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(1) Hisbollah entführt zwei
israelische Soldaten
Das israelische Verteidigungsministerium hat am frühen
Mittwochnachmittag die Entführung von zwei israelischen Soldaten
durch die libanesische Terrororganisation Hisbollah bestätigt. Bei
den beiden Soldaten soll es sich um einen Wehrdienstleistenden und
einen Reservesoldaten handeln.
Die beiden Soldaten wurden auf der israelischen Seite der Grenze
zum Libanon entführt, nachdem ihr Fahrzeug von Hisbollah-Terroristen
bei einem Hinterhalt angegriffen wurde. Drei weitere Soldaten wurden
verletzt. Die israelische Armee hat als Reaktion Bodentruppen und
gepanzerte Einheiten in den Süden Libanons entsandt, um die beiden
entführten Soldaten zu finden. Die israelische Marine, Luftwaffe und
Artillerie griffen Brücken und Straßen im Libanon an. Ziel ist es,
mögliche Routen der schiitischen Extremisten abzuschneiden, auf
denen die Soldaten ins Hinterland gebracht werden sollen.
Der Angriff begann gegen 9:15 Uhr Ortszeit und wurde durch
Raketen- und Artillerieangriffe der Hisbollah auf israelische Städte
und Militärposten begleitet. Dabei wurden mehrere Zivilisten und
Soldaten verletzt. Sie wurden in ein Krankenhaus nach Nahariya
gebracht.
Die Bewohner der Ortschaften in der Nähe der
israelisch-libanesischen Grenzen wurden aufgefordert, sich in die
Luftschutzräume zu begeben, falls die Hisbollah weitere
Raketenangriffe auf israelische Städte durchführt.
In einer ersten Reaktion erklärte Ministerpräsident Ehud Olmert
während einer Empfangszeremonie für den japanischen Premier Koizumi:
„Das sind schwierige Tage für den Staat Israel. Es gibt Gruppen im
Norden und im Süden, die die Stabilität des Landes bedrohen und die
unsere Standfestigkeit testen wollen. Sie werden scheitern und einen
hohen Preis für ihre Taten bezahlen.“
Verteidigungsminister Amir Peretz erklärte, dass die libanesische
Regierung für das Schicksal der Soldaten verantwortlich gemacht wird
und rief den Libanon auf, sich für die umgehende Freilassung der
Entführten einzusetzen.
Der Generalstabschef der israelischen Armee, General-Leutnant Dan
Halutz, berief eine Dringlichkeitssitzung der Führung der
Sicherheitsorgane ein. Dabei werden die Reaktionen von israelischer
Seite beraten. Ministerpräsident Olmert hat eine Sitzung des
Regierungskabinetts für 19 Uhr Ortszeit einberufen.
In einer ersten Mitteilung des Fernsehsenders der Hisbollah, Al
Manar TV, übernahm die schiitische Terrororganisation die
Verantwortung für die Entführung und forderte die Freilassung von
mehreren tausend palästinensischen und libanesischen Gefangenen in
Israel im Gegenzug für die Freilassung der Entführten sowie des
entführten israelischen Gefreiten Gilad Shalit in Gaza.
Der heutige Angriff steht in einer Ereigniskette von Überfällen
der Hisbollah auf israelisches Staatsgebiet in den letzten Monaten,
bei denen mehrfach versucht wurde, israelische Soldaten zu
entführen. (Jpost; Y-net.com, 12.7.)
Hintergrund: Die Hisbollah:
http://berlin.mfa.gov.il/mfm/web/main/document.asp?DocumentID=52642&MissionID=88
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(2)
Raketenangriffe aus dem Westjordanland
Die „Al-Aqsa-Märtyrer-Brigaden“, der bewaffnete Arm der
palästinensischen Fatah-Partei, haben am Mittwoch (12.7.)
mitgeteilt, sie hätten eine Rakete auf die israelische Siedlung
„Elei Zahav“ im nördlichen Westjordanland abgeschossen. Bei der
Rakete handele sich um eine selbstgebaute Qassam-Rakete mit einer
Reichweite von 5 km. Von der israelischen Armee liegt bisher keine
Stellungnahme vor.
Am Montagabend (10.7.) teilte die Gruppe mit, sie hätte eine
Rakete aus der palästinensischen Autonomiestadt Jenin (nördliches
Westjordanland) auf Israel abgeschossen. Am Wochenende war ein
erster palästinensischer Raketenangriff aus Tulkarem (nördliches
Westjordanland) auf Israel missglückt.
Sorge nicht nur in Israel: Auch Jordanien zeigt sich besorgt über
die jüngsten Entwicklungen im Westjordanland. Das teilte eine
hochrangige palästinensische Stelle mit. Die Versuche
palästinensischer Terroristen, Raketen nun auch aus dem
Westjordanland auf Israel abzufeuern, sei der Grund für den
Überraschungsbesuch des palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas
bei König Abdullah in Jordanien gewesen. Jordanische Vertreter
äußerten Befürchtungen, das Westjordanland könnte zu einer neuen
Version des Gazastreifens werden.
Die palästinensische Stelle teilte mit: Jordanien wollte Abbas
Informationen über die Aufrüstungsbestrebungen im Westjordanland
geben. Die Jordanier verfügen über Informationen, wonach die Hamas
und PRC („Palestinian Popular Resistance Committees“) mit Hilfe von
Schlüsselfiguren in der Fatah eine „Raketen-Infrastruktur“ im
nördlichen Westjordanland errichten wollen.
Es wird angenommen, dass die Jordanier dem palästinensischen
Präsidenten den Namen des involvierten hochrangigen Fatah-Mitglieds
aus der Gegend von Jenin übergaben und ihn aufforderten, etwas gegen
die Entwicklung zu unternehmen. Jordanien fürchtet außerdem, dass
die jordanische Grenze in eine ähnliche Situation kommen könnte wie
die Grenze zwischen dem Gazastreifen und Ägypten, wo der
Waffenschmuggel bereits blüht. (Y-net.com, 12.7.)
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(3) Angriff auf
Erz-Terrorist Muhammed Deif in Gaza
Die israelischen Verteidigungskräfte haben Dienstagnacht
versucht, den meist gesuchten Hamas-Terroristen, Muhammed Deif, zu
töten.
Muhammad Deif ist für den Tod von Dutzenden Israelis
verantwortlich. Sie wurden bei Selbstmordanschlägen ermordet, die
von Deif persönlich geplant wurden. 1992 untergetaucht, konnte er
mehreren Militäroperationen gegen seine Person entkommen.
Deif übernahm das Kommando über den militärischen Arm der Hamas
von Yehya Ayash, bekannt unter dem Namen „Der Ingenieur“, der 1996
getötet wurde. Er steht auch hinter einer Reihe von schweren
Anschlägen, die als Racheakte für den Tod Ayashas ausgeübt
wurden.
Deif sandte Terroristen zu Selbstmordanschlägen nach Jerusalem
und Ashqelon und leitet jene Gruppen, die die israelischen Soldaten
Nachson Wachsman und Shahar Simani entführt und ermordet hatten.
Ende 1996 floh Deif nach Ägypten, kehrte jedoch zurück, um
weitere Anschläge zu planen. Darüber hinaus war Deif und sein 2004
getöteter Stellvertreter Adnan al-Rul in den vergangenen Jahren an
der Entwicklung von Raketen beteiligt. Deif wurde vorübergehend von
palästinensischen Sicherheitskräften verhaftet, aber wieder auf
freien Fuß gesetzt.
Letzte Woche erschien Deif in einem Interview bei Al-Jazeera.
Darin sagte er, dass „das gesamte Land, das 1948 erobert wurde,
palästinensisches Land ist. Jeder Muslim in der Welt hat das Recht
und die Pflicht, für die Befreiung dieses Landes zu kämpfen, da es
muslimisches Land ist.“ (Y-net.com, 12.7.)
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(4) Humanitäre
Lieferungen nach Gaza am 11.7.
Das israelische Außenministerium hat am Dienstag ein hochrangiges
Koordinations-Team für die Zusammenarbeit mit internationalen
Hilfsorganisationen in humanitären Angelegenheiten im Gazastreifen
eingerichtet. Das Team wird von beiden den Stellvertretern des
Generaldirektors, Yossi Gal und Aharon Leshno-Yaar geleitet.
Der Generaldirektor im Außenministerium, Aaron Abramovich,
informierte Vertreter der internationalen Hilfsorganisationen über
die neue Koordinations-Struktur. Das Koordinations-Büro wird rund um
die Uhr arbeiten.
11.7.
Lieferungen an den Übergängen Nahal Oz und Erez:
2 LKWs vom Roten Kreuz (medizinische Güter und
Nahrungsmittel) 2 LKWs vom World Food Programme der Vereinten
Nationen (WFP): Nahrungsmittel, 40 Tonnen Mehl und 5 Tonnen Öl. 1
LKW mit medizinischen Gütern aus Israel: 134 Gasflaschen mit
Sauerstoff 2 LKWs Chlor (zur Reinigung von Wasser) 3 LKWs
Zucker (120 Tonnen) 5 LKWs Milch (Insgesamt 15 LKWs)
Treibstofflieferung am Übergang Nahal Oz:
8 LKWs Diesel: 300.000 Liter Diesel (aus der EU als Teil der
internationalen Hilfslieferungen von TIM) 13 LKWs Diesel (500.000
Liter) aus Israel 1 LKW Benzin (50.000 Liter) 6 LKWs Gas (150
Tonnen)
Die Armee will noch im Laufe des Tages (12.7.) entschieden, ob
der Übergang Karni heute wieder geöffnet werden kann. 100 LKWs
könnten dann heute noch in den Gazastreifen einreisen. Eventuell
wird heute der Übergang Sufa geöffnet. 30 LKWs könnten diesen
Übergang heute passieren. Nahal Oz wird heute offen sein.
Details zu den Lieferungen am 2., 4., 6., 9. und 10. Juli finden
Sie in den Newslettern der vergangenen Woche.
(Quelle: Mitteilung des Israel Ministry of Foreign
Affiars)
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(5) Drittes von
Frauen initiiertes Kibbuz-Unternehmen
In den letzten
fünf Jahren sind über 2.000 Kleinunternehmen innerhalb von Kibbuzim
entstanden, davon sind 680 von Frauen gegründet worden, die einen
Jahresumsatz von bis zu 100 Mio. NIS erzielen. Am Häufigsten
findet man unter den Kibbuzim-Geschäften Kunsthandwerk, Spas und
Souvenier-Shops. Nach Angaben der Kibbuzvereinigung gehören 95%
der neuen Unternehmen der Kommune, Inhaber der anderen 5% sind
Individualpersonen. „Die Entwicklung zu den Kleinunternehmen
resultiert aus den Veränderungen innerhalb der Kibbuzim – die
Profitorientierung der Landwirtschaftszentren, Privatisierung und
Personalsparmaßnahmen“, sagt Batia Rockman aus der kleinen
Geschäftsabteilung der Kibbuzbewegung. Kibbuzim würden lieber in
kleine Geschäftsabenteuer investieren als in große Risikogeschäfte.
„Die Unternehmensgründung von Frauen in den Kibbuzim erlaubt ihnen,
ihre Unabhängigkeit aufzubauen und gleichzeitig die Kibbuzgemeinde
zu unterstützen. In verschiedenen Fällen ist aber auch Hilfestellung
durch die Kibbuzim erforderlich“, so Rockman. Die
Geschäftsabteilung berät zum Beispiel Kibbuzim bei
Unternehmenskrediten und bietet professionelle Wirtschaftsberatung
an. (Ynet, 11.7.)
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(8)
Wechselkurse
1 € - 5.5888 NIS (-0.412%) 1 CHF –
3.5671 NIS (-0.397%) 1 £ - 8.0635 NIS (-0.459%) 1 $ - 4.3870
NIS (-0.091%) (Bank of Israel, 11.7.06)
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