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(1) Interview mit Botschafter Shimon
Stein in der Zeitung DIE WELT, 10.7.06
In einem Interview in der Zeitung DIE WELT hat Botschafter Shimon
Stein eine Wiederbesetzung des Gazastreifens ausgeschlossen. Zum
Vorwurf, Israel gehe mit der gezielten Bombardierung von Brücken,
einem Elektrizitätswerk, Schulen und einer Universität
unverhältnismäßig vor, sagte der Botschafter: „Wir bemühen uns,
vorsichtig vorzugehen und Unbeteiligte nicht zu treffen. Aber ohne
militärischen Druck von uns und internationalen diplomatischen Druck
hat die Hamas keinen Grund, sich zu fragen, wie weit sie gehen kann.
Israel hat kein Interesse an einer Eskalation. Interesse haben nur
die palästinensischen Extremisten, für die Stabilität Machtverlust
bedeutet. Israel will sich auch aus dem Westjordanland zurückziehen.
Es muss im Interesse aller sein, Israel dabei zu helfen, dies auch
zu tun.“
"Der Gaza-Streifen ist zum Terrorland geworden", DIE
WELT, 10. Juli 2006: http://www.welt.de/data/2006/07/10/952306.html
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(2) Bald auch
Ashdod, Kiryat Gat und Ofakim in Reichweite der
Qassam-Raketen
Am Sonntagmorgen sind zwei Qassam-Raketen aus dem nördlichen
Gazastreifen auf Sderot abgeschossen worden. Eine Rakete zerstörte
das Dach eines Wohnhauses in einem südlichen Stadtbezirk. Eine
Person wurde verletzt. Drei Personen erlitten einen Schock. Die
Armee reagierte mit Geschützfeuer auf das Gebiet, aus dem die
Raketen abgeschossen werden.
Am Freitag und Samstag wurden 21 Raketen auf die westliche
Negev-Wüste abgeschossen. Eine Rakete landete in einem Park in
Sderot. Zwei Personen wurden verletzt. Eine Rakete schlug in einem
öffentlichen Basketball-Spielplatz ein, kurz nachdem Kinder das
Spiel beendet hatten. Eine weitere Rakete traf eine Fabrik im
Industriegebiet „Sha’ar Ha-Negev“. Eine Rakete landete 50 Meter
neben der Tankstelle des Kibbuz „Gevim“. Am Freitag landete eine
Rakete 500 Meter neben dem Grab des berühmten marokkanischen
Rabbiners Baba Sali in „Netivot“. Im Kibbuz Sa’ad richtete eine
Rakete Sachschaden an. Neben dem Altersheim in Sderot und in der
Umgebung des Kibbuz „Yad-Mordechay“ verursachten die Raketen
Brände.
Die beiden Ministerien für Gesundheit und Bildung bieten
neuerdings Erste-Hilfe-Kurse für Schüler zur Behandlung von
Raketen-Opfern an. Die Schüler lernen vor allem, mit Personen um
zugehen, die einen Schock erlitten haben. Ein Schock ist eine
lebensbedrohliche Störung des Kreislaufes und basiert auf einem
Missverhältnis zwischen dem Sauerstoffangebot des
Herz-Kreislauf-Systems und dem Sauerstoffbedarf der einzelnen
Gewebeteile.
Nach Sderot und Ashqelon könnten bald auch die südisraelischen
Städte Ashdod, Kiryat Gat und Ofakim in Reichweite palästinensischer
Raketen liegen. Die Palästinenser streben nach russischen
Grad-Raketen, sagte ein Vertreter des Verteidigungsbereichs unter
Verweis auf nachrichtendienstliche Informationen der israelischen
Armee. Grad-Raketen haben eine Reichweite von 22 km. Die
selbstgebauten palästinensischen Qassam-Raketen haben eine
durchschnittliche Reichweite von nur 7-9 km und tragen
improvisierten Sprengstoff. Doch die letzte Rakete, die auf Ashqkeon
abgefeuert wurde, wies Spuren von TNT auf. Offenbar versuchen die
Terrorgruppen, zweimotorige Raketen mit 12 km Reichweite
herzustellen. Am Wochenende haben Palästinenser versucht, eine
selbstgebaute Rakete aus der Stadt Tulkarem, Westjordanland,
abzuschießen. Das Experiment blieb ohne Erfolg.
Am Samstagmorgen hatten sich die Truppenverbände aus dem
nördlichen Gazastreifen zurückgezogen. Der Einsatz im Norden dauerte
etwas mehr als zwei Tage. Am Sonntag agierte die Armee im kleineren
Rahmen zwischen dem Übergang „Karni“ und den Ortschaften östlichen
von Gaza-Stadt, in der Nähe des Übergangs „Sufa“ im Süden und auf
dem Flughafen „Dahaniya“ südlich von Rafiah.
Am Montag sagte Ministerpräsident Ehud Olmert vor ausländischen
Journalisten in Jerusalem: „Israel hat sich vor zehn Monaten ganz
aus dem Gazastreifen zurückgezogen und seither gab es nicht einen
Tag Ruhe für die israelische Bevölkerung“ mit Blick auf den
Raketenbeschuss. Kritik übte er an der Europäischen Union: „Wann hat
die Europäische Union zum letzten mal diesen Beschuss verurteilt und
wirksame Maßnahmen vorgeschlagen, um dies zu stoppen?“ Olmert
bekräftigte, dass offen ist, wann der Militäreinsatz im Gazastreifen
beendet wird. „Wir haben keine bestimmte Dauer für diese Operation
festgesetzt", sagte Olmert. (Ynet, 10.7.)
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(3) Libanesischer
Ministerpräsident fordert Ende des iranischen
Atomprogramms
Der libanesische Ministerpräsident hat den Iran aufgefordert,
sein Nuklearprogramm einzustellen. Dem iranischen Außenminister habe
er erklärt, dass der Libanon keine Einmischung des Iran in
innerlibanesische Angelegenheiten dulden kann:
Der libanesische Ministerpräsident Fuad al-Siniora forderte in
einem Interview (Bloomberg, 4.7.), dass Iran sein Nuklearprogramm zu
Gunsten des Friedens im Nahen Osten einstellt. Gleichzeitig sagte
er, dass sich die Welt in „Erinnerung rufen“ müsse, dass Israel
schon über Massenvernichtungswaffen verfüge, und dass die
internationale Staatengemeinschaft doppelte Standards ergreife. In
diesem Zusammenhang sagte er, dass er in Gesprächen mit dem
iranischen Außenminister erklärte, dass der Libanon trotzdem an
guten Beziehungen mit Teheran interessiert sei, aber dies öffne
nicht die Tür für jede iranische Einmischung in innerlibanesische
Angelegenheiten.
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(4) Der Patriarch
der Maroniten im Libanon ruft zur Entwaffnung der Hisbollah
auf
Der Patriarch der Maroniten hat bei einem Besuch in den USA zur
Entwaffnung der Hisbollah aufgerufen. Diese Waffen tragen zum
Gleichgewichtsverlust und zur Unstabilität im Libanon bei, sagte
er.
Nasrallah Sfeir, der maronitische Patriarch im Libanon, hat bei
seinem Besuch in den USA zur Entwaffnung der Hisbollah aufgerufen.
Sfeir betonte öffentlich, dies sei keine leichte Aufgabe, vor allem
angesichts der Tatsache, dass es um Waffen aus dem Besitz des Iran
und Syriens ginge, und erklärte, dass die Waffen, die sich in den
Händen der Hisbollah befinden, zum Ungleichgewicht und Unstabilität
im Libanon beitragen. Er erklärte, dass die UN-Resolution 1559 nicht
umgesetzt wird, weil die Hisbollah der Meinung sei, ihre Waffen
bewahren zu müssen. Sfeir erinnerte daran, dass doch alle gleich vor
dem Gesetz sind und es nicht sein könne, dass eine Partei bewaffnet
ist, während der Rest der Parteien im Libanon nicht bewaffnet sind.
Sfeir fügte an, dass er diese Gedanken auch den Vertretern der
Hisbollah vortrug, die sich vor dem Hintergrund der Gespräche im
„nationalen Dialog“ mit ihm trafen. (Daily Star, 4.7. und
libanesisch-ägyptisches Nachrichten-Portal „Naharnet“,
4.7.)
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(5) Libanesischer
Drusen-Führer wirft Syrien Einschleusung von Al-Qaida
vor
Der Leiter der libanesischen Drusen, Jumblatt, wirft Syrien vor,
die Al-Qaida in den Libanon „einzuschleusen“.
Der drusische Führer im Libanon, Walid Jumblatt, hat sich vor dem
Hintergrund der Äußerungen des syrischen Präsidenten (im Interview
mit Al-Hayat, am 26.6.) besorgt über die Einschleusung hochrangiger
Mitglieder des Terrornetzwerks Al-Qaida aus dem Gebiet Syriens in
den Libanon geäußert. Jumblatt befürchtet, dass das aktuelle Regime
in Syrien versucht, nach dem syrischen Truppenabzug aus dem Libanon,
den Libanon durch den Export von Al-Qaida-Kämpfern in einen weiteren
Irak zu verwandeln. Eine „diplomatische arabische Quelle“ zitierte,
dass sich hochrangige Mitglieder des Ql-Qaida-Netzwerks im Libanon
befinden und nannte als Beispiel die Zelle „al-Nab’a“, die in den
Libanon zurückkehrten, nachdem das Regime in Syrien Druck ausübte,
damit sie ihren Wohnort in Syrien verlassen (Al-Hayat, Daily Star,
3.7.). In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass es in der
drusischen Gemeinde im Libanon am 4.7. zu einem Schusswechsel im
Dorf Jahaliya im Gebiet des Shuf-Gebirges im Libanon-Gebirge kam. An
dem Scharmützel waren Anhänger des ehemaligen Ministers Waam Wahab,
der als pro-syrisch eingeschätzt wird, und Parteimitgliedern von
Jumblatt beteiligt. Dabei kam einer der Anhänger von Jumblatt ums
Leben und fünf wurden verletzt. (Naharnet, Al-Jazeera TV,
4.7.).
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(8) Das
Internationale Kammermusik Festival in Jerusalem
Die
Jerusalem Foundation präsentiert in diesem Jahr das Neunte Jerusalem
Internationale Kammermusik Festival. Das Festival findet vom
1.-12. September 2006 im Konzertsaal des YMCA in
Jerusalem statt. In diesem Jahr feiert das Festival den 250.
Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart, den 150. Geburtstag von
Robert Schumann und die 100. Wiederkehr des Geburtstags von Dimitri
Schostakowitsch. Es werden aber auch Werke von Benjamin Britten,
Richard Strauss und vielen anderen gegeben. Zu den großen Künstlern,
die auf dem Jerusalem International Kammermusik Festival auftreten,
gehören die Gründerin und künstlerische Leiterin des Festivals, die
Pianistin Elena Bashkirova, der Pianist und Dirigent Daniel
Barenboim und der Violinist Michael Barenboim, sowie der junge
israelische Violonist Guy Braunstein. Der Kartenverkauf begann am
31. Mai 2006. Weitere Hinweise und Infos auf http://www.jcmf.org.il/.
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(10)
Wechselkurse
1 € - 5.6021 NIS (-0.043%) 1 CHF –
3.5670 NIS (-0.132%) 1 £ - 8.0512 NIS (-0.302%) 1 $ - 4.3840
NIS (-0.386%) (Bank of Israel, 7.7.06)
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