Newsletter der Botschaft des Staates Israel - Berlin

   Dienstag, 27. Juni 2006
  
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(1) Vier Verletzte nach Raketen-Angriff auf Sderot
(2) Armee vermutet entführten Soldaten im südlichen Gazastreifen
(3) Vermittler: Mashal blockiert die Freilassung des entführten Soldaten
(4) Die Zeit läuft, von Amos Harel und Avi Issacharoff, Haaretz, 27.6.06
(5) Zwei Soldaten in Kerem Shalom wurden aus nächster Nähe erschossen
(6) Israel unterstützt Palästinenser mit sechs Krankenwagen
(7) Israelische Entwicklung: Baby-Inhalationszelt für zuhause
(8) Das Jerusalem Film Festival: 7. bis 16. Juli 2006
(9) Das Wetter in Israel
(10) Wechselkurse
(1) Vier Verletzte nach Raketen-Angriff auf Sderot

Palästinenser haben am Montag drei Qassam-Raketen aus dem Gazastreifen auf Israel abgeschossen. Eine Rakete landete in Sderot. Vier Personen wurden leicht verletzt, 11 Personen mussten wegen Schock ärztlich behandelt werden. Im Süden der Stadt brach kurzfristig die Stromversorgung zusammen. Die zwei anderen Raketen landeten südlich der Kreuzung „Nir Am“ und in der Nähe des Übergangs „Kerem Shalom“ und richteten keinen Schaden an. Die Rakete in Sderot schlug in unmittelbarer Nähe des Hauses von Yonatan Abukasis ein. Abukasis verlor erst kürzlich seine Tochter Ella durch einen Raketen-Angriff. (Ynet, 27.6.)

(2) Armee vermutet entführten Soldaten im südlichen Gazastreifen

Die israelische Armee geht von der Annahme aus, dass der am Sonntag entführte Soldat im südlichen Gazastreifen festgehalten wird. Dies teilte ein hochrangiger Vertreter des militärischen Nachrichtendienstes am Dienstag im Parlamentarischen Ausschuss für Auswärtiges und Verteidigung in Jerusalem mit. Der Soldat habe leichte Verletzungen am Bauch und an der Schulter. Es gebe andauernden Kontakt zwischen Khaled Mashal, dem Leiter der Hamas in Damaskus, und Ahmed Jabri, Leiter des bewaffneten Arms der Hamas im Gazastreifen.

Ministerpräsident Ehud Olmert hat am Montag Verhandlungen mit der Hamas über die Freilassung des entführten Soldaten abgelehnt. Den Gazastreifen erklärte er als „hermetisch abgeriegelt“. Die andauernden Qassam-Angriffe auf Zivilisten im Süden Israels und der Angriff in Kerem Shalom erfordert eine israelische Reaktion, sagte er. Israel habe sich vor einem Jahr komplett aus dem Gazastreifen auf ein Gebiet zurückgezogen, das „von der ganzen Welt als Staat Israel anerkannt wird“, so Olmert. Jeder, der einen Angriff von der anderen Seite der Grenze auf israelische Zivilisten ausübt, tue dies aus einer fanatischen Absicht, den jüdischen Staat zu zerstören. Minister Benyamin Ben-Eliezer sagte am Dienstag im Armee-Radio, „dass niemand immun ist, inklusive Khaled Mashal“. Am Rande des Gazastreifens wurden am Montag israelische Truppen für eine mögliche Bodenoffensive zusammengezogen. (Haaretz, 27.6.)

The Intelligence and Terrorism Information Center at the Center for Special Studies (C.S.S):
IDF force attacked and soldier abducted near Kibbutz Kerem Shalom (updated June 26)
http://www.intelligence.org.il/eng/eng_n/pdf/kerem_shalom_e.pdf (224 KB)



(3) Vermittler: Mashal blockiert die Freilassung des entführten Soldaten

Stellen, die mit den Entführern von Gilad Shalit verhandeln, teilten gestern mit, dass der Leiter des Politbüros der Hamas in Syrien, Khaled Mashal, die Anstrengungen zur Freilassung des Soldaten torpediert. Sie definierten die Position Mashals als „nicht positiv“. Aus den Gesprächen ihrer Kollegen mit Mashal in Damaskus geht anscheinend hervor, dass er es ist, der die Anweisung zum Angriff auf „Kerem Shalom“ gab, und dass er keine Bereitschaft zeigt, Shalit freizulassen. Doch die Stellen erklärten auch, dass die Kontakte mit der Hamas-Führung in den Gebieten und im Ausland andauern, und sie zeigten sich sogar optimistisch, dass sich die Position Mashals ändern könnte. „Auch Mashal will keine Verschlechterung der Situation im Gazastreifen“, sagte einer der Vermittler. (Haaretz/ Walla, 27.6.)

(4) Die Zeit läuft, von Amos Harel und Avi Issacharoff, Haaretz, 27.6.06

Es war ein Tag des nervösen Wartens in einer Sackgasse. Zuhause in Galiläa bei der Familie Shalit, im Verhandlungszentrum des Kommandos Süd, bei den Panzertruppen entlang des Gazastreifens, in den Büros des Vorsitzenden der Palästinensischen Autonomiebehörde und des palästinensischen Ministerpräsidenten – jeder erwartete irgendwelche Entwicklungen, die sich bis zum Abend jedoch nicht ergaben. Am Abend hörten sich diejenigen, die mit den Verhandlungsdetails vertraut sind, pessimistisch an. Hoffnungen, die an die ägyptischen Vermittler geknüpft waren, begannen zu schwinden und in Israel wuchs die Sorge, dass Kairo seine Bemühungen einschränken könnte, falls sich keine schnellen Ergebnisse einstellen würden.

Die Gelegenheit etwas zu erreichen, beginnt zu verrinnen, hieß es im Umkreis des Generalstabschefs am Montagabend. Wenn in den nächsten 24 Stunden kein bedeutender Durchbruch erreicht wird, werde die Freilassung des Hauptgefreiten Gilad Shalit verzögert und der Fall wird vom „Gurel-Muster zum Tenenboim-Muster“. Der Taxifahrer Eliyahu Gurel aus Ramat Gan war im Sommer 2003 von Fatah-Aktivisten entführt und innerhalb von vier Tagen freigelassen worden. Die Freilassung von Oberst d. Res. Elhanan Tenenboim durch die Hisbollah dauerte drei Jahre und forderte die Freilassung von Hunderten palästinensischen Gefangenen aus israelischer Haft.

Israel sucht nach einer schnellen Lösung auf der Basis relativ geringer Zugeständnisse. Die Hamas stellt umfassende Bedingungen. Doch jeder Handel, der über den Bereich des Gazastreifens hinausgeht, wäre hart für Israel, weil er zusätzlichen Entführungen Antrieb verleihen würde.

Auf palästinensischer Seite ist das Ansehen von Ministerpräsident Ismail Haniyeh stark gesunken. Mahmoud Abbas, der Vorsitzende der Palästinensischen Autonomiebehörde, ist nicht länger allein die schwache Figur innerhalb der palästinensischen Führung. Auch Haniyeh scheint wenig praktischen Einfluss zu haben. Er ist vollkommen abhängig von den Mitgliedern des bewaffneten Flügels der Hamas, die ihre Befehle von Khaled Mashal in Damaskus bekommen.

Als sich Haniyeh und Abbas am Sonntagabend trafen, war Abbas erstaunt darüber, wie wenig Haniyeh über den Vorfall wusste. Beide sitzen nun im gleichen Boot, ohne wirklich etwas über das Schicksal des israelischen Soldaten zu wissen. Anscheinend sind sie vor allem auf die Informationsbruchstücke der ägyptischen Vermittler angewiesen.

Kairo führte am Montag weitere Gespräche mit Khaled Mashal in Damaskus und mit Ahmed Randor und Ahmed al-Jabari von der Hamas in Gaza. Der ägyptische Kontakt zu den Entführern ist begrenzt und indirekt. Die Hamas-Männer haben ihre mobilen Telefone abgeschaltet. Die Kommunikation wird über Kuriere geführt: palästinensische Kinder, die Nachrichten zwischen den Ägyptern und der Hamas transportieren. (Auszüge aus einem Artikel von Amos Harel und Avi Issacharoff, Haaretz, 27.6.)



(5) Zwei Soldaten in Kerem Shalom wurden aus nächster Nähe erschossen

Die zwei Soldaten, die bei dem Angriff auf den Übergang „Kerem Shalom“ am Sonntag getötet wurden, wurden aus nächster Nähe erschossen. Dies berichtete heute Morgen die Zeitung „Maariv“ unter Berufung auf erste Ermittlungen der israelischen Armee.

Gemäß der Mitteilung hatte ein palästinensisches Kommando ein RPG-Geschoss auf einen Panzer abgefeuert, in dem die beiden Soldaten saßen und dabei nur leichten Sachschaden verursacht. Nachdem es den Angreifern nicht gelang, die hintere Tür des Panzers zu öffnen, die von innen verriegelt war, kletterten sie auf den Panzerturm und zwangen den Kommandanten Hanan Barak und seinen Fahrer Pabel Soltzker aus dem Panzer zu kommen. Dann erschossen sie die beiden aus nächster Nähe. Die beiden Soldaten befanden sich wegen der Explosion des RPG-Geschosses unter Schock und haben deshalb anscheinend nicht gegen das Kommando gekämpft.

Der dritte Soldat im Team, Gilad Shalit, wurde durch die Explosion leicht verletzt und nach Gaza entführt. Die Ermittlungen haben außerdem ergeben, dass sich ein vierter Soldat, Roi Amiti, im Panzer aufhielt und zur Zeit des Angriffs schlief. Die Terroristen haben ihn übersehen. Er wurde von zwei Handgranaten verletzt, die ins Innere des Panzers geworfen wurden. Sein Zustand ist ernst.

Aus der Zeugenaussage Amitis geht hervor, dass die Soldaten tags zuvor über einen Tunnel unterrichtet wurden, den Palästinenser gegraben hätten, sowie über die Absicht eines Terrorkommandos, einen Anschlag zu verüben. Amiti teilte mit, dass die Soldaten zu erhöhter Wachsamkeit angewiesen wurden. (Maariv/ Walla, 27.6.)



(6) Israel unterstützt Palästinenser mit sechs Krankenwagen

Die israelische Rettungsorganisation „Magen David Adom“ (MDA) wird den Palästinensern sechs Krankenwagen mit dem Symbol des „Roten Halbmond“ und israelischen Nummernschildern zur Verfügung stellen. Dies erklärten Mitarbeiter der Organisation am Sonntag bei einer Pressekonferenz infolge der Aufnahme des MDA in die internationale Rot-Kreuz-Bewegung (IRK) am vergangenen Donnerstag.

Die Krankentransporte sollen die Kontrollpunkte der Armee mit einem Minimum an Sicherheitskontrollen überqueren können. Die Sanitäter werden vom Roten Kreuz auf einer Liste geführt. Befördert werden können ernsthaft kranke oder verwundete Personen, die ebenfalls auf einer Liste geführt werden. Zwei weitere Krankentransporte sollen für den palästinensischen Sanitätsdienst zur Verfügung gestellt werden, um verletzte Personen aus Ostbezirken Jerusalems zu befördern.

In den vergangenen fünf Monaten hatte eine Notrufstelle mit den regionalen Abteilungsleitern des MDA und ihren palästinensischen Kollegen zusammen gearbeitet. Wenn die Palästinenser ein medizinisches Problem hatten oder eines an den Grenzübergängen, so wandten sie sich an ihre israelischen Kollegen. (Ynet, 26.6.)



(7) Israelische Entwicklung: Baby-Inhalationszelt für zuhause

Eine neue israelische Entwicklung könnte zu einer Revolution in der Effektivität der Inhalationsbehandlung von Kleinkindern bis zu einem Alter von 2 Jahren sein. Bei dem BabyAir handelt es sich um ein Plastikzelt, in das man das Kind hineinlegt und in das Medikamente enthaltende Dämpfe geleitet werden. Eine Kinderkrankenschwester in Israel hat sich die Lösung vor etwa 10 Jahren ausgedacht. Das Zelt ersetzt die bis heute übliche Methode, bei der eine Maske auf das Gesicht des Kindes gesetzt wird. So können dem Baby effektiv Medikamente verabreicht werden, ohne seinen Widerstand zu wecken oder es zum Weinen zu bringen.

Jede Mutter oder Vater, der jemals gezwungen ist, sein Kind mit einer Inhalation zu behandeln, kennt diese Schwierigkeit. Es ist nicht einfach, zu versuchen, die Maske auf dem Gesicht eines Kleinkindes zu halten, das sich weigert und weint. Eine 15-minütige Behandlung scheint wie eine Ewigkeit. Hinzu kommt, dass die Inhalation eine sehr häufige Behandlung ist – jedes dritte Baby benötigt im ersten Lebensjahr mindestens einmal eine solche Behandlung und Babys, die an Atemerkrankungen wie Asthma oder Cystic Fibrosis leiden, brauchen eine solche Behandlung häufiger. (Ynet, 19.6.)



(8) Das Jerusalem Film Festival: 7. bis 16. Juli 2006

Vom 7. bis zum 16. Juli 2006 werden in der Jerusalem Cinematheque israelische und internationale Filme in zwei Wettbewerben gezeigt. Internationale Produktionen aus der VR China stehen neben Filmen aus Portugal oder Australien, und auch das große Hollywood-Kino ist vertreten. Die erfolgreiche deutsche Filmkomödie „Alles auf Zucker“ von Dani Levi und der britisch-amerikanische Film „Charlie and The Chocolate Factory“ mit Johnny Depp werden sicher ihr Publikum begeistern. Das Jerusalem Film Festival bietet ein sehr sehenswertes und nicht nur für Cineasten interessantes Programm. Viele der Filme sind untertitelt. Die Homepage des Jerusalem Film Festival 2006 gibt weitere Informationen: www.jff.org.il

(9) Das Wetter in Israel

Teils sonnig, teils leicht bewölkt. Die Hitze nimmt etwas ab, vor allem in den höheren Lagen und im Inland.

Jerusalem: 20-28°C
Tel Aviv: 23-28C
Haifa: 22-29°C
Be’er Sheva: 19-33°C
Eilat: 25-41°C



(10) Wechselkurse

1 € - 5.6261 NIS (+0.312%)
1 CHF – 3.5982 NIS (+0.337%)
1 £ - 8.1492 NIS (-0.007%)
1 $ - 4.4760 NIS (+0.224%)
(Bank of Israel, 26.6.06)

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