letzte Woche erschien Deif in einem Interview bei Al-Jazeera. Darin sagte er, dass „das gesamte Land, das 1948 erobert wurde, palästinensisches Land ist. Jeder Muslim in der Welt hat das Recht und die Pflicht, für die Befreiung dieses Landes zu kämpfen, da es muslimisches Land ist.“ (Y-net.com, 12.7.)



(4) Humanitäre Lieferungen nach Gaza am 11.7.

Das israelische Außenministerium hat am Dienstag ein hochrangiges Koordinations-Team für die Zusammenarbeit mit internationalen Hilfsorganisationen in humanitären Angelegenheiten im Gazastreifen eingerichtet. Das Team wird von beiden den Stellvertretern des Generaldirektors, Yossi Gal und Aharon Leshno-Yaar geleitet.

Der Generaldirektor im Außenministerium, Aaron Abramovich, informierte Vertreter der internationalen Hilfsorganisationen über die neue Koordinations-Struktur. Das Koordinations-Büro wird rund um die Uhr arbeiten.

11.7.

Lieferungen an den Übergängen Nahal Oz und Erez:

2 LKWs vom Roten Kreuz (medizinische Güter und Nahrungsmittel)
2 LKWs vom World Food Programme der Vereinten Nationen (WFP): Nahrungsmittel, 40 Tonnen Mehl und 5 Tonnen Öl.
1 LKW mit medizinischen Gütern aus Israel: 134 Gasflaschen mit Sauerstoff
2 LKWs Chlor (zur Reinigung von Wasser)
3 LKWs Zucker (120 Tonnen)
5 LKWs Milch
(Insgesamt 15 LKWs)

Treibstofflieferung am Übergang Nahal Oz:

8 LKWs Diesel: 300.000 Liter Diesel (aus der EU als Teil der internationalen Hilfslieferungen von TIM)
13 LKWs Diesel (500.000 Liter) aus Israel
1 LKW Benzin (50.000 Liter)
6 LKWs Gas (150 Tonnen)

Die Armee will noch im Laufe des Tages (12.7.) entschieden, ob der Übergang Karni heute wieder geöffnet werden kann. 100 LKWs könnten dann heute noch in den Gazastreifen einreisen.
Eventuell wird heute der Übergang Sufa geöffnet. 30 LKWs könnten diesen Übergang heute passieren.
Nahal Oz wird heute offen sein.

Details zu den Lieferungen am 2., 4., 6., 9. und 10. Juli finden Sie in den Newslettern der vergangenen Woche.

(Quelle: Mitteilung des Israel Ministry of Foreign Affiars)



(5) Drittes von Frauen initiiertes Kibbuz-Unternehmen

In den letzten fünf Jahren sind über 2.000 Kleinunternehmen innerhalb von Kibbuzim entstanden, davon sind 680 von Frauen gegründet worden, die einen Jahresumsatz von bis zu 100 Mio. NIS erzielen.
Am Häufigsten findet man unter den Kibbuzim-Geschäften Kunsthandwerk, Spas und Souvenier-Shops.
Nach Angaben der Kibbuzvereinigung gehören 95% der neuen Unternehmen der Kommune, Inhaber der anderen 5% sind Individualpersonen.
„Die Entwicklung zu den Kleinunternehmen resultiert aus den Veränderungen innerhalb der Kibbuzim – die Profitorientierung der Landwirtschaftszentren, Privatisierung und Personalsparmaßnahmen“, sagt Batia Rockman aus der kleinen Geschäftsabteilung der Kibbuzbewegung. Kibbuzim würden lieber in kleine Geschäftsabenteuer investieren als in große Risikogeschäfte. „Die Unternehmensgründung von Frauen in den Kibbuzim erlaubt ihnen, ihre Unabhängigkeit aufzubauen und gleichzeitig die Kibbuzgemeinde zu unterstützen. In verschiedenen Fällen ist aber auch Hilfestellung durch die Kibbuzim erforderlich“, so Rockman.
Die Geschäftsabteilung berät zum Beispiel Kibbuzim bei Unternehmenskrediten und bietet professionelle Wirtschaftsberatung an. (Ynet, 11.7.)

(6) Warum war Israel nicht bei der WM dabei?

Eine Antwort hat das israelische Ministerium für Tourismus (http://www.goisrael.de/) gefunden.

Link zum Video: www.goisrael.com/whoknew/world%20cup.wmv

 



(7) Das Wetter in Israel

Entlang der Mittelmeerküste ist es sehr schwül, im Landesinnern ist die Luft trockener, aber sehr heiß.
Aussichten: Donnerstag: Im Norden heiter, im Süden wolkenlos. In den höheren Lagen sinken die Temperaturen leicht unter den jahreszeitlichen Durchschnitt. Im Norden gibt es stellenweise Frühnebel.

Jerusalem: 17-27°C
Tel Aviv: 23-29°C
Haifa: 23-29°C
Be’er Sheva: 20-33°C
Eilat: 24-40°C



(8) Wechselkurse

1 € - 5.5888 NIS (-0.412%)
1 CHF – 3.5671 NIS (-0.397%)
1 £ - 8.0635 NIS (-0.459%)
1 $ - 4.3870 NIS (-0.091%)
(Bank of Israel, 11.7.06)

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