Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Montag, 10. Juli 2006
  
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(1) Interview mit Botschafter Shimon Stein in der Zeitung DIE WELT, 10.7.06
(2) Bald auch Ashdod, Kiryat Gat und Ofakim in Reichweite der Qassam-Raketen
(3) Libanesischer Ministerpräsident fordert Ende des iranischen Atomprogramms
(4) Der Patriarch der Maroniten im Libanon ruft zur Entwaffnung der Hisbollah auf
(5) Libanesischer Drusen-Führer wirft Syrien Einschleusung von Al-Qaida vor
(6) Erstmals: Soldaten von Zahal bei Kursen für UN-Friedensmissionen
(7) Wimbledon: Andy Ram gewinnt Finale im gemischten Doppel
(8) Das Internationale Kammermusik Festival in Jerusalem
(9) Das Wetter in Israel
(10) Wechselkurse
(1) Interview mit Botschafter Shimon Stein in der Zeitung DIE WELT, 10.7.06

In einem Interview in der Zeitung DIE WELT hat Botschafter Shimon Stein eine Wiederbesetzung des Gazastreifens ausgeschlossen. Zum Vorwurf, Israel gehe mit der gezielten Bombardierung von Brücken, einem Elektrizitätswerk, Schulen und einer Universität unverhältnismäßig vor, sagte der Botschafter:
„Wir bemühen uns, vorsichtig vorzugehen und Unbeteiligte nicht zu treffen. Aber ohne militärischen Druck von uns und internationalen diplomatischen Druck hat die Hamas keinen Grund, sich zu fragen, wie weit sie gehen kann. Israel hat kein Interesse an einer Eskalation. Interesse haben nur die palästinensischen Extremisten, für die Stabilität Machtverlust bedeutet. Israel will sich auch aus dem Westjordanland zurückziehen. Es muss im Interesse aller sein, Israel dabei zu helfen, dies auch zu tun.“

"Der Gaza-Streifen ist zum Terrorland geworden", DIE WELT, 10. Juli 2006:
http://www.welt.de/data/2006/07/10/952306.html



(2) Bald auch Ashdod, Kiryat Gat und Ofakim in Reichweite der Qassam-Raketen

Am Sonntagmorgen sind zwei Qassam-Raketen aus dem nördlichen Gazastreifen auf Sderot abgeschossen worden. Eine Rakete zerstörte das Dach eines Wohnhauses in einem südlichen Stadtbezirk. Eine Person wurde verletzt. Drei Personen erlitten einen Schock. Die Armee reagierte mit Geschützfeuer auf das Gebiet, aus dem die Raketen abgeschossen werden.

Am Freitag und Samstag wurden 21 Raketen auf die westliche Negev-Wüste abgeschossen. Eine Rakete landete in einem Park in Sderot. Zwei Personen wurden verletzt. Eine Rakete schlug in einem öffentlichen Basketball-Spielplatz ein, kurz nachdem Kinder das Spiel beendet hatten. Eine weitere Rakete traf eine Fabrik im Industriegebiet „Sha’ar Ha-Negev“. Eine Rakete landete 50 Meter neben der Tankstelle des Kibbuz „Gevim“. Am Freitag landete eine Rakete 500 Meter neben dem Grab des berühmten marokkanischen Rabbiners Baba Sali in „Netivot“. Im Kibbuz Sa’ad richtete eine Rakete Sachschaden an. Neben dem Altersheim in Sderot und in der Umgebung des Kibbuz „Yad-Mordechay“ verursachten die Raketen Brände.

Die beiden Ministerien für Gesundheit und Bildung bieten neuerdings Erste-Hilfe-Kurse für Schüler zur Behandlung von Raketen-Opfern an. Die Schüler lernen vor allem, mit Personen um zugehen, die einen Schock erlitten haben. Ein Schock ist eine lebensbedrohliche Störung des Kreislaufes und basiert auf einem Missverhältnis zwischen dem Sauerstoffangebot des Herz-Kreislauf-Systems und dem Sauerstoffbedarf der einzelnen Gewebeteile.

Nach Sderot und Ashqelon könnten bald auch die südisraelischen Städte Ashdod, Kiryat Gat und Ofakim in Reichweite palästinensischer Raketen liegen. Die Palästinenser streben nach russischen Grad-Raketen, sagte ein Vertreter des Verteidigungsbereichs unter Verweis auf nachrichtendienstliche Informationen der israelischen Armee. Grad-Raketen haben eine Reichweite von 22 km. Die selbstgebauten palästinensischen Qassam-Raketen haben eine durchschnittliche Reichweite von nur 7-9 km und tragen improvisierten Sprengstoff. Doch die letzte Rakete, die auf Ashqkeon abgefeuert wurde, wies Spuren von TNT auf. Offenbar versuchen die Terrorgruppen, zweimotorige Raketen mit 12 km Reichweite herzustellen. Am Wochenende haben Palästinenser versucht, eine selbstgebaute Rakete aus der Stadt Tulkarem, Westjordanland, abzuschießen. Das Experiment blieb ohne Erfolg.

Am Samstagmorgen hatten sich die Truppenverbände aus dem nördlichen Gazastreifen zurückgezogen. Der Einsatz im Norden dauerte etwas mehr als zwei Tage. Am Sonntag agierte die Armee im kleineren Rahmen zwischen dem Übergang „Karni“ und den Ortschaften östlichen von Gaza-Stadt, in der Nähe des Übergangs „Sufa“ im Süden und auf dem Flughafen „Dahaniya“ südlich von Rafiah.

Am Montag sagte Ministerpräsident Ehud Olmert vor ausländischen Journalisten in Jerusalem: „Israel hat sich vor zehn Monaten ganz aus dem Gazastreifen zurückgezogen und seither gab es nicht einen Tag Ruhe für die israelische Bevölkerung“ mit Blick auf den Raketenbeschuss. Kritik übte er an der Europäischen Union: „Wann hat die Europäische Union zum letzten mal diesen Beschuss verurteilt und wirksame Maßnahmen vorgeschlagen, um dies zu stoppen?“ Olmert bekräftigte, dass offen ist, wann der Militäreinsatz im Gazastreifen beendet wird. „Wir haben keine bestimmte Dauer für diese Operation festgesetzt", sagte Olmert. (Ynet, 10.7.)



(3) Libanesischer Ministerpräsident fordert Ende des iranischen Atomprogramms

Der libanesische Ministerpräsident hat den Iran aufgefordert, sein Nuklearprogramm einzustellen. Dem iranischen Außenminister habe er erklärt, dass der Libanon keine Einmischung des Iran in innerlibanesische Angelegenheiten dulden kann:

Der libanesische Ministerpräsident Fuad al-Siniora forderte in einem Interview (Bloomberg, 4.7.), dass Iran sein Nuklearprogramm zu Gunsten des Friedens im Nahen Osten einstellt. Gleichzeitig sagte er, dass sich die Welt in „Erinnerung rufen“ müsse, dass Israel schon über Massenvernichtungswaffen verfüge, und dass die internationale Staatengemeinschaft doppelte Standards ergreife. In diesem Zusammenhang sagte er, dass er in Gesprächen mit dem iranischen Außenminister erklärte, dass der Libanon trotzdem an guten Beziehungen mit Teheran interessiert sei, aber dies öffne nicht die Tür für jede iranische Einmischung in innerlibanesische Angelegenheiten.



(4) Der Patriarch der Maroniten im Libanon ruft zur Entwaffnung der Hisbollah auf

Der Patriarch der Maroniten hat bei einem Besuch in den USA zur Entwaffnung der Hisbollah aufgerufen. Diese Waffen tragen zum Gleichgewichtsverlust und zur Unstabilität im Libanon bei, sagte er.

Nasrallah Sfeir, der maronitische Patriarch im Libanon, hat bei seinem Besuch in den USA zur Entwaffnung der Hisbollah aufgerufen. Sfeir betonte öffentlich, dies sei keine leichte Aufgabe, vor allem angesichts der Tatsache, dass es um Waffen aus dem Besitz des Iran und Syriens ginge, und erklärte, dass die Waffen, die sich in den Händen der Hisbollah befinden, zum Ungleichgewicht und Unstabilität im Libanon beitragen. Er erklärte, dass die UN-Resolution 1559 nicht umgesetzt wird, weil die Hisbollah der Meinung sei, ihre Waffen bewahren zu müssen. Sfeir erinnerte daran, dass doch alle gleich vor dem Gesetz sind und es nicht sein könne, dass eine Partei bewaffnet ist, während der Rest der Parteien im Libanon nicht bewaffnet sind. Sfeir fügte an, dass er diese Gedanken auch den Vertretern der Hisbollah vortrug, die sich vor dem Hintergrund der Gespräche im „nationalen Dialog“ mit ihm trafen. (Daily Star, 4.7. und libanesisch-ägyptisches Nachrichten-Portal „Naharnet“, 4.7.)



(5) Libanesischer Drusen-Führer wirft Syrien Einschleusung von Al-Qaida vor

Der Leiter der libanesischen Drusen, Jumblatt, wirft Syrien vor, die Al-Qaida in den Libanon „einzuschleusen“.

Der drusische Führer im Libanon, Walid Jumblatt, hat sich vor dem Hintergrund der Äußerungen des syrischen Präsidenten (im Interview mit Al-Hayat, am 26.6.) besorgt über die Einschleusung hochrangiger Mitglieder des Terrornetzwerks Al-Qaida aus dem Gebiet Syriens in den Libanon geäußert. Jumblatt befürchtet, dass das aktuelle Regime in Syrien versucht, nach dem syrischen Truppenabzug aus dem Libanon, den Libanon durch den Export von Al-Qaida-Kämpfern in einen weiteren Irak zu verwandeln. Eine „diplomatische arabische Quelle“ zitierte, dass sich hochrangige Mitglieder des Ql-Qaida-Netzwerks im Libanon befinden und nannte als Beispiel die Zelle „al-Nab’a“, die in den Libanon zurückkehrten, nachdem das Regime in Syrien Druck ausübte, damit sie ihren Wohnort in Syrien verlassen (Al-Hayat, Daily Star, 3.7.). In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass es in der drusischen Gemeinde im Libanon am 4.7. zu einem Schusswechsel im Dorf Jahaliya im Gebiet des Shuf-Gebirges im Libanon-Gebirge kam. An dem Scharmützel waren Anhänger des ehemaligen Ministers Waam Wahab, der als pro-syrisch eingeschätzt wird, und Parteimitgliedern von Jumblatt beteiligt. Dabei kam einer der Anhänger von Jumblatt ums Leben und fünf wurden verletzt. (Naharnet, Al-Jazeera TV, 4.7.).



(6) Erstmals: Soldaten von Zahal bei Kursen für UN-Friedensmissionen

Erstmals in der Geschichte der israelischen Armee (Zahal) haben drei Offiziere von Zahal an Seminaren für einen Einsatz im Rahmen von UN-Friedensmissionen teilgenommen. Zahal und Außenministerium wollen weitere Vertreter zu ähnlichen Kursen entsenden. Schon bald könnten israelische Soldaten bei UN-Friedensmissionen eingesetzt werden.

Einer der Kurse fand in Schweden statt. Unter den 43 Teilnehmern waren Offiziere aus 21 Staaten, darunter Japan, Libanon, Albanien, Mongolei, Deutschland und Togo. Ein anderer Kurs fand in Kroatien statt. Nun haben die UN-Friedenstruppen zwei weitere Offiziere zu den kommenden Kursen in Finnland und Schweden eingeladen.

Es sollte betont werden, dass die UN sehr an Israels Teilnahme in dieser Eigenschaft interessiert ist und Israel in der Vergangenheit um eine Entsendung von Truppen in Krisengebiete gebeten hat. (Ynet, 10.7.)



(7) Wimbledon: Andy Ram gewinnt Finale im gemischten Doppel

Das israelisch-russische Tennis-Doppel Andy Ram und Vera Zvonareva hat am vergangenen Samstag das Finale des gemischten Doppels bei den All English Championships in Wimbledon gegen das US-Doppel Bob Bryan und Venus Williams gewonnen.

Der Gewinn des Finals macht Andy Ram zum ersten israelischen Preisträger eines Grand Slam Wettbewerbs im Tennis. Ram und Zvonareva besiegten das amerikanische Doppel in nur 55 Minuten mit 6-3 und 6-2 nach Sätzen.

Die Finalteilnahme am gemischten Doppel war Rams zweiter Versuch, nachdem er vor drei Jahren mit seiner Partnerin Anastasia Rodionova der Tennislegende Martina Navratilova und ihrem Partner unterlag. (Jpost, 10.7.)



(8) Das Internationale Kammermusik Festival in Jerusalem

Die Jerusalem Foundation präsentiert in diesem Jahr das Neunte Jerusalem Internationale Kammermusik Festival. Das Festival findet vom 1.-12. September 2006 im Konzertsaal des YMCA in Jerusalem statt. In diesem Jahr feiert das Festival den 250. Geburtstag von Wolfgang Amadeus Mozart, den 150. Geburtstag von Robert Schumann und die 100. Wiederkehr des Geburtstags von Dimitri Schostakowitsch. Es werden aber auch Werke von Benjamin Britten, Richard Strauss und vielen anderen gegeben. Zu den großen Künstlern, die auf dem Jerusalem International Kammermusik Festival auftreten, gehören die Gründerin und künstlerische Leiterin des Festivals, die Pianistin Elena Bashkirova, der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim und der Violinist Michael Barenboim, sowie der junge israelische Violonist Guy Braunstein. Der Kartenverkauf begann am 31. Mai 2006. Weitere Hinweise und Infos auf http://www.jcmf.org.il/.

(9) Das Wetter in Israel

Entlang der Mittelmeerküste ist es heiter. In den übrigen Landesteilen ist der Himmel wolkenlos. Aussichten: Kaum Änderungen.

Jerusalem: 19-29°C
Tel Aviv: 23-29°C
Haifa: 23-30°C
Be’er Sheva: 20-34°C
Eilat: 26-40°C



(10) Wechselkurse

1 € - 5.6021 NIS (-0.043%)
1 CHF – 3.5670 NIS (-0.132%)
1 £ - 8.0512 NIS (-0.302%)
1 $ - 4.3840 NIS (-0.386%)
(Bank of Israel, 7.7.06)

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